Sprache und Politik: Verständigungsprobleme
Die Wörter, die Politiker in der öffentlich-politischen Kommunikation verwenden, können oftmals auch zu Verständigungsproblemen zwischen den politischen Akteuren und den Bürgern führen. Die Problematik liegt hierbei in der Bedeutungskonkurrenz und der Bezeichnungskonkurrenz.
Verständigungsproblem durch Bedeutungs- und Bezeichnungskonkurrenz
Gibt es Verständigungsprobleme zwischen Politikern und Bürgern liegt dies oftmals an den unterschiedlichen Bedeutungen bei der Bedeutungskonkurrenz und den unterschiedlichen Wertungen bei der Bezeichnungskonkurrenz. Hierbei kann es passieren, dass die Bürgerinnen und Bürger, das von dem Politiker eigentlich Gemeinte nicht mehr erkennen. Zudem können die fachsprachlichen Bedeutungen bestimmter Begriffe unterschiedlich sein und auch fachsprachlich und alltagssprachlich kann es deutliche Unterschiede geben.
Beispiele für Verständigungsprobleme:
Leistungsträger
ideologische Bedeutung: jemand, der durch seine Leistung einen gesellschaftlichen Beitrag leistet
fachsprachliche Bedeutung: Institution, die Transferleistungen von beispielsweise sozialer Natur vornimmt
Krieg
fachsprachliche Bedeutung: Konflikt zwischen zwei Staaten
alltagssprachliche Bedeutung: bestimmte Assoziationen und Stereotypen werden mit Krieg verknüpft, dies beruht auf konkreter Erfahrung
Wörter, Sprechhandlungen, Handlungsrahmen und -zusammenhänge
Die verwendeten Wörter werden immer mit bestimmten Sprechhandlungen, wie Informieren, Auffordern, Äußern usw. verbunden. Ganz besonders wichtig ist in der öffentlich-politischen Kommunikation das Argumentieren. Hierbei werden die eigenen Handlungen und die Einstellungen gerechtfertigt und die einer Fremdgruppe angegriffen. So ergeben sich dann typische Argumentationsmuster oder Argumentationstopoi. Die eigenen Handlungen werden zum Beispiel durch den sogenannten Prinzipientopos gerechtfertigt, indem sich auf leitende Prinzipien berufen wird. Gerade Schlagwörter mit positiver Wertung sind für diesen Topos prädestiniert.
Weiterhin werden Wörter und Sprechhandlungen mit größeren Handlungsrahmen und -zusammenhängen verbunden. Dabei handelt es sich um Texttypen und Interaktionsformate. Das Internet nimmt als Medium der politischen Kommunikation eine immer wichtigere Rolle ein. So ergeben sich mit den zahlreichen sozialen Plattformen wie Twitter, Facebook und Co. für politische Akteure ganz neue Möglichkeiten der medialen Präsenz. Außerdem lassen sich Botschaften auch ganz anders und einfacher verbreiten. Zudem wird den Menschen online eine große Beteiligung an politischen Diskussionen geboten. Ansonsten gibt es die klassischen Text- und Interaktionstypen, wie die politische Rede, Talkshows, Interviews, Debatten oder Parteiprogramme.
Online Beratung – Unsere Empfehlung
Diese Berater stehen aktuell für eine ausführliche Beratung in diesem Bereich zur Verfügung und geben Antwort auf Deine Fragen.