Was kann ich tun, wenn mein Partner sich nicht therapieren lassen will?

Was kann ich tun, wenn mein Partner sich nicht therapieren lassen will?


In Beziehungen passiert es schon ab und an mal, dass Krisen und psychische Probleme die traute Zweisamkeit belasten. Meistens leiden dann beide. Diese Probleme sollten angepackt und im Idealfall gelöst werden. Doch der nahestehende Partner ist oftmals nicht der geeignete Gesprächs- und Lösungspartner, weil zu tief verwickelt oder zu ungeduldig. Die Zahl psychischer Erkrankungen wie Burnout, Depressionen oder Anpassungsstörungen steigen stetig. Gründe dafür sind mannigfaltig: Enttäuschungen, ständig wachsende Anforderungen, zunehmende Lebens-Geschwindigkeit, geringes Selbstwertgefühl und viele andere mehr. Dabei ist das gar nicht so selten. Die Bundesärztekammer vermeldet, dass jeder Dritte einmal im Jahr psychische Probleme hat. Bei 40 Prozent der Bundesbürger stellt sich einmal im Leben eine behandlungsbedürftige psychische Erkrankung ein. Man nennt das auch Lebenszeitprävalenz.

Hier könnten Therapeuten gut helfen. Es gibt verschiedenste Arten von zielführenden Therapieformen wie die klientenzentrierte Gesprächstherapie nach Rogers oder die Gestalttherapie. Nur starten muss der Zu-Therapierende selbst. Und hier liegt häufig das Problem. Voraussetzungen für eine therapiegegestützte Hilfestellung ist sind Akzeptanz und Einsicht, zum einen, dass ein Problem besteht und zum anderen, dass es nicht alleine Schuld des anderen Partners ist. Die Argumentation der Gegenseite reicht von Leugnen („ich bin doch nicht verrückt“) über „das hilft sowieso nicht“ und „ich habe doch keine Zeit“ bis hin zu „das bringt uns sicher auseinander“. Weder sind der Leidensdruck noch die Einsicht, dass man ein Problem hat stark genug. John Gottmann, amerikanischer Psychologe und Spezialist für Ehestabilität und Beziehungsanalyse hat diese Probleme als die „vier apokalyptischen Reiter einer Paarbeziehung“ benannt: Kritik mit Schuldzuweisungen und Anklagen, Verteidigung mit Rechtfertigung, Verachtung und Geringschätzung des Partners und das „Mauern“.

Was kann man als Partner oder Partnerin tun?

Wie kann man diese Front durchbrechen? Das ist nicht leicht. Gut ist es natürlich, wenn der Partner selbst dahinter kommt. Man kann gezielt Fragen stellen und ihn oder sie auf die richtige Fährte locken. Dabei ist eine weitere Möglichkeit zusammen mit dem Therapeuten einen Brief an den psychisch angespannten Partner zu schreiben, meint Helmut Kolitzus, Facharzt für psychosomatische Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie. Eine Pro- und Kontra-Liste empfehlen Psychologen, wenn die Probleme des Partners die Beziehung sehr stark belasten, dass unklar ist ob und wie es weitergehen kann. Sicher ist, dass man niemanden in eine Therapie zwingen kann, sondern nur Hilfe zur Selbsthilfe leisten kann. Aus diesem Grund sich auch Selbsthilfegruppen gut für den einen oder im Idealfall sogar für beide Partner.

Wichtig ist in jedem Fall etwas zu unternehmen. Mehrere Studien haben gezeigt, dass sich 66% nach einer Therapie besser oder sogar geheilt fühlen. Allerdings muss man dazu auch sagen, dass sich viele Paare erst spät entscheiden Hilfe in Anspruch zu nehmen.

 

Welche psychotherapeutische Therapieform ist die Beste für mich?

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Die Frage nach der „richtigen“ psychotherapeutischen Behandlung wird immer wieder laut. Ist eine rein medikamentöse Behandlung ratsam und kann diese ohne begleitende Gesprächstherapie überhaupt wirksam sein? In manchen Fällen, sogenannten psychischen Notfällen, ist es nicht ratsam lange auf einen Therapieplatz zu warten. Dann können Medikamente eine schnelle und wirksame Lösung sein. In vielen Fällen ist die Kombination aus Psychopharmaka und Gesprächstherapie allerdings die beste Wahl.

Gemeinsamkeiten beider Therapieformen

Im Grunde wirken sich psychotherapeutische Gespräche ähnlich aus wie Psychopharmaka. Sie modellieren auf neurobiologischer Basis das Gehirn. Natürlich ist eine wöchentliche Gesprächstherapie wesentlich aufwändiger als das Schlucken einer Pille, sie kann aber in bestimmten Fällen wirksamer sein. Eine Faustregel unter Psychologen besagt, dass je schwerer die Krankheit umso eher setze man Medikamente ein. Unterschiedliche Krankheitsbilder sprechen auch auf individuelle Weise auf Behandlungsformen an. Medikamente können beispielsweise auch in Akutphasen zur Beruhigung eingsetzt werden und im Anschluss durch eine psychotherapeutische Gesprächsform unterstützt werden.

Wann wirken Medikamente besser und wann Gesprächstherapien?

Maximilian Huhn von de Poliklinik der TU München und seine Mitarbeiter haben untersucht in welchen Fällen Psychopharmaka und wann Gesprächstherapien wirksamer sind. Als wissenschaftliche Grundlage floßen 61 Metaanalysen, 852 Einzelstudien und damit insgesamt über 140.000 Patienten in ihre Überlegungen mit ein. Im Rahmen der Studie wurden ebenfalls 21 Krankheitsbilder genauer untersucht.

Nur bei wenigen Krankheiten konnten Unterschiede hinsichtlich der Wirkung von Therapieformen ausgemacht werden. Bei der Schizophrenie konnte beispielsweise ermittelt werden, dass Arzneimittel generell effektiver wirken als Gesprächstherapien, die Kombination aus Beidem allerdings optimal wäre. Dies gilt ebenso für Depressionen, soziale Phobien und Panikattacken. Tatsächlich scheint demnach eine Kombination aus medikamentöser Behandlung und Gesprächstherapie die beste Möglichkeit zu sein einer psychischen Erkrankung entgegen zu wirken. Dabei kann Beides gleichzeitig angewendet oder hintereinander vollzogen werden.

 

Therapie bei Autismus

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Autismus gilt immer noch als relativ unbekannte Krankheit. Einem Autisten sieht man seine Krankheit nicht unbedingt auf den ersten Blick an. Oft dauert es viele Jahre, bis eine Diagnose den Anfangsverdacht schließlich bestätigt. Zum Glück geht das heute sehr viel schneller, als noch vor wenigen Jahren. Gerade bei Kindern hat sich da viel getan.

Heute erkennen die Kinderärzte sehr viel eher, wenn ein Fall von Autismus vorliegt. Die Symptome sind bekannt und daher lässt sich die Störung sehr viel schneller und effektiver behandeln. Die Medien berichten immer wieder über das Krankheitsbild, daher sind inzwischen nicht nur die Ärzte, sondern auch die Eltern für das Thema Autismus sensibilisiert.

Schnellere Diagnose und bessere Behandlungsmöglichkeiten

In früheren Zeiten tummelten sich einige eher bizzare Therapieansätze. So galt die Festhalttherapie lange als das Maß aller Dinge. Dabei wurden Kinder, die unter Autismus leiden, gegen ihren Willen fest von ihrer Bezugsperson umarmt und festgehalten. Die Kinder reagierten darauf stark verängstigt oder gar aggressiv. Man hoffte, dass das Kind seinen Widerstand irgendwann aufgeben würde, was natürlich nicht der Fall war.

Methoden wie diese sind daher nicht nur ethisch, sondern auch wissenschaftlich stark umstritten. Das gilt auch die medikamentöse Behandlung von Autismus. Zwar kommen sie gelegentlich zur Eindämmung von Symptomen wie Aggressivität zum Einsatz, dies sollte jedoch nur sehr gezielt der Fall sein. Die Wissenschaft hat längst erkannt, dass es bei der Therapie mit Autisten sehr viel bessere Methoden der Behandlung gibt.

Übungen und Rollenspiele für den Alltag

Fachleute in aller Welt setzen heute eher auf ein Verhaltenstraining mit den Betroffenen. Über alltagsnahe Rollenspiele und Übungen versucht man, den autistischen Kindern und Jugendlichen ein selbstständiges Leben zu ermöglichen. Dieser Behandlungsansatz wird auch als angewandte Verhaltensanalyse, kurz ABA (“Applied Behavior Analysis”) bezeichnet. Damit werden soziale Fähigkeiten trainiert und so versucht, extrem störende Verhaltensweisen abzubauen.

Die Methode selbst setzt dabei auf die Belohnungsmethode. Das heißt, dass erwünschtes Verhalten belohnt wird. Natürlich braucht es Zeit, bis sich erste Erfolge zeigen. Die Behandlung wird mehrmals die Woche und für mehrere Stunden durchgeführt. Neben der ABA Methode existieren weitere ähnliche Verhaltenstrainings, wobei einige ihren Fokus dabei auf das Erkennen von Gefühlen legen. Bei anderen geht es um den täglichen sozialen Umgang oder das Erlernen der Sprache.

