Achtsamkeit hilft in stressigen Alltagssituationen

Achtsamkeit hilft in stressigen Alltagssituationen


Das kennen wir doch alle: Wir laufen den Gehweg entlang und es gibt immer jemanden, der uns scheinbar beabsichtigt umrennen will. Das knabbert gerne mal an unserer Laune, erst Recht in der Corona Zeit, in der viele das Gefühl haben, jedem immer ausweichen zu müssen. Und dann kommen diese Gedanken, wir unterstellen böse Absichten. Aber ist das wirklich so? Wohl eher nicht. In Experimenten wurde nun untersucht, wie sich Achtsamkeit auf unsere innere Einstellung auswirkt, um mit solchen Situationen besser umzugehen zu können.

Achtsamkeit bringt auch soziale Vorteile

Das Ergebnis der Studie lautete, dass in Achtsamkeit geübte Menschen wesentlich besser mit uneindeutigen Verhaltensweisen umgehen können und diese nicht so schnell für feindselig zu erachten.

Wie liefen die Experimente ab?

Die PsychologInnen untersuchten die Reaktionen der Teilnehmer in Bezug auf mehrdeutige soziale Situationen, die auch böswillige Unterstellungen zuließen. Gebildet wurden drei Gruppen, die über Kopfhörer alltägliche soziale Situationen beschrieben. Beispielsweise benannten sie eine typische Situation, aus dem öffentlichen Nahverkehr, wobei ein Fahrgast sich den letzten freien Sitzplatz wegschnappt, obwohl man sich gerade setzten, wollte. Jedoch lassen diese Beispiele mit Absicht verschiedene Interpretationen zu. War es nun böswillig oder nicht? So wollten die PsychologInnen aufzeigen, wer der Situation eine positive oder negative Absicht unterstellt.

Es wurde in drei Gruppen unterschieden

Die erste Gruppe sollte sich auf den gegenwärtigen Moment fokussieren und negative Gedanken weitergleiten lassen. Dabei handelt es sich um ein Verhaltenskonzept aus der kognitiven und achtsamkeitsbasierten Therapie, auch decentering genannt. Man distanziert sich bewusst vom eigenen Erleben und nimmt die Situation nur als solche wahr, ohne diese zu bewerten. Die zweite Gruppe sollte sich emotional tief in die Situation zu begeben und die dritte Gruppe wurde gar nicht instruiert. Danach sollen diese das Handeln des jeweiligen Protagonisten bewerten. Handelte er mit Absicht oder nicht?

Das Ergebnis zeigt, dass diejenigen die emotional und gedanklich tief in das Geschehen eintauchten, auch alle negative Absichten unterstellten. Hingegen bewerteten die Personen, die Achtsamkeit und das Erleben des Momentes in den Vordergrund stellten die Situation neutral.

Man sollte sich nicht als Nabel der Welt sehen

Wir lernen daraus, dass wenn wir uns in die Situation hineinbegeben, wir eher negative Emotionen bei uns hervorrufen, als wenn wir achtsam mit der Situation umgehen und sie nicht auf uns beziehen.
 
In diesem Sinn: Bleibt entspannt und gesund!
Micodosing: Ist LSD der neue Kaffee?

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Ist LSD das Wundermittel für einen glücklichen, kreativen und konzentrierten Arbeitstag? Das sogenannte Microdosing verspricht diesen Erfolg. Menschen nehmen vor der Arbeit eine winzige Menge LSD zu sich und starten so aufgeweckt in den Tag. Ist diese Methode eine Lösung? Schauen wir mal weiter: Die amerikanische Autorin Ayelet Walkman verfasste das Buch „Ein richtig guter Tag“. Walkman leidet unter einer depressiven Erkrankung und versucht in einem Selbstversuch eine Lösung zu finden. Über einen Zeitraum von einem Monat nimmt sie alle drei Tage 10 Mikrogramm LSD ein. Am ersten Versuchstag fühlt sich aufgeregt und kann sich nicht vorstellen, Konflikten zu begegnen. Sie hatte zwar Schwierigkeiten einzuschlafen, war aber dennoch sehr zeitig wach. Auf der Arbeit fühlte sie sich sehr leistungsfähig und die Zeit verging wie im Flug.

Microdosing – der Weg zum Erfolg?

Die winzige Menge psychoaktiver Stoffe soll die Stimmung verbessern, aber auch Schmerzen lindern. Eine berauschende Wirkung ist nicht erwünscht. Aus diesem Grunde wird lediglich ein Zehntel der üblichen Menge zugeführt. Es gibt weitere Substanzen, die beim Microdosing eingesetzt werden. Hierzu zählen Meskalin, Ibogain, Psilocybin oder Ayahuasca. Menschen, die diese Behandlung durchführen, sind nicht auf einen Rausch aus. Die Wirkung ist kaum wahrnehmbar, sorgt aber stimmungsaufhellend, fördert die Kreativität und steigert die Leistungsfähigkeit auf der Arbeit.

Die Wurzeln hat diese Idee in den USA, in Silicon Valley. Dort gibt es viele Menschen, für die Erfolg und Leistungsfähigkeit an erster Stelle stehen. Effizienz ist unerlässlich. Die Tendenz geht dahin, kreative und flexible Mitarbeiter einzusetzen. Das Microdosing soll dies möglich machen. Aus der Arbeitswelt hat diese Behandlung inzwischen den Weg in andere Bereiche gefunden. Es soll bei Angststörungen und Depressionen ebenfalls eine gute Wirkung zeigen. Die Resonanz ist vielversprechend. Ein Großteil der betroffenen Personen berichtet von mehr Vitalität und mehr Zufriedenheit.

Wird das Microdosing unseren guten alten Morgenkaffee ersetzen?

Microdosing scheint ein moderner Weg zu werden, Vitalität und Leistungsfähigkeit zu steigern und so im Berufsalltag zu bestehen. Aber auch für Schmerzpatienten oder bei manchen psychosomatischen Erkranken zeigt diese neue Behandlungsform Erfolge.

Dass das Micodosing aus dem Silicon Valley kommt, verwundert uns kaum. Die ständige Selbstopimierung muss Grenzen haben, sonst zerstören wir uns irgendwann selbst. Im medizinischen Bereich sieht das anders aus, denn hier steht nicht die Optimierung um noch mehr und besser arbeiten zu können im Mittelpunkt, sondern die Gesundheit.

Fass Dir selber an die Nase

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Es gibt Leute, die sich immer wieder ins Gesicht fassen. Die Nase wird berührt, an den Ohren gezupft oder über die Augenbrauen gestrichen. Aber warum tun wir so etwas? Bei Tieren ist es unüblich, sich zu berühren. Sie jedoch brauchen einen triftigen Grund dafür, z. B. um ein Insekt zu vertreiben. Affen sind die Ausnahme im Tierreich – sie tun es den Menschen gleich. Forscher untersuchen diese Dinge schon seit über 200 Jahren. Besonders auffällig ist, dass sowohl Menschen wie auch Affen in Stresssituationen mehr dazu neigen, sich im Gesicht zu berühren.

Warum greifen wir uns an die Nase?

Wissenschaftler der Uni Leipzig haben nun die Lösung für dieses Rätsels gefunden. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass sich durch die Berührung die Hirnaktivität verändert. Es waren die Bereiche des Gehirns, die für das emotionale Empfinden und die Informationsspeicherung zuständig sind. Die Auslastung des Gehirns wird durch die Selbstberührung wieder abgeschwächt.

Sich selbst im Gesicht zu berühren scheint demnach ein Weg zu sein, mit Stress und kognitiver Überlastung umzugehen. Die Forscher aus Leipzig nannten diese Handlung „Eigenstimulation“. Sie hilft also dabei, Emotionsschwankungen auszugleichen. Es konnte jedoch nicht aufgeklärt werden, wodurch diese Wirkung zustande kommt. Die Ergebnisse geben dem Sprichwort „sich an die eigene Nase fassen“ eine ganz neue Bedeutung.

 

Der Geruch der Krankheit: Krankheiten erschnüffeln?

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Fast jeder hat es schon einmal bemerkt: Kranke Menschen haben oft ihren ganz eigenen Geruch. Gemeint ist hier kein Gestank, obwohl das auch vorkommen kann, sondern die spezielle Zusammensetzung der Ausdünstungen erkrankter Menschen. Aus der Forschung wissen wir, dass viele Krankheiten einen ganz eigenen Geruch entwickeln. Leidet jemand an Diabetes, könnte sein Urin z. B. nach vergorenen Äpfeln riechen. Der Geruch eines Typhus-Kranken erinnert an gebackenes Brot. Ein eher schlimmes Beispiel ist Gelbfieber. Die Haut dieser Patienten riecht nach Metzgerei.

Sehr interessant ist die These einiger Wissenschaftler, die davon ausgehen, dass Krankheiten in einem Frühstadium „erschnüffelt“ werden können. Nötig wäre dafür nur, das feststeht, welcher Geruch durch die Krankheit verströmt wird. Es ist noch nicht lang her, da kam eine Frau aus Schottland in die Schlagzeilen. Sie hat durch den Geruch eines T-Shirts erkannt, dass eine andere Person unter Parkinson litt.

