Neues Behandlungskonzept bei Arachnophobie?

Neues Behandlungskonzept bei Arachnophobie?


Leidest Du an Arachnophobie, ekelst auch Du dich vor Spinnen? Es gibt Grund zur Hoffnung – Wissenschaftler aus den Niederlanden haben nun ein neues Behandlungskonzept vorgestellt. Durch ihre Methode soll es möglich sein, Menschen in kurzer Zeit von ihrer Spinnenangst zu heilen. In der Fachzeitschrift Biological Psychiatry veröffentlichten die Forscher nun die Ergebnisse ihrer Studie.

Heilung in nur zwei Minuten

Die meisten Therapien, die Menschen verschrieben werden, die unter Phobien leiden, sind sehr langwierig und teuer. Laut der Studie des niederländischen Expertenteams soll es nun möglich sein, die Betroffenen innerhalb von zwei Minuten zu heilen. Ein Problem gibt es dabei jedoch: Die Patienten müssen sich zu diesem Zweck in direkter Nähe zu einer Vogelspinne aufhalten.

Das Forscherteam von der Universität Amsterdam untersuchte für die Studie das Phänomen der sogenannten Rückverfestigung. Ein Vorgang, bei dem Erinnerungen aktiviert werden, wodurch es zu einer Verstärkung oder Abschwächung derselben kommen kann. Ältere Untersuchungen hatten bereits erwiesen, dass Patienten durchaus in der Lage sind, Ängste zu vergessen. Um diesen Zustand des Vergessens zu erreichen, ist ein Medikament von Nöten, das den Betroffenen verabreicht wird während die Erinnerungen aktiviert werden.

Vermeidungsverhalten umwandeln

Die Wissenschaftler konfrontierten 45 Teilnehmer, die unter Arachnophobie litten, mit einer Vogelspinne. Zwei Minuten lang sollten die Probanden die Nähe zu einer Spinne ertragen. Anschließend verabreichten die Forscher den Personen entweder ein Placebo oder aber den Beta-Blocker Propranolol, ein Medikament das normalerweise zur Behandlung von Herzerkrankungen oder Bluthochdruck verwendet wird.

Bei allen Teilnehmern, die Propranolol bekommen hatten, verringerte sich schon innerhalb der nächsten sechs Monate das Verhalten gegenüber Spinnen deutlich – sie vermieden die achtbeinigen Tiere deutlich weniger als vorher. Somit bewirkten die zwei Minuten der Behandlung tatsächlich eine Verringerung der Angst gegenüber Spinnen. Zum ersten Mal wurde bekannt, dass Propranolol helfen kann, Vermeidungsverhalten zu mildern, wenn es in Verbindung mit reaktivierten Erinnerungen eingesetzt wird. Professor Merel Kindt, Hauptautorin dieser Studie, erklärte, dass es somit möglich sei, das Verhalten der Betroffenen so weit umzuwandeln, dass diese sich sogar trauen würden, sich einer Spinne zu nähern.

Weitere Forschungen sind vielversprechend

Zwar müsse auf diesem Gebiet noch weiter geforscht werden, doch könne es in Zukunft auch möglich sein auf ähnliche Weise posttraumatische Belastungs- oder Angststörungen zu lindern, so die Wissenschaftler. Noch benötigen die Betroffenen oftmals zahlreiche Therapiesitzungen sowie Medikamente, um ihre Symptome zu verringern. Und allzu oft handele es sich nur um eine temporäre Verbesserung. Durch das neue Behandlungskonzept hingegen könne eine schnelle Linderung in nur einer Sitzung herbeigeführt werden. Eine kurze Intervention in einem Einzelzimmer könnte die Betroffenen dauerhaft von ihrer Angst befreien, teilte Kindt in einer Stellungnahme mit. Um die Behandlung auch auf anderen Gebieten der Phobie erfolgreich einsetzen zu können, müssten die Forschungen allerdings noch deutlich ausgeweitet werden. Doch bietet die Studie bereits jetzt Grund zur Hoffnung für alle Menschen, die unter Phobien und Angststörungen leiden.

 

Emetophobie

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Emetophobie ist eine oft missverstandene Angst, welche zu den phobischen Erkrankungen zählt. Der Unterschied zwischen Furcht und Angst ist, dass eine Furcht begründet ist, eine Angst nicht. Die Diskrepanz zwischen Ängsten und Phobien besteht darin, dass Phobien Angstzustände darstellen, die einen konkreten, zu benennenden Auslöser haben. Maßgeblich belastend ist, dass die Ursache für den ausgelösten Zustand nicht rational begründbar ist.

So wird der Angstzustand zu einem ständigen Begleiter. Folglich ist es nicht mehr ausschlaggebend, ob ein Auslöser für die gerade vorhanden ist oder nicht. Anders gesagt: Bei einer Phobie wird die Angst zum Dauerzustand, der mehr oder weniger das Leben einer Person beeinflusst und im Extremfall sogar beherrscht. Was umso schlimmer für die Betroffenen ist, da ihre Umwelt ihre Empfindungen nicht teilt und oft genug auch nicht versteht.

Eine Phobie, die nur langsam ins Blickfeld der Psychologie und Medizin rückt

Emetophobie – mit diesem Begriff bezeichnet man die Angst vor Erbrechen. Diese Phobie umfasst sowohl die Angst vor eigenem Erbrechen, als auch die davor, Zeuge des Vorgangs des Erbrechens bei Mensch oder Tier zu werden oder sich auch nur mit dem Gedanken daran konfrontiert zu sehen. Bislang ist nur sehr wenig über diese Angststörung bekannt. Den wenigen vorliegenden Untersuchungen nach sind mehr Frauen als Männer davon betroffen. Wie viele, steht jedoch nicht fest. Denn oft wird Emetophobie aufgrund ihrer Folgeerscheinungen falsch diagnostiziert.