Eltern und Umfeld spielen eine wichtige Rolle

Ebenso wichtig wie die Fachärzte sind die Eltern und das unmittelbare Umfeld der Betroffenen. Die neuen Verhaltensweisen müssen in den Alltag integriert werden und sich dort bewähren. Das kostet oft viel Kraft, gerade für die Eltern ist es nicht einfach, die Kraft dafür aufzubringen. In größeren Gemeinden gibt es spezielle Kindergärten, die Integrationsformen anbieten. Dort arbeiten geschulte Erzieher mit den Kindern.

Das gilt auch für die Schulen, an denen mit diesem Konzept gearbeitet wird. Durch die entsprechenden Therapien ist es sogar möglich, dass autistische Kinder eine normale Schule besuchen können. Langfristig sorgt diese Behandlung dafür, dass ein Autist irgendwann für sich selbst sorgen kann. Vielen Betroffenen wird dadurch der Aufenthalt in betreuten Wohngruppen oder gar die Unterbringung in einem speziellen Heim erspart. Gerade für Kinder lohnt es sich also so früh wie möglich mit der Behandlung zu beginnen.

 

Unzufriedenheit in der Partnerschaft – mit Paartherapien Perspektiven schaffen

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„Die Liebe fürs Leben“ – sagt sich so mancher im Laufe seines Lebens, „habe ich jetzt gefunden – wie schön wird unser gemeinsames Leben sein!“ Doch auch aus der schönsten und tiefsten Verliebtheit wird über die Jahre und Jahrzehnte einer stabilen Beziehung meistens auch die Erkenntnis über die Schattenseiten des Anderen und die Unterschiede zwischen einander in vielerlei Hinsicht. Mit jemandem sein Leben in Vertrautheit und damit eben auch die Seiten zu teilen, die man vor anderen lieber verbirgt, das führt zwangsläufig zu Konflikten und Krisen, die jedoch durch richtigen Umgang mit ihnen zu Wachstumsmöglichkeiten für beide Partner werden können.

Was ist eine Beziehung?

Eine Beziehung fördert immer wieder „Baustellen“ bei den Partner zu Tage, Defizite, die man sich bis jetzt geweigert hat zu bearbeiten oder noch nicht einmal als solche wahrgenommen hat. In jungen Jahren führt dies vielleicht noch zu Trennungen und erneuter Suche nach einem neuen Partner – wenn jedoch eine Familie gegründet werden soll oder eine stabile, langfristige Beziehung gewünscht wird, muss ein Weg gefunden werden mit dem eigenen Entwicklungspotential und dem des anderen umzugehen. Ideal wäre hierfür ein grundlegendes Verständnis der Beziehung als Möglichkeit der Bewusstwerdung um Probleme und unbewusste Muster, in der jede „negative“ Erfahrung, jeder Streit, jede Kränkung als Wachstumsmöglichkeit wahrgenommen werden kann, als liebevolles Aufmerksammachen auf unbewusste Anteile. Denn ob mit oder ohne diese Sichtweise: Konflikte werden entstehen. Oft genug jedoch erwarten wir von unserem Partner, dass er uns „komplettiert“, uns „ganz“ macht und mit ihm alle Probleme verschwinden. Vielleicht Märchen und Hollywood Filmen geschuldet, haben wir eine sehr idealisierte und dadurch einen ungesunden Druck aufbauende Vorstellung von einer funktionierenden Beziehung. Tatsächlich ist diese sehr hilfreiche Wahrnehmung einer Beziehung als geschützter Raum für persönliche Entwicklung sehr wenig verbreitet – hier kann eine Paartherapie helfen.

Die Paartherapie als Katalysator für inneres Wachstum

Ein Paar-Therapeut definiert diesen geschützten Raum ganz explizit in den Sitzungen, die das Paar zusammen besucht. Der Therapeut fungiert hier wie ein Beobachter, der die „Probleme“ in der Beziehung als möglichst neutraler und wertfreier Mediator behandelt. Er wird nötig, da die beiden Partner diesen achtsamen Beobachter in sich selbst nicht ausgebildet haben. In diesem emotional sicheren Umfeld und durch die therapeutischen Techniken des Begleiters kommen die beiden ehemals Liebenden wieder in Kontakt mit ihren Gefühlen, lernen sie verständlich und rücksichtsvoll zu artikulieren und so innerhalb der Beziehung wieder ihren Beitrag zu einem gesunden und erfüllenden Miteinander zu bringen. Dies mag auch zu einer Trennung führen, wenn die tatsächlichen Bedürfnisse und Gefühle auch nach einer tiefgehenden Klärung nicht zusammen passen. Unter Umständen kann aber auch dies dann in einem Bewusstsein von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung für die gemeinsame Zeit und die lehrreiche Erfahrung geschehen.

 

Therapieformen für Kinder

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Wenn ein Kind auf die Welt kommt, ist die erste Frage meist ob es ein Mädchen oder ein Junge ist. Weit wichtiger als das Geschlecht ist für die meisten Eltern aber, ob das Kind gesund ist. In der Regel ist das auch der Fall, es gibt jedoch Kinder, die im Laufe ihrer Entwicklung ein wenig Hilfe benötigen.

Es gibt eine ganze Reihe von hilfreichen Therapieformen, die dem Kind die Möglichkeit geben, mögliche Defizite in der Entwicklung aufzuholen. Wird vom Kinderarzt eine Verzögerung in der Entwicklung festgestellt, so gibt es eine ganze Reihe von Therapien, die speziell für Kinder entwickelt wurden.

Ergotherapie für Kinder

Ergotherapeuten sind Fachleute für gewisse Defizite in der Entwicklung eines Kindes. Es gibt zum Beispiel Kinder die Dinge, die andere ihres Alters längst beherrschen, noch nicht können. Hier kann eine gezielte Ergotherapie der richtige Schritt sein, um Defizite aufzuholen. Eine Ergotherapie ist schon ab einem Alter von drei Monaten möglich und wird von den Krankenkassen bezahlt.

Innerhalb der Ergotherapie gibt es unterschiedliche Behandlungskonzepte. Das Besondere an dieser Therapieform ist, dass nicht die Symptome, sondern die Ursachen therapiert werden. Wobei bei den kleinen Patienten häufig die sensorische Integrationstherapie genutzt wird. Dabei geht es um die Selbstwahrnehmung und Verhaltenssteuerung der Kinder. Dabei wird das Kind mit Sinnesreizen konfrontiert und lernt so diese einzuschätzen und sie zu verarbeiten.

Logopädie für Kinder mit Sprachproblemen

Falls ein Kind in seiner sprachlichen Entwicklung Verzögerungen aufweist, bietet die Logopädie gute Therapieansätze. Wobei man im Bereich der Sprachstörungen zwischen Sprachentwicklungsstörungen und Entwicklungsverzögerung im Bereich der Sprache unterscheidet.

Unter Sprachentwicklungsstörungen versteht man:

  • ein eingeschränktes Sprachverständnis
  • ein zu geringer Wortschatz
  • oder aber eine fehlerhafte Aussprache

Leidet das Kind an einer Entwicklungsverzögerung im Bereich der Sprache, so äußert sich dies wie folgt:

  • Stottern
  • Poltern (schnelles Sprechen, wobei Silben und ganze Wörter verschluckt werden)
  • Näseln
  • permanente Heiserkeiteine sehr tiefe oder sehr hohe Stimmlage

Mototherapie zur Harmonisierung der Persönlichkeit und der Verbesserung der Motorik

Bei der Mototherapie handelt es sich um eine psychosomatische Therapieform. Das Ziel der Therapie ist es dem Kind bei der Entwicklung seiner motorischen Fähigkeiten zu helfen. Die Mototherapie hilft, Blockaden in der Entwicklung zu überwinden und dabei mehr Selbstvertrauen zu entwickeln. Die Kinder lernen dabei, ihre Ängste zu überwinden. Diese Therapieform kommt bei Kindern zwischen drei und fünf Jahren zum Einsatz. Behandelt werden Kinder mit den folgenden Auffälligkeiten:

  • Ungewöhnnliche Ungeschicklichkeit und Ängstlichkeit
  • mangelndes Gleichgewicht
  • Unruhe und Koordinationsstörungen

Spieltherapie für Kinder, die zu Depressionen neigen

Die Spieltherapie entstammt der Psychotherapie und kommt bei depressiven Kindern zum Einsatz. Das Spiel ersetzt dabei die Sprache, wobei innerhalb des Spiels therapeutische Methoden den Heilungsprozess angeregen. Mit dieser Therapieform lassen sich Kinder besonders gut erreichen. Für sie hat das Spiel eine zentrale Bedeutung, wobei der Therapeut die Führung übernimmt und den Spielverlauf entsprechend steuert.

Weitere Therapieformen

  • Physiotherapie: Bei Fehlbildungen des Skeletts oder bei körperlichen Blockaden, sowie nach Unfällen und Krankheit
  • Osteopathie: Diese Behandlungsmethode kommt bei Schrei- und Spuckkindern, bei Wachstumsschmerzen, bei Entwicklungsverzögerungen von Schulkindern, Migräne oder Infektanfälligkeit zum Einsatz.

 

Einsicht in die Patientenakte? Risiken und Nutzen

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Eine Frage, die sich wohl jeder Patient eines Psychotherapeuten stellt, ist „Was denkt mein Gegenüber gerade wohl von mir?“. In einer Gesprächstherapie breitet man sein Seelenleben vor einem fremden Menschen aus, erzählt ihm die schlimmsten Abgründe und Ängste von dem, was wir erlebt haben. Natürlich kommt dann auch mal die Frage auf, was der Therapeut eigentlich von einem denkt. In den USA gibt es nun ein Projekt, dass psychisch Kranken die Einsicht in die Patientenakte ermöglichen soll. Eine Revolution in der Therapeut-Patienten-Beziehung steht bevor.

