Telefonieren? Nein, danke!

Telefonieren? Nein, danke!


Das Handy klingelt und trotzdem geht man nicht ran. Dieses Verhalten wird immer häufiger. In manchen Fällen kann es richtig sein, doch ist dieses Phänomen auch durchaus bedenklich.

Claudia ist auf Wohnungssuche. Allein in der vergangenen Woche ist sie zu vier Besichtigungen gegangen. Und schließlich hat sie Glück, die Hausverwaltung einer Wohnung entscheidet sich für sie. Doch leider wohnt nun doch jemand anderes dort und Claudia muss weiter suchen. Derjenige der auf Platz zwei der Liste stand hat die Wohnung bekommen. Und warum? Claudia ist nicht an ihr Telefon gegangen, als sie mit der Zusage angerufen wurde.

Zweimal hat es die Hausverwaltung bei ihr versucht – erfolglos. Eine Mailbox hat Claudia schon lange nicht mehr. In einer Großstadt wie Berlin mit knappem Wohnraum wird da nicht lange gewartet, dann bekommt eben ein anderer die Wohnung. „Hätte man mir doch nur eine Mail geschrieben, die sehe ich doch sofort auf meinem Smartphone“, sagt Claudia. „Wenn eine Nummer unterdrückt ist, gehe ich da sowieso nicht dran“, fügt sie hinzu.

Wir telefonieren immer weniger

Und damit ist sie nicht die Einzige. Selten erreicht man Leute heutzutage noch beim ersten Mal auf dem Handy. Klingelt das Telefon, wird es kritisch und misstrauisch beäugt, ignoriert oder leise gestellt. Auf Mails und Whatsapp-Nachrichten hingegen wird binnen Sekunden geantwortet. Im Jahr 2010 wurden insgesamt 295 Milliarden Minuten vertelefoniert, es war das Spitzenjahr des Telefonierens. Seither sind Telefonate von Mobiltelefonen und Festnetz um ganze 5 Prozent zurückgegangen.

Einerseits ist das Smartphone zu unserem ständigen Begleiter geworden, andererseits werden unangekündigte Anrufe meist nicht beantwortet. Das könnte paradox erscheinen, doch es gibt viele Gründe für dieses Verhalten. Andera Gadeib ist Start-Up-Beraterin und Digital-Expertin, sie findet es unhöflich, jemanden aus einer bestimmten Situation zu reißen, indem man unangemeldet anruft. Gadeib empfiehlt E-Mails als Kommunikationsmittel, da man so besser über seine eigene Zeit verfügen könne und an Effektivität gewinne.

Unsere Spontanität geht verloren

Es stimmt durchaus, dass Unterbrechungen bei einer Tätigkeit Zeit kosten. Oft braucht man anschließend einige Minuten, um sich wieder auf seine Arbeit zu konzentrieren. Und oft klingeln Telefone einfach im falschen Moment, es ist deutlich einfacher, eine kurze Nachricht mal eben nebenbei zu lesen. Auch im geschäftlichen Bereich wird immer weniger telefoniert, denn Telefonate hinterlassen keinen Nachweis über das Vereinbarte, mit Nachrichten lassen sich Abmachungen schriftlich fixieren.

Doch abgesehen von diesen organisatorischen Gründen, sind viele Menschen auch auf anderer Ebene irritiert, wenn sie angerufen werden. Denn wer extra anruft, scheint irgendetwas kompliziertes zu wollen, etwas, das man nicht so leicht in kurzen Nachrichten erklären kann. Klingelt nun das Telefon haben wir schon die unheilvolle Vorahnung, etwas Zeitaufwendiges käme auf uns zu.

Auch eine gewisse Angst vor Überforderung spielt hier eine Rolle. Wir können bei Telefonaten nicht erst überlegen, was wir sagen möchten und dann alles wohlformuliert abschicken. Wir müssen direkt reagieren, eventuell auch emotional. Doch genau hier liegt die Gefahr. Wer empathische Reaktionen vermeidet, verliert seine Spontanität und baut Hemmungen auf, wenn es um direkte Kontaktaufnahme geht. Und selbst wenn es noch nicht so weit gekommen ist, bei der Wohnungssuche sollte man wohl doch einmal über den eigenen Schatten springen und an sein Telefon gehen.

 

Schönheitsoperationen zum Schulabschluss – In Südkorea keine Seltenheit

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So-yeong ist Koreanerin und vor kurzem erst 18 Jahre alt geworden. Ihr Vater wollte ihr dazu etwas ganz besonderes schenken. Das würden zumindest wir Europäer zu der Geschenkidee des Vaters sagen, in Südkorea ist dies allerdings keine Seltenheit. Es handelt sich um eine zweite Lidfalte, sprich eine Schönheits-OP. Ihr Vater dachte, damit ihre Jobchancen zu verbessern, doch So-yeong lehnte ab.

An keinem anderen Ort auf der Welt gibt es mehr Schönheits-OPs als in Südkorea. Hier werden 25 Prozent aller Eingriffe weltweit durchgeführt. Mehr als 500 Kliniken gibt es alleine in Seoul. Dir Branche boomt, 4,2 Milliarden Euro setzt die Industrie damit jährlich um. Es finden jedes Jahr 650.000 Operationen statt, 50 Prozent davon an Koreanerinnen und Koreanern. Die weiteren 50% gehen zumeist auf das Konto von Touristen. Die meisten Touristen sind weiblich. Die Regierung in Seoul unterstützt diesen Trend, im kommenden Jahr sollen Operationen für Ausländer durch die Abschaffung der Mehrwertsteuer billiger werden.

In Seoul gibt es noch reine „Branchenstraßen“. Es gibt beispielsweise eine reine Schuhstraße oder eben Straßen mit Schönheitskliniken. Von außen sehen sie aus wie Luxushotels. Es gibt eine Rezeption und alles sieht wunderschön aus. Die BK (Beauty Korea) Klinik wirbt mit „Anfassproben“, man darf bzw. soll einer Frau auf die Brust langen, um die Silikon Implantate zu spüren. Schönheits-OPs gibt es seit dem Koreakrieg in Korea. Als die Koreaner sahen wie Amerikaner Kriegsopfer zurecht flickten wollten sie ähnliches für beispielsweise ihre Augen.

Wie Menschen aus dem Westen aussehen

Die Mode der Augenlidfalte gehört in Korea längst dem Alltag an. 80 Prozent der Mädchen in Schulklassen nehmen wohl diesen Eingriff vor. Es dauert nicht mal 30 Minuten. Der Trend kommt sogar langsam in Nordkorea an. Ein weiterer beliebter Eingriff findet ebenfalls im Gesicht statt. Um das Gesicht schmaler wirken zu lassen werden Knochen vom Unterkiefer abgeschabt.

Es wird viel gepfuscht

Beliebt sind in Korea vor allem Nasen-, Wagenknochen-, und Stirn-OPs. Botox gegen Falten ist bei Älteren der Renner. Des weiteren wird auch oft Fett abgesaugt und Brüste werden modelliert. 15 Prozent der Kunden sind Männer. Es gibt zahlreiche Erfahrungsberichte über fehlgeschlagene OPs und die Industrie ist sehr unüberschaubar.

Die Gesellschaft ist eifersüchtig

In Asien zählt das äußere Erscheinungsbild viel mehr als in Europa oder Amerika. Das ergab eine Studie des Psychologen Suh Eun-kook. Somit steht auch fest, dass Schönheits-OPs die Berufschancen erheblich steigern, da in der Studie Bewerbungsschreiben mit Bild getestet wurden und bei Asiaten das Bild eine entscheidende Rolle spielte. Die Heiratsaussichten steigen dadurch natürlich auch erheblich.

Wie ein Filmstar aussehen

In ganz Asien ist die Schönheitsindustrie mittlerweile tätig und wirbt kräftig für ihren weiteren Wachstum. Die Touristikbranche profitiert davon auch, da mehr und mehr Touristen so angelockt werden. Während Europäer meist konkrete Vorstellungen von einer OP haben, gehen Asiaten sehr oft mit einem Bild eines Fernsehstars zum Arzt und wollen dann genauso aussehen. Suh ist sich sicher, dass Freiheit Menschen glücklicher macht. Das beobachtet er vor allem in den skandinavischen Ländern. Ob aber eine Schönheits-OP, die zahlreichen Menschen das fast gleiche Gesicht verpasst, dazu führt, ist fraglich.

 

Die Bedeutung der Gestik für unsere Kommunikation

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Nahezu keine Kommunikation kommt ohne Gesten aus. Wir Menschen benutzen zwar allerlei Worte, aber begleitend dazu benutzen wir auch zahlreiche Gesten, um das Gesagte zu unterstreichen. Wenn wir wütend sind, erheben wir gerne mal den Zeigefinger und nicht selten hält sich jemand den Bauch, wenn er sich köstlich amüsiert. Gestik ist aus unserer alltäglichen Kommunikation nicht mehr weg zu denken.

