Alkoholkonsum bei Tieren

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Alkoholkonsum bei Tieren

Alkoholkonsum ist, so wurde bislang angenommen, ein menschliches Problem. Tatsächlich scheint dies auch zu stimmen. Denn es gibt Tiere, die regelmäßig Alkohol konsumieren, ohne dass sich negative Folgen für sie einstellen. Auf diese erstaunliche Tatsache ist eine internationale Forschergruppe unter Leitung von Biologen der Universität Bayreuth in Malaysia gestoßen, wie das Wissenschaftsportal „scinexx.de“ berichtet. Beobachtungssubjekte waren Federschwanzspitzhörnchen. Diese kleinen nachtaktiven Säugetiere sind etwa zweimal so groß wie unsere Mäuse.

Als nahe Verwandte der Primaten gehören sie auch zum Stammbaum des Menschen. Wie die Forscher nun herausfanden, verbringen die Tiere jede Nacht mehrere Stunden damit, sich am Nektar einer bestimmten Palmenart zu laben. Dieser Pflanzensaft wiederum besteht zu 3,8% aus Alkohol. Das ist eine der höchsten natürlich vorkommenden Alkoholkonzentrationen, die man bislang nachweisen konnte. Erzeugt wird die berauschende Flüssigkeit mit Hilfe von speziellen, bis zur Untersuchung der Forschergruppe unbekannten Hefepilzen. Da die Palmen das ganze Jahr über den Nektar produzieren, können die Federschwanzspitzhörnchen ihn auch ständig genießen. Sie tun dies Nacht für Nacht in kleinen Gruppen.

Haaranalysen der Tiere haben ergeben, dass sich in der Tat ständig Alkohol in ihrem Organismus befindet. Erstaunlicherweise beeinträchtigt er die Tiere jedoch nicht. Sie zeigen weder Schwierigkeiten bei der Orientierung, noch verlieren sie ihre Schnelligkeit oder Geschicklichkeit. Aufgrund ihrer Lebensbedingungen könnte das für sie auch gefährlich oder sogar tödlich werden. Es gibt viele natürliche Feinde in ihrer Umwelt. Wie es die kleinen Säugetiere schaffen, den konsumierten Alkohol so schnell und folgenlos zu verarbeiten, ist noch ein Rätsel. Ergäbe sich aus dem Verhalten der Tiere nicht irgendein Vorteil für sie, hätten sie diese Trinkgewohnheiten wohl nicht entwickelt und über vermutlich sehr lange Zeit kultiviert.

Die Forscher vermuten, der Alkohol könne einen positiven Effekt auf die Psyche der Tiere haben. Sollte sich diese These als wahr herausstellen, könnte das auch einen Weg weisen zum besseren Verständnis der Hintergründe menschlichen Alkoholkonsums.

 

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