Das Projekt

Das Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston will nun über 350 Patienten ermöglichen online die Notizen Ihres Therapeuten zu lesen. Diese Methode soll ermöglichen, dass den Patienten deutlicher wird, was der Therapeut von ihnen denkt. Oftmals ist das vielen Betroffenen nicht klar und sie fühlen sich verunsichert und schlichtweg beobachtet und kritisch beäugt. Eine Gesprächstherapie basiert aber gerade auf gegenseitigem Vertrauen.

Dieses soll durch den Zugang zu den Mitschrieben der Therapeuten ermöglicht werden. Zudem bekommen Betroffene das Gefühl der Kontrolle über ihre Behandlung. Oftmals führe das Lesen über die eigenen psychischen Probleme dazu diese auch aktiver bewältigen zu können, erklären Wissenschaftler. Vor allem im Fall eines Arztwechsels ist die Verunsicherung bei den Patienten groß. Die Frage bleibt auch dann: Was weiß der Arzt über mich?

Ist die Einsicht von Patientenakten in Deutschland erlaubt?

Bislang ist die Einsicht von Patientenakten in Deutschland grundsätzlich erlaubt. Der Patient kann seinen Therapeuten um Einsicht bitten. Es liegt allerdings beim Therapeuten, ob er die Einsicht gewährt. Dies kann er nur in den Fällen tun, wenn er eine Gefahr für sich, den Patienten und andere sowie den Behandlungsverlauf ausschließen kann. Daher kommt es oft zur Verneinung der Einsicht, weshalb Psychologen zahlreiche Klagen erreichen.

Gefahren bei Einsicht der Patientenakten

In einigen Fällen ist es allerdings durchaus ratsam ein offenes Gespräch über die Wahrnehmung des Therapeuten und die Emotionen des Patienten zu führen. Patienten dürfen in keinem Fall als unreflektierte Menschen angesehen werden. Die meisten wissen sehr wohl um ihre psychischen Probleme und oftmals auch über die Auslöser. Die Mitbestimmung des Patienten ist in vielen Fällen entscheidend für den positiven Behandlungsverlauf.

Sicherlich kann dies auch zu Konflikten führen. Einige Formulierungen klingen im Fachjargon beispielsweise abwertend oder beleidigend. Ein offenes Gespräch kann nach Meinung einiger Psychologen diese Konflikte ausräumen und fördert gar die ehrliche Beziehung zwischen Therapeut und Patient, die nicht wie oftmals vom Patienten empfunden, auf einer paternalistischen Hierachie beruht. Der Therapeut tritt mit dieser Methode auf Augenhöhe mit dem Patienten und er hält ihm zugleich einen Spiegel vor, der die Aussenwahrnehmung des Patienten verdeutlich. Ausgenommen von dieser Methode sind aber beispielsweise psychotische Erkrankungen, da auch der Therapeut die Wirkung der Einsicht in diesen Fällen nicht abschätzen kann.

 

Außergewöhnlich aber effizient: die Lamatherapie

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Wer mehr über die zahlreichen Vorzüge der Lamatherapie sowie der tiergestützten Therapie im Allgemeinen erfahren möchte, ist hier genau richtig. Im Folgenden wollen wir nämlich kurz die Geschichte und die Besonderheiten dieser Therapieform beschreiben und uns dann detaillierter mit der Lamatherapie und natürlich mit dem Wesen der Lamas selbst beschäftigen.

In zahlreichen Naturvölkern wurde seit Menschengedenken der Glaube weitergegeben, dass Tiere ein besonders feines Gespür für soziale Interaktionen besitzen; in der Neuzeit sind die ersten Versuche, Tiere in die Behandlung psychischer Erkrankungen einzubinden, im England des 18. Jahrhundert zu finden. Später sollte auch Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, seine ersten Therapiesitzungen im Beisein seines Schoßhundes Jofi abgehalten haben. Da Lamatherapien der Alternativmedizin zugeordnet werden, kann in der Regel keine Erstattung von der Krankenkasse erwartet werden, was im Zweifelsfalle natürlich vorab geklärt werden sollte.

Von der Lamatherapie profitieren vor allem Menschen, die an ADHS oder Autismus erkrankt sind; aber auch für Betroffene einer Sozialphobie kann eine solche Behandlung eine Lösung sein, mit der schnelle Erfolge erzielt werden können. Kinder, bei denen ADHS diagnostiziert wurde, haben vor allem aufgrund ihres oft impulsiven Verhaltens Probleme, dem Schulunterricht zu folgen oder geraten leicht in Streitereien mit Gleichaltrigen. Die Tatsache, dass sie meist nach stimulierenden Aktivitäten suchen, die der Unterricht selten bieten kann, stellt eine weitere Herausforderung dar. Hier kann eine Therapie mit Lamas in mehrerer Hinsicht helfen, dass ADHS-betroffene Kinder eine Lebensqualität erreichen können: Zum einen sind Lamas hochsensible Tiere und fordern von ihrem Reiter einiges an Aufmerksamkeit ab.

Zum anderen hat die Sensibilität und die damit einhergehende Zurückhaltung des Kameltiers den Effekt, dass der Mensch zum Handeln aufgefordert wird und sich intensiv auf das Lama einlassen muss; auch das kann beim Patienten zu einer Verbesserung von Geduld und Achtsamkeit führen. Darüber hinaus ist der Körperkontakt mit diesen sanftmütigen Tieren ein nicht zu unterschätzender Faktor, der schon allein und besonders im Zusammenspiel mit dem beruhigenden Wesen des Lamas einen therapeutischen Effekt haben kann. Die Tatsache, dass Lamas das Verhalten des Menschen sehr präzise spiegeln, kann außerdem dabei helfen, die eigene Sensibilität in sozialen Interaktionen zu stärken. Zum Schluss noch ein interessantes Detail, dass wenigen bekannt ist: Lamas drücken ihr Wohlbefinden mit Summgeräuschen aus, was ihnen den Titel „Delfine der Weide“ eingebracht hat.

Online-Therapie gegen Stottern

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Das Phänomen Stottern betrifft allein 800.000 Menschen in Deutschland. Besonders zur Zeit der Pubertät lässt sich dagegen noch einiges unternehmen. In manchen Fällen verschwindet das Stottern einfach wieder, in anderen wird eine Therapie nötig. Aus diesem Grund besuchen viele Kinder beispielsweise einen Logopäden. Ein Pilotprojekt hat sich nun zur Aufgabe gemacht das Stottern durch Online-Therapie zu beheben respektive in den Griff zu bekommen, damit Betroffene damit zu leben lernen.

Fluency Shaping

Durch das sogenannte “Fluency Shaping” sollen die Betroffenen spezielle Sprechtechniken erlernen und das sogar von Zuhause. Dabei wird beispielsweise das Dehnen von Vokalen erlernt. Dies führt zu flüssigerem Sprechen. Das Pilotprojekt wird für Betroffene über 13 Jahre von der Techniker Krankenkasse finanziert. Initiator ist Wolff von Gudenberg vom Institut für Stottertherapie in Kassel.

Wie verläuft die Online-Therapie?

Zunächst absolvieren die Probanden eine zehntägige Intensivphase, die sich durch mehrere Stunden Einzeltherapie auszeichnet. Danach werden Gruppen aus etwa vier Teilnehmern gebildet, die von einem Therapeuten betreut werden. Nun werden alltägliche Sprechsituationen simuliert, wie beispielsweise Bewerbungs- oder Einkaufsgespräche. Die Umgebung der Situation wird von der Computersoftware simuliert und die Therapeuten geben nach absolvierter Sprechleistung ein Feedback.

Weiterhin müssen die Teilnehmer Aufgaben absolvieren, die beispielsweise auf der Straße vollzogen werden. Das kann beispielsweise ein Gespräch mit einem Fremden sein, das dann mit dem Smartphone aufgezeichnet und in der Therapiesitzung analysiert wird. Gudenberg geht, wie viele andere Psychologen heutzutage auch, davon aus, dass Online-Therapie ebenfalls zu einer guten Psychlogen-Patienten-Beziehung führen kann und lediglich um den Faktor Anonymität des Patienten ergänzt ist.

Stottermodifikation

Als weitere Behandlungsmöglichkeit von Stottern gilt die Stottermodifikation. Diese Maßnahme zielt darauf ab die eigenen Symptome respektive Reaktionen in den Stottersituationen zu beeinflussen. Dafür wird erlernt die Stottersituation frühzeitig zu erkennen und mithilfe von Techniken wie dem Pullout beherrschbar zu machen. Vor allem der Faktor Angst soll auf diese Weise entscheidend minimiert werden. Auch mit dieser Therapieform wird das Stottern nicht gänzlich vermieden, aber extrem minimiert und als weniger angstbesetzt umgedeutet. Beide Therapieformen schneiden in Studien bislang gleich gut ab. Wichtig ist es für den Betroffenen eine individuell abgestimmte Therapie zu finden, die die Auseinandersetzung mit dem Stottern erleichtert.