Erstaunliches zum Thema „Erschnüffeln“

So erstaunlich die Fähigkeit der schottischen Frau auch erscheint, im Grunde ist es jedem Menschen möglich. Wenn der Geruchssinn funktioniert, ist eine solche Deutung grundsätzlich möglich. Valerie Curtis der London School of Hygiene and Tropical Medicine erklärt diese wundersame Sache. Der Mensch ekelt sich grundsätzlich vor den Anzeichen einer Krankheit. Durch diesen Ekel vor Schleim, Eiter oder Erbrochenem schützen wir uns vor Krankheiten.

Warum riecht eine Krankheit überhaupt?

Nun stellt sich die Frage, warum Menschen anders riechen, wenn sie krank sind. Der menschliche Körper sondert ununterbrochen chemische Verbindungen ab. Die Zusammensetzung hängt von der Gesundheit, der Ernährung oder dem Alter der Person ab. Der Geruch wird außerdem durch die Arbeit von Mikroben auf der Haut oder im Darm beeinflusst und der Stoffwechselprozess wird durch sie verändert. Ist jemand auf Körpergerüche sensibilisiert, fallen ihm auch Veränderungen auf.

Der spezielle Fall aus Schottland rief die Theorie des Erkennens einer Krankheit durch den Geruchssinn wieder wach. Bei Parkinson handelt es sich um eine Krankheit, die im Frühstadium nur schwer zu erkennen ist. Zur Zeit der Diagnosestellung ist Parkinson oft schon relativ weit fortgeschritten. Die Dame aus Schottland roch die Krankheit sechs Jahre, bevor die Diagnose gestellt wurde.

Das Hunde beispielsweise Krebs erschnüffeln können wussten wir, dass aber Menschen dies auch können ist sehr interessant. Ein Grund um mit Geruchsveränderungen und –wahrnehmungen achtsamer umzugehen.

Marshmallow-Test: Mehr Erfolg durch Selbstkontrolle

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Walter Michel hat sein wissenschaftliches Leben mit der Erforschung der Selbstkontrolle verbracht. Wie er dazu gekommen ist, kannst Du in Teil 1 Psychologe Walter Mischel über Selbstkontrolle nachlesen. In seiner Studie zur Selbstkontrolle, dem Marshmallow-Test, zeigte er, warum manche Kinder das Marshmallow-Spiel besser schafften als andere Kinder.

Selbstkontrolle und kognitive Fähigkeiten bei Kindern

Es hing mit den kognitiven Fähigkeiten des Kindes zusammen. Einige Kinder änderten beispielsweise die Denkweise über die Marshmallows. So waren es für einige Kinder einfach nur Wolken und keine begehrte Süßigkeit.

Diese Vorstellung einer weniger begehrenswerten Form kann allerdings nicht als „Selbstbetrug“ gewertet werden. Kinder sind Meister der Vorstellungskraft. In ihren Spielen sind sie Feuerwehrmänner oder Lokführer, Sängerin oder Ärztin. Dass sie dies beherrschen fördert ihre Selbstkontrolle und Willenskraft. Zwei wichtige Themen im Leben eines Menschen.

Selbstkontrolle für mehr Erfolg im Leben

Kinder, die sich beim Marshmallow-Test in Geduld üben können, sind oftmals auch in Kindergarten und Schule aufmerksamer. Ihre Konzentration ist besser und sie nehmen den Lernstoff besser auf. Dieser frühe Erfolg sorgt in der Folge für ein gutes Selbstbewusstsein. Dieser Stolz zeigt sich bei den Kindern, die beim Marshmallow-Test teilgenommen haben. Sie haben in den meisten Fällen die Süßigkeit sogar mit heimgenommen, um sie stolz ihren Eltern zu präsentieren. Sie hatten ihre eigenen Erwartungen erfüllt.

Was ist mit Kindern, die nicht warten können?

Es wäre verrückt ,zu glauben, dass ein einfacher Süßigkeitentest für eine Lebensprognose ausreicht. Allerdings wurden diesbezüglich auch Langzeitstudien durchgeführt. Die Durchschnittswerte zeigen, dass die Kinder, die auf die Belohnung warten konnten, öfter einen besseren Bildungsabschluss erreichten. Außerdem neigten diese Kinder kaum zu Übergewicht oder Drogenkonsum.

Es ergibt aber trotzdem Sinn, wenn Kinder Selbstbeherrschung lernen. Dafür ist wichtig, dass das Kind wirklich erhält, was ihm versprochen wird. Kinder müssen sich auf ihre Eltern verlassen können. Dies ist ein großer Beitrag für ein solides Lebensfundament des Kindes. Ein weiterer Beitrag ist dem Kind in den ersten zwei Lebensjahren nicht viel Stress auszusetzen, ohne es zu stark zu behüten.

Zeigt sich, dass ein Kind bereits Schwierigkeiten in Bezug auf die Selbstkontrolle hat, können Gedächtnisübungen oder Rollenspiele hilfreich sein. Schulungen zur Selbstkontrolle sollten bereits im Kindergarten und auch in der Schule angewendet werden. Ziel sollte es sein, die Kluft zwischen Kindern aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten zu verringern. Grundsätzlich ist es in jedem Menschen veranlagt, sich zu verändern. Wir können also auch Selbstbeherrschung lernen.

Guter Vorsatz – gute Tat?

Gute Vorsätze sind oft nicht konkret formuliert. Es klingt dann wie „ich sollte weniger essen“ oder „ich sollte öfter zum Sport gehen“. Einfacher sind konkrete Regeln nach dem „Wenn-Dann-Prinzip“. Wenn es Donnerstag 18.00 Uhr ist, dann gehe ich joggen! Solche Regeln können auch Kinder üben. Wenn ich Hausaufgaben mache, ist der Fernseher aus! So werden Dinge zur Gewohnheit.

Wie schwer ist ein gesundes Leben?

Ungesunde Dinge wie Fast Food, Rauchen oder Trinken schaden uns nicht unmittelbar. Deshalb überwiegt oft die Lust auf diese Dinge. Wir können aber Selbstkontrolle üben, indem wir uns die Konsequenzen in der Zukunft bewusst machen. Man muss sich klarmachen, dass man starkes Übergewicht hat, wenn man jeden Tag Fast Food isst. Man muss sich verdeutlichen, wie eine Krebserkrankung aussieht, die durch das Rauchen entstehen kann. Nur so lernen Menschen, den gegenwärtigen ungesunden Reizen zu widerstehen.

Professor Mischel wird sogar oft um Rat gefragt, ob Promis oder Politiker noch vertrauenswürdig sind, wenn sie öffentlich die Selbstkontrolle verloren haben. Niemand ist fehlerlos. Und nur weil sich ein Promi mal einen Fauxpas leistet, heißt nicht, dass man ihm nicht mehr vertrauen kann.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass es nicht nur kontrollierte Bereiche im Leben gibt. Zum Ausgleich sollte es auch Gelegenheiten geben, in denen man sich nicht kontrollieren muss und einfach mal genießen kann.

Selbstbeherrschung ist laut Mischel sehr wichtig, um Ziele zu erreichen. Allerdings gibt es noch viele weitere Aspekte, die für den Erfolg mit verantwortlich sind. So spielt z. B. die Persönlichkeit oder das soziale Umfeld eine Rolle. Außerdem hängt es von unserer Stimmung oder Situation ab, wie sehr wir etwas im Griff haben.

Selbstkontrolle macht das Leben erfolgreicher

Selbstkontrollierte Menschen haben gute Aussichten, das Leben erfolgreicher zu meistern. Allerdings ist nicht nur diese Fähigkeit dafür ausschlaggebend. Andere Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle, welchen Bildungsabschluss man erreicht oder ob man finanziell gut situiert ist. Das sind nur wenige Beispiele. Grundsätzlich ist die Fähigkeit zur Selbstkontrolle aber sehr hilfreich und es lohnt sich diese zu erlernen.

Psychologe Walter Mischel über Selbstkontrolle

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Erwachsene können viel von Kindern lernen. Walter Mischel ist Psychologe und hat die Erklärung dafür gefunden, wie wir es im Leben weiterbringen. Das Schlüsselwort ist die Selbstkontrolle oder auch Selbstbeherrschung. Professor Mischel lernte selbst schon früh, dass man auf manche Dinge warten muss, aber das das Warten einen weiterbringen kann.

Schon als Kind verspürte Mischel den Wunsch, anderen Menschen zu helfen. Das spiegelte sich auch in seiner Arbeit  auf Trinidad wieder, die er während seiner Doktorandenzeit leistete. Auf Trinidad gab es Unstimmigkeiten zwischen indischen und afrikanischen Migranten. Damals arbeitete er mit Kindern aus beiden Bevölkerungsgruppen. Das Alter der Probanden lag zwischen 11 und 14 Jahren. Er ließ den Kindern die Wahl ein Stück Schokolade sofort zu erhalten oder zu warten und zwei Stücke Schokolade zu bekommen. Es stellte sich heraus, dass die Kids, die die Schokolade sofort wollten, schon oft in schwierigen Situationen mit Behörden oder der Polizei gesteckt haben. Kinder mit afrikanischen Wurzeln entschieden sich zumeist für das eine Stück Schokolade sofort. Die Kinder indischer Herkunft wollten lieber warten und zwei Stücke Schokolade.

Woher kommen die Unterschiede bei der Selbstkontrolle?

