Je älter der Vater, desto mehr Nerd-Eigenschaften zeigen Söhne

Je älter der Vater, desto mehr Nerd-Eigenschaften zeigen Söhne


Wenn die Väter zum Zeitpunkt der Geburt der Söhne bereits im fortgeschrittenen Alter sind, entwickeln sie laut Wissenschaftlern häufiger spezielle Interessen.

Kinder entwickeln Nerd-Eigenschaften

Wissenschaftler vom King’s College in London haben herausgefunden, dass Söhne im Alter von zwölf Jahren typische Nerd-Eigenschaften entwickeln, je älter die Väter sind. Dazu haben die Forscher Daten von Zwillingen aus über 4.000 Familien in Großbritannien für eine repräsentative Studie zur Kindesentwicklung ausgewertet.

Verschiedene Faktoren entscheidend

Ob Nerd-Eigenschaften der Zwölfjährigen vorlagen, ermittelten die Wissenschaftler anhand der Faktoren wie nonverbale Intelligenz, Fokus auf Spezialinteressen und die Angewohnheit, sich gegenüber anderen spröde und distanziert zu verhalten. Daraus entstand der so genannte Geek-Index, also Englisch für Nerd. Auffällige Nerd-Eigenschaften lagen mit zunehmendem Alter der Väter umso häufiger vor. Das Alter der Mutter jedoch spielte keine Rolle. Der Effekt war bei fast allen Kindern nachweisbar, vor allem aber bei den Söhnen.

Intelligenz der Kinder

Wenn die Väter z.B. 35 Jahre alt bei der Geburt der Söhne waren, lag der Geek-Wert bei etwa 40. Waren Männer jenseits der 50 bei der Geburt des Kindes, stieg der Wert auf 46. Dabei hatten die Jugendlichen mit 16 Jahren häufig Bestnoten in naturwissenschaftlichen, mathematischen und technischen Fächern. Eine ältere Studie hatte gezeigt, dass Kinder älterer Mütter meist intelligenter sind. Dieser Effekt war vor allem auf Faktoren wie Bildungsniveau und Einkommen der Mütter zurückzuführen. Die Nerd-Eigenschaften der Kinder ließen sich so aber nicht erklären. Der Geek-Wert blieb bei den Söhnen gleich, wenn auch der sozioökonomische Status der Väter konstant war.

Studie mit Zwillingen

Nun fanden die Wissenschaftler aus heraus, dass der Geek-Index offenbar zur Hälfte auch erblich bedingt ist. Daran änderten auch Ausreißer der Studie nichts, also Jugendliche, die den maximalen Nerd-Faktor vorweisen konnten. Eine große Rolle kommt dabei also auch den Genen zu. Wie die Wissenschaftler erläutern, ist der Geek-Index zu einem Anteil von 57 Prozent erblich begründet. Das wurde beim Vergleich von eineiigen und zweieiigen Zwillingen festgestellt. Die Forscher waren erstaunt darüber, dass die Gene den Nerd-Faktor stärker beeinflussten, wenn der Vater älter war. Außerdem ist für eine späte Elternschaft auch eine gewisse Fitness notwendig, damit die Eltern möglichst lange leben.

Effekt später Elternschaft

Die späte Elternschaft trägt aber auch zu einem erhöhten Risiko bei, dass die Kinder Autismus entwickeln. Das Risiko war umso höher, je älter die Väter waren. Offenbar sind hier ähnliche Mechanismen von Bedeutung, nur in anderer Ausprägung. Bei Autismus handelt es sich zwar um eine komplexe Entwicklungsstörung der Kinder und ist etwas anderes als die erwähnten Nerd-Eigenschaften, dennoch gibt es wohl einige Besonderheiten, die gleich sind.

Es ist bekannt, dass Patienten mit Autismus über besondere, ausgeprägte Talente verfügen, z.B. über ein hervorragendes Gedächtnis. Gleichzeitig fehlt es ihnen an sozialen Fähigkeiten. Daher verbringen sie viel Zeit mit den bevorzugten Interessen und haben wenig Interesse an anderen Menschen. Wissenschaftler haben festgestellt, dass auch in einigen Berufsgruppen wie bei den Ingenieuren häufig Menschen mit autistischen Zügen zu finden sind. Nerds wiederum begeistern sich häufig für ähnliche, karriereträchtige Bereiche. Die Forscher können aber noch nicht sagen, ob die Zurückhaltung und Reserviertheit im Sozialverhalten später im Berufsleben nicht auch ein Hindernis sein kann.

 

Gefühlskälte nicht typisch für Autismus

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Nicht jeder Autist ist absolut gefühlskalt! Laut Forschern aus Wien und Triest handelt es sich dabei vielmehr um ein Syndrom namens Alexithymie.

Oft hört man, dass Autisten gefühllos und kalt sind. Dieses Image wurde durch den Amoklauf 2015 in Oregon verstärkt als der 26 jährige Täter als Autist diagnostiziert wurde. Es wurde nach dem Amoklauf beispielsweise eine Facebook-Gruppe mit dem Namen „Families Against Autistic Shooters“.