 

Psychosomatik

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In den letzten Jahren taucht der Begriff Psychosomatik immer häufiger in medizinischen Befunden auf. Fast jeder kennt die Problematik, wenn die Psyche Einfluss auf die körperliche Befindlichkeit nimmt. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus Psyche für Atem oder Seele und Soma für Körper oder Leben zusammen. In der Medizin wird damit die Art und Weise bezeichnet, wie sich zum Beispiel Angst oder Stress in Form von körperlichen Vorgängen manifestieren können.

Diese Wechselwirkung von Seele also Psyche und dem Körper Soma ist im Alltag recht häufig zu beobachten. Ein bekanntes Beispiel ist die Angst vor einer Prüfung. Der Körper reagiert in diesem Zusammenhang oft mit Durchfall oder Übelkeit. Weniger ausgeprägt reagiert der menschliche Körper zum Beispiel bei Zorn oder Schamgefühlen, hier erröten viele Menschen und machen ihren seelischen Zustand für alle sichtbar. Auch der Volksmund kennt eine Reihe von Sprüchen, wie etwa „etwas schlägt mir auf den Magen“ oder „es treibt mir die Zornesröte ins Gesicht“.
Dies sind jedoch meist harmlose Phänomene, es gibt aber durchaus psychosomatische Störungen, die sich langfristig auf die Gesundheit auswirken.

Lebenskrisen als Auslöser schwerer Erkrankungen

Ist ein Mensch lang anhaltenden Lebenskrisen oder Belastungen ausgesetzt, kann das körperliche Beschwerden auslösen. Auch die Dauer und der Verlauf von Krankheiten werden durch seelische Belastungen verstärkt. Die Ursache ist keineswegs eingebildet, auch wenn sie nicht auf den ersten Blick festzustellen ist. Jedoch greifen dabei physiologische Mechanismen, die tatsächlich spürbar sind. Aber auch umgekehrt kann es durch schwere körperliche Erkrankungen zu seelischen Störungen kommen.

Bei der psychosomatischen Medizin handelt es sich um ein eigenes Fachgebiet. Die Experten dieser Fachrichtung erforschen die Wechselwirkungen und beschäftigen sich mit den deren Behandlungsmöglichkeiten.

Hier nun ein paar Beispiele für Krankheitsbilder, die zu den psychosomatischen Erkrankungen zählen:

  • Körperliche Beschwerden, für die kein ausreichender organischer Befund besteht. Dazu gehören etwa funktionelle Störungen des Darms oder des Herz-Kreislauf-Systems. Z. B. Herzrasen, Durchfall oder andere nicht erklärbare Schmerzstörungen.
  • Erkrankungen, deren Entstehen oder Verlauf durch psychische Faktoren nachweislich beeinflusst werden. Dazu gehören viele Fälle von Tinnitus, Hauterkrankungen, Asthma aber auch Diabetes oder eine Reihe von koronaren Herzerkrankungen.
  • Bei Patienten mit Tumorerkrankungen, Herzerkrankungen, MS usw. kommt es im Lauf der Erkrankung oft zu psychischen Störungen.
  • Zu den Krankheitsbildern, die zu den psychosomatischen Erkrankungen gehören, zählen auch die unterschiedlichen Störungen des Essverhaltens. Wie etwa Übergewicht, Magersucht oder Bulimie.
  • Eine weitere Form der psychosomatischen Krankheiten sind Konversionsstörungen. Diese äußern sich durch psychogene Stimmstörungen, psychogene Blindheit oder Lähmungserscheinungen.

Die folgenden Beispiele für psychische Störungen zeigen, wie häufig die Seele die Gesundheit beeinflusst:

  • Zwangserkrankungen
  • Depression/Anpassungsstörungen
  • posttraumatische Belastungsstörungen
  • Angstattacken und Panikstörungen
  • Persönlichkeitsstörungen

Wie sieht die Behandlung in der psychosomatischen Medizin aus?

Wie die Erfahrung zeigt, sind psychische und psychosomatische Störung behandelbar. Die Behandlung kann dabei ambulant, tagesklinisch oder stationär erfolgen. Im Mittelpunkt steht das psychosomatische bzw. psychotherapeutische Gespräch. Ergänzt durch Musik-, Körper- sowie durch Bewegungstherapien und eine medikamentöse Behandlung. Die medikamentöse und die psychosomatische Behandlung schließen sich dabei aber nicht aus. Beim Vorliegen bestimmter Voraussetzuneng wird die Behandlung durch die Krankenkassen bezahlt.

 

Paartherapie - wenn die Beziehung kriselt

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In jeder noch so guten Ehe kann es irgendwann so weit sein, dass man sich nicht mehr sicher ist, ob die Beziehung wirklich noch eine Zukunft hat. Oftmals entstehen diese Gefühle, wenn das Leben gerade sehr stressig ist, man sich entfremdet und daraus resultierend auch das Empfinden von Liebe nicht mehr so präsent ist.

Doch natürlich bedeutet die Unsicherheit nicht automatisch, dass man die Beziehung aufgeben sollte. Es kommt immer auf die Probleme an, welche die Ehe oder Partnerschaft belasten. Doch besonders wenn man sich das Versprechen der ewigen Liebe gegeben hat, sollte man auch in schweren Zeiten um die Liebe kämpfen und sein Bestes tun bestehende Probleme zu beheben.

Arbeit zur Problembewältigung

Eine Paartherapie beruht auf psychologischer Arbeit. Es geht vor allem darum, partnerschaftliche Konflikte zu erarbeiten und im Anschluss zu lösen. Die Basis einer Paartherapie beschäftigt sich mit akuten und bereits chronischen Problemen. Auch wenn man schon lange an gewissen Gegebenheiten zu knabbern hat, kann diese Therapie sich als sinnvoll erweisen. Das Vorgehen ist sehr intensiv und vor allem auf Dauer angelegt. Damit die Therapie auch von Erfolg gekrönt ist, sollte vor allem darauf geachtet werden, dass es sich bei dem behandelnden Arzt um einen Therapeuten handelt.

Gibt es Voraussetzungen?

Natürlich können nicht alle Probleme in einer Paartherapie behandelt werden. Damit eine erfolgreiche Beratung gegeben ist, müssen die beiden beratenden Personen eine gewisse Einsicht haben. Dafür ist besonders wichtig, dass niemand davon ausgeht, dass die Probleme die Schuld nur eines Partners sind. Es geht einfach darum, die problematische Partnerschaft anzuerkennen und den Wunsch nach Lösung der Konflikte zu hegen. Weiterhin sollte niemand davon ausgehen, dass der Therapeut die Probleme eigenständig lösen wird. Der Therapeut ist viel eher als eine Art Begleiter zu verstehen, welcher durch den gesamten Prozess leitet.

Der individuelle Ablauf einer Paartherapie

In einer Paartherapie werden verschiedene Methoden angewandt. Fokus wird der Therapeut immer darauf legen, die individuellen Stärken der beiden Partner zu fördern. Oftmals drehen sich die ersten Stunden um die relevanten Probleme. Dafür wird eine Gesprächsführung angewandt. Doch es können je nach Situation auch Meditationen, Rollenspiele und diverse Kommunikationstrainings durchgeführt werden. Es ist immer eine sehr persönliche Entscheidung, wie die Therapie gestaltet wird. Der Psychologe versucht die Konflikte zu ergründen, zu verarbeiten und beiden Partnern dabei zu helfen sich zu entwickeln. Dafür wird in den ersten Sitzungen erst einmal ein Rahmen geschaffen.

Dieser soll die nötige Sicherheit vermitteln, damit beide Partner absolut frei von Befürchtungen und Ängsten sprechen können. Auch die persönlichen Bedürfnisse finden einen Raum. Dies ist ein wichtiger Ausgangspunkt, damit der Verständigungsprozess beginnen kann. Gleichzeitig versucht der Therapeut die Klienten an die Gründe zu erinnern, aus denen sie sich für eine Partnerschaft entscheiden haben.

Paartherapie oder Eheberatung?

Wer sich auf die Suche nach einer Paartherapie macht, der wird auch immer wieder über die Eheberatung stolpern. Dabei handelt es sich jedoch um zwei unterschiedliche Verfahren. Bei einer Paartherapie arbeitet man immer mit einem Psychologen oder aber Sozialpädagogen an der eigenen Beziehung. Zudem ist die Behandlung sehr tiefgründig und auf Dauer ausgelegt. Wohingegen die Eheberatung oftmals in einer Beratungsstelle stattfindet und meist nur wenige Sitzungen vorsieht. Es wird also eher an der Oberfläche gekratzt, als die Probleme wirklich an der Wurzel zu greifen.

 

Vorteile einer Online-Therapie

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Krankenkassen nähern sich der Online-Therapie

Was in Schweden, Holland und England schon Gang und Gebe ist, kommt nun auch in Deutschland langsam ins Rollen: Die Internet-Therapie. Mehr als 100 Studien haben bereits die Wirksamkeit von webbasierten Therapie- und Präventionsangeboten zur Förderung der seelischen Gesundheit bewiesen. Nun sollen diese wissenschaftlichen Ergebnisse auch hierzulande in der Praxis eingeführt werden. Seit ca. einem Jahr öffnen die Krankenkassen sich für verschiedene Online-Vorsorgeprogramme und haben dabei vor allem die langfristige Kostenreduktion im Blick.