Daraufhin warf der Psychologe einen Blick auf das familiäre Umfeld. Es zeigte sich, dass in den indischen Familien fast immer ein Vater zum Haushalt gehörte. Die afrikanischen Kinder führten zum Großteil ein Leben ohne Vater. Den Kids aus vaterlosen Familien fehlte es an Vertrauen. Sie konnten nicht daran glauben, dass der Mann in zwei Tagen wirklich die Belohnung – nämlich zwei Stücke Schokolade – bringt. Prof. Mischel wurde damals klar, dass Vertrauen eine wichtige Voraussetzung ist, um warten zu können. Die Studie setzte also auch voraus, dass die Kinder Prof. Mischel vertrauen.

Mischel fand später die Entwicklung seiner eigenen Kinder sehr interessant. Wie die kleinen Menschen zu Beginn ihres Lebens unruhig und impulsiv waren, schon im Alter von vier Jahren deutlich ruhiger waren und Gespräche führen konnten, faszinierte ihn. Also suchte er nach dem Ursprung dieser Veränderung.

Der Marshmallow-Test

Der bekannte Marshmallow-Test kann mit jeder Süßigkeit durchgeführt werden, die dem Kind schmeckt. So wird sichergestellt, dass sich das Warten für das Kind auch lohnt. Vor diesem Test ist es wichtig, Vertrauen zu demjenigen aufzubauen, der den Test durchführt. Ist dieser Zeitpunkt gekommen, wird das Kind gefragt, ob es ein oder zwei Stücke der Süßigkeit möchte. Selbstverständlich antworten die Kinder mit „zwei“. Der Tester lässt dem Kind dann die Wahl, sofort eine Süßigkeit zu bekommen oder zu warten, bis er zurückkehrt und dann zwei zu erhalten.

Diesen Test führte der Psychologe mit seinen und vielen anderen Kindern durch. Sie versuchten sich selbst unter Kontrolle zu halten, um die zwei Süßigkeiten zu erhalten. Dazu entwickelten sie verschiedene Strategien. Mal hielten sie die Augen geschlossen, sie spielten mit sich selbst oder legten die Hände auf den Tisch. Ein Kind versuchte sogar einzuschlafen. Die Kids sind teilweise wirklich sehr erfinderisch. Von Singen über imaginäre Instrumente, bis hin zu Untersuchungen diverser Körperteile zeigten sie eine Vielzahl von Kontrollversuchen.

Warum manche Kinder den Marshmallow-Test besser bestehen als andere, könnt Ihr im zweiten Teil: Marshmallow-Test: Mehr Erfolg durch Selbstkontrolle lesen.

Die destruktive Eigenschaft der Empathie

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Empathie ist ein Begriff, der in aller Munde ist. Empathie gilt als Heilmittel für gesellschaftliche Probleme. So dachte man jedenfalls. In der Vergangenheit wurde oft ein Mangel an Empathie kritisiert. Wie in der Medizin verschreibt man bei einem Mangel das was fehlt, hier die Empathie.  So wurde sie dann als Heilmittel für entzweite Gesellschaften propagiert.

Obama- der Verfechter der Empathie

Präsident Obama war beispielsweise ein Verfechter der Empathie und bemängelte ein Defizit in der amerikanischen Gesellschaft. Allerdings ist Empathie kein Allheilmittel. So etwas gibt es nicht und es gibt – wie bei anderen Medikamenten auch – Nebenwirkungen. Doch was sollen die Nebenwirkungen sein? Durch wissenschaftliche Untersuchungen zeigten sich nun einige negative Auswirkungen der Empathie. Eine Studie der Universität Houston brachte ans Licht, dass Mitgefühl eine durchaus zerstörerische Wirkung auf Gesellschaften haben könnte. So sollen sich Personen, die besonders viel Einfühlungsvermögen besitzen, sich ganz besonders auf ihre politischen Gegner einschießen.

Verstärkung von Wir-gegen-sie-Gefühlen

An der Studie nahmen ca. 2.000 Probanden teil. Grundsätzlich sollte man davon ausgehen, dass Empathie für eine größere Nähe sorgt. Es ist aber unterschiedlich, wie Menschen auf Mitgefühl reagieren.

Empathie sorgt dafür, dass die Sorgen und Leiden meiner eigenen Leute in meinen Fokus fallen. Handelt es sich um eine politisch polarisierte Gesellschaft, wird das Wir-gegen-sie-Gefühl verstärkt. Drückt man dieses Phenomen einfach aus, wächst die Anzahl der Gruppen, die sich für die „Guten“ halten. Das hat zur Folge, dass die andere Gruppe automatisch die „Böse“ ist, die den „Guten“ nur Schlechtes zufügen möchten. Die Empathie wird dann nur in den eigenen Kreisen eingesetzt. Die Gefühle für die Gegenpartei zeigen sich in Hass, Wut oder Ablehnung. Man sieht sich selbst ja als Opfer.

Ist bei jemandem das empathische Vermögen sehr ausgeprägt, scheint die Neigung zu obiger Reaktion sehr wahrscheinlich. Das zeigte sich während der Studie.

Teilt sich eine Gesellschaft, egal in welcher Weise, wirkt Empathie extrem destruktiv. Gegnerische Lager gehen in diesen Fällen aufeinander los, während die eigene Gruppe Mitgefühl erhält. Es mangelt demnach nicht an Empathie, sondern an einem Gemeinschaftsgefühl. Aus diesem Grunde sollte also ein größeres Wir-Gefühl entwickelt werden.

Stress: Die Bewertung ist das Entscheidende

Achtsamkeit hilft in stressigen Alltagssituationen


Die Symptome für Stress sind wohl jedem bekannt: Das Herz klopft stark und die Atmung ist schneller als gewohnt. Auf der Haut bilden sich Schweißperlen und die gesamte Nacken- und Schulterpartie ist angespannt. Ein weiteres Zeichen sind kalte Füße und Hände. Der Körper setzt Cortisol und Noradrenalin frei, um den Körper auf eine Flucht oder einen Kampf vorzubereiten. Diesen Zustand mag wohl niemand.

Was bringt all der Stress?

 
Näher betrachtet, ist es eine außergewöhnliche Leistung, die der Körper in diesen Momenten vollbringt. Wir reagieren viel schneller und sind deutlich leistungsfähiger als sonst. Warum wird Stress dennoch negativ bewertet? Chronischer Stress wird als Auslöser für Burnout, chronische Erkrankungen und Depressionen verantwortlich gemacht.

Dabei gibt es auch in einem gesunden Leben Stresssituationen. Das ist durchaus normal und zu unserem Wohlbefinden ist eine gewisse Menge Stress wichtig. Psychologin Kelly McGonigal geht sogar soweit zu sagen, dass wir Freundschaft mit dem Stress schließen sollten. Sie selbst habe ihre Meinung zum gesundheitsgefährdenden Stress grundlegend geändert.

Die Stresswahrnehmung entscheidet

Eine achtjährige Studie befasste sich mit dem Stressempfinden von Menschen. 29.000 Erwachsene aus den USA wurden hierzu befragt. Unter anderem war wichtig, wie viel Stress sie innerhalb eines Jahres empfunden haben. Auch wurde die Frage gestellt, ob der Stress als gesundheitsschädlich empfunden wurde.

Die Wissenschaftler schauten ebenfalls auf Faktoren, die Lebensdauer und Gesundheitszustand beeinflussen könnten, so z.B. das Geschlecht, Sozialstatus, Alter oder ethnische Zugehörigkeit eines Menschen. Deutlich wurde, dass es die Einstellung zum Stress war, die eine bestimmte Wirkung auslöst. Menschen, die Stress entweder gar nicht empfanden oder ihn nicht als belastend wahrnahmen, hatten ein geringeres Sterberisiko. Gestresste Personen, die Stress als schädlich empfangen, hatten ein 43 % höheres Sterberisiko (es gab leider Tatsächlich Sterbefälle während der Studie). So deuten die Ergebnisse der Studie darauf hin, dass Stress allein nicht so schädlich ist, sondern die Bewertung bzw. Empfindung einzelner Personen.

Ein Team der Stanford University untersuchte, ob die körperliche Reaktion auf Stress anders wird, wenn ein Mensch seine Einstellung ändert. In Fachkreisen wird dies „Mindset-Effekt“ genannt. Bewerten Menschen den Stressor anders, ist die Stressantwort des Körpers ebenfalls verändert. In der Studie wurden zwei Probandengruppen Videos gezeigt. Das eine Video stellte Stress als stärkend dar, das andere als schwächend. Diese sehr unterschiedliche Einschätzung machte sich in den körperlichen Reaktionen bemerkbar. Probanden, die Stress für schwächend hielten, hatten einen höheren Cortisol-Ausstoß. Die andere Gruppe baute die Stressreaktionen deutlich schneller ab.

Die Energie des Stresses nutzen

Nimmt man die Stressreaktion als positive Energie wahr, ist es einfacher, die Reaktionen zu kontrollieren und abzuschwächen. Die hilfreiche Energiewahrnehmung macht Menschen stressresistenter. Stressforscher Hans Selye hat bereits zwischen negativem und positivem Stress unterschieden. Ein gesundes Maß an Stress macht stärker und unterstützt bei Wachstum und Entwicklung. Menschen, die den positiven Umgang mit Stress beherrschen, können ihn zum Wohle der Gesundheit nutzen.