Fehldiagnosen

Wer Angst davor hat, auch nur daran zu denken, sich übergeben zu müssen, wird natürlich alles versuchen, genau das zu vermeiden. Die Folge sind bei vielen Betroffenen Essstörungen, die nicht selten als Magersucht fehlinterpretiert werden. Einseitige Ernährung und meist infolge einer Selbstmedikation eingenommene Mittel, die helfen sollen, die Verdauungstätigkeit unter Kontrolle zu halten, führen in der Regel gerade zum gegenteiligen Effekt – und zu Mangelerscheinungen oder anderen problematischen Nebenwirkungen. Doch die Betroffenen haben nicht allein mit physischen Folgen ihrer Angst zu kämpfen. Auch das soziale Leben wird nachhaltig beeinträchtigt.

Absonderung

Orte und Situationen, an denen Menschen in unkontrollierter Menge Speisen oder Getränke – am schlimmsten Alkohol – zu sich nehmen, bergen immer die Gefahr, dass es jemandem übel wird und er oder sie sich übergeben muss. Also vermeiden Emetophobiker solche von ihnen als gefährlich empfundenen Bedingungen. Diese aktive Isolation wird begleitet von Selbstzweifeln und -anklagen, die den psychischen Druck nur noch weiter verstärken. Es stellen sich auch oft Gefühle der Minderwertigkeit ein. Hilfe kann nur die Überwindung der eigenen Scham bringen, eine Öffnung gegenüber der Umwelt, gegenüber Ärzten und Therapeuten. Erste Anlaufstellen und Informationen für Betroffene bietet auch das Internet.

 

Soziale Phobie: Wenn das Telefonieren zur Angst wird

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Sozialphobiker durchleben den Alltag wie einen Hürdenlauf. Für sie sind alltäglichste Verrichtungen, wie einen Friseurtermin zu vereinbaren oder Smalltalk an der Kasse zu führen, Stresssituationen. Ihr Herzschlag erhöht sich, sie zittern vor Angst und bekommen Schweißausbrüche. Soziale Interaktionen sind für sie angstbesetzt. Daher isolieren sich viele Sozialphobiker von der Gesellschaft. Angst äußert sich bei jedem Betroffenen anders. Allen ist allerdings gemeinsam, dass sie Angst vor der Bewertung durch Andere haben.

Menschen, die speziell Angst vorm Telefonieren haben, können diese Phobie aus unterschiedlichen Gründen empfinden. Meist steht die Angst sich zu blamieren, zu verhaspeln oder ähnliches im Vordergrund. Dann ist dieses Symptom gemeinhin der sozialen Phobie zu zuordnen.

Die soziale Phobie

Etwa drei Prozent der Deutschen leiden unter einer sozialen Phobie, die ihnen das Leben buchstäblich schwer macht. Die Dunkelziffer liegt bei dieser Erkrankung vermutlich sehr hoch. Man kann zudem davon ausgehen, dass zahlreiche Personen ähnliche Angstsituationen durchlaufen wie die geschilderte Telefonangst. Dabei geht es darum, dass man Angst vor einer konkreten Bewertung hat. Das Telefon als Medium lässt zudem die Bewertung offen.

Wie das Gegenüber einen selbst wahrnimmt, wird zumeist über Gestik und Mimik vermittelt, was beim Telefonieren ausbleibt. Sozialphobikern fällt es daher sogar leichter das direkte Gespräch, beispielsweise mit einem Arzt, zu suchen anstatt einen telefonischen Termin zu vereinbaren. Sie wissen durch das körperliche Zusammentreffen dann wenigstens woran sie sind.

Therapieformen für Sozialphobiker

Psychologen empfehlen daher stets die Konfrontation zu suchen. Das klingt zunächst einmal einfacher als es ist, allerdings helfen nur positive Erlebnisse gegen die Angst. Man kann die Angst vor dem Telefonieren somit nur mit Hilfe von positiven Telefongesprächen ausmerzen. Deshalb kann es schon hilfreich sein öfter mal mit Freunden nett zu telefonieren, positive Erlebnisse zu machen, welche die Angst nehmen. Kann dies aus eigener Kraft nicht erfolgen, dann ist die Hilfe von Psychotherapeuten ein gutes Mittel der Wahl. Bei Angststörungen reichen manchmal schon ein paar Sitzungen aus, um die Symptome spürbar zu lindern.

 

Emetophobie: Die Angst sich zu erbrechen

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Der Bereich der Angststörungen hat über die letzten Jahre hinweg zahlreiche neue Phobien in sich vereint. Angst beschäftigt einen Jeden einmal, doch bei Phobien verschärfen sich diese Angstzustände so drastisch, dass sie das Leben des Betroffenen entscheidend beeinträchtigen. Die Emetophobie beschreibt eine solche Angststörung, bei der sich der Phobiker vor dem Erbrechen fürchtet. Diese Furcht führt zu den typischen Stress- und Angstsymptomen wie Schwindel, Herzrasen und Schweißausbrüchen.

Krankheitsbilder

Dass sich kein Mensch gerne übergibt oder besser gesagt viele Menschen einen Ekel vor dem Erbrechen empfinden, ist bekannt. Wenn dieser Ekel allerdings das alltägliche Leben derart bestimmt und beeinflusst, dass man sich sozial und emotional abschottet, dann leidet der Betroffene an einer Emetophobie. Emetophobie kann sich auf zwei Arten und Weisen äußern. Es ist möglich, dass der Betroffene Angst davor hat Andere dabei zu sehen wie sie sich übergeben oder dass die Angst vor dem eigenen Erbrechen besteht. Dabei können Angstgefühle Übelkeit noch verstärken und somit selbst zum Erbrechen führen. Ein Teufelskreis wird dann aufgemacht, dem der Betroffene schwer entgehen kann. Jedes Magengeräusch führt zu der Angst sich übergeben zu müssen.

Symptome der Emetophobie

Auch auf das Sozialleben hat eine Phobie in der Regel und in diesem besonderen Fall vor allem Einfluss. Situationen in denen Alkohol getrunken wird und jene die sich durch viele Menschen auszeichnen, werden von den Betroffenen meist gemieden und somit schränkt sich auch ihr täglicher Lebensraum ein.