Vorteile der Online-Therapie im Vergleich zur Präsenz-Therapie

Die Probleme, die bei der Inanspruchnahme einer Präsenz-Therapie auftreten, aber bei einer Online-Therapie umgangen werden, sind vielfältig. Der größte Vorteil in den webbasierten Programmen liegt jedoch wohl in der verkürzten Wartezeit. Patienten, die sonst monatelang auf einen Therapieplatz warten, können hier viel schneller Zuspruch finden oder sich mit Übungsprogrammen und präventiven Maßnahmen im Netz über Wasser halten.

Ein weiterer Pluspunkt ist die offensichtliche Flexibilität: Patienten, die aus ländlichen Gegenden stammen, müssen oft enorme Anfahrtswege in Kauf nehmen, um an einer Psychotherapie teilnehmen zu können. Mit einer Internet-Therapie fällt dieser Punkt komplett weg. Außerdem ist die Hemmschwelle für den Erstkontakt und auch für die kontinuierliche emotionale Arbeit mit dem Therapeuten über den PC nicht so hoch, wie wenn man sich persönliche gegenüber sitzt.

Dieser Aspekt ist vor allem für Angstpatienten und Sozialphobiker besonders interessant. Die Wirksamkeit der Online-Therapie – vor allem bei den Beschwerdebildern der Depressionen und Angststörungen – liegt ähnlich hoch wie die der persönlichen Psychotherapie.

Projekt „Gesundheitstraining Online“ (get.on)

Bevor die interaktiven Online-Programme jedoch zur Kassenleistung werden können, müssen sie bestimmten Qualitäts- und Sicherheitsstandards genügen. Deshalb soll, muss und wird intensiv an diesem Thema geforscht – zum Beispiel im Projekt „Gesundheitstraining Online“ (get.on) an der Leuphana Universität Lüneburg. Das Forschungsteam aus dem Arbeitskreis um get.on hat es sich auf die Fahnen geschrieben, die Ergebnisse aus der psychologischen Forschung in die Versorgung der Betroffenen einzuspeisen.

Die rege Teilnahme und Unterstützung der Krankenkassen lässt darauf schließen, dass dieses Ziel gut ankommt. Die Barmer GEK, KKH Allianz und auch die Unfallkasse NRW signalisieren deutliches Interesse. Praktisch gesehen konnte die Projektgruppe bereits in vielen Gebieten Hilfe leisten. Sie untersuchten insgesamt zehn Internet-Therapien zu verschiedenen Störungsbildern und konnten zwei von diesen bereits eine Wirksamkeit bescheinigen.

Eines davon ist ein fünfwöchiges Schulungsprogramm für Lehrer, welche sich in der Risikozone des Burnout-Syndroms wägen. Nach durchlaufen des Programms – und auch drei bzw. sechs Monate später – waren die messbaren Depressionswerte der Pädagogen deutlich niedriger. Ein voller Erfolg also.

 

Therapie gegen Albträume

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Die meisten Menschen leiden von Zeit zu Zeit unter Albträumen. Die Szenarien, die sich dabei abspielen sind ganz unterschiedlich. Viele Betroffene fliehen vor bekannten oder unbekannten Gefahren.

Ein Klassiker ist dabei die Vorstellung, dass man vor einem Verfolger davonläuft, dabei jedoch bewegungslos verharren muss. In der Regel sind diese Träume harmlos und treten auch nur dann auf, wenn das Gehirn am Tag gemachte Erfahrungen über Nacht verarbeiten muss.

Auch Kinder leiden häufig unter Albträumen. Ihr Gehirn muss täglich eine Fülle von Eindrücken verarbeiten und das führt in der Nacht häufig zu lebhaften Albträumen. Gerade in den ersten Lebensjahren treten diese Albträume regelmäßig auf und rauben den Eltern oftmals ebenfalls den Schlaf. Experten haben herausgefunden, dass etwa 5% der Bevölkerung ständig unter Albträumen leiden. Es ist jedoch möglich, durch spezielle Therapien den richtigen Umgang mit den nächtlichen Schreckensszenarien zu lernen.

Was passiert während eines Albtraums?

Ganz typisch bei einem Albtraum ist, dass man sehr starke negative Gefühle entwickelt. Die Gefühlspalette reicht dabei von Wut und Ekel bis zu Angst oder auch Scham. Während des Albtraums werden diese Gefühle immer intensiver und der Betroffene wacht schließlich auf. Diese Emotionen steigern die Anstrengung des Träumers, sodass es bei mehrmaligen Vorkommen zu einer starken Belastung werden kann. Albträume sind nicht-organische Schlafstörungen und zählen zu den Parasomnien, die Verhaltensabweichungen während der Schlafenszeit subsumieren.

Erfolgreiche Therapien gegen Albträume

An der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wurde eine spezielle Therapie gegen Albträume entwickelt, die den Patienten ebenfalls in Form eines Online-basierten Trainings zur Verfügung steht. Möglich wurde dies durch die Kooperation mit der Uni Utrecht in Holland. Die ambulante Einzeltherapie verspricht eine deutliche Besserung in acht Sitzungen und nur zehn Wochen. Bestandteile der Therapie sind die generelle Informierung darüber, wie Albträume entstehen und welchen Mechanismen sie unterliegen.

Weiterhin formuliert jeder Betroffene seine Albträume und kann sich via Email, Chat oder Telefon mit einem Coach austauschen, der ihn täglich begleitet. Der Betroffene muss in der Folge acht Module durchlaufen, die ihn vor bestimmte Aufgaben stellen, so z.B Imaginationsübungen, die Träume erneut durchlaufen und verändern lassen. Ähnlich wie eine Verhaltenstherapie zielt jede Therapieform dieser Art darauf ab, die Ursachen der Träume zu eruieren und Mechanismen aufzudecken, die Träume beeinflussen können, sowie deren Folgen durch Entspannungstechniken zu mildern.

Was bewirken Albträume eigentlich?

Der Schläfer erlebt seine Träume meist sehr intensiv und kann sich nach dem Aufwachen exakt an den Inhalt des Traums erinnern. Viele dieser Träume sind Abbilder realer Probleme oder Ängste. Offenbar ist das eine Methode des Unterbewusstseins, um dem Menschen die Lösung seiner Probleme zu ermöglichen. Denn in der Regel handeln die Albträume von ganz realen existenziellen Gefahren.

Man selbst oder ein naher Angehöriger wird in irgendeiner Art bedroht, verfolgt oder verlassen. Dies führt zu einem Gefühl von Ohnmacht oder Versagen. Oft handelt der Traum aber auch von völlig bizarren Szenarien, wie etwa einem Absturz oder einer Verfolgungsjagd.

Wann ist eine Therapie sinnvoll?

In der Regel sind Albträume zwar erschreckend aber nicht wirklich gesundheitsschädlich. Nur wenn sie gehäuft auftreten, sollte der Betroffene medizinische Hilfe suchen. Als Faustregel gilt, dass ein Albtraum pro Woche über einen Zeitraum von sechs Monaten, der Anstoß für einen Arztbesuch sein sollte. Erst dann spricht man von einer eventuellen Albtraumstörung. Je nach der Höhe des persönlichen Leidensdrucks kann dieser Zeitpunkt aber auch schon früher oder später erreicht werden.

Neben der bereits beschriebenen Therapieform gibt es auch eine medikamentöse Lösung. Wirkstoffe wie Zopiclon, Venalfaxin oder Citalopram sind in verschiedenen Medikamenten enthalten. Wie bei allen psychischen Beschwerden können Medikamente meist nur kurzzeitig für Besserung sorgen. Erst wenn der Patient die seelische Ursache seiner Albträume erkennt, ist eine dauerhafte Besserung möglich. Ein Medikament kann jedoch für ruhige Nächte sorgen und so den Teufelskreis der Albträume unterbrechen.

 

Wann hilft Hypnose?

Was kann ich tun, wenn mein Partner sich nicht therapieren lassen will?


Die Wirksamkeit von Hypnose bei Stress, Migräne, Übergewicht oder Zwängen und Depressionen, sowie beim Abnehmen oder der Rauchentwöhnung wurde in vielen Studien mittlerweile belegt. Die medizinische Hypnose ist nicht zu vergleichen mit den Bühnenshows, bei denen man dem Hypnotiseur ausgeliefert ist.

Die Hypnotherapie läuft kontrolliert und zwanglos ab. Bei einer Therapie mit Hypnose wird der Patient in einen veränderten Bewusstseinszustand versetzt, bei dem der freie Wille allerdings erhalten bleibt. Dieser Zustand wirkt beruhigend und entspannend und hilft dem Patienten sein eigenes Unterbewusstsein zu erkunden. Der tranceähnliche Zustand in dem sich der Patient befindet, kann teilweise auch beim Zugfahren oder Musikhören erreicht werden. In Therapiegruppen werden meist Entspannungsmusik und eine gemütliche Atmosphäre, sowie die beruhigende gleichmäßige Stimme des Therapeuten genutzt.

Je tiefer sich ein Patient in solch einem Trance-Zustand befindet, desto eher ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass er nach der Sitzung nicht mehr weiß, was gesprochen wurde. Dieser Zustand wird „hypnotische Amnesie“ genannt. Bei der modernen Form der Hypnotherapie handelt es sich um eine kommunikative Kooperation zwischen Therapeut und Patient. Dabei wird die Selbstbestimmung des Klienten respektiert und es wird nicht gegen seinen Willen manipuliert. Während der Therapie werden im Unterbewusstsein existierende Gedanken und Überzeugungen durch positive Eingebungen verändert und sozusagen „neu programmiert“.

