Das „Pet-Café“ in Hanoi: Taranteln und Tee

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Das „Pet-Café“ in Hanoi: Taranteln und Tee

In der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi gibt es ein ganz besonderes Café. Dort kann man bei einem Kaffee, Tee oder einem anderen Getränk exotische Schlangen-, Reptilien- und Spinnenarten betrachten und auch streicheln. Das so genannte Pet Café ist von außen kaum als solches zu erkennen. Nur der riesige Leguan, der Neugierigen schon durch das Schaufenster gelangweilt entgegen sieht, weist darauf hin, dass es hier auch noch andere Exoten zu bewundern gibt. In den Terrarien an den Wänden hausen etwa 30 ungewöhnliche Tierarten. Darunter verschiedene Echsen- und Schlangenarten, eine Tarantel oder auch ein Igel. Noch zehn weitere Tiere hat der Besitzer des Cafés, Nguyen Minh Nghia, bei sich zu Hause.

Den Besuchern die Furcht vor Reptilien und Spinnen nehmen

Nghia möchte, dass die Kunden des Cafés, die gleichzeitig auch die Besucher seines kleinen Zoos sind, sich mit den Tieren anfreunden. Denn viele haben erstmal Angst oder zumindest Scheu vor den exotischen Exemplaren. Und es hat schon etwas Komisches, wenn man sein Getränk an den kleinen Bambustischen direkt neben einer riesigen Python zu sich nimmt. Fast jeder, der hierher kommt, macht natürlich auch Fotos und verschickt sie eifrig. Nach einer Weile haben sich die meisten Besucher jedoch an die ungewöhnlichen Tiere gewöhnt und der ein oder andere möchte auch mal eines anfassen. Damit hat Nghia dann sein Ziel erreicht und zur Verständigung zwischen Mensch und Reptil seinen Teil beigetragen.

Auch in Vietnam sind die Tiere ungewöhnlich

Reptilien, Schlangen und Spinnen sind bei lebendigem Leibe auch in Vietnam für viele ungewöhnlich. Vor allem für diejenigen, die in einer Großstadt wie Hanoi aufgewachsen sind. Zwar gibt es viele Insekten- und Spinnenarten an fast jeder Straßenecke geröstet als Snack zu kaufen – die ein wenig schmecken wie Chips, aber dank der natürlichen Proteine weitaus gesünder sind – und in vielen Flaschen von hochprozentigen Getränken sind Schlangen eingelegt. Doch lebendig kriegt man auch in Vietnam Schlangen und Spinnen meist nur auf dem Land zu sehen – und auch dann nur, wenn man sich im Wald oder im hohen Gras aufhält.

Tiere aus Thailand und Tipps aus dem Internet

Schon als Kind hatte Besitzer Nghia einen Wasserdrachen, den ihm sein Vater gekauft hatte und der nach drei Jahren starb, weil er nicht wusste, wie man richtig für ihn sorgt. Heute weiß er das jedoch dank des Internets besser. Über das weltweite Netz eignete sich Nghia das nötige Wissen zur richtigen Haltung der exotischen Tierarten an. Für die Fütterung verwendet er lebende Mäuse und Heuschrecken. Die Haltung seines kleinen Zoos ist selbst in Vietnam teuer. Umgerechnet 250 Euro gibt Nghia im Monat dafür aus. Zu den Kosten für das Futter kommen auch Stromkosten, denn die Reptilien etwa brauchen UV-Lampen, damit sie es wohlig warm haben und sich wohl fühlen.

Das Chamäleon benötigt eine konstante Temperatur von 25 Grad Celsius. Im Winter ist es auch in Hanoi deutlich kühler. Die meisten seiner Tiere stammen aus Thailand, einige aus Vietnam. Er beteuert, dass er sie alle auf legalem Wege erworben hat, zum Teil auch als sie noch ganz klein waren. Der riesige Leguan etwa hatte, als Nghia ihn erwarb, gerade einmal die Größe eines Daumens.

 

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