Bemerkenswert ist auch der Einfluss auf das Essverhalten. Viele Emetphobiker gehen weder in einem Restaurant essen noch in die Mensa der Universität. Kochen wird für sie mehr und mehr zur Qual, weshalb sie auf leichte, am Besten schnell zubereitete Lebensmittel zurück greifen. Vor allem Tiefkühlkost wird von den Betroffenen bevorzugt, da ihnen dort die Keim gering vorkommen. Dadurch kommt in vielen Fällen eine Unterernährung zustande, die auch zu Ernährungsstörungen wie einer Magersucht führen kann.

Auslöser für Emetophobie

Natürlich ist es wahrscheinlich, dass auch eine Emetophobie durch ein sogenanntes Schlüsselerlebnis hervorgerufen wurde. Dieses Erlebnis kann sich beispielsweise in der Kindheit ereignet haben und schlichtweg aus einem erhöhten Ekel vor dem Erbrechen Anderer und von einem selbst bestehen. Viele Psychologen gehen allerdings davon aus, dass Phobien nicht immer durch ein Schlüsselerlebnis hervorgerufen werden und es in vielen Fällen keinen benennbaren Auslöser gibt.

Therapie bei Phobien

Mögliche Behandlungsformen bei Phobien sind definitiv die Verhaltenstherapie, die große Erfolge erzielen kann. Sie zeichnet sich zum einen durch Gesprächssitzungen aus und zum anderen durch bewusste Konfrontation mit dem angstbesetzten Objekt aus. Dies kann in realen Situationen, die bisher gemieden worden, erfolgen oder auch in Form von Filmvorführungen. Die Konfrontationstherapie ist oftmals sehr nervenaufreibend und kann daher nicht in allen Fällen durchgehalten werden. Als Alternative bietet sich eine tiefenpsychologische Variante an. Eine Kombination aus beiden Therapieverfahren wäre optimal.

 

Erythrophobie

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Erythrophobie ist die Panik vor dem Erröten. Es ist eine soziale Phobie und Angst, die den Alltag von vielen Patienten in Deutschland bestimmt. Sie kann viele Gesichter haben und tritt in den letzten Jahren mit dem steigenden Leistungsdruck und größerer Anonymität vor allem in den jüngeren Generationen vermehrt auf.

Nicht selten wird eine Angsterkrankung schließlich auf Grund der stark verminderten Lebensqualität von einer Depression begleitet. Ohne Hilfe finden die Betroffenen allein aus der Abwärtsspirale meist nicht mehr heraus.

Angsterkrankungen am Beispiel Erythrophobie

Viele Menschen mit Angsterkrankungen leiden an sozialen Phobien, welche sich wiederum in vielerlei Art ausgestalten können. Eine davon ist die Erythrophobie, die Angst vor dem Erröten. Bei sozialen Phobien handelt es sich fast immer um Bewertungsängste, dies ist auch bei dieser speziellen Phobie der Fall.

Der Phobiker fürchtet in diesem Fall, dass die eigene Unsicherheit für andere durch ein potentielles Erröten sichtbar wird und er somit negativ auffallen könnte. Diese Angst und schließlich auch die Angst vor der Angst zu erröten können sich ins Unermessliche steigern. Zumeist endet die psychische Erkrankung leider, bedingt durch den hohen Leidensdruck in sozialen Kontexten, in völliger Isolation und nicht selten auch der Berufsunfähigkeit. Das Erfinden von Vorwänden, um das Vermeidungsverhalten zu rechtfertigen, ist ein deutliches Warnsignal.

Einflussfaktoren bei Angsterkrankungen

Woher die Angsterkrankungen, wie eine Erythrophobie, im Einzelfall stammen, muss in individuellen therapeutischen Verfahren ergründet werden und kann allgemein nicht beantwortet werden. Sicher ist nur, dass eine unbehandelte Angsterkrankung sich meist auf immer mehr Lebensbereiche ausweitet und auf Grund des Vermeidungsverhaltens verstärkt wird. Im Rahmen einer Psychotherapie können die Ursachen geklärt und in einer Verhaltenstherapie mit den disfunktionalen Mustern gebrochen werden.

In der Konfrontationstherapie wird der Patient beispielsweise unter eigener Regie dem angstmachenden Reiz ausgesetzt und soll so die Erfahrung machen, dass trotz der Angst alles gut gehen wird. Das wiederum führt dazu, dass der Patient lernt, seine Angst anders zu bewerten. Am Ende einer erfolgreichen Therapie sind die Ängste dann zwar noch vorhanden, können aber in einem gesunden Maß bewertet und in das tägliche Leben integriert werden.

 

Angststörungen und Phobien - Multidimensionale Therapien

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Angststörungen und Phobien beruhen auf natürlichen Reaktionen, die sich auf falsche Bewertungen gründen. Die Bewertung einer Situation oder eines Objekts als gefährlich führt schließlich zur Angstreaktion, die bei den Störungen übersteigert ist. Die Intensität sowie die körperlichen Reaktionen können stark ausgeprägt sein. Eine fundierte Therapie der Angststörung oder Phobie basiert daher meistens auf einer Kombination verschiedener Therapien und Verfahren.

Medikamente bei Angststörungen und Phobien

Bei starken Angststörungen können Medikamente notwendig werden. In vielen Fällen sind die Präparate die einzige Möglichkeit, um den Patienten überhaupt in die Lage zu versetzen, eine Therapie zu beginnen, sodass bei schweren Ausprägungen kaum darauf verzichtet werden kann. Es handelt sich dabei um Psychopharmaka, die dem Patienten die Angst nehmen oder die Angst dämpfen. Ein Beispiel hierfür sind Antidepressiva.

Die verwendeten Medikamente wirken nicht nur angstlösend, sondern auch spannungslösend und zugleich stimmungsaufhellend. Der Nachteil der Präparate ist, dass sie zwischen zwei und drei Wochen benötigen, um eine Wirkung zu erzielen. Zugleich treten auch oft Nebenwirkungen auf. Dreiviertel aller Patienten reagieren positiv auf die Behandlung und werden dadurch in die Lage versetzt, die Therapie zu beginnen.