Studie beinhaltet moralisches Dilemma

Ist es denn tatsächlich so, dass Autisten kein Mitleid kennen? Ist es ihnen egal, wenn andere Menschen leiden? Um dies genauer zu untersuchen haben Psychologen der Scuola Internazionale Superiore di Studi Avanzati in Triest und der Universität in Wien Testpersonen mit moralischen Dilemmata konfrontiert. Ein Beispiel dafür ist eine erfundene Situation. Auf einer Brücke stehend siehst du wie ein Rollwagen über Schienen auf fünf Menschen zurast. Deine einzige Chance ist, einen dicken Menschen auf die Schienen zu werfen um den Rollwagen zu stoppen und somit das Leben der anderen zu retten.

Rein rational gesehen könnte man das als gut beschreiben. Die meisten Menschen hätten allerdings Probleme damit, einen Menschen zu opfern. Es wäre laut Kant´scher Ethik verwerflich, einen unschuldigen Menschen für die Rettung anderer zu missbrauchen. Für Autisten gilt dieses Gesetz auch, vielmehr sogar noch als für „normale“ Menschen. Das liegt daran, dass Autisten soziale Situationen immer als Stress empfinden und darauf sehr emotional reagieren.

Autismus und Alexithymie

Psychologen kennen aber auch eine Persönlichkeitsstörung, bei der die Betroffenen Gefühle nicht mehr so stark wahrnehmen. Dieses Phänomen nennt man Alexithymie, ein griechisches Wort, dass die Unfähigkeit Gefühle zu lesen bedeutet. Ca. 10 Prozent der Menschen leiden wohl unter diesem Syndrom, viele nur an einer abgeschwächten Form.

Für Giorgia Silani, die Leiterin der Studie, wurden früher viel zu häufig autistische Syndrome mit Alexithymie durcheinander gebracht. Bei Alexithymie sei das Verständnis von Gefühlen gestört, ganz anders als bei autistischen Symptomen. Die Krankheit zu diagnostizieren, so Silani, sei schwer und dazu komme, dass sie bei autistischen Menschen zu 50 Prozent häufiger vorkommen soll als bei anderen. Bis heute kennt man auch noch nicht die Ursachen für Alexityhmie, geschweige denn für Autismus. Das erschwert die Diagnose natürlich auch erheblich.

 

Autisten werden beim israelischen Militär besonders eingesetzt

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Autismus ist eine Entwicklungsstörung, die sich durch die Vermeidung von sozialen Kontakten gepaart mit besonderen Fähigkeiten äußert. Insgesamt gibt es etwa 60 verschiedene Symptome, wobei die zwei genannten Symptome am Häufigsten auftreten. Männer sind der aktuellen Studienlange zufolge etwa vier Mal so häufig von Autismus betroffen wie Frauen. Die geschätzte Zahl der in Deutschland diagnostizierten Autisten liegt bei hunderttausend. Autismus ist bislang nicht heilbar und seine Ursache konnte bislang noch nicht wissenschaftlich belegt werden.

In den meisten Fällen äußern sich erste Symptome bereits in frühen Kinderjahren. Die betroffenen Kinder vermeiden dann soziale Kontakte, können keinen Blickkontakt aufbauen und empathische Reaktionen aufzeigen. Eine verbreitete Ausprägung von Autismus ist das Asperger-Syndrom. Dieses zeichnet sich vordergründig durch die Vermeidung von sozialem Kontakt gepaart mit einer überdurchschnittlich hohen Intelligenz aus.

Das Projekt Roim Rachock

Die israelische Armee hat zahlreiche Menschen, die an Autismus leiden, eingestellt, da sie zum einen von deren Sonderbegabungen profitieren und zum anderen für diese Störung sensibilisieren möchten. In Form des Projekts “Roim Rachok”, was im Hebräischen so viel wie „in die Ferne sehen“ heißt, ermöglicht es demnach auch Autisten in den Militärdienst zu treten. Dort können sie ihre meist sehr ausgeprägten analytischen Fähigkeiten einsetzen.

Beispielsweise beim Analysieren von Sattelitenbildern zeigt sich die Gründlichkeit und visuelle Sensibilität der Menschen mit Autismus. Zudem zeigt sich, dass in Israel immer häufiger die Diagnose Autismus gestellt wird. Etwa jedes erste Kind von 100 ist inzwischen betroffen.

Gegenseitiger Profit

Natürlich profitiert somit das Militär entscheidend von den Fähigkeiten der Autisten. Allerdings ist die Zusammenarbeit nicht immer einfach, weshalb das Programm von Therapeuten begleitet wird. Für Betroffene von Autismus ist diese Art von Arbeit gewissermassen ein Testlauf für das „wirkliche“ Berufsleben, in dem sie später klarkommen müssen.

