Mensch-Tier-Grenze

Mensch-Tier-Grenze

Bei einer Tagung in der Mainzer Akademie für Wissenschaft und Literatur hat Peter Kraß von der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität seine Abschlussarbeit vorgestellt: „Hello Kitty. Zur Benennung von Katzen“ vorgestellt. Darin geht es aus kultursoziologischer Sicht um die Frage, inwieweit langfristige Veränderungen der Mensch-Tier-Sozialitätsformen sich auch in einem Wandel von Tiernamen, den sogenannten Zoonymen widerspiegeln.

Haustiere

Tiere haben für den Menschen im Laufe der Jahre völlig unterschiedliche Funktionen eingenommen: von Lebensmittel-Lieferant bis hin zum Partner- und Kinderersatz. Rund 30 Millionen Tiere leben in deutschen Haushalten. Die ersten Belege für Katzen als Haustiere reichen nach den Worten von Kraß bis 6000 vor Christus zurück. Hunde bzw. Wölfe sind allerdings das wohl älteste domestizierte Wildtier. Ausgrabungen datieren bis ins 13. Jahrhundert vor Christi Geburt zurück.

Neuere Forschungen sprechen allerdings von 135.000 Jahren. Auch die Honigbiene wurde vor mehr als 7.000 Jahren domestiziert, die Zähmung einzelner Bienen ist jedoch nicht möglich. Im Alten Ägypten wurden neben Menschen und Katzen auch Hunde mumifiziert. Sicher wurden im Laufe der Jahrhunderte die Haustiere auch mit einem Namen individualisiert. Trotzdem sind Tiernamen bislang kaum erforscht und belegt.

Wandel der Tiernamen

Früher war es ganz klar: Ein Großteil der Hunde hieß Bello oder Hasso, Katzen oft Minka oder Mohrle, wenn sie schwarz war. Wellensittiche hießen meist Hansi. So weit so gut. Heute sind die Namen wesentlich spezieller und individueller. Motive für die Auswahl des Namens böten unter anderem Aussehen und Charakter. Aber auch fiktive Charaktere wie die Comicfigur Asterix, Garfield oder Schauspieler und Sänger werden als Vorbild herangezogen. Es lässt aber auch Rückschlüsse auf den Halter zu, wenn er seine Katze „Gin Tonic“ nennt.

Es wird bei der Namensvergabe auf die Liste der beliebtesten Vornamen zurückgegriffen. Dabei wird dem Haustier sogar zusätzlich noch häufig ein Spitzname gegeben. „75 Prozent aller Katzen haben einen Spitznamen“, sagt Christine Ganslmayer, Sprachwissenschaftlerin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. „Je näher und privater die Bindung zu seinem Tier ist, desto häufiger endet dessen Name auf i“.

Für Beispiele muss man nur die Ohren aufsperren: „Stinki“ oder „Mausi“ sind da gängig. Bei offiziellen Anlässen, wie zum Beispiel einem Tierarztbesuch wird allerdings dann schon auf den vollen Namen zurückgegriffen. Keine Frage: Haustiere sind mitten in der Gesellschaft angekommen. «Die Mensch-Tier-Grenze ist durchbrochen worden», berichtete Sprachwissenschaftler Peter Kraß bei der Tagung in der Mainzer Akademie für Wissenschaft und Literatur.

 

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