Diabetes-Prävention: Kommt die Junk-Food-Steuer?

Diabetes-Prävention: Kommt die Junk-Food-Steuer?

Bei Alkohol und Zigaretten haben wir uns bereits daran gewöhnt, dass diese mit zusätzlichen Steuern belegt werden, um die Produkte teurer und damit unerschwinglicher zu machen. Solche Sondersteuern werden vor allem damit begründet, dass sie dazu beitragen, immer mehr Menschen vom Kauf abzuhalten und so die Gesundheit der Bevölkerung gefördert wird, da diese insgesamt weniger zum Trinken und Rauchen verleitet wird – oder es sich schlicht nicht mehr leisten kann.

Diese Steuern sind inzwischen gemeinhin akzeptiert, denn jeder weiß, dass Trinken und Rauchen zu den größten Gesundheitsgefahren zählen und jährlich über Einhunderttausend Menschen allein in Deutschland an deren Folgen sterben. Trotzdem sorgen Erhöhungen dieser Strafsteuern natürlich immer wieder für Aufregung, die jedoch meist schnell abklingt. Diabetesverbände fordern nun ähnliche Strafsteuern für ungesunde Nahrungsmittel wie Fast Food, Soft Drinks, Chips und Süßigkeiten einzuführen, um auf diesem Wege die Bevölkerung zu einer gesünderen Ernährungsweise zu erziehen.

Alle Lebensmittel gleich niedrig besteuert

Bisher gilt, dass alle Lebensmittel in Deutschland – unabhängig davon, ob sie als gesund oder ungesund gelten – gleich besteuert werden. Dieser Mehrwertsteuersatz beträgt für fast ausnahmslos alle Lebensmittel nur geringe sieben Prozent. Für andere Produkte werden 19 Prozent Mehrwertsteuer fällig. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) mit Sitz in Berlin schlägt vor, dass besonders zucker- oder fetthaltige Lebensmittel in einem ersten Schritt mit 19 Prozent Mehrwertsteuer belastet werden könnten, um sie gegenüber gesünderen Produkten zu benachteiligen.

Eine Ernährungsweise mit viel Zucker und Fett gilt als einer der Hauptgründe für eine Erkrankung an Diabetes, auch Zuckerkrankheit genannt. Betroffen wären vor allem stark verarbeitete Fertigprodukte, die große Mengen an Zucker und Fett enthalten. Zum Teil sind diese Produkte bislang sogar deutlich billiger als gesündere Alternativen wie etwa Obst und Gemüse, da die Lebensmittelindustrie zu ihrer Herstellung nur vergleichsweise günstige Zutaten verwendet. Solche Produkte schmecken zwar gut, denn Zucker und Fett sind besonders effektive Geschmacksträger, doch der Körper kann sie nicht auf sinnvolle Weise verwerten. Trotzdem sorgen sie für eine enorme Belastung des Verdauungssystems und bringen den Stoffwechsel durcheinander.

Auch die meisten Light-Produkte sind ungesund

Sogar die als Alternative zu zucker- und fetthaltigen Limonaden, Snacks und Süßigkeiten verkauften Light-Produkte sind alles andere als gesundheitsfördernd. Die Hersteller suggerieren zwar, dass diese Produkte quasi ohne Reue getrunken oder gegessen werden können, doch sind die Stoffe, mit denen Fett und Zucker ersetzt werden selbst oft nicht weniger harmlos – oder zumindest von zweifelhafter Wirkung auf den Körper und die Gesundheit. Häufig werden billige Ersatzstoffe verwendet, die den Geschmacksnerven ein ähnliches Feuerwerk wie Zucker oder Fett bescheren.

Für die Hersteller ist dies von doppeltem Vorteil, da sie einerseits ihre Produkte als besonders gesund verkaufen und andererseits sogar mit weniger Kosten produzieren können. Doch auch Light-Produkte können Diabetes und andere Krankheiten verursachen, da sie dem Körper vortäuschen, dass Zucker oder Fett im Anmarsch sind. Entsprechend bereiten sich unser Stoffwechsel und unsere Verdauung darauf vor, diese zu verarbeiten. Um den Zucker abspeichern zu können wird vor allem Insulin produziert, das dann ins Leere läuft, wenn überhaupt kein Zucker in Magen und Darm ankommt, sondern bloß Süßstoffe. Deshalb ist zu hoffen, dass der Gesetzgeber auch solche Produkte mit einer Strafsteuer versieht, sollten die Forderungen der DDG erhört werden und es überhaupt dazu kommen.

 

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