 

In China züchten Forscher autistische Affen

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Für Forschungen im Autismus-Bereich gingen chinesische Forscher nun einen Schritt weiter, als ihre Kollegen. Sie züchteten autistische Affen. Diese Affen sind sehr viel ängstlichere und weniger sozial als ihre nicht-autistischen Artgenossen. Die Forscher erhoffen sich, durch verschiedene Tests an Affen ein Mittel gegen Autismus zu finden.

Nach eigenen Angaben haben chinesische Forscher es wohl über Genveränderungen geschafft, autistische Affen zu züchten. Im Fachmagazin „Nature“ berichten die Forscher, dass den Affen das MeCP2-Gen eingeschleust wurde.

Die Affen veränderten sich dadurch sehr. Anders als ihre normalen Artgenossen liefen sie sehr häufig im Kreis, waren weniger sozial und reagierten sehr ängstlich. Die kognitive Leistungsfähigkeit der Affen wurde auch getestet und es zeigten sich deutliche Unterschiede. Die Forscher sind daher nun der Meinung, dass man statt Mäuse Affen benutzen kann für die Tests und die Ergebnisse dadurch greifbarer und womöglich auch realistischer werden. Denn Forscher stoßen immer wieder auf das gleiche Problem: Im Bereich der Autismusforschung können Tests nur an Mäusen und Ratten durchgeführt werden. Die neuen Ergebnisse könnten einen riesigen Fortschritt für die Forschung bedeuten, es bleibt allerdings noch abzuwarten, in wie fern typische Defizite im sozialen Verhalten der Affen sich tatsächlich bemerkbar machen, sagt Melissa Bauman von der University of California.

In China hat Zilong Qiu vom Hirnforschungszentrum CAS Javaneraffen für seine Tests verwendet. Das MeCP2-Gen wurde den Affen durch bestimmte Viren verabreicht und mit einer speziellen Methode wurden die Affen auch vermehrt. Dabei konnten die Forscher sogar Verhaltensauffälligkeiten beim Nachwuchs feststellen.

Schwere Erkrankungen bei Affen

Aus dem MeCP2-Protein resultiert ein Protein, welches viele Funktionen im Gehirn aufrecht hält und daher sehr wichtig ist. Beim Menschen kann eine solche Veränderung zu einer gravierenden Entwicklungsstörung führen, beispielsweise zum Rett-Syndrom. Menschen, die am Rett-Syndrom erkranken, zeigen ähnliche Anzeichen wie Menschen, die an Autismus leiden.

Eine Duplikation des MeCP2-Gens kann auch schwere Folgen haben, denn die Entwicklung, gerade bei männlichen Kindern, kann sehr darunter leiden. Es zeigen sich Verhaltensdefizite und die Kinder sind anfälliger für Infektionen. Bei den Affen kam es durch die genetischen Veränderungen zu schweren Erkrankungen, wie die Forscher in „Nature“ berichten. Laut Eric Vallender (University of Mississippi) gibt es außer dem MeCP2-Gen noch unzählige Gründe für Autismus Erkrankungen. Allein im Bereich Erbgut-Forschung gibt es noch unglaublich viel zu erforschen. Außerdem zeigen die Tests nur relevante Ergebnisse in Bezug zu dem MeCP2-Gen und nicht zu Autismus allgemein.

Sensibel mit Affen umgehen

Genmodifizierte Affen könnten einen großen Fortschritt im Bereich der neurologischen Störungen bedeuten. Tests an Makaken weisen menschennahe Ergebnisse auf, erklärt Gilbert Schönfelder vom Deutschen Zentrum zum Schutz von Versuchstieren (Bf3R). Die Ethik und der Respekt vor den Affen sollte natürlich bei der Forschung nicht verloren gehen. Die Wissenschaftler sind sich bewusst, dass Versuche mit Affen in der Öffentlichkeit für Aufregung sorgen können. Allerdings argumentieren die Forscher, dass bei Versuchen mit Mäusen es kaum jemanden interessiert und sich dann natürlich die Frage stellt ob manche Tiere mehr Wert sind als andere.

 

Autismus oder Hochbegabung?

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Die Linie zwischen Autismus und Hochbegabung ist oft sehr schmal bzw. schließt Autismus die Hochbegabung nicht aus. Anders herum haben hochbegabte Kinder nicht selten autistische Züge, deshalb aber nicht gleichermaßen eine Entwicklungsstörung.

In jedem Falle gilt diesen Kindern eine besondere Aufmerksamkeit. Sie haben eine andere Auffassungsgabe und eine andere Weltsicht. Aus diesem Grunde gilt es herauszufinden, wie man Kinder mit einer autistischen Störung, oder autistischen Verhaltensmustern gezielt fördern und unterstützen kann, um sie nicht in ihrer Entwicklung zu behindern.

Verhaltensweisen

Hat ein Kind eine autistische Störung, so handelt es sich dabei um eine Entwicklungsstörung, die sich bereits im frühkindlichen Alter, bis zum dritten Lebensjahr, äußert. Dabei hat das Kind Schwierigkeiten bei der Kommunikation, im Umgang mit anderen Menschen und zeigt stereotypische Verhaltensweisen.

