Mobbing in der Schule - Warum Lehrer häufig falsch reagieren

Mobbing in der Schule – Warum Lehrer häufig falsch reagieren


In vielen Schulen wird das Thema Mobbing wie folgt behandelt: der Lehrer spricht mit den Tätern, stellt sie zur Rede und mehr passiert oft nicht. Natürlich hat dies auch oft mit einer Überforderung der Lehrer zu tun. Forscher haben jetzt herausgefunden, dass auf lange Sicht aber eine ganz andere Strategie hilfreich sein kann.

Mobbing gibt es in ganz unterschiedlichen Formen

Bei Mobbing kann es sich sowohl um Hänseleien und Ausgrenzung handeln, als auch um physische Gewalt. In Deutschland haben 25% der Schüler schon mal in ihrem Leben einen solchen Fall am eigenen Leib erlebt. Diese Zahlen ergaben sich aus anonymen Umfragen. Ca. 5% der Schüler müssen sogar regelmäßig den Hass ihrer Mitschüler spüren und leiden über ein Jahr an den Folgen. Wenn Eltern mitbekommen, dass ihre Kinder in der Schule gemobbt werden, führt der erste Weg meist zu den Lehrern. Das machen die Eltern, weil die Lehrer schließlich tagtäglich mit den Schülern zu tun haben.

Lehrer sind die ersten, die in solchen Situationen helfen könnten

Ludwig Bilz, Psychologe von der BTU Cottbus-Senftenberg und der Bildungsforscher Wilfried Schubarth von der Universität Potsdam haben sich diesem Thema gewidmet. In den letzten drei Jahren haben sie intensiv recherchiert und Studien durchgeführt. Für ihre Studie haben sie insgesamt über 2000 Schüler und 550 Lehrer zum Thema Mobbing befragt. Dabei ging es vor allem um die Fragen, wie man in solchen Situationen reagieren sollte und wie man Mobbing überhaupt verhindern kann. Als allererstes konnten die Wissenschaftler erkennen, dass es den Lehrern sehr schwer fällt, zu bemerken, wer in ihren Klassen überhaupt die Rollen des Opfers oder eben des Täters einnehmen.

Des Weiteren konnten sie feststellen, dass viele Lehrer falsch mit diesem Thema umgehen. Ihr Verhalten war deshalb falsch, weil dadurch kein weiteres Mobbing verhindert wurde. In den meisten Fällen probierten es die Lehrer mit Einzelgesprächen mit den Opfern und disziplinarische Maßnahmen gegen die Täter. In den seltensten Fällen wurden die Themen mit der gesamten Klasse besprochen. Noch seltener holten sich Lehrer die Hilfe von Kollegen bzw. beschlossen mit ihnen zusammen zu arbeiten, um das Mobbing zu bekämpfen. Laut Schubarth ist es aus diesen Gründen auch nicht verwunderlich, dass Mobbing nach wie vor so ein großes Problem ist, schließlich gaben gerade einmal 20% der Schüler an, dass in ihren Klassen auch offen und konkret über Mobbing gesprochen wurde.

Hilfe heißt auch Mitmenschen zu schützen

Oftmals fällt es Lehrern schwer, zu intervenieren, weil sie Mobbing an ihrem eigenen Empfinden messen und bewerten müssen. Das fällt vielen Lehrern schwer und sie wissen nicht genau, wie sie reagieren sollten. Die Lehrer, die am ehesten konstruktiv eingreifen würden, waren jene, die ein breites Gewaltverständnis besitzen. In diesen Klassen waren auch mehr Mädchen und Jungen vorhanden, die bei einem Mobbingfall sofort eingreifen würden. Mobbing geht nämlich nicht nur von den Personen aus, die als Täter bezeichnet werden. Es gehören auch die Personen dazu, die das alles zulassen und tatenlos daneben stehen. Wenn Du also selbst etwas gegen Mobbing tun möchtest, dann reicht es nicht aus, kein Täter zu sein, Du musst Deine Mitmenschen schützen und eingreifen, wenn Du gefordert wirst.

 

Liebe als Training gegen negatives Denken

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Dass Liebe nicht nur in der Literatur und der Poesie immer einen Ausweg findet, konnten jetzt die Psychologen der Universitäten Jena und Kassel belegen. Das gilt besonders für neurotische Menschen, die im hohen Maße von einer romantischen Partnerschaft profitieren. Im Mittelpunkt der Untersuchung stand der Neurotizismus. Dieser zählt laut Psychologen zu den fünf Grundeigenschaften der Persönlichkeit.

Feste Partnerschaft sorgt für Stabilität

Die Autorin der Studie, Christine Finn, erläutert, dass bei neurotischen Menschen starke Ängstlichkeit, Unsicherheit und leichte Reizbarkeit zu beobachten seien. Diese Personen seien zudem anfälliger für Depressionen. Sie würden unter einem geringen Selbstwertgefühl leiden und eine generelle Unzufriedenheit mit ihrem Leben fühlen. In der Studie konnte jetzt aber gezeigt werden, dass eine feste Partnerschaft zur emotionalen Stabilität sowie zu einer gefestigten Persönlichkeit beiträgt.

Für die Untersuchung wählten die Forscher 245 Paare aus, die sich im Alter von 18 bis 30 Jahren befanden. Über einen Zeitraum von neun Monaten wurden die Partner – jeweils getrennt voneinander – jede drei Monate interviewt. In einem Onlinefragebogen wurden Fragen gestellt, die zum einen auf die Zufriedenheit der Probanden mit ihrer Beziehung abzielten, zum anderen den Grad des Neurotizismus feststellen sollten. Eine weitere Aufgabe bestand darin, dass die Teilnehmer Bewertungen vornehmen mussten, die fiktive Alltagssituationen und ihren eventuellen Einfluss auf die eigene Beziehung betrafen. Besonders der letzte Punkt der möglichen Bedeutung für die eigene Partnerschaft sehen die Psychologen als entscheidend an, da neurotische Menschen Umwelteinflüsse anders verarbeiten und einordnen. Zum Beispiel seien ihre Reaktionen bei negativen Reizen wesentlich stärker. Außerdem neigen neurotische Personen  dazu, eine mehrdeutige Situation im Zweifel negativ zu interpretieren – statt positiv oder neutral.

Positive Einflüsse der Partnerschaft

Diese negativen Tendenzen nehmen in einer Liebesbeziehung nach und nach ab – wie die Forscher beobachten konnten. Ein Grund sei, dass sich die Partner gegenseitig stärken. Viel wichtiger seien aber die Veränderungen, die sich auf der kognitiven Ebene, also der inneren Gedankenwelt, des neurotischen Menschen abspielen. Wenn Neurotiker gemeinsam mit ihrem Partner positive Erfahrungen sammeln und positive Emotionen erleben, nimmt dies nicht direkt Einfluss auf die Persönlichkeit. Es findet also keine Veränderung auf direktem Wege statt. Indirekt würden sich jedoch Denkstrukturen und die Wahrnehmung von negativen Situationen verändern, erklärt die Psychologin Finn.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Liebe dabei hilft, den Menschen in ihrem Leben mehr Zuversicht zu geben. Umgekehrt sorgen Beziehungen dafür, dass negative Emotionen nicht mehr so schnell die Überhand gewinnen. In der Studie konnten übrigens keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen festgestellt werden. Beachtet werden muss natürlich, dass jeder Mensch unterschiedlich stark auf solche Effekte wie eine Beziehung reagiert. Mehr Einfluss auf das eigene Verhalten nehmen dabei eher lange, sehr glückliche Partnerschaften als eine kurze Beziehung. Als generelles Fazit ziehen die Forscher den Schluss, dass junge Erwachsene in einer Beziehung im Prinzip nur gewinnen können.

Die Psychologen sehen in ihren Ergebnissen noch eine weitere Botschaft versteckt. Nicht nur neurotische Personen auch Menschen, die unter Depressionen oder Angststörungen leiden, können von der Studie profitieren. Denn auch für sie gilt, dass Persönlichkeiten kaum grundlegend verändert werden können, wie die Untersuchung aber zeigte, kann negatives Denken dennoch abtrainiert werden.

 

Stalking – Eine psychologische Sicht

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Leiden alle Stalker an einer psychischen Erkrankung? Gibt es wiederkehrende Muster oder hat jeder Stalker sein ganz eigenes Profil? Wissenschaftler beleuchten das Phänomen nun aus psychologischer Sicht.

Zurückweisung und Enttäuschung

Wenn man von jemandem ständig beobachtet wird, wenn wir verfolgt werden, jedes Detail unseres alltäglichen Lebens ausspioniert wird und wir fortwährend angerufen werden, dann spricht man von Stalking. Juristisch gesehen handelt es sich hierbei um das sogenannte Nachstellen. Am häufigsten geht dieses Verhalten von Ex-Freunden und Freundinnen aus. Die Unfähigkeit mit Zurückweisung zurechtzukommen spielt hierbei sicherlich eine große Rolle. Doch die Psychologin Justine Glaz-Ocik und ihr Team gingen den Kriterien, die eine Stalker ausmachen, noch genauer auf den Grund. Die Expertin vom Institut für Bedrohungsmanagement in Darmstadt erklärt, dass die Stalker meist selbst davon ausgehen, dass sie sich immer noch oder generell in einer Beziehung zu ihrem Opfer befinden.