Auch Neuroleptika werden häufig eingesetzt. Sie werden nicht nur bei Angststörungen eingesetzt, sondern vor allem bei Schizophrenie. Die Medikamente wirken dämpfend und entspannend. Allerdings wirken sie bei Angststörungen eher im Hintergrund. Zwar wird der Patient beruhigt, doch eine angstlösende Wirkung entsteht nicht. Eine gute Hilfe sind die Benzodiazepine. Sie sind arm an Nebenwirkungen. Zugleich haben sie eine angstlösende Wirkung und beruhigen.

Sie lösen Verkrampfungen und auch die Emotionen werden auf diese Weise gedämpft. Damit zeigen sie gerade bei Angststörungen und Phobien gute Wirkungen. In hohen Dosen werden diese Medikamente auch als Schlafmittel verwendet und auch als Notfallmedikament bei verschiedenen psychiatrischen Erkrankungen zeigen die Mittel gute Wirkungen.

Sollen nur die körperlichen Symptome behandelt werden, sind Betablocker die Mittel der Wahl. Sie dämpfen die körperlichen Erscheinungen der Angst, sodass diese nicht mehr deutlich wahrgenommen werden kann. Ein Problem bei der Behandlung ist dabei immer, dass die Medikamente auch immer Nebenwirkungen haben. Treten diese auf, dann muss unter Umständen ein neues Medikament gewählt werden. Ist die Therapie langfristig angelegt, dann werden Antidepressiva eingesetzt, da sie im Vergleich zu den Benzodiazepinen nur ein geringes Suchtrisiko haben. Benzodiazepine werden in der Psychiatrie durch das hohe Suchtpotenzial in der Regel nicht langfristig verabreicht.

Psychotherapeutische Verfahren

Psychotherapeutisch gesehen stehen einige Verfahren zur Verfügung, die immer wieder eingesetzt werden. Häufigste und derzeit wirksamste Therapie ist die Verhaltenstherapie. In diesem Bereich können zwei unterschiedliche Varianten unterschieden werden. Bei der ersten Variante wird der Betroffene mit einem Reiz überflutet, sodass die Belastung für den Patienten maximal ist. Die Konfrontation wird über einen Zeitraum durchgeführt, der eine Gewöhnung ermöglicht. Dadurch nehmen die körperlichen Symptome ab und die Angst ist rückläufig.

Wegen des Vorgehens werden häufig ethische Gründe angeführt, die der Therapieform entgegenstehen. Die Belastung sei laut den Kritikern zu groß für den Betroffenen. Weit schonender ist die Gewöhnung an den Reiz, indem die Stärke des Reizes langsam gesteigert wird. Dadurch wird der Klient nicht sofort mit den maximalen Möglichkeiten konfrontiert, sondern hat die Möglichkeit, sich stufenweise an die Angstsituation oder das Angstobjekt zu gewöhnen.

Häufig werden diese Formen mit kognitiven Verfahren kombiniert, die dazu führen, dass der Klient die Situationen und Objekte in anderer Weise beurteilt. Da die Beurteilungen die Grundlage der Angst sind, ist das Gefühl rückläufig.
Psychoanalytische Methoden sind ebenfalls vorhanden und werden in der Praxis nicht in jener Häufigkeit verwendet, wie die Verhaltenstherapie. Bei diesen Methoden werden die unbewussten Konflikte aufgedeckt, die zur Angststörung oder Phobie führen. Durch die Bearbeitung der Konflikte soll schließlich die Angst bekämpft werden. In der Praxis zeigte sich allerdings, dass die Verhaltenstherapie weit wirksamer ist, sodass Psychoanalyse und Tiefenpsychologie nur mäßig angewendet werden.

Entspannungsübungen und Entspannungsverfahren

Schließlich werden auch Entspannungsverfahren angewendet, um Angststörungen und Phobien zu behandeln. Sie sollen die körperlichen Symptome der Angststörung oder Phobie dämpfen. Die körperlichen Symptome werden vom Betroffenen wahrgenommen und verstärken die Angst. Werden die Symptome beseitigt, nimmt somit das Angstgefühl ab. Die Wirkungsweise der Entspannungsverfahren bei Angststörungen und Phobien basiert auf einer Beeinflussung des vegetativen Nervensystems.

In der Regel gleichen sich die Nerven Sympathikus und Parasympathikus aus. Bei Angst überwiegt allerdings die Aktivität des Sympathikus und es kommt zu den typischen körperlichen Reaktionen wie Schwitzen, schnellem Puls oder auch Zittern und Übelkeit. Entspannungsverfahren sorgen dafür, dass die Erregung des Sympathikus gedämpft wird und wieder ein Ausgleich der beiden Nerven des zentralen Nervensystems erfolgt. Gute Verfahren, um diesen Zustand zu erreichen, sind Autogenes Training, Hypnotherapie oder auch die Progressive Muskelentspannung. Daneben stehen viele einfache Verfahren zur Verfügung, die in den konkreten Angstsituationen eingesetzt werden können.

Die Entstehung von Angststörungen & Phobien

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Angst ist ein natürliches Gefühl, das den Menschen in erster Linie schützen soll. Bei vielen Personen modifiziert sich die natürliche Reaktion auf eine reale oder vorgestellte Bedrohung und das Ergebnis daraus kann schließlich eine übersteigerte Angst sein, die dann zu einer psychiatrisch relevanten Störung wird. Psychiater sprechen an dieser Stelle von Angststörungen oder Phobien. Bleibt die Frage: „Wie entsteht eine Angststörung oder Phobie?“

Körperliche Gründe für die Entstehung

Eine Angststörung oder Phobie kann sich in jedem Lebensalter entwickeln. Es gibt in diesem Zusammenhang nicht einen einzigen Auslöser. Vielmehr können die Störungen durch eine Vielzahl von Ursachen entstehen und jede psychologische Richtung vertritt ihre eigenen Theorien, die alle eine Berechtigung haben. Bei einigen Personen greifen mehrere Umständen ineinander, die dann zur krankhaften Angst führen, die professionell behandelt werden muss.