Dann ist es umso ärgerlicher, wenn die Gestik ohne Aussage auskommt und ins Leere läuft. Dass dies besonders häufig bei Zeigegesten der Fall ist, haben zahlreiche Untersuchungen ergeben. Aber warum ist dies der Fall? Dieser Frage hat sich der deutsche Psychologie Oliver Herbort von der Universität Würzburg näher angenommen.

Sender und Empfänger

Das Missverständnis, was oftmals zwischen Sender und Empfänger erfolgt, wenn mit Zeigegesten gearbeitet wird, beruht offenbar auf der Geometrie der Perspektive. Der Zeigende bringt aus seiner Perspektive den Finger genau in der Richtung des bezeichneten Objekts an. Der Empfänger sieht die zeigende Person allerdings in seinem Blickfeld, wodurch sich die Perspektive verschiebt und die Botschaft nicht für Beide eindeutig sein kann.

Das Experiment im Detail

Das vom Würzburger Psychologen vorgenommene Experiment sah wie folgt aus. Die Probanden mussten zum einen auf eine bestimmte Zahl auf einem Zahlenstrahl deuten. Bei Computeranalyse wurde die Körperhaltung genau festgehalten. Im Umkehrschluss mussten Probanden Zeigegesten anderer Studienteilnehmer deuten. Dabei stellte sich heraus, dass aus Sicht des Senders der Empfänger die Botschaft respektive das Gezeigte stets zu weit oben verortet. Das beweist, dass die unterschiedliche Wahrnehmung dazu führt, dass Sender und Empfänger niemals die gleiche Geste vollführen, wenn sie auf etwas Zeigen wollen. Dieses Ergebnis erklärt, wieso Zeigegesten oftmals fehlgedeutet werden und die Kommunikation demnach nicht erleichtern.

 

Bei Psychotherapie keine Chance auf Berufsunfähigkeitsversicherung

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Versicherungen lehnen immer häufiger Kunden bei der Berufsunfähigkeitsversicherung ab, die an einer psychische Erkrankung leiden, die durch eine Psychotherapie behandelt werden sollte. Das ist auch oft der Fall, wenn die Krankheit schon Jahre zurückliegt. Welche anderen Versicherungsmöglichkeiten gibt es denn?

In den USA besucht fast jeder regelmäßig einen Therapeuten. Folglich wird öfter offen über dieses Thema geredet. In Deutschland sind wir noch weit davon entfernt, Depressionen und Burnouts gehören quasi zu Tabu-Themen. Auf dem Arbeitsmarkt werden sie verschwiegen. Beim Versuch, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, kommt es immer häufiger zu Problemen. Die Fragebögen führen in den meisten Fällen zum Ausschluss, da man sehr detaillierte Angaben über seinen Gesundheitszustand der letzten fünf bis zehn Jahren angeben muss. Versicherer müssen das Risiko bewerten, welches sie dem Kunden abnehmen. Die Anzahl der Therapiestunden spielt in diesem Fall keine Rolle, meint der GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft). Zu den Gründen werden nämlich keine Fragen gestellt, so ähnlich wie bei einem Herzinfarkt.

Psychotherapie lieber privat bezahlen?

Versicherungsexperte Detlef Lülsdorf spricht sich dagegen aus. Es sei sehr gefährlich und juristisch gesehen gelogen. Der Versicherungsschutz könnte verloren gehen, wenn sie eine Therapie privat oder im Ausland bezahlen. Auch das unabsichtliche Verschweigen einer Therapie kann Folgen haben. Wenn es zu einer psychischen Erkrankung kommt, ist bei manchen Verträgen sogar ein Leistungsausschluss möglich. Die Versicherung streicht die BU-Rente, wenn psychische Probleme als Grund für eine Berufsunfähigkeit vorliegen. Das ist allerdings sogar für Versicherer nicht immer eindeutig. Ein Bandscheibenvorfall ist das ideale Beispiel und ist deshalb nicht immer einfach, weil ja auch oft psychische Erkrankungen zu körperlichen Leiden führen. Für Unternehmen ist es deshalb eine Herausforderung herauszufinden, warum jemand jetzt genau berufsunfähig ist. Es gibt auch einen Risikozuschlag, dieser erhöht allerdings den Beitrag für die Rente erheblich.

Berufsunfähigkeitsversicherung: Gibt es Alternativen?

Erst wenn ein Versicherter in keinem Beruf mehr tätig sein kann, zahlt die Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Dies ist für viele Berufe oft der einzige private Invalidenschutz. Es ist eine preiswerte Möglichkeit, die man auch mit einer psychischen Erkrankung abschließen kann. Die Erwerbsunfähigkeitspolice zahlt nur die versicherte Monatsrente, wenn eine Erwerbsunfähigkeit festgestellt wird. Diese Versicherung zahlt aber meist nur in äußerst schlimmen Fällen und bietet einen geringeren Schutz als die BU-Versicherung.

Laut GDV sind zudem noch die Funktionsinvaliditätsversicherung, die Grundfähigkeitsversicherung und die Dread-Disease-Versicherung Möglichkeiten, sich günstiger zu versichern.

 

Fernsehnachrichten laut Umfrage oft als zu negativ empfunden

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Bei allem was momentan in der Welt passiert, von der Flüchtlingskrise über den Ukrainekrieg bis zum Terror der IS-Miliz, ist es kein Wunder, dass die aktuellen Nachrichten nicht besonders positiv wirken. Beinahe die Hälfte der Bevölkerung bemängelt, diese Art von Fernsehnachrichten seien zu negativ und würden schockieren.

Nachrichten machen schlechte Laune

Eine Forsa-Umfrage ergab, dass 45 Prozent der Befragten die Nachrichten als zu problemorientiert beschreiben. Ganze 35 Prozent der Teilnehmer gaben an, TV-Nachrichten machen ihnen Angst. Und für 33 Prozent sind Nachrichten regelmäßig ein Grund für schlechte Laune.

Die Umfrage wurde von RTL Aktuell initiiert, also von einer Nachrichtensendung. Peter Kloeppel ist seit 1992 Chefmoderator der Sendung. Er erklärt, dass sein Job darin bestehe, über die aktuellen Ereignisse zu berichten. Doch sei seinem Team wohl bewusst, dass man mit dieser Arbeit auch einen Lerneffekt für die Zuschauer erzielen könnte.

Mehr konstruktive Nachrichten

Bereits seit den Neunzigern bietet RTL seinem Publikum sogenannte „News to Use“, Nachrichten, die man im Alltag gebrauchen kann. Das heiße allerdings nicht, dass bei RTL Aktuell jetzt nur noch fröhliche Nachrichten verbreitet würden, bekräftigt Chefredakteur Michael Wulf. Doch solle man den Zuschauern durchaus mehr positive Nachrichten zeigen und Lösungsansätze vorschlagen – sogenannte „konstruktive Nachrichten“.

Fast ein Drittel der Teilnehmer der Forsa-Studie erklärten, sie würden bestimmt häufiger Nachrichtensendungen schauen, wenn es mehr positive Meldungen gäbe. 80 Prozent der Befragten fänden es schön, wenn Lösungsansätze präsentiert würden und 68 Prozent möchten zwischendurch auch mal zum Schmunzeln gebracht werden. Auch beklagen fast 50 Prozent der Bürger, dass die Bilder meist zu schockierend seien.

Weitere internationale Büros

Trotzdem werde RTL Aktuell auch in Zukunft nicht nur über die guten Seiten der Welt berichten, sagt Peter Kloeppel. RTL ist gerade dabei zu expandieren und sein Korrespondenznetz zu erweitern. Damit reagieren sie auf die aktuelle Weltlage. Bald werden sie sowohl in Spanien als auch in Moskau und Brüssel vertreten sein.

Chefkorrespondentin Antonia Rados (62) hat ihren Vertrag bei RTL für drei weitere Jahre verlängert. Sie wird demnächst eine Sendung über die neuen Fronten in Europa moderieren. Die Nachrichtensendung RTL Aktuell, feierte am 18. September ihre 10 000. Ausstrahlung. Und kürzlich wurde das neue Studio des Senders in der Hauptstadt eingeweiht.

 

Kaum geschlechterspezifische Unterschiede im Gehirn

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Ob Mann oder Frau, es gibt keine Unterschiede im Gehirn. Solche Kategorisierungen scheinen zumindest auf der Ebene des Gehirns wenig Sinn zu ergeben, ergab eine Studie. Die einzigen Unterschiede, die man findet, sind minimal.

Die Verlockung ist groß, zu glauben, dass es sowohl ein männliches und ein weibliches Gehirn gibt. Forscher warnen allerdings vor dieser Annahme. Die Ergebnisse der Studien sind zu minimal, um einen wirklichen Unterschied auszumachen. Man sollte also das Gehirn nicht geschlechterspezifisch betrachten. Daphna Joel ist Forscher an der Universität in Tel Aviv und für sie besteht das Gehirn sowohl aus männlichen als auch aus weiblichen Kennzeichen und diese bilden zusammen ein Mosaik.