Sehr wichtig ist der Wechsel zwischen Stress- und Ruhephasen. Moderater Stress kann sogar Immunreaktionen stärken und Wunden besser heilen lassen. Kurze Stressphasen sind demnach förderlich, während dauerhafte Stresssituationen eher schaden.

Es gibt kein stressfreies Leben. Deshalb ist es wichtig, wichtige Aufgaben anzugehen und fest darauf zu vertrauen, dass wir die Situation – und damit den Stress – bewältigen können. Besonders schädlich ist Langzeitstress, wenn die Person keinen Sinn in der Situation sieht oder unfreiwillig in diese gerät. Auch, wenn jemand nicht selbst die Kontrolle über eine solche Situation hat, ist es nicht förderlich. Kann man einen dieser Faktoren abstellen, ist der Stress schon weniger schädlich.

Gut dosiert können wir Stress nutzen und an ihm wachsen. Dauerhafte Stresssituationen oder Belastung sollten wir dennoch meiden. Ansonsten drohen Stresssymptome, die zu ernsten oder chronischen Erkrankungen führen können.

Hypnose und Manipulation: Man kann alles ändern!

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Unsere Entscheidungen werden durch Reaktionen auf neue Informationen beeinflusst. Zum Beispiel kann der Anblick eines Burgers unsere Wahl des Essens beeinflussen. Sehen wir einen Politiker, von dem wir bestimmte Verhaltensweisen gewohnt sind, kann dieser Eindruck das Verhalten bei der Wahl in eine bestimmte Richtung lenken. Psychologen der Universität Gent machten sich diese Erkenntnis zu Nutzen. Ihnen gelang nun eine Änderung von Werturteilen und impliziten Assoziationen. Diesen Erfolg können sie in nur einer Hypnose -Sitzung erreichen.

Die Studie: zwischen Hypnose und Entspannungsübungen

An der Studie nahmen mehr als 130 Probanden teil. Die Hälfte der Gruppe wurde hypnotisiert, die anderen führten lediglich Entspannungsübungen durch. Zunächst wurden die Assoziationen getestet. Den beiden Testgruppen wurden zum einen Gesichter, jeweils mit positiven und negativen Wörtern gekoppelt, präsentiert. Außerdem wurden zwei Personengruppen als aggressiv bzw. zivilisiert dargestellt. Im Anschluss überprüften die Wissenschaftler, ob die Testpersonen klassische Assoziationen aufwiesen.

Erstaunliche Ergebnisse

Die Gruppe mit den hypnotisierten Probanden wurde nach dem ersten Test informiert. Ihnen wurde daraufhin vermittelt, dass es sich mit den Personengruppen im Test anders verhält. Die aggressive Gruppe sei tatsächlich die zivilisierte und die andere die aggressive Verbindung. Die Assoziationen der Hypnose-Testpersonen veränderten sich dann sehr viel extremer, als der Probanden, die die neuen Informationen neutral erhielten. Sehr deutlich wurde dies durch den IAT (impliziter Assoziationstest). Die hypnotisierten Personen hatten viel kürzere Reaktionszeiten. Das Ergebnis bestätigte sich auch in dem Test mit der guten und bösen Person.

Die Wirkung der Hypnose

Die Wissenschaftler sehen in den Ergebnissen der Studie eine Beeinflussung durch die Hypnose in Bezug auf sehr simple gegensätzliche Informationen. Es besteht die Hoffnung, dass diese Methode auch in Bezug auf „ungesundes“ Essverhalten oder Drogen Anwendung finden kann. Wenn jemand schon sehr lange einer Sucht verfallen ist oder sich ein schlechtes Essverhalten angewöhnt hat, dürfte sich die Behandlung allerdings etwas schwieriger gestalten.

Es ist auch zu beachten, dass die Probanden der Studie freiwillig teilnahmen. Sie bezeichneten sich selbst als normal empfänglich für Suggestionen. Allerdings konnte die Wirkung dieser neuen Hypnose-Methode durch den Test nachgewiesen werden.

Grundsätzlich könnte diese neue Methode einen Durchbruch in der Behandlung von Suchterkrankungen oder Übergewicht sein. Auch in anderen Bereichen ist diese Hypnose-Behandlung denkbar. Die Studie ist vielleicht ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Durchbruch.

Besserer Umgang mit der Unsicherheit

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Ganz gleich, ob es die eigene Zukunft im Beruf, den Klimawandel oder den Brexit betrifft, viele Menschen haben Angst vor Ungewissheiten und Unsicherheiten. Ein Psychologe der Goethe-Universität in Frankfurt am Main zeigt, wie man sich mit der Unsicherheit arrangiert.

Bereits Benjamin Franklin schrieb im Jahr 1789, dass nichts in dieser Welt sicher sei, außer dem Tod und die Steuern. Es erweckt seither den Anschein, dass die Ungewissheit weltweit mehr zu- als abgenommen hat. Dabei beschäftigen viele wichtige Fragen die Menschen: Wird der aktuelle US-Präsident Donald Trump nicht nur mit China, sondern auch mit Europa einen Handelskrieg beginnen? Wie sieht Europa nach dem Brexit aus? Wird es ihn überhaupt tatsächlich geben? Diese und viele weitere große Konflikte in der aktuellen Zeit sind, allein schon durch die unglaubliche Anzahl an beteiligten Parteien, chaotisch, praktisch undurchschaubar und dadurch auch nur sehr schwer vorhersehbar. Zu diesen globalen, kontinentalen, nationalen und lokalen Ungewissheiten kommen private Unwägbarkeiten hinzu: Verliere ich bald meinen Job? Werde ich vielleicht unheilbar krank? Scheidet vielleicht ein geliebter Angehöriger bald aus dem Leben?

Menschen haben ein Bedürfnis nach Sicherheit und vermeiden Unsicherheit

Angesichts dieser Ungewissheit, repräsentiert durch die eben genannten beispielhaften Fragen, scheint es so manchem wie ein Wunder, einen unbedarften und glücklichen Menschen zu sehen. Da Menschen ein grundlegendes Bedürfnis nach einer sicheren und kontrollierten Welt haben, biologisch verankert im sogenannten Sicherheitstrieb, wollen Menschen Kontrolle über das Leben. Das betrifft besonders bedrohliche Situationen. Wie ein Mensch die Kontrolle wahrnimmt, ist von Individuum zu Individuum jedoch sehr unterschiedlich ausgeprägt.

Vieles lässt sich nicht kontrollieren

Unsicherheit ist nach Søren Kierkegaard sowie anderen Existenzphilosophen eine Grundbedingung im Leben. Sie ist also allgegenwärtig. Das Entscheidende ist jedoch der Umgang mit dieser Unsicherheit. Manche begegnen ihr mit Akzeptanz, getreu dem Motto „ich lasse es einfach auf mich zukommen“. Andere wiederum haben große Angst. Sie setzen sich schon vorher mit dem Thema auseinander.

Ein extremes Beispiel von hoher Aktualität ist die Unsicherheit, die sich bei Geflüchteten zeigt. Bspw. haben Flüchtlinge aus Afghanistan eher schlechtere Chancen auf einen dauerhaften Aufenthaltstitel. Eine neue Sprache, eine neue Umgebung, neue Umgangsregeln – Unsicherheiten kommen hier zu einem Extrem zusammen. Hinzu kommen Erfahrungen wie Folter oder Vergewaltigung und sehr häufig bildet sich eine Depression aus. Die heutige Generation der Nachkriegszeit kann sich das nicht mehr vorstellen.

Buddhistische Lehre und Achtsamkeitstraining helfen

Eine Therapiemöglichkeit bei exzessiven Sorgen bzw. Sorgemachen ist das Achtsamkeitstraining. Hier versuchen die Betroffenen, sich mehr mit der Gegenwart zu beschäftigen, mit dem Leben im Hier und Jetzt und mit der aktuellen Wahrnehmung.

Ausmaß der Unsicherheit nimmt nicht zu

Laut der Vermutung des Psychologen wird die Welt übrigens nicht ungewisser, allerdings verändern sich die Formen der Ungewissheit. Das ist alleine schon den besseren technischen Möglichkeiten zuschulden: Früher war das Klima kein Thema, weil man es nicht beeinflussen konnte. Heute hat man die Möglichkeiten und diskutiert darüber. Im Übrigen sollte es nicht Ziel sein, Unsicherheiten restlos zu beseitigen. Das geht nicht, denn das Leben ist nun einmal ungewiss. Dies zu akzeptieren, darin besteht die globale, gesellschaftliche und letztlich auch individuelle Aufgabe.

Wochenbettdepressionen treten häufiger bei Müttern von Jungs auf

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Mädchen oder Junge? Offenbar beeinflusst das Geschlecht des Babys das Risiko einer Wochenbettdepression seitens der Mutter. Es ist ein Klischee, dass Eltern, die gerade ein Kind bekommen haben, vor lauter Glück im siebten Himmel schweben. Tatsächlich leiden etwa 10-15 % der Mütter innerhalb eines Jahres nach der Geburt an einer eine Behandlung bedürfenden Depression, der sogenannten Wochenbettdepression. Symptome sind allem voran der fehlende Antrieb, Schlafprobleme sowie Appetitlosigkeit. Im Extremfall fühlen sich die Betroffenen wertlos und es können suizidale Gedanken auftreten.

