Drop the beat, Bonobo!

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Drop the beat, Bonobo!

Zwergschimpansen haben rhythmische Empfindungen

Immer wieder mal sind sie Zentrum der Forschung und versetzen uns in großes Staunen: Die stark vom Aussterben bedrohten Bonobos. Sie gelten als die Pazifisten unter den Primaten und haben zu 98% identisches Erbgut mit den Menschen. Jetzt sind sie als Musiker in den Schlagzeilen – nicht zu verwechseln mit dem Musiker Simon Green, dessen Alias-Name Bonobo ist. Spannend zu diesem Thema sind die Jam Sessions des englischen Musikers Peter Gabriel mit dem berühmten Bonobo Kanzi im Labor von Patricia Gray an der University of North Carolina. Diese Videos können im Internet angesehen werden.

Über die Bonobos

Es gibt vermutlich nur noch 10-15.000 Individuen dieser Menschenaffen. Sie sind etwas zierlicher als Schimpansen, haben etwas längere Beine und ein komplett schwarz gefärbtes Gesicht mit auffälligen roten Lippen. Sie leben typischerweise in tropischen Tieflandregenwaldern in Höhen von bis zu 1.500 Metern. Der weltweit einzige natürliche Lebensraum der Bonobos liegt in einem schwer zugänglichen Gebiet in der Demokratischen Republik Kongo in Zentralafrika. Die Hauptnahrungsquelle besteht aus Früchten und Nüssen sowie Blätter, Kräuter, Samen, Blüten und Rinde. Aber gelegentlich nehmen sie auch tierische Nahrung wie Insekten und kleine Wirbeltiere zu sich. Die Bonobo leben in Großgruppen von 40 bis 120 Tieren, die sich wiederum in Untergruppen aufteilen, zusammen. Den Weibchen kommt in Bezug auf das Sozialleben eine besondere, fast schon dominante Rolle zu. Außerdem zeigen Bonobos, anders als alle anderen Affen, Sexualverhalten, das nicht direkt zur Fortpflanzung dient.

Als Musiker?

Die Verhaltensbiologen Edward Large von der University of Connecticut und Patricia Gray von der University of North Carolina haben in einer Studie festgestellt, dass sich die Bonobos an musikalischen Rhythmen auch aktiv trommelnd beteiligen können. Schnelle Rhythmen liegen ihnen dabei besonders. Die Forscher trommelten den Tieren einige Takte vor. Nach einiger Zeit wiederholten die Tiere den Sound auf eigens für sie hergestellten Trommeln. Bemerkenswert dabei ist, dass sie eine Zeitlang den Rhythmus beibehalten konnten. „Musik berührt fast alle kognitiven Fähigkeiten, für die sich Hirnforscher interessieren“, sagte Robert Zatorre vom Montreal Neurological Institute bei einer Tagung der amerikanischen Society for Neuroscience. „Bei der Wahrnehmung und beim Spielen von Musik sind nicht nur die Hörareale und die Bewegungszentren aktiv“, so der Hirnforscher, „sondern auch Areale, die für Lernen, Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Kreativität und Emotionen zuständig sind“.

Die beiden Verhaltensbiologen wollen nun genauer untersuchen, ob diese Fähigkeit im Tierreich eher die Ausnahme ist oder weiter verbreitet sein könnte, als bisher angenommen. Im Internet, beispielsweise auf YouTube, kann man verschiedenste Videos von verschiedenen Tieren betrachten, die sich im Takt der Musik drehen, wippen und tanzen. Manchmal sind sie recht schlecht geschnitten und man kann die Fälschung leicht sehen. Aber bei einigen Tierarten – wie bei einigen Vogelrassen und Seelöwen – ist das Rhythmusgefühl bekannt. Es liegt also nah, dass die Bonobos als komplexe, relativ eng mit dem Menschen verwandte Geschöpfe mit den kognitiven Fähigkeiten ausgestattet sein könnten, die zum Wahrnehmen und Machen von Musik erforderlich sind.

 

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