Bienenfüttern: Die Folgen eines warmen Frühlings

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Bienenfüttern: Die Folgen eines warmen Frühlings

Wenn die Temperaturen frühzeitig steigen, wie wir es in diesem Jahr erlebt haben, verlassen Honigbienen ihren Stock eher als gewöhnlich auf der Suche nach Nektar. Das bedeutet mehr Nahrung für das emsige Bienenvolk, vor allem für die heranwachsende Brut.

Doch ein überdurchschnittlich warmer Frühling kann auch Nachteile mit sich bringen. Der frühzeitige Beginn der Honigproduktion bedeutet nämlich in der Regel auch, dass die Bienen bereits im Frühherbst mit einem Mangel an Nahrung zu kämpfen haben. Deshalb ist das erfahrene Auge des Imkers nötig, der den Bienenstock vorausschauend mit Honig nachfüttert.

Abgeschlossen werden sollte diese Hilfeleistung bis Anfang Oktober eines jeden Jahres – nur dann kann gewährleistet sein, dass das Bienenvolk den kalten Winter ohne große Verluste übersteht. Wichtig ist beim Bienenfüttern zudem, dass entweder ausreichend Honig im Stock belassen wird oder Honig aus anderen ökologischen Quellen hinzugegeben wird.

Doch nicht nur der Nahrungsmangel kann den Bienen zu schaffen machen: Eine weiteres Problem stellt nämlich die Varroa-Milbe dar. Der ursprünglich im südostasiatischen Raum beheimatete Parasit setzt sich für gewöhnlich am Leib der Biene fest und saugt ihr Blut. Das allein kann dem Bienenvolk zwar schon schaden, eine größere Gefahr besteht jedoch, wenn die Varroa-Milbe mit der Bienenbrut in Kontakt kommt. Denn die Wabe der Larve wird von den Arbeiterinnen mit Wachs versiegelt; gelangt die Milbe in die Bienenwabe, bevor diese „verdeckelt“ wird, ernährt sich nicht nur der Parasit selbst vom Blut der Larve, sondern auch sein in der Wabe schlüpfende Nachwuchs. Das tötet die heranwachsende Biene in der Regel zwar nicht, kann sie aber merklich schwächen; nicht selten sind von der Milbe befallene Bienen verkrüppelt.

Auch hier ist der Einsatz des Imkers gefragt, dem im Kampf gegen die Varroa-Milbe mehrere Mittel zur Verfügung stehen. Gegen eine der Varianten, nämlich der Verwendung synthetisch hergestellter Chemikalien zu Abtötung der Parasiten, sprechen jedoch mehrere Gründe: Zum einen können Stoffe wie zum Beispiel Phosphorsäureester zu schädlichen Rückstände in Honig und Wachs führen. Außerdem ist die Varroa-Milbe dafür bekannt, schnell eine Immunität gegen solche Gifte zu entwickeln. Allgemein positiver bewertet werden organische Säuren. Diese werden vor allem bei noch brutfreien Jungvölkern eingesetzt. Auch im Winter kann die Verwendung von Ameisen- oder Milchsäure den Milbenbestand signifikant schmälern. Eine weitaus schonendere Bekämpfung der Milben erlauben jedoch ätherische Öle. Voraussetzung ist dabei jedoch wie generell beim Einsatz von Chemikalien, dass die Mittel nur in der brutfreien Zeit verwendet werden.

Auf biologische Weise kann der Parasitenbestand dezimiert werden, indem die Drohnenbrut, die bevorzugte Beute der Varroa-Milbe, kurz vor dem Schlüpfen komplett entnommen wird.

 

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