Natürlich gebe es gewisse Muster, die bei einer solchen psychischen Erkrankung immer wieder zu beobachten seien. Dazu zählen beispielsweise gewissen paranoide oder narzisstische Züge der Täter. Oft sind Ursachen in der Kindheit Auslöser für ein solches Verhalten. Durch das fehlende Vermögen mit Zurückweisung zurecht zu kommen, kann eine übermäßige Fixierung auf eine andere Person hervorgerufen werden, um den eigenen Schmerz zu kompensieren. Stalker, die zurückgewiesen wurden, machen demnach ihr Opfer zum Inhalt ihres gesamten Lebens. Andere Täter, die mit dem Opfer vorher nicht in einer Beziehung waren, idealisieren ihre auserwählte Person meist bis ins Unermessliche. Sie verfallen daher in einen Zustand tiefer Enttäuschung, wenn diese Person ihnen signalisiert, die Gefühle nicht zu erwidern.

Wut, Gewalt und Aggressivität

Aus dem Gefühl des Zurückgewiesenseins und der Enttäuschung kann in den schlimmsten Fällen auch Wut und Aggressivität werden, erklärt die Expertin. Das Stalking wird somit dazu benutzt, Macht über das Opfer auszuüben und sich gegebenenfalls zu rächen. Besonders im Internet fühlen sich Täter sicher. Leider kommt es bei Stalkern durchaus auch vor, dass sie irgendwann ihre Opfer attackieren und Gewalt anwenden, nicht selten sexueller Art. Doch leider suchen sich insbesondere diejenigen Täter, die gewalttätig werden, oftmals keine psychologische Unterstützung.

Therapiemöglichkeiten

Stalker, die zurückgewiesen wurden hingegen, wenden sich häufig an Beratungseinrichtungen. Stop Stalking ist beispielsweise eine Initiative, die in Berlin gegründet wurde, und Tätern Hilfe anbietet. Diejenigen, die diese Unterstützung in Anspruch nehmen, verpflichten sich gleichzeitig dazu, ihr Opfer ab sofort in Ruhe zu lassen. In einem frühen Stadium kann es durchaus hilfreich sein, ganz einfach über seine Erfahrungen und Probleme zu sprechen, so die Psychologin. Doch leider haben viele Betroffene meist Ängste oder schämen sich für ihr eigenes krankhaftes Verhalten.

Häufig wird davon ausgegangen, dass Stalker überwiegend männlich seien. Doch bei Stop Stalking nehmen auch etwa 40 Prozent Frauen an den angebotenen Sitzungen und Veranstaltungen teil. Von großer Bedeutung ist auf jeden Fall, herauszufinden, in welcher Situation der Druck besonders hoch ist, der dann bei den Tätern das Stalking auslöst. Dies ist meist der Ansatzpunkt für produktive Therapien. Wenn Stalker ihre eigenen Verhaltensmuster erkennen und Möglichkeiten finden, einen Ausgleich zu schaffen, dann bestünden große Chancen auf eine schnelle Besserung, erläutert Glaz-Ocik. Stalker seinen sozusagen Widerholungstäter, durch konkrete neue Ziele könne ein solches Verhalten jedoch meist durchbrochen werden, so die Expertin.

 

Welcher Psychotherapeut passt zu mir?

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Es gibt ein unzähliges Angebot an Therapeuten und Therapieformen. Wie findet man das Passende und worin unterscheiden sie sich?

Psychische Erkrankungen sind keine Seltenheit. Jeder dritte Deutsche leidet innerhalb eines Jahres an negativen Gefühlen, Ängsten und Sorgen. Sie haben Schwierigkeiten sich bei der Arbeit zu konzentrieren und können ihren Hobbys nur noch mit Mühe nachgehen. Den meisten Menschen hilft ein Gespräch mit der Familie oder mit Freunden. Wem das nicht mehr hilft, der sollte sich professionelle Hilfe holen. Doch wie findet man den richtigen Therapeuten? In Deutschland sind mehr als 21000 Therapeuten von den Krankenkassen zugelassen. Viele weitere stellen die Rechnungen Privat aus.

Wie unterscheiden sich die Therapeuten?

In erster Linie unterscheiden sich die Psychotherapeuten in ihrer Ausbildung. In den meisten Fällen sind Psychotherapeuten ehemalige Psychologie-Studenten, die dann noch eine Weiterbildung gemacht haben. Diese nennt man dann psychologische Psychotherapeuten. Andere waren Medizin-Studenten, die zusätzlich zum Studium noch eine psychotherapeutische Ausbildung gemacht haben. Diese werden dann ärztliche Psychotherapeuten genannt. Zudem gibt es noch Heilpraktiker, die auch eine Ausbildung zu Psychotherapeuten gemacht haben. Im Gegensatz zu den zwei anderen Gruppen, müssen die Heilpraktiker keine wissenschaftlich anerkannten Methoden bei der Behandlung anwenden.

Es gibt drei verschiedene Therapieformen. Dazu gehört die Verhaltenstherapie, die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Therapien, die noch nicht von den Krankenkassen anerkannt wurden.

Wo liegt der Unterschied bei den Therapieformen?

Grundsätzlich gibt es einen Unterschied beim Ansatz und der Dauer der Therapie. Während sich eine Verhaltenstherapie mit Verhaltensweisen und Einstellungen befasst, geht es bei der tiefenpsychologisch fundierten Therapie eher um psychische Einflüsse und Konflikte. Die Verhaltenstherapie findet im Gegensatz zur tiefenpsychologischen Therapie meistens nicht mehr als ein Mal pro Woche statt. Außerdem hat sie eine feste Sitzungsanzahl.

Wie findet man den richtigen Therapeuten?

Es ist extrem wichtig, dass man eine gute Beziehung zu seinem Therapeuten hat. Dazu sollte man sich auf das Bauchgefühl verlassen. Wenn man einen Therapeuten auf Anhieb unsympathisch findet, sollte man sich eine Alternative suchen. Mehrere Studien haben bereits bewiesen, dass Therapien erfolgreicher sind, wenn der Patient eine gute Bindung zum Therapeuten hat. Es kann auch passieren, dass der Therapeut aus persönlichen Gründen nicht in der Lage ist, eine Therapie durchzuführen. Das muss man als Patient akzeptieren.

Wie lange wartet man auf einen Therapieplatz?

Die Wartedauer ist je nach Warteliste immer sehr unterschiedlich. Im Durchschnitt wartet ein Patient etwa drei Monate. Manche Therapeuten bieten auch freie Plätze an, die sofort zu belegen sind.

Muss man selbst für die Kosten aufkommen?

Ob die Krankenkasse die Kosten übernimmt, kommt darauf an, ob man die bestimmten Voraussetzungen erfüllt. Dazu muss die Therapie bei einem ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeuten stattfinden. Manche Krankenkassen übernehmen auch die Kosten von systemischen- oder Gesprächspsychotherapien. Das ist jedoch selten und sollte bei der Krankenkasse erfragt werden. Zahlt man Privat, so kommt man viel schneller an einen Therapieplatz.

Wie findet man Therapeuten?

Die meisten Therapeuten sind auf der Internetseite der Bundespsychotherapeutenkammer oder der Kassenärztlichen Vereinigung zu finden. Dabei ist zu beachten, dass die meisten Bundesländer eine eigene Vereinigung haben.

 

Was ist eine Anpassungsstörung?

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Unser Leben lang werden wir mit schwierigen Situationen konfrontiert. Wir stehen unter Stress und unser Körper muss diese täglichen Belastungen kompensieren. Meist gelingt dies problemlos, ohne dass psychosoziale, körperliche oder seelische Symptome auftreten, doch manchmal reicht unser Abwehrsystem nicht aus. In so einem Fall kann es dann zu Anpassungsstörungen kommen.

Anpassungsstörungen können in Folge von körperlichen Erkrankungen, Lebensveränderungen oder auch besonders belastenden Lebensereignissen auftreten. Die Art der Belastung kann auf verschiedenste Ereignisse zurückzuführen sein und reicht von Trauerfällen oder Trennungserfahrungen bis hin zu Emigration und Flucht.

Beschwerden

Die Krankheit ist bis heute nicht genau definiert. Da die Auslöser meist alltägliche Stresssituationen sind, ist es schwierig, eine genaue Diagnose zu erstellen, schwieriger als bei klarer umrissenen Krankheiten, wie beispielsweise Depressionen. Die Symptome können variieren, sie betreffen jedoch meist die Stimmung des Betroffenen. Erhöhte unbegründete Angst, Furcht vor Belastungen und ständige Besorgnis können daher Anzeichen für eine Anpassungsstörung darstellen. Auch das Gefühl, den Alltag nicht mehr bewältigen zu können und sogar in drastischen Fällen Gewaltausbrüche gehören zum Krankheitsbild.

Auch bei Kindern und Jugendlichen kann diese Störung auftreten. Meist äußert sich die Krankheit bei jungen Menschen durch Rückschritte im Verhalten und in der Entwicklung, z.B. erneutes Daumenlutschen oder Bettnässen.

Verschieden Formen

Um eine Anpassungsstörung diagnostizieren zu können, bedarf es einer eingehenden psychologischen Anamnese. Auch ist es hierbei sinnvoll, die Krankheit in verschiedene Kategorien zu unterteilen. So unterscheiden Ärzte beispielsweise zwischen einer „kurzen depressiven Reaktion“, die meist nicht länger als einen Monat anhält und einer „langen depressiven Reaktion“, eine Reaktion auf eine längere Belastung, die jedoch nicht länger als zwei Jahre andauert. Des Weiteren wird zwischen Störungen des Sozialverhalten, bei denen es zu aggressiven Ausbrüchen kommen kann, und Störungen von Gefühlen, die sich durch Besorgnis, Ärger und Anspannung ausdrücken, unterschieden, auch eine Mischform kann auftreten.

