Komasaufen: Die unterschätzte Gefahr
Immer wieder tauchen in der Presse Berichte über Jugendliche auf, die sich an den Wochenenden bis zur Besinnungslosigkeit betrinken. Dies hat bei Eltern und Gesundheitsexperten große Besorgnis ausgelöst. Schließlich möchte niemand gern seinen Sohn oder die Tochter aus dem Krankenhaus abholen müssen. Das sogenannte Komasaufen hat sich scheinbar zu einem Trend entwickelt, dies bestätigen Berichte der zuständigen Behörden.
Alarmierende Zahlen über den Alkoholmissbrauch von Jugendlichen
Laut einer aktuellen Studie trinken besonders Jugendliche zu viel Alkohol. Im Jahr 2010 landeten rund 26.000 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 20 Jahren mit einer Alkoholvergiftung in den Krankenhäusern. Oft spielt dabei der Gruppenzwang eine entscheidende Rolle. Man möchte kein Feigling oder Außenseiter sein und greift dann, ohne nachzudenken zur Flasche.
Aber auch wenn diese Zahlen alarmierend wirken, so scheint der Alkoholmissbrauch doch nicht anzusteigen. Natürlich sprechen die Bilder von Jugendlichen, die am Rande von Volks- oder Weinfesten zusammenbrechen eine andere Sprache. Aber im Ganzen gesehen, ist die Zahl der exzessiv trinkenden Jugendlichen nicht angestiegen. Tatsache ist, dass der erste Kontakt mit Alkohol im Durchschnitt mit 13,3 Jahren stattfindet, vor etwa 10 Jahren lag das Einstiegsalter noch bei etwa 12,7 Jahren.
Fakten zum Thema Alkohol
So ist jeder dritte Mann in Deutschland suchtgefährdet. Leider ist Alkohol immer noch viel zu leicht zu bekommen. Es gilt als kaum bedenklich, wenn man sich in der Öffentlichkeit betrinkt. Ein schlechtes Image, wie es etwa Drogenabhängige haben, gibt es beim Alkohol offenbar nicht.
Ein wichtiger Schritt um den Alkoholmissbrauch zu stoppen ist, eine effektive Aufklärung schon bei Kindern. Denn wer schon in jungen Jahren trinkt, läuft Gefahr sein Gehirn dauerhaft zu schädigen. Und offensichtlich zeigen die Aufklärungsaktionen der Behörden schon Wirkung. So ist der Anteil der Jugendlichen, die sich mindestens einmal pro Monat betrinken von 20,4 Prozent auf 15,2 Prozent gesunken.
Was können die Eltern tun?
Die Verantwortung für das Verhalten der Kinder liegt in erster Linie bei den Eltern. Sie sollten ihre Sprösslinge nicht nur über den Missbrauch von Alkohol aufklären, sie müssen auch selbst Vorbild sein. Eltern, die selbst regelmäßig über den Durst trinken, sind kaum glaubwürdig, wenn es um den richtigen Umgang mit Alkohol geht. Daher ist es zunächst sinnvoll, über den eigenen Umgang mit der Droge Alkohol nachzudenken. Aber was tun, wenn es dann doch einmal passiert ist? Nun im Notfall ist es wichtig, das eigene Kind zunächst ruhig zu empfangen und dafür zu sorgen, dass es medizinisch versorgt wird.
In dieser Situation bringen Vorwürfe überhaupt nichts. Zumal jemand, der unter Alkohol steht, kaum aufnahmefähig ist und am nächsten Morgen ohnehin alles “Unwichtige” vergessen hat. Spätestens dann ist es jedoch Zeit für ein klärendes Gespräch. Zunächst gilt es herauszufinden, warum sich das Kind betrunken hat. Es gibt viele Fälle, in denen harte Spirituosen in Drinks gemischt werden, ohne dass man das selbst gleich bemerkt. Auch der Gruppenzwang spielt hier eine große Rolle, sind die ersten Hemmschwellen gefallen, gibt es leider oft kein Halten mehr.
Es gibt viele Gründe für einen Vollrausch, und jeder davon sollte besprochen werden. Hierbei helfen die Gesundheitsbehörden ebenso wie die Suchtberatungsstellen. Vor allem sollten die Eltern von betroffenen Kindern allerdings versuchen Verständnis und Mitgefühl zu zeigen, wenn sie das Gefühl haben ihr Kind hat aus psychologischen Gründen zur Flasche gegriffen- die Ursachen sind in diesem Zusammenhang Punkt 1 der Agenda und nicht Schuldzuweisung. Natürlich ist ein drastisches Durchgreifen der Erziehungspersonen sehr wichtig, allerdings nicht in Form von Frontalangriffen.
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