PEF: Welche Ökobilanz hat mein Produkt?

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PEF: Welche Ökobilanz hat mein Produkt?

Die EU fördert das PEF-Siegel, das die Umweltfolgen von Produkten aufzeigen soll. Davon sind nicht nur Lebensmittel betroffen, sondern generell können alle Produkte und ihre Produktionsprozesse in Hinblick auf dessen Umweltfolgen betrachtet werden. Product Evironmental Footprint soll für mehr Transparanz im Bereich Umweltbelastung sorgen.

Letztes Jahr hat die EU-Kommission das PEF-Siegel beschlossen. Es soll vor allem die Ökobilanz unterschiedlicher Produkte bestimmen. Das bedeutet im Klartext: Wie viele Schadstoffe entstehen im Verlauf der Produktion? Wie viel Stromverbrauch kostet die Produktion? Welche Ressourcen werden verwendet und verbraucht?

Was nützt ein PEF-Siegel?

Die Bewertung der Umweltverträglichkeit unterschiedlicher Produkte macht die Umweltbelastung einzelner Branchen deutlich. Die Lebensmittelindustrie, vordergründig die Fleischproduktion, ist beispielsweise für ein Fünftel der klimaschädlichen Emissionen verantwortlich. Damit erzeugt sie mehr Treibhausgase als der Verkehr. Viele Menschen nutzen die Natur und ihre Güter ohne das Bewusstsein für die Umweltbelastung, die dadurch erzeugt wird.

Mit dem PEF-Verfahren will die EU vor allem Einheitlichkeit in Hinblick auf die Messung von umweltbelastenden Produktionsverfahren schaffen. Aktuell grassieren zahlreiche unterschiedliche Messmethoden, die untereinander große Unterschiede aufweisen. Weiterhin sollen mit Hilfe von PEF mehr Kriterien untersucht werden können, welche die Umwelt beeinflussen. Bislang galt die CO2-Bilanz so ziemlich als einziges Messkriterium. Nun sollen bis zu 14 Kriterien angewandt werden, um die Umweltbelastung in Folge eines Produktionszyklus messen zu können. Je nach Relevanz werden für jedes Produkt bestimmte Kriterium ausgewählt, die in die Bewertung mit einfließen. Beispielsweise wird nun auch die Landnutzung oder Wasserverschmutzung betrachtet.

Schwierigkeiten des PEF-Verfahrens

Es ist allerdings äußerst schwierig wirklich jeden Aspekt und jeden Einflussnehmer auf eine Produktionskette eruieren zu können. Das fängt bei der Ernte von Kartoffeln bereits bei der Pestizidverwendung an und macht einen Bogen über Lagerung, Transport, Kühlung usw. Es scheint daher unmöglich wirklich jeden Produktionsschritt genausten untersuchen zu können.

PEF ist keine Pflicht

Das PEF-Verfahren soll nicht verpflichtend sein. Die Frage, warum Unternehmen sich diesem Verfahren unterziehen sollten, kommt nun auf. Das PEF-Verfahren bietet neben ökologischer Bewahrung noch einen weiteren Vorteil: Firmen können mit Hilfe dessen Produktionsschritte, die zu teuer sind, entlarven und durch finanziell günstigere austauschen. Das dürfte ein weiterer Anreiz sein PEF zu nutzen.

Kritik

Problematisch ist, dass nicht der Staat die zu untersuchenden Kriterien vorgibt, sondern die Unternehmen selbst diese Aufgabe übernehmen. Somit können sie auf einfache Weise dafür sorgen, dass ihre Ökobilanz positiv ausfällt, indem sie „unschöne“ Ergebnisse auslassen. Die Testphase für Lebensmittelprodukte läuft bereits seit Juni und man mag gespannt sein, ob das PEF-Symbol sich nicht doch einfach nur in den Etikettendschungel einreiht oder wirklich etwas bewirkt.

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