Glück ist Schicksal? Selbst schuld
Glück und Schicksal scheinen auf den ersten Blick eng verknüpft zu sein. Es gibt Menschen, die scheinen das Glück immer auf ihrer Seite zu haben. Bei anderen Menschen schlägt das Schicksal erbarmungslos zu. Viele Menschen fühlen sich dem Glück und dem Schicksal hoffnungslos ausgeliefert. Stellt sich die Frage, ob dieser Umstand wirklich zutrifft.
Wie entsteht Glück in unserem Kopf?
Glück ist im Gegensatz zum Schicksal ein direktes Gefühl. Während das Schicksal unabänderlich ist und eine fremde Macht darüber entscheidet, kann ein Glücksgefühl künstlich erzeugt werden. Doch psychologisch sind beide Faktoren nicht haltbar.
Gerade wenn es um die Frage geht, was Glück eigentlich ist, hat jeder Mensch seine eigene Vorstellung. Daher kann Glück für eine Person der Umstand sein, Erfolg im Beruf zu haben, während ein anderer Mensch bereits das Vorhandensein einer Familie unter diesen Begriff fasst.
Die genaue Definition ist dabei immer abhängig von der Vorgeschichte des Einzelnen und somit von seiner subjektiven Sichtweise. Hier setzt das Konzept der Selektion der Wahrnehmung an. Der Mensch filtert die Begebenheiten und Situationen, die er täglich in Form von eingehenden Reizen aufnimmt. Dinge, die ihm wichtig erscheinen, werden schließlich bewusst wahrgenommen. Die Wahrnehmung selbst löst eine Bewertung der Ereignisse aus. Diese Bewertungen sind zu einem großen Teil schlicht erlernt. Ein solcher Reiz kann daher sowohl positiv wie auch negativ bewertet werden. Und genau diese Bewertung ist Inhalt für den Umstand, ob ein Mensch sich seinem Schicksal ergeben fühlt, oder ob er Glück empfindet. Selbst die negativsten Umstände können positiv bewertet werden, womit dem Schicksal ein „Schnippchen“ geschlagen wird. Und die positiven Erfahrungen können durchaus auch negativ belegt werden.
Wrd eine positive Bewertung vorgenommen, dann entsteht ein Glücksgefühl. Hierbei werden im Gehirn Botenstoffe ausgeschüttet, die ähnlich einer Belohnung wirken. Dadurch versuchen die Menschen, dieses Gefühl immer wieder zu erlangen. Das Problem dabei ist, dass die Reize ständig größer werden müssen, damit dieses Gefühl nochmals in gleicher Weise intensiv erlebt wird. Nach einiger Zeit nimmt das Glücksgefühl wieder ab.
Wie wir unser Schicksal selbst prägen
Das Schicksal wird nun auch durch das Selbstbild einer Person geprägt. Jeder Mensch hat ein Bild von sich selbst, das nicht identisch mit dem Bild sein muss, das die Umwelt von diesem Menschen hat. Das Problematische dabei ist, dass zum einen alle Bewertungen an dieses Bild angepasst werden. Zum anderen wird auch das Verhalten an dieses Bild angeglichen. In der Psychologie wurde durch Versuche bestätigt: Menschen mit großem Selbstbewusstsein wählen – wenn sie mehrere Aufgaben zur Auswahl haben – immer eine Aufgabe, die sie sicher bewältigen können, die allerdings nicht zu leicht ist. Menschen mit negativem Selbstbild wählen die schwere Aufgabe, bei der bereits im Vorfeld feststeht, dass sie diese Anforderungen nicht erfüllen können. Dieser Prozess ist unbewusst. Das Schicksal schlägt wieder zu. Dabei erfolgt dann eine Bestätigung des Selbstbildes. Entweder die Menschen werden noch selbstbewusster oder sie halten sich jetzt erst recht für einen Versager.
Im Umkehrschluss macht sich der Mensch also sein Schicksal selbst. Durch die Selektion der Wahrnehmung werden dann auch Umstände die das Gegenteil beweisen, nicht oder nur für kurze Zeit wahrgenommen. In einigen Fällen werden auch die positiven Umstände einfach mit „Glück“ oder als Ausnahme bezeichnet. Sie geraten schnell wieder in Vergessenheit. Das Selbstbild wird aufrecht erhalten.
Ein Weg der Veränderung
Sind diese Umstände bekannt, dann kann auch das Glück vom Schicksal abgekoppelt werden. Grundlage ist die Veränderung der Wahrnehmung, wodurch auch mittel- und langfristig vermieden wird, dass das Verhalten immer über den eigenen Möglichkeiten liegt. Ein einfaches Mittel ist die Stopp-Strategie. Werden wieder negative Umstände wahrgenommen und bewertet, dann sollte die Person sich damit nicht zufriedengeben. Ein lautes „Stopp“ stoppt die Gedanken zunächst. Danach steht die Fragen im Vordergrund: „Gibt es auch Ausnahmen von dieser Regel?“ Nachdenken, bis Begebenheiten einfallen, die eher im Bereich Glück und weniger im Bereich Schicksal angesiedelt sind, lautet die Devise. Langsam wird sich dann die Wahrnehmung und damit das Selbstbild verändern. Nach einiger Zeit entsteht daraus ein Automatismus, der zu einem glücklicheren und zufriedeneren Leben führt – ohne die Macht des Schicksals.
Ein kleines und ermutigendes Fazit
Als Fazit kann gesagt werden, dass Glück und Schicksal kein Bestandteil des Lebens sind. Vielmehr kann jeder Mensch sein Leben selbst bestimmen, wenn er die Mechanismen kennt. Wir sind, was wir denken. Verändern sich die Gedanken, werden wir glücklicher. Doch dauerhaft glücklich zu sein ist nicht möglich. Vielmehr besteht ein glücklicheres Leben aus vielen kleinen Glückserlebnissen und wer positiv denkt und seine Wahrnehmung auf die positiven Seiten anpasst, der muss sein Leben nicht dem Schicksal überlassen. Einfach die eigene Wahrnehmung kontrollieren – mehr ist nicht notwendig, um ein Leben zu führen, das von Glücksgefühlen geprägt wird.
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