Sind Ballaststoffe und Co mittlerweile wieder In?

Sind Ballaststoffe und Co mittlerweile wieder In?

Um gegen das Reizdarmsyndrom anzukämpfen, hat Dr. Viola Andresen die Studienlage untersucht. Oftmals wird mit verschiedenen Diäten die Heilung ersucht. Häufig wird Patienten geraten, dass sie bei einem Reizdarmsyndrom Ballaststoffe zu sich nehmen sollten. Es scheint aber, als würde sich das Krankheitsbild bei den meisten Patienten durch die Einnahme von Ballaststoffen eher verschlechtern.

Nach der Zufuhr von Weizenkleie geht es mehr als 50 Prozent der Patienten schlechter, 25 Prozent geht es immer noch gleich und bei nur 10 Prozent der Patienten tritt eine Verbesserung auf. Diese Zahlen veröffentlichte Dr. Viola Andresen bei der DGVS-Jahrestagung 2016 im Israelitischen Krankenhaus in Hamburg.

Bei einer aktuellen Meta-Analyse wurden auch keinerlei positive Effekte von Ballaststoffen bei einem RDS gefunden. Dr. Andresen empfiehlt deswegen, die Patienten nicht dazu zu zwingen, Ballaststoffe zu nehmen.

Hat denn eine glutenfreie Ernährung positive Effekte?

Da ist die Frage schon etwas komplizierter. Laut Andresen verspüren einige Patienten eine leichte Verbesserung, allerdings sind die Studien diesbezüglich nicht wirklich aussagekräftig. RDS-Patienten ohne Zöliakie bekommen entweder Gluten (n=19) oder Plazebo (n=20) und es hat sich herausgestellt, dass eine glutenfreie Diät zu deutlich weniger Müdigkeit, Blähungen und Kopfschmerzen führt.

Zwar ist diese Studie positiv, es gibt allerdings auch einige negative Studien. Vermutlich ist es so, dass Patienten, die positiv auf Gluten reagieren, wahrscheinlich eine falsche Diagnose bekommen haben. Manche leiden dann wohl eher an sogenannten „non celiac-disease gluten sensivity“, einer nicht-Zölliakie-nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität.

Was ist eine Low-FODMAP?

Dabei handelt es sich um „Fermentable Oligosaccharides Disaccharides Monosaccharides And Polyols“. Genauer gesagt sind es Kohlenhydrate, die Gas im Darmlumen produzieren und das kann zu einer Verstärkung der typischen Symptome führen. Anhand einer kleinen Studie mit 38 Teilnehmern wurde getestet, ob eine FODMAP-freie Diät für Menschen mit Reizdarmsyndrom geeignet wäre. Tatsächlich wurden die Symptome besser und die Probanden waren zufrieden.

Ein Mangel kann gefährlich sein

Beide Diäten waren nachweislich erfolgreich und brachten eine leichte Verbesserung hervor. Dr. Andresen fügt dem aber hinzu, dass man immer darauf achten muss, nicht zu wenig Nährstoffe zu sich zu nehmen.

 

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