Monkey-Management - Die Fallen eines Führungsstils

Monkey-Management – Die Fallen eines Führungsstils


Wenn man zum ersten Mal zu einer Führungsrolle kommt, nachdem man vorher die ganze Zeit eine Fachkraft war, kommt ziemlich viel Neues auf einen zu. Man hat viele Aufgaben, welche man auch Monkeys nennt, und hat zu entscheiden, welche man selber erledigt und welche man abgibt.

Wenn man eine extrem kompetente Leitung ist, aber zuvor noch nie in diesem Bereich gearbeitet hat, kann es zu fatalen Fehlern kommen. Man ist eine freundliche Führungsperson. Die Mitarbeiter schätzen das und fragen oft um Hilfe. „Könnten sie sich dieses Dokument nochmal durchschauen? Ich will nur sicher gehen, dass ich alles richtig gemacht habe.“ Aus dem Durchschauen wird irgendwann ein Korrigieren und dann soll man die Arbeit teilweise komplett selber machen. Die Mitarbeiter sind der Meinung, dass die Führungsperson das alles sowieso viel besser und schneller kann. Irgendwann sitzt die Leitung am Schreibtisch vor einem riesigen Stapel voller Arbeit von den Mitarbeitern und weiß nicht, wie sie das alles bewältigen soll. Die Führungsperson ist in die Monkey-Management-Falle getappt.

Mitarbeiter sollten ihre Probleme selbst lösen können

Es ist wichtig ein klares Verhältnis mit den Mitarbeitern zu haben. Ab und zu muss einmal ein strenges Wort fallen und Selbstständigkeit sollte wieder zum Alltag werden. Erst wenn jeder Mitarbeiter seine eigenen Lösungsansätze und Vorschläge bringt, entsteht ein gesundes Arbeitsumfeld. Einige Mitarbeiter werden erstaunt sein, zu was sie in der Lage sind und ihre Fähigkeiten mit der Zeit auch immer weiter verbessern.
Wenn die Führungsrolle in der Lage ist die Aufgaben so zu verteilen, dass niemand zu viel Arbeit hat, dann passiert so etwas nicht. Für jemanden, der noch nie in so einer Position war, ist das allerdings schwierig.

Falls man schon in die Falle getappt ist, kommt man da auch nicht so leicht wieder raus. Die Mitarbeiter haben sich an das Arbeitsumfeld gewöhnt und könnten unangenehm auf eine grobe Veränderung reagieren, wenn sie den Grund nicht verstehen. Am besten ist es, wenn man ganz einfach mit den Mitarbeitern redet. Man gesteht ein, dass man einen Fehler gemacht hat und dass nun eine Änderung folgen wird. Eine weitere Möglichkeit ist, die Mitarbeiter langsam daran zu gewöhnen, selbstständiger zu werden. Man gibt ihnen immer mehr Verantwortung für ihre Arbeit bis sie sie irgendwann selbst übernehmen.

 

Produktivitätshemmer Handy

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Bereits seit einigen Jahren bestimmen Mobiltelefone sowohl unseren privaten als auch unseren beruflichen Alltag. Gemeinsam mit Prof. Dr. Vanessa Mertins von der Universität Vechta und Dr. Adrian Chadi von der Universität Trier hat nun Prof. Dr. Mario Mechtel von der Universität Lüneburg wissenschaftlich untersucht, wie sich die Nutzung eines Handys am Arbeitsplatz auf unsere Produktivität auswirkt.

Handy-Verbots-Schild

Die Mehrheit der Personalverantwortlichen scheint einer Meinung zu sein: Die Nutzung privater Smartphones am Arbeitsplatz hemmt die Produktivität. Jedoch schrecken sie gleichzeitig vor Verboten zurück, da diese den Arbeitnehmern gegenüber Misstrauen signalisieren und somit ebenfalls zu einer schlechteren Arbeitsatmosphäre beitragen könnten. Um der Sache schließlich auf den Grund zu gehen, haben Professor Mechtel und seine Kollegen daher ein Experiment erarbeitet.

Das Institut für Arbeitsrecht und Arbeitsbeziehungen in der Europäischen Union (IAAEU) hatte an der Universität Trier etwa 100 Halbtagsjobs für Telefon-Interviewer vergeben, um für eine andere Studie Daten sammeln zu können. Dies stellte für die Wissenschaftler um Mechtel eine ideale Gelegenheit dar, diese Mitarbeiter als Probanden ihres Experiments einzusetzen. Durch ein Schild, das im Büro aufgehängt wurde, teilten sie einer per Zufall ausgewählten Gruppe der Telefon-Interviewer mit, dass es ab sofort untersagt sei, während der Arbeitszeit ein Mobiltelefon zu nutzen. Der andere Teil der Probanden, die Kontrollgruppe, bekam keine solche Anweisung und konnte daher davon ausgehen, dass die Nutzung von Smartphones während der Arbeitszeit nicht verboten sei.