Wurde eine Anpassungsstörung festgestellt, ist es immens wichtig, die Ursachen zu suchen. Leider können diese so vielfältig sein wie das Leben selbst. Auch der Grad der Belastung ist von Mensch zu Mensch verschieden, oft fühlen sich daher Betroffene zusätzlich noch von ihrem Umfeld missverstanden, da sie weniger auszuhalten scheinen als ihre Mitmenschen.

Wie kann man Abhilfe verschaffen?

Der Erfahrung nach gehen Anpassungsstörungen meist nach einer gewissen Zeit vorüber, doch leider kann dies auch bis zu mehreren Jahren dauern. Daher ist es wichtig, frühzeitig für Linderung zu sorgen und den Krankheitsverlauf damit zu verkürzen. Eine Psychotherapie ist ratsam, begleitend dazu hat die Entlastung höchste Priorität. Bestehender Druck sollte abgebaut werden, ob im Beruf, in der Beziehung oder anderweitig. Nahestehende Menschen können in die Therapie mit eingebunden werden, da Menschen mit Anpassungsstörungen auf stabile und unterstützende Beziehungen angewiesen sind. Perspektiven und Ziele sind ebenfalls wichtig, wie beispielsweise intensive Stärkung der eigenen Kräfte und der Selbstkontrolle. Tritt die Belastung in Folge eines Verlustes auf, so gelten hier gleichermaßen bestimmte Regeln zur Bewältigung von Trauer (z.B.: Annehmen, Gedanken und Gefühle zulassen, Verarbeiten, etc.).

Glücklicherweise gibt es heutzutage immer mehr Psychologen und Ärzte, die eine Anpassungsstörung erkennen und immer mehr Betroffene, die sich trauen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn trotz des eher harmlosen Namens und des manchmal banalen Ursprungs stellen Anpassungsstörungen eine teils quälende Belastung dar und sollten daher angemessen behandelt werden.

 

Beugt Fischöl Psychosen vor?

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Psychosen werden durch Fischölkapseln mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren verhindert. Nach einem Untersuchungsergebnis eines österreichisch- australischen Forscherteams könne der Ausbruch einer Psychose bei jungen Erwachsenen und Jugendlichen eventuell verhindert werden, wenn Fischölkapseln mit mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren eingenommen werden.

Im Fachmagazin „Nature Communications“ berichteten die Wissenschaftler der University of Melbourne und der MedUni Wien, dass das Risiko einer Psychose durch die Aufnahme der ungesättigten Omega-3-Fettsäuren sinkt. Zudem könne der Ausbruch einer Psychose durch die Zugabe des Fischöls bzw. der Fischölkapseln mindestens verzögert werden.

Zahlreiche gesundheitlich positive Effekte werden den mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren zugeschrieben. Die Langzeitwirkung von diesen Fischölkapseln wurde vom österreichisch- australischen Forscherteam nun auf ein Psychoserisiko hin untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass durch die Einnahme der Kapseln die Wahrscheinlichkeit einer Psychose deutlich geringer ausfällt. Laut der MedUni Wien würden die nun veröffentlichten Ergebnisse die Hoffnung stärken, den Ausbruch von Psychosen bei Risikogruppen mit einer natürlichen Substanz in Zukunft möglicherweise zu verhindern, mindestens aber längerfristig zu verzögern. Eine weitere Studie, die die Ergebnisse überprüfen soll, ist bereits im Gange.

Früh feststellbar: Anzeichen einer Psychose

Laut den Angaben der Forscher sind zwischen 2-3 der Bevölkerung, eher mehr, von psychotischen Erkrankungen betroffen. Die Psychose zeige sich zumeist im jugendlichen Alter oder bei jungen Erwachsenen. Anschließend verlaufe sie oft chronisch. Für die Familien der Betroffenen hat die Erkrankung schwerwiegende Auswirkungen. Laut den Forschern ermögliche die richtige Deutung verschiedener Vorzeichen allerdings eine frühzeitige Ermittlung von gefährdeten Personen. Eine Psychose tritt nämlich nur selten ganz plötzlich auf. Bereits über Monate oder Wochen vor dem Ausbruch der Psychose seien normalerweise abgeschwächte Symptome feststellbar. Bislang würden allerdings präventive Behandlungsansätze fehlen. Diese könnten den Ausbruch der Psychose bei frühzeitiger Identifizierung vermeiden. Laut Angaben der MedUni Wien setzen die Forschungsarbeiten hinsichtlich der Behandlung mit Fischölkapseln genau hier an.

Psychische Erkrankungen und deren Prävention mithilfe von Fischöl

Daten einer Studie an derselben Uni aus dem Jahr 2010 bildeten die Basis der aktuellen Untersuchung. Die Untersuchung zeigte, dass durch die Zugabe von Fischölkapseln mit vielen mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren das Psychoserisiko reduziert wird. Konkret konnte das Erkrankungsrisiko über einen einjährigen Beobachtungszeitraum um 22 gesenkt werden. Die Forscher haben, anhand der vorliegenden Daten, in einem Beobachtungszeitraum von knapp sieben Jahren die Langzeitwirkung der Fischölkapseln untersucht.

Die Einnahme der Fischölkapseln zeigte bei Patienten und Patientinnen (insgesamt waren es 71) langfristig einen doppelten Effekt: So werde einerseits das Risiko des Ausbruchs einer Psychose deutlich gesenkt, während andererseits der Ausbruch der Psychose verzögert wird, so die Wissenschaftler. Die Patientinnen und Patienten waren übrigens im Alter von 13-25 Jahren. Das Vorgehen der Studie war folgendermaßen: Einer Placebo Gruppe konnte ein Psychoserisiko von 40 zugewiesen werden. Der Gruppe, die die Fischölkapseln mit den mehrfach gesättigten Omega-3-Fettsäuren erhielt, konnte wiederum ein Psychoserisiko von lediglich 9,8 zugewiesen werden. Eine durchaus effektive Prävention wäre also mit Fischölkapseln möglich.

Inwieweit sich daraus ein Medikament bzw. eine Therapie entwickeln lasse, sei noch nicht absehbar. Durchschnittlich dauert es mehr als ein Jahrzehnt, von der Entdeckung eines Medikaments im Labor bis zur Marktreife. Dennoch setzt man in die Behandlung mit Fischölkapseln große Hoffnung, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die psychischen Probleme in den Industrieländern zunehmen.

 

DIS – Wenn das Ich gespalten ist

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Betroffene ändern ständig ihre Identität. Vom seriösen Geschäftsmann bis hin zum Kleinkind oder gar wütendem Teenager. Die dissoziative Identitätsstörung führt zu einem unkontrollierten Wandel der Personen und verwandelt sie in andere Persönlichkeiten.

In zahlreichen Filmen und Büchern wird das Thema DIS behandelt. „Psycho“ von Alfred Hitchcock und „Fight Club“ sind zwei Beispiele. Die Filme zeigen Menschen, die mehrere Personen in sich tragen und ihre Identität in wenigen Sekunden ständig ändern.

Die Filme und die dargestellte Krankheit basieren zwar auf echten psychiatrischen Diagnosen, sie geben allerdings ein falsches Bild von DIS ab. Die Krankheit ist zwar sehr schwer, bei weitem aber nicht so spektakulär wie sie in den Filmen dargestellt wird. Früher nannte man DIS multiple Persönlichkeitsstörung.

Wie geht es den Betroffenen?

Dissoziation betrifft jeden. Wer beispielsweise ein Buch liest und so vertieft ist, dass er nichts mehr um sich herum mitbekommt befindet sich in einem Dissoziationszustand. Das Gedächtnis, die Gefühle und die Sinne schalten ab. Wir empfinden keinen Schmerz mehr und in unserem Gedächtnis entstehen Lücken. Des Weiteren bleiben emotionale Regungen aus. Körperlich sind wir zwar anwesend, geistig befinden wir uns ganz woanders.

Je nach Typ neigen wir mehr oder weniger dazu, abzudriften. Enorme Stressmomente führen dazu, dass wir dissoziieren. Menschen können sich oftmals an Momente und Augenblicke in denen sie dissoziieren nicht erinnern. Solche Situationen können durch eine Kündigung, einen Streit oder auch Unfälle passieren. In einem solchen Zustand funktioniert unser Körper noch, alle Sinneskanäle schalten sich allerdings ab.

Abdriften ist keine Krankheit

Harald Freyberger ist Psychiater und Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Greifswald im Klinikum in Stralsund. Er ist der Meinung, dass Abdriften als Schutz in traumatischen Situationen dient. Freyberger erklärt diesen Mechanismus mit einer Vergewaltigung als Beispiel. Eine Frau kann in diesem Moment nicht schmecken, fühlen oder riechen, da der Körper betäubt ist. Dadurch schützt die Frau sich selbst, um nicht alles bewusst ertragen zu müssen.

Laut Experten handelt es sich erst dann um eine dissoziative Störung, wenn

  • in Momenten, die nicht bedrohlich sind, der Schutzmechanismus zurückkehrt,
  • Betroffene Situationen nicht kontrollieren oder stoppen können
  • und/oder die Aussetzer den Alltag erschweren.

DIS weckt den vergessenen Teil der Persönlichkeit

Menschen mit DIS wissen oft nicht was mit ihnen geschieht. Sie vergessen manchmal was sie gerade eben erst noch getan haben, weil sie geistig überhaupt nicht anwesend waren. Manchmal sind es Situationen und Momente, die einen an die Vergangenheit erinnern, die unser Verhalten beeinflussen. Wir denken an diese Zeit zurück, passen unser Verhalten an und sind geistig abwesend.

