Tipps im Umgang mit Trauma-Patienten

Tipps im Umgang mit Trauma-Patienten


Was kannst Du tun, um Trauma-Patienten und ihren Angehörigen nach einem Schicksalsschlag wieder zurück ins Leben zu helfen? Alena Mehlau ist Therapeutin und sie gibt Tipps, die Dir dabei sehr hilfreich sein können.

Menschen können durch Zufälle, Unfälle oder auch Naturkatastrophen vor schwierige Aufgaben gestellt werden. Sie erfahren am eigenen Leib, wie es ist, so etwas zu erleben oder auch mitzubekommen, wie geliebte Menschen darunter leiden. Teilweise bleiben Menschen danach stabil, andere hingegen entwickeln Traumareaktionen. Mehr als 50% der Menschen erleben im Laufe ihres Lebens ein traumatisches Erlebnis. Wenn es dazu kommt, ist viel Fingerspitzengefühl gefragt. Alena Mehlau arbeitet bei Medica Mondiale, eine Organisation, die sich um die Rehabilitation von vergewaltigten Frauen in Krisengebieten kümmert.

Wie kann man am besten mit Trauma-Patienten umgehen?

Eine Standard Lösung gibt es nicht, wichtig ist aber, über das Erlebte zu sprechen und den Betroffenen Hilfe anzubieten. Das Gespräch sollte respektvoll und ruhig verlaufen, viele Menschen möchten sich mitteilen und brauchen jemanden der ihnen Hilfestellung gibt oder einfach nur für sie da ist.

Ist die Unterstützung von Angehörigen wichtig?

Ja, sehr sogar. Betroffene, die Hilfe bekommen, entwickelt nur sehr selten posttraumatische Störungen. Der Kontakt zu Bekannten, generell soziale Kontakte sind sehr wichtig, um den Weg ins Leben zurück zu finden. Manchmal reicht auch schon der Gedanke, dass Betroffene auf uns zählen können oder eben auch unsere Anwesenheit.

Darfst du Betroffene auf das Ereignis ansprechen?

Wenn eine betroffene Person dir das Signal gibt, dass darüber geredet werden darf und soll, dann solltest Du es auf jeden Fall tun. Du kannst ihnen helfen, das Geschehene in Worte zu fassen, da es ihnen oft sehr schwer fällt. Eine Bezugsperson zu haben, der sie etwas anvertrauen können, kann sehr befreiend sein.

Muss konkret über das Ereignis gesprochen werden?

Wenn die Person ängstlich ist oder sich nicht gut fühlt, solltest Du auf jeden Fall rücksichtsvoll sein und sie nicht mit Fragen durchlöchern. Zu direkte oder unpassende Fragen können einen großen Rückschritt in der Heilung bedeuten.

Hilft Ablenkung?

Das kann helfen, schließlich suchen traumatisierte Personen nach Ablenkung, allerdings musst Du darauf achten, dass es die Person nicht an das Geschehene erinnert.

Ist eine Therapie gegen Angststörungen der richtige Schritt?

Die Angstzustände durch eine solche Therapie wieder hervorzurufen ist definitiv keine gute Lösung, allerdings kann es hilfreich sein, sich therapeutisch behandeln zu lassen.

Was passiert mit einem Menschen nach einem traumatischen Erlebnis?

Dein Körper und Deine Psyche müssen mit einem Zustand leben, den sie nicht kennen und der ihnen Angst macht. Deshalb ist es sehr wichtig, Betroffenen ein hohes Maß an Feingefühl entgegen zu bringen.

Kann die Verarbeitung schief laufen?

Ja, das kann vorkommen. Für manche Menschen ist die Verarbeitung ein Rückschritt, weil sie spüren, dass sie etwas nur tun, um etwas Schreckliches zu verarbeiten.

Lassen Betroffene professionelle Hilfe leicht zu?

Betroffenen solltest Du nicht vorschreiben, sich professionelle Hilfe zu suchen. Den Schritt müssen sie selbst gehen.

Besser wäre es…

wenn Du auf die Person eingehst und ihr eventuell etwas vorschlägst. Du darfst sie auf keinen Fall bedrängen.

 

Paruresis – Die Angst vorm Wasserlassen

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Einige Menschen haben eine krankhafte Angst vor der Benutzung von öffentlichen Toiletten. Sie leiden vermutlich an Paruresis. Aber was genau ist eigentlich Paruresis und was sind die Ursachen für diese Phobie?

Die Phobie vor fremden Toiletten

Die Phobie gibt es schon seit langer Zeit. Doch erst vor kurzem bekam sie auch einen Namen: Paruresis. Menschen, die an dieser Phobie leiden, haben Schwierigkeiten beim Wasserlassen außerhalb der eigenen vier Wände. Sobald sie in einer fremden Umgebung aufs Klo müssen, kriegen sie es mit der Angst zu tun. Anders als man es zuerst vermuten würde, hat das nur wenig mit der schlechten Hygiene auf den öffentlichen Toiletten zu tun. Die Phobie wird viel mehr durch die Anwesenheit von anderen Menschen ausgelöst. Auch wenn sie sich nicht sicher sind, ob andere Menschen überhaupt anwesend sind, vermeiden sie alle Toiletten, die nicht in den eigenen vier Wänden stehen.

Bei der Paruresis gibt es verschiedene Abstufungen. Manche Menschen sind nur leicht betroffen und brauchen beim Wasserlassen auf öffentlichen Toiletten nur deutlich länger. Andere sind so stark betroffen, dass sie sich trotz starkem Druck auf der Blase nicht erleichtern können.

Wenn man stark betroffen ist, kann das schwerwiegende Folgen für das Leben haben. Viele Betroffene organisieren ihr Leben so, dass sie Situationen, in denen sie nicht auf die Toilette können, vermeiden. Das bedeutet, dass sie kaum noch auf Partys gehen können. Auch einfache Treffen mit Freunden sind nicht mehr möglich. Oft kommt es sogar vor, dass sie sich einen Arbeitsplatz suchen müssen, der sehr nah bei ihnen Zuhause ist. Somit können sie dann immer zwischendurch nach Hause um auf die Toilette zu gehen. Einige Betroffene waren auf Grund der Phobie noch nie wirklich im Urlaub. Das ganze kann zu schweren sozialen Störungen und Depressionen führen.

Wie häufig ist Paruresis?

Paruresis wird erst seit den 1980er Jahren als Erkrankung gesehen, die man behandeln muss. Daher gab es lange Zeit keine wirklich definierten Kriterien für eine Diagnose. Das führte zu sehr unterschiedlichen Angaben was die Häufigkeit betrifft. Seit 2001 gibt es einen standardisierten Fragebogen der Universität Düsseldorf. Durch ihn konnte man eine relativ genaue Häufigkeit von 3% ermitteln. Davon sind die meisten Männer.

Was ist die genaue Ursache von Paruresis?

Die Probleme beim Wasserlassen entstehen durch die Anwesenheit von anderen Menschen. Genauer gesagt, entstehen die Probleme durch die Angst, dass andere Menschen in der Nähe sein könnten. Die Blase ist ein Muskel, der durch einen äußeren und einen inneren Schließmuskel verschlossen ist. Größtenteils wird die Blase durch das autonome Nervensystem gesteuert. Wir selbst können durch unsere Willenskraft nur wenig dazu beitragen. Während der Speicherung ist unsere Blase entspannt. Dabei bleiben die beiden Schließmuskel durch den Aktivitätsnerv Sympathikus angespannt und verschlossen. Wenn die Blase entleert wird, muss der Ruhenerv Parasympathikus aktiv werden.

Bei Menschen, die unter der Phobie Paruresis leiden, führen Stress und Angst zu einer Aktivierung des Sympathikus. Dadurch könne sie ihre Blase selbst bei einer gefüllten Blase nur schwer oder gar nicht entleeren.

Paruresis heilen

Die Phobie an sich ist bisher selbst unter Fachleuten nur wenig erforscht. Trotzdem gibt es einige Therapiemöglichkeiten, die man nutzen sollte. Deshalb sollte man sich schon bei einer Vermutung sofort untersuchen lassen.

 

Nervosität oder Angststörung?

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Nervosität ist alles andere als eine harmlose Gemütslage. Für Betroffene kann dieser Zustand sehr beängstigend sein und einen Menschen in einen absoluten Angstzustand drängen. Das Beispiel von Tim Schneider gibt Einblick in die Tragweite.

Tim Schneider musste eine wichtige Entscheidung treffen und dabei wurde er extrem nervös, obwohl es sich nur um ein Problem an seinem Arbeitsplatz handelte. Die Rechner funktionierten nicht mehr richtig und die Daten konnten nicht mehr gelesen werden. Eine kleine Katastrophe. Solche Probleme fallen in Schneiders Zuständigkeitsbereich und die einzige Lösung die er sah, war die Aktivierung einer bestimmten Software, deren Aktivierung jedoch ein gewisses Risiko inne hatte:  Datenverlust. Er könnte die Schuld daran haben, dass wichtige Arbeiten seiner Kollegen für immer gelöscht werden. Natürlich trat das Problem an einem Wochenende auf. Schneider war ganz neu in seinem Job und er konnte zu diesem Zeitpunkt niemanden erreichen, der ihm bei seiner Entscheidung behilflich sein könnte. Zwei Tage lang fragte er sich immer wieder, ob er sich denn richtig entscheiden würde. Am Sonntagabend fiel dann endlich der Groschen und er aktivierte das Programm.