Erst kürzlich untersuchte Joel die Kernspintomografie-Aufnahmen von 1400 Testpersonen. Untersucht wurden die Unterschiede in der weißen und grauen Substanz im Gehirn oder die Stärke der Verknüpfungen in den verschiedenen Hirnbereichen. Das Ergebnis der Studie ist folgendes: Es gibt Merkmale, die eher bei Frauen zu finden sind, andere eher bei Männern. Einige dieser Merkmale kommen allerdings auch bei beiden Geschlechtern vor.

Es gibt eine Minderheit an Gehirnen, die rein weibliche oder männlich Merkmale aufweisen. Die meisten besitzen Merkmale aus allen Kategorien. Nur 6% der Probanden besaßen ausschließlich männliche oder weibliche Merkmale.

Die Ergebnisse sind gut mit den Ergebnissen einer Studie bezüglich des Verhaltens von Männern und Frauen zu vergleichen. Beide zeigen kaum oder wenig signifikante Unterschiede. Die Mehrheit der Probanden lässt sich durch diese Studien und die Ergebnisse nicht einem Geschlecht zuordnen.

Funktionieren weibliche und männliche Gehirne anders?

Die Rosalind Franklin University of Medicine and Science in Chicago hat das Gedächtniszentrum im Gehirn untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass der Hippocampus von Frauen nicht größer ist als der von Männern. Das wurde zuvor nämlich vermutet.

Deutliche Unterschiede stellten sich bei einer Studie um Forscher Madhura Ingalhalikar von der University of Pennsylvania in Philadelphia heraus. Die Forschung ergab, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern bezüglich der Verdrahtung des Gehirns deutliche Merkmale aufweist. Während Männer innerhalb der Gehirnhälften mehr Verknüpfungen haben, besitzen Frauen zwischen den beiden Hirnhälften viele Kontakte.

Wissenschaftler schließen daraus, dass dies die Erklärung sein könnte für die unterschiedlichen Eigenschaften von Frauen und Männern. Männer können demnach dank der Zusammensetzung ihres Gehirns Sachen besser wahrnehmen und in koordinierte Handlungen umsetzen. Im Unterschied dazu, können Frauen intuitive und analytische Informationen besser miteinander verbinden.

Denker beschäftigt die Frage, ob Männer und Frauen abgesehen von den visuellen Merkmalen auch noch andere Unterschiede vorweisen natürlich sehr. Das berichtet das Team um Forscher Daphna Joel. Die festgestellten Unterschiede bei Studien wurden oft als Anhaltspunkte gesehen um einen Unterschied zwischen dem weiblichen und dem männlichen Gehirn auszumachen. Bisher ist dieses Thematik aber bei weitem noch nicht gut genug untersucht worden und den Forschern bleibt nichts übrig, als weiter zu forschen und Vermutungen aufzustellen.

 

Glück verlängert nicht das Leben

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Bislang hieß es immer, dass Glück das Leben verlängert. Stress, Unzufriedenheit und generelles Unwohlsein bekamen noch keinem Menschen gut, weshalb auch die Lebensqualität darunter leidet und das Leben merklich verkürzt. Doch nun zeigt sich, dass dem wohl nicht so ist, zumindest bei Frauen.

Eine Forschergruppe von der Universität New South Wales hat in dem Fachmagazin „The Lancet“ nun eine Studie veröffentlicht, die der ursprünglichen These widerspricht und vielmehr einen Zusammenhang zwischen Krankheit, ungesunden Gewohnheiten und damit dem Unglücklichsein zieht.

Falsche Kausalität

Diese Fraktion verstirbt dann meist auch früher als andere Menschen. Das Forscherteam um Bette Liu unterstellt demnach eine falsche Kausalität. Sie untersuchte mehr als 700.000 Frauen über zehn Jahre hinweg und konnte bei keiner Probandin einen Zusammenhang von Stress und Sterblichkeit ausmachen. Vielmehr sei anzunehmen, dass Krankheit unzufrieden macht und Unzufriedenheit nicht krank, wie es die bisherigen Studienergebnisse vermuten ließen.

Die Studie widerspricht der bisherigen These, dass Glücksgefühle die Lebenserwartung steigern lassen und zeigt zudem auf, dass unglücklich sein nicht dafür verantwortlich ist, dass das Sterberisiko steigt. In der Gruppe jener Frauen, die ihre Gesundheit beispielsweise als schlecht einschätzten, zeigte sich, dass die unglücklichen Probandinnen gar eine höhere Lebenserwartung hatten als ihre glücklichen Mitstreiterinnen.

Geschlechtsspezifische Unterschiede

Die Studie legt tatsächlich einen geschlechtsspezifischen Unterschied zwischen Männern und Frauen nahe. Eine weitere japanische Studie geht ebenfalls in diese Richtung hinsichtlich ihrer Deutung. In weiteren Forschungen soll diesem Aspekt weiterhin nachgegangen werden. Fakt ist allerdings, dass ein unglückliches, aber langes Leben sicherlich für keinen Menschen erstrebenswert ist und die Frage nicht unbedingt die Lebensdauer, sondern die Lebensqualität ist, die uns Menschen interessiert.

 

Glücksatlas: So glücklich sind wir Deutschen

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Laut einer Studie sind Deutsche zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder glücklicher. Insgesamt stellte sich aber heraus, dass die Zufriedenheit ungerecht verteilt ist. Dabei legte vor allem eine Region kräftig zu.

Die Zufriedenheit im Osten nimmt zu. Der Unterschied zwischen Ost und West ist so klein wie seit 25 Jahren nicht mehr. Bernd Raffelhüschen ist ein Ökonom aus Freiburg und er bemerkt einen drastischen Aufholprozess. Er hat für die Deutsche Post den „Glücksatlas 2015“ erstellt. Es handelt sich dabei um eine Untersuchung der Lebenszufriedenheit in Deutschland.

Die Deutschen erreichen auf einer Skala mittlerweile den Wert 7,02. Dieser Wert beschreibt die Lebenszufriedenheit und er ist so hoch wie schon lange nicht mehr. Es handelt sich um einen Trend, der seit zehn Jahren anhält. Insgesamt sind wir Deutsche zufrieden, erklärt Raffelhüschen.

Die Veränderung der Lebenszufriedenheit hängt sehr von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab, meinen die Forscher. Die gesunkene Arbeitslosenquote (10,8 Prozent auf 6,7 Prozent) trägt auch zur Zufriedenheit bei. Im Osten haben vor allem die Kaufkraft und das Haushaltseinkommen zugelegt.

Glück: Ungerechte Verteilung

In Deutschland ist insgesamt das Glück ungerecht verteilt. Schleswig-Holstein ist mit einem Wert von 7,32 die glücklichste Region Deutschlands. Baden liegt dank eines starken Aufschwungs auf Platz 2. Brandenburg hat die rote Laterne an Mecklenburg-Vorpommern abgegeben. Der Vorjahreszweite Hamburg ist um zwei Plätze nach unten gerutscht.

Die Flüchtlingskrise und die Terroranschläge haben keinen Einfluss auf die Studie, da die Daten davor erhoben wurden. Raffelhüschen ist sich nicht sicher, wie und ob die Zufriedenheit dadurch beeinflusst wird. Für die Studie werden seit 1984 Haushalte befragt (12000 jährlich).

Deutschland belegt in einem Ranking mit 30 weiteren Ländern Platz 10. Dänemark ist mit 8,9 Spitzenreiter. Bulgarien und Griechenland liegen ganz weit unten mit jeweils 4,0. Griechenland erreichte vor 10 Jahren noch einen Wert von 6,1.

Deutsche nicht so glücklich wie Iren

Irland hat dieses Jahr Deutschland überholt. Insgesamt ist zu vermerken, dass Europa noch weit entfernt ist von den Werten, die sie vor der Finanzkrise 2007 erreicht hatten.

Wenig ausgeprägte Karrierewünsche

Nur 40 Prozent der Deutschen geben an, im Beruf nach vorne kommen zu wollen. Jeder Dritte wäre bereit, für den Beruf in ein anderes Land zu ziehen. Die Jahrgänge 1980 bis 1995 (Generation Y) stechen da etwas heraus. Dieser Generation ist beruflicher Erfolg und die Verwirklichung von Ideen sehr wichtig. Diese Generation ist eher bereit, den Job zu wechseln als alle anderen Jahrgänge. 66 Prozent der berufstätigen Frauen sind der Meinung, dass Kinder und die Gründung einer Familie den beruflichen Werdegang stören können.

