Autismus durch Weizen?

Autismus durch Weizen?

Glutenunverträglichkeit und Zöliakie – wer hat in Zusammenhang mit Lebensmittelunverträglichkeiten davon nicht schon gehört? Die Columbia Universität in New York hat eine spannende Studie durchgeführt über „Zöliakiemarker und Glutensensitivität bei Kindern mit Autismus“.

Sie fanden heraus, dass Weizen, im Speziellen das darin enthaltene Weizengluten, bei autistischen Kindern Immunreaktionen hervorruft. Weizen gehört bei uns zu den Grundnahrungsmitteln und wird tagtäglich – meist in großen Mengen – verspeist. Er befindet sich in Brot, in Keksen, Kuchen, Panaden und vielem anderen. Zwei stark damit verbundene Begriffe sind Glutenunverträglichkeit und Zöliakie.

Was versteht man unter Glutensensitivität und Zöliakie?

Häufig werden die beiden Begriffe noch synonym verwendet. Gluten ist das in vielen Getreidesorten vorkommende Klebereiweiß. Zu den Symptomen der Glutenunverträglichkeit bzw. –sensivität zählen Blähungen, abdominale Beschwerden, also Bauchschmerzen und/oder Durchfall. Es gibt aber auch Symptome, die nicht direkt den Darm betreffen, wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Muskelbeschwerden, Knochen- und Gelenkschmerzen. Sogar bei Aufmerksamkeitsdefizitstörungen, Hyperaktivität, Schizophrenie und – wie oben erwähnt – autistischen Störungen wird Gluten als Auslöser zugeordnet.

Die Zöliakie dagegen ist eine chronische Erkrankung der Dünndarmschleimhaut auf Grund einer Überempfindlichkeit gegen Teile von Gluten. Die Unverträglichkeit bleibt lebenslang bestehen, sie ist zum Teil erblich und kann derzeit nicht ursächlich behandelt werden. Typische Symptome der Zöliakie sind durch Verdauungsstörung bedingte chronische Durchfälle. Kinder, die betroffen sind, leiden unter Appetitlosigkeit, übergeben sich häufig und fallen durch dünne Arme und Beine und besonders durch einen vorgewölbten geblähten Bauch auf.

Bei Jugendlichen und Erwachsenen ist das Symptombild meist unauffälliger und diffuser. Die Zöliakie kann sich in Kraftlosigkeit, schmerzenden Knochen, Blutarmut, trockener Haut, nicht näher greifbarem Krankheitsgefühl und vielem anderen äußern. Bei der Zöliakie kommt es zu Autoimmun-Reaktionen. Der Körper greift seine eigene Schleimhaut an. Der Unterschied in der Therapie ist, dass bei Zöliakie eine lebenslange Diät erforderlich ist. Selbst kleinste Mengen von glutenhaltigen Lebensmitteln schaden der Gesundheit. Bei der Glutensensitivität hingegen kann der Verzicht auf Gluten nur vorübergehend notwendig sein.

Was hat das mit Autismus zu tun?

Wissenschaftler haben festgestellt, dass 70 Prozent der autistischen Kinder an schwerwiegenden Magen-Darm-Störungen wie etwa chronischer Verstopfung, Reizdarmsyndrom, Lebensmittelunverträglichkeiten oder Fütterstörungen im Säuglingsalter leiden. Bei der oben erwähnten Studie untersuchten Forscher, wie und ob Kinder mit Autismus-Diagnose auf den Konsum von Weizengluten reagieren.

Getestet wurden autistische Kinder mit und ohne Magen-Darm-Beschwerden, außerdem deren Geschwister, die keine Autismus-Symptome zeigten sowie eine Kontrollgruppe aus gesunden Kindern. Bei allen wurde eine Blutserumuntersuchung gemacht. Auffallend war, dass im Serum der autistischen Kinder signifikant höhere Werte der Antikörper gegen Gliadin, einem Gluterbestandteil, waren. Autistische Kinder mit Magen-Darm-Beschwerden hatten mit Abstand die höchsten Werte.

Die Zöliakiemarker hingegen waren gleichmäßig über die Studienteilnehmer verteilt und zeigten keine Besonderheiten. Die Forscher nehmen an, dass in einem solchen Fall die Gliadin-Antikörper in einer sogenannten Kreuzreaktion alles angreifen, was dem Gliadin strukturell ähnlich ist. Eine Glutensensitivität könnte sich also mit einer Autoimmun-Reaktion äußern. Das wiederum kann zu neurologischen Problemen führen. Betroffen sind hier dann beispielsweise nicht nur neurologische Probleme wie Kribbeln in den Händen, sondern auch neurologische Verhaltensänderungen wie Schizophrenie, Manie oder eben auch Autismus.

In diesem Zusammenhang wird der Fall einer Heilung eines Mädchens vom Autismus durch eine spezielle Diät berichtet. Bei der Kombination von Autismus mit Magen-Darm-Problemen kann es also scheinbar nicht schaden, auf eine weizen- bzw. glutenfreie Diät zu setzen.

 

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