Krebs-Todesfälle steigen dramatisch

Krebs-Todesfälle steigen dramatisch


Eine kürzlich erschienene Studie kommt zu einem alarmierenden Ergebnis: Bis zum Jahr 2030 werden nach neuesten Schätzungen etwa 5,5 Millionen Frauen auf der ganzen Welt an Krebserkrankungen sterben.

Am schlimmsten trifft es Frauen aus Entwicklungsländern

Ausgehend von dem Jahr 2012 sollen die Todesfälle auf Grund von Krebserkrankungen laut einer in Paris vorgestellten Studie um 60 Prozent ansteigen. Die Autoren der Studie rufen daher dazu auf, bessere Präventions- und Aufklärungsarbeit zu leisten sowie Betroffene verstärkt zu unterstützen. Für diese Studie arbeiteten Forscher von der US-Krebsgesellschaft mit Experten des deutschen Pharmaunternehmens Merck zusammen. Die Gründe für diesen drastischen Anstieg der Krebserkrankungen mit Todesfolge sollen, so die Wissenschaftler, auf die wachsende Bevölkerung und ihr zunehmendes Alter zurückzuführen sein.

Die meisten Todesfälle betreffen Frauen mit einem mittleren Einkommen oder solche, die in armen Ländern leben. Bis heute existiert bezüglich Präventionsmaßnahmen und zur Verfügung stehenden Medikamenten und Behandlungsmöglichkeiten eine immense geographische Ungleichheit. Schon im Jahr 2012 konnten 3,5 Millionen Todesfälle von Frauen auf Grund von Krebs verzeichnet werden, die Mehrheit der Frauen stammte aus Entwicklungsländern.

Weltkongress gegen den Krebs

Auch eine deutliche Zunahme von Fettleibigkeit oder mangelnder körperlicher Betätigung erhöht weltweit das Krebsrisiko, so die Experten. Nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellt Krebs mittlerweile die zweithäufigste Todesursache bei Frauen dar. Am häufigsten treten Brust-, Darm-, Gebärmutterhals- und Lungenkrebs auf. Oftmals bestünden Heilungschancen, wenn die Krankheit frühzeitig diagnostiziert würde. Besonders Gebärmutterhalskrebs könnte in den meisten Fällen durch eine Impfung bei Mädchen verhindert werden, doch auch hier sind einige Länder leider längst nicht so weit, berichten die Forscher.

In den meisten Entwicklungsländern mangele es stark an Bestrahlungsgeräten und Früherkennungsmaßnahmen. In ungefähr 30 Ländern dieser Welt wir eine Strahlentherapie aus Ermangelung der notwendigen Geräte nicht angeboten. Auch Schmerzmittel wie beispielsweise Morphium sind in diesen Ländern kaum vorhanden. Hier liegt noch ein langer Weg vor uns, so die Autoren der Studie. Aus diesem Grund findet mittlerweile alljährlich der Weltkongress gegen den Krebs statt, um gemeinsam diese Missstände zu bekämpfen.

 

Mit Hormonen gegen Grippe

Krebs-Todesfälle steigen dramatisch


Wenn Frauen sich mit Grippe-Viren angesteckt haben, kann dann Progesteron, auch bekannt als Sexualhormon, den Krankheitsverlauf eindämmen? Forschungen an Mäuseweibchen sehen dahingehend sehr vielversprechend aus.

Sexualhormon wirkt bei Mäusen

In der zweiten Hälfte des weiblichen Zyklus wird das Hormon Progesteron gebildet. Es soll dafür sorgen, dass sich die Gebärmutter aufbaut und eine Eizelle sich somit einnisten kann. Sabra Klein und ihr Forscherteam untersuchten das Sexualhormon genauer. Die Wissenschaftler der John Hopkins Bloomberg School of Public Health führten zahlreiche Tests an Mäusen durch und stellten fest, dass das Hormon Grippesymptome beträchtlich zu mildern scheint.