Das Asperger Syndrom hingegen lässt sich erst ab dem dritten Lebensjahr feststellen und ist im Prinzip eine “leichtere´´ Form des Autismus. Hierbei lässt sich keine Entwicklungsstörung in der Sprache und den kognitiven Fähigkeiten feststellen.

Oft handelt es sich um Kinder, die keinen Mangel an Intelligenz oder Lernfähigkeit besitzen, sondern lediglich einen anderen Zugang zur Welt haben. Man bezeichnet sie auch als visuell-räumliche Lerntypen, während Kinder ohne autistische Verhaltensmuster auditiv-sequenzielle Lerntypen sind.

Visuell-räumliche Lerntypen können daran erkannt werden, dass sie komplexe Aufgaben und Denkmuster mögen, hingegen bei den einfachen Dingen scheitern. Es fällt ihnen schwer zuzuhören und sie vergessen Hausaufgaben. Sie beschäftigen sich gerne mit Kunst und Musik, spielen gerne Puzzles, Lego und Geduldspiele. Sie sind allgemein sehr kreativ und lieben es, Dinge herzustellen. Auf der anderen Seite sind sie körperlich sehr sensibel und regieren empfindlich auf Geräusche und grelles Licht. Auch emotional sind sie sehr empfindsam.

Unterstützung und Förderung

Aus diesen Gründen gilt es Kindern mit speziellen Begabungen besonders in der Schule gezielte Aufmerksamkeit zu schenken und sie zu unterstützen, da sie ansonsten den Zugang zu den Dingen und den Spaß am Lernen verlieren. Dies kann dazu führen, dass sie sich weiter zurückziehen und vereinsamen.

Für sie ist die Visualisierung der Schlüssel um die Lerninhalte aufnehmen zu können. In Sprache und Worten zu denken ist ihnen fremd, vielmehr sehen sie eine Abfolge von Bildern, oder eine Art Videofilm. Mit linearen oder sequentiellen Lernstrukturen haben sie meist Schwierigkeiten und müssen diese erst in ihre “Bildsprache” übersetzen. Daher hilft es denn Kindern Lernstoff visuell zu zeigen. Beispielsweise durch Schemata, Diagramme und Filme. Übungen, die der Analyse und Synthese verlangen, sind besonders geeignet. Anweisungen von mehr als zwei Schritten sollten an die Tafel geschrieben werden, da diese Kinder Schwierigkeiten haben sich diese ohne Visualisierung zu merken. Generell sollte der Lernstoff außerdem in Beziehung zu dem, was zuvor behandelt wurde und zu dem was noch kommen wird, gesetzt werden.

Es ist also festzuhalten, dass Kinder des visuell-räumlichen Lerntyps, wenn sie das richtige Lernumfeld bekommen ihr Potential umsetzen können und eine große Bereicherung für das Umfeld und auch die spätere Arbeitsumgebung sein können, da sie dann komplexe und abstrakte Konzept komplett entfalten können.

Das Asperger-Syndrom

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Der österreichische Arzt Hans Asperger war es, der in den 1940er Jahren die nach ihm benannte Krankheit erstmals beschrieben hat. Seiner Erkenntnis nach handelt es sich dabei um eine Entwicklungsstörung, die autistische Züge trägt. Anders als beim Autismus sind die Symptome beim Asperger Syndrom jedoch schwächer ausgeprägt.

Jedoch besteht beim Asperger Syndrom leicht die Gefahr, sie mit frühkindlichem Autismus zu verwechseln. Menschen, dem Asperger Syndrom zugeordnet sind, verfügen in der Regel über einen eher überdurschnittlichen Intellekt. Sie fallen durch Kontaktschwierigkeiten und einer Störung in ihrer zwischenmenschlichen Kommunikation auf. Auffällig ist außerdem, dass der Anteil an den Betroffenen bei den Jungen dreimal so hoch ist, wie bei den Mädchen.

Die Ursachen des Asperger Syndroms

Was letztendlich zum Asperger Syndrom führt, ist noch nicht vollständig klar. Forscher vermuten eine gewissen Anteil einer  genetische Veranlagung. Aber auch biochemische oder neurologische Ursachen kommen dafür in Betracht. Bei ihnen lassen sich Auffälligkeiten in den Bereichen des Gehirns feststellen, in denen die Empathie sitzt. Menschen, die das Asperger Syndrom haben, zeigen kaum Emotionen und haben Schwierigkeiten, sich in die Gedanken und Gefühle anderer hineinzuversetzen. Auch die Mimik anderer Personen bleibt ihnen verschlossen. Mit ihrer Konzentration auf Details sind sie meist nicht in der Lage Zusammenhänge zu erkennen und die Details zu einem Gesamtbild zu formen.

