Neue Behandlungswege bei Essstörungen
Essstörungen gehören leider zum Alltag. Nun haben sich Mediziner eines überregionalen Kompetenzzentrums in Tübingen Gedanken zu neuen Behandlungswegen gemacht. Das Zentrum wird „Komet“ abgekürzt und ist der Uniklinik Tübingen zugeordnet. Neu ist, dass im Komet der gesamte Krankheitsverlauf berücksichtigt wird.
Esstörungen können viele Gesichter haben. Manche Menschen essen fast nichts mehr, andere hingegen werden von schlimmen Fressattacken geplagt. Das neue Konzept soll eine Kombination aus Forschung und lang anhaltender Behandlung sein.
Essstörungen verursachen eine hohe Sterberate
Wirft man einen Blick auf alle psychischen Erkrankungen so fällt auf, dass Essstörungen die höchste Sterberate mit sich bringen. Die verschiedenen Arten der Störungen sind allgemein bekannt. Es gibt die Magersucht, Bulimie und außerdem die „Binge-Eating-Störung“. Betroffene Patienten der letzten Störungen essen ausgesprochen viel, erbrechen sich im Anschluss aber nicht, wie es bei der Bulimie der Fall ist. Eine Studie hat gezeigt, dass bereits 20 Prozent der Kinder zwischen 11 und 17 Jahren erste Anzeichen einer Essstörung zeigen.
Auch der Landesverband der Betriebskrankenkassen meldet ähnliche Zahlen. Im letzten Jahr wurden im Südwesten des Landes 15.200 Patienten wegen Essstörungen behandelt. Das Alter dieser Menschen lag zwischen 11 und 25 Jahren. Es ist außerdem aufgefallen, dass die Störungen immer mehr Jungen betreffen.
Vier von Hundert Jungen werden behandelt
Bei Jungen im Alter von 11 bis 14 Jahren ist Übergewicht sehr verbreitet. Größere Jungen leiden eher an Fressanfällen. Es wird vermutet, dass dies in jedem dritten Fall so ist. Schaut man in die Altersgruppe der Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren, so überwiegt der Anteil der Mädchen, die an Essstörungen leiden. Betroffen sind dann 6 der Mädchen und 4 der Jungen im südwestlichen Teil Deutschland. Diese Teenager sind laut Krankenkassenverband in Behandlung.
Das Komet in Tübingen soll nun für eine bessere Versorgung der erkrankten Menschen sorgen und Forschungen und Lehren auf diesem Gebiet intensivieren. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf Vorsorge und frühe Behandlung gelegt. Die Chancen für betroffene Patienten sind deutlich besser, wenn früh interveniert wird.
So wurde ein Videospiel für Kinder und Jugendliche entwickelt, das die Freude an der Bewegung näherbringen soll. Außerdem gibt es eine kleine Nachhilfe in Stressbewältigung. Die Wege, sich gegen Stress zu wehren haben aber allesamt nichts mit Essen zu tun. Die Wissenschaftler planen zudem Videokonferenzen mit ehemaligen Patienten, um die Gefahr von Rückfällen einzudämmen.
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