Handynutzung am Arbeitsplatz lenkt ab

Ansonsten arbeiteten beide Gruppen unter den gleichen Umständen und Bedingungen. Die Auswertung dieser Untersuchung zeigte jedoch signifikante Unterschiede bezüglich der von den Telefon-Interviewern erbrachten Arbeitsleistung. Im Durchschnitt war die Produktivität der Gruppe mit Handy-Verbot um 10 Prozent höher als die der Vergleichsgruppe. In einer Nachbefragung erbaten die Wissenschaftler weitere Informationen von den Probanden. Über 90 Prozent der Befragten gaben daraufhin an, dass die Nutzung des Handys durchaus von der Arbeit ablenken könne, so Professor Mechtel. Außerdem empfanden die Arbeitnehmer der ersten Gruppe das Verbotsschild keinesfalls als Signal des Misstrauens seitens des Arbeitgebers.

 

Ohne seinen Hofstaat ist der beste König nichts

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Die Anforderungen, die eine Führungsposition mit sich bringt, werden häufig unterschätzt. Autorität und Fachkompetenz reichen meist nicht aus, nur wer sein Team wertschätzt kann am Ende wirklich Erfolg haben.

Nicht nur Kompetenz zählt

Petra Hesener-Tenhaken ist Diplom-Kauffrau. Bereits zweimal in ihrem Berufsleben hatte sie eine Führungsposition in einer Versicherungsgruppe inne. Das erste Mal mit Anfang 30 und später dann nach ihrer Familienzeit. Beides seien völlig unterschiedliche Erfahrungen gewesen, berichtet die 50-jährige Geschäftsfrau. Sie weiß, es gibt kein Wundermittel, um erfolgreich zu sein. Doch ein Faktor wird bei Führungspositionen häufig unterschätzt und zwar wie wichtig die Kommunikation mit dem eigenen Team ist.

Unternehmensberaterin Gabriele Hoffmeister-Schönfelder erklärt, neben der fachlichen Kompetenz komme es bei Führungskräften vor allem auf Kommunikationsfähigkeit, Empathie und ein Talent für Konfliktlösungen an. Daher ist es wichtig, wenn junge Menschen bereits kontinuierlich Qualifizierung erfahren, sowohl fachlich als auch bezüglich Führungspositionen. Denn wenn man erst einmal Chef ist, muss man vom ersten Tag an dieser Rolle gerecht werden. So entstehen oftmals Unsicherheiten, man möchte den Chef überzeugen, der Richtige für diesen Posten zu sein und sich auf vor den Kollegen keine Blöße geben.

Seminare und Mentoren sind sehr hilfreich

Es kann hilfreich sein, wenn man im Unternehmen einen Mentor zur Seite gestellt bekommt. Auch der Austausch mit anderen Führungskräften auf Seminaren ist ratsam. Schwierigkeiten können vor allem dann entstehen, wenn die neue Führungskraft aus einem bereits bestehenden Team aufgestiegen ist. Da ändert sich die ganze Dynamik, auf einmal ist man nicht mehr einer der Kollegen, sondern der Chef, erklärt Executive Coach Gudrun Happich aus Köln. Viele Firmen schulen daher ihre Berater in Bereichen wie konstruktives Feedback, aktives Zuhören oder Erwartungs- und Konfliktmanagement.

Falls der eigene Betrieb solche Seminare nicht anbietet, hat man die Möglichkeit sich selbst in diese Themen einzulesen, rät Happich. Sehen Neuanfänger große Lücken in bestimmten Bereichen, können auch durchaus Schulungen eingefordert werden. Wichtig sei vor allem, auch das umzusetzen, was man aus den Seminaren mitgenommen hat, auch wenn es in der Realität doch meist ein bisschen anders kommt. Jedes Team birgt spezielle Herausforderungen, weiß auch Frau Hesener-Tenhaken. Ob nun jemand nicht ordentlich arbeitet oder suchtkrank ist, Probleme sollte angegangen werden, bevor sie größere Dimensionen annehmen.