Weitere Arten von dissoziativen Störungen

  • Dissoziative Amnesie: Traumatische Momente werden komplett vergessen und die Erinnerung kehrt nie oder erst nach langer Zeit zurück
  • Dissoziative Fugue: Die Betroffenen verreisen plötzlich und erleben sich als andere Person. Danach sind sie meist orientierungslos und haben viel vergessen
  • Depersonalisationsstörung: Die Personen fühlen sich als Fremdkörper, bzw. nicht als Teil ihres eigenen Körpers
  • Häufigkeit: Zwei bis vier Prozent der Allgemeinbevölkerung erkranken im Laufe ihres Lebens an einer schweren dissoziativen Störung.

 

Konzentrieren trotz ADHS

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Die häufigste Behandlung von ADHS bei Kindern sind Medikamente. Eine neue Methode soll dabei helfen, Konzentration und Impulskontrolle zu trainieren – das sogenannte Neurofeedback. Dadurch sollen Kinder trotz Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) lernen, sich beispielsweise für Schulaufgaben zu konzentrieren. Neurofeedback wird unter anderem in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Universitätsklinik Göttingen angeboten.

An einem PC-Bildschirm üben die Kinder mit Hilfe von Autos, Flugzeugen oder Torhütern, die sie mit Messelektroden über Hirnströme in eine bestimmte Richtung oder mit einer bestimmten Geschwindigkeit bewegen sollten. Im Gegensatz zum Biofeedback, bei dem unbewusste Körperfunktionen wie Muskelspannung und Herzfrequenz gemessen werden, werden dem Patienten beim Neurofeedback Hirnfrequenzen akustisch oder visuell reflektiert. Dadurch werden Hirnaktivitäten wahrgenommen und bewusst verändert, die mit der Aufmerksamkeit und Verhaltenssteuerung zusammenhängen.

Längere Hirnaktivität wegen Hirnwellen

Auffällig bei ADHS Patienten sind die in hohem Maße vorkommenden Thetawellen, die beim Dösen, Entspannen und Einschlafen auftreten. Für die langsamere Hirnaktivität sorgt zudem der schwache Anteil an Beta Wellen im Gehirn. Diese Frequenzen sind wichtig für die Aufmerksamkeit. Ziel des Neurofeedbacks ist also die Verbesserung des Verhältnisses von Theta und Beta-Wellen: Aufgrund der Übungen am PC gingen Thetawellen zurück, während die Beta-Wellen unverändert blieben. In Studien konnte der Erfolg des Neurofeedbacks belegt werden. ADHS-Symptome gingen nach dem Training um ein Viertel zurück. Nach weiteren drei Monaten waren es sogar 35 Prozent. Das Neurofeedback wirkt auch zwei Jahre später nach und trägt langfristig zur erhöhten Aufmerksamkeit bei.

Medikamente als erste Lösung

Kinder, die unter dieser hyperkinetischen Verhaltensstörung leiden, sind sehr impulsiv und können sich schlecht und nur kurz konzentrieren. Sie zeigen oft ein explosives Verhalten, da sie ihren starken Bewegungsdrang nur schlecht in den Griff bekommen. 72 Prozent der rund 259.000 Kinder, die in Deutschland mit ADHS diagnostiziert werden, bekommen Medikamente – in der Regel Ritalin. Der darin enthaltende Wirkstoff Methylphenidat stammt von Amphetaminen ab und führt zu zahlreichen Nebenwirkungen. Deutsche Ärzte verschreiben pro Jahr in etwa 1,8 Tonnen Methyphenidat – meistens bei Kindern. Die Behandlung mit Medikamenten bekämpft jedoch nur die Symptome der Störung.

Damit auch nach Absetzen der Medikamente ein längerfristig verbessertes Verhalten nachwirken soll, ist eine begleitende Therapie nötig, sagt Ute Strehl, Psychologin am Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie der Universität Tübingen. Beispielsweise also das Neurofeedback. Denn Ergebnisse belegen, dass das Gehirn anschließend Reize von außen besser verarbeiten kann, wie Martin Holtmann, Ärztlicher Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie der LWL Universitätsklinik Hamm bestätigt. Gemeinsam mit Strehl führte er die bislang größte aktuelle Kontroll-Studie in Deutschland mit 144 Kindern durch. Obwohl die Daten noch nicht in vollem Umfang ausgewertet wurden, kann jetzt schon festgestellt werden, dass das Neurofeedback auch bei Kindern mit sehr schweren ADHS hilft.

Neurofeedback als Alternative zu Ritalin?

In den USA wird das Neurofeedback bereits als ebenso wirksam wie Medikamente betrachtet. Meist beinhaltet die Therapie noch eine Kombination aus Medikamenten und Training. Die Kassen übernehmen die Kosten für eine Verhaltenstherapie beim psychologischen Psychotherapeuten und eine Behandlung bei einem Ergotherapeuten. Mittlerweile gibt es in Deutschland 90 zertifizierte Therapeuten für die Durchführung von Neurofeedback. Für eine nachhaltige Wirkung werden 30 bis 45 Sitzungen empfohlen, wobei eine Sitzung für private Zahler 80 bis 120 Euro kostet.

 

Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT)

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Die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) gilt heute als die am meisten anerkannte und erprobte Therapieform zur Behandlung von Menschen, die an einer Borderline-Störung leiden. Die Betroffenen zeichnen sich durch starke Schwankungen in der Gemütsverfassung und dem Selbstwertgefühl aus und durch Schwierigkeiten im Umgang mit der eigenen Emotionalität, was ihr soziales Leben stark beeinträchtigt und oft zu schweren Depressionen mit suizidaler Neigung führt.

Was ist die Dialektisch-Behaviorale Therapie

Die Dialektisch-Behaviorale Therapie wurde von der amerikanischen Psychologin Marsh Linehan im Rahmen ihrer praktischen Arbeit mit borderline-gestörten Frauen entwickelt. Die Methode vereinigt in sich unterschiedliche Ansätze, sie verbindet Gedanken der kognitiven, der Verhaltens- und Gestalttherapie mit der Meditation des Zen. Sie verbindet Einzel- und Gruppentherapie; der Therapeutin oder dem Therapeut kommt bei der DBT eine Rolle zu, die mit der eines (Sport-)Coaches vergleichbar ist. Die Therapie selbst beruht auf einer individuellen Vereinbarung zwischen Patient/in und Therapeut/in, die das Ziel der Therapie absteckt und ihre Regeln umreißt. In Einzelsitzungen werden die individuellen Verhaltensweisen und Erlebnisse der Patienten besprochen und reflektiert, es werden Lösungsansätze entwickelt.

Eine telefonische Rufbereitschaft für Beratung in akuten Krisensituationen und zur Unterstützung der erarbeiteten Lösungen in der sozialen Praxis ergänzt diese Arbeit. In den Gruppensitzungen werden Fertigkeiten vermittelt, um die individuellen Schwierigkeiten im Umgang mit den eigenen Emotionen in den Griff zu bekommen. Ein weiterer Baustein sind Supervisionen, in denen die Verbindung zwischen den Inhalten von Einzel- und Gruppensitzungen hergestellt wird. Für die Einzeltherapie wird eine Dauer von einem bis zu drei Jahren bei einer Gesprächsfrequenz von einer Therapiestunde pro Woche angesetzt; die Gruppensitzungen für Fertigkeitsübungen finden ebenfalls einmal wöchentlich statt über einen Zeitraum von sechs Monaten (zeitgleich mit der Einzeltherapie), wobei diese Zusammenkünfte in der Gruppe mit einer bis zu drei Stunden pro Sitzung angesetzt werden. DBT ist eine ebenso intensive wie komplexe Form der Therapie, die bisher für Menschen mit Borderline-Störung die besten Erfolge erbracht hat.

 

Facebook und Twitter: Bei Narzissten beliebt!

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Dass in unserer heutigen Gesellschaft immer mehr jüngere und auch bereits erwachsene ein steigendes Mitteilungsbedürfnis haben, lässt sich am Boom sozialer Netzwerke wie Facebook und Twitter unschwer erkennen. Doch sind wirklich alle User kleine Narzissten?

Eine Studie der University of Michigan unter der Leitung des Kommunikationswissenschaftlers Elliot Panek soll Licht ins Dunkle bringen.

Die Studie zum Thema soziale Netzwerke und Narzissmus

Elliot Panek und seine Kollegen Yioryos Nardis und Sara Konrath haben 486 Studenten und 93 Personen mittleren Alters aus der Allgemeinbevölkerung Amerikas befragt, wie oft und wie lange sie sich auf den sozialen Netzwerken Twitter und Facebook aufhalten und haben sie zudem dazu aufgefordert, einen Persönlichkeitsfragebogen auszufüllen, welche unter anderem auch narzisstische Charakterzüge wie den Hang zu extremer Selbstwertschätzung und Exhibitionismus erfassen. In beiden befragten Gruppen waren anteilig mehr Frauen als Männer vertreten.

Die Ergebisse der Umfrage waren eindeutig: Während jene Studenten, die laut dem Persönlichkeitsfragebogen als Narzissten bezeichnet werden können, viel Zeit in die Pflege ihres Twitter Accounts steckten, tummelten sich Narzissten mit einem Durchschnittsalter von 35 Jahren eher auf der sozialen Plattform Facebook. Die Forscher leiteten einige Hypothesen aus diesen doch sehr homogenen Ergebnissen ab und teilten diese durch den Studienleiter Panek mit.

