Langsamer Artentod

Rund jede fünfte Reptilienart ist vom Aussterben bedroht

Zum Glück wird das Umwelt- und Naturschutzbewusstsein bei vielen Menschen immer größer und auch der Tierschutz ist in den letzten Jahren immer mehr in das Spotlight der Medien und somit auch den Fokus der Aufmerksamkeit gelangt. Dennoch traurig und zutiefst erschreckend sind die Ergebnisse einer umfangreichen internationalen Studie zum Thema Artenschutz von Reptilien.

Die Auslegung der Studie

Die in Kooperation von der Internationalen Union für die Bewahrung der Natur (IUCN mit Sitz in Gland, Schweiz) und der Zoologischen Gesellschaft (mit Sitz in London, England) ausgerichtete Untersuchung zur Feststellung des Risiko des Aussterbens bei mehr als 1 500 Reptilienarten brachte laut Philip Bowles alarmierende Ergebnisse.

Der Experte ist Angestellter der IUCN und Verwalter der Roten Liste für bedrohte Reptilienarten, ein Fachmann des langsamen Artentodes. Mehr als 200 Wissenschaftler beteiligten sich an der Untersuchung von Krokodilen, Eidechsen, Schlangen Schildkröten und anderen Reptilien, welche nach dem Zufallsprinzip ausgesucht wurden. Die in der im Fachmagazin „Biological Conversation“ erschienenen Studie vertretenen Arten repräsentieren rund 16 Prozent der uns derzeit bekannten Reptilienarten.

Die Ergebnisse der Studie in Zahlen

Insgesamt 19 Prozent der untersuchten Reptilienarten wurden von den Wissenschaftlern als „bedrohte Arten“ eingestuft. Vor allem betroffen sind jene Tiere, die ihre Herkunft in tropischen Ländern haben, da sie dort durch die fortschreitende landwirtschaftliche Nutzung aus ihren natürlichen Lebensräumen vertrieben werden. Wo vor ein paar Jahren noch dichtes und unberührtes Grün herrschte, liegen nun ganze Ackerflächen brach.

Unter den bedrohten Arten gelten nunmehr 47 Prozent als „verletzlich“, 41 Prozent als „gefährdet“ und ganze 12 Prozent als „akut vom Aussterben bedroht“. Gerade Süßwasserreptilien machen mit 30 Prozent den Löwenanteil dieser sterbenden Arten aus, allen voran die Süßwasserschildkröten: Rund 50 Prozent der als Delikatessen geltenden Tiere stehen kurz vor dem Aussterben.

Doch was bedeutet „vom Aussterben bedoht“ eigentlich in der Wirklichkeit? Nun, für die nur noch in Bolivien anzutreffende Eidechse Ameiva vittata bedeutet es als eine von drei Kandidaten nicht nur die theoretische, sondern auch praktische Ausrottung Ihrer Art.

 

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