Ist der Wolf zurück in Hessen?

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Ist der Wolf zurück in Hessen?

Am Dienstagmorgen, den 21.04.2015, wurde auf der A661 bei Frankfurt ein vermeintlicher Wolf überfahren. Ob es sich tatsächlich um einen Wolf handelte, muss noch untersucht werden. Auf den ersten Blick scheint es allerdings sehr wahrscheinlich, so die hessische Wolfsbeauftragte Susanne Jokisch. Erst sechs Wochen zuvor ließ ein Wolf auf der A66 in der Nähe von Bad Soden bei einem Unfall sein Leben.

Bereits der vierte Wolf in Hessen

Bestätigt sich der Verdacht, dass es sich auch bei dem kürzlich überfahrenen Tier um einen Wolf handelt, ist dies der vierte Wolf in Hessen seit dem Jahr 2000. Neben den beiden Verkehrsopfern wurde 2011 bei Kassel ein Wolf tot aufgefunden, der zuvor fünf Jahre in der Region lebte und „Reinhard“ getauft wurde. Er starb einen natürlichen Tod. Der Vierte im Bunde wurde 2011 bei Gießen angefahren und ein Jahr später erschossen, was den Jäger neben seiner Jagderlaubnis 3500 Euro kostete.

Häufigere Wolfssichtungen in Hessen

Seit 2009 nehmen die Sichtungen vermeintlicher Wölfe in Hessen deutlich zu. Bislang bleiben es allerdings Verdachtsfälle, da ein Bild zur eindeutigen Identifizierung eines Wolfes nicht ausreicht. Selbst Experten benötigen eine DNS-Probe um sicher zu sein, dass es sich um eines der gefährdeten Tiere handelt.

Bislang gibt es in Hessen noch kein eigenes Hinweisnetzwerk für Wolfssichtungen, da es sich bisher um Einzelfälle handelt. Der Naturschutzbund Deutschland geht aber davon aus, dass die Sichtungen in Hessen zunehmen werden und das „Wolfmanagement“ deutlich verbessert werden muss.

Wo kommen die Wölfe her?

Immer mehr Wölfe leben im Osten Europas und in Italien. So führt der Revierkampf dazu, dass sich einzelne Tiere eine neue Heimat suchen. Auf der Suche nach neuen Revieren oder Partnern legen Wölfe sehr weite Strecken zurück, was erklären könnte, warum immer mehr Wölfe in Hessen gesichtet werden. Der 2012 erschossene Wolf stammte zum Beispiel ursprünglich aus Italien.

Angst bei den einen, andere fordern Schutz

Immer wieder beschweren sich Schafzüchter in Deutschland über gerissene Schafe und verängstigte Herden. Die Spuren legen nahe, dass hier kein Hund am Werk war, sondern ein Wolf. Der entstandene Schaden ist enorm. Neben den Verlusten durch getötete Tiere fallen Tierarztbesuche mit verwundeten Tieren an, Zäune müssen repariert und entlaufene Herden wieder eingefangen werden. Die Schäfer fordern daher Gegenmaßnahmen. Was allerdings nicht einfach ist, da der Wolf eine bedrohte Tierart ist und in Deutschland bereits als ausgerottet galt. Doch nun kehren die Tiere zurück in die deutsche Heimat. Der Naturschutzbund Deutschland ruft zu Spenden auf um Schutzgebiete für Wölfe einzurichten.
Ob und wie schnell sich der Wolf tatsächlich wieder in Hessen ansiedelt, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass immer mehr zumindest wolfähnliche Tiere beobachtet werden und sich die ersten Fälle bestätigt haben. Ob es lebende Wölfe in Hessen gibt bleibt also vorerst unklar.

 

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