Für einen Großteil der Menschen ist es absolut verständlich in einer solchen Situation nervös zu sein, schließlich trägt Schneider sehr viel Verantwortung. Da sein Arbeitgeber von dieser Entscheidung betroffen war, handelte es sich um eine extrem schwere Entscheidung. Im Nachhinein konnte Schneider nie nachvollziehbar erklären, wie er sich in dieser Situation fühlte.

Er hatte zwar die richtige Entscheidung getroffen und wie sich herausstellen sollte, gar keine Dateien gelöscht, musste sich aber trotzdem die Frage stellen, warum er so viel und so lange über seine Entscheidung und das eigene Scheitern nachgedacht habe. Hinzukam, dass er mittlerweile immer wieder vor Situationen stand, bei denen er sich entscheiden musste und er sich und seine Fähigkeiten in Frage stellen konnte.

Die Angst, nicht gut genug zu sein!

Von außen betrachtet gibt es keinerlei Anzeichen für ein solches Hinterfragen und nervöses Auftreten von Schneider. Er ist Ende dreißig, attraktiv, etwas zurückhaltend und stets aufgeweckt und sympathisch. Sein Privatleben ist sehr abwechslungsreich und er ist in seinem Beruf als Wissenschaftler sehr erfolgreich. Seine Freizeit verbringt er mit Sprachkursen und Sport. Er hat viele Freunde und verbringt auch viel Zeit mit ihnen. Trotz dieser ganzen guten Bedingungen wurde alles aber immer schlimmer.

Schneider hatte immer mehr Angst vor falschen Entscheidungen und den Ansprüchen nicht zu genügen. Als junger Mann war er schon leicht aus der Ruhe zu bringen und mittlerweile wuchs die Nervosität immer mehr an. Er konnte keine klaren Gedanken mehr fassen und war in sich gefangen.

Es waren nicht mehr nur die für uns verständlichen Entscheidungen die ihn nervös machten. Er hinterfragte sich ständig, stempelte beispielsweise seine Frage an seine Kollegen als dumm dar, wenn keiner darauf antwortete. Wenn er einem Freund eine Nachricht schickt und dieser nicht sofort antwortet schlussfolgert er, dass in dieser Beziehung etwas nicht stimmen kann. Und wenn er etwas Bauchgrummeln verspürte, dann war es sofort ein Lebertumor.

 

Wenn Kinder Trennungsangst entwickeln

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Das Fremdeln ist für Kinder in den ersten beiden Lebensjahren typisch. Einige Kinder zeigen auch noch im Vorschul- oder Grundschulalter ausgeprägte Trennungsängste. Bei ihnen löst die Trennung von den Eltern Panik aus. Dabei handelt es sich um eine ernsthafte Verhaltensstörung, die behandelt werden muss.

Ausgeprägte Trennungsangst

Ausgeprägte Trennungsängste zeigen sich in der Form, dass die Kinder weinen und schreien, sich an die Eltern klammern, nicht allein einschlafen können, nicht allein im Kindergarten bleiben möchten. Diese emotionale Störung bei Kindern ist vom typischen Fremdeln zu unterscheiden. Bei Kindern gehören Ängste zum Erwachsenwerden dazu. Dazu gehört auch die Angst vor dem Alleinsein oder die Angst, von den Eltern getrennt zu werden. Viele Kinder werden im Alter von etwa acht Monaten sehr anhänglich und reagieren ängstlich, wenn sie von der Mutter getrennt sind. Sie fremdeln, fühlen sich unwohl in Gegenwart fremder, nicht vertrauter Personen.

Erfahrung durch räumliche Trennung

Psychologen erläutern, dass Kinder in diesem Alter die Trennung von den Eltern erstmals kennenlernen. Viele Kinder fangen mit dem Krabbeln an und entfernen sich so weiter von den Eltern. Durch die räumliche Trennung erfahren die Kinder, was sie selbst bewältigen können, dadurch werden sie gestärkt. Die Phase dauert bis etwa zum zweiten Lebensjahr und lässt dann wieder nach. Bis dahin bleiben die Kinder am liebsten in der Nähe der Eltern und reagieren zurückhaltend und ängstlich auf Fremde. Wenn die Kinder aber auch noch mit vier oder fünf Jahren nicht allein ins Bett wollen oder in den Kindergarten bzw. zur Schule gehen wollen, sollte ein Kinderpsychologe helfen.

Angst, Eltern zu verlieren

Die extreme Ausprägung der Angst vor dem Alleinsein besteht bei etwa zwei bis drei Prozent und kann bei Kindern zwischen vier bis 13 Jahren auftreten. Sie haben große Angst, dass den Eltern etwas zustößt und sie allein zurückbleiben. Zudem können sie ohne die Bezugspersonen nicht schlafen oder in den Kindergarten bzw. die Schule gehen. Steht die Trennung bevor, sind sie traurig, wütend, bleich, schreien, klagen über Bauchschmerzen, Übelkeit oder Kopfschmerzen und ähnliche Symptome. Dann ist eine professionelle Hilfe notwendig, da eine normale emotionale Entwicklung mit wichtigen sozialen Erfahrungen des Kindes nicht möglich ist.

Mögliche Ursachen

Für diese ausgeprägten Trennungsängste liegen verschiedene Ursachen vor. Dazu gehören Temperament und Charakter des Kindes und das Umfeld. Schüchterne und zurückgezogene Kinder neigen eher zu diesen Angststörungen. Wenn Eltern Kinder stark überbehüten, verhindern sie, dass Kinder das Alleinsein lernt. Auch traumatische Erfahrungen von Verlust und Ablehnung können die Angststörungen auslösen. In der kognitiven Verhaltenstherapie werden betroffene über die Trennungsängste aufgeklärt. Schritt für Schritt üben die Kinder dann das Alleinsein und lernen, dass eine Trennung für gewöhnlich überhaupt nicht schlimm ist. Drei Viertel der Kinder profitieren erfolgreich von der Therapie. Dabei spielt kaum eine Rolle, ob die Eltern mit in die Therapie einbezogen werden oder nicht.

Therapie in der Kindheit

Als Erwachsene können Kinder mit starken Trennungsängsten psychische Erkrankungen entwickeln. Dazu gehören Angststörungen und Panikattacken. Wenn Kinder mit starken Trennungsängsten nicht behandelt werden, bleibt die Angststörung häufig auch im Erwachsenenalter bestehen. Das Risiko ist größer, dass die Erwachsenen eine psychische Erkrankung entwickeln. Mit Hilfe einer Therapie in der Kindheit können im Erwachsenenalter psychische Erkrankungen meist verhindert werden.

 

Neue Wege gegen die Angst

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Um Deine Ängste zu überwinden, ist es am besten wenn Du Dich ihnen stellst. Das ist die Meinung von Forschern, die jetzt wohl eine sehr intelligente und angenehme Art und Weise herausgefunden haben, mit der man durch KI und Bildgebung Ängste sehr gut bekämpfen kann.

Angsterfahrungen prägen sich in unser Gehirn ein und das ist oft ein Problem, wenn wir uns in bestimmten Situationen befinden. Forscher haben jetzt allerdings herausgefunden, wie sie unsere Festplatte gewissermaßen durch intelligente Computeralgorithmen und bildgebende Verfahren neu konfigurieren können. Hakwan Lau und sein Team von der Universität in New York haben in einer Studie mit 17 Probanden ein Experiment durchgeführt. Dafür haben sie den Testpersonen beigebracht, dass zu einem bestimmten unangenehmen Bild ein unangenehmer Effekt passt, nämlich ein Elektroschock. Nach den ersten Runden konnten die Forscher feststellen, dass schon ein Blick auf das unangenehme Symbol ausreicht, um Angst zu bekommen.

Während des Experiments nahmen die Forscher die Daten der Probanden auf und sammelten sie in einem Computerprogramm. Dieses Programm war in der Lage herauszufinden, wann die Probanden und bei welchem Bild erschreckt reagierten.

Umgedrehtes Experiment

Im nächsten Schritt drehten die Forscher das Experiment um. Um den Probanden die Angst wieder zu nehmen, bekamen diese, wenn das Computerprogramm Angst signalisierte eine Belohnung. Die Belohnung wurde in Form von Geld überreicht. Durch diese Art von Experiment hatten die Probanden keine Ahnung, wie sie das Geld bekommen konnten. Sie reagierten also völlig instinktiv. Wissenschaftler beschreiben dieses Phänomen auch als „decoded neurofeedback“.

Nach dem zweiten Teil des Experiments kam nun der Abschluss. Den Probanden wurden wieder die Bilder gezeigt, bei denen sie zuvor mit Angst reagiert hatten und auch einen Elektroschock verabreicht bekamen. Der Anblick des zuvor noch als unangenehm betrachteten Bildes führte jetzt zu keinerlei Reaktion. Das Angstzentrum im Gehirn, die Amygdala, blieb einfach stumm. Für Lau und seine Kollegen ist somit klar, dass sie in der Lage sind, die Angsterinnerung in einem Menschen neu zu formatieren bzw. sogar zu löschen.

Durch diese hervorragenden Ergebnisse erhoffen sich die Forscher, dass solche Methoden angewendet werden können, um Menschen mit Angststörungen zu helfen. Dabei handelt es sich auch um eine ganz andere Art der Therapie als die Konfrontationstherapie, die einen ständig unter Druck setzt. Ob und wie sehr diese Methode tatsächlich anwendbar ist, bleibt noch abzuwarten. Fest steht aber, dass die ersten Ergebnisse sehr positiv sind. Es handelt sich womöglich um eine Art der Therapie, die vielen Menschen schnell und relativ stressfrei helfen könnte.