Digitalisierung führt zu mehr Stress

Für die meisten Deutschen ist die Digitalisierung ein Glücksfall. Vielen erleichtert die Digitalisierung den Alltag. Nur 10 Prozent betrachten Digitalisierung als Erschwernis. 60 Prozent nutzen die Digitalisierung nicht nur beruflich. Im Arbeitsleben von ca. 70 Prozent spielt die Digitalisierung eine enorme Rolle. 50 Prozent sind der Meinung, dass die Digitalisierung zu mehr Stress führt und 40 Prozent haben sogar das Gefühl, dadurch beobachtet zu werden. 53 Prozent sehen die ständige Erreichbarkeit als negativ.

 

Die Letzter-Wille-Pille wird in den Niederlanden legalisiert

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Die Debatte um Sterbehilfe ist nun stärker denn je in den Niederlanden angekommen. Bislang existieren zahlreiche illegale Wege, über die sich Betroffene lebensendende Pillen in die Niederlanden importieren lassen können. Dieses Verfahren ist bislang noch illegal und soll nun legalisiert werden. Was bedeutet dieser Schritt für ein selbstbestimmtes Leben respektive Lebensende?

Bisherige Regelungen zur Sterbehilfe

Im Jahr 2001 entschieden die Niederlande eigenständig, dass sie Sterbehilfe, durch einen Arzt vorgenommen, für jene Patienten, bei denen ihre Krankheit leidvoll und aussichtslos ist, instrumentalisieren wollen. Damit galten sie als Vorreiter in Sachen Sterbehilfe. Bislang entscheiden die Ärzte demnach gemeinsam mit den Betroffenen, ob das Leben erhalten wird oder künstlich beendet werden soll. Um die Ärzte auch in dieser psychisch nicht einfachen Entscheidung zu entlasten, wurde nun eine neue Reform ins Leben gerufen.

Die Letzter-Wille-Pille

Dabei kommt die Letzter-Wille-Pille ins Spiel, die dem Betroffenen die Entscheidungsgewalt über sein Leben zuspricht. Es ist noch nicht geregelt, wie die Pille zu den Betroffenen gelangen soll, aber denkbar wäre es Institutionen als Vermittler zwischen zu schalten. Schon jetzt erfolgt die offene Beratung über Sterbehilfe in den Niederlanden. Diese ist nicht strafbar, aber aktuell noch die Beihilfe zum Suizid.

Kontrollmöglichkeiten sind unerlässlich

Eine gewisse Kontrolle muss es allerdings auf jeden Fall geben, denn sonst kann die Letzter-Wille-Pille in den falschen Händen auch kriminalisiert werden. Ebenso kann sie fatale Folgen in den Händen von psychisch Kranken oder trauernden Menschen haben. Um all jene Konflikte und Fragen zu klären, werden in der nahen Zukunft zahlreiche Fragen rund um das Thema Sterbehilfe diskutiert und in Form eines Pilotprojekts untersucht werden. Ein großer Schritt ist diese Entscheidung dennoch, denn sie weist die Verantwortung wieder den Betroffenen zu und entlastet die Ärzte enorm.

 

Lustpille in USA auf dem Markt – Ärzte raten ab

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Ein rosa Pille unter dem Namen Addyi, jedoch besser bekannt unter dem Spitznamen „Viagra für Frauen“ kommt nun auf den US-amerikanischen Markt. Viele Gynäkologen sind jedoch eher skeptisch und warnen vor dem neuen Arzneimittel. Bereits zweimal hatte die Firma von Addyi versucht eine Genehmigung für den US-Markt zu erlangen, zweimal war sie gescheitert, im August hat es dann schließlich doch geklappt. Die Hersteller Sprout Pharmaceuticals waren hellauf begeistert und haben direkt eine große Werbekampagne gestartet.

Zahlreiche Fachleute glauben jedoch nicht an einen großen Erfolg des Medikaments, weder im unternehmerischen Sinn, noch im Bezug auf seine Wirksamkeit. Die schwierige Anwendung und die vielen Nebenwirkungen werden es vielen Frauen nicht wert sein, erklärt die Sex-Therapeutin Leonore Tiefer der New York Times.

Sexuelle Unlust weit verbreitet

Andererseits sei es bereits höchste Zeit, dass ein Lustmittel für Frauen auf den Markt käme, sagt die Gynäkologin Karen Adams von der Universität Oregon. Denn zwischen vierzig und fünfzig Prozent aller Frauen leiden laut Studien an einer sexuellen Störung. Das ist eine immens hohe Zahl und auf dem Pharma-Markt hat sich in dieser Hinsicht bisher vergleichsweise wenig getan.

Die „Pink Viagra“ stammt ursprünglich aus Deutschland, nachdem das Pharmaunternehmen aus Rheinland-Pfalz von den US-Behörden keine Genehmigung erhalten hatte, wurde das Patent für die Pille von Sprout Pharmaceuticals abgekauft. Als diese dann im August endlich die Genehmigung bekamen, wurden sie sofort vom Pharmariesen Valeant geschluckt.

Ähnliche Wirkung wie Antidepressiva

Der Wirkstoff der Tabletten heißt Flibanserin und wurde ursprünglich zur Linderung von Depressionen entwickelt. Seine luststeigernde Eigenschaft wurde nur zufällig entdeckt. Auch wenn es diesen Spitznamen trägt, so ist das Medikament jedoch nicht mit Viagra-Tabletten für Männer zu vergleichen. Die kleinen blauen Pillen haben eine direkte Wirkung auf den Körper. Doch bei Frauen geht es oftmals nicht darum, dass sie „nicht können“, sondern vielmehr, dass sie keine Lust haben und beim Sex keinen Spaß empfinden. Das kann sehr belastend für beide Partner einer Beziehung sein.

Addyi soll also diesen Frauen helfen, ihre Lust wiederzugewinnen. Ähnlich wie ein Antidepressivum wirkt das Medikament durch Botenstoffe im Gehirn. Während Viagra bei fast 100 Prozent der Männern Wirkung zeigt, ist Addyi viel ineffizienter und gefährlicher. Die Tabletten wirken nur bei jeder zehnten Frau und können starke Nebenwirkungen hervorrufen. Außerdem muss die Einnahme täglich und über mehrere Wochen hin erfolgen, damit eine Wirkung einsetzt.

Besser Paartherapie als starke Nebenwirkungen

Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Schwindel oder Übelkeit treten häufig auf und während der Einnahme sollte auf Alkohol verzichtet werden, da dies die Beschwerden erhöhen könnte. In den USA ist das Medikament rezeptpflichtig und die Packung ist mit eindringlichen Warnhinweisen ausgestattet. Ein möglicher Verkauf in Deutschland ist bisher noch nicht bestätigt. Gynäkologen wie Karen Adams raten ihren Patientinnen von einer überstürzten Einnahme dieses Produktes ab und auch zahlreiche andere Fachleute sind der Meinung, eine Paartherapie sei in jedem Fall einer medikamentösen Behandlung vorzuziehen. Denn nicht selten lägen die Gründe einer sexuellen Störung in der Beziehung selbst.

 

Mediziner zweifeln an neuer Verkehrslärmstudie

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Drei Medizinprofessoren kritisieren die Norah-Studie (Noise-Related Annoyance, Cognition and Health). Es handelt sich dabei um eine Studie zu den Gesundheitsrisiken von Verkehrslärm. Sie kritisieren vor allem, dass weder Ärzte noch Patienten diesen Risikofaktor für Herzkreislaufprobleme regulieren können. Dafür ist einzig und allein die Politik verantwortlich. Sie fechten auch die Ergebnisse der Studie an, die Bluthochdruck Werte sind ihrer Meinung nach viel zu niedrig.

Frühere Studien belegen das Gegenteil

Laut der Norah-Studie verursacht Verkehrslärm geringere Gesundheitsrisiken als vermutet. Autos, Flugzeuge und Eisenbahnen erzeugen zwar Krach, der das Risiko für Depressionen erhöht, den Bluthochdruck verändert er aber nicht. Thomas Münzel, Medizin-Professor in Mainz sieht das ganz anders. In der Wissenschaft gilt die Annahme, dass Fluglärm Bluthochdruck auslöst als gesichert. Die Norah-Studie überrascht deshalb viele Wissenschaftler. An der Bluthochdruckstudie nahmen 800 Probanden teil. Sie schickten die gemessenen Werte ein, die daraufhin untersucht wurden und dann in das Ergebnis einflossen. Es konnten im Folgenden keine Anhaltspunkte für einen Zusammenhang zwischen Fluglärm und Bluthochdruck gefunden werden.

Martin Kaltenbach ist Kardiologe und Professor in Frankfurt. Er ist froh, dass er die Zusammenarbeit mit der Norah-Studie abgelehnt hat und dass sein Name nicht unter dieser Studie steht. Auch der Bremer Epidemiologie Professor Eberhard Greiser kritisiert die Methoden, mit denen die Studie durchgeführt wurde. Einige davon seien wenig aussagekräftig.