Ein möglicher Auslöser ist die Schilddrüse. Viele Personen sind von Unter- oder Überfunktion des Organs betroffen. Sowohl die Über- als auch die Unterfunktion kann übersteigerte Gefühle, somit auch Angst, erzeugen und zu einer Angststörung führen. Bekannte Erkrankungen diesbezüglich sind beispielsweise Morbus Basedow oder auch die Hashimoto-Thyreoiditis. Während Morbus Basedow eine Überfunktion erzeugt, ist die Schilddrüsenleistung Hashimoto-Thyreoiditis beeinträchtigt.

Angststörungen und Phobien – Entstehung aus psychologischer Sicht

Weit häufiger als die körperlichen Ursachen sind psychologische Gründe für die Entstehung von Angststörungen und Phobien. In diesem Zusammenhang greifen im wesentlichen zwei unterschiedliche Modelle. Das erste Modell sieht die Angst als Zustand an, den ein Mensch durchlaufen kann. Hierbei spielen die natürlichen Mechanismen eine wesentliche Rolle. Das zweite Modell fasst Angst als Persönlichkeitsmerkmal auf. Wird die Angst der Persönlichkeit zugeschrieben, dann findet immer ein Rahmen mehrerer Dimensionen des Menschen Anwendung. Die Angst steht daher in einer Reihe mit der Extrovertiertheit und anderen Persönlichkeitsmerkmalen.

Eine bekannte Theorie der Angstentstehung basiert auf der Annahme, dass die Welt verzerrt wahrgenommen wird. Diese Verzerrung führt dazu, dass eine falsche Bewertung stattfindet, die schließlich die Angst auslöst. Für die Angststörungen werden daher Fehlinterpretationen der Situation oder eines Objekts verantwortlich gemacht. Grundlage für die Theorie ist somit die Tatsache, dass Situationen und Gefahren immer danach beurteilt werden, ob sie eine objektive oder subjektive Gefahr darstellen.

Weiter verbreitet ist hingegen die Theorie, dass Angststörungen und Phobien auf Lernerfahrungen beruhen. Die Angst kann durch Beobachtung einer Person mit Vorbildfunktion entstehen, die bereits Angst vor einem Objekt zeigt oder allgemein ängstlich reagiert. Zugleich kann auch die gleichzeitige Darbietung zweier Reize zu einer Angststörung führen. Sieht ein Kind beispielsweise ein Plüschtier, wird dieses Stofftier zunächst als neutral bewertet. Erschrickt es aber durch einen Knall, dann löst dies eine Schrecksekunde aus, die dann in Angst münden kann.

In der Folge empfindet das Kind immer dann Angst, wenn das Stofftier wieder zu sehen ist. Problematisch dabei ist, dass die Angst auch auf Objekte übertragen werden kann, die ähnlich dem Angstobjekt sind. Dadurch kann sich die Störung generalisieren. Eine weitere Verstärkung erfolgt dadurch, dass eine Vermeidung des Objekts wie eine Belohnung wirkt und dadurch das Vermeidungsverhalten weiterhin verstärkt.

Psychodynamisch gesehen liegen die Ursachen in früheren Lebensabschnitten begründet. Wurden Traumata oder andere angstbesetzte Erfahrungen gemacht, dann können diese verdrängt werden. An ihre Stelle treten stellvertretend Ängste, die sich auf Gegenstände beziehen, die eigentlich neutral bewertet werden. Die Angst vor dem Sterben kann beispielsweise in eine Angst vor Bakterien münden und einen Waschzwang auslösen. Ähnliche Reaktionen können auch durch „verbotene“ Wünsche und Bestrebungen entstehen. Durch die Angststörung können diese Wünsche ausgelebt werden.

Kinderängste und Angststörungen

Eine Angststörung kann sich auch bereits in der Kindheit entwickeln. Kinder haben Ängste, die in der Entwicklung immer auftreten und die natürlich sind. Eine Angst ist beispielsweise das „Fremdeln“ oder die Angst vor fremden Personen. Zugleich besteht in einigen Phasen eine Trennungsangst, die sich darin äußert, dass sich die Kinder an die Eltern klammern und immer sicher sein wollen, dass die Erwachsenen in der Nähe sind. Traumata, beeinträchtigte Lebensbedingungen wie Alkoholismus in der Familie oder zu hohe Ansprüche der Eltern können späterhin dann zu einer Angststörung führen. In diesem Zusammenhang gilt also: Die Ursache zu eruieren und zu mildern, sollte das erste Gebot im Zusammehang mit Angststörungen sein.

Soziale Ängste

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Die Soziale Angst bzw. Phobie gehört im wesentlichen in den Bereich der Angststörungen. Obwohl anzunehmen ist, dass die Störungen eher selten sind, treten sie immerhin bei bis zu zehn Prozent der Bevölkerung auf. Häufig werden die Störungen nicht erkannt, da die auslösenden Situationen von den Betroffenen vermieden werden.

Was ist soziale Angst /  Phobie?

Bei einer sozialen Phobie werden Zusammentreffen von mehreren Menschen vermieden, da die Angst besteht, von den Personen abgelehnt zu werden. Die Situationen können unterschiedlicher Natur sein. In einigen Fällen handelt es sich um die Befürchtung, eine Prüfung nicht zu bestehen. Weiterhin können die Betroffenen generell nicht in einer Menschenmenge verweilen oder vor Menschen sprechen.

Abzugrenzen davon ist die Schüchternheit, bei der die Betroffenen durchaus in der Lage sind, die Situation kontrolliert ablaufen zu lassen. Die Übergänge sind allerdings fließend und in vielen Fällen fällt die Beurteilung schwer, ob es sich um eine soziale Phobie oder ein zurückhaltendes Gemüt handelt.