 

Behandlungsmöglichkeiten von Kriegstrauma Patienten

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Nicht wenige Soldaten, die aus Einsätzen beispielsweise in Afghanistan in die Heimat zurückkehren, verhalten sich anschließend merkwürdig. Enge Angehörige und Freunde beschreiben häufig, dass die Betroffenen ein komplett neuer Mensch geworden sind. Früher waren sie häufig selbstbewusst und stark, leiden jedoch seit ihrer Rückkehr an extremen Ängsten und sind häufig niedergeschlagen.

Manche, die besonders schwere Erlebnisse gemacht haben, selbst schwer verwundet worden sind oder dabei zusehen mussten, wie ihre Kameraden bei einem Angriff getötet wurden, sind häufig sogar gar nicht mehr wiederzuerkennen. Wenn Menschen nach traumatischen Erfahrungen in einem Krieg später panikartige Angstzustände und -attacken erleben sowie schwere Depressionen haben, so spricht man heute von einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS).

Betroffene auf beiden Seiten

Natürlich tritt PTSB nicht nur bei deutschen, britischen oder amerikanischen Soldaten im Auslandseinsatz auf, sondern es gibt die Störung genauso unter denjenigen, die in Kriegsgebieten gelebt haben. Sie kommt beispielsweise auch häufig vor bei Kindern, die zu Kriegszeiten groß geworden sind, bei Menschen, die im Krieg ihre Angehörigen verloren haben, oder bei Opfern von Vergewaltigungen, die in manchen Kriegsgebieten aufgrund der chaotischen Zustände an der Tagesordnung sind. Solche Erlebnisse sorgen für schwere Traumatisierungen, die dazu führen, dass die Betroffenen im Alltag kaum noch funktionieren können. Bomben- oder Granateneinschläge etwa führen zu Angstkonditionierungen, die sich tief ins Unterbewusstsein eingraben und kaum wieder daraus zu löschen sind. Töne oder Bilder, die der schrecklichen Situation auch nur im geringsten ähneln, reißen das Trauma wieder auf. Bekannt sind hier vor allem die Beispiele von Vietnam-Veteranen, die nach ihrer Rückkehr buchstäblich verrückt wurden.

Behandlung von PTSB

So schlimm die Erfahrungen aus einem Krieg auch sein mögen, ist es möglich zumindest die Symptome zu behandeln und den Betroffenen wieder zu einem glücklicheren Leben zu verhelfen, indem sie lernen besser mit den schlimmen Erfahrungen umzugehen. Es gibt zwei Arten von Therapien, die die Krankenkassen bezahlen. Das ist zum einen die Kognitive Verhaltenstherapie und die daraus abgeleitete Konfrontationstherapie, bei der der Betroffene in seiner Erinnerung langsam immer weiter an die erlebte Situation herangeführt wird, um diese wieder zu erleben und sich daran zu gewöhnen.

Ebenso zu den Verhaltenstherapien zählt das Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR), bei dem der Erkrankte im Moment des Erinnerns schnell die Blickrichtung ändert, um eine bessere Integration des Erlebten zwischen den beiden Gehirnhälften zu erreichen. Zum anderen gibt es die psychodynamischen Verfahren, die viel mit der Vorstellungskraft der Patienten arbeiten. Diese können so zum Beispiel lernen, sich in schwierigen Momenten an einen sicheren Ort in ihrer Vorstellung zurückzuziehen. Alle Formen der Behandlung sind kombinierbar und vereinen stets mehrere Ansätze in sich.

Weitere Behandlungsmethoden

Es gibt zusätzliche Ansätze, die mit bildgebenden Verfahren arbeiten beziehungsweise mit Biofeedback, um die Integration zwischen den Gehirnhälften noch besser beobachten und steuern zu können. In den USA werden inzwischen Therapien ausprobiert, bei denen der Glücksgefühle auslösende und in Ecstasy-Pillen enthaltene Wirkstoff MDMA zur Anwendung kommt. Dieser wird in Kombination mit den bereits genannten Therapieverfahren getestet und erste Ergebnisse zeigen, dass die Therapie mit MDMA besser funktioniert als ohne. Da die Patienten in einem relativ stabilen Zustand sein müssen um eine Therapie zu beginnen, werden zur Behandlung von extremen Angst- und Panikattacken zu Beginn häufig auch Psychopharmaka wie etwa Paroxetin, Mirtazapin, Amitryptilin und Sertralin eingesetzt. Das lange Zeit eingesetzte und als Valium bekannte Diazepam findet heute kaum noch Verwendung, da die unerwünschten Nebenwirkungen sehr stark sind.

 

Soziale Phobie

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Kennst Du das vielleicht auch? Die Angst unangenehm aufzufallen, sich zu blamieren, durch Ungeschicklichkeit aufzufallen und dadurch vor den prüfenden Blicken anderer nicht zu bestehen und daraufhin negativ bewertet zu werden? Sich in Gesellschaft immer beobachtet zu fühlen? Und dabei noch die quälende Frage, was andere über einen denken. Oftmals ist es so, dass Menschen, die so fühlen, den Kontakt zu anderen meiden. Das könnten möglicherweise Hinweise auf eine soziale Phobie sein.

Was versteht man unter sozialer Phobie?

Die soziale Phobie wurde 1982 in das Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-III) und 1992 in die International Classification of Diseases aufgenommen. In diesem ICD-10, der von der Weltgesundheitsorganisation herausgegebenen Klassifizierung psychischer Störungen, ist die soziale Phobie unter der Nummer F40.1 bei den Angststörungen eingeordnet.

Neben der Agoraphobie und der Panikstörung ist sie die meist verbreitete Form der Angststörungen. Sie bezeichnet eine überzeichnete und unangemessen starke Angst vor negativer Bewertung. Diese Angst kann so stark sein, dass Betroffene die Situationen meiden, in denen sie dem ausgesetzt sein könnten bzw. die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die persönlichen und beruflichen Einschränkungen sind entsprechend groß. Jeder Einkauf in einem Laden beispielsweise ist angstbesetzt. Berufliche und private Feiern und Veranstaltungen werden gemieden aus Angst vor möglicher Blamage. Entsprechend groß auch die Angst bei Reden und Vorträgen vor Anderen. Das Verreisen wird ebenfalls entsprechend schwierig.

Wie wirkt sich die soziale Phobie aus?

Natürlich bringen ein solches Vermeidungsverhalten und die große psychische Anspannung auch körperliche Beschwerden mit sich. Erröten, Händezittern, Herzrasen, Übelkeit oder der Drang zum Wasserlassen sind keine Seltenheit. Auch Nuscheln und häufige Versprecher können ein möglicher Ausdruck der sozialen Phobie sein. Aber auch Schwindelgefühle, Beklemmungsgefühle in der Brust, Kopf- und Magenschmerzen, Sehstörungen können auftreten. Manchmal sieht man es in Filmen: Selbst Durchfall und Übelkeit mit Würge- oder Brechreiz können auftreten, bis hin zur Panikattacke. Das ist dann oft die große Lachnummer. Durch solche und auch tatsächlich erlebte Situationen wird der Betroffene immer gehemmter und kontaktscheuer und damit auch in zunehmendem Maße seelisch verwundbarer. Das kann dann ein Teufelskreis werden.

Was kann man dagegen tun?

Aber Achtung: Nicht jede Angst sich zu blamieren stellt gleich eine soziale Phobie dar. Oft handelt es einfach um eine Schüchternheit oder Lampenfieber. Ein relevantes Entscheidungskriterium ist der Leidensdruck. Bundesweit leiden etwa sieben Prozent der Menschen mindestens einmal im Leben an einer sozialen Phobie. Die betroffene Person hat dann unter Umständen das Gefühl, dass eine dieser sekundären Manifestationen der Angst das eigentliche, primäre Problem darstellt. Den Leidenden kann aber geholfen werden. Je nach Ausprägung ist der Weg zum Psychotherapeuten, in psychosomatische Kliniken oder zu Selbsthilfegruppen der Richtige. Kognitive Verhaltenstherapie mit zusätzlichem Training sozialer Kompetenzen zeigt gute Erfolge.

 

Neues Behandlungskonzept bei Arachnophobie?

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Leidest Du an Arachnophobie, ekelst auch Du dich vor Spinnen? Es gibt Grund zur Hoffnung – Wissenschaftler aus den Niederlanden haben nun ein neues Behandlungskonzept vorgestellt. Durch ihre Methode soll es möglich sein, Menschen in kurzer Zeit von ihrer Spinnenangst zu heilen. In der Fachzeitschrift Biological Psychiatry veröffentlichten die Forscher nun die Ergebnisse ihrer Studie.

Heilung in nur zwei Minuten

Die meisten Therapien, die Menschen verschrieben werden, die unter Phobien leiden, sind sehr langwierig und teuer. Laut der Studie des niederländischen Expertenteams soll es nun möglich sein, die Betroffenen innerhalb von zwei Minuten zu heilen. Ein Problem gibt es dabei jedoch: Die Patienten müssen sich zu diesem Zweck in direkter Nähe zu einer Vogelspinne aufhalten.