Die Symptome sind bei den Betroffenen in der Regel ganz unterschiedlich stark ausgeprägt. Ein Teil von ihnen führt ein fast normales Leben. Während andere permanent auf fremde Hilfe angewiesen sind. Ihr Mangel an Empathiefähigkeit schränkt ihre Beziehungsfähigkeit oft ein. Bereits im Kindesalter wird dies in der Regel sichtbar. Ihnen fällt es schwer, sich in eine Gruppe zu integrieren, sie wirken teilweise introvertiert und egozentrisch. Hinzukommt ein oft starres Festhalten an gewohnten Abläufen und eine auffällige Emotionslosigkeit. Kinder mit Asperger sprechen schon früh und verfügen dabei über einen großen Wortschatz. Ihr Mangel an Kommunikationsfähigkeit hindert sie jedoch daran, dies für sich zu nutzen. Ärzte stellen die Diagnose Asperger Syndrom meist nach dem dritten Lebensjahr. Denn oft wird erst dann die mangelhafte Kommunikations- und Integrationsfähigkeit auffällig.

Therapiemöglichkeiten beim Asperger Syndrom in den meisten Fällen wird zur Behandlung eine Medikamentengabe mit pädagogisch-psychologischer Behandlung verbunden. Das Ziel einer derartigen Behandlung sollte sein, beim Betroffenen die Möglichkeit zur Weiterentwicklung zu schaffen. Aufgrund der Vielfalt an Störungen sind meist mehrere Fachärzte an der Therapie beteiligt. Dabei gilt es, verschiedene Fähigkeiten zu fördern:

  • Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten
  • Soziale Kompetenzen
  • Verständnis für die sozialen Zusammenhänge
  • Kommunikative Kompetenzen – Steigerung der umfassenden Wahrnehmung

Zu Beginn der Therapie ist die Einbeziehung des Betroffenen und seines Umfeldes sehr wichtig. Die Erkrankten und ihre Familie sollten erkennen können, welche Maßnahmen notwendig sind und welche Erfolge sich damit erzielen lassen. Dabei ist es wichtig, dem Menschen mit Asperger Syndrom die Möglichkeit zum Rückzug zu bieten. Neben dem Training sozialer Kompetenzen hat sich die Ergotherapie als hilfreich erwiesen. Dabei sollte man immer vor Augen haben, dass es sich beim Asperger Syndrom um eine Störung handelt und nicht um eine Krankheit.

Autismus

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Viele haben wohl schon einmal von der Diagnose Autismus gehört. Fragt man, wie sich die Krankheit äußert können doch nur wenige antworten. Die Krankheit, die statistisch gesehen mehr Jungen als Mädchen betrifft, wird zumeist schon im Kindesalter erkannt. Eine autistische Störung ist eine tiefgreifende Störung der Entwicklung. Der Psychologe Leo Kanner berichtete erstmals von der Störung. Das von ihm beschriebene Krankheitsbild tritt immer vor dem 3. Lebensjahr auf. Aufgrund dessen wird es auch als frühkindlicher Autismus bezeichnet. Eine leichtere Form des Autismus ist das Asperger-Syndrom.

Das Fehlen von gesellschaftlicher Interaktion und die Bildung der Sprache

Menschen, die an Autismus leiden, haben meist ein grundlegendes Defizit in der gesellschaftlichen Interaktion. Ihnen fehlt das Verständnis für die Gedanken und Gefühle anderer und oftmals ist das Einfühlungsvermögen stark begrenzt. Aufgrund dieses Unverständnisses halten sich Autisten häufig nicht an gesellschaftliche Normen und Regeln. Ebenso können sie nicht oder nur sehr schwer stete zwischenmenschliche Bindungen aufbauen. Ihnen fehlt das Interesse an ihrem Gegenüber und Blickkontakt wird von Betroffenen gescheut. Kinder spielen lieber allein und halten sich fern der anderen Kinder auf. Nur sehr selten verändern sie ihre Mimik oder lassen anhand derer ihre Emotionen erkennen. Sie versuchen Körperkontakt zu vermeiden und umgehen Umarmungen sooft es ihnen möglich ist. Stattdessen nehmen sie lieber Kontakt mit ihren anderen Sinnen auf, wie dem Riechen oder Tasten.

Autistische Kinder weisen oftmals Besonderheiten in ihrer Sprache auf. Da sie es möglichst vermeiden sich verbal zu äußern, entwickelt sich die Sprache verzögert oder gar nicht. Es ist typisch, dass sie bestimmte Wörter oder Wortgruppen wiederholen. Meist haben Autisten Schwierigkeiten mit dem Wort „ich“. Sie benutzen es nur sehr eingeschränkt und sagen stattdessen lieber „du“. Alles Gesagte verstehen sie grundsätzlich wörtlich, (ohne Ironie oder Humor). Anders als Gehörlose können sich autistische Menschen, haben sie nicht gelernt sich verbal zu äußern, kaum durch ihre Mimik und Gestik verständigen, da sie nicht in der Lage sind durch Imitation zu lernen oder eine Gefühlsregung auszudrücken.

