Die Geschichte von Yenko dem Affenbaby

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Die Geschichte von Yenko dem Affenbaby

Im Zoo Hannover herrschten Bestürzung und Trauer, als die Mutter von Yenko, dem kleinen Orang-Utan, plötzlich in Folge einer Erkrankung bei der Untersuchung mit 24 Jahren starb. Doch für derlei Emotionen hatten die Mitarbeiter des Zoos nicht viel Zeit, denn Affenbaby Yenko blieb ohne seine Mutter auch ohne deren wertvolle Milch und damit hungrig zurück. Schnell musste eine Ersatzmutter gefunden werden. Innerhalb von nicht einmal 24 Stunden nachdem Yenkos Mutter gestorben war, hatte der Zoo Erfolg und fand eine Pflegemutter, die für Yenko geeignet war. Die Mitarbeiter des hannoverschen Zoos hatten somit ein ebenso trauriges wie auch nervenaufreibendes Wochenende – das jedoch noch ein einigermaßen glückliches Ende fand.

Affenmama Miri stirbt bei einer Notuntersuchung

Kurz zuvor war Yenkos Mutter Miri in Narkose gelegt worden, da sie bereits seit Tagen einen stark geschwollenen Bauch hatte und auch Medikamente nicht halfen. Während der Narkose sollten Röntgen- und Ultraschallbilder gemacht werden. Doch Miri wachte nicht mehr aus der Narkose auf, obwohl sofort versucht wurde sie durch Notmaßnahmen wiederzubeleben. Später zeigte sich bei der Obduktion, dass sie unter einer chronischen Bauchfellentzündung und einer großen Vereiterung in der Gebärmutter litt, die ihre Bauchhöhle anschwellen ließen. In Folge dessen brach während der Narkose Miris Kreislauf zusammen. Laut dem Tierarzt Viktor Molnar hätte auch eine Operation sie nicht mehr retten können.

Suche nach einer Ersatzmutter für Yenko

Trotz des Schocks für die Zoomitarbeiter musste schnell eine Lösung für Miris Junges Yenko gefunden werden. Denn der Kleine blieb ohne seine Mutter auch ohne Nahrung zurück – und das in einer für Affenjunge äußerst kritischen Phase, in der sie viel Nahrung benötigen und von der Mutter abhängig sind. Die Tierärzte des Zoo Hannover machten sich sofort auf die Suche nach einer passenden Ersatzmutter und wählten die Nummern aller Zoos in Deutschland, die Orang-Utans halten. Und tatsächlich fand sich gar nicht weit von Hannover eine mögliche Pflegemutter für Yenko im Dortmunder Zoo. Affenmutter Toba im Alter von 20 Jahren hatte im Oktober eine Totgeburt erlitten und gab immer noch Milch für ihre inzwischen sechsjährige Tochter. Doch würde Toba das ihr fremde Baby annehmen? Und würde Yenko bei ihr trinken?

Die Affen-Patchwork-Familie wird Realität

Noch am Samstag fuhr Yenko in Begleitung von seinen Pflegern aus Hannover los ins nahe gelegene Dortmund. Zunächst noch durch ein Gitter getrennt konnten sich Toba und Yenko begutachten und beschnuppern. Beide zeigten sofort großes Interesse und es schien fast wie Liebe auf den ersten Blick, so dass die Mitarbeiter die Tür zwischen beiden Räumen schon bald öffneten. Affenbaby Yenko lief sofort zu Toba, krallte sich in ihrem Fell fest und begann noch im selben Augenblick zu trinken. Toba war von der Bestürmung zwar zunächst ein wenig verwirrt, schnell kamen bei ihr jedoch mütterliche Gefühle auf und sie ließ Yenko gewähren. Nun wird es den beiden für einige Tage ermöglicht sich fernab der neugierigen Blicke der Zoobesucher aneinander zu gewöhnen und eine Bindung aufzubauen.

Freude und Trauer in Hannover

In Hannover trauert man einerseits um den Verlust von zwei Orang-Utans, aber andererseits freuen sich die Mitarbeiter, dass Yenko gerettet werden konnte und so schnell eine Ersatzmutter gefunden wurde. Yenko ist nach 31 Jahren das erste Orang-Utan-Baby, das im Zoo Hannover zur Welt gekommen ist. Das und die gelungene Rettung erfüllt die Zoomitarbeiter dann doch vor allem mit stolz.

 

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