Das Forscherteam von der Universität Amsterdam untersuchte für die Studie das Phänomen der sogenannten Rückverfestigung. Ein Vorgang, bei dem Erinnerungen aktiviert werden, wodurch es zu einer Verstärkung oder Abschwächung derselben kommen kann. Ältere Untersuchungen hatten bereits erwiesen, dass Patienten durchaus in der Lage sind, Ängste zu vergessen. Um diesen Zustand des Vergessens zu erreichen, ist ein Medikament von Nöten, das den Betroffenen verabreicht wird während die Erinnerungen aktiviert werden.

Vermeidungsverhalten umwandeln

Die Wissenschaftler konfrontierten 45 Teilnehmer, die unter Arachnophobie litten, mit einer Vogelspinne. Zwei Minuten lang sollten die Probanden die Nähe zu einer Spinne ertragen. Anschließend verabreichten die Forscher den Personen entweder ein Placebo oder aber den Beta-Blocker Propranolol, ein Medikament das normalerweise zur Behandlung von Herzerkrankungen oder Bluthochdruck verwendet wird.

Bei allen Teilnehmern, die Propranolol bekommen hatten, verringerte sich schon innerhalb der nächsten sechs Monate das Verhalten gegenüber Spinnen deutlich – sie vermieden die achtbeinigen Tiere deutlich weniger als vorher. Somit bewirkten die zwei Minuten der Behandlung tatsächlich eine Verringerung der Angst gegenüber Spinnen. Zum ersten Mal wurde bekannt, dass Propranolol helfen kann, Vermeidungsverhalten zu mildern, wenn es in Verbindung mit reaktivierten Erinnerungen eingesetzt wird. Professor Merel Kindt, Hauptautorin dieser Studie, erklärte, dass es somit möglich sei, das Verhalten der Betroffenen so weit umzuwandeln, dass diese sich sogar trauen würden, sich einer Spinne zu nähern.

Weitere Forschungen sind vielversprechend

Zwar müsse auf diesem Gebiet noch weiter geforscht werden, doch könne es in Zukunft auch möglich sein auf ähnliche Weise posttraumatische Belastungs- oder Angststörungen zu lindern, so die Wissenschaftler. Noch benötigen die Betroffenen oftmals zahlreiche Therapiesitzungen sowie Medikamente, um ihre Symptome zu verringern. Und allzu oft handele es sich nur um eine temporäre Verbesserung. Durch das neue Behandlungskonzept hingegen könne eine schnelle Linderung in nur einer Sitzung herbeigeführt werden. Eine kurze Intervention in einem Einzelzimmer könnte die Betroffenen dauerhaft von ihrer Angst befreien, teilte Kindt in einer Stellungnahme mit. Um die Behandlung auch auf anderen Gebieten der Phobie erfolgreich einsetzen zu können, müssten die Forschungen allerdings noch deutlich ausgeweitet werden. Doch bietet die Studie bereits jetzt Grund zur Hoffnung für alle Menschen, die unter Phobien und Angststörungen leiden.

 

Emetophobie

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Emetophobie ist eine oft missverstandene Angst, welche zu den phobischen Erkrankungen zählt. Der Unterschied zwischen Furcht und Angst ist, dass eine Furcht begründet ist, eine Angst nicht. Die Diskrepanz zwischen Ängsten und Phobien besteht darin, dass Phobien Angstzustände darstellen, die einen konkreten, zu benennenden Auslöser haben. Maßgeblich belastend ist, dass die Ursache für den ausgelösten Zustand nicht rational begründbar ist.

So wird der Angstzustand zu einem ständigen Begleiter. Folglich ist es nicht mehr ausschlaggebend, ob ein Auslöser für die gerade vorhanden ist oder nicht. Anders gesagt: Bei einer Phobie wird die Angst zum Dauerzustand, der mehr oder weniger das Leben einer Person beeinflusst und im Extremfall sogar beherrscht. Was umso schlimmer für die Betroffenen ist, da ihre Umwelt ihre Empfindungen nicht teilt und oft genug auch nicht versteht.

Eine Phobie, die nur langsam ins Blickfeld der Psychologie und Medizin rückt

Emetophobie – mit diesem Begriff bezeichnet man die Angst vor Erbrechen. Diese Phobie umfasst sowohl die Angst vor eigenem Erbrechen, als auch die davor, Zeuge des Vorgangs des Erbrechens bei Mensch oder Tier zu werden oder sich auch nur mit dem Gedanken daran konfrontiert zu sehen. Bislang ist nur sehr wenig über diese Angststörung bekannt. Den wenigen vorliegenden Untersuchungen nach sind mehr Frauen als Männer davon betroffen. Wie viele, steht jedoch nicht fest. Denn oft wird Emetophobie aufgrund ihrer Folgeerscheinungen falsch diagnostiziert.

Fehldiagnosen

Wer Angst davor hat, auch nur daran zu denken, sich übergeben zu müssen, wird natürlich alles versuchen, genau das zu vermeiden. Die Folge sind bei vielen Betroffenen Essstörungen, die nicht selten als Magersucht fehlinterpretiert werden. Einseitige Ernährung und meist infolge einer Selbstmedikation eingenommene Mittel, die helfen sollen, die Verdauungstätigkeit unter Kontrolle zu halten, führen in der Regel gerade zum gegenteiligen Effekt – und zu Mangelerscheinungen oder anderen problematischen Nebenwirkungen. Doch die Betroffenen haben nicht allein mit physischen Folgen ihrer Angst zu kämpfen. Auch das soziale Leben wird nachhaltig beeinträchtigt.

Absonderung

Orte und Situationen, an denen Menschen in unkontrollierter Menge Speisen oder Getränke – am schlimmsten Alkohol – zu sich nehmen, bergen immer die Gefahr, dass es jemandem übel wird und er oder sie sich übergeben muss. Also vermeiden Emetophobiker solche von ihnen als gefährlich empfundenen Bedingungen. Diese aktive Isolation wird begleitet von Selbstzweifeln und -anklagen, die den psychischen Druck nur noch weiter verstärken. Es stellen sich auch oft Gefühle der Minderwertigkeit ein. Hilfe kann nur die Überwindung der eigenen Scham bringen, eine Öffnung gegenüber der Umwelt, gegenüber Ärzten und Therapeuten. Erste Anlaufstellen und Informationen für Betroffene bietet auch das Internet.

 

Psychische Erkrankungen und Diabetes

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Der Oberbegriff Diabetes Mellitus kommt aus dem Griechischen und deutet auf die Eruierungsmethode hin, die in der Antike genutzt wurde um Diabetes zu diagnostizieren. Der „honigsüße Durchfluss“ beschreibt den süßen Urin, der durch die Überzuckerung entsteht und so damals auf die Krankheit aufmerksam machte.

Ein/e Diabetiker/in leidet an Hyperglykämie: Zucker kann aufgrund von Insulinmangel nicht mehr in die Zellen aufgenommen werden und reichert sich deshalb im Blut an, sodass zu hohe Blutzuckerwerte entstehen. Diabetes spaletet sich dabei in zwei Untergruppierungen:

Typ-1-Diabetes

Diabetes des ersten Typs ist genetisch bedingt und kann durch das lebenslange spritzen von Insulin reguliert werden. Da das Immunsystem der Betroffenen die Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die für die Insulinproduktion verantwortlich sind, zerstört, herrscht ein ständiger Insulinmangel. Der Insulinmangel resultiert in Wasser- und Nährstoffverlust, welcher Durchfall und Erbrechen auslöst und so zu einer Gewichtsabnahme führt.

Typ-2-Diabetes

Diabetes des zweiten Typs, oder früher auch Altersdiabetes genannt, kann durch die konsumorientierte Nahrungsaufnahme in Industrieländern auch bei starkem Übergewicht auftreten. Der Körper kann nicht genügend Insulin produzieren um den Zucker abzubauen. Folglich reichert dieser sich im Blut an, was durch die später altersbedingt geringere Insulinproduktion noch verschlimmert wird.

Diabetes und psychische Erkrankungen

Bisher blieb der Zusammenhang zwischen Diabetes und psychischen Erkrankungen relativ unbeachtet, bis nun neue Richtlinien die psychische Unterstützung von Diabetespatient einfacher möglich machen soll. Es ist ein Teufelskreis: Die Krankheit erschwert es dem Patienten psychisch gesund zu bleiben und die psychische Gesundheit bedingt die erfolgreiche Behandlung von Diabetes. Beispiele für häufige psychische Erkrankungen bei Diabetiker sind Depression, Angst- oder Essstörungen sowie Demenz. Die psychischen Leiden bedeuten dabei oft Folgeschäden und Komplikationen durch die Gefährdung einer fachgerechten Behandlung.

Diabetes kann so beispielsweise eine Depression auslösen: Durch schwankende Blutzuckerwerte und einer eventuellen Hypoglykämie kann Heißhunger oder Übelkeit auftreten, sowie eine Ohnmacht entstehen. Durch diese Belastung ist es möglich, dass Betroffene es meiden, unter Menschen zu gehen. Auch aus Angst, nicht schnell genug Hilfe zu erhalten, können Betroffene zur Isolation tendieren. Diese Einsamkeit resultiert dann in Traurigkeit und Niedergeschlagenheit, was auf Dauer zur Depression führen kann. Ist ein Patient depressiv, fehlt die Energie sich fachgerecht selbst zu versorgen, sodass sich das Krankheitsbild verschlechtert.