Statistische Schwachpunkte

Nur 10 Prozent der befragten Personen nahmen tatsächlich an der Studie teil. Des Weiteren ist die Oberschicht in dieser Studie zu stark vertreten. Personen mit schon vorhandenem Bluthochdruck wurden von der Studie ausgeschlossen. Bei einer Befragung bezüglich der Schlafqualität wurden die Personen nicht berücksichtigt, die schon Schlafstörungen haben. Das ist ein vergleichbar schlechtes Beispiel. Die Einschränkungen sind für eine aussagekräftige Studie nicht nachvollziehbar. Eine Anleitung für die Blutdruck-Manschette wurde den Probanden zwar verabreicht, die Abbildungen und Erklärungen seien aber wohl so schlecht, dass die Werte teilweise höchstwahrscheinlich nicht richtig gemessen wurden, so die Kritiker.

 

Der Mensch und seine Tränen

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Im Vergleich zum Menschen vergießen Tiere keine von Emotionen ausgelösten Tränen. Bei den Menschen hingegen sind die Tränen evolutionsbedingt. Wann wir anfangen zu Weinen, wird durch Hormone und kulturelle Regeln bestimmt.

Tränen tragen unsere Emotionen nach außen. Wir weinen bei verschiedenen Gefühlslagen: wenn wir traurig sind, wenn wir wütend sind, wenn uns etwas rührt, wenn wir nicht weiter wissen und an etwas verzweifeln und manchmal auch vor lauter Glück.

Laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung weinten etwa zwei Drittel aller Deutschen in den letzten zwölf Monaten einmal mindestens, meist sogar häufiger. Für die Studie wurden ca. 2000 Frauen und Männer ab 14 Jahren befragt. Es fiel auf, dass Frauen den Tränen-Schnitt deutlich hoben. Lediglich 43 Prozent der befragten Männer gaben an, im letzten Jahr geweint zu haben, bei den Frauen waren es hingegen 83 Prozent.

Was bringt Deutsche zum Weinen?

Verschiedenste Gründe sind der Studie zufolge die Hauptauslöser für unsere Tränen. Für viele Teilnehmer war der Hauptgrund der Verlust einer besonders nahestehenden Person (19,5 Prozent). Ganzen 18,5 Prozent kamen bei einer rührenden Filmszene die Tränen. Allerdings war dies eher ein Grund, der von Frauen genannt wurde, bei ihnen sogar der Hauptgrund für gelegentliches Tränenvergießen. Ungefähr 15 Prozent weinten aus Enttäuschung oder Wut. Andere Gründe waren Mitgefühl (13), Schmerzen (10,9), Erschöpfung oder Stress (9,4) und heftiger Streit mit dem Lebenspartner (9,3). Ganze 8 Prozent weinten immerhin vor Glück.

Warum wir überhaupt weinen und warum manche Menschen schneller feuchte Augen bekommen als andere hat sehr komplexe Hintergründe. Unsere Tränen sind auf Hormone und kulturelle Einflüsse zurückzuführen. Erst ab dem 13. Lebensjahr entwickeln sich die Geschlechter in unterschiedlicher Weise was Tränen betrifft, vorher weinen Jungen und Mädchen gleich viel.

Es gibt drei verschiedene Formen von Tränen. Die emotional bedingten Tränen, die nur wir Menschen vergießen, sind noch nicht vollends erforscht, klar ist jedoch, dass sie sich anders zusammensetzen als die beiden anderen Arten, die reflektorischen und die basalen Tränen. Die reflektorischen Tränen entstehen durch äußere Reize. Basale Tränen dienen zum Schutz und zur Befeuchtung des Auges.

Zwar bestehen alle drei Tränen-Formen aus Wasser, Proteinen und Elektrolyten, doch setzen sie sich unterschiedlich zusammen. Emotional bedingte Tränen enthalten deutlich mehr Proteine als die anderen Arten, dafür aber auch weniger Flüssigkeit.

Tränen als Ausdrucksform

Tränen dienen dem Ausdruck von Gefühlen. Neben unserer Mimik, oder dem Erröten transportieren sie unsere Gefühle nach außen und machen sie für andere Menschen sichtbar. Sie sind somit Bestandteil unserer Kommunikation. Außerdem rufen sie bei anderen Menschen ihrerseits Emotionen hervor. Tränen werden durch unser zentrales Nervensystem ausgelöst, schon seit unserer Kindheit lernen wir zu welchen Situationen wir Weinen oder nicht. Warum nun Männer deutlich seltener Tränen vergießen als Frauen, könnte unter anderem auch daran liegen, dass die meisten Mädchen schon von klein auf emotionalere Bücher lesen und Filme schauen und später häufiger in sozialen Berufen arbeiten, wo Weinen kein Tabuthema ist.

In den meisten europäischen Ländern treten Tränen als Folge von Verlust, Heimweh oder Schmerzen auf. Dies ist jedoch nicht in allen Kulturen der Welt der Fall. In manchen Indianerstämmen beispielsweise werden Tränen als Zeichen der Begrüßung nach längerer Abwesenheit vergossen.

 

Der Mere-Exposure-Effekt

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„Nein, bitte kein Foto, ich sehe so schrecklich darauf aus, ich bin nicht fotogen!“ Solche Ausrufe hört man nur allzu oft oder hat sie eventuell selbst schon einmal geäußert. Das gute Zureden von Freunden hilft meist auch wenig, wir bestehen darauf, dass das Bild sofort gelöscht wird. Aber warum finden wir oftmals Fotos von uns selbst nicht schön?

Dieses Phänomen hängt mit dem sogenannten Mere-Exposure-Effekt aus dem Bereich der Psychologie zusammen. Dieses Prinzip besagt, dass wir Dinge, die wir besonders gut kennen, lieber mögen als etwas Ungewohntes. 1968 beschrieb Robert Zajonc erstmals dieses Effekt. Er fand heraus, dass durch einen Anstieg der Familiarität, zum Beispiel durch mehrfache Darbietung von Dingen, Personen oder Situationen, sich die Einstellung des Menschen zu solchen Dingen positiv entwickelt. Damit dies funktioniert, darf allerdings der erste Eindruck nicht negativ gewesen sein, sonst führt eine erneute Darbietung eher zur Verschlechterung der Einstellung.

Je häufiger wir jemanden sehen, desto sympathischer erscheint er uns

Dieser Effekt ist auch bei unterschwelliger Wahrnehmung zu beobachten, die Person muss sich eines Kontaktes also nicht einmal bewusst sein. Auch eine Studie aus dem Jahr 1950 vom MIT belegt bereits, dass Menschen, die viel Kontakt miteinander haben, mit großer Wahrscheinlichkeit Freunde werden. Dies wurde anhand einer Studie belegt, die Bewohner eines Wohnheimes untersuchten und feststellten, dass ein Zusammenhang zwischen der Anordnung der Zimmer und der Beziehungen der Bewohner bestand. Bei einer weiteren Studie in diesem Bereich wurden Hühnereier regelmäßig mit einem bestimmten Ton beschallt, der anschließend bei den Küken merklich stressmindernd wirkte.

Dieser Effekt beeinflusst auch unsere Essgewohnheiten. Es ist erwiesen, dass man Lebensmittel nur häufig genug probieren muss, um sie lecker zu finden. Forscher sprechen von mindestens zehn Mal Probieren, bis man einen Geschmack mögen lernt. Auch die Musikindustrie nutzt diesen Effekt. Wenn Lieder, die uns am Anfang nicht besonders auffällig erschienen, sehr oft im Radio gespielt werden, werden wir auf sie aufmerksam. Und nach mehrmaligem Hören erscheint uns das Lied plötzlich richtig gut. Mehrmalige Wiederholungen machen Dinge für uns also meist attraktiver und positiver.

Unser Aussehen erscheint ungewohnt

Doch warum mögen wir also unser Gesicht auf Fotos nicht? Einige Forscher und Fotografen sehen hier einen Zusammenhang mit dem Mere-Exposure-Effekt. Im Alltag sehen wir uns selbst am häufigsten im Spiegel – also spiegelverkehrt. So kennen wir unser eigenes Gesicht in und auswendig, wir wissen wo welches Muttermal sitzt, wie genau der Scheitel liegt und an welchen Stellen unser Gesicht etwas asymmetrisch erscheint.

Macht jemand nun ein Foto von uns, sehen wir uns plötzlich nicht mehr spiegelverkehrt. Der Anblick ist damit ungewohnt und stört uns. Wir sehen uns irgendwie falsch herum und finden diese Veränderung nicht schön, da sie von unserem gewohnten Selbstbild abweicht. Unsere Mitmenschen hingegen sehen uns immer so und können daher meist nicht verstehen, was wir an dem Foto so schrecklich finden. Daher sollten wir in den meisten Fällen einfach auf unsere Freunde vertrauen, wenn sie uns sagen, dass ein Bild gut aussieht, denn wir können das am wenigsten beurteilen.