Hypnose kann nicht nur bei Kopfschmerzen und Stress oder zur Unterstützung beim Abnehmen angewandt werden, sondern auch während der Schwangerschaft. Übelkeit und Appetitlosigkeit können auf diese Weise durchaus behoben werden. Genauso kann Hypnosetherapie gegen Angst vor der Geburt und zur Vorbereitung auf die Entbindung helfen. Allerdings kann Hypnose durchaus Schaden anrichten, sollte man an den falschen Therapeuten gelangen.

Traumatische Erfahrungen, die in unserem Gedächtnis schlummern, können zu Tage kommen und damit müssen Therapeuten umgehen können. Eine folgende Therapie und Gespräche sind teilweise vonnöten, um den Patienten nicht mit den neu gewonnenen Erkenntnissen alleine zu lassen, wie es teilweise bei Show-Hypnosen schon geschehen ist.

Hypnose ist lediglich ein Baustein einer Behandlung bei traumatischen Erlebnissen in der Vergangenheit eines Patienten und eine folgende Therapieform in der der Patient selbst an der Lösung seiner Probleme arbeitet ist wichtig. In der Regel werden allerdings die Kosten für eine solche Therapie nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

 

Neue Psychotherapie Angebote im Internet

Was kann ich tun, wenn mein Partner sich nicht therapieren lassen will?


Seelische Belastungen oder psychische Erkrankungen werden vielerorts noch immer tabuisiert, ganz im Gegensatz zu körperlichen Beschwerden. Viele Betroffene suchen daher erst dann Rat und Hilfe für ihre Probleme, wenn psychische Symptome sie so weit beeinträchtigen, dass die Bewältigung ihres Alltags schlichtweg nicht mehr möglich ist. Dann stehen Therapiemöglichkeiten, die oft genug auch räumlich weit vom Wohnort entfernt sind, meist nur nach längeren Wartezeiten zur Verfügung.

So geht für die Wiederherstellung der Gesundheit wertvolle Zeit verloren. In Ländern wie Australien oder Schweden, wo aufgrund der großen Entfernungen eine flächendeckende Gesundheitsversorgung kaum möglich ist, ist man dazu übergegangen, Programme zur Gesundheitsintervention über das Internet zu entwickeln und einzusetzen. Und das mit Erfolg: Menschen können so frühzeitig aktiv werden – unabhängig von Wohnort und Tageszeit, diskret und mit durchaus fundierter fachlicher Unterstützung. Diese neuen Psychotherapie-Angebote bieten eine große Chance im Gesundheitsbereich.

Denn die diesbezüglichen Angebote befinden sich auf dem neuesten Stand wissenschaftlicher Forschung. In einem standardisierten Prozess werden nach einem ausführlichen diagnostischen Check konkrete Handlungsanweisungen gegeben, die in mehreren Schritten Hilfe zur Selbsthilfe leisten und sie durch gezielte persönliche Rückmeldungen unterstützen. Am Ende jedes Programms steht eine abschließende Betrachtung und – falls noch erforderlich – der Hinweis auf weiterführende Angebote, z.B. in Form herkömmlicher Therapieangebote.

Meist sind solche weiterführenden Maßnahmen nicht nötig, doch sollten sie es tatsächlich sein, so sind die Patienten durch ihre ersten positiven Erfahrungen mit dem Internet-Angebot besser vorbereitet und aufgeschlossener für anschließende Behandlungen, wodurch deren Erfolgsaussichten steigen. Auch in Deutschland laufen erste vielversprechende Pilotprojekte zur Internet-basierten Gesundheitsintervention (IGI). Gefördert durch das Programm „Innovationsinkubator der Europäischen Union hat sich an der Leuphana Universität Lüneburg eine interdisziplinäre Gruppe von Wissenschaftlern aus den Bereichen Psychologie, Public Health, Gesundheitsökonomie, Informatik und Design zusammengefunden und für eine Reihe von psychischen Problemen Programme erarbeitet, die nun kostenlos online genutzt werden können.

Die Angebotspalette umfasst u.a. Themen wie den Umgang mit Depressionen, Angst und Stress oder auch Hilfen zur Reduzierung des persönlichen Alkoholkonsums. Das Projekt unter dem Titel „Gesundheitstraining Online“, das im September 2014 abgeschlossen sein wird, hat schon jetzt deutliche Erfolge verzeichnet.

Die ersten Krankenkassen haben Verhandlungen darüber aufgenommen, diese Programme zukünftig im Rahmen ihrer Präventionsmaßnahmen zu nutzen und Wirtschaftsunternehmen zeigen Interesse daran, sie für ihre interne Gesundheitsvorsorge einzusetzen. Wer Interesse daran hat, an dem Testlauf teilzunehmen, kann dies kostenlos und unter Zusicherung absoluten Datenschutzes unter www.geton-training.de tun. Lesen Sie mehr darüber in unserem Interview mit Dr. David Daniel Ebert, einem der Leiter des Projekts.

Die sind die fünf Online-Programme, die GET.ON beinhaltet:

  • Depressionen
  • Stressmanagement
  • Schlafstörungen
  • Alkoholmissbrauch
  • Angststörungen
  • Prokrastination

Hier gelangen Sie zu dem Interview mit Dr. David Daniel Ebert.

 

Internetbasierte Gesundheitsintervention – Zukunft der Therapie?

Was kann ich tun, wenn mein Partner sich nicht therapieren lassen will?


Ein von der Europäischen Union im Rahmen ihres Programms „Innovationsinkubator“ gefördertes wissenschaftliches Projekt der Leuphana Universität Lüneburg hat nun auch in Deutschland ein spannendes neues Kapitel der Gesundheitsvorsorge und -intervention aufgeschlagen: Therapeutische Programme im Internet. Wir sprachen darüber mit einem der Projektleiter, dem Psychologen Dr. David Daniel Ebert.

Vistano: Internet-basierte Gesundheitsintervention – für wen sind solche Angebote eigentlich geeignet?

Dr. Ebert: Im Prinzip für jeden Menschen, der bereit ist, aktiv an einer positiven Veränderung seines Gesundheitszustands zu arbeiten und der Zugang zum Internet hat.

Vistano: Gibt es nicht gerade im Bereich psychischer Erkrankungen oder Störungen auch Fälle, die sich einer solchen Therapie entziehen?

Dr. Ebert: Die gibt es. Und wenn das so ist, dann stellen wir dies in der diagnostischen Phase des Programms fest und geben der betreffenden Person eine entsprechende Rückmeldung. Das ist ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung: bewährte Techniken kennen lernen und erproben, die dabei helfen, die eigene Problematik besser zu bewältigen und sich positiv auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität auswirken. Sehr oft ist das bereits ausreichend. Wenn am Ende des Programms Teilnehmer keine dauerhafte Verbesserung ihrer Situation empfinden, geben wir ihnen gezielte Informationen, wo sie zeitnah weitere Unterstützung bekommen können.

Vistano: Dabei gilt vermutlich – wie in vielen anderen Zusammenhängen – „je früher desto besser“.

Dr. Ebert: Genau. Das ist einer der vielen Vorteile einer Internet-basierten Intervention, sie kann zu einem sehr frühen Zeitpunkt erfolgen.

Vistano: Wenn es um allgemeinere Fragen des Verhaltens, des Selbstmanagements geht, wie etwa beim Umgang mit Stress oder bei der Lösung von alltäglichen Problemen, kann man dann nicht den gleichen Effekt erzielen, indem man sich der umfangreichen Ratgeberliteratur bedient und einfach ein Buch zum Thema liest?

Dr. Ebert: Im Hinblick auf bestimmte Inhalte ist das sicherlich so. Was Ihnen ein Buch aber nicht bieten kann, ist eine kontinuierliche persönliche Ansprache und Betreuung, die Ihnen Motivation gibt und Hilfe in kritischen Situaionen.

Eines unserer Programme befasst sich z.B. mit Panikstörungen, mit Ängsten. Und ein bedeutender Teil der Therapie ist die Konfrontation, also sich dem Auslöser der Angst zu stellen. Das bedeutet für die Betroffenen eine enorme Überwindung, die sie an den Rand ihrer Belastbarkeit bringen kann.

Vistano: Und Menschen nehmen das auf sich?

Dr. Ebert: Ja. Wenn sie wirklich einen Erfolg wollen, dann tun sie das. Denn wir erklären ihnen, warum es notwendig ist und wir lassen sie natürlich auch nicht allein in dieser Situation. Persönliche Unterstützung durch unsere Coaches ist da, wenn sie benötigt wird.

Vistano: Anders gesagt, die Programme, die Sie entwickelt haben, sind standardisiert, aber nicht unpersönlich.

Dr. Ebert: Richtig. Standardisiert bedeutet in diesem Zusammenhang, sie folgen einer strukturierten Vorgehensweise mit Methoden, die sich in klassischer Psychotherapie bewährt haben. Gleichzeitig aber sind sie individuell und persönlich.

Vistano: In anderen Ländern hat man mit ähnlichen Angeboten bereits Erfahrungen gesammelt.

Dr. Ebert: Und durchweg positive. Interessanterweise auch auf Gebieten, wo man es vielleicht nicht vermuten würde, z.B. bei Menschen, die an Depressionen leiden.