Außerdem bewegen sich depressive Menschen in der Regel wenig bzw. weniger, sodass das Risiko zum Übergewicht steigt. Zusätzlich werden durch Diabetes die Blutgefäße im ganzen Körper, also auch im Gehirn, geschädigt, was Alzheimer begünstigt. Folglich leidet die Eigenbehandlung und es muss Hilfe der Angehörigen oder die eines Pflegedienstes in Ansprung genommen werden, sodass ein konstanter Insulinpegel gesichert werden kann.

 

Ist Angst ansteckend?

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Die Universität Harvard hat neue Forschungen zum Thema der Übertragbarkeit von Angst angestellt. Demnach genügt es bereits, im Alltag einen verängstigten Menschen zu sehen, um selbst ein Gefühl der Angst zu empfinden. Nehmen wir beispielsweise die Furcht eines anderen Menschen wahr, entsteht in uns unbewusst ein Fluchtgedanke.

Die Gehirnströme der Probanden

Im Verlauf der Studie sollten die Probanden Glücks- und Angstmotive betrachten. Als die Teilnehmer Bilder mit ängstlichen Gesichtern gezeigt bekamen, wurde eine Reaktion ihres Gehirns gemessen. Glückliche Mimik hingegen löste keine besondere Aktivität aus, die Information wurde vom Gehirn der Probanden normal verarbeitet. Somit wurde ersichtlich, dass Gefühle, wie zum Beispiel Angst, übertragbar sind.

Angststörung durch Infektionserkrankungen

Im Bereich der Nervenheilkunde ergaben erste Forschungen, dass Depressionen auch als Folge einer Infektion auftreten können. Bei einigen Menschen, die zuvor unter einer Infektionskrankheit litten, wurden Symptome von Angststörungen oder Depressionen festgestellt.

Weitere Ergebnisse bleiben abzuwarten

Noch ist dies nicht belegt, doch es besteht die Vermutung, dass psychische Erkrankungen eine Spätfolge von Infektionskrankheiten sein können. Somit wäre Angst tatsächlich übertragbar. Endgültige Forschungsergebnisse liegen jedoch noch nicht vor. Mittlerweile gibt es immer mehr Studien, die sich mit dem Thema der Angst beschäftigen. Aus vielen geht eindeutig hervor, dass Menschen sehr sensibel auf die Angstreaktionen ihres Umfeldes reagieren. Jedoch scheinen Menschen lange nicht so empfänglich für Angst- oder Fluchtgefühle anderer zu sein, wie beispielsweise Tiere, die eigene Rezeptoren für Pheromone haben.

Angst kann man riechen

Eine weitere Studie zur Übertragbarkeit von Angst von der Stony-Brook-Universität New York belegt, dass auch der Geruch von Angstschweiß bei unbeteiligten Personen eine erhöhte Aktivität des Angstzentrums im Gehirn verursachen kann. Die Forscher ließen hierfür Probanden mit einem Fallschirm aus großer Höhe springen und fingen den Schweiß der Testspringer auf. Anschließend sollten Teilnehmer der Studie an den Schweißproben riechen. Diejenigen, die den Schweiß der Fallschirmspringer inhalierten zeigten eine deutlich höhere Gehirnaktivität als diejenigen, die mit gewöhnlichen Schweißproben getestet wurden. Somit kann Angst auf verschiedensten Wegen von einem Menschen auf einen anderen übertragen werden, wie genau dies im Einzelfall passiert bleibt jedoch zu erforschen.

 

Wenn das Gehirn niemals Ruhe gibt

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Immer öfter lassen uns bestimmte Erlebnisse nicht los und wir können sie einfach nicht aus unserem Gedächtnis löschen. Doch was wir so im umgangssprachlichen Sinne sagen entspricht meist aber nicht der Realität. Das Gedächtnis selektiert Erlebnisse und damit auch Informationen automatisch, weil irgendwann der Speicher im wahrsten Sinne des Wortes überlastet ist. Bei manchen Menschen ist es allerdings Alltag, dass sie sich zu jeder Zeit haargenau an jeden Tag ihres Lebens erinnern können. Sie empfinden jede Emotionen als wäre sie allgegenwärtig und leiden und erfreuen sich stetig wieder an bereits Erlebtem.

Betroffene beschreiben ihr Gedächtnis wie eine nicht enden wollende Datenbank, die sämtliche Informationen speichert und sehr selten filtert. Sie erleben jeden vergangenen Tag als präsent. Dabei laufe wie auf einem second screen stetig das bisherige Leben an einem vorbei. Bislang ist Neurologen und Psychologen nicht klar, wie derartige Gehirnstrukturen zustande kommen können. Zumal die Betroffenen ihr Gedächtnisvermögen respektive ihre Erinnerungen nicht steuern können.

Forschungen zu diesem Phänomen

In der Zukunft sollen zahlreiche Forschungen zu diesem Phänomen auf den Weg gebracht werden. Wodurch die Gehirnstrukturen sich derart verändern konnten, liegt im Interesse der Forschung dies zu eruieren.

Dabei sollte nicht vergessen werden, dass Vergessen nicht umsonst oftmals als heilsam bezeichnet wird, denn dadurch kann das Gedächtnis sich erholen, es reinigt sich selbst und das entspannt auch den Menschen. Zudem kann bislang Erlebtes eben auch negativ prägen und daher das Leben entscheidend verändern. Das Sich ständig an Alles erinnern und nachempfinden können, ist belastend und besonders wenn es um negative Erlebnisse geht, kann dies nicht selten zu psychischen Erkrankungen führen. Betroffene dieses Phänomens erleiden nicht selten Depressionen oder Angststörungen.

 

Iatrophobie - die Angst vorm Arzt

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Die meisten Menschen empfinden Arztbesuche als eine normale, auch erleichternde, höchstens ab und zu lästige Angelegenheit. Natürlich sind Magenspiegelung, Ultraschalluntersuchung oder auch ein bloßer Blick in den Hals nicht besonders angenehm, aber für den Großteil der Menschen sind Arztbesuche erträglich. Doch es gibt Menschen, die sich lieber mit Schmerzen herumquälen, ehe sie einen Arzt konsultieren. Der Grund ist, dass sie Angst vorm Arzt haben, was in Fachkreisen als Iatrophobie bezeichnet wird.

Allein ein Kontrollbesuch beim Zahnarzt oder beim Internisten ist für einige Menschen schrecklich. Hauptsächlich Männer meiden gerne Ärzte. Sie lassen häufig Vorsorgeuntersuchungen verstreichen, umgehen Kontrollbesuche und zögern Arzttermine hinaus. Symptome der Iatrophobie sind sehr vielfältig. Die einen haben ein flaues, unsicheres Gefühl in der Magengegend, andere haben sogar Schweißausbrüche und Panikattacken. Weitere Symptome können Sprachlosigkeit, Kurzatmigkeit, ein Schwindelgefühl oder das Herunterspielen von Beschwerden sein. Auch Blutdruckmessungen können aufgrund der Iatrophobie beeinflusst sein, was als Weißkittelsyndrom bezeichnet wird.

Es ist auch möglich, dass Betroffene über Jahre hinweg keine Praxis aufsuchen und lieber körperliche Schmerzen oder psychische Probleme ertragen. Zu groß ist die Angst vor der Untersuchung oder den eventuellen Begleiterscheinungen und Konsequenzen, wie dem Anblick von Blut und Spritzen, Operationen oder schlimmen Diagnosen. Am häufigsten haben die Menschen Angst vor Zahnärzten, Chirurgen und Gynäkologen.

Beklommenheit hat den Ursprung in der Vergangenheit

Etwa zwei Millionen Deutsche leiden an Iatrophobie. Die Ursachen für die Beklommenheit sind meistens in der Vergangenheit zu finden, wie beispielsweise schlechte Erfahrungen mit Ärzten oder in Kliniken, falsche Diagnosen oder schmerzhafte Behandlungen. Aber auch in der Kindheit können bereits Ursachen gefunden werden. Kinder kommen meistens das erste Mal bei Impfungen mit Ärzten in Kontakt, was keinen positiven ersten Eindruck hinterlässt. Kinder müssen daher sehr sorgfältig behandelt werden. Außerdem sollten gesunde Kinder schon einmal zum Arzt mitgenommen werden.So kann Kindern die Angst vor Ärzten genommen werden und sie können sich erst einmal alles anschauen.

Therapien oder Beruhigungsmittel können helfen

Bei Erwachsenen, die an Iatrophobie leiden, gestaltet sich die Situation schwieriger. Ängstliche Kinder werden trotzdem von ihren Eltern zum Arzt gebracht, ängstliche Erwachsene erscheinen einfach nicht. Hier kann eigentlich nur eine Therapie helfen. Vor allem Verhaltens- und Konfrontationstherapien zeigten bei der Behandlung von schweren Phobien bereits eine positive Wirkung. Hier liegt allerdings das nächste Problem, da der Therapeut ja ebenfalls ein Arzt ist. Daher kommen bei manchen Iatrophobikern, die eine akute Krankheit haben und dringend zum Arzt müssen, auch Beruhigungsmittel, Hypnose oder Akupunktur zum Einsatz.

Wichtig ist es, die Angstschwelle bei Betroffenen möglichst niedrig zu halten. Betroffene suchen daher oft noch ihre Kinderärzte auf, da die Umgebung vertraut ist und es dort weniger Unsicherheitsfaktoren gibt. Ein Besuch beim Kinderarzt ist natürlich nicht optimal, aber es handelt sich immerhin um eine ärztliche Untersuchung. Menschen, die Angst vorm Arzt haben, müssen Vertrauen aufbauen und aufrechterhalten. Auf keinen Fall sollte man sich Rat in Internet-Foren suchen, da so die Ängste noch verstärkt werden können.