 

Die Psychologie von Berührungen

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Massagen oder Handauflegen – Menschen lieben es, zu berühren und berührt zu werden. Das Bedürfnis nach Hautkontakt sei tief verankert. Auch in Therapien von Medizinern und Psychologen ist diese Wirkung bekannt. Beispielsweise können Berührungen beruhigen, den Blutdruck senken und Stress abfallen lassen. Wer es gewohnt ist, mit anderen in körperlichem Kontakt zu sein, ist entspannter, weniger anfällig für Schmerzen und hat ein besseres Immunsystem. Schon bei Frühgeborenen ist eine schnellere Gewichtszunahme zu beobachten, wenn sie regelmäßig massiert werden.

Die Haut als Sinnesorgan des Menschen

Die Haut ist das größte Sinnesorgan des Menschen – bei einem Erwachsenen kann die Haut rund zwei Quadratmeter ausmachen. Millionen empfindlicher Sensoren sorgen für die Empfindsamkeit bei Luftzügen, Schweißtropfen oder minimalen Berührungen. Alle Reize werden zunächst im Gehirn in wichtige und unwichtige unterteilt. Die wichtigen werden an zuständige Regionen weitergeleitet, unwichtige werden ignoriert. Den genauen Vorgang dieser Beurteilung ist noch unklar. Vermutlich ist es ein Lernprozess, der schon als Kleinkind beginnt.

Auch physiologisch ist es gut zu erklären, warum der Mensch nach Berührungen strebt: Der Berührungssinn ist der erste Sinn, der sich bei einem Embryo entwickelt. Außerdem ist der Tastsinn eng mit der Psyche verbunden – im Gegensatz zum Seh- oder Geruchssinn. Alle Säugetieren bräuchten bei ihrer Entwicklung Berührungen – Mangel an Kontakt führe oft zum Tod. Bei Babys helfen bei Bauchweh oder Unruhe vor allem Massagen des Oberbauchs. Das liegt daran, dass sich dort diverse Nervenbündel zum Sonnengeflecht oder Solarplexus verbinden. Harte Schläge in diese Gegend können zu Schwindel und Bewusstlosigkeit führen.

Oft setzen Berührungen auch schwierige Gefühle frei

Masseure und Physiotherapeuten erleben häufig, dass Berührungen dabei helfen, schwierige Gefühle freizusetzen. Es kommt oft dazu, dass sich nicht verarbeitete Gefühle in verhärteten Nacken- oder Rückenmuskeln ausdrücken. Für Körperpsychotherapeuten ist es keine Seltenheit, dass Menschen sich äußerst wohlfühlen, wenn sie berührt werden, egal ob an Bauch, Schulter oder Rücken – alles sind sehr angenehme Stellen für die Patienten.

Weniger Berührungen im Alltag

Berührungen zwischen Menschen werden immer weniger. Häufig gilt enger Körperkontakt als nicht angebracht oder verpönt. Das kann aber auch mit der Herkunft zusammenhängen: In südlichen Ländern sind Berührungen wesentlich häufiger als im Norden. In Deutschland liegt der Abstand bei 45 Zentimeter, die Mitmenschen einhalten sollten, um dem anderen nicht zu nahe zu kommen. Experten sorgen sich nun, dass die verstärkte Berührungslosigkeit psychische Erkrankungen fördert. Psychologen konnten in einer Studie einen Zusammenhang zwischen Magersucht in der Jugend und fehlendem Körperkontakt in der Kindheit nachweisen. Aus diesem Grund erlebt die sogenannte Berührungsindustrie einen riesigen Boom: Immer mehr Masseure, Physiotherapeuten, Yoga- und Gyrotonic-Trainer und Spa-Therapeuten schießen aus dem Boden. Auch alternative Heiler versprechen Besserung von Schmerzen durch das Handauflegen. Eine Methode, die wissenschaftlich nicht fundiert ist. Vielmehr helfen sie durch Berührungen, die im Alltag nicht mehr zu finden sind.

Händedruck als Diagnose-Instrument

Schon über den Händedruck können zahlreiche Informationen ausgetauscht werden. Besonders Ärzte können schon viel über ihren Patienten erfahren: Schüchternheit, Schweiß, Kraftlosigkeit und schlechte Durchblutung werden durch die Hände verraten. Mediziner sollten also auch nicht aus Hygienegründen auf das Händeschütteln verzichten – schließlich gibt es dafür ja Desinfektionsmittel.

 

Voyeurismus, die Lust an der Beobachtung

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Wer voyeuristisch veranlagt ist, zieht seine Erregung aus der Beobachtung. Der Begriff des Voyeurismus stammt vom französischen “voir” = “sehen”, “le voyeur” = “der Seher”. Meist sind es Männer, die eine Frau heimlich beobachten. Es erregt sie, wenn sie beim Auskleiden oder gar bei sexuellen Handlungen als Beobachter fungieren können. Meist befriedigt sich der Voyeur dabei unmittelbar beim Beobachten oder in Erinnerung an das Gesehene selbst.

Wichtig für den Voyeur ist, dass die Frau ihn währendessen nicht bemerkt. Dies ist typisch für eine Paraphilie, denn auch in der Fantasie taucht dieses Muster immer wieder auf. Streng genommen handelt es sich beim Voyeurismus nicht um eine Straftat, dennoch verletzt der Beobachter die Persönlichkeitsrechte seiner Opfer.

Definition

Im Bereich der Sexualität geht es oft um Sehen und gesehen werden. In der Regel geben beide Partner ihre Zustimmung dazu. Wird allerdings jemand ohne sein Einverständnis in sexueller Absicht beobachtet, so spricht man von Voyeurismus. Dem Voyeur geht es um den Nervenkitzel, denn die Gefahr ertappt zu werden, besteht zu jeder Zeit. Das Betrachten der Geschlechtsorgane einer fremden Person erzeugt die sexuelle Erregung beim Voyeur. Gleichzeit steigert sich diese Erregung durch den Reiz der Heimlichkeit. Meist bringt sich der Voyeur durch Masturbation zum Orgasmus. Ersatzweise erfolgt dies kurz nach dem Spannen. Für den Spanner bedeutet oft schon die Suche nach einer passenden Gelegenheit eine Steigerung seiner Lust. Viele Voyeure suchen gezielt Orte auf, an denen sich die Menschen ungeniert nackt zeigen, wie etwa Saunen oder FKK-Strände. Viele beobachten ihre ahnungslosen Opfer auch durch das eigene Fenster.

Rechtliche Aspekte des Voyeurismus

Grundsätzlich hat jeder Mensch ein Recht auf Privatsphäre. Es ist verständlich, dass die Meisten einen Voyeur als Belästigung empfinden und sich das nicht gefallen lassen wollen. In Deutschland ist Voyeurismus unter bestimmten Umständen strafbar. Im Paragraf 201a StGB ist dies genauer definiert. Dieser besagt, dass unbefugte Aufnahmen von einer Person, “die sich in einer Wohnung oder einem gegen Einblick besonders geschützten Raum befindet” nicht erlaubt sind. Kommt es zu einer Anzeige, so muss der Täter mit einem Jahr Gefängnis oder einer Geldstrafe rechnen.

Es ist erstaunlich, welche Fantasie ein Voyeur aufwendet, um das Objekt seiner Begierde ungestört beobachten zu können. So werden Sichtschutzmaßnahmen unterlaufen, oder sie tarnen sich, um unerkannt zu bleiben. Dank moderner Webcams gelangen die Spanner oft sehr leicht an das geeignete Bildmaterial. Diese Kameras lassen sich versteckt installieren und ermöglichen Einblicke in die Privatsphäre, die vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen wären.

Ist Voyeurismus eine Krankheit?

Fachleute halten Voyeurismus nicht unbedingt für eine Krankheit. Für viele Betroffene ist ihr Voyeurismus das einzige sexuelle Auslassventil. In der Regel hält sich der Drang zum Beobachten auch in Grenzen und beschränkt sich auf einen flüchtigen Blick. Echte Spanner sind meist ganz harmlos und werden nur selten zudringlich oder gar handgreiflich. Extensiver Voyeurismus gilt jedoch als Persönlichkeitsstörung und als Störung der Sexualpräferenz. Sie wird als wiederkehrender oder anhaltender Drang, andere Menschen bei sexuellen Aktivitäten oder intimen Tätigkeiten, ohne ihr Wissen zu beobachten. Laut WHO gilt dies zwar nicht unbedingt als Krankheit, jedoch als Gesundheitsproblem.

 

Der Wohnort von Kindern beeinflusst ihr Gewicht

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In einer Studie der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig haben sich Prof. Dr. Elmar Brähler und sein Expertenteam mit dem Zusammenhang psychosozialer und geographischer Faktoren bei der Entstehung von Übergewicht im Kindesalter beschäftigt. Rund 15 % der Kinder in Deutschland sind übergewichtig und alarmierende 6 % von ihnen sogar bereits adipös. Ist es doch noch jedem klar, dass der übermäßige Verzehr von Süßigkeiten schnell zu dem einen oder anderen Speckröllchen am Bauch der lieben Kleinen führen kann, ist die Diskussion über Ursachen und Risikofaktoren für Übergewicht als eine ernstzunehmende Krankheit mit verheerenden Folgeerkrankungen weitaus komplexer.

