Es gibt mehr als sechs Kategorien von Emotionen
Der Mensch kann sich erfreuen und auf der anderen Seite traurig sein. Auch kann er ängstlich oder wütend auf etwas oder jemanden sein. Emotionen, die wir alle kennen und nicht selten selbst erleben. Bisher dachten Experten allerdings, dass der Mensch ausschließlich die nachfolgenden sechs Emotionen empfinden kann: Glück, Trauer, Wut, Ekel, Angst und Überraschung. Ein Team aus Wissenschaftlern hat nun jedoch herausgefunden, dass es weitaus mehr, nämlich insgesamt 27 verschiedene Kategorien menschlicher Emotionen gibt.
Ein Team von Wissenschaftlern der University of California kam bei ihrer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass der Mensch scheinbar bis zu 27 unterschiedliche Kategorien von Emotionen empfinden kann. Das ist Forschern neu, da sie bisher von nur sechs bekannten Emotionen ausgingen. Die Studie wurde in dem Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) veröffentlicht.
Emotionale Videoclips für Experiment genutzt
Das Forscherteam analysierte von über 800 Teilnehmern beider Geschlechte die Reaktion auf mehr als 2.000 emotionaler Videoclips. Die anschließende Auswertung zeigt überraschenderweise insgesamt 27 unterschiedliche Kategorien von Emotionen. Diese wurden nach dem Experiment zum einfacheren Verständnis auf eine interaktive und multidimensionale Karte gebracht. Darauf ist deutlich zu erkennen, wie die verschiedenen Emotionen miteinander verbunden sind.
Bisher gingen Experten davon aus, dass der Mensch nur die sechs Empfindungen Glück, Trauer, Wut, Ekel, Angst und Überraschung zeigen kann. In dem Experiment sahen sich Männer und Frauen in drei verschiedenen Gruppen rund fünf bis zehn Sekunden stichprobenartig zufällige Videoclips an, die verschiedene Emotionen erwecken sollten. In den Videoclips gab es demnach Geburten von Babys, Spinnen und Schlangen, Naturkatastrophen, Hochzeiten, Leiden, Tod, sexuelle Handlungen und physische Stürze.
27 verschiedene Kategorien an Emotionen erkennbar
Die erste Gruppe Teilnehmer berichtete über ihre emotionalen Reaktionen auf rund 30 Videoclips, die eine weite Reihe an emotionalen Zuständen aufzeigte. Die zweite Gruppe Studienteilnehmer gab an, wie stark die Gefühle waren, die während der Videoclips bei ihnen auftraten. Dazu gehörten Emotionen wie etwa Angst, Wut, Ruhe, Langeweile, Verwirrung, Bewunderung, Freude, Stolz, Nostalgie, Romantik, sexuelles Verlangen, Sympathie, Traurigkeit, Wertschätzung, Ekel, Neid, Verachtung, Schuld, Interesse, Schrecken, Zufriedenheit, Überraschung und Triumph. Also deutlich mehr Emotionen, als bisher von Wissenschaftlern angenommen.
Überraschend auch: Die Hälfte der Probanden zeigte die gleiche Kategorie von Emotionen bei den jeweiligen Videoclips. Die dritte Gruppe Teilnehmer des Experiments gab eine Beurteilung zu jedem einzelnen Video auf einer Ebene von eins bis neun an. Die Wissenschaftler konnten bereits vorhersagen, welche Bewertung die Probanden abgeben würden, jedoch abhängig davon, was für Emotionen bei den anderen Studienteilnehmern hervorgerufen wurden.
Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass bei allen Teilnehmern häufig gleiche oder zumindest ähnliche Emotionen zu den Videoclips erkennbar sind. Die präzise Aufzeichnung aller Daten machte es den Forschern möglich, insgesamt 27 verschiedene Kategorien von Emotionen zu filtern.
Verbesserung psychiatrischer Behandlung möglich
Die Ergebnisse des Experiments der Wissenschaftler der University of California können vielleicht zukünftig zu einer Verbesserung der psychiatrischen Behandlung führen. Denn die Studie zeigt deutlich, dass die einzelnen Emotionen nicht für sich alleine stehen, sondern alle miteinander verbunden sind. Das Forscherteam erhofft sich daher, dass Wissenschaftler und Mediziner in naher Zukunft emotionale Zustände, Stimmungen, Gehirnaktivitäten und Signale besser erkennen und demnach auch behandeln können.
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