Die Deutung der gewonnenen Ergebnisse

Der amerikanische Forscher konnte sowohl allgemeine als auch gruppenspezifische Hypothesen für den Zusammenhang von Narzissmus und der Nutzung sozialer Netzwerke aufstellen. Jüngeren Studienteilnehmer mit einem durchschnittlichen Alter von 19 Jahren nutzten vor allem Twitter, um der Welt ihre persönliche Meinung über ebendiese kundzutun. Dabei überschätzen die Probanden – wie für diese Altersgruppe typisch – laut Panek nicht nur die Wichtigkeit ihrer Aussagen, sondern sie nutzen das Netzwerk vor allem auch zum Aufbau ihres eigenen Egos. In der virtuellen Welt kommen sie damit dem Grundbedürfnis eines aufstrebenden Narzissten ausgiebig nach.

Eine weitere gruppenspezifische Annahme, die die Wissenschaftler herausarbeiten konnten, ist Folgende: Bereits erwachsene Narzissten sind vor allem in der Pflege und Ausarbeitung ihres Facebook-Profils sehr hingebungsvoll, da sie dieses zur Festigung ihres etablierten Images nutzen. Sie instrumentalisieren hierbei die Kommentare und „Likes“ ihrer Online-Freunde, um ihren inneren Drang nach Anerkennung und Bestätigung zu befriedigen. Schlussfolgernd kann also gesagt werden, dass narzisstisch veranlagte Menschen soziale Netzwerke nutzen, um ihr Ego zu pushen und ihre Außenwirkung immer wieder zu testen. Ob allerdings die Nutzung von Seiten wie Facebook und Twitter die Entstehung von Narzissmus begünstigt oder umgekehrt, bleibt fraglich.

 

Hirngespinster - Über den Umgang mit Schizophrenie

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Schizophrenie gehört zu den endogenen Psychosen und ist eine gravierende psychische Erkrankung. Psychosen fassen allgemein Krankheitsbilder wie Wahnvorstellungen, Störungen des Denkens, der Sprache und der Gefühlswelt zusammen. Endogen bedeutet, dass die Krankheit im Inneren entsteht und nicht mit äußeren Erlebnissen zusammenhängt. Charakteristisch für schizophrene Erkrankungen sind Störungen des Denkens und Wahrnehmens sowie inadäquate und verflachte Affekte.

Im Gegensatz zur weitläufigen Meinung ist Schizophrenie keine Persönlichkeitsspaltung und ist nicht verbunden mit niedriger Intelligenz. Unkluges Verhalten ist kein Ergebnis von verminderter Intelligenz, sondern von Fehlwahrnehmungen und Fehlinterpretationen der Umwelt. Von 10.000 Menschen leiden in etwa 25 Personen an Schizophrenie, wobei Männer und Frauen gleich häufig betroffen sind. Bei Männern bricht die Krankheit bereits zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr aus, bei Frauen ist es etwas später zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr.

Umgang mit den Patienten

Der richtige Umgang mit den Erkrankten ist für die Genesung besonders wichtig. Damit die Angehörigen ihr Familienmitglied richtig unterstützen und annehmen können, brauchen sie häufig selber fachlichen Rat und Hilfe. Dafür sollten sie sich mit dem behandelnden Psychiater oder Psychotherapeuten zusammensetzen und beraten. Es ist wichtig, dieses Vorgehen mit dem Patienten zu besprechen, damit dieser sich nicht hintergangen fühlt. Hilfreich können auch Angehörigengruppen sein, die über Krankenhäuser, Gesundheitsämter und Volkshochschulen gefunden werden können. Gespräche mit anderen Betroffenen, Ärzten, Psychologen und Sozialpädagogen können beim Umgang helfen. Denn für eine Heilung ist Gelassenheit, Geduld und Verständnis der Angehörigen sehr wichtig. Studien belegen sogar, dass Patienten, deren Familienmitglieder an Angehörigengruppen teilnehmen, seltener rückfällig werden als andere Betroffene.

Eigenständigkeit fördern

Die Patienten sollten nicht unter-, aber auch nicht überfordert werden. Aber schon während der Krankenhausbehandlung sollte der Patient zur Selbstständigkeit ermutigt werden – das kann durch Ergo-, Gestaltungs- oder Arbeitstherapien geschehen. In einigen Fällen muss das Wohnverhältnis angepasst werden. Vorteile kann betreutes Wohnen in Einzelwohnungen, Wohngruppen oder Wohnheimen bringen. Dort wird der Patient von Sozialarbeitern, Schwestern und Pflegern unterstützt bis er wieder selber Verantwortung übernehmen kann.

Belastung für die Familie filmisch umgesetzt

Der Film „Hirngespinster“ von Christian Bach handelt von einer Familie mit einem schizophrenen Patienten. Im Mittelpunkt steht der 22-jährige Simon, dessen Vater an Schizophrenie erkrankt ist, was den Alltag der Familie bestimmt. Simon muss sich entscheiden, ob er weiter Opfer für den Zusammenhalt der Familie bringen oder endlich sein eigenes Leben in die Hand nehmen soll. Anstatt sich Studium, Freunde und seiner ersten Liebe zu widmen, gerät die Situation außer Kontrolle: Vater Hans fühlt sich durch die Strahlen einer Satellitenschüssel des Nachbarn manipuliert und erleidet einen schweren psychotischen Schub. Die Hauptrollen in dem Familiendrama spielen Tobias Moretti und Jonas Nay, die es schaffen, diese schwierige und erdrückende Geschichte an einigen Stellen mit Leichtigkeit und absurdem Humor zu versehen. Besonders Moretti glänzt in seiner Darstellung, die immer wieder von Normalität zu panischer Raserei wechselt. Dem starken sympathischen Vater steht der warme vielschichtige Sohn gegenüber. Der Regisseur bezieht sich in der Geschichte auf die Erlebnisse eines Freundes und legt großen Wert auf die Perspektive des Sohnes, um nicht den Eindruck eines Psychothrillers zu erwecken. Deshalb balanciert der Film erschreckende, aber auch beeindruckende Bilder, die von Vorwürfen und Fragen geprägt sind, aber auch leichte und humorvolle Szenen.

 

Die neue Leitlinie zu Angststörungen

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Angststörungen sind längst keine Seltenheit mehr. Die natürliche Funktion des Körpers sich vor angstbesetzten Situationen zu schützen, ist sehr wichtig und wird in einigen Fällen doch zu einer krankhaften Verhaltensstörung. Ob soziale Phobien oder quälende Höhenangst – Angststörungen begleiten den Alltag einiger Menschen. Eben weil diese Krankheit inzwischen so viele Menschen betrifft, dass sie wie aus dem Nichts an Herzrasen und Panikzuständen leiden, haben nun Vertreter von Psychotherapie, Psychologie und Allgemeinmedizin eine neue Leitlinie für die Behandlung von Angststörungen entwickelt.

Angstauslöser

Etwa jeder siebte Erwachsene entwickelt einmal jährlich krankhafte Angstzustände. Am häufigsten sind die Auslöser spezifischer Natur. Dazu zählt die Angst vor Tieren, Blut, Höhen oder Naturphänomenen. Etwa zehn Prozent der Deutschen leiden an diesen spezifischen Angststörungen.

2,7 Prozent fürchten sich vor sozialen Situationen, die besonders das Berufsleben stark beeinflussen. Dazu leiden etwa zwei Prozent der Bevölkerung an einer generalisierten Angststörung, die sie vor alltäglichen Erscheinungen fürchten lassen.

Therapie bei Angststörungen

Die Angststörung ist die häufigste psychische Erkrankung überhaupt. Die Therapie bei Angststörungen ist Gott sei Dank aber meist bereits im ersten Anlauf erfolgreich, was Betroffenen wie Angehörigen Mut machen darf. Etwa bei 70 Prozent ist bereits im ersten Therapiedurchlauf und nach lediglich ein paar Sitzungen ein spürbarer Erfolg zu messen. Im Durchschnitt genügen zwischen drei und fünf Sitzungen, um die Symptome deutlich zu mildern. In einer über zwanzigjährigen Arbeit konnten nun phobienübergreifende Standards festgelegt werden, die eine Behandlung von Angstzuständen länderübergreifend extrem vereinfachen und verbessern.

Die drei Pfeiler der Behandlung bei Angststörungen

Psychotherapie. Die Kognitive Verhaltenstherapie scheint das Mittel der Wahl bei Angststörungen zu sein. Wissenschaftliche Studien bescheinigen ihr den größten Nutzen bei der Behandlung von Angststörungen. Tiefenpsychologische Methoden sollten daher erst dann angewendet werden, wenn im Zuge einer Verhaltenstherapie keine positiven Auswirkungen erzielt werden konnten oder es ausdrücklicher Wunsch des Patienten ist, beispielsweise eine Psychoanalyse durchzuführen.

Die Internettherapie fällt in der Bewertung der Fachgesellschaften eher ungenügend aus, da ihr zumeist Methodenschwäche nachgesagt wird. Internetbasierte Therapie sind aber vor allem zur Überbrückung von langen Wartezeiten auf einen Therapieplatz äußerst wichtig und ermöglichen eine vorab begleitende und einleitende Beschäftigtung mit den eigenen Ängsten und Problemen.

Die Leitlinie setzt ihren dritten und letzten Schwerpunkt auf die Vergabe von Medikamenten. Viele Therapeuten verabreichen Patienten, die an Angststörungen leiden, leichtfertig Benzodiazephine. Davon raten die Wissenschaftler allerdings ab. Sie präferieren die Verabreichung von speziellen Antidepressiva, die in einer Kombination mit der KVT zur Besserung des Klienten führen.

Wichtig sei für die neue Leitlinie vor allem, dass die Patienten ein aktives Mitspracherecht haben, was ihre Behandlung angeht. Sie selbst wissen oftmals am Besten, welche Behandlungsform ihnen gut tun wird und von welcher abzuraten ist.

