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VISTANO Tierheilkunde - Wissen Unser Kernthema im Bereich Tierheilkunde... für dich zusammengestellt und aufbereitet

Tierhaltung

Eine Domestizierung muss zugunsten des Tieres artgerecht und nahe an den natürlichen Lebensbedingungen erfolgen

Haltung von Tieren

Richtige & artgerechte Haltung von Tieren

Die Tierhaltung beginnt bereits vor dem Kauf des Tieres und erstreckt sich über die richtigen Bedingungen, Fütterung, Erziehung, Beschäftigung bis hin zu Reisen und die jeweiligen Besonderheiten der Tiergattung. Ein zukünftiger Tierhalter sollte sich vor dem Kauf ausreichend Zeit nehmen und sich ausgiebig über das Tier und den Händler informieren. Jede Tierart hat seine Besonderheiten und jede Rasse spezielle Anforderungen, die im Vorfeld sorgsam bedacht werden müssen. Auch die Integration in die Familie ist ein wichtiger Entscheidungsfaktor bei der Auswahl. Ein Haustier sollte als Lebewesen mit Respekt behandelt werden und beim Eintreffen in der Familie artgerechte Lebensumstände vorfinden und sich wohl fühlen.

Tierkauf

Tiere werden trotz Gesetzesänderung rechtlich noch immer als Sache behandelt, doch ist der Tierkauf vorwiegend eine emotionale Entscheidung. Wer möchte schon ein lieb gewonnenes Lebewesen als „Ware“ behandelt wissen und von seinem Umtauschrecht oder ähnlichem Gebrauch machen? Um einer solchen Entscheidung zugunsten des Halters und des Tieres zu entgehen, sollte die Seriosität des Verkäufers eingehend geprüft werden. Werden die Jungtiere nur in effizientem Maße gezüchtet und gehalten, oder hängt der Verkäufer mit dem Herz an seiner “Ware”? Was sagt das Bauchgefühl zum Händler als Mensch? Diese Fragen sollte der Käufer guten Gewissens und unabhängig vom Preis an sich stellen. Innerhalb der Familie sollte das uneingeschränkte Einverständnis zur Anschaffung des Tieres bestehen und auch im Vorfeld auf eventuelle Allergien gegen Tierhaare oder Substanzen (z.B. Gräser) geprüft werden, die zur Haltung des Tieres erforderlich sind. Auch an Pflegemöglichkeiten für den Urlaub sollte vorher gedacht werden. Sind Tiere ein Geschenk für Kinder, so ist klar zu stellen, dass Tiere keine Spielzeuge sind, an denen man die Lust verlieren kann. Da auch Haustiere alt werden oder Krankheiten erleiden, die regelmäßig Medikamente oder eine Operation erfordern könnten, sind neben dem Willen diese Verantwortung zu übernehmen auch die finanziellen Möglichkeiten abzuwägen. Besonders junge Tiere benötigen erhöhte Aufsicht, da ein Welpe z.B. die neuen Schuhe nicht von einem Kauknochen unterscheiden kann. Mit kleineren “Zerstörungen und Unfällen” im Haushalt ist also zu rechnen, denen der Tierhalter gelassen begegnen muss. Vor Anschaffung eines Haustieres in Mietwohnungen, sollte außerdem der Eigentümer um Erlaubnis gefragt werden. Dem Kauf eines Haustieres sollte immer eine eingehende Information über typische Rassenmerkmale, Besonderheiten und Krankheiten vorangehen, um Verkäufern und der Familie mit Fachwissen begegnen zu können. Speziell bei Tierzüchtern sind folgende wichtige Punkte zu beachten:

  • Der Züchter stellt die Zuchttiere vor oder hält zumindest Fotos bereit.
  • Der Züchter gibt die Welpen frühestens im Alter von 8-10 Wochen ab.
  • Der Züchter hat für genug Auslauf, Sauberkeit und Kontakt zu anderen Tieren gesorgt.
  • Der Züchter hat das Tier entwurmt und besitzt alle vorgeschriebenen Impfbescheinigungen und den Impfpass.
  • Der Züchter besitzt eine Ahnentafel mit der Übersicht der Vorfahren und dem Eintrag in das Zucht- und Stammbuch.
  • Der Züchter hat (je nach Tierart) für einen implantierten Mikrochip gesorgt, um das Tier in das Haustierregister eintragen lassen zu können.
  • Die Zucht ist keine Massenproduktion, es werden also maximal 2-3 Zuchttiere eingesetzt.
  • Der Züchter erkundigt sich nachhaltig nach Deinen Vorstellungen und die künftigen Lebensbedingungen des Tieres, wenn er es an Dich abgibt.