Lunge regeneriert sich deutlich schneller

Für die Untersuchungen setzten die Forscher einer Gruppe Mäuseweibchen Implantate ein, die Progesteron abgaben. Hierbei achteten sie darauf, dass die Konzentration in etwa der Hormonmenge eines Menstruationszyklus entsprach. Die Tiere der Kontrollgruppe bekamen hingegen kein Implantat. Im Anschluss wurden beide Gruppen mit dem Influenza-Virus infiziert. Alle Tiere erkrankten, doch die Mäuse mit einem erhöhten Progesteron-Spiegel zeigten einen deutlich schwächeren Krankheitsverlauf. Sie bekamen keine Lungenentzündung und regenerierten sich deutlich schneller als die Kontrollgruppe.

Positiver Effekt durch Protein

Progesteron regt die Bildung von Amphiregulin an, einem Protein, welches dazu beiträgt, dass der Körper Schäden am Lungengewebe schneller reparieren kann. Verabreichten die Wissenschaftler das Hormon Tieren, die genetisch so verändert wurden, dass die Amphiregulin-Produktion komplett gestoppt wurde, so zeigte sich auch kein positiver Effekt. Darin sehen Klein und ihr Team eindeutige Belege für den Zusammenhang zwischen Sexualhormon und einem schwächeren Krankheitsverlauf bei Grippe.

Forschung erst am Anfang

Ob diese Wirkung jedoch bei Frauen gleichermaßen zu beobachten wäre, muss erst noch erforscht werden. Außerdem will das Forscherteam herausfinden, durch welche Mechanismen und Prozesse Progesteron dazu beiträgt, den Amphiregulin-Spiegel zu erhöhen. Viele Fragen bleiben diesbezüglich noch offen, noch nie zuvor wurde in diese Richtung gedacht, so die Expertin. Es könnten sich jedoch ganz neue Möglichkeiten für an Grippe erkrankte Frauen ergeben.

 

Frauen nehmen mehr Medikamente als Männer

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Frauen leben im Durchschnitt fünf Jahre länger als Männer. Sie sind gesundheitsbewusster, nehmen häufiger Präventionsangebote in Anspruch und gehen häufiger zum Arzt. Sie bekommen deshalb auch mehr Medikamente verordnet, so das Ergebnis des Arzneiverordnungs-Reports des Wissenschaftlichen Instituts der AOK.

Ergebnisse der Studie

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Frauen im Jahr 2013 592 Tagesdosen verordnet wurden – das sind 18 Prozent mehr als Männern (501 Tagesdosen). Aber was sind die Ursachen?

Ursachen für den höheren Medikamentenkonsum von Frauen

Dass Frauen häufiger an Osteoporose leiden und häufiger Schilddrüsenerkrankungen erleiden, stellt eine Ursache für den höheren Medikamentenkonsum dar.

Zudem erkennen die Wissenschaftler einen anderen Umgang mit Beschwerden bei Frauen: Sie vertrauen sich eher ihrem Arzt an und kommunizieren offener ihre Beschwerden und Schmerzen. Dies ist als eine Ursache dafür zu betrachten, dass bei Frauen die Diagnose Depression häufiger gestellt wird als bei Männern. Dies resultiert in dem Ergebnis der Forscher, dass Frauen 54 Prozent mehr Psychopharmaka und 56 Prozent mehr Schmerzmittel verordnet bekommen. Diese Medikamente können potenziell süchtig machende Wirkstoffe enthalten. Von den 1,4 Millionen Menschen in Deutschland, die unter einer Medikamenten-Abhängigkeit leiden, sind dementsprechend ca. zwei Drittel Frauen.

Dosierungsempfehlungen unterscheiden nicht nach Geschlechtern

Da Frauen einige Medikamente schon aufgrund ihres geringeren Körpergewichts langsamer abbauen, sollten sich die Dosierungsempfehlungen für Medikamente nach Geschlechtern unterscheiden. Dies ist jedoch in der Regel nicht der Fall. Eine Überdosierung bei Frauen kann die Folge sein. Eine Forderung ist deshalb die stärkere Berücksichtigung von Frauen in der Arzneimittelforschung.

Patientinnen können auch selbst etwas tun

Die Wissenschaftler betonen, dass Patientinnen auch selbst etwas tun können: Frauen sollten ihren Arzt auf die unterschiedliche Wirkung von Arzneimitteln bei Frauen und Männern ansprechen und so das Bewusstsein des Arztes dafür schärfen. Zudem sollten Frauen mit ihrem Arzt abklären, ob statt eines Medikaments auch eine Änderung des Lebensstils bereits helfen könnte.