 

Die Schattenseite von Glamour und Ruhm

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Der Kampf der Stars mit Drogen, Alkohol oder Depressionen

2011 starb die Musikerin Amy Winehouse an einer Alkoholvergiftung – mit gerade 27 Jahren. Und damit ist sie leider nur ein Beispiel unter vielen, das zeigt: Ein Leben als Star in Glanz und Glamour ist keine Garantie für ein sorgenfreies Leben. Meist ist der Trubel um die eigene Person sogar der Grund, warum viele Prominente zu Alkohol und Drogen greifen; psychische Probleme sind dabei auch eine häufige Begleiterscheinung.

Nicht selten ist auch eine ganz bestimmte psychische Störung der Grund für den jähen Absturz aus dem Star-Himmel: Die Rede ist vom Borderline-Syndrom. Neben einem gestörten Verhältnis zur eigenen Identität gehören zu den Symptomen dieses Krankheitsbildes auch ein übersteigertes Bedürfnis nach Anerkennung. Deshalb suchen Betroffene beinahe fieberhaft nach Möglichkeiten, sich vor ihren Mitmenschen präsentieren zu können – und finden so schnell vor die Kamera, auf die Bühne oder den roten Teppich. Denn meist ist es ihr enormer Geltungsdrang, der diese Menschen von Kindesbeinen an antreibt, ihr Bestes zu geben; doch ebbt die Beliebtheit des anerkennungssüchtigen Stars ab, kann es zum Zusammenbruch kommen. Drogenmissbrauch oder anderes destruktives Verhalten kennen wir aus vielen Beispielen: Auch Amy Winehouse litt an der Borderline-Störung und gehört leider zu den Fällen, die ein besonders tragisches Ende genommen haben.

Ein weiteres Phänomen, das sich in der jüngeren Vergangenheit immer häufiger bei Prominenten bemerkbar gemacht hat, ist die Volkskrankheit Depression: Wir erinnern uns zum Beispiel an den Falll Sebastian Deisler, der als Fußball-Wunderkind galt und dem von vielen Experten eine große Zukunft prophezeit wurde; die hohe Erwartungshaltung – im Hochleistungssport zweifellos ein ständiger Begleiter jedes Athleten – wird Deisler offenbar zu viel, Depressionen setzen ein. Im Jahr 2007 verkündet Deisler mit gerade einmal 27 Jahren seinen Rückzug aus dem Profi-Fußball.

Auch wenn die Annahme, Prominente sollten weniger anfällig für Depressionen sein, einleuchtend klingen mag, da das Leben im Rampenlicht eine grundsätzlich hohe mentale Stärke nötig macht: Oft gelingt es Betroffenen, ihre depressive Erkrankung zu verbergen und zum Beispiel durch Suchtverhalten zu kompensieren – doch das kostet Kraft und gelingt in den seltensten Fällen auf Dauer.

Was viele nicht wissen: Auch der berühmte britische Musiker Robbie Williams litt lange an Depressionen. In seiner Biografie „Feel“ beschreibt er eindrücklich, wie die depressive Erkrankung und Drogenabhängigkeit zu seinem Absturz führten. Nach der Meinung von Professor Marcella Rietschel vom Mannheimer Zentralinstitut für seelische Gesundheit ist die Depression unter anderem auch deshalb so weit verbreitet in unserer Gesellschaft, weil wir eine noch nie dagewesene Eintscheidungsfreiheit besitzen; und diese Freiheit bringt eben auch eine hohe Verantwortung mit sich.

 

Schlafstörungen durch psychischen Stress – was tun?

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Das berühmte Abschalten am Feierabend fällt den meisten Menschen schwer. Besonders wenn sie einen anstrengenden, nervenaufreibenden und stressigen Tag hatten. Diese Tage sind aber längst keine Einzelfälle mehr. Der Berufsalltag und das Spagat zwischen Job und Freizeit sind immer schwieriger zu stemmen und nicht selten nimmt der Betroffene seine Ängste und Sorgen mit ins Privatleben und somit auch in den Schlaf.

Gründe für Schlafstörungen

Ständige Erreichbarkeit und wachsende Verantwortung führen bei inzwischen ein Drittel der Frauen und 22,5 Prozent der Männer zu dauerhaften Schlafstörungen. Betroffene klagen über mindestens drei Mal wöchentlich auftretende Schlafprobleme. Diese Werte ermittelte das Robert-Koch-Institut. Damit leidet ca. jeder vierte Erwachsene unter Schlafstörungen.
Auch der neue Stressreport der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Baua) in Dortmund offenbart den Einfluss des Berufs auf unseren Schlaf. Die Schlafstörungen wurden als großes Problem unter Arbeitnehmern ausgemacht.

Die Bedeutung von ruhsamem Schlaf

Schlaf ist ein wichtiger Garant für unsere Gesundheit, Konzentrationsfähigkeit und Wohlbefinden. Dabei ist nicht die Dauer des Schlafes entscheidend sondern vielmehr, dass wir über mehrere Stunden hinweg zur Ruhe kommen, die Gedanken ausschalten können und abschalten. Was Bürokräften an körperlicher Betätigung fehlt, erleben sie in Form von psychischem Stress, der sie stetig auf Hochtouren laufen lässt.

Daher seien vor allem beruhigende Tätigkeiten ab 20 Uhr zu empfehlen. Diese können sich aus ruhiger, monotoner Musik oder ähnlichem zusammensetzen, bei dem das Gehirn keine Chance bekommt über die Arbeit nachzudenken. Auch ein gewisser körperlicher Ausgleich zur Büroarbeit wird empfohlen. Weiterhin wird inzwischen angeraten das Handy und sämtliche mobilen Geräte, die die Erreichbarkeit ermöglichen, zu dieser Zeit abzuschalten.

Wachphasen

Hat man die stressige Abendphase überwunden und endlich in den Schlaf gefunden, kann es leicht zu Aufwachphasen kommen. Diese durchlebt jeder Mensch mehrmals in der Nacht, erinnert sich aber in den seltensten Fällen daran. Kommt es allerdings zum Grübeln während der Wachphase, ist es oftmals nahezu unmöglich wieder einzuschlafen. Experten empfehlen die Gedanken entweder aufzuschreiben, weil sie dann nicht mehr gedacht werden müssen oder das Bett gar zu verlassen und beruhigenden Tätigkeiten nachzugehen. Lösen Sie beispielsweise ein Kreuzworträtsel, trinken Sie einen Tee oder heisse Milch und die Müdigkeit kommt von selbst wieder. Leider ist das nicht in allen Fällen so leicht wie beschrieben.

Die Möglichkeit mit einem Arzt über die Sie belastenden Probleme zu sprechen, kann manchmal Wunder wirken. In den seltensten Fällen sind Schlafmittel das Mittel zur Lösung. Wenn Sie allerhand Techniken ausprobiert haben und keinen Erfolg erzielt haben, sprechen Sie mit ihrem Arzt über pflanzliche Mittel, die Ihnen Beruhigung verschaffen. Schlaftabletten sollten in jedem Fall die Ausnahme darstellen und nicht zur Gewohnheit werden.

 

Was versteht man unter einem Trauma?

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Ein Trauma ist medizinisch gesehen eine Verletzung. In der Psychologie wird unter einem Psychotrauma eine seelische Verletzung infolge einer Erschütterung, die durch ein traumatisierendes Erlebnis hervorgerufen wurde, verstanden. Diese Erschütterung kann beispielsweise ein Unfall, Gewaltanwendung, eine Krankheit oder auch der Tod eines nahestehenden Menschen sein. Der Grad der Verletzung ist individuell verschieden, je nach Sensibilität und Resilienz des Einzelnen.

Wie kann sich ein Trauma äußern?

Banal gesagt kann man nach einem Trauma mit Angst, Scham, Schuldgefühlen, Schlafstörungen, Ärger oder einem Gefühl der Hilflosigkeit reagieren – die Reaktionsmöglichkeiten sind fast grenzenlos. Psychologisch gibt es verschiedene Möglichkeiten mit einem erlittenen Trauma umzugehen: Das Wiedererleben (auch Intrusion genannt), Vermeidung (Avoidance) und Übererregung (Hyperarousal). Die Übererregung kann sich in Schreckhaftigkeit, Wutanfällen, Konzentrationsschwierigkeiten oder anderem äußern.

Aber auch emotionale Taubheit und Abgestumpftheit, genannt Numbing, sind möglich. In der Regel klingen diese Angst- und Stressreaktionen von alleine wieder ab. Wenn sie allerdings über einen längeren Zeitraum hinweg bestehen, was etwa bei einem Drittel der Betroffenen der Fall ist, kann sich das zu einem Krankheitsbild auswachsen, der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS).

Was ist diese posttraumatische Belastungsstörung?

Als akute Belastungsreaktion wird die Belastung direkt nach einem traumatisierenden Ereignis bezeichnet. Hält dieser Zustand mehr als vier Wochen an, spricht man laut ICD 10 von einer posttraumatischen Belastungsstörung. Der ICD 10 ist die internationale Klassifizierung von Krankheiten. PTBS kann sich durch die längere Dauer der oben genannten Symptome äußern. Die Tiefenpsychologie, deren Begründer Sigmund Freud war, geht davon aus, dass unbewusste psychische Prozesse das menschliche Fühlen, Denken und Handeln wesentlich beeinflussen. Das (Wieder-)Bewusstmachen von Vorgängen, die durch verschiedene Aspekte ins Unbewusste verdrängt wurden, sei eine wesentliche Voraussetzung für die Therapie von Traumata.