Futter & Füttern

Eine der täglichen Aufgaben des Tierhalters ist das Füttern. Ein Tier benötigt, wie der Mensch, seine tägliche Zufuhr an Nährstoffen, um den Organismus in Gang zu halten. Besonders im Wachstum ist auf eine ausgewogene und natürliche Ernährung des Tieres zu achten. Ein glattes und glänzendes Federkleid bei Vögeln, glänzende Haut bei Reptilien oder ein seidiges Fell bei Hunden und Katzen ist auch der Erfolg einer artgerechten und ausgewogenen Futters. Jede Tiergattung benötigt spezielle Nahrung, die möglichst dem Speiseplan, der in der freien Wildbahn vorliegt, angeglichen werden sollte. Fleischfresser, wie Katzen oder Hunde, sind anatomisch so angelegt, dass sie sowohl Fleisch als auch Knochen bestens zerteilen und verdauen können. Gerade Knochen sind für den Kalziumbedarf und die Zahnreinigung eines Fleischfressers sehr zuträglich. Die Nahrung sollte aus einer ausgewogenen Mischung aus Proteinen, Kohlenhydraten sowie Mineralien und Spurenelementen bestehen und frei von Zusatzstoffen sein. Bei der Haltung im Haus sollte das natürliche Verhalten des Tieres beachtet werden. Katzen sollten mehrfach täglich und zu festen Zeiten mit kleinen Portionen versorgt werden, Hunde zweimal täglich, am besten zu den Tischzeiten der Familie. Nagetiere sind in ihrer natürlichen Umgebung von der Ernährung durch Pflanzen abhängig, die bei der Haushaltung ständig zur Verfügung stehen sollten. Da die Verdauung bei Nagern meist in einer Symbiose mit speziellen Bakterien und Einzellern stattfindet, muss für eine permanente Nahrungsversorgung gesorgt werden, um diese Symbiose aufrechtzuerhalten. Auch wenn Nagetiere oft ruhig wirken, in der Natur sind sie stets wachsam gegenüber Räubern und haben deshalb einen beschleunigten Herzschlag und Stoffwechsel, was in einem sehr hohen Energiebedarf resultiert. Wie der Name schon sagt, wollen Nagetiere nagen, was eine Zerkleinerung des Futters unnötig macht, denn das Nagen dient gleichzeitig der Zahnreinigung. Die Nahrung sollte aus frischem Gemüse, Kräutern und Gräsern bestehen und frei von Pestiziden und Zusatzstoffen sein. Für alle Tierarten ist eine dauerhafte Versorgung an Trinkwasser zu gewährleisten.

Tiere & Reisen

Die Anschaffung und Haltung eines Tieres muss auch in Bezug auf den jährlichen Familienurlaub oder andere Reisen genau bedacht werden. Es ist sicherzustellen, dass das Haustier in dieser Zeit am Urlaubsort oder einer Pflege gut versorgt ist. Auch kurze Fahrten sollten mit Bedacht unternommen werden. Das Tier muss im Auto ausreichend gesichert werden, um sich oder andere Insassen nicht zu verletzen. Ausreichend Wasser und Nahrung für das Tier sind stets mitzuführen, ebenfalls geeignete Gefäße. Sehr wichtig ist es, im Sommer daran zu denken, dass ein Fahrzeug sich enorm aufheizen und dem Tier dadurch Schaden zugefügt werden kann. Hundebesitzer haben bei Urlaubsreisen mit dem liebsten weniger Probleme, da Hunde sehr personenbezogen sind. Katzen im Gegensatz sind eher reviergebundene Tiere, die den Revierwechsel als Stress empfinden. Kleinere Tiere, wie Kaninchen, Vögel oder Meerschweinchen sollten in der Wohnung von Bekannten oder Nachbarn versorgt werden. Technische Hilfsmittel wie Futterautomaten sind keine Alternative, da Störungen das Leben des Tieres gefährden könnten. Besonders sind hier Terrarien oder Aquarien unter eine tägliche Aufsicht zu stellen. Besteht keine Möglichkeit der Betreuung durch Bekannte, so sind lokale Vereine oder ein nationaler Tierschutzbund ein guter Ansprechpartner, um sich Unterstützung zu sichern. Auch eine Tierpension ist eine sinnvolle Alternative für die Urlaubsbetreuung. Vor dem Urlaub ist auch in Hinsicht auf das Tier der Tierarzt nach Impfungen und der Zusammenstellung einer Reiseapotheke für das Reiseziel zu befragen. Um keine unnötigen Überraschungen zu erleben sollten die nötigen Voraussetzungen für die Einreise geklärt werden. Hierzu zählen die grundsätzliche Berechtigung Haustiere einzuführen, Impfungen, rechtliche Pflichten wie Leinen- oder Maulkorbzwang bzw. Kennzeichnungspflichten. Bei Flugreisen sollte frühzeitig nachgefragt und gebucht werden, da oft nur eine begrenzte Anzahl von Tieren befördert wird. Hunde und Katzen dürfen in der Regel bis 8 Kg inklusive Transportbox in der Kabine befördert werden. Die Box muss speziell gekennzeichnet und mit Papieren ausgestattet werden.

Spielen & Beschäftigung

Tiere brauchen Beschäftigung! Besonders Jungtiere benötigen erhöhte Aufmerksamkeit, denn in dieser Phase kommt das Spielen auch der Erziehung zu Gute und dient somit dem sozialen Zusammenleben innerhalb der Familie. Speziell bei Hunden ist im Welpenalter der Drang zum Forschen und nach Bewegung sehr ausgeprägt. So kommen aktiven Rassen lange Spaziergänge und Apportier-Spiele sehr zu Gute. Der Besuch einer Hundeschule ist außerdem sehr zu empfehlen, da hier nicht nur der Tierhalter wertvolle Informationen erhält, sondern die Intelligenz und das Sozialverhalten des Hundes durch Stillen des Lerndrangs und Kontakt zu anderen Tieren besonders positiv gefördert wird. Bei Hunden, die an Gegenständen nagen, steht meist der Zahnwechsel an oder das Tier fühlt sich unterbeschäftigt. Geeignetes Spielzeug bzw. Auslauf tut dem Tier gut und löst gleich beide Probleme. Aktive Rassen benötigen in der Regel  zusätzliche Förderung z.B. durch lange Spaziergänge oder Fahrradtouren. Spezielles Schutzhund-, Jagdhund- oder Fährtenhund-Training befriedigt den angeborenen Lerndrang dieser Rassen außerdem sinnvoll und nützlich. Katzenhalter in Stadtgebieten sollten ihren Liebling vor Gefahren des Straßenverkehrs schützen und in der Wohnung Freizeitmöglichkeiten für den Vierbeiner schaffen, um den Drang zum Streunen alternativ zu kompensieren. Die Beschäftigung der Katze in der Wohnung kann durch soziale Kontakte mit anderen Tieren in der nach Nachbarschaft oder einem zweiten Tier gut befriedigt werden. Auch die Beschäftigung durch Familienmitglieder in Kombination mit geeigneten Spielzeugen ist ratsam. Dabei wirken besonders Spiele, die das Jagdverhalten der Katze befriedigen, sehr unterhaltsam für Mensch und Tier. Der Erkundungstrieb von Katzen kann durch einfache Schachteln oder andere geeignete Gegenstände bestens in der Wohnung befriedigt werden. Ein vorbereiteter und erhöhter Fensterplatz mit guter Aussicht auf die Strasse oder den heimischen Garten wird von Katzen gerne zur Beobachtung genutzt. Viele Katzen verbringen mehrere Stunden am Tag damit interessiert das Geschehen auf der Strasse aus sicherer Position zu verfolgen.

