Korallensterben: Ursachen und Auswirkungen

In den letzten Jahren wurde ein Phänomen sichtbar, das zu einer dramatischen Umwälzung im Ökosystem der Weltmeere führt, das Korallensterben. Zunächst beginnt dies mit der sogenannten Korallenbleiche. Diese Bleiche führt letzlich zum Tod des gesamten Organismus.

Bei den Korallen handelt es sich um lebende Organismen. Sie gehören zur Familie der Nesseltiere und siedeln auf einer Kalkschicht, die von Jahr zu Jahr größer wird. Sie leben in einer Symbiose mit einer Algenart namens Zooxanthellen. Stößt die Koralle diese Zooxanthellen ab, so verliert der Korallenstock seine Farben. Dies wird als Korallenbleiche bezeichnet und kann sowohl örtlich begrenzt als auch großflächig beobachtet werden. In der Regel tritt die Korallenbleiche bei zu hohen Wassertemperaturen auf.

Die Korallenbleiche und ihre Verbreitung

Bei der Korallenbleiche handelt es nicht um ein neues Phänomen. Forscher haben es bereits in den 1970er Jahren beobachten können. Zu dieser Zeit trat es jedoch nur in einem örtlich sehr begrenzten Rahmen auf. Es stand im Zusammenhang mit lang anhaltendem Niedrigwasser oder starken Niederschlagsperioden. Ab den 1980er Jahren trat die Korallenbleiche jedoch schon weltweit auf. Im Zusammenhang mit dem sogenannten El Niño im Jahre 1998 war die Korallenbleiche im Indischen Ozean und dem westlichen Pazifik großflächig zu verzeichnen. Dabei lag die Temperatur des Wassers über längere Zeit hinweg etwa 1° bis 3 °C über dem langjährigen Durchschnitt. Im Gebiet der Malediven sind zu dieser Zeit etwa 98% der Korallen knapp unter der Wasseroberfläche davon betroffen. Im Rahmen der globalen Erwärmung rechnet die Wissenschaft mit einem verstärkten Auftreten der Korallenbleiche.

Die globale Erwärmung und die Folgen für Natur und Mensch

Bei steigender Wassertemperatur verschwinden die Korallen aus ihren ursprünglichen Lebensräumen. Sie siedeln sich dann in benachbarten und kühleren Regionen an. Die Folgen sind dramatisch, denn ohne Korallenriffe verschwinden auch die Fische und andere Meeresbewohner aus diesen Gebieten. Darüber hinaus verlieren die Küsten ihre natürlichen Schutzschilde gegen Stürme und die Folgen der Erosion.