In einer Studie wurde nun untersucht, wie die Häufigkeit dieser postpartalen Depressionen im Zusammenhang mit weiteren Daten bei der Geburt stehen. Dabei tat sich ein besonders ungewöhnlicher Zusammenhang auf: Laut den Daten hatten Mütter, die einen Jungen geboren haben, ein größeres Risiko, an einer Wochenbettdepression zu erkranken.

Depressionsrisiko steigt mit Geburt von Jungen

In der Studie wurden 306 Frauen untersucht. Alle hatten wenigstens ein Kind geboren und waren bereits aus der Menopause. Die Mütter sollten im Rückblick über ihre Erfahrungen bei der Geburt berichten. Bei 17 % der Mütter, die einen Sohn geboren hatten, folgte eine im Nachhinein eine als Depression zu bewertende Phase. Zum Vergleich: Bei Müttern, die eine Tochter geboren hatten, waren es nur 11 %. Der Risikofaktor selbst ist dabei noch nicht besonders groß, denn weitaus größere Auswirkungen auf die Psyche im Kontext einer Wochenbettdepression haben Geburtskomplikationen mit einer langen Erholungszeit. Tendenziell treten solche Komplikationen bei männlichen Babys häufiger auf, was die Depressionsgefahr laut der Forschungsgruppe allerdings nur zu einem Teil erklären könnte.

Immunsystemreaktion könnte Hauptursache sein

Stattdessen wird als Hauptursache vermutet, dass die Reaktion des mütterlichen Immunsystems auf männliche Föten stärker ausfällt. Als Risikofaktor für Depressionen wurden solche Entzündungsprozesse in der Vergangenheit identifiziert. Dass noch viele weitere Auswirkungen eine Rolle spielen, zeigen andere Studien aus China, der Türkei oder aus Indien. Hier ist das Umgekehrte der Fall: Das Risiko einer Wochenbettdepression steigt, wenn eine Tochter geboren wurde. Laut der Forschungsgruppe steht das mit dem gesellschaftlich verbreiteten Wunsch, einen Sohn zu bekommen, im Zusammenhang. Neben Depressionen sind kurzfristig auch Stimmungsschwankungen, Angststörungen oder Weinen nach der Geburt weit verbreitet – normalerweise enden solche Beeinträchtigungen allerdings innerhalb von Stunden oder Tagen.

Wochenbettdepressionen bei Jungs eher in der westlichen Welt

Die sogenannte postpartale Depression oder auch Wochenbettdepression ist eine psychische Erkrankung in der ersten Zeit nach der Entbindung. Es kommt in dieser Zeit zu einer emotionalen Instabilität und damit zu einem Stimmungstief bei den betroffenen Frauen. Es gilt sie aber von einem sogenannten Baby Blues zu unterscheiden. Dieser beschreibt ebenfalls eine emotionale Instabilität, beschränkt sich aber auf die ersten Tage und Wochen nach der Entbindung. Hier ist im Normalfall keine Behandlung notwendig. Erst, wenn diese Zeit der psychischen Beanspruchung länger anhält, wandelt sie sich in eine Depression. Bezüglich des Zeitraums lässt sich beispielsweise von einem Jahr sprechen. Die dann vorliegende Wochenbettdepression kann verschiedene Ursachen haben und steht beispielsweise mit dem Geschlecht des Kindes in Zusammenhang – rein statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit einer Wochenbettdepression bei einem Jungen größer als bei neugeborenen Mädchen, zumindest im westlichen Raum. Das umgekehrte gilt in Ländern, in denen bevorzugt Jungen gewünscht werden – beispielsweise in der Türkei oder in Indien.

Die Persönlichkeitsprofile des Perfektionismus

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Angst vor Blamage oder einfach nur hoher Anspruch: Hinter dem sogenannten Perfektionismus verstecken sich zwei ganz unterschiedliche Persönlichkeitsprofile.

Perfektionismus ist keine Eigenschaft, von der man zu viel oder zu wenig haben kann, getreu dem Motto: Ein bisschen Perfektionismus kann doch nicht schaden. Tatsächlich hat Perfektionismus sowohl neurotische als auch nicht neurotische Komponenten. Zu diesem Schluss gelangen Forscher anhand von einer Metaanalyse von 77 Studien, in denen insgesamt an die 25.000 Versuchspersonen daraufhin untersucht wurden, ob es zwischen Perfektionismus und anderen Merkmalen der Persönlichkeit einen Zusammenhang gibt.

Gewissenhaftigkeit und Neurotizismus

Starke Assoziationen fanden die Psychologen von der York St. John University ausschließlich bei zwei Persönlichkeitsmerkmalen: Gewissenhaftigkeit und Neurotizismus. Das bedeutet: Ist eine Person nach eigenen Angaben neurotischer, dann ist auch die Angst höher, zu versagen. Entsprechend steigt der Zweifel an der eigenen Leistung und die Sorge um das Urteil von Dritten. Es geht hochneurotischen Menschen demnach vor allem darum, Maßstäben von außen zu entsprechen. Sie selbst setzen aber keine eigenen überdurchschnittlich hohen Standards. Bei besonders pflichtbewussten bzw. gewissenhaften, disziplinierten und gründlichen Menschen verhält es sich hingegen umgekehrt: Hier werden hohe Ansprüche an sich selbst formuliert, an den eigenen Handlungen wird jedoch weniger gezweifelt.

Die Zusammenhänge zwischen Perfektionismus und anderen Persönlichkeitsmerkmalen fielen deutlich schwächer aus. So wie gewissenhafte Menschen die Messlatte hochlegen, tun dies auch extrovertierte, offene und intellektuelle Personen. Bei reservierten und stillen bzw. introvertierten Personen wiederum finden sich öfters Sorgen um das mögliche Versagen als Resultat des eigenen Handelns. Fürchtet jemand das Urteil von Dritten, so ist er laut den Forschungsergebnissen misstrauischer, kritischer, reizbar und weniger kooperativ. Nach der Spekulation der Autoren des Forschungsberichts steht dahinter die Angst, von anderen abgelehnt und nicht gemocht zu werden.

Perfektionismus: Fehlerlos, perfekt

Laut den Psychologen ließ sich nahezu allen Seiten des Perfektionismus ein bestimmtes charakteristisches Persönlichkeitsprofil zuordnen. Dabei haben Sorgen und hohe eigene Maßstäbe, die zentralen Merkmale des Perfektionismus, eines gemeinsam: Das zwanghafte Bedürfnis, fehlerlos und perfekt zu sein. Angesichts der Entwicklung in der aktuellen Zeit gibt es hier Anlass für weitere Forschung, denn die Forschergruppe beobachtete unabhängig vom Alter der untersuchten Personen einen Trend in Richtung des neurotischen Perfektionismus.

Persönlichkeitsmerkmal Perfektionismus: Stärkere Burn-Out Gefährdung?

Wer sich genauer mit den Krankenkassen-Erhebungen und -Auswertungen befasst, merkt schnell, dass die Diagnose „Burn-Out“ drastisch zugenommen hat. Beispielsweise hat sich die Zahl der AOK-Versicherten mit diesem Syndrom in den Jahren zwischen 2006 und 2012 mehr als verdreifacht. Bereits 4 Prozent der Deutschen im Erwachsenenalter sind nach einer Studie des Robert Koch-Instituts wenigstens einmal auf Grund von Burn-Out in ärztlicher Behandlung. Unter Wissenschaftlern herrscht allerdings keine Einigkeit darüber, wie genau die Diagnose definiert ist bzw. was sie umfasst. Tiefgreifende Erschöpfung und eine stark beeinträchtigte Leistungsfähigkeit zählen zu den Kernsymptomen. Ebenso fühlen sich Betroffene von Kollegen oder Arbeit distanziert und entfremdet. Auf der Suche nach der Ursache dieser Jobmüdigkeit findet sich schnell auch ein Persönlichkeitsmerkmal: Der Perfektionismus.

Perfektionisten sind nicht zu beneiden

Abschließend lässt sich vor Augen führen, dass der Perfektionismus ein Persönlichkeitsmerkmal ist, um das andere nicht unbedingt zu beneiden sind. So steht damit nicht nur das Burn-Out Syndrom im Zusammenhang, sondern, wissenschaftlich nachgewiesen, auch weitere Persönlichkeitsmerkmale wie Neurotizismus.

Starke Entzugserscheinungen von Antidepressiva

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Menschen, die ihre Antidepressiva absetzen, berichten sehr häufig von Beschwerden wie Unruhe, Missempfindung und Angst. Das ist auch der Fall, wenn die Dosierung über einen langen Zeitraum stufenweise reduziert wird. Es gibt immer mehr Anzeichen dafür, dass solche Entzugserscheinungen von Ärzten zu lange unterschätzt wurden.

Wie wirken Antidepressiva und welche Nebenwirkungen gibt es?

Die Liste an Symptomen kann dabei deutlich länger sein als Unruhe, Missempfindung und Angst. Nervosität, Panikattacken, Sehstörungen, Verdauungsprobleme, physische Schmerzen in Kopf und Rücken, Muskelzuckungen oder Tinnitus sind einige weitere Beispiele, von denen Betroffene häufig als Nebenwirkung berichten, wenn sie ihre Antidepressiva reduzieren. Der Grund steckt in ihrer eigentlichen Wirkung, welche die Konzentration von Serotonin zwischen den Synapsen von Nervenzellen erhöhen. Das ist bei den SSRI (Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) z. B. der Fall. Die Wirkungsweise variiert hier jedoch von Medikament zu Medikament.

