VirScan: Die Screenmethode identifiziert alle bisherigen Infektionen

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VirScan: Die Screenmethode identifiziert alle bisherigen Infektionen

Ein neuer Bluttest sorgt für Aufsehen, da er eine Art Lebenslauf der Infektionen aufstellt. Ein Bluttropfen genügt, um alle bisherigen Infektionen, die ein Mensch im Laufe seines Lebens erlitten hat, zu identifizieren. Mit Hilfe von Antikörpern kann dieser Test in Sekundenschnelle so die Infektionsgeschichte eines Lebens aufspüren. Die Forscher der Harvard University nennen ihre Methode VirScan.

VirScan baut auf der Annahme auf, dass der Körper einen Abwehrmechanismus aufweist, der Erreger bekämpft. Dieser funktioniert mit Antikörpern, die sich an die Oberfläche der Erreger binden und sie dadurch neutralisieren oder als schädlich markieren. Diese Bindungsstellen werden Epitope genannt. Je nach Keim sind unterschiedlich viele Epitope vorhanden, es können zwischen zehn und 100 sein.

Die drei Schritte des VirScan

Die Methode des VirScan setzt sich aus drei Schritten zusammen. Der erste Schritt kann als Schleuse bezeichnet werden. Die Forscher schleusten zunächst DNA-Abschnitte von allen Viren, die einen Menschen möglicherweise befallen können, in Bakteriophagen ein. Die Viren wandeln die Erbgut-Informationen nun in virale Eiweiße um.

Im zweiten Schritt brachten die Forscher Blutproben verschiedener Probanden mit diesen Eiweißen zusammen. Hatte sich die Testperson bereits mit einem Virus infiziert, fanden sich passende Antikörper im Blut des Menschen.

Im letzten Schritt war es dann möglich eine Aussage darüber zu treffen an welchen Stellen die Antikörper andockten. Dafür wurden alle Phagen ohne gebundene Antikörper entfernt und die übrigen genau analysiert, um festzustellen welche Infektionen bereits vorlagen.

Schwächen der Methode und Ausblicke

Die großangelegte Studie der Forscher der Harvard University nahm 569 Testpersonen genauer unter die Lupe. Diese Probanden stammten aus den USA, Thailand, Peru und Südafrika. Im Schnitt fanden die Forscher Antikörper gegen etwa zehn Infektionsarten in den einzelnen Blutproben. Diese Zahl schwankte je nach Lebensalter der Probanden. Kinder sind gemeinhin noch nicht so vielen Infektionen ausgesetzt wie Erwachsene.

Insgesamt wurden Viren wie das Grippe-Virus oder auch Polio-Erreger relativ selten entdeckt. Für weitere Studien bietet sich diese Methode allerdings durchaus an, da beispielsweise Zusammenhänge zwischen Infektionen und weiteren Faktoren untersucht werden könnten.

 

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