Erste Hilfe

Nach einem Unfall oder bei lebensbedrohlichen Umständen erste Hilfe zu leisten, ist ein natürliches Bedürfnis der meisten Menschen. Auch Hilfeleistung für Tiere ist eine im Tierschutzgesetz verankerte Verpflichtung. Was aber tut man, wenn die Katze sich auf der Herdplatte die Pfoten verbrennt oder das Haustier giftige Pflanzen verzehrt oder in eine Glasscherbe tritt? Vorbeugend helfen Unfallverhütungsvorkehrungen, das Bereitlegen der wichtigsten Tier-Notrufnummern, praktische Übung und das Anlegen einer „tierischen“ Hausapotheke für den Ernstfall. Kenntnisse in der ersten Hilfe für Tiere richten sich zunächst auf den anatomischen Besonderheiten des jeweiligen Tieres, denn Tiere besitzen beispielsweise meist eine andere Atemfrequenz oder Pulsrate als Menschen. Aber wie beatmet man nun ein Tier oder legt einen wirkungsvollen Druckverband an? Diese und andere Fragen sind je nach Tiergattung so variantenreich, dass der Tierhalter hier beratend einen Tierarzt konsultieren sollte, bevor der Notfall eintritt. Grundlegende Regeln der „Ersten Hilfe“ gelten aber wie auch bei Menschen. Ruhe ist zu bewahren und das Handeln sollte bewusst und umsichtig sein. Notrufe sind zuerst abzusetzen, danach sollte eine eventuelle Unfallstelle abgesichert werden, um Folgeschäden zu vermeiden. Einem verletzten Tier sollte sich mit Vorsicht genähert werden, da das Verhalten in dieser Situation nicht einschätzbar ist. Um Gefahren vorzubeugen, sollte möglichst ein Maulkorb angelegt werden und das Verletzte Tier zum Transport vorbereitet werden. Sollte die Atmung des Tieres aussetzen sind sofort Wiederbelebungsmaßnahmen anzuwenden und das Tier ist stabil und warm zu lagern. Weiterhin ist der Puls ist zu erfühlen. Ist das Tier fühlbar überhitzt, sind Maßnahmen zur Kühlung einzuleiten. Wenn lebensbedrohliche Verletzungen erkannt werden, sollten diese zuerst behandelt werden, um das Tier zu stabilisieren. Handlungen, die den eigenen Kenntnisstand überschreiten (z.B. das Verabreichen von Medikamenten) sollten vermieden werden. Bei chronisch kranken Tieren ist der Tierarzt nach einem geeigneten Notfall-Medikament zu befragen. Die Anwendung sollte geübt werden.

Erziehung

Einem Tier kann man Verhaltensweisen nicht durch sachliche Diskussion und Argumente abgewöhnen, ebenso wenig aber durch unsachgemäße Erziehung, Drohungen oder gar Gewalt. Vielmehr soll der Tierhalter zuerst lernen, die Reaktionen seines Tieres zu verstehen, um Fehlinterpretationen auszuschließen. Jedes Tier bringt seine spezifischen Eigenarten mit, die sich außerdem innerhalb der Rassen unterscheiden. Um den Frieden im Zusammenleben zwischen Tierhalter, Familie und Haustier zu garantieren, sind dem Tier mit Geduld und Verstand beizubringen, welche Verhaltensweisen es zeigen darf und welche nicht. Dabei sind aber immer die natürlichen Verhaltensweisen und Bedürfnisse des Haustieres zu berücksichtigen. Bei Unsicherheit ist dem Tierhalter geraten, sich durch Fachbücher zu informieren oder in direkter Beratung einen Tierpsychologen zu konsultieren. Professionelle Berater geben hier meist vor, welche natürlichen Grenzen in der Erziehung des jeweiligen Tieres gegeben sind und geben Rat, welche rassenspezifischen Anlagen bei der Konditionierung zu berücksichtigen sind. Auch Grenzen werden deutlich aufgezeigt, um Fehlerziehung vorzubeugen. Fehler in der Tiererziehung sind schnell begangen, lassen sich aber nur mit sehr viel Mühe wieder korrigieren. Das Fehlverhalten des Tieres findet seine Ursache allerdings meist in falschem Verhalten des Tierhalters. Am Beispiel des Hundes lassen sich einige „Klassiker“ schnell herleiten: Man darf den Hund nicht beim Essen stören? Doch darf man, denn ein Hund hat in der Rangordnung zu akzeptieren, dass sein „menschlicher Leithund“ das Vorrecht besitzt, über das Essen zu bestimmen, wenn es ihm beliebt. Der Hund gehört nicht ins Bett oder die Couch weil das unhygienisch ist? Nicht ganz! Jeder Mensch darf sich seine Vorstellung von Hygiene selbst definieren, aber ein Tier im „Menschen-Rudel“ hat niemals am gleichen Fleck zu schlafen oder zu Ruhen wie sein „Leittier“, sondern in angemessenem Abstand. Diese Beispiele in Bezug zur „Rangordnung“ sind leicht fortzusetzen, wichtig für die Harmonie ist es, im Einklang mit der natürlichen Veranlagung des Tieres, solche Fehler von Anfang an zu vermeiden.