Das Verdrängte wirkt im Unbewussten weiter und führt so zu eventuell problematischem Verhalten, zwischenmenschlichen Beziehungsstörungen und psychischem Leiden. Erst dann, wenn sich der Leidende das Verdrängte bewusst macht, kann er diesen Teufelskreis durchbrechen.

Wie kann therapiert werden?

Sieht man von medikamentöser Behandlung z.B. durch Antidepressiva ab, so gibt es vielfältige Möglichkeiten Traumata zu behandeln. Die meisten Verfahren gehen davon aus, dass diese Störung emotional hervorgeholt werden muss, um sie zu bearbeiten. In der Verhaltenstherapie versucht man die schmerzhaften und sich aufdrängenden Verhaltens- und Denkmuster zu verändern. Dazu setzt man verschiedene Entspannungs- und Expositionstechniken ein. Hier wird der Leidende der Situation ausgesetzt. Dies kann in Wirklichkeit, in vivo, aber auch in senso, also in der Imagination passieren. Relevant sind auch narrative Verfahren wie Psychoanalyse, in der der zu Therapierende mit dem Therapeuten die Problematik in Form von Gesprächssitzungen bearbeitet. In der Hypnose oder der Neurolinguistischen Programmierung kann das u.a. durch Bearbeitung und Verfremdung der Erinnerung passieren.

Bedeutsam ist in dem Zusammenhang auch die Gestalttherapie. Die psychodynamisch-imaginative Traumatherapie (PITT) weist in der Traumabearbeitung ebenfalls bedeutende Erfolge auf. Hier wird mit der Technik innerer Bilder und dem Beobachterblick gearbeitet. Neu ist das EMDR, rapid eye movement desensitization and reprocessing, dessen zentrales Element die sogenannte “bilaterale Stimulation” ist. Darunter ist eine intensive Stimulation beider Hirnhälften durch Augenbewegungen zu verstehen. Angstgefühle werden dadurch reduziert und traumatische Erinnerungen unterliegen einer Veränderung. Als Ziel soll eine schnellere und tiefere Integration des traumatischen Geschehens erreicht werden. In der Praxis ist es häufig so, dass mehrere Verfahren gemischt und zugeschnitten auf den Leidenden angewandt werden. Für diesen ist es relevant, das Trauma nicht unbearbeitet auf sich beruhen zu lassen – egal, welche der oben genannten Verfahren eingesetzt werden.

 

Kognitive Umstrukturierung macht Borderlinern Hoffnung

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Die Kognitive Umstrukturierung ist ein noch recht unbekannter Ansatz, um Borderline-Patienten zu helfen. Es handelt sich dabei um einen zentralen und bereits alten Bestandteil der kognitiven Verhaltenstherapie.

Attributionen beeinflussen

Diese Umstrukturierung soll mit Hilfe der Therapie Veränderungsprozesse in der Denkweise des Patienten anregen. Merkmale und Eigenschaften, die jeder Mensch individuell auf Dinge und Menschen projiziert, die sogenannten „Attributionen“, sollen durch dieses Verfahren analysiert und bearbeitet werden.

Der Begriff „Attribution“ hat seinen Ursprung im Lateinischen und bedeutet so viel wie „Zuschreibung“. In der Psychologie wird er zur Beschreibung von zwei zusammenhängenden Dingen verwendet und ebenfalls für die daraus entstehenden Konsequenzen für den Menschen, im Bezug auf sein Verhalten und die Art und Weise Dinge zu erleben. Denn genau dort liegen bei Borderlinern meist die Auslöser für die Erkrankung.

Alles gerät Durcheinander

Borderline-Patienten neigen dazu, ihre innere Gefühlswelt nach außen zu tragen. Sie projizieren ihre Emotionen, die oftmals starken Schwankungen unterliegen, direkt und ohne vorherige Kontrolle auf Menschen in ihrem Umfeld. Somit verschwimmen die Grenzen der inneren und äußeren Welt, die inneren meist instabilen Gefühle werden zur äußeren Realität.

Hierbei geht das Unterscheiden von Objektivität und Subjektivität oftmals gänzlich verloren. Viele soziale Probleme von Borderline-Patienten sind auf eine Fehlattribution von instabilen, pathologischen Gefühlen auf andere Menschen zurückzuführen. Dieses Verhalten erfolgt in den meisten Fällen ungesteuert, ungewollt und entzieht sich der Kontrolle der Patienten.

Umstrukturierung als Hilfe zur richtigen Wahrnehmung

Die kognitive Umstrukturierung soll hier den Borderline-Patienten helfen, die innere Gefühlswelt samt aller Emotionen als etwas Inneres und Eigenes wahrzunehmen und nicht direkt auf die Außenwelt zu übertragen. Im Idealfall gelingt es so dem Betroffenen, gewisse soziale Konflikte zu vermeiden und seine Innen- und Außenwelt klar voneinander abzugrenzen.

 

Psychoanaleptika

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Als Psychotonika oder auch Psychoanaleptika werden Substanzen bezeichnet, die den Organismus anregen. Von der Weltgesundheitsorganisation WHO werden diese Stimulanzien so definiert, dass sie die Aktivität der Nerven verbessern, erhöhen oder sogar beschleunigen. Der Begriff Stimulantia stammt von dem lateinischen Wort „stimular“ für anregen ab.

Die Stimulanzien werden wie folgt eingeteilt:

Amphetamin-Derivate, Amphetaminil
Lisdexamfetamin und Methamphetamin
Methylphenidat
Phentermin
Sibutramin
Fenetyllin
Phenylpropanolamin (Norephedrin)
Ephedrin und Pseudoephedrin sowie Norpseudoephedrin (Cathin)

Cathinon
Methcathinon
MDMA (Ecstasy), MDA und MDE
Pyrovaleron
Methylendioxypyrovaleron
Mephedron
Xanthine
Coffein
Theophyllin
Theobromin
Piperazin-Derivate
Methylendioxybenzylpiperazin (MDBP)
Meta-Chlorphenylpiperazin (m-CPP)
Trifluormethylphenylpiperazin (TFMPP)

Diverse Substanzen:

Kokain
Nikotin
Modafinil , Armodafinil und Adrafinil
Mazindol
Mesocarb und Phthalimidopropiophenon

Mögliche Gefahren

Viele dieser Stimulantien bergen ein großes Abhängigkeitspotenzial. Insbesondere die Rauschmittel wie Kokain oder das Nikotin. Kommt es zu einer Überdosierung, können die Psychoanaleptika Übelkeit, Herzrasen, Bluthochdruck oder Schweißausbrüche verursachen. Neben den körperlichen Symptomen kommt es oft auch zu psychischen Folgen wie etwa einer gefährlichen Selbstüberschätzung, Erregung oder Aggressivität. Beim Gebrauch von Kokain und verschiedener Amphetaminderivate ist sogar der Ausbruch von Psychosen möglich. Neben den klassischen Stimulanzien werden, aufgrund ihrer ähnlichen chemischen Strukturen, auch einige Appetitzügler zur Gruppe der Stimulanzien dazu gerechnet.

Verwendungen

Viele Stimulanzien finden in der Behandlung von Krankheiten Verwendung. So wird etwa Xanthintyp in der Lungenheilkunde zur Behandlung von Asthma, Schlafapnoe oder chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) eingesetzt. Zur Behandlung von Narkolepsie oder ADHS sowie therapieresistenter Depressionen setzen Ärzte auf Methylphenidat und Amphetamin. Aber auch bei ganz banalen Krankheiten wie einer Erkältung kommen Stoffe wie Ephedrin zum Einsatz. Sie wirken in diesen Fällen schleimhautabschwellend.

Es gibt unter den Psychoanaleptika auch Substanzen, die eine erregende Wirkung auf die Psyche haben. Dazu zählen Energetika, Psychostimulanzien, psychomotorische Stimulanzien und Psychotonika. Sie sind, anders als Antidepressiva allerdings nicht für die Behandlung von Psychosen geeignet. In die Reihe der Psychoanaleptika gehören zum Beispiel die Weckamine, Amphetamin und Methylamphetamin. Diese Substanzen wirken auf das zentrale Nervensystem, sie steigern den Antrieb und beseitigen Müdigkeit. Die chemisch nah verwandten Moleküle Adrenalin und Noradrenalin üben sie eine erregende Wirkung auf das sympatische Nervensystem aus. Allerdings besteht auch hier die Gefahr einer Toleranz oder einer psychischen Abhängigkeit.

Wie bei allen Arzneimitteln gehört auch die Gruppe der Psychoanaleptika ausschließlich in die Hände von Fachleuten. Die Anwendung und Dosierung dieser Mittel birgt Gefahren, die ein Laie kaum wirklich beurteilen kann. Einzelne Stoffe sind Bestandteil von frei verkäuflichen Arzneimitteln, daher ist es wichtig, die Dosierung genau einzuhalten und die Einnahme nicht auf Dauer durchzuführen. Wie immer bei Arzneimitteln gilt der Grundsatz, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!

Anders sieht es bei Suchtmitteln wie etwa Zigaretten aus, sie sind nach wie vor frei verkäuflich. Zwar sind Zigaretten und andere Tabakwaren mittlerweile erst ab 18 Jahren erhältlich, dennoch unterschätzen immer noch viele junge Menschen die Gefahren, die von einer Nikotinabhängigkeit ausgehen. Bei einer Verschreibung eines Arzneimittels durch den Arzt ist es ratsam, sowohl die Dosierung als auch die Dauer der Einnahme genau mit dem Arzt abzusprechen. Nur ein Fachmann kann sicher beurteilen, wie lang und in welcher Menge die Psychoanaleptika einzunehmen sind. Die Gefahr einer Abhängigkeit oder einer Überdosierung ist keinesfalls zu unterschätzen.