 

Soziale Phobie: Wenn das Telefonieren zur Angst wird

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Sozialphobiker durchleben den Alltag wie einen Hürdenlauf. Für sie sind alltäglichste Verrichtungen, wie einen Friseurtermin zu vereinbaren oder Smalltalk an der Kasse zu führen, Stresssituationen. Ihr Herzschlag erhöht sich, sie zittern vor Angst und bekommen Schweißausbrüche. Soziale Interaktionen sind für sie angstbesetzt. Daher isolieren sich viele Sozialphobiker von der Gesellschaft. Angst äußert sich bei jedem Betroffenen anders. Allen ist allerdings gemeinsam, dass sie Angst vor der Bewertung durch Andere haben.

Menschen, die speziell Angst vorm Telefonieren haben, können diese Phobie aus unterschiedlichen Gründen empfinden. Meist steht die Angst sich zu blamieren, zu verhaspeln oder ähnliches im Vordergrund. Dann ist dieses Symptom gemeinhin der sozialen Phobie zu zuordnen.

Die soziale Phobie

Etwa drei Prozent der Deutschen leiden unter einer sozialen Phobie, die ihnen das Leben buchstäblich schwer macht. Die Dunkelziffer liegt bei dieser Erkrankung vermutlich sehr hoch. Man kann zudem davon ausgehen, dass zahlreiche Personen ähnliche Angstsituationen durchlaufen wie die geschilderte Telefonangst. Dabei geht es darum, dass man Angst vor einer konkreten Bewertung hat. Das Telefon als Medium lässt zudem die Bewertung offen.

Wie das Gegenüber einen selbst wahrnimmt, wird zumeist über Gestik und Mimik vermittelt, was beim Telefonieren ausbleibt. Sozialphobikern fällt es daher sogar leichter das direkte Gespräch, beispielsweise mit einem Arzt, zu suchen anstatt einen telefonischen Termin zu vereinbaren. Sie wissen durch das körperliche Zusammentreffen dann wenigstens woran sie sind.

Therapieformen für Sozialphobiker

Psychologen empfehlen daher stets die Konfrontation zu suchen. Das klingt zunächst einmal einfacher als es ist, allerdings helfen nur positive Erlebnisse gegen die Angst. Man kann die Angst vor dem Telefonieren somit nur mit Hilfe von positiven Telefongesprächen ausmerzen. Deshalb kann es schon hilfreich sein öfter mal mit Freunden nett zu telefonieren, positive Erlebnisse zu machen, welche die Angst nehmen. Kann dies aus eigener Kraft nicht erfolgen, dann ist die Hilfe von Psychotherapeuten ein gutes Mittel der Wahl. Bei Angststörungen reichen manchmal schon ein paar Sitzungen aus, um die Symptome spürbar zu lindern.

 

Das Rapunzel Syndrom

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Bei Nervosität kommt es vor, dass junge Mädchen an ihren Haarspitzen kauen. Eine 18-Jährige aus Kirgisistan wäre aufgrund dieser Lust auf Haare fast ums Leben gekommen. Nur eine Not-OP, in der Ärzte einen riesigen Haarballen aus ihrem Magen entfernten, konnte ihr Leben retten. Diagnostiziert wurde das Rapunzel-Syndrom.

Neun Pfund großer Haarzopf aus Magen entfernt

Eine junge Frau quälten über fünf Monate hinweg starke Bauchschmerzen. Sie geht erst zum Arzt, als sie völlig unterernährt und dehydriert ist. Sie kann zu diesem Zeitpunkt weder Wasser noch Nahrung bei sich behalten. Trotzdem ist ihr Bauch dick geschwollen. Die Ärzte sind zunächst ratlos. Durch eine radiologische Untersuchung finden sie heraus, dass ihr Magen komplett mit etwas Undefinierbarem ausgefüllt ist. In einer Not-OP finden die Ärzte einen neun Pfund großen Haarballen in ihrem Magen. Dieser unglaubliche Mageninhalt hätte die 18-Jährige fast getötet.

Die Patientin sammelte über viele Jahre hinweg Haare vom Boden auf und aß diese zusammen mit allen Teppichflusen. Hinzu kam, dass sie an ihren eigenen Haaren knabberte und auch diese Harre verschluckte. Es war nicht möglich, dass die Haarsubstanz im Magen verdaut wird. Daher sammelten sich die Haare im Magen an, sodass ein immer größer werdender verfilzter Knoten entstand.

Was ist unter dem Rapunzel-Syndrom zu verstehen?

Eigentlich kennen wir das Schlucken von Haaren nur aus dem Tierreich. Katzen zum Beispiel fressen Haare, aber würgen die gefährlichen Haarballen regelmäßig wieder aus. Bei Menschen ist dies nicht möglich. Daher setzen sich die verschluckten Haare im Magen fest und es entstehen Knäuel. Diese reichen bis in den Dünndarm. Es gab schon einen Fall, in dem Ärzte ein 120 Zentimeter langes Haarknäuel, das bis in den Dünndarm reichte, entfernten. Die zopfartigen Knäuel werden auch als Trichobezoare bezeichnet. Die damit verbundene Trichophagie ist auch unter Rapunzel-Syndrom bekannt. Bereits 2007 entfernten amerikanische Ärzte einen zehn Pfund schweren Haarballen aus dem Magen eines ebenfalls 18 Jahre alten Mädchens. Auch eine fünfjährige Britin wurde aufgrund einer Magenverstimmung von Ärzten untersucht. Erst ein halbes Jahr später wurde ein vermeintlicher Tumor entdeckt. In einer sechsstündigen Operation stellte sich aber heraus, dass es sich um einen verstrickten Haarzopf, der sich bereits um innere Organe gewickelt hatte, handelte. Das Kind konnte gerade noch gerettet werden.

Nicht nur Haare werden verschluckt

Insgesamt sind weltweit weniger als 40 Fälle eines Trichobezoars mit Rapunzel-Syndrom bekannt. Diese Zwangsstörung tritt laut eines Abstracts der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie hauptsächlich bei jungen Mädchen auf. Neben eigenen Haaren werden in unbeobachteten Momenten auch Fasern von Wolldecken oder Kuscheltieren verschluckt. Dies führt typischerweise zu Übelkeit und Erbrechen. In manchen Fällen treten auch zunächst keine Symptome auf. Die Krankheit ist häufig mit Gewichtsverlust und scheinbarem Haarausfall verbunden. 50 Prozent der Patienten leiden neben dem Rapunzel-Syndrom auch an einer weiteren psychiatrischen Erkrankung oder Angststörung. Die Krankheit endet allerdings nicht immer so glücklich, wie bei dem Mädchen aus Kirgisistan.

Kann Therapie über das Internet bei sozialen Ängsten funktionieren?

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Schwer zu behandelnde psychische Störungen sind die, welche den sozialen Ängsten zugeordnet werden. Agoraphobie und Co führen nämlich oft dazu, dass die Betroffenen sich keine Hilfe suchen – denn das hätte ja mit zwischenmenschlicher Kommunikation zu tun.

In dieser Hinsicht bietet das Internet mit seiner wachsenden Landschaft an Therapie- und Selbsthilfeangeboten neue Möglichkeiten, die es wert sind, einmal genauer unter die Luppe genommen zu werden.

Ist Online-Therapie gleich Online-Therapie?

Natürlich ist sie das nicht. Wie in jedem noch jungen Bereich der Wissenschaft, zu dem die Untersuchung von Online Angeboten zur Linderung psychischer Leiden durch die Psychologie ohne Frage gehört, gibt es zunächst eine Diskussion darüber, wie welcher Begriff definiert wird und was überhaupt untersucht wird. Hierzu wird im Moment in der Forschung zwischen zwei Formen des Angebots im Internet im allgemeinen und drei Formen des Angebots für psychisch Kranke unterschieden.

Zunächst wird das Internet immer entweder als Informations- oder als Kommunikationsmedium genutzt. Hieraus entstehen die drei Behandlungsansätze. Rein dem Charakter des Informationsmediums zuzuordnen ist der Ansatz der ungeleiteten Selbsthilfeprogramme, die keinerlei Kommunikation zwischen Klienten und Beratendem beinhalten. Auf dem anderen Ende des Spektrums befinden sich die Behandlungsansätze, die das Internet als Kommunikationsmedium nutzen und daher Therapien via Videotelefonie, Chat oder Email anbieten.

Diese verschiedenen Arten der Therapie kommen also zu den traditionellen hinzu und werden mit diesen in der Königsklasse der psychologischen Studie, den randomisierten und kontrollierten Studien verglichen. Bei dieser Art von Studie werden die Probanden den verschiedenen Therapien zufällig zugeordnet und die Variablen, die den Ausgang der Therapie beeinflussen und manipuliert werden können, so gut wie möglich kontrolliert.