Artgerechte Tierhaltung

Die artgerechte oder auch domestizierte Tierhaltung ist nicht zu verwechseln mit der Lebensweise eines Tieres in der freien Wildbahn. Das bedeutet, sie stellt immer einen Kompromiss zwischen dem Leben des Tierhalters und der natürlichen Lebensweise seines Haustieres dar. Nutztierhalter haben zusätzlich wirtschaftliche Aspekte zu bedenken. Die einfache Definition dass „artgerecht“ ausschließlich in der freien Wildbahn stattfinden kann und muss, ist natürlich zunächst richtig, wird aber oft vorschnell als alternativlos herangezogen. Man sollte dabei zumindest bedenken, dass viele Tiere wegen normalerweise einfach zu heilendem Parasitenbefall oder kleinerer Wunden kläglich verenden, oft verdursten, verhungern oder auch erfrieren. Aus unserer zivilisierten Sicht geht das (Über-)Leben in der Natur eher schmerzhaft und sehr brutal zu. Man könnte ableiten, dass die Haltung als Haustier durchaus gesünder sein kann als in der freien Wildbahn, jedoch besteht das Leben nicht nur aus medizinischer Versorgung und dem Vermeiden von Hunger, sondern auch auch seelischer Ausgeglichenheit. Der Kompromiss im Zusammenleben zwischen Mensch und Tier besteht also in der Achtung natürlicher Bedürfnisse des Tieres in seiner natürlichen Umgebung und der Sorgfaltspflicht für sein körperliches Wohlbefinden. Der Tierhalter kann und soll z.B. den Jagdtrieb einer Katze oder gewisser Hundearten durch regelmäßiges Spielen kompensieren oder auch den Bewegungsdrang durch ausgiebige Spaziergänge befriedigen. Das Tier muss im Gegenzug lernen, Einrichtungsgegenstände nicht als Spielzeug zu betrachten. Bei Vögeln oder Nagetieren ist besonders auf eine artgerechte Unterbringung und ausreichend Platz zu achten. In Punkto Ernährung ist bei allen Tierarten auf eine artgerechte Zusammensetzung der Futtermittel zu achten. Viele „normale“ Lebensmittel haben bei Tieren fatale Auswirkungen, die Blindheit oder andere Krankheiten auslösen können. Ein wichtiger Punkt ist auch das Bedürfnis vieler Tierarten nach einem natürlichen Sozialverhalten, was bedeutet, dass manche Tiere ohne umgebende Artgenossen nicht artgerecht gehalten werden können und sollten.

Hunde

Besonders Hunde haben je nach Rasse unterschiedliche Charaktäre, die sich mit den Erwartungen des zukünftigen Tierhalters decken sollten. Die Frage nach dem richtigen „Lebenspartner“ und besten Freund des Menschen sollte also im Vorfeld genau bedacht werden. Hunde werden im Durchschnitt 10-12 Jahre alt und begleiten eine Familie über einen langen Zeitraum. Die erste Frage ist die Beschaffung des Tieres. Hier gibt es neben Züchtern auch Privatpersonen und Tierheime, die Hunde abgeben. Ob es ein Welpe oder ein bereits älteres Tier sein soll, ist eine weitere Frage an den Tierhalter. Je nach Platz muss außerdem die Größe des Hundes berücksichtigt werden. Beim Kauf ist besonders bei Züchtern auf die Zuchtverhältnisse, Papiere, Impfunterlagen und Hygienebedingungen zu achten. Die Zuchttiere sind immer in Augenschein zu nehmen, um unseriöse „Händler“ von vornherein auszuschließen. Hat man im Bekanntenkreis bereits Hundebesitzer, sind diese gute Ratgeber und bieten sich als Kaufbegleitung an. Die eigene Erwartung sollte nicht nur aus einer zeitlichen Betrachtung überdacht werden, auch der Kinderwunsch kann ein ausschlaggebender Punkt sein. Weiterhin sind gesundheitliche Aspekte wie Allergien ein wichtiger Punkt zur Kaufentscheidung. Bevor man sich für einen Hund entscheidet oder auf die Suche geht, ist das Lesen von fachspezifischen Artikeln sehr zu empfehlen. Blickt man dem kleinen „Wollknäuel“ das erste mal in die Augen ist sicher, dass die Emotion ansonsten sicher gegen den Verstand gewinnt. Nach dem Kauf beginnt neben viel Spaß auch der Ernst, der oft auch einiges an Nerven kostet. Neben den vielen kleinen Hinterlassenschaften, bis zur Stubenreinheit, ist das Anknabbern von Schuhen und Einrichtungsgegenständen eine häufige Begleiterscheinung der ersten Monate, die sich mit dem hohen Bedürfnis an Aufmerksamkeit in eine durchaus zeitintensive Aufgabe verwandeln kann. Ob die Entscheidung auf einen großen oder kleinen Hund fällt, bestimmen bestens die Rasseneigenarten im Verhältnis zu den örtlichen Gegebenheiten. Stadtbewohner mit begrenztem Wohnraum und weniger Auslaufmöglichkeiten kommen mit kleineren Rassen oft besser zurecht, sollten aber auf die natürlicher Veranlagung der Rasse achten, denn auch verschiedene kleine Rassen benötigen enorm viel Auslauf. Was die Pflege bedingt, sind kurzhaarige Rassen durchaus leichter in den Zeitplan zu integrieren als langhaarige Hunde. Das Geschlecht des Tieres kann in ländlichen Gebieten, bei denen der Hund oft mehr Zeit im Freien und ohne Aufsicht verbringt, eine Rolle spielen. Hier sind Hündinnen natürlich der Gefahr ausgesetzt, ungewollten Nachwuchs nach Hause zu bringen. Der Auslauf der meisten Hunde sollte viermal täglich erfolgen und zeitlich 1-2 Stunden betragen, wobei manche Rassen, die bevorzugt zur Jagd gezüchtet wurden, mehr Auslauf benötigen. Kostenseitig ist an die jeweilige Stadt eine Hundesteuer zu entrichten, die von Stadt zu Stadt verschieden veranschlagt wird. Im Durchschnitt bewegt sich die Hundesteuer bei ca. 80 EUR pro Jahr. Eine Hundehaftpflicht-Versicherung abzuschließen ist ratsam, da ein Hundehalter unbegrenzt für Schäden haftet. Die Versicherung kostet im Monat ca. 8-10 EUR und ist sinnvoll investiert.

