Warum Introvertierte die besseren Führungskräfte sind

Warum Introvertierte die besseren Führungskräfte sind

Im echten Arbeitsleben geht ohne ordentliches Selbstmarketing eigentlich nichts, oder? Erfolgreich und führungsstark ist nur, wer auch ausreichend kommunikativ, laut, bestimmend und eben präsent ist. Auf die stillen Eigenbrötler wird in der Regel eher so ein bisschen herabgesehen. Introvertierte wären wesentlich zufriedener, wenn sie sich extrovertiert verhalten könnten. Das meint zumindest der Psychologie-Professors William Fleeson von der Wake Forest University North Carolina. Dem entgegen hält John Zelenski, Psychologe an der Carleton University im kanadischen Ottawa, das introvertierte Menschen dazu neigen dazu, falsch einzuschätzen, wie sie sich fühlen, wenn sie sich extrovertiert verhalten.

Was ist Introversion?

Das Gegensatzpaar Introversion – Extraversion beschreibt eine stabile Persönlichkeitseigenschaft. Der Psychoanalytiker Carl Jung hat das erstmals 1921 in seiner Theorie der Persönlichkeitstypen verwendet. Es beschreibt sie als gegensätzliche Wesensarten der Wahrnehmung, des Denkens und Fühlens sowie der Intuition, die entweder als nach außen (extravertiert) oder nach innen (introvertiert) gerichtet sein können. Laut Jung sind auch Wahrnehmung, Intuition, Denken und Fühlen entweder extravertiert oder introvertiert. Das Wort „extravertiert“ hat sich orthografisch mit der Zeit dem Wort „introvertiert“ angepasst und es wurde „extrovertiert“ daraus. Der Psychologe Hans Jürgen Eysenck sah darin kein Entweder-Oder sondern eher ein Kontinuum: Nach seiner Vorstellung können Menschen entweder eher nach innen gerichtet sein oder nach außen. Extrovertierte Menschen sind seiner Meinung nach aktiv, dominant, gesellig, eher leichtfertig, dominant, risikofreudig und impulsiv. Introvertiert steht in seinen Augen für still, in sich gekehrt, reserviert und schüchtern. Dem widerspricht die Autorin des Buches “Leise Menschen – Starke Wirkung”, Dr. Sylvia Löhken. “Introvertiert ist etwas ganz anderes als schüchtern”. Ein schüchterner Mensch habe in sozialen Situationen Angst und könne dabei durchaus extrovertiert sein. In letzter Zeit wird die Introversion zunehmend wohlwollender betrachtet. Die Finanzkrise wäre wohl ganz anders verlaufen, wären mehr introvertierte Mitarbeiter und Führungskräfte an deren Lösung beteiligt gewesen, meint die amerikanische Juristin, Harvard-Absolventin und Autorin Susann Cain. Allerdings war schon Jung überzeugt, dass es vor allem Mischtypen gibt. Die Bonner Sprachforscherin Löhken meint dazu: “Bei der Einteilung spielen drei Ebenen eine Rolle – die genetische Anlage, die kulturelle Umgebung und nicht zuletzt, wie ich mit beiden Voraussetzungen alltäglich umgehe.”

Wie führen denn nun eher Introvertierte?

Stille, eher introvertierte Menschen bringen viele Fähigkeiten mit, die Führungskräfte auszeichnen. Zum Beispiel können sie gut zu- und hinhören. Das ist eine Eigenschaft, die nicht nur im Kundenkontakt und in Verhandlungen immens wichtig ist, sondern auch beim Führen von Mitarbeitern und Teams. Aber auch analytisches Denken, Tiefsinnigkeit, Handeln und die Fähigkeit und Beharrlichkeit eine optimale Lösung für ein Problem zu finden sind oft Kennzeichen. „In vielerlei Hinsicht bergen ihre grundlegenden Eigenschaften ein großes Potential für nachhaltige und kreative Ergebnisse. Die Fähigkeit, sich über lange Zeiträume konzentriert und alleine einer Aufgabe oder Fragestellung zu widmen, ist in vielen Bereichen sehr wertvoll beziehungsweise notwendig“, betont die Berliner Psychologin Dr. Julia Paruch. Die amerikanische Juristin Susann Cain hat mit „Still“ einen Bestseller geschrieben über die Bedeutung der Introvertierten in einer lauten Welt. In einem Interview zu ihrem Buch sagt sie folgendes: „Introvertierte Chefs haben das Talent, einen Schritt zurückzutreten und zu schauen, was ihre Angestellten leisten, statt ihre eigenen Ideen durchboxen zu wollen“ und damit seien sie die besseren Führungskräfte.

 

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