Die Leipziger Forscher haben in ihrer Studie nicht nur neue Zusammenhänge erkannt, sondern konnten diese auch in Einklang bringen mit Ergebnissen aus dem USA. Doch lesen Sie selbst. Die Studie im Detail Im Zuge der Einschulungsuntersuchungen der Stadt Leipzig sammelte das Team um Prof. Dr. Brähler Daten von rund 3 000 Kindern bezüglich ihres Körpergewichts und ihrer Lebenssituation. Um nicht nur die psychosozialen Faktoren, wie vor allem den Sozistatus der Eltern, mit in Betracht ziehen können, unterteilten die Forscher die 63 Orteilsteile des Leipziger Stadtgebietes in vier Kategorien. Während in Wohngegenden der Kategorie 4 eine relativ große Arbeitslosigkeit herrscht und dort lebende Familien als die so genannte bildungsferne Schicht bezeichnet werden können, werden die Nachbarschaften der Kategorie 1 vor allem von finanziell und sozial gut situierten Familien bewohnt.

Die Ergebnisse, die die Forscher bei der Auswertung ihrer Daten erzielten, waren mehr als eindeutig: Rund 12 % der in den Ortsteilen der Kategorie 4 lebenden Kinder waren übergewichtig. Das waren mehr als doppelt so viel Kinder als in den Kategorie 1 Nachbarschaften. Dass der geographische Aspekt dabei eine sehr entscheidende Rolle spielte, zeigte der Zusammenhang, dass Kinder mit sozial schwach gestellten Eltern, die in privilegierten Wohngegenden wohnten, dennoch ein geringeres Risiko an Übergewicht zu erkranken aufwiesen, als Kinder aus sozial benachteiligten Familien in Bezirken der Kategorie 4.

Verbindung zu anderen Forschungsergebnissen und Zukunftsausblick

Woher genau die massiven Unterschiede zwischen den verschiedenen Wohnorten rühren, muss noch geklärt werden. Einen Anhaltspunkt liefern jedoch Forschungsergebnisse aus den USA, die im Einklang mit der hier vorgestellten Studie stehen. Amerikanische Forscher fanden nämlich heraus, dass benachteiligte Wohngegenden sich nicht nur in ihrer sozialen Struktur, sondern vor allem auch in ihrer baulichen Beschaffenheit von den privilegierteren Nachbarschaften unterscheiden. Der verminderte Zugang zu Grünflächen, direkter Sonneneinstrahlung und das Fehlen von Spielplätzen könnte einer der entscheidenden Faktoren für das erhöhte Gesundheitsrisiko der Kinder aus diesen Vierteln sein. Können diese Vermutungen in zukünftigen Forschungen bestätigt werden, so können auch die Kommunen reagieren und an einer Schaffung kindgerechter Lebensräume arbeiten. So ließe sich auch ein verheerender Dominoeffekt aufhalten, demzufolge übergewichtige Kinder im späteren Leben häufig sogar adipös werden und deren Kinder dann wiederum ein erhöhtes Risiko haben, ebenfalls an Übergewicht zu erkranken. Prof. Dr. Brähler und seine Kollegen stellen unter anderem die Ergebnisse dieser Studie und auch den Zukunftsausblick der neu gewonnenen Fakten noch einmal ausführlich auf der Pressekonferenz des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Berlin am 27. März 2014 vor.

 

Albträume

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Der Fall von einem Hochhaus, Einbrecher im eigenen Heim oder der Angriff eines übermannsgroßen Monsters: Die Motive von Albträumen jagen uns meist nicht nur einen gehörigen Schock ein, sondern sind auch recht vielseitig; ob bestimmte Themen vorherrschend sind und wie die Gefühlswelt aussieht, die einen Albtraum begleitet, hat nun ein Forscherteam aus dem kanadischen Montreal genauer studiert.

Dazu instruierten sie die 572 Teilnehmer der Studie, über mehrere Wochen hinweg detaillierte Aufzeichnungen über ihre Träume zu machen. Als Ergebnis der Auswertung dieser Notizen erstellten die Wissenschaftler eine Auflistung darüber, welche Themen und Gefühle in Albträumen dominieren.

Hierbei ist wichtig zu erwähnen, dass zwischen schlechten Träumen und Albträumen unterschieden wird: Während ein schlechter Traum den „Betroffenen“ weiterschlafen lässt, sorgt ein Albtraum nach der Definition der Wissenschaftler dafür, dass der Schlafende meist abrupt aus dem Traumzustand erwacht.

Leichter Schlaf lässt uns erinnern

Wer sich schon einmal mit der Struktur unseres Schlafrhythmus beschäftigt hat, wird wissen, dass die sogenannten REM-Phasen, in denen der Schlaf am leichtesten ist, einhergehen mit im Nachhinein erinnerbaren Träumen – und damit auch Albträumen. Während in der ersten Hälfte des durchschnittlich siebenstündigen Nachtschlafs der Tiefschlaf vorherrscht und nach derzeitiger Kenntnis in dieser Zeit weniger Zeit fürs Träumen aufgewendet wird, dominieren die Traumphasen in der Regel die zweite Hälfte unseres Schlafes. Durchleben wir dabei ein Szenario, dass eine intensive negative Emotion hervorruft, führt das meist zum plötzlichen Aufwachen. Dieses abrupte Erwachen wiederum ermöglicht es uns für gewöhnlich, ein recht detailreiches Bild von unserem Albtraum ins Gedächtnis zu rufen – ein möglicher Grund, warum Albträume meist besser in der Erinnerung haften bleiben als beispielsweise Träume, die ein positives Gefühl auslösen.

Doch zurück zu den kanadischen Wissenschaftlern, die unzählige Aufzeichnungen von Albträumen analysierten: Laut ihres Artikels im Fachmagazin „Sleep“ behandelten 49 Prozent aller grauenerregenden Träume das Thema eines körperlichen Angriffs. Darauf folgt mit 21 Prozent die Angst, davor abgewiesen oder betrogen zu werden. Etwa 17 Prozent der Albträume drehten sich um Versagensangst. Die Furcht vor Krankheit oder Tod betrafen 9 Prozent. Überraschend: Das gern zitierte Motiv des Fallens schaffte es nur weit abgeschlagen auf den letzten Platz mit einer Häufigkeit von 1,5 Prozent – und teilt sich diesen Platz mit Unfällen, Insektenangriffen und anderen, bizarren Schreckenserlebnissen.

Wie erwartet war ein Gefühl der Angst die am häufigsten registrierte Emotion, die in Verbindung mit einem Albtraum auftritt; weiterhin gaben die Probanden das Aufkommen von Ärger, Ekel, Enttäuschung und Ärger an. In 4 Prozent der Fälle war erstaunlicherweise von positiven Gefühlen die Rede – doch Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel.

 

Anerkennung von psychischen Krankheiten

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Der Hashtag #notjustsad versammelt zahlreiche Erlebnisberichte von psychisch kranken Menschen, die sich über ihre Erfahrungen mit ihrer Krankheit und auch mit der Begegnung mit ihrer Umwelt austauschen. Der Titel notjustsad drückt bereits aus wie schwierig die Beziehung von Gesellschaft und psychischen Leiden immer noch ist. Physische Krankheiten finden nach wie vor mehr Anerkennung und Verständnis als psychische Erkrankung, dabei sind diese verbreiteter denn je.

Psychische Krankheiten folgen keiner Logik

Vor allem aufgrund des nach wie vor bestehenden Unverständnisses der Gesellschaft neigen viele Betroffene dazu sich verstecken zu wollen oder das Gefühl zu haben dies machen zu müssen. Dass Patienten nun im Internet ein Forum finden sich auszudrücken, ist lediglich eine Begleiterscheinung dieses Phänomens.

Dieses Forum eint schließlich Gleichgesinnte, die verstehen können, wieso man manchmal am Leben scheitert und es eben nicht so einfach ist den Teller aufzuessen, wenn man an einer Essstörung leidet oder dass man nicht schwach ist, wenn man Erlebtes nicht alleine schafft zu verarbeiten. Eine Barriere zwischen Betroffenen und nicht-Betroffenen ist sicherlich die Logik, die an anderen Stellen so verlässlich greift. Dass man sich als Depressiver tagelang Zuhause einigelt und mal viel und dann wieder gar nicht sprechen will, ist unlogisch. Dass ein Bulemiker viel zu viel Essen in sich reinschaufelt, um es dann zu erbrechen, ist unlogisch. Psychische Krankheiten folgen keiner Logik und das macht sie eben so wenig verständlich; auch für Betroffene.