Anstieg der Einnahme von Antidepressiva in Deutschland

Laut einer OECD Studie wurden in Deutschland zuletzt immer mehr Antidepressiva verschrieben. Konkret hat sich die Anzahl der Verschreibungen, gerechnet auf 1000 Einwohner, von 21 Tagesdosen im Jahr 2000 auf 53 Tagesdosen im Jahr 2013 erhöht. Das würde bedeuten, dass ca. 5 % der Bevölkerung in Deutschland täglich Antidepressiva einnahmen. Zu einer ähnlichen Aussage kommen Analysten der Techniker Krankenkasse. Laut der entsprechenden Analyse verdoppelten sich die Verordnungen von Antidepressiva zwischen den Jahren 2007 und 2017. Ähnliches lässt sich auch in anderen Ländern wie Großbritannien beobachten. Gründe für den Anstieg ist entsprechend unterschiedlicher Studien nicht, dass es immer mehr psychische Störungen gibt. Stattdessen sank die Schwelle bei Ärzten Antidepressiva zu verschreiben. Es wird diesbezüglich geschätzt, dass Allgemeinmediziner psychische Erkrankungen heute besser als früher erkennen.

Wie gut wirken Antidepressiva?

Es gibt schon länger diverse Metastudien, die zeigen, dass Antidepressiva eine höchstens minimal bessere Wirkung gegen leichte Depressionen haben als Placebos. Zwar nimmt die Wirkung der Medikamente beim Anstieg der Schwere der Depression zu, allerdings sei sie im Vergleich zu Placebos selbst bei Menschen mit starken Depressionen laut dem Psychologieprofessor Irving Kirsch immer noch klein. Das erklärte er im Jahr 2008. Jüngere Metastudien, bspw. eine von einem internationalen Forscherteam im Jahr 2018, sprechen Antidepressiva eine etwas bessere Wirksamkeit zu: Bei 100.000 untersuchten Patienten waren Antidepressiva in 2 von 3 Fällen bei kurzfristigen Behandlungen wirksamer. Diese vergleichsweise geringe Zahl sollte dazu anregen, Alternativen zu betrachten.

Alternative für Antidepressiva: Psychotherapie

So mancher Mediziner plädiert heute darauf, Antidepressiva nur in sehr schweren Fällen einer psychischen Erkrankung zu verschreiben. Zudem muss eine ausführliche Diagnostik vorangehen. Tatsächlich kann die Verschreibung von Antidepressiva in vielen Fällen vermieden werden, da es effektive Alternativen gibt. Ein prominentes Beispiel ist die Psychotherapie, der verschiedene Übersichtsarbeiten bei Depressionen eine vergleichbare Wirkung wie Antidepressiva bescheinigen, obwohl deutlich geringere Nebenwirkungen und weniger Risiken auftreten. Zudem ist eine Psychotherapie nachhaltiger. Doch leider ist die Psychotherapie personalintensiver, weshalb Patienten sehr lange auf einen Therapieplatz warten müssen. Nach einer Analyse der Bundestherapeutenkammer betrug die Wartezeit für das erste Gespräch mit einem Psychotherapeuten in Deutschland im Jahr 2017 durchschnittlich etwa sechs Wochen und sogar fünf ganze Monate bis zur sogenannten Richtlinientherapie, bei der die Krankenkassen das Geld dann erstatten.

Darmbeschwerden als Krankeitsauslöser

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Menschen, die unter Erkrankungen der Psyche wie z. B. an Depressionen, Parkinson oder anderen Erkrankungen leiden, haben auch oft Probleme mit Darmbeschwerden, Bauchschmerzen und/oder Verstopfung. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Krankheitserreger durch das Essen in unseren Mund und anschließend in den Darm gelangen. Seit etwa zehn Jahren wird an der Kommunikation zwischen Gehirn und Darm geforscht. Hierbei wird Mäusen und Ratten menschlicher Stuhlgang von depressiven Testpersonen injiziert. Die Versuchstiere zeigten kurz nach der Fäkaltransplantation ähnliche depressive Symptome auf. Die Wissenschaftler vermuten, dass der Darm und das Gehirn über den Vagusnerv (Hirnnerv) oder über die Blutzirkulation miteinander kommunizieren. Bewiesen ist dies jedoch nicht. Auch bei an Parkinson erkrankten Menschen ist das Gleichgewicht zwischen Guten und schlechten Bakterien in der Darmflora gestört.  Sie haben oft eine durchlässigere Darmschleimhaut wodurch Entzündungsstoffe und Bakterien schneller ins Blut und somit auch ins Gehirn gelangen können. Diese entzündlichen Prozesse führen dazu, dass Dopamin ausschüttende Nervenzellen absterben und es somit zu Muskelzittern und unsicherer Körperhaltung führt.

Darmbeschwererden und Depressionen

Um herauszufinden, ob es einen Zusammenhang zwischen Depressionen und der Darmflora gibt, wurden Ratten mit kleinen Elektroden am Belohnungszentrum im Gehirn versehen und depressives Verhalten durch eine Entzündung in der Bauchfalte ausgelöst. Die Nager mussten an einem Rad drehen, um einen Stromschlag zu bekommen. Dieser wiederum löste ein angenehmes Gefühl bei den Tieren aus, was dazu führte, dass die Nager mit der Bauchfaltenentzündung viel öfter daran drehten, als die gesunden. Zytokine sorgten hier dafür, dass die Nervenzellen Serotonin schneller wiederaufnehmen konnten. Diese Wirkung ähnelt der von Antidepressiva Medikamenten. Um die Darmflora zu schützen und zu verhindern, dass bei genetisch vorbelasteten Menschen die Krankheit tatsächlich ausbricht, ist eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung notwendig. Gutartige Bakterien im Darm gedeihen auch durch die Aufnahme von den Milchsäurebakterien Präbiotika und Probiotika. Diese Art der Ernährung müssen Patienten aber langfristig beibehalten, sonst kommen die schlechten Bakterien wieder zurück.

Lässt unser IQ nach?

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Seit Beginn der Messung unserer Intelligenz lag der Zuwachs der Punkte sehr viele Jahre bei 0,3 Punkten pro Jahr, also 30 Punkte in einem Jahrhundert. Dieses IQ Phänomen wird als Flynn-Effekt bezeichnet. Seit einigen Jahren aber stagniert dieser Effekt bzw. fällt sogar mancherorts ab (außer in den USA, da steigt er nach wie vor).  Dabei spricht man von einem „Anti-Flynn-Effekt“.

Angeblich sei der zunehmende Internet- und Medienkonsum dafür verantwortlich.  Seit den 1930er Jahren mussten die Tests immer wieder angepasst und die Normwerte nachjustiert werden, weil der mittlere IQ immer weiter anstieg. Seit 1995 allerdings fällt er wieder ab, besonders in nordeuropäischen Ländern. Doch warum ist das so?

Einige Forscher stellen verschiedene Thesen auf, z.B., dass Eltern mit einem niedrigeren IQ mehr Kinder zur Welt bringen als intelligente und somit unvorteilhafte Gene weitergegeben werden würden. Eine andere These stellt dar, dass zunehmende Migration dafür verantwortlich sei und der mittlere IQ dadurch nach unten gezogen würde. Aber auch Umwelteffekte und ein schlechteres Bildungswesen wurden in Erwägung gezogen.

Sind Umwelteinflüsse Schuld an dem Rückgang des IQ´s?

Forscher untersuchten auch die IQ-Entwicklung innerhalb von Familienverbänden. Dabei konnten sie feststellen, dass es hier tatsächlich einen Rückgang des IQ zu verzeichnen gab. Somit scheiden einige Erklärungsversuche von vornherein aus. Ob bestimmte Umwelteffekte wie z. B. der Einfluss von Medien, schlechte Ernährung oder Änderungen im Bildungssystem und unser kultureller Hintergrund dafür verantwortlich sind, wie gut wir bei einem IQ-Test abschneiden, kann nicht wirklich geklärt werden.

Unsere Art, bestimmte Aufgaben zu lösen, hat sich mit der Zeit geändert. Aber auch unser Arbeitsumfeld hat sich über Jahrzehnte immer mehr verändert. Unsere Denkweise ist analytischer und abstrakter geworden. Unsere Art, Dinge zu beurteilen ist heute eher wissenschaftlicher, als nur nützlicher Natur. Erreicht dieser Fokus sein Limit, wird auch klar, warum unser IQ nicht weiter steigt. Die Ergebnisse dieser IQ-Tests, weisen auf vereinzelte Turbulenzen hin, und nicht auf einen drastischen Absturz.

Ist Pokern glückssache?

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Poker wird oft als ein sehr gefährliches Spiel angesehen, da man in kurzer Zeit viel Geld verlieren kann. Gerade Menschen, die oft Pokern fühlen sich mit der Zeit immer sicherer. Doch kann man Pokern wirklich “lernen” oder hat es doch eher etwas mit Glück zu tun, ob man gut ist oder nicht. Diese Frage wird stark diskutiert und es wurden bereits einige Studien darüber angestellt.

Pokern- Glücksspiel oder Sport?