Im Gegensatz zur sozialen Phobie stehen die sozialen Defizite. Bei den Defiziten sind die erworbenen Reaktions- und Verhaltensmuster nicht ausreichend ausgeprägt, um in einer Gruppe bestehen zu können oder sich zu integrieren. Bei der Phobie sind diese Reaktions- und Verhaltensmuster vorhanden. Sie können aufgrund des Angstgefühls allerdings nicht ausgelebt werden. Soziale Phobien können allerdings in einigen Fällen auch aus den sozialen Defiziten heraus entstehen.

Symptome der Phobie

Die soziale Phobie zeigt deutliche Symptome, die eng mit der jeweiligen Situation verknüpft sind. Die Betroffenen hegen die Befürchtung, dass die Anwesenden bemerken, dass sie Angst haben, wodurch das Gefühl noch weiter verstärkt wird. Die Betroffenen Erröten und Zittern. Zugleich ist der Puls stark beschleunigt und der Herzschlag erhöht sich.

Der Blutdruck ist ebenfalls erhöht und es kommt häufig zu Atemnot. Zudem schwitzen die Betroffenen sehr stark, verkrampfen und sind kaum in der Lage, normal zu sprechen. Häufig wird die Situation wie im Traum erlebt und die Wahrnehmung kann sogar verzerrt sein. Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen sind weitere Anzeichen für das Vorliegen der sozialen Phobie. Aus der Angst kann auch eine Panik entstehen.

Die Betroffenen wissen in der Regel, dass die Situationen eigentlich nicht gefährlich sind, können an ihrer Angst allerdings nichts ändern. Die Angst selbst führt schließlich dazu, dass die Betroffenen versuchen, die Situationen zu vermeiden. Gerade bei der Schul- oder Prüfungsangst – die auch zu den sozialen Phobien gehören – können dann im Vorfeld der Situation körperliche Symptome auftreten, sodass ein Krankheitsgefühl entsteht. Häufige Begleiterscheinungen sind zudem Depressionen, und wenn die Betroffenen aus beruflichen Gründen der Situation nicht ausweichen können, kann es ebenfalls zu einer Suchtproblematik kommen. Viele Betroffene entwickeln daher sekundär eine Alkoholabhängigkeit. Diese soll die Angstattacken ausgleichen.

Im schlimmsten Fall isolieren sich die Betroffenen und pflegen keine sozialen Kontakte mehr, wodurch schwere negative Auswirkungen wie Arbeitslosigkeit und Verwahrlosung auftreten können.

Ursachen und Therapie der Angst

Die Ursachen der sozialen Phobie liegen auch in der Genetik begründet. In zahlreichen Studien, die bereits seit den sechziger Jahren durchgeführt wurden, konnte nachgewiesen werden, dass die Phobien familiär gehäuft auftreten. Vielmehr wird auch angenommen, dass Lernprozesse dazu führen, dass die Phobie ausgelöst wird. Gerade wenn in sozialen Situationen unangenehme Erfahrungen gemacht wurden, kann darauf eine generalisierte Reaktion in Form der Phobie erfolgen. Auch üble Nachrede kann zu diesem Problem führen. Die bekannteste Studie in diesem Zusammenhang ist von Kendler & seinen Mitarbeiter (Neale,Kessler, Heath & Eaves) im Jahre 1992 durchgeführt worden. Damals wurden über 2000 Zwillingspaare in für die Studie untersucht.

Die Therapie besteht zunächst aus einer Abschwächung der Symptome. Dies kann in schweren Fällen mit Hilfe von Medikamenten, beispielsweise Antidepressiva-Präparaten, vorgenommen werden. Zugleich muss eine Verhaltenstherapie einsetzen, während der Betroffene lernt, dass seine Angst unbegründet ist. Zugleich müssen hierbei Entspannungstechniken erlernt werden, sodass der Betroffenen die Situationen kontrollieren kann.

 

Phobien: Grundlagen einer verbreiteten Störung

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Phobien sind weit verbreitet. Fast weiß um die Panik vor Spinnen oder großen Höhen. Allerdings kann eine Person auch gegenüber jedem anderen Objekt oder jeder Situation eine Angst entwickeln, die sich im gesteigerten Maß als Phobie äußert. Für einige Menschen ist die Störung sogar belastend und führt schließlich zu einer Einschränkung des Lebens.

Was ist die Phobie und wie zeigt sie sich?

Die Phobie ist durch eine Angst mit hoher Ausprägung vor einem Gegenstand oder einer Situation gekennzeichnet. Dabei ist die Angst nicht rational begründet, sodass die meisten anderen Menschen keine Angst oder nur eine geringe Furcht vor dem Objekt oder der Situation empfinden. Damit ist das deutlichste Kennzeichen der Phobie bereits beschrieben: Dem Objekt oder der Situation wird nur subjektiv eine bedrohliche Bedeutung zugeschrieben.

Auch die körperlichen und psychischen Symptome der Phobie sind identisch mit denen der Angst vor realen Bedrohungen. Der Herzschlag wird schneller, sodass der Puls stark beschleunigt ist. Zugleich wird das Herz meistens deutlich in der Brust gespürt.

Die Betroffenen schwitzen in der Situation stark und die Artikulation fällt schwer. Die Wahrnehmung richtet sich nur auf das Objekt und die Situation. Die Betroffenen wollen flüchten und sich damit der Situation entziehen. Zugleich entsteht Übelkeit bis hin zu Erbrechen und auch Durchfälle sind nicht unüblich. Viele Betroffene sind trotz der Fluchttendenz nicht in der Lage sich zu bewegen. Mundtrockenheit tritt auf und die Betroffenen leiden sehr oft auch unter Atemnot.

Brustschmerzen treten ebenfalls auf und das Bewusstsein wird eingetrübt. In einigen Fällen werden die Betroffenen sogar ohnmächtig. Deutliches Zeichen einer Phobie ist auch, dass die Betroffenen in der Regel wissen, dass die Situation vor der sie Angst haben, eigentlich harmlos ist. Allerdings können sie sich in der Situation selbst nicht kontrollieren, sodass dieses Wissen nicht zu einem Ausgleich und somit zu einer Verbesserung der Phobie führt.