Umgang mit psychisch Kranken

Natürlich ist es für Außenstehende oftmals sehr schwer mit psychisch Kranken umzugehen. Sie wissen nicht weiter, haben das Gefühl nicht helfen zu können und vor allem nicht zu verstehen. Dann versuche es aber bitte trotzdem. Spreche Deinen Angehörigen an, zeige Deine Absicht verstehen zu wollen und biete ihm an Hilfe zu suchen und zwar gemeinsam. Das reicht oftmals schon, damit man sich als Betroffener nicht ganz alleine fühlt in der Welt, die auch für ihn oftmals keinen Sinn ergibt. Du sagst doch auch nicht zu jemandem, der an einer Grippe erkrankt ist, er soll sich gefälligst bemühen. Vorwürfe und Druck sind Fehl am Platz, eine helfende Hand niemals.

 

Die Angst vor dem Glücklichsein

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Psychologen haben jüngst herausgefunden, wieso manche Menschen mehr Glück empfinden können als andere. Desweiteren sind sie zu einem Schluss gekommen, wie man Menschen mit weniger Glück helfen kann.

Man kann die Angst vor Spinnen, Schlangen oder Höhenangst nachvollziehen. Die Angst vor dem Glück jedoch ist für viele nicht wirklich verständlich. Diesem Phänomen sind Psychologen auf der Spur. Sie suchen zeitgleich nach Strategien und Wegen für mehr Lebensfreude.

Das Glück wird nicht von allen Menschen freudig empfangen. Manche Menschen scheinen die Unzufriedenheit und den Misserfolg in ihrem Leben regelrecht zu suchen. Davor dass es ihnen gut geht, fürchten sie sich. Freudengefühle werden gedämpft. Forscher nennen dieses Phänomen die Angst vor dem Glücklichsein, oder auf Englisch, „Fear of happiness“.

Laut dem Psychiater Paul Gilbert vom Kingsway Hospital 2012 in Großbritannien stehe eine Depression mit der Angst vor dem Glück in einem engen Zusammenhang. Einige Menschen würden die Angst vor dem Glücklichsein, laut der „Scientific American“, einer US Fachzeitschrift, mit einer entsprechenden Form von Faulheit gleichsetzen. Glück ist für sie demnach unmoralisch.

Andere wiederum fühlen sich unwohl, wenn sie sorglos sind. Wieder andere haben die Angst, dass, nachdem sie sich über etwas freuen, dieses Etwas wieder weggenommen wird.

Ein Mensch, der glücklich ist, müsse mit etwas Negativem rechnen. Dieser Aberglaube ist häufig mit der Furcht vor der Lebensfreude verknüpft. Es ist wie eine Bestrafung für das Glück, so der Neurologe und Psychiater aus Salzburg, Manfred Stelzig. Laut ihm könne dieses Negative eine Krankheit oder ein Schicksalsschlag sein, eben etwas, welches glückliche Menschen plötzlich auf eine harte Probe stellt.

Glücksanleitung

Die Fähigkeit zum Glücklichsein ist größtenteils angeboren, das zeigen die Studien. Dennoch ist es möglich zu lernen, wie man glücklicher wird – zumindest sind sich dessen viele Psychologen sicher. Selbst im direkten Angesicht von seelischen Schocks, Elend oder Stress seien manche Menschen immer bemerkenswert fröhlich und gelassen geblieben – das habe die kalifornische Professorin für Psychologie, Sonja Lyubomirsky, selbst überrascht.

Die Psychologin hat herausgefunden, dass die Grundeinstellung zum Leben das Glücklichsein glücklicher Menschen verstärkt. Dieses Phänomen nennt sie „Happy habits“. Der Mechanismus ist bei unglücklichen Menschen genau andersherum. Die meisten Menschen empfinden das Glück als ein Wohlbefinden. Ein Gefühl, dass das Fühlen, das Handeln und das Denken eins geworden sind, ein Gefühl, dass man angekommen ist, dass es richtig ist, so Stephan Lermer, ein Psychologe aus München. Der US amerikanische Autor und Psychologe Peter Lambrou erklärte zudem, dass die Angst vor dem Glück in kleinen Schritten überwindbar sei. Es würde darum gehen, kleine und positive Emotionen allmählich zuzulassen. Außerdem muss man lernen, sich in diesen Emotionen behaglich zu fühlen.

Sich an kleinen Dingen erfreuen

Das Lösen einer schwierigen Aufgabe beispielsweise streut normalerweise Genugtuung. Wenn das nicht so ist, kann man das lernen. Auch die Freude über einen sonnigen Tag ist erlernbar, jedoch muss man sich daran erst langsam gewöhnen. Der Gedanke, dass auf Wohlgefühl und Vergnügen meistens keine Katastrophe folgt, ist für unglückliche Menschen neu. Nach Glücksmomenten müsse man außerdem in den gegenwärtigen Umständen des Lebens suchen. Wer immer in der Zukunft sucht, ist auf Dauer unglücklich.

 

Ausdauersport macht süchtig

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Die meisten Menschen nehmen sich zwar immer wieder vor, mehr und regelmäßig Sport zu treiben. Jedoch sind, ein- oder zweimal pro Woche, meist die Regel.

Es gibt aber auch Zeitgenossen, die sich täglich und fast schon zwanghaft sportlich betätigen müssen. Es kann sogar soweit kommen, dass die Betroffenen mit der Zeit die Kontrolle über sich verlieren. Gerade bei Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren oder Triathlon ist die Gefahr einer Sucht besonders groß.

Fast 5 Prozent der Sportler sind suchtgefährdet!

Die Wissenschaftler der der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben über 1.000 Sportler befragt und stellten Erschreckendes fest. So gelten 4,5 Prozent als sportsuchtgefährdet. Die größte Gefahr besteht ihrer Untersuchung nach bei den Sportlern, die schon jahrelang trainieren. Als Folge ihrer Sucht leiden sie unter Symptomen wie Unruhe, Schlafstörungen oder depressiven Stimmungen.

Sportsüchtige missachten körperliche Signale!

Die Untersuchung hat gezeigt, dass es zwei unterschiedliche Gruppen von Sportlern gibt. Die, die nur anfällig für die Sportsucht sind und jene, die sie sich bereits antrainiert haben. Typisch für Sportsüchtige ist, dass sie ihre körperlichen Signale missachten und trotz starker Schmerzen einfach weitertrainieren. Wenn sie keinen Sport treiben, leiden sie unter Entzugserscheinungen. Ähnlich wie bei einer Drogen- oder Alkoholabhängigkeit neigen die Betroffenen zu depressiven Stimmungen. Sie sind innerlich unruhig oder schlafen schlecht. Bei manchen zeigen sich Anzeichen für sozialen Verfall, das bedeutet, dass sie sich von ihrer Umwelt abkapseln und soziale Kontakte abbrechen.

Das Verhalten kontrolliert die Persönlichkeit!

Bei vielen Süchtigen geht die Partnerschaft oder Familienbande in die Brüche. Dabei nehmen sie die negativen Veränderungen in ihrem sozialen Umfeld meist überhaupt nicht wahr. Man kann deutlich beobachten, dass das Verhalten die Persönlichkeit kontrolliert und nicht umgekehrt. Fragt man die Sportsüchtigen nach den Gründen für ihr exzessives Verhalten, so nennen viele ihr negatives Selbstwertgefühl als Auslöser. Viele leiden aber auch unter einem Zwang zum Perfektionismus. Der Sport gibt ihnen das Gefühl etwas zu leisten. Leider verlangt dies aber auch eine ständige Steigerung der Leistung. Der entstandene Teufelskreis kann von den Betroffenen selbst meist nicht mehr durchbrochen werden.

Sportsucht in der medizinischen Praxis!

Bis ein Sportsüchtiger sich in Behandlung begibt, vergeht oft eine lange Zeit. Geschieht dies rechtzeitig, also wenn die Sportsucht „nur“ auffällig ist, bestehen gute Chancen. Leider sind die Grenzen zwischen sportlichem Ehrgeiz und einer Sucht fließend. Das Krankheitsbild der Sportsucht ist erst seit Kurzem bekannt und tauchte bisher in kaum einem Fachbuch auf. Ein weiterer Gesichtspunkt der Sportsucht ist, dass sie dem Sportler hilft, Schmerzen besser zu ertragen. Der Süchtige sieht also keinen Grund, sein Verhalten als schädlich zu betrachten.

Normaler Sport oder schon Sucht?

Sport ist gesund und ein Sportler wird von seiner Umgebung bewundert. Anders als ein Drogen – oder Alkoholabhängiger, wird der Sportler nicht als Süchtiger wahrgenommen. Leider bestätigt dies den exzessiven Sportler noch in seiner Sucht. Denn seiner Meinung nach tut er seinem Körper ja etwas Gutes. Daher ist es schwer, den Betroffenen klar zu machen, wie sehr sie sich selbst schaden. Viele erkennen erst nach langer Zeit, dass sie sich nichts Gutes tun. Die körperlichen Schäden sind dann aber oft nicht mehr umkehrbar.