Katzen

Wie bei jedem Tier gibt es auch bei Katzen unterschiedliche Rassen, mit unterschiedlichem Wesen und Bedürfnissen. Wenn also die Entscheidung gefallen ist, eine Katze anzuschaffen, so sollte sich der zukünftige Tierbesitzer ausreichend Zeit nehmen, um festzustellen, welche Rasse zu ihm und seiner Familie am besten passt. Die räumlichen Gegebenheiten und die Möglichkeit zum Freilauf der Katze sind zu prüfen und mit der freien Zeit des Tierhalters so abzugleichen, dass der zukünftige Mitbewohner ausreichend Raum zur natürlichen Entfaltung bekommt. Die meisten Katzen mögen es nicht, alleine zu sein, was bei zeitlich mehr gebundenen Tierhaltern neben einem Verzicht, durchaus auch die Entscheidung zum Kauf zweier Katzen sein kann. Langhaarige Rassen, wie z.B. die Siam Katze, benötigen ein höheres Maß an Fell-Pflege und damit Zeit, als ihre kurzhaarigen Artgenossen. Der Charakter verschiedener Katzenrassen hat ein breites Spektrum von ruhig und sanft bis wild und widerspenstig, oder von laut und temperamentvoll bis ruhig und verschmust. Viele Katzen reagieren auf nicht artgerechte Lebenssituationen sehr apathisch oder auch aggressiv. Die Katze nach rein optischen Gesichtspunkten und ihrer „Niedlichkeit“ auszuwählen, ist also grundlegend falsch. Es sollte sich also vor der „Besichtigung“ des neuen Lebensgefährten ausreichend informiert werden, um sich nicht durch reine Emotion leiten zu lassen. Beim Kauf der Katze wird man oft im örtlichen Tierheim fündig. Bei Rassekatzen empfiehlt sich ein seriöser Züchter. Zur Vorsicht ist bei Zeitungsannoncen zu raten, in denen junge Katzen angeboten werden. Vor dem Kauf einer Katze sollten alle tierärztlichen Untersuchungen vom Verkäufer durchgeführt worden sein und entsprechende Zuchtpapiere vorliegen. Der Freilauf von Katzen sollte stets sicher gestellt werden. Freilauf in der Natur macht Katzen zufriedener und sättigt ihre natürlichen Bedürfnisse bestens. Beim Thema Ernährung ist allgemein bekannt, dass Katzen verwöhnt sind. Diese Aussage ist allerdings meist dem gutmeinenden Tierhalter zuzuschreiben. Katzen sind im natürlichen Umfeld Jäger, die ihre Beute erlegen und frisch mit Haut und Haaren verzehren. In der Haushaltung ist deswegen der Fleischanteil hoch und zudem frisch und möglichst handwarm zu gestalten, denn Katzen benötigen tatsächlich noch mehr tierisches Eiweiß als Hunde. Katzen sind im Haushalt in der Regel mit drei Mahlzeiten am Tag zu versorgen. Das Katzen tun, was sie wollen, und nicht zu erziehen sind, ist eine weit verbreitete Meinung, die allerdings nicht zutrifft. Sicher sind Katzen schwerer zu erziehen als z.B. Hunde, was aber an den natürlichen Instinkten liegt. Nimmt man hierbei die Krallenpflege, verbunden mit dem Bedürfnis von Katzen, Dinge zu „zerkratzen“, wird deutlich, dass die natürliche Veranlagung die Krallen zu pflegen so überwiegt, dass eine Erziehungsmaßnahme nicht wirken kann. Weiterhin sind Katzen nachtaktive Tiere, es ist also einer Katze nicht anzuerziehen in den Morgenstunden nicht durch die Wohnung zu toben. Die Pflege bei Katzen beschränkt sich auf das Bürsten des Fells und das Reinigen der Augen und Ohren in regelmäßigen Abständen. Das benötigte Werkzeug der Katze als Spielzeug zu überlassen, verhindert hier klug den „Reinigungskampf“.

