Elefanten sind soziale Wesen

Die Geschichte der beiden Elefanten Shirley und Jenny, die nach 22 jähriger Trennung wieder vereint wurden, kursiert dieser Tage durch sämtliche soziale Netzwerke. Die Wiedervereinigung erfolgt derart rührend, dass die Dickhäuter wie Menschen anmuten. Sie beschnuppern einander, nähern sich langsam an und es scheint als würden sie sich tatsächlich erkennen und dann mit ihren Rüsseln umarmen. Aber ist das möglich?Elefanten gelten als hochintelligent und äußerst soziale Wesen. Wird ein Junges ihrer Horde bedroht, so rotten sie sich zusammen, um geschlossen gegen den Eindringling vorzugehen. Die Dickhäuter zeigen ihre Gefühle meist über Mimik, die Bewegungen ihrer Ohren-, Kopf- oder Körperhaltung und muten daher sehr menschlich an. Verstirbt beispielsweise ein Elefant aus der Herde, kommen alle Elefanten zusammen und trauern tagelang um den Verlust.

Sozialverhalten bei Elefanten

Das Sozialverhalten von Elefanten lässt sich bereits an ihrem Rudelverhalten ableiten. Zumeist treten Elefanten in Rudeln von bis zu 30 Elefanten auf, die von einer Elefantenkuh angeführt werden. Diese kennt sich, was Futter- und Wasserstellen angeht, am Besten aus und sorgt dafür, dass alle Hordenteilnehmer gut versorgt sind. Elefanten kennen daher durchaus den Hierachiegedanken. Für ihr soziales Aufreten spricht auch ihr erstaunliches Gedächtnis, das sie über Jahre an Vorfälle, Feinde, Kämpfe und Futterplätze erinnert.

Soziale Interaktion bei Elefanten

Zur sozialen Interaktion dienen ihnen der Rüssel, Laute oder auch Gerüche. Das soziale Gebaren von Elefanten kann allerdings auch ins Gegenteil umschlagen. Elefanten erfahren oftmals schlimme Erlebnisse. Die Herden werden voneinander getrennt, Tiere erleben grausame Haltungsmöglichkeiten in Tierparks oder Zoos oder sie erfahren den Tod eines nahestehenden Tieres. Wissenschaftliche Studien konnten belegt, dass auch Elefanten in Form von Traumata auf derartige Vorkommnisse reagieren. Sie reagieren dann beispielsweise gereizt auf bestimmte Geräusche und zeigen aggressives Verhalten, das keineswegs in ihrer Natur liegt. Der Eingriff des Menschen in ihre natürliche Lebensumgebung verändert auch die Elefanten.

Im natürlichen Lebensraum belassen, ist der Elefant eins der friedfertigsten und sozialsten Lebewesen dieser Welt. Er hat einen tiefgreifenden Beschützerinstinkt, der sich vor allem auf junge und ältere Tiere erstreckt. Durch Stubsen oder Schieben helfen jüngere Artgenossen den gebrechlichen weiter. Während männliche Elefanten in Zeiten der Pubertät das Rudel verlassen, verbleiben weibliche Dickhäuter oftmals ihr ganzes Leben in dem Verband und helfen sich gegenseitig die Jungen groß zu ziehen. Elefanten gehen oft lebenslange Beziehungen ein. Der Mensch kann noch viel von diesen Lebewesen lernen.