Lebendspende durch Blutwäsche verbessert

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Lebendspende durch Blutwäsche verbessert

Eine Lebendspende ist für eine Transplantation, auf die in Deutschland mehrere Tausend Menschen warten, zwar eine Möglichkeit, die die Wartezeit verkürzen kann, birgt aber auch Risiken. Amerikanische Forscher testeten nun, wie eine Blutwäsche vor dem Transplantieren einer Lebendspende das Abstoßungsrisiko beeinflusst. Immerhin kommt es bei diesen Spenden nicht selten vor, dass das Organ nicht optimal zum Empfänger passt. So kommt es in diesen Fällen vermehrt zu einer Abstoßungsreaktion, weil das neue Organ als Fremdkörper wahrgenommen wird.

Bis ein geeignetes Organ für eine Transplantation gefunden wird, vergehen in Deutschland im Durchschnitt zwischen sechs und sieben Jahren. Schließlich muss ein geeignetes Transplantat nicht nur in der Blutgruppe sondern auch bezüglich der Gewebemerkmale mit dem Empfänger übereinstimmen. Da das bei sogenannten Lebendspenden von Angehörigen oder Freunden nicht immer der Fall ist, bergen diese Spenden ein hohes Abstoßungsrisiko. Durch ein Herausfiltern der abstoßenden Antikörper aus dem Blut des Empfängers, einer sogenannten Blutwäsche, kann die Abstoßungsrate deutlich minimiert werden.

Antikörper entfernen

Das Team von Professor Dorry Segev von der Johns Hopkins University School of Medicine fand heraus, dass dreiviertel der Patienten, denen nach einer Blutwäsche eine Lebendspende eingesetzt wurde, auch nach mehreren Jahren noch lebten. Im Vergleich dazu lebten lediglich etwas mehr als 60 Prozent noch nach Jahren, die das Organ eines Verstorbenen erhalten hatten. Bei Patienten ohne Transplantation lag die Überlebensrate bei deutlich unter 50 Prozent.

Obwohl sich das Entfernen der Antikörper positiv auf das Überleben der Patienten mit ihrem neuen Organ auszuwirken scheint, gibt es besonders in Deutschland noch immer ein Problem mit zu wenigen Organspenden. Lebendspenden sollten trotz vorheriger Blutwäsche nur Ausnahmen bleiben, schließlich würde hier ein gesunder Mensch operiert, so Experten. Lediglich eine Erhöhung der Spendenbereitschaft nach dem Tod würde das Problem der Organknappheit lösen und die Überlebenschancen der vielen wartenden Patienten nachhaltig verbessern, sagt Peter Schemmer, ein Heidelberger Oberarzt der Transplantationschirurgie.

 

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