Das Team sollte sich wertgeschätzt fühlen

Besonders wichtig ist dabei die Wertschätzung des Teams. Denn ohne seinen Hofstaat ist auch der beste König nichts. Die meisten Mitarbeiter kennen das Unternehmen bereits und verfügen über ein großes Fachwissen, daher reagieren viele allergisch darauf, wenn jemand kommt und ihnen vorschreibt, wie etwas zu tun ist. Es kann zudem schwierig werden, wenn jemand junges zum Chef eines bereits erfahrenen und älteren Teams wird. Hier gilt es Kompromisse zu finden und eine Balance zwischen der Erfahrung des Teams und den neuen Ideen des Chef zu schaffen, erklärt Hoffmeister-Schönfelder.

So muss der Teamleiter immer auch gleichzeitig Teamplayer sein und für angenehme Arbeitsbedingungen sorgen. Das passiert natürlich nicht von heute auf morgen. Das erste Jahr ist laut Happich meist besonders schwer für eine neue Führungskraft. Die meisten Probleme entstehen jedoch auf Grund von mangelnder Kommunikation und wenn Mitarbeiter sich nicht genügend eingebunden fühlen.

 

Wie Du typische Anfängerfehler im Beruf vermeidest

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Wer davon ausgeht, dass er nach dem Unterzeichnen des Arbeitsvertrages den Job bereits sicher in der Tasche hat, kann sich schnell irren. Jeder Dritte übersteht nicht die Probezeit, der Grund sind meist typische Anfängerfehler, die sich leicht vermeiden lassen.

Aufgaben klären

Wenn man in der Probezeit unter Beobachtung steht, kann das ganz schön stressig sein und zu so manchem Missgeschick führen. Kleinere Fehler werden meist schnell verziehen, andere hingegen können das frühzeitige Aus bedeuten. Kurt Schaffner aus Wuppertal ist Probezeit-Coach und Karriereberater. Er erklärt, dass die Anforderungen, die im Vorstellungsgespräch zur Sprache kamen, nicht immer mit den Prioritäten und Aufgaben übereinstimmen, die letztendlich auf die Bewerber zukommen. Daher rät der Experte dazu, frühzeitig das Gespräch mit dem Vorgesetzten zu suchen, um Klarheit über die verschiedenen Aufgabenfelder zu erlangen.

Netzwerk aufbauen

Auch die soziale Kompetenz spielt eine große Rolle und das nicht nur innerhalb des neues Teams. Dierk Rommel arbeitet als Karriereberater in Hamburg und erläutert, dass das Aufbauen eines Netzwerkes immens wichtig ist. Besonders am Anfang sollte man sich daher bemühen ein breites Netzwerk in alle Richtungen aufzubauen. Allerdings rät der Experte dringend davon ab, durch neue Beziehungen den Dienstweg zu umgehen, nur weil es schneller geht. Außerdem sollte die wichtigste Person des Netzwerkes immer der Vorgesetzte sein. Auch hier gilt es, von Anfang an zu investieren und nicht erst, wenn Probleme auftreten.

Nicht übertreiben

Christina Taberning ist Autorin und ebenfalls Karriereberaterin. Sie hält es für wichtig, nicht zu übertreiben. Gerade zu Beginn möchte jeder gerne beweisen, was er alles kann. Doch Besserwisser sind nie beliebt und wer Tag und Nacht arbeitet, um dem Chef zu gefallen, lässt die Kollegen dabei schlecht aussehen. Auch bei Klatsch und Tratsch ist Vorsicht geboten, wenn man neu ist, denn allzu schnell geraten brisante Informationen in die falschen Hände und man macht sich unbeliebt. Daher rät die Expertin, in der Anfangszeit auf Bewertungen und persönliche Einschätzungen eher zu verzichten, erst wenn man sich etabliert und tiefere Eindrücke gewonnen hat, sollte man beginnen seine Meinung kund zu tun.

Image beachten

Auch das Image, das man in seiner Probezeit von sich selbst präsentiert, kann wichtig für die späteren Aufstiegschancen sein. Wenn der Vorgesetzte Dich in Hemd und Anzughose interviewt hat und Du zur Arbeit dann in Jeans und T-Shirt erscheinst, wird er sich fragen, ob er da wirklich eine Führungskraft eingestellt hat. Taberning rät neuen Angestellten, sich darüber im Klaren zu sein, für welche Position sie sich beworben haben und sich auch dementsprechend zu kleiden und zu verhalten.