Arten der Phobien

Gegenüber jedem Objekt und jeder Situation kann eine Phobie entwickelt werden. Daher lassen sich die unterschiedlichen Arten in verschiedene Gruppen einteilen. Innerhalb der Gruppen sind dann nochmals genaue Einteilungen möglich. Die bekannteste Phobieform ist sicherlich die Phobie vor bestimmten Objekten, die auch als Spezifische Phobie bezeichnet wird. Tierphobien, wie die Spinnenphobie sind sehr bekannt. Sie treten häufig auf und bilden die größte Gruppe der Ängste.

Daneben gehören in diese Gruppe auch situative Phobien, wie die Flug- oder die Höhenangst. Natur-Phobien, wie die Angst vor Gewitter, und Phobien vor Spritzen, Blut und anderen Verletzungsmöglichkeiten bilden die letzte Untergruppe dieser Formen. Ebenfalls sehr bekannt sind die Agoraphobien. Hierbei leidet der Betroffene unter einer Angst vor Menschenmengen, weiten und öffentlichen Plätzen, Reisen oder sonstigen Ängsten im Zusammenhang mit Menschenansammlungen.

Soziale Phobien runden die Formen ab. Hierbei handelt es sich nicht direkt um die Angst vor den Menschen selbst, sondern vielmehr um die Angst vor der negativen Bewertung durch Andere. Die Versagensangst bildet die Grundlage der Phobie.

Daneben gibt es eine Reihe von weiteren Phobien, die nicht näher in eine der Gruppen eingeordnet werden können, die allerdings dennoch eine Störung darstellen, wie die Angst vor Stecknadeln oder vor Besteck.

Entstehung der Störung

Grundsätzlich muss gesagt werden, dass es nicht den EINEN Auslöser gibt, der zu einer Phobie führt. Vielmehr können Phobien durch eine Vielzahl an Auslösern entstehen. Ein Grund für die Entwicklung der Phobien ist sicherlich das Lernen durch Beobachtung. Hierbei wird durch die Reaktion einer weiteren Person mit Vorbildcharakter – wie beispielsweise Vater oder Mutter – eine Angstreaktion auf ein Objekt oder eine Situation erlebt und adaptiert.

Begünstigt wird diese Entwicklung immer, wenn die Persönlichkeitsstruktur ohnehin ängstlich ist. Eine weitere Theorie besagt, dass eine Phobie dann entsteht, wenn der Betroffene mit einem Objekt oder einer Situation direkt konfrontiert wurde und innerhalb dieser Situation dann unangenehme Umstände auftraten. Wenn beispielsweise auf einem weiten Platz ein Angriff durch andere Personen erfolgte, dann entsteht Angst, die sich später immer wieder zeigt, wenn solche Plätze aufgesucht werden. Und auch die Vorstellung, eine Situation könnte bedrohlich sein, kann eine Phobie auslösen. Beispielsweise kann der Gedanke an einen Absturz aus großer Höhe zu einer Höhenangst führen.

Therapie der Angststörungen

Die Therapie der Phobien erfolgt durch eine Veränderung des Verhaltens. Die Verhaltenstherapie beginnt immer kognitiv. Dabei werden die Bedrohungen vorgestellt und der Betroffene kann dann durch die Distanz zum Geschehen erfassen, dass keine wirkliche Bedrohung vorliegt. In einem weiteren Schritt werden die Betroffenen dann schrittweise an die Objekte oder Situationen herangeführt und müssen die Angst aushalten. Auf diese Weise werden die Symptome immer schwächer, bis die Phobie keinen merklichen Einfluss mehr hat.

Begleitend werden auch Entspannungstechniken eingesetzt. Hierbei lernt der Betroffene, seine körperlichen Symptome zu minimieren. Sind diese Anzeichen nicht mehr vorhanden, dann verbessert sich in der Regel auch die Angst. Sie wird häufig von der Wahrnehmung der körperlichen Symptome aufrechterhalten, sodass durch die Übungen keine Wahrnehmung erfolgt und die Angst damit reduziert werden kann.

In vielen Fällen sind die Ängste zu groß, um sie durch Entspannung zu beseitigten. In diesen schweren Ausprägungen wird dann in der Regel medikamentös behandelt. Allerdings müssen die weiteren Therapien immer begleitend eingesetzt werden, damit auch dauerhafte Erfolge entstehen und der Betroffene nicht dauerhaft auf die Medikamente angewiesen ist.

 

Angst - Was sie ist und was sie tut

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Angst ist ein Gefühl, das jeder Mensch in seinem Leben mal empfindet. Nicht bei jedem ist Angst allerdings auf gleiche Weise ausgeprägt. Vielmehr gibt es viele verschiedene Intensitäten dieses Gefühls. Zugleich können sich die Ängste des Menschen auf unterschiedliche Objekte und Situationen beziehen, die ebenfalls nicht bei jedem Menschen in identischer Weise vorliegen.

Angst ist eine natürliche Reaktion

Angst ist eine angeborene und natürliche Reaktion. Es handelt sich dabei um einen Schutzmechanismus, der bereits in der Steinzeit vorhanden war. Die Ängste sorgen dafür, dass bestimmte Tätigkeiten nicht ausgeführt werden oder dass bestimmte Situationen vermieden werden, die für den Menschen gefährlich sein können. Daher ist sie eine Möglichkeit der Natur, das Leben zu erhalten und Schäden von einem Individuum abzuwenden. Auch heute noch ist das Gefühl ein wichtiger Begleiter. Hat der Mensch keine Angst, begibt er sich immer wieder in lebensgefährliche Situationen und wird unvorsichtig.

