Cannabis für Tiere

Seit langem ist die schmerzlindernde Wirkung von Cannabis beim Menschen bekannt. Mittlerweile sprechen sich immer mehr Tierärzte dafür aus, auch bei kranken Tieren auf die pflanzlichen Inhaltsstoffe zu setzen. Bisher stehen jedoch nur wenige Langzeitstudien zur Verfügung, um eine tatsächliche Wirkung nachzuweisen.

Hilfreich beim Menschen

Cannabis besteht zum größten Teil aus Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Daneben werden noch rund 600 weitere Zusatzstoffe vermutet, deren Zusammenspiel noch nicht genau erforscht wurde. THC und CBD sind genau die Stoffe, die bekannterweise eine schmerzlindernde, entzündungshemmende und nervenschützende Wirkung haben. Eine Begleiterscheinung von THC ist, dass es stark psychoaktiv wirkt. Bei CBD sind solche Nebenwirkungen nicht bekannt. Beim Menschen wird Cannabis vornehmlich bei der Behandlung von Hirntumoren und Brustkrebs eingesetzt. Aber auch Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa werden mit der Hanfpflanze bekämpft. In den USA wird vor allem auch CBD großes Behandlungspotenzial zugeschrieben, da es sich hervorragend zur Dämpfung von oxidativem Stress, Entzündungen, Zelltod und Fribrosen eignet. Weiterhin werden häufig Patienten mit diabetischer Kardiomyopathie mit Cannabis behandelt. Ärzte versprechen sich auch eine hilfreiche Wirkung bei multipler Sklerose, Aids, Depressionen und Tourette-Syndrom. Bei einem Glaukom ist Cannabis nützlich, da es den Augeninnendruck senkt. Die Hauptwirkstoffe THC und CBD entstehen allerdings erst beim Erhitzen. Das heißt, die Blüten der weiblichen Hanfpflanze müssen geraucht, gekocht, gebacken oder verdampft werden.

Einsatz von Cannabis bei Tieren

Immer mehr Besitzer fragen nach Cannabis als Medikament für ihr Tier. Genau wie beim Menschen soll die Pflanze Schmerzen lindern und den Genesungsprozess begünstigen. Die Meinungen darüber gehen jedoch auseinander: Amerikanische Tierschutzvereine stehen der Verabreichung von Cannabis bei Tieren skeptisch gegenüber, während die US-Verhaltensforscherin Darlene Arden die Behandlung als positiv ansieht. Viele weitere Tierärzte kommen der großen Nachfrage nach und verschreiben mittlerweile regelmäßig Cannabis für Tiere. Besonders Katzen seien sehr empfänglich für dessen Wirkung. Speziell als Appetitanreger entfaltet Cannabis hier seine Wirkung. Katzen gelten als sehr wählerisch, besonders wenn sie erkrankt sind. Experten gehen davon aus, dass sie Rezeptoren für Cannabionide besitzen, was bedeutet, dass sie genauso auf Cannabis reagieren wie Menschen. Laut Studien verfügen auch Schweine, Hühner, Affen und Ratten über solche Rezeptoren. Für die Verabreichung empfehlen Tierärzte eine Glyzerintinktur, da sie sehr süßlich ist und mit Butter oder Öl vermischt werden kann, um zur normalen Nahrung hinzugefügt zu werden. Auch immer mehr Nahrungsmittelhersteller setzen auf die Wirkung von Cannabis als Nahrungsergänzungsmittel.

Nicht ohne Risiko

Bei allen positiven Wirkungen, darf nicht vergessen werden, dass die Behandlung von Tieren mit Cannabis nicht ohne Risiko ist. Tiere können – im Gegensatz zum Menschen – sehr wohl eine Überdosis erleiden. Eine Studie verglich zwischen 2005 und 2010 den Anstieg der medizinischen Cannabislizenzen im US-Staat Colorado mit der Anzahl der Hunde, die wegen einer Überdosis Marihuana behandelt wurden. Die Ergebnisse ergaben, dass eine Überdosis in leichten Fällen zu Erbrechen oder komatösen Zuständen führen kann. Im schlimmsten, aber seltenen Fall, auch zum Tod – während des Untersuchungszeitraums starben zwei Hunde als Konsequenz einer THC-Vergiftung.

 

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