Fehler zugeben

Nicht jeder Fehler in der Probezeit bedeutet sofort das Aus. Dies hängt zu großen Teilen auch vom Mitarbeiter selbst ab, sagt Rommel. Fehler zu verschweigen und unter den Teppich zu kehren, ist wahrscheinlich die schlechteste Lösung. Wenn der Vorgesetzte über drei Ecken von dem Missgeschick erfährt, ist das meist gar nicht gut, wer dann auch noch so tut als hätte er nichts davon gewusst, hat schon verloren. Wer also einen Fehler macht, der sollte auch dazu stehen und erklären, wie es dazu kam, so Rommel. Der Vorgesetzte sollte schnell informiert werden und bestenfalls hat man bereits einen Lösungsvorschlag parat.

 

Der Kampf der Mentalitäten, Ellbogen gegen Emotional, welche ist stärker?

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Eine neue Untersuchung hat ergeben, dass es sich finanziell und beruflich auszahlt, korrekt auf die Gefühle der Mitmenschen einzugehen. Gerhard Blickle ist Arbeitspsychologe und untersuchte verschiedene Mentalitäten sowie ihre Zusammenhänge. Dabei interessierte er sich besonders für den Unterschied zwischen dem Umgang mit Gefühlen bei Berufstätigen und dessen Auswirkungen auf Faktoren wie die Einstellung der Kollegen oder das jeweilige Gehalt.

“Gefühle erkennen zahlt sich aus”

Allgemein denken sehr viele, dass Gefühle auf dem Arbeitsplatz keine wichtige Rolle spielen. Eine neue, internationale Studie mit dem Titel „Gefühle erkennen zahlt sich aus“, in der es um die Emotionserkennungsfähigkeit geht, widerspricht dem jetzt. Denn Blickle und sein Team sind der Ansicht, dass die Aussage ihres Studientitels auch auf die Arbeitswelt zutrifft. Dabei wurden ausschließlich Berufstätige auf die Fähigkeit getestet, in wie weit sie Gesichter und Stimmproben den passenden Emotionen korrekt zuordnen können. Anschließend wurden Kollegen über die soziale Kompetenz der Teilnehmer befragt. Außerdem wollten die Forscher wissen, was für ein Jahresgehalt die jeweilige Person hat.

Der Studie lag die Annahme zugrunde, dass die Personen, die Gestik, Mimik, Gesichter und Emotionen besser verstehen können, ein hohes soziales Ansehen bei ihren Kollegen haben. Als Schlussfolgerung sollte sich das dann auch positiv auf das Jahreseinkommen auswirken. Die Ergebnisse bestätigten diese These eindrucksvoll. Zur Ergänzung der eigenen Untersuchungen stützte sich Blickle auf eine weitere, erst kürzlich in einem Pflegeheim durchgeführte Studie. Diese bewies, dass leider die Personen am wenigsten verdienen, die sich am meisten engagieren. Bei der Frage nach dem Einkommen spielen also viele Faktoren eine Rolle.

Ellenbogenmentalität vs. Fingerspitzengefühl

Außer Acht gelassen wurde bei den Untersuchungen allerdings die Frage, warum manche Menschen Gefühle besser deuten können als andere. Blickle allerdings ist der Meinung, dass gerade der familiäre Hintergrund und das Privatleben der Personen essentiell für die richtige Einschätzung von Gefühlen sind. Dabei stellt sich immer die Frage nach dem Umgang mit den gedeuteten Emotionen. Gerade in der Arbeitswelt, in der Vorgesetzten häufig nachgesagt wird, dass sie oft nur rational denken und darüber hinaus nicht mitbekommen, wie sie auf ihre Mitarbeiter wirken, ist die Entscheidung zwischen der sogenannten Ellenbogenmentalität oder dem Fingerspitzengefühl immer aktuell. Wer hier mit Ellenbogen gegen seine Mitarbeiter vorgeht, sollte aber vorsichtig sein, denn in einem Team hilft diese Eigenschaft nur selten weiter und in den meisten Berufen kommt diese Art Egoismus nicht gut an.

Dabei geht es nicht nur um den Umgang mit den Gefühlen anderer, sondern auch mit den eigenen. Blickle meint hier, dass heutzutage in den Betrieben Vieles verharmlost wird und die Arbeitnehmer so lernen müssen mit dem Stress umzugehen. Der Erfolg steht hierbei im Vordergrund. Ob diese Einstellung gesund ist, bleibt, gerade im Hinblick auf immer mehr verzeichnete Fehltage durch den Arbeitnehmer, fraglich. Da ist es besonders wichtig ein soziales Umfeld zu haben, welches unterstützt und so eine gewisse Sicherheit bietet.