Vistano: Aber bei aller persönlichen Betreuung – eine Dienstleistung im Internet kann nicht die gleiche soziale Intensität haben, wie eine direkte Begegnung von Mensch zu Mensch. Und gerade Personen, die an Depressionen leiden, neigen doch dazu, sich von der Umwelt abzukapseln. Verstärkt ein solches Programm nicht diese Tendenzen noch?

Dr. Ebert: Wenn jemand dazu neigt und an unserem entsprechenden Programm teilnimmt, dann finden wir genau das heraus, problematisieren es und helfen ihm, aus einer möglichen Isolation herauszukommen.

Vistano: Und das funktioniert?

Dr. Ebert: Das funktioniert. Gerade für den Einsatz im Bereich „Depression“ liegen uns bereits erste Ergebnisse vor. Und sie sind durchweg positiv.

Vistano: Sie selbst haben sich ja bereits vor Beginn des Projektes in Lüneburg ausführlich mit dem Thema „Internet-basierte Gesundheitsintervention“ befasst. Was wünschen Sie sich in diesem Zusammenhang für die Zukunft?

Dr. Ebert: Dass auch in Deutschland möglichst bald entsprechende Angebote dauerhaft eingerichtet werden. Der Anfang ist bereits gemacht. Wir stehen in Kontakt mit mehreren Krankenkassen, die sich dafür interessieren, solche Programme zu einem Teil der Gesundheitsversorgung in unserem Land zu machen. Unsere Nachbarn in den Niederlanden sind uns da ein gutes Stück voraus und ich wünsche mir, dass wir möglichst zügig zu ihnen aufschließen.

Vistano: Wer nun sich nun weiter über die von Ihnen entwickelten Programme informieren und vielleicht an Ihnen teilnehmen will …

Dr. Ebert: … der findet die Möglichkeit dazu unter www.geton-training.de.

Vistano: Wir wünschen Ihnen für den weiteren Verlauf Ihres Projekts alles Gute. Danke für das Gespräch.

 

Welche Möglichkeiten bieten Paartherapien?

Was kann ich tun, wenn mein Partner sich nicht therapieren lassen will?


In der heutigen Zeit ist es konventioneller denn je bei Problemen in der Partnerschaft einen Paartherapeuten aufzusuchen. In der modernen Gesellschaft unserer Breiten ist Partnerschaft nicht länger ein vorgegebenes Konstrukt, sondern viel mehr Verhandlungssache. Doch aus dieser Freiheit ergeben sich auch Pflichten, die oft zu Konflikten führen, welche wiederum in Paartherapiesitzungen thematisiert werden können.

Das Verschmelzen

Die häufigste Wurzel allen Übels in Partnerschaften ist die so genannte „Verschmelzung“. Ein Partner (oder manchmal auch beide) geben das „Ich“ zugunsten des heiligen „Wirs“ auf und legen damit den Grundstein für Enttäuschungen und Verletzungen. Paartherapeuten können in diesem Zusammenhang hilfreich sein, indem sie den Partnern zu einer Differenzierung zwischen dem „Du“ und dem „Ich“ verhelfen und somit die Verschmelzung auflösen. Sehr nützlich ist auch das Präsenztraining, in denen die Partner lernen, „Ich“-Botschaften im Hier und Jetzt zu formulieren, um den Fokus wieder auf die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu legen.

Hat das Paar es geschafft, die Verschmelzung zu lösen, tritt Kommunikation an die erste Stelle. Veränderungen der eigenen Gefühle und Bedürfnisse müssen nun kommuniziert werden. Doch richtige Kommunikation muss meist erst gelernt werden und auch hier kann der Therapeut behilflich sein. Systemische Aufstellungen können dem Wahrnehmungs- und Kommunikationstraining dienen und das Thematisieren von Tabuthemen ist ein unweigerlich wichtiger Faktor. Der Therapeut wird allerdings immer wieder an die Hoffnung beider Partner appellieren, um so die Motivation zur Veränderung aufrecht zu erhalten.

Es gibt jedoch auch eine Reihe anderer krankhafter Beziehungsmuster, in denen alles mit „romantischer Liebe“ entschuldigt wird. Besitzansprüche, Kontrolle und Unterdrückung des Partners sind jedoch mit nichts zu entschuldigen. Auch hier muss eine klare Kommunikation gelernt werden und die Ursachen eruiert werden. Oftmals wird den Paaren allerdings erst durch eine objektive, dritte Person deutlich, mit welchen Konflikten ihre Beziehung tatsächlich belastet ist.

Die Trennung

Auch wenn weit über 50% der Paare nach einer Paartherapie eine signifikante Verbesserung ihrer Situation verbuchen können, trennen sich immerhin 30% trotz etwaiger Sitzungen. Aber auch eine Trennung kann sinnvoll von einem Therapeuten begleitet werden, vor allem wenn gemeinsame Kinder existieren oder eine Patchwork-Familie entsteht.

Abschließend sei gesagt, dass eine Paartherapie nicht zur „Rettung der alten Beziehung“ genutzt werden kann, sondern nur bei der Entfaltung einer neuen Vereinbarung mit dem eigenen Partner behilflich sein kann. Ein Scheitern der Beziehung ist häufig schließlich nur ein Scheitern der Kommunikation – und daran kann man arbeiten.

 

Geiseldrama in Amerika- was ist ein Trauma?

Was kann ich tun, wenn mein Partner sich nicht therapieren lassen will?


Unter einem Trauma versteht man ein Ereignis, das von außen auf eine Person einwirkt, wobei bekannte Bewältigungsstrategien, wie Kampf oder Flucht, versagen. Der Mensch fühlt sich in dem Moment, in dem das traumatische Ereignis eintritt, hilflos und ausgeliefert, er unterliegt dem Gefühl der Ohnmacht. In diesem Augenblick werden alle Gefühle abgestellt. Der Betroffene fühlt sich gelähmt, als nähme er mental nicht bewusst an der aktuellen Situation teil.

Der Körper wird von einem Taubheitsgefühl befallen und wird empfindungslos. Blickt man auf das Geiseldrama in Amerika wird deutlich, dass einige der Geiseln die oben beschriebene Erfahrung gemacht haben dürfte. Wie geht es aber nach einem solchen Erlebnis weiter? Welche Therapien werden im Zusammenhang mit einem traumatischen Erlebnis durchgeführt? Diese Frage gilt es zu klären. Der Begriff „Trauma“ kommt aus der griechischen Sprache und heißt „Verletzung“.

Wird ein psychisches Trauma erlebt, handelt es sich demnach um eine Verletzung der Seele. Die Verarbeitung eines traumatischen Erlebnisses erfolgt in der Regel in drei verschiedenen Stufen. Als erstes nimmt der Betroffene eine Schockhaltung ein, als nächstes folgt eine Einwirkphase und abschließend beginnt die Erholungsphase.

Menschen verfügen über eine natürliche Fähigkeit zur Selbstheilung. Leider ist es so, dass ungefähr jeder Fünfte nach einem solchen Erlebnis nicht von allein wieder zu psychischer Stärke gelangt. Eine Traumatherapie muss nicht bedeuten, dass die Erlebnisse noch einmal „durchlebt“ und aufgearbeitet werden. Eine Gestalt-Therapie ist ein guter Weg, ein Trauma zu verkraften. Hier wird nicht analysiert, sondern integriert. Destruktive Verhaltensweisen, die die Selbstheilung verhindern, werden aufgespürt und ausgeräumt, sodass sich das Leben wieder normalisieren kann. Grundsätzlich kann man traumatische Erlebnisse anhand unterschiedlicher Kategorien gruppieren. Sicherlich ist jedes traumatische Ereignis höchst individuell, allerdings entscheiden beispielsweise Dauer, Wiederholung und die teilnehmenden Personen über die Behandlungsmethode.

In vielen Fällen wird mit Medikamenten gearbeitet, die die Angstzustände und psychosomatischen Störungen zunächst lindern. Natürlich muss der Patient auch therapeutisch begleitet werden. Spezielle Traumatherapien klären zunächst über „typische“ Reaktionen auf und arbeiten schlimme Erlebnisse auf. Der Patient erlernt Beruhigungstechniken und Wege, Distanz zu schaffen.

Am besten ist es natürlich, wenn eine Akutstabilisierung stattfinden kann, denn auf diese Weise werden die Folgeerscheinungen gelindert und abgefangen. Unterstützend gibt es in Deutschland zahlreiche Vereine, die sich ehrenamtlich der Betreuung von Traumabetroffenen annehmen.

 

ADHS bei Erwachsenen – nicht nur eine Kinderkrankheit

Was kann ich tun, wenn mein Partner sich nicht therapieren lassen will?


Entgegen der weitläufigen Meinung handelt es sich bei der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung um keine Erkrankung, die nur im Kindes- oder Jugendalter auftritt. Bei ungefähr 60 Prozent der an ADHS-erkrankten Kinder tritt die Störung auch im Erwachsenenalter noch auf.

In vielen Fällen bleibt bei Depressionen, Angst- oder Suchtkrankheiten die eigentliche Ursache verborgen. Denn nur die wenigsten Erwachsenen werden bei diesen Erkrankungen auf ADHS untersucht. Dabei gelten diese Krankheiten durchaus als Folgekrankheiten von ADHS.