Pferd & Pony

Wer sich ein Pferd oder Pony zulegt, der sollte sich auf eine langfristige Beziehung einstellen, denn Pferde erreichen im Vergleich zu vielen anderen Tieren ein hohes Lebensalter von bis zu 30 Jahren. Der Halter sollte sich auch Gedanken machen, wie er ein altes, nicht mehr zum Reiten geeignetes Pferd versorgen will. Das Reiten als Hobby ist zur Haltung eines Pferdes eine unverzichtbare Bedingung, denn Pferde brauchen regelmäßige und ausgiebige Bewegung. Es ist zu empfehlen, sich vor der Anschaffung eines eigenen Pferdes zunächst Pferde zu leihen und sich für einen Reitstiel zu entscheiden, um später auch in das passende Pferd zu investieren. Da ein Pferd nicht in den eigenen vier Wänden zu halten ist, muss eine externe Unterbringung in Anspruch genommen werden. Hierzu bieten sich Reiterhöfe, Pferdepensionen oder offene Stallhaltungen auf speziellen Koppeln oder Bauernhöfen an. Bei der Unterbringung ist darauf zu achten, dass auch ausreichende Möglichkeiten zum Ausreiten bestehen, um das Pferd zu bewegen. Bei der Anschaffung eines Pferdes sind die finanziellen Mittel genauestens zu prüfen, denn ein Pferd muss nicht nur untergebracht, sondern auch mit Nahrung und medizinischer Betreuung versorgt werden. Besonders bei Turnierpferden können enorme Kosten auf den Tierhalter zukommen. Bei der Unterbringung sind die örtlichen Gegebenheiten und die Qualifikation des betreuenden Personals genau zu prüfen, denn der Halter gibt hier die Verantwortung für Unterbringung, Pflege und Fütterung an Dritte Personen ab. Besonders zu beachten ist die Temperatur und Hygiene im der Stallung und das verwendete Futtermittel. Bestens eignen sich Unterbringungen mit Weideflächen. Beim Beschlagen des Pferdes sollte man auch den Hufschmied auf den Umgang und die Kenntnisse mit Pferden prüfen. Erkrankungen eines Pferdes sind meist an unruhigem Scharren mit den Hufen, Umherwälzen und starkem Schwitzen zu erkennen. Bei diesen Anzeichen sollte sofort ein Tierarzt hinzugezogen werden. Wer sein Pferd reiten will, sollte sich in der Anfangszeit Hilfe suchen, um Fehler zu vermeiden, die dem Tier Schaden zufügen können. Besonders das Aufwärmen vor dem Ausritt ist für ein Pferd die wichtigste Maßnahme, um Verletzungen zu vermeiden. Das richtige Satteln muss in diesem Zusammenhang ebenfalls erlernt werden. Pferde erfordern auch ein Repertoire an Zubehör für Reiter und Pferd. Anzuschaffen sind neben dem Sattel auch Pferdedecken, Gamaschen, Geschirr, Reiterhosen, Reitstiefel, Handschuhe, Gerten und Sporen. Das Reiten selbst unterscheidet verschiedene Disziplinen. Es ist anzuraten, sich in wenigstens einer dieser Disziplinen ordnungsgemäß schulen zu lassen. Man unterscheidet hier: Springreiten mit einer Parcours Bewältigung aus zu überspringenden Hindernissen. Dressurreiten mit einer festgelegten Abfolge aus speziellen Gangarten und Bewegungen. Westernreiten, als speziell amerikanischer Stil, der meist einhändig ausgeführt wird. Military-Reiten in einem Gelände mit dem Ziel natürliche Hindernisse zu überwinden. Letzterer Stil ist besonders anspruchsvoll und auch bei kleinsten Fehlern oft mit schweren Verletzungen verbunden. Einen Reitstil selbst zu erlernen, ist nicht ratsam, denn das „Probieren“ führt zu hoher Verletzungsgefahr für Pferd und Reiter.

Vögel

Wer über den Kauf eines Vogels nachdenkt, sollte bestens gleich im Plural denken, denn Vögel lieben und brauchen Gesellschaft von Artgenossen. Die Lebenserwartung der kleinen oder großen Piepmätze liegt in der Regel zwischen 7 und 14 Jahren, manche Papageien erreichen aber auch 100 Jahre. In diesem Zusammenhang bindet man sich also langfristig und sollte Veränderung im Lebenskonzept bedenken, sowie immer für eine Versorgung in Urlaubszeiten nachdenken. Auch Vögel werden krank und benötigen eine geeignete Versorgung, sowie eine gute Unterbringung, Spielzeuge und qualitativ hochwertige Futtermittel. Die eigenen finanziellen Möglichkeiten sollten also verantwortlich vom Tierhalter bedacht werden. Innerhalb von Familien ist eine gemeinsame Entscheidung der beste Garant für ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Tier. Alle Familienmitglieder sollten sich vor dem Kauf über ihre Verantwortung gegenüber einem Lebewesen im Klaren sein. Bei der Ernährung von Vögeln ist das Futter auf jede Vogelart speziell abgestimmt. Die Körner-Grundmischung wird durch Frischkost und Kolbenhirse ergänzt und mit Zusatzstoffen als Vitamin- und Mineralstofflieferant versetzt. Zusätzlich werden Mineralsteine und Vogel-Grit zur ausgewogenen Ernährung gegeben. Der Kauf eines geräumigen Käfigs oder einer Voliere sollte unter fachkundiger Beratung erfolgen, denn ausreichend Platz ist ein unumgängliches Muss für die Vogelhaltung. Der Käfig sollte sonnengeschützt und zugfrei in Augenhöhe aufgestellt werden. Um die Hygiene im Käfig zu optimieren und auch unangenehme Gerüche zu minimieren, steht auch Vogelstreu auf der wöchentlichen Einkaufsliste des Tierhalters. Routineuntersuchungen beim Tierarzt gehören wie bei anderen Tieren zum Pflichtprogramm. Auch Vögel brauchen Beschäftigung und sollten mit ausreichend Zuwendung und Spielzeug versorgt werden. Der natürliche Bewegungsdrang von Vögeln ist natürlich das Fliegen. Da dies bei der Käfighaltung nicht möglich ist, muss hier ein Kompromiss gesucht werden, der das Tier dennoch ausreichend befriedigt. Die Frage ob ein Vogel wirklich in den Käfig gehört ist naturgegeben leider mit einem „Nein“ zu beantworten. Wer seine Tiere möglichst artgerecht halten möchte, der sollte einen täglichen Freiflug organisieren. Der Ausflug sollte in einer vogelsicheren Räumlichkeit stattfinden, damit sich das Tier nicht verletzt oder gar die Flucht in die freie Natur unternimmt. Verglaste Flächen sind hier besonders zu beachten, denn ein Vogel wird versuchen hier hindurch zu fliegen und sich schwer verletzen. Zugezogene Gardinen verhindern dieses Unterfangen bestens. Alle Türen und Fenster müssen geschlossen sein. Die Beleuchtung ist möglichst zu dämpfen, bestens jedoch auszuschalten, denn Vögel neigen dazu hier aufzuschlagen. Alle anderen gefährlichen Gegenstände, wie Vasen oder ähnliche Gefäße, in die das Tier fallen könnte sind abzudecken bzw. wegzuräumen. Der Käfig als sichere Landefläche sollte im Zimmer verbleiben. Am Käfig kann und sollte man einen Vogelbaum anbringen, der zum Spielen und als Landeplatz genutzt wird. Zu Beachten sind weiterhin Zimmerpflanzen, die für den Vogel giftig sein könnten, sowie offene Feuerstellen, bzw. heiße Flächen. Natürlich muss der Vogel bei seinem Freiflug ständig unter Beobachtung sein.