 

SINS: Der neue Narzissmus-Test mit nur einer Frage

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Psychologie-Tests können in vielerlei Hinsicht eingesetzt werden. Entweder ermittelt man auf diese Weise die Gefahr an Burnout zu erkranken oder wie es um das eigene Selbstbewusstsein bestellt ist. Auch in Hinblick auf die Diagnose Narzissmus kann ein psychologischer Narzissmus-Tests Wunder wirken. Ein bekannter und fundierter Test zu dieser Persönlichkeitsstörung ist der Narcissistic Personality Inventory (NPI). In Form von 37 bis 54 Fragen kann der Betroffene ermitteln, ob er als Narzisst eingestuft wird oder nicht. Die Psychologen Brad Bushman, Sara Konrath und Brian Meier haben nun einen Narzissmus-Test entwickelt, der mit Hilfe lediglich einer Frage ermitteln kann, ob uns ein Narzisst gegenüber sitzt oder nicht.

Die Selbstbefragung

Der von den beiden Psychologen ermittelte Test präsentiert dem Betroffenen genau eine Aussage, die wie folgt lautet:”Ich bin ein Narzisst. (Hinweis: Ein Narzisst ist egoistisch, auf sich selbst konzentriert, eitel).” In der Folge ist der Testende angehalten auf einer Skala von eins bis sieben zu bewerten, inwieweit er dieser Aussage zustimmt. Das Single Item Narcissism Scale (SINS) wurde bereits in elf Versuchen mit rund 2200 Probanden getestet und gab insgesamt sicher Auskunft über die Ausprägung der Selbstverliebtheit.

Narzissmus

Narzissten haben im Allgemeinen ein gesteigert positives Selbstbild, das keinerlei Kritik stand hält. Betroffene überwerten ihre positiven Eigenschaften und reagieren sehr negativ auf Kritik von außen. Sie verfügen daher auf eine ausgeprägte Selbstliebe, die sie im Umgang als soziales Wesen oftmals vor Grenzen bringt. Die Untersuchungen im Rahmen des SINS konnten nachweisen, dass Personen, die der Aussage sich selbst betreffend zustimmten, ebenfalls extrem abwehrend auf Kritik reagierten.

Wieso funktioniert ein Test mit nur einer Frage?

Narrzisten sind von ihrer Überlegenheit derart überzeugt, dass sie diese als natürlich gegeben ansehen. Sie empfinden ihre Egozentrik nicht als negative Eigenschaft oder Krankheit. Aus diesem Grund werden sie jederzeit ehrlich auf die Frage nach dem Grad ihrer Selbstliebe antworten. Das SINS ist demnach eine Möglichkeit zur schnellen Diagnose von Narzissmus. Ausführliche Fragebögen leisten weitere Aufschlüsselungen dieser Persönlichkeitsstörung und sind für eine Therapie unabdingbar.

 

Voyeurismus, die Lust an der Beobachtung

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Wer voyeuristisch veranlagt ist, zieht seine Erregung aus der Beobachtung. Der Begriff des Voyeurismus stammt vom französischen “voir” = “sehen”, “le voyeur” = “der Seher”. Meist sind es Männer, die eine Frau heimlich beobachten. Es erregt sie, wenn sie beim Auskleiden oder gar bei sexuellen Handlungen als Beobachter fungieren können. Meist befriedigt sich der Voyeur dabei unmittelbar beim Beobachten oder in Erinnerung an das Gesehene selbst.

Wichtig für den Voyeur ist, dass die Frau ihn währendessen nicht bemerkt. Dies ist typisch für eine Paraphilie, denn auch in der Fantasie taucht dieses Muster immer wieder auf. Streng genommen handelt es sich beim Voyeurismus nicht um eine Straftat, dennoch verletzt der Beobachter die Persönlichkeitsrechte seiner Opfer.

Definition

Im Bereich der Sexualität geht es oft um Sehen und gesehen werden. In der Regel geben beide Partner ihre Zustimmung dazu. Wird allerdings jemand ohne sein Einverständnis in sexueller Absicht beobachtet, so spricht man von Voyeurismus. Dem Voyeur geht es um den Nervenkitzel, denn die Gefahr ertappt zu werden, besteht zu jeder Zeit. Das Betrachten der Geschlechtsorgane einer fremden Person erzeugt die sexuelle Erregung beim Voyeur. Gleichzeit steigert sich diese Erregung durch den Reiz der Heimlichkeit. Meist bringt sich der Voyeur durch Masturbation zum Orgasmus. Ersatzweise erfolgt dies kurz nach dem Spannen. Für den Spanner bedeutet oft schon die Suche nach einer passenden Gelegenheit eine Steigerung seiner Lust. Viele Voyeure suchen gezielt Orte auf, an denen sich die Menschen ungeniert nackt zeigen, wie etwa Saunen oder FKK-Strände. Viele beobachten ihre ahnungslosen Opfer auch durch das eigene Fenster.

Rechtliche Aspekte des Voyeurismus

Grundsätzlich hat jeder Mensch ein Recht auf Privatsphäre. Es ist verständlich, dass die Meisten einen Voyeur als Belästigung empfinden und sich das nicht gefallen lassen wollen. In Deutschland ist Voyeurismus unter bestimmten Umständen strafbar. Im Paragraf 201a StGB ist dies genauer definiert. Dieser besagt, dass unbefugte Aufnahmen von einer Person, “die sich in einer Wohnung oder einem gegen Einblick besonders geschützten Raum befindet” nicht erlaubt sind. Kommt es zu einer Anzeige, so muss der Täter mit einem Jahr Gefängnis oder einer Geldstrafe rechnen.

Es ist erstaunlich, welche Fantasie ein Voyeur aufwendet, um das Objekt seiner Begierde ungestört beobachten zu können. So werden Sichtschutzmaßnahmen unterlaufen, oder sie tarnen sich, um unerkannt zu bleiben. Dank moderner Webcams gelangen die Spanner oft sehr leicht an das geeignete Bildmaterial. Diese Kameras lassen sich versteckt installieren und ermöglichen Einblicke in die Privatsphäre, die vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen wären.

Ist Voyeurismus eine Krankheit?

Fachleute halten Voyeurismus nicht unbedingt für eine Krankheit. Für viele Betroffene ist ihr Voyeurismus das einzige sexuelle Auslassventil. In der Regel hält sich der Drang zum Beobachten auch in Grenzen und beschränkt sich auf einen flüchtigen Blick. Echte Spanner sind meist ganz harmlos und werden nur selten zudringlich oder gar handgreiflich. Extensiver Voyeurismus gilt jedoch als Persönlichkeitsstörung und als Störung der Sexualpräferenz. Sie wird als wiederkehrender oder anhaltender Drang, andere Menschen bei sexuellen Aktivitäten oder intimen Tätigkeiten, ohne ihr Wissen zu beobachten. Laut WHO gilt dies zwar nicht unbedingt als Krankheit, jedoch als Gesundheitsproblem.

 

Weißes Rauschen als Symptom bei Schizophrenie?

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Das sogenannte weiße Rauschen, das Schizophrenie-Patienten das Leben schwer macht, ist bislang noch nahezu unerforscht. Es deutet allerdings auf eine Überbelastung im Gehirn hin. Eine Studie hat sich diesem Symptom nun angenommen und hofft die psychische Erkrankung Schizophrenie dadurch verständlicher zu machen.

Die Studie im Detail

Die Forscher der Columbia University bezogen 36 Probanden in ihr Experiment mit ein. 18 von ihnen wiesen eine Krankheitsgeschichte auf, die auf Schizophrenie schließen lässt, und die zweite Hälfte war frei von diesen Symptomen. Beide Gruppen wurden an einen Hirnscanner angeschlossen, der die Arbeitsweise ihres Arbeitsgedächtnisses ermitteln sollte. Die Probanden wurden nun angehalten Aufgaben zu lösen, währenddessen ihre Hirnaktivität gemessen wurde.

Ihnen wurden dafür vier Worte angezeigt, zwei in blauer und zwei in roter Schrift, die sie für kurze Zeit in ihrem Arbeitsgedächtnis speichern sollten. Erst nach ein paar Sekunden wurde ihnen mitgeteilt, ob sie sich lediglich die blauen oder roten Begriffe merken sollten. Die anderen beiden Begriffe könnten sie wieder vergessen.

Der ventrolaterale präfrontale Kortex, das Arbeitsgedächtnis, welches aktuelle Informationen und Gedanken speichert, war für die Forscher von besonderem Interesse. Bei gesunden Menschen ist diese Hirnregion besonders aktiv. Gesunde verarbeiten und behalten Informationen im Arbeitsgedächtnis besonders gut. Nach dem Aufruf zwei Begriffe zu vergessen, nahm die Arbeit dieses Hirnbereichs bei den gesunden Probanden aufgrund der Entlastung ab, während sie bei Schizophrenie-Patienten zunahm. Die Folge war, dass sie die vier Begriffe nicht voneinander unterscheiden konnten und auch das gezielte Vergessen nicht möglich war.

Überlastetes Arbeitsgedächtnis

Die Ergebnisse der Studie um die Forscherin Teal Eich zeigen, dass an Schizophrenie Erkrankte keinen Filter in ihren Gedächtnisregionen besitzen, sodass sie nicht zwischen wichtigen und unwichtigen Informationen unterscheiden können. Dies führt zur Überbelastung einiger Hirnarreale und dem Symptom des „Rauschens“. Könne man diese Überbelastung auf eine Überversorgung von Botenstoffen zurück führen, könnten aus diesen Erkenntnissen neue therapeutische Maßnahmen entwickelt werden, die den Schizophrenie-Patienten dienlich sein könnten.