Ein Beispiel dafür ist der tägliche Straßenverkehr. Eine vielbefahrene Straße wird nicht überquert, wenn die Autos sich in unmittelbarer Reichweite befinden. Die heranfahrenden Autos machen dem Menschen Angst und er schützt sich, indem er stehenbleibt, sodass keine Gefahr für ihn besteht. Erst wenn Sicherheit herrscht, weil derzeit kein Fahrzeug gefährlich werden kann, wird er die Straße überqueren. Ist keine Angst vorhanden, dann kann er unvorsichtig werden und die Straße überqueren, obwohl die Fahrzeuge beispielsweise viel zu schnell fahren. Es kommt zum Unfall. Ähnliche Situationen sind zahlreich im Leben des Menschen vertreten und vor allem in den unterschiedlichsten Bereichen.

Arten der Angst

Die Angst kann sowohl objektbezogen als auch situationsbezogen sein. Von einer objektbezogenen Angst kann beispielsweise gesprochen werden, wenn Angst vor dem Zahnarztbohrer besteht. Situationsbezogene Ängste hingegen betreffen Situationen, wie das Stehen auf einer hohen Leiter, welches Höhenangst hervorruft. Dabei muss das Gefühl allerdings keineswegs immer bewusst sein. Viele Ängste spielen sich im Unterbewusstsein ab und erzeugen dann eine vorsichtige Handlung des Ängstlichen. Viele Ängste sind demnach durchaus nützlich und erleichtern den Alltag.

Das Gefühl ist allerdings nicht bei allen Menschen gleich ausgeprägt. Dies kann dazu führen, dass selbst in objekt gesehen harmlosen Situationen eine Alarmreaktion des Körpers auftritt. Hierzu gehört beispielsweise die Angst vor kleinen Spinnen oder auch die Angst vor großen Plätzen.

Ablauf der Emotion

Das Gefühl Angst hat eine enge Verbindung zum Stress. Beide Reaktionen zeigen identische Symptome und Stress ist auch immer ein Teil der Angst. Nachdem ein Stressor vorhanden ist – hiermit ist die Situation oder das Objekt der Angst gemeint – mobilisiert der Körper Energien. Er bereitet sich damit auf zwei unterschiedliche Reaktionen vor: Flucht oder Kampf. Welche der beiden Varianten schließlich eingesetzt wird, ist sowohl von der Situation als auch von der Intensität des Gefühls und der ängstlichen Person abhängig.

Ob ein Angriff oder die Flucht allerdings sinnvoll ist, spielt zunächst keine Rolle. Bei dieser Reaktion wird das zentrale Nervensystem aktiviert. Deutlich wird dies durch einen erhöhten Herzschlag, erweiterte Pupillen, flache und schnelle Atmung, hohe Reaktionsgeschwindigkeit, Schwitzen, Zittern sowie eine Hemmung des Verdauungssystems. Zugleich werden Hormone mit dem Schweiß ausgesondert, die auch bei anderen Personen Angst erzeugen können, sodass auch soziale Effekte vorhanden sein können.

In den Muskeln wird zugleich vermehrt Energie bereitgestellt, sodass die Reaktion überhaupt möglicht wird. Die Vorgänge sorgen dafür, dass das Individuum reagieren kann. Löst sich die Situation nicht auf, dann wird die entsprechende Reaktion gezeigt. Angriff bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sich der Ängstliche direkt in die Situation begibt und versucht, diese unmittelbar zu meistern.

Flucht bedeutet, dass der Ängstliche versucht, sich der Situation zu entziehen und dadurch eine Lösung herbeizuführen. Bei beiden Reaktionen wird verstärkt Energie verbraucht. Im letzten Schritt wird schließlich die verbrauchte Energie wieder aufgefüllt. Viele Menschen verspüren vermehrt Hunger, andere Menschen werden einfach müde und versuchen, die verlorene Energie durch Schlaf aufzufüllen.

Spinnenangst - Hilfe, eine Spinne!

Neues Behandlungskonzept bei Arachnophobie?


Die Angst vor Spinnen ist weit verbreitet. Es sind in der Hauptsache Frauen, die beim Anblick einer Spinne in helle Panik verfallen, aber es gibt auch Männer, die in solchen Situationen panisch werden und nach Hilfe rufen. Die meisten Menschen mögen keine Spinnen, aber es stellt für sie kein Problem dar, einen ungeliebten Mitbewohner mit acht Beinen möglichst schonend aus dem Haus zu befördern. Die Abneigung gegen die recht nützlichen Tiere spielt sich in verschiedenen Stufen ab, die von leichtem Ekel bis hin zur völligen Panik reichen.

Einige Menschen reagieren so stark auf die Gegenwart einer Spinne, dass man schon von einem krankhaften Zustand sprechen kann. In diesem Fall treten Schweißausbrüche und Herzrasen bis hin zur Kreislaufschwäche auf. Es ist also durchaus ernst zu nehmen, wenn jemand so stark auf Spinnen reagiert, dass andere Menschen dahinter schon eine Überreaktion vermuten würden.

Da hilft auch alles gute Zureden und das Aufzählen der positiven Eigenschaften der Krabbeltiere nichts – wenn erst einmal Panik angesagt ist, hilft nur, die Spinne zu beseitigen. Anschließend sollte man aber über eine Therapie nachdenken und sie möglichst bald anstreben.

Eine Therapie gegen Arachnophobie läuft in aller Regel als Konfrontationstherapie ab. Unter den wachsamen Augen eines ausgebildeten Therapeuten nähern sich die beiden vermeintlichen Gegner Schritt für Schritt an. Der Patient geht dabei jedesmal ein Stückchen weiter. Die Gewöhnung an die Gegenwart einer Spinne, ohne das etwas passiert, erfolgt in Etappen.

Irgendwann ist es dann soweit, dass die ehemals panisch reagierenden Menschen eine Spinne sogar in ihre Hand nehmen können. Es ist nicht nötig, mit dem Tierchen auf Schmusekurs zu gehen – es reicht ja schon, wenn keine Panikattacke ausgelöst wird und das Tier respektiert und toleriert werden kann.

Eine Freundschaft wird aus einem ehemaligen Spinnenphobie Patienten und seinem Erzfeind wohl niemals werden, aber dank einer erfolgreichen Therapie wird das Leben vieler Spinnen und das Nervenkostüm der betroffenen Menschen geschont.