Winterblues und was Du dagegen tun kannst
Es ist Winterzeit und die Tage aktuell nur kurz. Manche Menschen finden diese Jahreszeit besonders gemütlich, andere hingegen verfallen in den sogenannten Winterblues, ihnen drückt die Dunkelheit aufs Gemüt, bis hin zu Depressionen.
Süßigkeiten und Schlaf
Prof. Till Roenneberg von der Ludwig-Maximilians-Universität München, erklärt, dass ein wenig Winterblues durchaus normal sei. An seinem Institut untersucht er die sogenannte innere Uhr der Menschen, er ist Chronobiologe. Dass sich unser Gemütszustand und unsere Laune mit den Jahreszeiten verändert, ist nichts Neues. Es fällt uns nur besonders in einer globalisierten Welt der Reizüberflutung schwer, dies auch zu akzeptieren, so der Experte.
Symptome für einen Winterblues sind meist vermehrter Hunger auf Süßes sowie ein hohes Bedürfnis nach Schlaf. Dieses Phänomen ist auf die Dunkelheit zurückzuführen, die bewirkt, dass wir mehr Melatonin (das sogenannte Schlafhormon) produzieren. Oftmals können oder wollen wir unseren Tagesrhythmus allerdings nicht an die neuen Bedürfnisse anpassen und ärgern uns daher darüber, dass wir uns ständig abgeschlagen fühlen.
Januar und Februar sind am schlimmsten
Doch nicht jede Phase der miesen Stimmung ist gleichzeitig ein Anzeichen für eine echte Depression, erklärt Roenneberg. Wichtig sei es, auf seinen Körper zu hören und einfach mal zu entspannen. So könne sich die negative Energie nicht aufstauen und eine Depression verhindert werden. Wenn man sich allerdings über Wochen hinweg nicht gut fühlt, sollte man einen Arzt aufsuchen. Oftmals sind die Monate November und Dezember nicht einmal die schlimmsten. Die meisten Menschen verfallen erst im Januar und Februar in einen tiefen Winterblues, wenn die Tage immer noch nicht merklich länger werden und die Kälte nun schon lange anhält. Mit Einbruch des Frühlings löst sich dieses Problem meist von alleine.
Frische Luft und viel Licht
Verschiedene Maßnahmen können auf jeden Fall helfen, den eigenen Winterblues zu bekämpfen und zu überwinden. Einen täglichen Spaziergang von etwa einer halben Stunde hält der Chefarzt Dr. Friedrich Straub von der Schlossparkklinik in Dirmstein daher für sehr ratsam. Auch wenn der Himmel grau ist, frische Luft und etwas Tageslicht tuen uns immer gut. Außerdem stärken wir so nebenbei unser Immunsystem.
Auch sogenannte Lichtduschen oder Tageslichtlampen sind sehr zu empfehlen. Oftmals berichten Probanden bereits nach zwei bis drei Wochen von einem merklich besseren Gefühl. Diese Lampen sollten mit einer Stärke von 3000 bis 10 000 Lux strahlen. Es sollte darauf geachtet werden, direkt in das Licht zu blicken, da die Strahlkraft über unsere Netzhaut absorbiert wird und wir andernfalls die Energie der Lampe nicht richtig nutzen.
Angenehme Atmosphäre und präventiv Maßnahmen
In unserer Freizeit sollten wir besonders darauf achten, eine möglichst gemütliche und angenehme Atmosphäre zu schaffen. Schöne Abende mit Freunden oder ein interessantes Hobby können ebenfalls die Stimmung aufhellen. Auch am Arbeitsplatz sollten wir für genügend Licht sorgen und eventuell durch kleinere Mitbringsel oder eine schöne Dekoration die Laune aufbessern. Als Hausmittel kann Johanniskraut dafür sorgen, dass sich unsere Stimmung hebt. Doch mit manchen Arzneimitteln können Wechselwirkungen entstehen, daher ist es ratsam einen Arzt zu konsultieren. Wer schon in der Vergangenheit zu Depressionen neigte, sollte auf jeden Fall in dieser Jahreszeit besonders achtsam sein und sorgsam mit sich umgehen. Besondere Achtsamkeits-Trainings können hier präventiv helfen, so Dr. Straub.
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