Angelina Jolie´s Hepatitis hat sich verschlimmert – Was ist Hepatitis C eigentlich?

Angelina Jolie´s Hepatitis hat sich verschlimmert - Was ist Hepatitis C eigentlich?

In diesen Tagen kam die Meldung, Angelina Jolies Hepatitis-C-Erkrankung habe sich verschlimmert. Die Erkrankung selbst ist bekannt. Dennoch weiß kaum jemand, was sich genau hinter der Krankheit verbirgt, welche Folgen auftreten und welche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Allgemeines zum Virus

Hepatitis C ist eine Erkrankung, die durch einen Virus verursacht wird. Bei knapp 80 Prozent aller Betroffenen chronifiziert sich die Erkrankung, sodass sie lebenslang damit konfrontiert sind. Eine folgenschwere Tatsache, denn durch die Dauererkrankung entstehen Folgen wie beispielsweise die Leberzirrhose oder ein Leberzellkarzinom. Beide Varianten enden in der Regel tödlich und gerade die Leberzirrhose kann kaum behandelt werden.
1989 konnte das Virus erstmalig nachgewiesen werden.

Der einzige natürliche Wirt des Virus ist der Mensch. Somit kann nur der Mensch von dieser Erkrankung betroffen sein. Eine Übertragung durch Tiere findet nicht statt. Während anfangs von einem einzigen Erreger ausgegangen wurde, ist heute bekannt, dass es sechs verschiedene Genotypen gibt, die sich in 30 Subtypen unterteilen. Die häufigsten Genotypen sind die Typen 1,2 und 3, die vermehrt in Amerika auftreten, während der Genotyp 4 gehäuft in Afrika auftritt. Die Übertragung kann dabei nicht einfach durch Anhusten oder Ähnliches erfolgen. Vielmehr wird das Virus über das Blut übertragen.

Obwohl davon auszugehen ist, dass die Übertragung daher nur relativ schwer erfolgt, ist es in der Praxis recht einfach. Tätowierungen und Piercings können bereits dazu führen, dass sich das Virus auf einen weiteren Menschen überträgt. Einzige Voraussetzung ist dabei, dass vorher ein Infizierter mit der gleichen Nadel behandelt wurde und die Desinfektion nicht gründlich genug erfolgt ist. Es ist somit die mangelnde Hygiene, die sehr oft zur Übertragung führt. Dieser Umstand gilt dabei nicht nur für Tätowierungen oder Piercings, sondern vielmehr auch für den Konsum von Drogen, die gespritzt oder über die Nase konsumiert werden. Zudem kann eine Ansteckung dann erfolgen, wenn Hautverletzungen vorhanden sind. Bei normalen Vorgängen wie dem Geschlechtsverkehr ist eine Übertragung daher durchaus möglich, wenn auch ausgesprochen selten. Selbst die Rate der Übertragung durch Bluttransfusionen war in der Vergangenheit höher, wobei Testungen eine Infektion ausschließen sollen.

Wie die Infektion erkannt wird

Um die Infektion zu erkennen, reichen häufig die Erstsymptome aus. Diese können allerdings durch eine Vielzahl von Erkrankungen ausgelöst werden. Damit die Hepatitis-C-Infektion zuverlässig erkannt wird, muss ein Bluttest erfolgen. Das Immunsystem des Körpers bildet bei Infektionen in der Regel Antikörper, die dann im Blut vorhanden sind. Auf diesem Mechanismus basiert schließlich die Bestimmung der Infektion. Im Blut werden durch den Test diese Antikörper bestimmt.

Sind sie vorhanden, ist von einer Infektion auszugehen. Allerdings kann auch die Hepatitis C akut verlaufen, sodass sie wieder ausheilt. Daher reicht ein einziger Test nicht aus. Vielmehr werden nach einem positiven Test im Abstand von drei Monaten weitere Test durchgeführt. Sind diese negativ, ist davon auszugehen, dass die Erkrankung abheilt. Um die Schädigung der Leber festzustellen, reichen die Testungen ebenfalls nicht aus. Hier muss direkt eine Probe der Leber entnommen werden. Die Biopsie zeigt dann ganz deutlich, wie geschädigt die Leber bereits ist.

Symptome und Therapie

Das Problem der Erkrankung besteht darin, dass die Symptome nicht eindeutig sind. Vielmehr beginnen sie mit Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit sowie Gelenkschmerzen. Einziges Anzeichen für eine Lebererkrankung kann ein Druck im rechten Oberbauch sein. Grundsätzlich muss eine Gelbsucht nicht auftreten und auch die bräunliche Färbung des Urins muss nicht vorhanden sein. Daher wird die Krankheit häufig als grippaler Infekt gewertet, sodass sie erst spät behandelt wird. Im schlimmsten Fall tritt eine Chronifizierung ein, die dann nach 20 Jahren zu einer Leberzirrhose führt, die tödlich endet. Auch ein Leberzellkarzinom ist vielfach anzutreffen.

Die Therapie besteht aus der Gabe von Interferon sowie einem Virostatikum. Dadurch bestehen Heilungschancen. Die Behandlung muss allerdings teilweise über mehr als 70 Wochen durchgeführt werden. Sechs Monate nach Ende der Therapie darf kein Virus mehr nachweisbar sein, damit der Patient als geheilt gilt. Das Problem der Behandlung besteht in den schweren Nebenwirkungen, die sowohl schwere körperliche als auch psychische Symptome auslösen können. Daher müssen häufig weitere Medikamente wie Antidepressiva eingenommen werden.

 

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