Gute Resonanz auf internetbasierte Therapie

In den letzten fünf Jahren hat sich die Forschung zu internetbasierter Therapie in Deutschland mehr als verdoppelt. In den neuen Studien bewegen sich die Probanden meist in virtuellen Umfeldern, die einem Forum gleichen, auf denen sie verschiedene Formen der oben beschriebenen Therapieform nutzen, „Lektionen“ mit Aufgaben, Übungen und Texten bearbeiten und sich mit Leidensgenossen austauschen können. Generell wird diese Art der Therapie anderen vorgezogen – in Studien gaben die Hälfte der Befragte an, lieber eine Internet-basierte Therapie absolvieren zu wollen, als eine reguläre.

Dies kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden. Zum einen kann die Wahrung der Anonymität reizvoll sein – denn im Grunde muss niemand davon erfahren, da der einzige Unterschied ist, dass ein paar Stunden mehr in der Woche am Computer verbracht werden. Ein Weiterer kann die Angst vor einer medikamentösen Behandlung sein, die natürlicherweise kein Bestandteil einer internetbasierten Therapie sein kann. Außerdem ist es in vielen Regionen entweder auf Grund der geringen Dichte an Therapeuten oder der zu hohen Auslastung der Praxen nicht oder nur schwer möglich, einen Platz zu erhalten. Aber auch als Ergänzung oder Nachbereitung zu einer Psychotherapie scheinen die Onlineangebote nachgefragt zu werden. Die in der Wissenschaft wenig ausschlaggebenden aber trotzdem interessanten qualitativen Rückmeldungen der Klienten zeigen, dass die Programme viele positive Wirkungen haben.

So wird vor Allem die online entstehende „Gemeinschaft“ mit den anderen Nutzern positiv hervorgehoben, da diese den Betroffenen das Gefühl nimmt, mit den Problemen alleine zu sein, sie sozusagen aus den Geschichten und Fehlern anderer lernen lässt und ihr Selbstbewusstsein stärkt, wenn sie anderen bei ihren Fragen und Problemen zur Seite stehen können. Des Weiteren wird der Ersatz eines physischen Gegenüber in Form eines Therapeuten durch Email- Chat- oder Telefonkontakt als durchaus positiv wahrgenommen. Viele Patienten berichten, dass es ihnen hilft, sich offen und ehrlich auf die Therapie zu konzentrieren, ohne sich durch persönliche Eigenschaften des Therapeuten daran hindern zu lassen. In Befragungen gaben sie jedoch trotzdem an, eine angenehme, persönliche Beziehung zum Therapeuten zu haben, was wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass sie sich auf Grund der Korrespondenzen ein Bild des Therapeuten gemacht haben.

Empirische Befunde zu internetbasierter Therapie

In Hinsicht auf Studienergebnisse zur Effektivität von internetbasierter Therapie bei Angststörungen, müssen die oben genannten Unterschiede zwischen den verschiedenen Formen unterschieden werden. So zeigte sich, dass rein auf Information ausgelegte Behandlungsformen, also die klassische Selbsthilfe ohne Kommunikation mit einem Therapeuten, zu einer hohen Abbrecherquote führten und auch sehr viel mehr Rückfälle aufwiesen, als Misch- und Kommunikation enthaltende Formen. Dies wurde bereits durch eine große Anzahl an Studien bestätigt.

Zur Email- und Chat-Therapie gibt es zwar noch nicht viele randomisierte, kontrollierte Studien, doch die bisherigen Ergebnisse scheinen vielversprechend zu sein, genau so wie für die wie oben beschriebenen geleiteten Selbsthilfeprogramme. Hier wurden speziell Angststörungen in empirisch verlässlichen Studien untersucht und gaben ein einheitliches, optimistisch stimmendes Bild. Teilweise zeigten sich in diesen Studien von geleiteten Selbsthilfeprogrammen nach den Interventionen sogar bessere Ergebnisse in der Fremdeinschätzung von sozial phobischen Patienten, als nach Gruppentherapien.

So zeigt sich eine mögliche Integration dieser Maßnahmen als normaler Teil der Versorgung psychisch kranker Menschen, die auf einen Therapieplatz warten, oder nach einer Therapie mit größerer Selbstverantwortung weitere Vorschritte machen oder ihre Erfolge konsolidieren wollen. Allgemein ist Vorbehalten durch die Fachwelt also zu widersprechen, sondern eher eine bessere Aufklärung über die Möglichkeit dieser Programme für Bedürftige wünschenswert.

 

Ein Verkehrsunfall und seine psychischen Folgen

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Denkt man an Verkehrsunfälle, denkt man zuerst an die körperlichen Folgen: Schleudertrauma, Schnittwunden, Prellungen und andere Verletzungen bestimmen die Gedanken an einen Verkehrsunfall und seine Folgen. Die seelischen Folgen aber werden häufig übersehen. Nicht selten bleiben Betroffene eines Verkehrsunfalls mit den psychischen Folgen, beispielsweise einem Trauma, alleine und auf sich gestellt.

Psychische Folgen eines Verkehrsunfalls

Dass dieses Phänomen keine Seltenheit besitzt, zeigt nun eine Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt). Für die Untersuchung hatten die Forscher rund 200 schwer verletzte Frauen und Männer unter anderem zu Beginn ihres Krankenhausaufenthalts und sechs bis zwölf Monate nach dem Unfall befragt. Dabei konnten sie aufzeigen, dass die Beschwerden sich häufig kurz nach dem Erlebnis entwickeln. Oftmals aber tritt beispielsweise ein Trauma auch erst Monate später auf.

Jeder dritte Betroffene leidet an Angststörungen und jeder Vierte weist depressive Symptome auf. Bei jedem Zweiten dieser Personen ist von sogar einer ernsthaften depressiven Störung auszugehen. Unter posttraumatischen Belastungsstörungen leidet jeder Dritte direkt nach dem Unfall und fast die Hälfte nach einem Jahr. Auffällig, aber nicht unbedingt überraschend, ist, dass Unfallopfer mit psychischen Vorbelastungen häufiger von seelischen Folgen eines Verkehrsunfalls wie z.B. einem Trauma betroffen sind.

Die medizinische Versorgung der psychischen Folgen

Bei Betrachtung der medizinischen Versorgung ist zu konstatieren, dass das Krankenhauspersonal oftmals nicht ausreichend sensibilisiert für die psychische Komponente eines Verkehrsunfalls ist. Gerade weil psychische Folgen wie ein Trauma nicht direkt nach einem Verkehrsunfall diagnostiziert werden können, muss das medizinische Personal bereits zu diesem Zeitpunkt das Risiko einer eventuellen psychischen Erkrankung – ein Trauma, eine depressive Störung etc. – als Folge eines Verkehrsunfalls bewerten. Dazu kommt die allgemeine Tendenz zu einer Verkürzung der Liegezeiten im Krankenhaus, die nicht zu einer vereinfachten Diagnosestellung beitragen dürfte.

Die schwierige Suche nach einem Therapieplatz

Einen Therapieplatz und dafür die Kosten von der KfZ-Versicherung erstattet zu bekommen, stellt ein weiteres Problem für Patienten, zumindest für Kassenpatienten, dar. Dies führe zu einem Gefühl der Hilflosigkeit bei Betroffenen, das psychische Beschwerden wie ein Trauma begünstigen oder gar erst auslösen kann. Dabei stellt eine frühzeitige Erkennung und Behandlung des Patienten für die KfZ-Versicherung insbesondere aus ökonomischen Gründen oftmals die bessere Alternative dar, als für lange Zeit gegen den Patienten und sein Trauma zu kämpfen. Folgeunfälle sind nämlich keine Seltenheit.

 

Panikattacken

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Eine Panikattacke ist vereinfacht gesagt eine körperliche und psychische Alarmreaktion, die nicht immer einen objektiven Anlass haben muss. Den Betroffenen ist häufig nicht klar, dass es sich um eine Panikattacke handelt, die meisten können sich zudem nicht eigenständig aus dieser Situation befreien. Warum eine Panikattacke auftritt, hat unterschiedliche Beweggründe, denn dies unterscheidet sich von Mensch zu Mensch stark. Auch die Gegenmaßnahmen sind daher relativ individuell, nicht jeder kann sich eigenständig aus der Panikattacke befreien und ist daher gegebenenfalls auf Hilfe von außen angewiesen.

Wie äußert sich eine Panikattacke?

Eine Panikattacke kann sich auf unterschiedliche Art und Weise äußern. Manche Betroffene leiden unter kurzen aber heftigen Attacken. Wieder andere leiden über einen Zeitraum von mehrere Stunden unter den abgeschwächten Symptomen. Sehr verbreitet ist eine starke Atemnot, auch ein Engegefühl in der Brust tritt häufig als Begleiterscheinung auf.

Viele Menschen beginnen daraus resultierend, zu hyperventilieren. Kribbelgefühle in Händen und Gesicht sind ebenfalls nicht selten. Das Herz scheint aus der Brust zu fliegen und auch Schweißausbrüche sind keinesfalls selten. Weiterhin kann es sein, dass Betroffene über Schwindel klagen. Während einer Panikattacke befindet sich der Betroffene zudem oft in einem Angstzustand, der zu einem völligen Kontrollverlust führt.

Wie wird eine solche Attacke ausgelöst?

Meistens treten Panikattacken in Verbindung mit psychischen Störungen auf. Besonders bei Angststörungen sind diese Attacken begleitende Symptome. Generell wird eine Panikattacke durch emotionale oder aber gedankliche Interpretationen des Betroffenen ausgelöst.

Was kann man gegen Panikattacken tun?

