Borderline

Borderline-Patienten werden häufig als „Grenzgänger“ bezeichnet.
Es ist schwierig das Krankheitsbild zu beschreiben, da diese Menschen zu sehr extremen Denk- und Handlungsweisen neigen. Irrtümlicherweise fallen Berichte zum Thema Boderline oftmals nur schwarz-weiß aus.

Erkrankte Menschen leben stets zwischen Gefühlsspitzen, die sich im Bereich von starken Emotionen, wie Liebe oder Hass bewegen. Es gibt Momente, in denen ein Patient stark von Affekten beherrscht wird, die einen Atemzug später bereits vergessen sind. Diese werden dann häufig, durch ein Gefühl der inneren Leere und Sinnloskeit ersetzt.

Das Verhalten erkrankter Menschen ist für Außenstehende nur schwer nachvollziehbar. Die Angst vor Einsamkeit bereitet Borderline-Patienten große Schwierigkeiten. Infolgedessen nimmt ihr Verhalten zum Teil paradoxe Züge an. So kann es dazu kommen, dass sich Erkrankte von ihrem Partner trennen, damit dieser sie nicht verlassen kann.

Die Diagnose „Borderline“ sollte mit Bedacht getroffen werden. Es gibt sehr viele Kriterien, die für eine sichere Diagnose erfüllt sein müssen. Angehörige, die mit an Borderline leidenden Menschen zusammen leben, sind oftmals verunsichert. Besonders, wenn es zu Selbstverletzungen oder Wutausbrüchen kommt, ist guter Rat teuer. Familienmitglieder oder Bekannte können manchmal in eine Co-Abhängigkeit geraten. Sie versuchen dann, den Grenzgänger glücklich zu machen, indem sie eigene Bedürfnisse komplett hinten anstellen. Weder Rücksicht noch Vorwürfe können die Situation auf Dauer ändern oder Probleme lösen.

Sind Kinder von der Krankheit betroffen, werden zumeist alle Bereiche des Lebens berührt. Die Kinder können ängstlich, depressiv oder aggressiv sein. Sie haben große Schwierigkeiten, soziale Kontakte aufzubauen. Es sind außerdem auch körperliche Symptome zu beobachten. Die Kinder nässen sich nachts häufig ein und regelmäßig treten Ess- oder Schlafstörungen auf. Sie sind im Denken und in der Wahrnehmung gestört. Schulprobleme sind oft unvermeidlich. Schwierig ist, die o.g. Symptome als krankhaft oder normal einzuschätzen, da alle Störungen auch in der gesunden Entwicklung eines Kindes auftreten können.

Im Falle einer Borderline-Erkrankung ist eine Psychotherapie unvermeidlich. Die Therapie kann in ambulanter Form durchgeführt werden und wird von der Krankenkasse finanziert. Die Psychotherapie hat das Ziel, die Ursachen der Störung aufzuspüren und in der Folge zu beseitigen. Außerdem sollten Verhaltensweisen zur Problembewältigung im Alltag entwickelt werden. Das Ziel ist es einen „normalen“ Umgang mit dem Kranken in der Familie zu ermöglichen.

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