Ob man Pokern als Sport oder als Glücksspiel ansieht hängt von verschiedenen Faktoren ab. Betreiber von Online-Poker-Seiten beispielsweise sehen es eher als Sport statt als Glücksspiel an. Betrachtet man Pokern hingegen aus rechtlicher Sicht, so wird es in vielen Ländern als Glücksspiel angesehen.

Studie der Universität Bremen

Auch Wissenschaftler der Universität Bremen beschäftigten sich mit der Frage, ob Pokern eher etwas mit Glück oder doch etwas mit Können zu tun hat. Um eine Antwort zu finden, machten sie eine Studie, die im Fachblatt “Journal of Gambling Studies” erschien. Bei dieser Studie kamen jeweils drei erfahrene und drei lediglich durchschnittliche Pokerspieler zusammen, um an einem Sechs-Spieler-Tisch zu pokern. Für die Studie spielten sie die häufigste Variante des Pokers, Texas Hold’em. Außerdem wurden 60 computerbasierte Hände gespielt. Bei jeder Hand bekam jeweils ein erfahrener und ein durchschnittlicher Spieler außerordentlich gute, durchschnittliche oder besonders schlechte Karten.

150 spielten die Variante “No Limit” und 150 andere spielten die Variante “Fixed Limit”. Am Ende der Studie kam heraus, dass erfahrene Pokerspieler im Gegensatz zu weniger erfahrenen, nicht mehr Geld gewannen, da eher die Verteilung der Karten ausschlaggebend war und nicht die Erfahrung oder das Können der Spieler. Bei was die erfahrenen Spieler jedoch einen Vorteil haben ist, weniger Geld zu verlieren, wenn sie von Beginn des Spiels an schlechte Karten haben. Dieser Studie nach muss das Pokern als Glücksspiel gesehen werden, da es in keinster Weise etwas mit Können zu tun hat.

Welche Faktoren sind noch wichtig beim Pokern?

Ob man wirklich sagen kann, dass Pokern ein reines Glücksspiel ist, ist eine gute Frage. Neben Lotto, Roulette und Spielautomaten, die wirklich nur zu den reinen Glücksspielen zählen, gibt es auch noch Schach, Halma und Dame, die aus rechtlicher Sicht als Geschicklichkeitsspiele angesehen werden. Jedoch gibt es auch viele Spiele, wie zum Beispiel Poker, die sowohl Elemente von Glücksspielen als auch Elemente von Geschicklichkeitsspielen in sich tragen. Beim Poker ist die Kartenverteilung beispielsweise reines Glück.

Doch gibt es auch strategische Faktoren, die beim Poker zu finden sind, wie zum Beispiel Täuschungsmanöver oder das Abschätzen der Gewinnchance von gewissen Kartenkombinationen. Gerade deshalb ist es schwer, das Pokerspiel klar in eine Kategorie einzuordnen, obwohl es aus politischer und auch rechtlicher Sicht wirklich nötig wäre. Momentan ist in Deutschland das Pokern um Geld nur in Casinos erlaubt, die vom Staat zugelassen sind. Circa 600000 Menschen nehmen in Deutschland das Online-Poker wahr, wohingegen es in den USA ungefähr 1,4 Millionen sind. Weltweit wird die Zahl der Menschen, die um Geld pokern auf 6 Millionen geschätzt. Dabei wird ein ungefährer Umsatz von 2,5 Milliarden Euro und ein Verlust von fast 1,9 Milliarden Euro erzielt.

Placebos helfen bei Liebeskummer

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Allein der Glaube an die Wirksamkeit eines verschriebenen Medikamentes hilft seelisches Leiden zu verringern. Bei Liebeskummer ist dies nicht anders. Gemessene Hirnaktivitäten bestätigen dies.

Der Placeboeffekt wurde in vielen medizinischen Bereichen bereits erfolgreich untersucht und ist bekannt dafür, dass körperliche Schmerzen damit gelindert werden können. Nun haben amerikanische Forscher herausgefunden, dass auch seelische Schmerzen bei Liebeskummer gelindert werden können. In einer Studie konnten sie feststellen, dass bei dem Gedanken an den Ex-Partner dieselben Hirnareale aktiviert wurden, wie auch bei einem experimentell erzeugten Hitzeschmerz. Die Probanden wurden daraufhin mit einem angeblich hochwirksamen Mittel behandelt, welches in Wirklichkeit jedoch keinerlei Wirkstoff beinhaltete. Dennoch bestätigten die Probanden, denen das Medikament vorgestellt wurde, eine Besserung und wiesen eine veränderte Hirnaktivität auf, die eine Schmerzlinderung hindeutete. Die Ergebnisse berichteten die Wissenschaftler im „Journal of Neuroscience“.

Eine positive Erwartungshaltung lindert Liebeskummer

Bricht eine Liebesbeziehung auseinander, durchleben die Betroffenen eine der schmerzhaftesten Erfahrungen, die ein Mensch durchmachen kann. Wer unter Liebeskummer leide, stehe sogar unter einem 20-fach erhöhten Risiko, an einer Depression innerhalb des nächsten Jahres zu erkranken. Die Studie sorgt für Erleichterung. Placebos seien also in der Lage die Intensität der seelischen Schmerzen merklich zu verringern. Das Prinzip von Leonie Koban von der University of Colorado in Boulder, welches letztendlich auch auf Liebeskummer angewendet werden könne, lautet: „Wenn Du daran glaubst, dass es Dir helfen wird, Dich besser zu fühlen, wird es Dir wahrscheinlich tatsächlich helfen, Dich besser zu fühlen.“

Schmerz bei Liebeskummer neurochemisch real

An der Studie nahmen rund 40 Personen teil, die in den vergangenen sechs Monaten von ihrem Partner verlassen wurden. Für die Untersuchungen brachten sie jeweils ein Foto von ihrem Ex-Partner, sowie ein Foto von einem guten Freund desselben Geschlechts mit. Die Hirnaktivitäten beim Betrachten der Fotos wurden per Magnetresonanztomographie (fMRT) aufgenommen. Das Foto des guten Freundes, diente als Vergleich. Als zusätzlicher Vergleich wurde für den Hirnscan ein körperlicher Schmerz durch einen Hitzereiz am Unterarm kreiert. Die Probanden sollten dabei jeweils ihr Befinden auf einer Skala von 1 bis 5 bewerten. Es stellte sich heraus, dass körperliche und seelische Schmerzen ähnliche Veränderungen im Gehirn verursachen. Dies stelle eine wichtige Botschaft für jeden Betroffenen dar. Der Schmerz durch Liebeskummer sei somit real – neurochemisch real, so Tor Wagner, Leiter des Forscherteams.

Placebos verändern indirekt Hirnareale

Nach diesen Messungen wurden die jeweiligen Probanden mit einem Nasenspray behandelt. Der Hälfte wurde es als ein wirksames Medikament, welches besonders den seelischen Schmerz lindere, erklärt. Die andere Hälfte erfuhr, dass es sich lediglich um eine Kochsalzlösung handele. Die daraufhin erstellten fMRT-Messungen unterschieden sich deutlich. Die Placebo Gruppe, die an den Wirkstoff glaubte, gab an, dass sie sich deutlich besser fühle. Die für das Schmerzempfinden zuständigen Hirnareale, verringerten sich in ihrer Aktivität. Zur gleichen Zeit verstärkten sich jedoch andere Hirnareale, die für die Verarbeitung von Emotionen und Freisetzung von Wohlfühl-Botenstoffe zuständig sind.

Wagner vermutet, dass allein positive Erwartungen die Aktivitäten im präfrontalen Cortex beeinflussen könnten. So werden spezielle Regionen im Mittelhirn angeregt, die Neurotransmitter, wie Dopamin, produzieren können. Auf Basis der erzielten Ergebnisse vertreten die Autoren die Ansicht, dass in Zukunft die Macht der positiven Erwartung von Patienten, zu deren Vorteil genutzt werden könne.

 

So beeinflusst unser privates Umfeld unsere Karriere

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In Hohenheim haben Forscher anhand von zwei Studien erforscht, wie sehr unsere Karriere von unserem privaten Umfeld abhängt.

Die Fragen die jeder für sich selbst beantworten muss sind unter anderem die Fragen bezüglich der beruflichen Karriere. Wie wird sie wohl ablaufen, was wirst Du erreichen und wie flexibel wird Dein Job sein? Bei all diesen extrem wichtigen Entscheidungen gibt es zahlreiche wichtige Faktoren, die Dich in eine Richtung lenken. Dazu gehören unter anderem Dein Umfeld, Deine Familie, Deine Interessen und auch soziale Netzwerke.

Für eine Studie wurden Führungskräfte und Mitarbeiter befragt

1300 Probanden nahmen an der Studie teil und wurden von den Wissenschaftlern befragt. Des Weiteren konnten auch noch die Lebenspartner der befragten Personen an der Studie teilnehmen. Über 200 Partner nahmen dadurch an der Studie teil. Durch diese zusätzlichen Informationen konnten die Wissenschaftler auch vergleichen, inwiefern die Erwartungen und Hoffnungen von Partnern zu einander passen.

Der Druck auf Deinen Partner wird durch Deine eigenen Erwartungen erhöht!

Es stellte sich heraus, dass wenn eine Person ihren Partner als sehr karriereorientiert einschätzte, dies den Druck auf sie selbst erheblich erhöhte. Dieses Ergebnis war bei Männern stärker als bei Frauen zu erkennen. Des Weiteren konnten die Forscher herausfinden, dass hohe materielle Erwartungen den Druck auf den Partner stark erhöhen.