Reptilien

Die Haltung von Reptilien unterliegt Mindestanforderungen, die von verantwortungsbewussten Tierhaltern vor der Anschaffung beachtet werden müssen. Der Erwerb von Reptilien bei einem fachkundigen Händler ist ein unumgängliches Muss. Reptilienhaltung erfordert Grundkenntnisse über die biologischen Eigenschaften des Tieres und dessen Bewegungsanforderungen innerhalb einer (möglichst) artgerechten Tierhaltung. Anfänger sollten sich zunächst auf einfach zu haltende Arten beschränken und sich nicht gleich mit einem Chamäleon oder anderen anspruchsvollen Arten auseinandersetzen. Fachkundiger Rat und Schulungen sind auch bei „Einsteiger-Reptilien“ dennoch nachdrücklich zu empfehlen. Reptilien sind Tiere, deren Körperfunktionen stark von den Umweltbedingungen abhängen, also eine künstlich geschaffene „Umwelt“ in einem Terrarium benötigen, die Temperatur, Licht und Luft- und Substratfeuchtigkeit innerhalb verschiedener Zustände regelt. Das Terrarium muss also neben einer ausreichenden Größe auch für geeignete Gerätschaften zur Erzeugung, Messung und Aufrechterhaltung der Verhältnisse des Herkunftsbiotopes sorgen können. Neben den klimatischen Bedingungen sind im Terrarium auch Möglichkeiten zu erzeugen, die dem Reptil seine natürlichen Lebensbedürfnisse sicherstellen. Dazu zählen Möglichkeiten zum Graben, Schwimmen, Klettern, sich zu verstecken oder eine Brutmöglichkeit mit Eiablage. Die Ernährung des Tieres soll möglichst artgemäß gestaltet sein und für die Zufuhr von ausreichend Wasser, Mineralstoffen, Vitaminen und Ballaststoffen Sorge tragen. Werden mehrere Tiere gleicher oder unterschiedlicher Art in einem Gehege gehalten, so ist auf die soziale Struktur der Gattung zu achten, um negative gegenseitige Beeinflussung und Stress unter den Tieren zu vermeiden. Es müssen eventuell mehrere Futterstellen oder unterschiedliche Spiel- und Ruhezonen arrangiert werden. Selbstverständlich muss regelmäßig für die Hygiene des Terrariums seitens des Tierhalters gesorgt werden und die Gesundheit der Tiere durch periodische Kontrollen sichergestellt werden. Manche Tierarten eigenen sich auch für die Haltung im freien, wie zum Beispiel die Landschildkröte, welche zur warmen Jahreszeit in einem geeigneten Gehege im Garten gehalten werden kann. Besonders bei Schildkröten ist jedoch zu beachten, dass der Aufwand an Pflege den Halter langfristig binden wird, denn Landschildkröten werden sehr alt. Wer mit der Anschaffung eines Leguans liebäugelt, sollte beachten, dass diese Baumbewohner neben artgleicher Gesellschaft das Klettern und die Bewegung lieben. Ein Terrarium sollte also mit durchaus 2x2x2 Meter Fläche geplant werden. Bei der Bepflanzung muss bei allen Tierarten immer darauf geachtet werden, dass keine für das Tier giftigen Pflanzen verbaut werden. Bei der Schlangenhaltung muss das Terrarium besonders Kletter- und Versteckmöglichkeiten aufweisen. Es ist zu beachten, dass Schlangen keine Kuscheltiere sind, die den körperlichen Kontakt zum Tierhalter besonders schätzen, sondern eher mit einem herzhaften Biss auf Zuneigung reagieren. Die meisten Reptilienarten benötigen außerdem eine Ruhephase, den sogenannten Winterschlaf. Das Verzehren von Lebendfutter sollte als eine natürliche Ernährungsweise akzeptiert werden.

