Allergien – Ursachen in der modernen Gesellschaft

Allergien - Ursachen in der modernen Gesellschaft

Allergien sind auf dem Vormarsch. Nach einer Studie des Robert-Koch-Instituts aus den Jahren 2006 und 2007 reagieren rund 41 Prozent aller Kinder auf mindestens ein Allergen sensibel. 20 Prozent aller Kinder waren gegen Nahrungsmittel allergisch – und nur bei knapp 17 Prozent waren Krankheitssymptome vorhanden. Theorien über Allergien erweiterten sich seit der Entdeckung 1906 durch den Mediziner Clemens von Pirquet ständig.

Genetische Risiken und das Blut der Nabelschnur

Bezüglich der Entwicklung ist erwiesen, dass die Problematik bereits sehr früh auftritt, denn ein Auslöser sind genetische Faktoren. Wahrscheinlich spielen dabei mehrere Allergene zusammen, sodass erst die Gesamtheit der Gene eine Allergie auslöst.

Weitere wichtige Rollen spielen die Umwelt, der Lebenswandel sowie die Psyche, wie inzwischen ebenfalls bewiesen ist. Wissenschaftler gehen sogar einen Schritt weiter und behaupten, dass das Risiko zur Entwicklung von Allergien bereits in der Gebärmutter erhöht wird. Untersuchungen, wie die der Harvard-Medical-School, konnten ein Risiko bereits im Blut der Nabelschnur nachweisen.

Die Umweltproblematik

Ein großes Problem ist scheinbar die Chemie sowie die Verschmutzung der Luft. Konservierungsmittel in der täglichen Nahrung, Duftstoffe, kosmetische Produkte und chemische Baustoffe sind nur wenige von vielen Stoffen, die im Alltag vorkommen. Sie fallen nicht auf und stören in der Regel nicht. Allerdings können viele der chemischen Stoffe die Allergien auslösen und von den Betroffenen kaum vermieden werden. Hautausschläge sowie allergischer Schnupfen sind die Gründe für die Auslösung.

Aber auch die Abgase der Motoren verursachen starke Probleme. Vor allem in der Kombination mit Pollen entsteht eine gefährliche Mischung. Rußpartikel können sich an die Pollen heften und selbst bei Personen, die allergiefrei sind, starke Entzündungen auslösen. Zudem verändern Ozon und andere Stoffe die Eiweiße auf der Pollenoberfläche, sodass auch hieraus heftige allergische Reaktionen resultieren. Gerade Kinder, die an Hauptstraßen wohnen, entwickeln daher vermehrt Allergien. Zudem kann auch eine schlecht isolierte Wohnung Allergien begünstigen – vor allem wenn Schimmel vorhanden ist.

Stoffe, die der Körper nicht kennt und übertriebene Hygiene

Ein weiteres Problem ist, dass vermehrt Allergene in die Luft gelangen. Durch den Fortschritt in der Chemie entstehen immer neue Stoffe, die der Körper nicht kennt. Zudem werden heute vermehrt Obst- und Gemüsesorten angeboten und konsumiert, die nicht heimisch sind und daher für unser Immunsystem unbekannt sind. Die Anzahl der Allergene steigt durch diese Bedingungen stetig an. Daher treten vermehrt Allergene in den Körper ein und erhöhen damit das Risiko für Allergien.

Doch auch das Gegenteil kann das Risiko stark ausweiten. Übertriebene Hygiene kann ein Grund für die Probleme sein, der nicht offensichtlich ist. Mitsteigender Hygiene steigt auch die Zahl der Allergiker, wie verschiedene Studien immer wieder zeigen. Dadurch wird das Immunsystem nicht trainiert. Der Spruch alter Ärzte, dass ein Kind bestmöglich auf dem Bauernhof aufwachsen sollte, stimmt daher durchaus. Der ständige Kontakt mit Krankheitserregern fördert die Entwicklung des Immunsystems und bei einem Kontakt mit Allergenen reagiert der Körper weniger empfindlich. Eine zu hohe Hygiene ist zudem ein Garant für die Unterbeschäftigung der Abwehr, wodurch weniger T-Zellen produziert werden. Vor allem in den ersten beiden Lebensjahren ist es daher wichtig, die Kinder auch Bakterien, Pilzen und Mikroorganismen auszusetzen. Dadurch wird das Immunsystem gestärkt und die Allergien werden nicht ausgebildet.

Stress – Ein wichtiger Faktor

Jedoch hat auch Stress negative Auswirkungen. In einer amerikanischen Studie konnte bestätigt werden: Hat die Mutter viel Stress, dann entwickeln sich beim Ungeborenen Antikörper, die schließlich in eine Allergie münden können. Und auch Stress in der frühen Kindheit produziert ähnliche Probleme. Stress spielt allerdings nicht nur bei der Entstehung eine wichtige Rolle. Bestehende Allergien werden durch ihn ebenfalls verstärkt.

 

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