Ein geregelter Alltag ist wichtig

Ein Autist liebt die Gleichförmigkeit des Alltags und die vielen kleinen Rituale in ihm. Das Schaukeln in der Sonne während man die Finger vor den Augen tanzen lässt. Anders als andere Kinder beschäftigen sich Kinder mit einem Frühkindautismus meist nicht Puppen oder Autos, sondern lediglich mit einem Teilaspekt derer – wie etwa dem Rad eines Autos. Rollenspiele mit diesen Spielzeugen sind ausgeschlossen. Das Beobachten von technischen Geräten oder fließendem Wasser ist für viele Autisten eine Lieblingsbeschäftigung, der sie mehrere Stunden am Tag widmen können.

Therapie bei Autismus

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Autismus gilt immer noch als relativ unbekannte Krankheit. Einem Autisten sieht man seine Krankheit nicht unbedingt auf den ersten Blick an. Oft dauert es viele Jahre, bis eine Diagnose den Anfangsverdacht schließlich bestätigt. Zum Glück geht das heute sehr viel schneller, als noch vor wenigen Jahren. Gerade bei Kindern hat sich da viel getan.

Heute erkennen die Kinderärzte sehr viel eher, wenn ein Fall von Autismus vorliegt. Die Symptome sind bekannt und daher lässt sich die Störung sehr viel schneller und effektiver behandeln. Die Medien berichten immer wieder über das Krankheitsbild, daher sind inzwischen nicht nur die Ärzte, sondern auch die Eltern für das Thema Autismus sensibilisiert.

Schnellere Diagnose und bessere Behandlungsmöglichkeiten

In früheren Zeiten tummelten sich einige eher bizzare Therapieansätze. So galt die Festhalttherapie lange als das Maß aller Dinge. Dabei wurden Kinder, die unter Autismus leiden, gegen ihren Willen fest von ihrer Bezugsperson umarmt und festgehalten. Die Kinder reagierten darauf stark verängstigt oder gar aggressiv. Man hoffte, dass das Kind seinen Widerstand irgendwann aufgeben würde, was natürlich nicht der Fall war.

Methoden wie diese sind daher nicht nur ethisch, sondern auch wissenschaftlich stark umstritten. Das gilt auch die medikamentöse Behandlung von Autismus. Zwar kommen sie gelegentlich zur Eindämmung von Symptomen wie Aggressivität zum Einsatz, dies sollte jedoch nur sehr gezielt der Fall sein. Die Wissenschaft hat längst erkannt, dass es bei der Therapie mit Autisten sehr viel bessere Methoden der Behandlung gibt.

Übungen und Rollenspiele für den Alltag

Fachleute in aller Welt setzen heute eher auf ein Verhaltenstraining mit den Betroffenen. Über alltagsnahe Rollenspiele und Übungen versucht man, den autistischen Kindern und Jugendlichen ein selbstständiges Leben zu ermöglichen. Dieser Behandlungsansatz wird auch als angewandte Verhaltensanalyse, kurz ABA (“Applied Behavior Analysis”) bezeichnet. Damit werden soziale Fähigkeiten trainiert und so versucht, extrem störende Verhaltensweisen abzubauen.

Die Methode selbst setzt dabei auf die Belohnungsmethode. Das heißt, dass erwünschtes Verhalten belohnt wird. Natürlich braucht es Zeit, bis sich erste Erfolge zeigen. Die Behandlung wird mehrmals die Woche und für mehrere Stunden durchgeführt. Neben der ABA Methode existieren weitere ähnliche Verhaltenstrainings, wobei einige ihren Fokus dabei auf das Erkennen von Gefühlen legen. Bei anderen geht es um den täglichen sozialen Umgang oder das Erlernen der Sprache.

Eltern und Umfeld spielen eine wichtige Rolle

Ebenso wichtig wie die Fachärzte sind die Eltern und das unmittelbare Umfeld der Betroffenen. Die neuen Verhaltensweisen müssen in den Alltag integriert werden und sich dort bewähren. Das kostet oft viel Kraft, gerade für die Eltern ist es nicht einfach, die Kraft dafür aufzubringen. In größeren Gemeinden gibt es spezielle Kindergärten, die Integrationsformen anbieten. Dort arbeiten geschulte Erzieher mit den Kindern.

Das gilt auch für die Schulen, an denen mit diesem Konzept gearbeitet wird. Durch die entsprechenden Therapien ist es sogar möglich, dass autistische Kinder eine normale Schule besuchen können. Langfristig sorgt diese Behandlung dafür, dass ein Autist irgendwann für sich selbst sorgen kann. Vielen Betroffenen wird dadurch der Aufenthalt in betreuten Wohngruppen oder gar die Unterbringung in einem speziellen Heim erspart. Gerade für Kinder lohnt es sich also so früh wie möglich mit der Behandlung zu beginnen.