Da die Panik wie bereits erwähnt wurde zumeist nur Begleiterscheinung ist, sollte unbedingt die Haupterkrankung identifiziert und behandeln werden. Dafür ist eine Psychotherapie empfehlenswert, denn in diesem Rahmen können die eigenen Probleme besprochen und auch behandelt werden. Begleitend werden oftmals Medikamente verordnet, die wenigstens vorübergehend die Attacken ein wenig eindämmen und den Betroffenen so wieder zu einem normalen Leben verhelfen. Doch auch man selbst kann einiges tun, wenn man unter Panikattacken leidet.

Hilfe zur Selbsthilfe

Eine professionelle Behandlung ist sehr wichtig und sollte unbedingt angestrebt werden. Unterstützend können Betroffene sich in Krisensituationen jedoch selbst helfen. Mit dem Psychologen können verschiedene Atemtechniken erlernt werden, die in akuten Situationen für eine schnelle Hilfe sorgen. Es gibt verschiedene Varianten- es ist vor allem wichtig, dass Betroffene unterschiedliche Möglichkeiten erkunden, um die wirkungsvollste Atemtechnik zu finden. Außerdem bewährt es sich, die aktuelle Situation zu unterbrechen. Wer sich mitten in einer Panikattacke befindet, der fühlt sich oftmals hilflos. Aus diesem Grunde sollten Betroffene immer ein paar hilfreiche Mittel mit sich führen. Sehr erfolgreich zeigt sich Kaugummi, Duftöl oder ein erfrischendes Getränk. Wichtig ist am Ende nur, dass man sich aus der Panikattacke befreit und wieder klar sehen kann. Dafür muss die Situation durchbrochen werden. Hier ist es durchaus angebracht ein wenig herumzuprobieren, denn am Ende reagieren Menschen sehr unterschiedlich auf einzelne Hilfsmittel.

Positives Gegenreden

Eine Panikattacke ist auf eine gewisse Angst zurückzuführen. Aus diesem Grunde gibt es verschiedene Strategien, die darauf abzielen, der Angst entgegenzutreten. Wer Angst hat ohnmächtig zu werden, der sollte sich selbst zureden und versichern, dass rein gar nichts passiert. Diese positive Bestätigung muss mühsam erlernt werden, kann auf Dauer jedoch dabei helfen, dass die Panikattacke schneller wieder abklingt oder im besten Falle gar nicht erst durchbricht. Betroffene müssen sich selbst stärken und lernen die eigenen Ängste realistisch betrachten. Eigene Bestätigung kann innerhalb einer Attacke besonders hilfreich sein. Das Glücksgefühl am Ende ist natürlich ebenfalls überragend. Wer sich selbst ohne fremde Hilfe aus solch einer Situation befreien kann, der befindet sich auf einem guten Weg, plötzliche Angstzustände besser zu meistern oder die Panikattacken ganz hinter sich zu lassen.

 

Behandlung eines Traumas

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Wer einem traumatischen Erlebnis ausgesetzt war, bei dem kommt es zu seelischen Verletzungen, die das Leben auf Dauer überschatten können. Viele dieser Menschen geraten dann in einen Isolationszustand oder sind ihren Ängsten hilflos ausgeliefert. Anders als bei einer körperlichen Verletzung sind die Wunden, die ein Trauma hinterlässt, nicht zu sehen.

Daher ist es sehr wichtig, die Ursachen des Traumas zu erkennen und damit die Heilung in die Wege zu leiten. Die Ursachen für ein Trauma können höchst unterschiedlich sein. Je nach Persönlichkeit empfinden die Menschen ein Trauma ganz verschieden. Aber fast immer ist es ein sehr außergewöhnliches oder sehr plötzliches Schockerlebnis, dass als Trauma empfunden wird. Dies können Unfälle, der Verlust eines geliebten Menschen oder etwa ein Verbrechen sein.

Trauma weder Krankheit noch Störung

Bei einem Trauma handelt es sich um eine Verletzung, die durch Furcht, einem Gefühl der Hilflosigkeit oder Verlusten entsteht. Der Körper reagiert darauf mit einem psychosomatischen Selbstschutz. Dieser Schutz kann sich in einer Verdrängung des Erlebten äußern, aber auch in einer Art von Schockstarre, aus der der Betroffene nur schwer wieder herausfindet. Eine erfolgreiche Behandlung unterstützt die Fähigkeit zur Selbstregulation und arbeitet gleichzeitig das Erlebte auf.

Das Trauma erfolgreich behandeln

Die Psychotherapie spricht bei den Folgen eines Traumas von einer posttraumatischen Belastungsstörung. Das Opfer kann das Erlebte nicht verarbeiten und empfindet sich selbst oft als schuldig. Ein erfolgreiches Vorgehen unterscheidet zwischen verschiedenen Interventionen zur:

  • Psychoedukation
  • Stabilisierung
  • Traumabearbeitung
  • Reintegration

Bei der Psychoedukation steht die Entlastung des Betroffenen im Vordergrund. In der ersten Phase eines Traumas unterliegt das Opfer oft einer Art von Reizüberflutung. Dies macht es schwer, die Kontrolle über seinen Alltag wieder zu erlangen. Die zweite Phase der Heilung steht unter dem Stichwort Stabilisierung. Hier unterstützt der Therapeut den Patienten dabei, das Erlebnis immer wieder zu erleben und es dabei neu zu bewerten. Der zeitliche und räumliche Abstand hilft dabei, das Erlebte quasi mit anderen Augen zu sehen.

Im Zuge der Traumabearbeitung konfrontiert der Therapeut den Patienten mit den Auslösern des Traumas. Unter geschützten therapeutischen Bedingungen hat der Betroffene die Möglichkeit, sich innerlich vom Erlebten zu distanzieren, es also aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Ein Trauma beinhaltet auch immer negative Gefühle, die das Opfer auf sich selbst bezieht. Viele empfingen Scham oder Wut über das Erlebte. Diese Emotionen kommen immer wieder hoch und erschweren den Heilungsprozess.

Nach einer erfolgreichen Traumabearbeitung ist es Zeit für die Reintegration des Traumas. Das bedeutet die Bearbeitung von Schuldgefühlen, Trauer, Wut oder Scham. Das Ziel einer Reintegration ist eine Neuorientierung des Betroffenen und damit das Ablegen des Traumas. Jeder, der ein Trauma erlebt hat und es erfolgreich verarbeiten möchte, sollte sich dabei in qualifizierte Hände begeben. In der Regel wird diese Art der Behandlung von den Krankenkassen übernommen. Der erste Ansprechpartner in diesem Fall ist der behandelnde Hausarzt. Er kann in den meisten Fällen einen Therapeuten empfehlen. Als Betroffener sollte man sich nicht scheuen, den Arzt auf seine Ängste oder negativen Gefühle hinzuweisen. Eine posttraumatische Belastungsstörung kann, falls sie unbehandelt bleibt, mit der Zeit zu ernsthaften körperlichen Erkrankungen führen.

Angeborene Anlage zu Panikstörungen

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Sogenannte „Panikstörungen“ belasten rund ein bis zwei Prozent der Bevölkerung. Betroffene Menschen sind ohne erkennbare äußere Einwirkungen und Warnzeichen von plötzlichen heftigen Angstzuständen betroffen, die mit starken körperlichen Symptomen (Schweißausbrüche, Herzrasen und in dessen Folge Hyperventilation) einhergehen.

Bislang hatte die Forschung auf diesem Gebiet bereits eine enge Verbindung zur Angst vor großen Plätzen (Agoraphobie) festgestellt. Nun wurde entdeckt, dass zumindest bei einigen der Patientinnen und Patienten (wobei eindeutig mehr Frauen betroffen sind als Männer) auch eine spezielle genetische Disposition für das Auftreten der Erkrankung verantwortlich ist. Es handelt sich dabei um ein Gen, dass die Produktion eines bestimmten Botenstoffes, des Enzyms Monoamino-Oxidase A (MAOA), im Körper steuert. Wird davon zu viel ausgeschüttet, steigt das Risiko für starke Angstzustände.

Doch damit nicht genug. Es wird gleichzeitig auch der Erfolg therapeutischer Maßnahmen minimiert. Panikstörungen werden mit Hilfe von Verhaltenstherapien behandelt. Sie können nicht verhindert oder unterdrückt werden, doch können die Patienten in einer Therapie lernen, mit den Symptomen zu leben, sie zu verstehen und als einen Teil ihrer selbst zu begreifen und zu akzeptieren, mit dem sie leben können, indem sie richtig auf sie reagieren. Doch auch dieser Zugang zur Bewältigung der Störung wird – wie nun Untersuchungen in deutschen Kliniken ergeben haben – bei Menschen mit genetisch bedingter MAOA-Überproduktion durch eben diese Besonderheit negativ beeinträchtigt.

Für die Forschung bedeutet dies durchaus einen Erfolg. Es zeigt sich hier, wie sehr auch individuelle körperliche Voraussetzungen bei Patienten die Wirksamkeit psycho-therapeutischer Behandlung beeinflussen können. Die logische Konsequenz in solchen Fällen sind Ansätze, bei denen Psycho-Therapie durch die Verabreichung einer individuell zusammengestellten und dosierten Medikation begleitet und unterstützt wird, wie es auch schon oft bei der Behandlung von Depressionen der Fall ist. Je differenzierter die Erkenntnisse über solche Zusammenhänge von physischen Voraussetzungen und psychischen Erscheinungen werden, desto erfolgversprechender lassen sich auch die nötigen therapeutischen Maßnahmen gestalten.