Ein Standortwechsel hängt stark mit der Mobilität des Partners zusammen

In Bezug auf die Mobilität gibt es starke geschlechterspezifische Unterschiede. Frauen nahmen den Effekt der Mobilität bei ihrem Partner viel deutlicher wahr, als Männer bei ihren Partnerinnen. Das bedeutet, dass es für Frauen viel wichtiger war, wie die Berufschancen an einem neuen Ort für ihren Partner stehen, als umgekehrt.

Empfehlungen

Umzug und Karriere hängen sowohl vom sozialen Umfeld ab, als auch von der Mobilität und beruflichen Entwicklung des Partners. Aus diesem Grund ist es für eine Beziehung sehr wichtig, den Partner frühzeitig in wichtige Entscheidungen mit einzubinden. Das kann zum Beispiel sehr gut durch ein Dual-Career-Programme funktionieren.

 

Die Rorschach-Formen und ihre Geheimnisse

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Die Bilder aus Tinte, die verschiedene Formen darstellen und in der Fachsprache unter dem Namen „ Rorschach-Formen “ bekannt sind, wurden bereits zahlreich in der Behandlung von Patienten eingesetzt. Forscher haben nun eine Theorie entworfen, die erklären soll, warum einige dieser Formen besser wirken als andere.

Rorschach-Formen offenbaren den seelischen Zustand

Im Jahre 1921 entwickelte Hermann Rorschach, ein Schweizer Psychoanalytiker, die Methode der Tintenbilder. Er ließ sie aus 10 Farbkleksen entstehen, um den seelischen Zustand seiner Patienten offenzulegen. Die Diagnose anhand dieser in der Mitte gefalteten Bilder war im 20. Jahrhundert sehr beliebt, wird mittlerweile jedoch in Frage gestellt. Ein Forscherteam aus amerikanischen und australischen Wissenschaftlern berichtet nun, das große Geheimnis, der berühmten Rorschach-Bilder aufgedeckt zu haben.

Weniger Komplexität, mehr Interpretationsspielraum

Bei der Betrachtung der Bilder assoziierten Patienten ganz unterschiedliche Dinge mit den Mustern. Teilweise sind zu bestimmten Rorschach-Motiven über 300 Interpretationsmöglichkeiten bekannt. Das Team der Wissenschaftler um Richard P. Taylor von der Universität Oregon erkannte nun ein Muster, welches erklären soll, weshalb manche Bilder ein so reiches Spektrum an Assoziationen hervorrufen. Die Psychologen und Physiker, die an diesem Projekt beteiligt waren, stellten fest, dass insbesondere Tintenbilder, die am Rand wenig komplex aussahen, eine Vielzahl verschiedener Interpretationen bewirkten.

Wie Blumenkohl, Schneeflocken und Wolken

Die Struktur dieser Tintenmuster wird in der Mathematik als „Fraktale“ bezeichnet. Es handelt sich hierbei um eine unregelmäßige Form, die sich dennoch wiederholt, wenn der Rand des jeweiligen Musters ausgeweitet wird. So verhält es sich beispielsweise auch bei Blumenkohl, Schneeflocken und Wolken, um einige Beispiele aus der Natur anzuführen. Bereits seit den 90er Jahren vermuten Wissenschaftler, dass Wolken ganz besonders phantasievoll interpretiert werden, wenn sie nur in sehr geringem Maße fraktal sind.

Eigene Skala zur Bestimmung der Rorschach-Bilder

Diese Erkenntnis übertrug das Expertenteam nun auch auf die Rorschach-Bilder. Es sind zehn verschiedene Tintenbilder bekannt. Für die Bewertung und Analyse dieser Muster erarbeiteten die Forscher eine eigene Skala von 1,0 bis 2,0. Bei einem Wert von 1,0 waren die Ränder der Tintenmuster vollkommen glatt, bei einem Wert von 2,0 hingegen extrem zerklüftet und damit hochgradig fraktal. Die so gewonnenen Daten glichen die Wissenschaftler anschließend mit Aufzeichnungen aus der 30er und 50er Jahren ab, die dokumentierten, wie viele verschiedene Objekte mit den jeweiligen Rorschach-Bildern in Verbindung gebracht wurden.

Das Geheimnis ist gelüftet

Bei ihren Untersuchungen gelangten die Forscher schnell zu der Erkenntnis, dass es einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Beschaffenheit der Bilder und des Interpretationsreichtums gibt. Rorschach-Bilder mit einer hohen Kennzahl (annähernd 2,0) ließen scheinbar kaum Raum für Phantasie, wohingegen Tintenbilder mit einem Wert von etwa 1,0 eine Vielzahl an Assoziationen hervorriefen. Auch weitere Tests mit Studierenden der Psychologie belegten diese Erkenntnis. Je glatter die Ränder einer Rorschach-Form ist, desto mehr kann in ihr gesehen werden. Je höher jedoch die Komplexität, desto eindeutiger fallen die Interpretationen aus, so die Experten. Damit konnte ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Assoziation und Beschaffenheit der Muster hergestellt werden. Rorschachs Geheimnis wurde somit teilweise gelüftet und seine Methode entzaubert. Weitere Forschungen auf diesem Gebiet werden diese Theorie in den kommenden Jahren vermutlich untermauern, bekräftigen die Experten.

 

So aktiv ist unser Gehirn wirklich

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Unsere Zellfortsätze im Gehirn funktionieren anders als bisher angenommen. Demnach seien sie nicht nur für die Weiterleitung von Signalen verantwortlich, sondern erzeugen auch selbst Impulse. Möglicherweise sind sie sogar für den Großteil der Hirnaktivität verantwortlich.

Bisher waren die Aktivitäten von Nervenzellen klar strukturiert. Demnach erzeuge der Zellkörper Nervenimpulse. Ein Axon leitet diese weiter und gibt sie an die Dendriten, sogenannte Zellfortsätze, von anderen Neuronen. Diese leiten im letzten Schritt den Impuls an den Zellkörper weiter. Laut einer Forschergruppe von Jason J. Moore am Keck Center for Neurophysics der University of California sei diese vereinfachte Darstellung jedoch nicht ganz richtig.

Unser Gehirt leistet mehr als nur die Weiterleitung eines Signals

Laut den Ergebnissen des Teams bestehe die Aufgabe von Dendriten zwar auch darin Signale weiterzugeben, jedoch können sie auch selbst Signale erzeugen – und das weitaus häufiger als der Zellkörper selbst! Bisher wurde die Signalerzeugung hauptsächlich diesem zugeschrieben.

Versuche an frei laufenden Ratten ergaben nun ein anderes Bild. Moore und sein Team untersuchten die Aktivität der Nervenfortsätze. Dafür nahmen sie die Hilfe von Mikroelektroden in Anspruch. Anhand der Ergebnisse konnte das Team unter anderem bestätigen, dass die bisher nur sporadisch beobachteten Impulse an lebenden Tieren auftreten. Hinzu und noch viel interessanter im Verlauf sei, dass diese Impulse extrem häufig auftreten. Könne der Befund allgemein angewendet werden, also für Tier und Mensch, wären bisher mehr als 90 Prozent der neuronalen Aktivitäten des Gehirns vollkommen unbekannt gewesen.

Von Aktionspotenzialen bis hin zur Signalerzeugung

Um über die neuronale Aktivität bei lebenden Tieren Informationen zu erhalten, werden Aktionspotentiale zur Hilfe genommen, die von den einzelnen Zellkörpern erzeugt werden. Bisher war der Wissenschaft jedoch schon klar, dass es sich nur um einen Bruchteil der gesamten Aktivitäten handeln und dass die Nervenaktivität viel weiter reichen könne. Das Ausmaß sei bisher allerdings noch unbekannt. In isolierten und sezierten Neuronen und Gehirnen konnten Wissenschaftler bereits herausfinden, dass Dendriten, die bisher hauptsächlich als Empfänger von Signalen erachtet wurden, auch selbst Signale erzeugen. Das jedoch an lebenden Tieren zu beweisen, sei bisher allerdings äußerst schwierig gewesen, da die Dendriten dünn und weit verzweigt seien. Moore und seinem Team gelang dies schließlich mit sogenannten Tetroden. Diese messen normalerweise nur Signale außerhalb von Zellen.

Lernvorgänge auch innerhalb von Zellen

Die Tetroden seien in der Lage unter bestimmten Umständen auch intrazelluläre Aktionspotentiale zu erkennen und zu messen, ohne die Zellmembran durchdringen zu müssen. Vermutlich seien die einzelnen Dendriten in einen schmalen Spalt zwischen den Elektroden geraten, weshalb eine Messung ermöglicht wurde. Das vermuten die Forscher. Diese Aktion gelang sogar in 25 weiteren Fällen. Laut den Forschern seien die Signale auffallend anders als die extrazelluläre Impulse normalerweise. Aufgrund dessen seien sie leicht zu erkennen gewesen.

Folglich konnte durch die nun zugrunde liegenden Ergebnisse die Hypothese, dass Signale nicht nur in den Gruppen von Neuronen verarbeitet werden, sondern auch innerhalb der Zelle Lernvorgänge stattfinden, weiter gestärkt werden.