 

Autismus: Wie Disney-Filme einen Zugang schaffen können

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Autismus ist eine ernstzunehmende Krankheit. Viele Psychiater und Wissenschaftler interessieren sich für dieses inzwischen weit verbreitete Syndrom und richten ihre Forschung darauf aus, denn besonders in den USA wird seit einigen Jahren ein rasanter Anstieg an Betroffenen beobachtet. Bislang ist die Ursache unklar, doch tagtäglich gibt es neue interessante Informationen, die bei der Behandlung und Bekämpfung von Autismus helfen können. So auch im Fall von Ron Suskinds Sohn, Owen.

Owen Suskind – ein sprachloser Autist

Der politische Journalist Ron Suskind war zu Gast bei den wöchentlichen Vorträgen am MIT, die sich mit der Erforschung und Behandlung von Autismus beschäftigen. In seinem neuen Buch „Life animated“ widmet sich der Autor allerdings einem ganz anderen Thema, als den von ihm bisher behandelten: der Welt seines autistischen Sohns Owen.

1994 hörte der zweijährige Owen Suskind auf zu sprechen. Sein Wortschatz schrumpfte von Tag zu Tag bis nur noch das eine Wort „Juice“ übrig blieb. Owen isolierte sich von der Welt seiner Eltern und fand nur noch Interesse an Disneyfilmen. Ohne jegliche Emotionen schaute er diese Filme, sprach kein Wort, aber tauchte stundenlang in diese andere Welt ab.

Disney-Handlungen als Ersatzrealität

Als Owen sechs Jahre alt war, sprach er unerwartet, am Abend des Geburtstags seines großen Bruders ein paar tröstende Worte als sein Bruder weinte „Walter will nicht groß werden. Wie Mogli oder Peter Pan.” Daraufhin verstummte er wieder. Die Eltern von Owen waren ratlos. Wie sollten sie ihn erreichen? Vier Jahre lang hatte alles nichts genützt und nun sprach ihr Sohn einfach einen Satz und verstummte von neuem. Die Disney-Filme schienen Owen etwas zu bedeuten, daher griff Ron Suskind eines Tages zu einer Handpuppe, dem Papageien Jago aus Aladdin und verwickelte Owen in ein Gespräch.

Darauf sprang sein Sohn an und es kam zu familiären Rollenspielen im Sinne der Disney-Filme. Endlich hatten die Eltern das Gefühl ihrem Sohn ein Stück näher zu kommen. Owen begann daraufhin sogar das Lesen zu lernen und er zeichnete sogar Bilder. Ein Zugang war geschaffen. Doch trotzdem blieb das Zusammenleben mit Owen immer schwierig und rätselhaft. Das bekannteste Symptom von Autismus ist die Einschränkung der sozialen Kontaktfähigkeit, was Angehörigen die größte Schwierigkeit zumutet.

Ron Suskinds Buch erzählt auf involvierte Weise, was die Eltern zu leisten haben, wenn sie die Gedankengänge ihres Kindes niemals wirklich verstehen können und wie wenig Außenstehende über diese Krankheit wissen. Mobbing in der Schule war nur eine Schwierigkeit, der sich die Familie Suskind stellen musste. Das Buch eines Betroffenen kann dabei helfen diese komplexe Krankheit besser zu verstehen.

Autismus: Das Krankheitsbild

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Autistische Menschen unterscheiden sich in ihrem Verhalten grundsätzlich stark von ihrer Umwelt. Auffällig ist, dass offenbar mehr Männer und Jungen unter dieser Krankheit leiden als Frauen und Mädchen. In der Regel wird Autismus meist bereits im Säuglings- und Kleinkindalter festgestellt.

Symptome

Autisten sind kaum in der Lage Blickkontakt zu ihren Mitmenschen aufzunehmen. Sie lächeln nicht und sprechen kaum, auch der körperliche Kontakt wird vermieden. Spricht ein Autist, so werden Worte oder ganze Sätze wiederholt, die Gespräche drehen sich meist um die andere Person und nicht um sich selbst.

Ein Merkmal des Autismus ist die Unfähigkeit, die Gefühle anderer Menschen zu erkennen. Emotionen wie Traurigkeit sind für Autisten unbekannt. Sie sind nicht in der Lage Trost bei anderen Personen wie etwa den Eltern zu suchen. Autistische Kinder spielen lieber allein und entwickeln kaum Freundschaften. Eine weitere Auffälligkeit sind die immer gleichen Abläufe im Leben der Autisten. So dürfen sich etwa Wege nicht ändern und auch das Umfeld muss immer gleich bleiben. Auf Veränderungen wie etwa das Umstellen von Möbeln, reagieren Autisten sehr stark.

Diagnose

In den meisten Fällen wird die Diagnose Autismus schon im frühen Lebensalter gestellt. Wird eine autistische Störung vermutet, so gilt es zunächst, körperliche Erkrankungen auszuschließen. Dazu führt der Kinderarzt einen Seh- und Hörtest durch. Anhand der Reaktionen des Kindes, wie etwa fehlender Augenkontakt mit den Eltern, ist der Arzt in der Lage, die entsprechende Diagnose zu stellen.