Nagetiere & Hasentiere

Jeder Familie begegnet im Laufe der Zeit der von den kleinen mit strahlenden Augen gerufene Satz: „Papa! Mama! Ich will einen Hamster! Die Haltung eines Haustieres ist pädagogisch durchaus sinnvoll um Heranwachsenden neben dem Spaß auch Verantwortung und Respekt vor Tieren beizubringen. Jedoch ist der sofortige Besuch der Zoohandlung um die Ecke zum Erwerb von Hamster, Maus, Degus, Chinchilla, Kaninchen, Meerschweinchen und Co nicht der erste Impuls, der einen verantwortungsbereiten Tierhalter und Elternteil leiten sollte. Nagetiere und Hasentiere sind keine lebendigen Spielzeuge, die dekorativ im Kinderzimmer drapiert in kleinen Käfigen mit etwas Futter der Belustigung des Kindes leben sollten und dienen in diesem „Zustand“ auch keineswegs der Erziehung zur Verantwortung und dem Respekt gegenüber anderen Lebewesen. Grundsätzlich sollte die erste Überlegung sein, sich mit dem Kind ausgiebig über das Wunschtier zu informieren ohne „Besichtigungen“ vorzunehmen, die am Ende in emotionalen Entscheidungen münden. Die meisten Tiere dieser Gattung benötigen mindestens einen gleichartigen Lebenspartner, denn Nager und Hasen sind sehr soziale Tiere. Auch für ausreichend Platz, Bewegung und Spielmöglichkeiten muss gesorgt werden. Das Gehege der Tiere muss regelmäßig gesäubert werden, um die erforderliche Hygiene aufrecht zu erhalten und Krankheiten vorzubeugen. Auch der Besuch beim Tierarzt ist ein unumgängliches Muss für jeden Tierhalter. Meerschweinchen sind in der Regel zahm und gesellig. Sie müssen im Paar gehalten werden und werden nicht stubenrein. Kaninchen sind Hasentiere, die artgerecht auch zu zweit gehalten werden. Sie lieben viel Platz und bevorzugen im Sommer ein Freilandgehege im Garten. In der Regel sind sie zahm und meist sehr neugierig. Hamster sind eher die Einzelgänger und mitunter sehr agil und lieben den Auslauf. Neben diesen Eigenschaften sind Hamster auch hervorragende Baumeister und lieben es, im Gehege ausreichend Baumaterial vorzufinden. Bei der Anschaffung von Chinchillas sollte man bedenken, dass diese Tiere ein an der Art gemessenes hohes Alter von ca. 15 Jahren erreichen. Sie lieben Gesellschaft und müssen im Paar gehalten werden. Ausreichend Bewegung und Freilauffläche, sowie genügend Material zum Nagen sind bei der Chinchillahaltung unverzichtbar. Auch Degus knabbern liebend gerne an allem, was sie finden können. Sie sind sehr gesellig, zahm und haben ein freundliches Wesen, das sie am liebsten in artgleicher Gesellschaft teilen. Oft gefürchtet sind Ratten, die aber in ihrer Gattung zu den intelligentesten Tieren zählen und bei genauer Betrachtung sehr hübsche Tiere sind. Ratten lieben es, in Gesellschaft zu leben und benötigen ausreichend Platz und Spielmöglichkeiten, möglichst auch Klettergelegenheiten. Bei der Haltung von Mäusearten ist immer auf artgleiche Gesellschaft zu achten, jedoch empfiehlt es sich gleichgeschlechtige Mäuse zu halten, da Mäuse sich enorm schnell vermehren. Wie bei Ratten sollte der Käfig hoch sein und Klettermöglichkeiten zur Verfügung stellen. Im Gegensatz zum Volksglauben ist Käse nicht das Hauptfuttermittel für Mäuse, denn er enthält zuviel Fette. Bei allen Nage- und Hasentieren sollte gutes Futter erworben und verfüttert werden, um langfristig eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen.

Fische

Fische, ein Aquarium und geeignetes Zubehör kann man in jeder zoologischen Handlung erwerben. Zu bedenken ist allerdings, dass die Pflege eines für Fische geeigneten Lebensraumes viel Zeit erfordert und dass Aquarien regelmäßig ein hohes Maß an Pflege und Zeit erfordern. Vor dem Kauf, sollte man sich also durch geeignete Fachliteratur vorbilden und wenn möglich Bekannte, die bereits Fische halten, über das neue Hobby befragen. Zu den Aufgaben zählen neben dem Füttern primär die Wasseraufbereitung, das Setzen und Pflegen von Wasserpflanzen, Filterpflege, Temperaturüberwachung und gegebenenfalls die Zugabe von Filterbakterien sowie der Wasserwechsel. Diese Arbeiten bilden die Voraussetzung für ein artgerechtes und gesundes Leben der Fische, denn sie sorgen für die Aufrechterhaltung eines Biotopes mit wenig Keimen, Giftstoffen und anderen Abfallprodukten. Außerdem werden Mineralien und Spurenelemente im richtigen Verhältnis aufrechterhalten. Beim Füttern von Fischen sollte man bedenken, dass nicht jede Fischart das gleiche Futter frisst. Manche Arten benötigen spezielle Verhältnisse an Vitaminen, Kohlehydraten, Eiweißen und Fetten für eine ausgewogene Ernährung. Bei der Anschaffung von Fischen muss auf die Verträglichkeit einzelner Arten untereinander geachtet werden.

Primaten / Affen

Wer Primaten/ Affen als Haustier halten möchte, der verlässt den Bereich der „normalen“ Tierhaltung, denn Affen sind wilde Tiere, die eine besondere Haltung erfordern. Außerdem ist die Haltung nicht in allen Bundesländern erlaubt und in den Ländern, die das zulassen, nur unter bestimmten Bedingungen rechtens. Vor der Anschaffung eines Primaten sind Informationen bei zuständigen Behörden einzuholen und beim Erwerb ist besonders auf die Einhaltung der Artenschutzgesetze zu achten, wie z.B. die Bundesartenschutzverordnung, das Washingtoner Artenschutzabkommen oder das EU-Artenschutzabkommen. Zu Bedenken ist, dass Primatenbabys sehr zutraulich sind und sich auch in einer Familie sehr gut integrieren, was sich aber mit dem Heranwachsen ändert. Affen können als „Erwachsene“ sehr schnell Konkurrenz- bzw. Revierverhalten an den Tag legen oder sich aus anderen Gründen provoziert fühlen, was meist mit einem Angriff quittiert wird. Dieses „aggressive Verhalten“ ist für den Primaten in seinem natürlichen Lebensraum normal und beschreibt das „wilde“ in dieser Tiergattung. Wer Primaten halten möchte, sollte sich sehr intensiv über dieses Vorhaben informieren und auch seine finanziellen Möglichkeiten genau evaluieren, um dem Tier eine artgerechte und sichere Haltung zu garantieren.

Die vorangehenden Texte stellen eine unabhängige Information dar, die von uns erarbeitet wurde, um unseren Besuchern und Mitgliedern hochwertige Informationen bereitzustellen und medizinisches Fachwissen verständlich zu veranschaulichen. Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Zu weiterführenden Informationen raten wir zur Konsultation des Tierarztes, denn die hier veröffentlichten Inhalte sind keine ärztliche Beratung und ersetzen auch keine Diagnose oder Therapie.

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