Ursachen

Was die Ursachen für den Autismus betrifft, so sind sich die Fachleute nicht immer einig. Es wird jedoch vermutet, dass die Veranlagung zum Autismus vererbt wird. Oft ist es so, dass mehrere Geschwister betroffen sind, oder zumindest Auffälligkeiten im Verhalten vorliegen.

Es gibt Fälle, bei denen sich der Gehalt an Botenstoffen im Gehirn von gesunden Personen unterscheidet. Eine weitere Möglichkeit kann eine Störung in der Durchblutung des Gehirns sein. Zudem sind dann oft die Regionen des Gehirns nicht ausreichend entwickelt, in denen die sprachlichen Fähigkeiten oder das soziale Verhalten angelegt sind.

Eine Rötelinfektion während der Schwangerschaft erhöht das Risiko, ein autistisches Kind zu bekommen. Aber auch wenn ein genetisch vorbelastetes Kind psychisch vernachlässigt wird, kann sich eine Form des Autismus bilden.

Verlauf

Je jünger ein Patient ist, umso ausgeprägter ist die Krankheit. Es gibt aber auch Fälle, in denen die Symptome des Autismus sich bessern oder sogar fast völlig zurückgehen. Dabei haben die Patienten, die unter dem sogenannten Asperger-Syndrom leiden die größten Chancen, ein selbstständiges Leben zu führen. Zwar schotten sie sich meist völlig von ihrer Umwelt ab, sind jedoch in der Lage, sich selbst zu versorgen.

Anders sieht es bei Menschen aus, die unter dem Kanner-Syndrom leiden. Diese erweiterte Form des Autismus zeichnet sich durch eine unzureichende geistige Entwicklung aus. Als Babys suchen diese keinen Blickkontakt zu den Eltern und schreien oft stundenlang völlig ohne Grund. Die Betroffenen mögen es nicht berührt zu werden und bleiben dabei ein Leben lang auf die Hilfe anderer angewiesen.

Aber nicht jeder, der an Autismus leidet, ist auf Hilfe angewiesen. Viele Autisten sind in der Lage, einen Beruf zu ergreifen und ein fast normales Leben zu führen.

Autismus - Eltern & Umgang mit autistischen Kindern

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Ca. 150.000 Menschen sind von Autismus betroffen, ca. 300.000 Menschen leiden unter einer Autismus-Spektrum-Störung, einer abgeschwächten Abwandlung von Autismus. In beiden Fällen handelt sich um eine tief- und weitgreifende Störung der Entwicklung, die sich ca. im dritten Lebensjahr erstmalig zeigt. Für Eltern und Familien der betroffenen Kinder ist die Krankheit im doppelten Sinn eine Herausforderung.

Die betroffenen Kinder sind nicht in der Lage, zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen und zu pflegen – auch nicht zu den Eltern und Geschwistern. Die meisten Patienten ziehen sich in sich selbst zurück und bauen sich eine eigene, imaginäre Welt auf. Bei ca. 25 % der Kinder ist die Entwicklungsstörung so stark, dass sie lebenslang keine verständliche Sprache entwickeln werden. Nur ca. 15 % können als Erwachsene unabhängig und eigenständig leben, die meisten Autismus Kranken bleiben lebenslang von einer Betreuung abhängig.

Das Familienleben ist durch die Eigenarten des kranken Familienmitgliedes sehr beeinträchtigt. Ein autistisches Kind leidet oft an Schlafstörungen, das Essverhalten ist gestört, die Kinder sind unruhig und haben die Neigung zur Selbstverletzung. Unaufgeklärte Menschen empfinden ein autistisches Kind als ungezogen. Dann wird nicht nur das Kind ausgeschimpft, sondern auch noch aus Unwissenheit die Eltern beschuldigt, ihr Kind nicht richtig erziehen zu können. Die Belastung der Eltern ist unter diesen Bedingungen immens.

Tipps zum Umgang mit autistischen Kindern:

  • Informieren Sie sich über die Krankheit Ihres Kindes. Wissen führt zu Verständnis.
  • Nehmen Sie die Krankheit an und akzeptieren Sie die Tatsache, ein autistisches Kind zu haben. Verabschieden Sie sich von der Suche nach dem Grund für die Erkrankung. Weder Sie noch Ihr Kind tragen Schuld daran.
  • Holen Sie sich Hilfe! Es gibt Selbsthilfegruppen, Therapien und sogar Unterbringungsmöglichkeiten für spezielle Fälle.
  • Setzen Sie die Therapieziele nicht zu hoch. Schrittweise erreichte Erfolge sind deutlicher sichtbar und machen Mut zum Weitermachen.
  • Vergessen Sie nicht, für sich selbst zu sorgen. Nur wenn Sie selbst Kraft schöpfen können, sind Sie in der Lage, diese Kraft weiter zu geben.