ADHS-Symptome verändern sich im Laufe der Jahre

Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung äußert sich im Erwachsenenalter durch andere Anzeichen, als bei Kindern und Jugendlichen. Während im Kindesalter die Hyperaktivität noch charakteristisch für ADHS ist, zeigt sie sich bei Erwachsenen durch eine allgemeine Leistungs- und Konzentrationsschwäche.

Zusätzlich fühlen sich die Betroffenen ruhelos und erleben einen starken inneren Druck. In Gesprächen mit ihren Mitmenschen können sich die an ADHS erkrankten Erwachsenen nur schwer auf das Wesentliche konzentrieren und schweifen vom eigentlichen Thema ab. Menschen mit ADHS reagieren in vielen Situationen emotionaler und können ihre Gefühle nur schwer bremsen.

Berufliche Ziele bleiben häufig auf der Strecke

ADHS wirkt sich auf alle Lebensbereiche der Betroffenen aus. Durch die mangelnde Konzentration erreichen die Erwachsenen häufig nicht die Ziele, die ihnen eigentlich vorschweben. Häufige Jobwechsel, eine schlechte Ausbildung trotz vorhandener Begabung und fehlende Organisation sind typische Anzeichen für die Störung im Erwachsenenalter. Auch vermehrte Flüchtigkeitsfehler, ständige Vergesslichkeit und das Aufschieben von lästigen Alltagsaufgaben sprechen für die Diagnose Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung.

Impulsivität führt zu Kreativität

Erwachsene, die unter ADHS leiden, sind in den meisten Fällen überdurchschnittlich intelligent, impulsiv, intuitiv und ideenreich. Durch die gesteigerte Impulsivität eignet sich für die Betroffenen ein Beruf im kreativen Bereich besonders. Denn die mit der Störung verbundene Impulsivität kann durchaus zu beruflichen Erfolg führen, wenn die Betroffenen in der Lage sind, ihre Ideen dementsprechend umzusetzen und ihre Mitmenschen dafür zu begeistern.

Wie Depressionen Leben zerstören können

Was kann ich tun, wenn mein Partner sich nicht therapieren lassen will?


Die Depression ist eine der häufigsten Erkrankungen des Gehirns, sie tritt bei Menschen aller sozialen Schichten, Kulturen und Nationalitäten auf. Auf der ganzen Welt sind aktuell ca. 350 Millionen Fälle von Depression vorhanden. Etwa die Hälfte aller Depressionen wird erkannt, davon bleibt die Hälfte unbehandelt. 10-15 % aller Depressionspatienten begehen Selbstmord.

Volkskrankheit Depression – jeder siebte Deutsche ist betroffen! Eine erschreckende Zahl, die zu Recht Angst machen darf, da Depression in der Gesellschaft ein Tabuthema ist und totgeschwiegen wird … oder tot macht. Viele Prominente erkranken und leiden an Depressionen: Britney Spears, Robbie Williams, Mariah Carey, Sven Hannawald, Sebastian Deisler, DJ Ötzi, Sissi, Brooke Shields, Joan Rowling, Ernest Hemingway u.v.m.

Nach Schätzung des Bundesgesundheitsministeriums leiden aktuell über 4,5 Millionen Deutsche an schweren Depressionen mit Suizidgedanken. Häufigste Störungen sind Schwermut, Niedergeschlagenheit, Ängste, innere Unruhe, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Magen-, Kopf- und Rückenschmerzen. Das Denken des Erkrankten wird immer negativer, Depressionsschübe lassen ihn ins Nichts fallen, präsentieren ihm eine hoffnungs- und lustlose Gegenwart und eine noch aussichtslosere Zukunft.

Depressionsauslöser können genetische oder neurobiologische Faktoren, Stress, Medikamente oder Hormone sein, ungünstige Lebensumstände, eine erlernte Hilflosigkeit, Verstärkerverlust oder Traumata. Doch es gibt Hoffnung: Depressionen kann man gut behandeln. Da jedoch viele Erkrankte aus Schamgefühl oder Angst keine Hilfe annehmen wollen, kommt es immer wieder zu Selbsttötungsdelikten (mehr Männer als Frauen!).

Medikamente der Wahl sind Antidepressiva. Ihre Wirkstoffe hellen die Stimmung auf und geben den Patienten Antrieb zurück. Auch Psychotherapie hilft, v.a. kognitive, analytische, tiefen- und gesprächspsychologische. Bei stationär behandelten Patienten liegt die Besserungsrate bei über 80 %. Die besten Ergebnisse werden durch eine Kombination medikamentöser und psychotherapeutischer Behandlung erzielt, auch Bewegung, Licht und Massagen helfen.

Der 10. November 2009 erschütterte ganz Deutschland und die gesamte Fußballwelt: Der Torwart von Hannover 96, Robert Enke, beging Selbstmord. Ein erfolgreicher Leistungssportler, auf dem Höhepunkt seiner Karriere, verliert den Kampf seines Lebens. Seine Depressionen waren stärker als die Liebe zu seiner Frau Teresa und für den Fußballsport. Waren es die sportlichen Tiefs beim FC Barcelona und bei Fenerbahce Istanbul, die ihn zermürbten? War es der tragische Tod seiner Tochter, die im Alter von zwei Jahren an einem Herzfehler starb? Oder hatte Robert Enke schon immer selbstzerstörerische Gedanken in sich?

Das Geschäft Profifußball ist nichts für schwache Nerven. Die Kommerzialisierung des Sports setzt Spielern und Athleten die Pistole auf die Brust, immer funktionieren zu müssen. Wer Fehler macht, scheidet aus und wird von der Presse in aller Öffentlichkeit regelrecht „exekutiert“. Der Leistungsdruck wächst ins Übermenschliche, Sportler lassen sich gesund spritzen, um ihren Einsatz zu sichern, trauen sich mit psychischen Problemen nicht zum Vereinspsychologen (wenn es im Team überhaupt einen gibt), aus Angst, auf das Abstellgleis befördert und als „bescheuert“ abgestempelt zu werden, denn jedes körperliche sowie psychische Problem des Sportlers wird genau festgehalten und in die persönliche Akte eingetragen.

Je weniger negative Eintragungen dort sind, umso größere Chancen hat der Sportler auch auf Vertragsverlängerung und Gehaltserhöhung. Er darf also nicht krank werden, sonst verliert er seinen Arbeitsplatz und seine Chancen auf dem Jobmarkt sinken dramatisch. Dieser Druck zwingt ihn dazu, immer und egal unter welchen Umständen Topleistung abliefern zu müssen. Doch ein Sportler ist auch „nur“ ein Mensch und kein Roboter, daher sind Abstürze und damit verbundener Ärger, Druck und Stress vorprogrammiert.

Robert Enke ist nicht der erste Fußballer, der an schweren Depressionen litt. Jungtalent Sebastian Deisler erwischte es ebenfalls, 2003, als er als Retter und Messias des deutschen Fußballs gehandelt wurde. Dem damals 23-Jährigen wurde alles zu viel, ständig plagten ihn Verletzungen, schließlich fiel er in ein tiefes Loch, da er den hohen Erwartungen und Anforderungen an ihn nicht gerecht werden und dem übermenschlichen Druck, der auf ihm lastete, nicht standhalten konnte.

Doch er hatte Glück im Unglück: Ärzte und Psychologen erkannten rechtzeitig seine psychische Krankheit und therapierten ihn wieder gesund. Heute ist Sebastian Deisler erfolgreicher Buchautor und will mit dem „Menschenhandelsgeschäft Fußball“ nichts mehr zu tun haben. Zu seinen ehemaligen Mitspielern beim FC Bayern München hat er keinen Kontakt mehr. Franz Beckenbauer sagte mal über ihn: „Deisler ist einer, der sich verkriecht und sich über seine Wehwehchen beklagt.“ Edmund Stoiber äußerte sich wie folgt: „Deisler ist eines der größten Verlustgeschäfte des FC Bayern.“ Und Jürgen Klinsmann: „Für mich ist es die größte Enttäuschung, dass es uns nicht gelungen ist, Sebastian Deisler beim Fußball zu halten.“

Anhand dieser Aussagen sieht man, was für ein unglaublicher Druck auf Topsportlern lastet und dass sie lediglich als „Geschäft“ gesehen werden. Funktionären, Trainern und Investoren geht es nur um Erfolg und Geld, nicht um den Spieler als Mensch, wer er ist, wie er ist.

Der Tod von Robert Enke machte klar, dass sich im Profisport und im Umgang mit dem Sportler als „Mensch“ etwas verändern muss, doch im selben Moment wurde mit Enkes Tod schon wieder Geld gemacht, sein Tod wurde kommerzialisiert und er als Legende in den „Fußballerhimmel“ gehievt, Trikots, Schals, Poster, Flaggen mit seinem Gesicht hergestellt und zu guten Preisen an die trauernden Fans verkauft.

Ähnliches geschieht ja auch mit verstorbenen Künstlern wie Falco, Elvis Presley, Kurt Cobain, Michael Jackson und Amy Winehouse, die tot mehr Gewinn einbringen als noch zu ihren Lebzeiten, der Tod muss nur richtig vermarktet werden. Eine traurige Erkenntnis, doch so ist unsere Welt leider.

Partnerschaft Ratgeber Der Autor:

Abbas Schirmohammadi ist ausgebildeter Heilpraktiker für Psychotherapie, Personality Coach, Psychologischer Management-Trainer und Mediator. Er hat Zusatzausbildungen zum Psychologischen Individual Coach, Entspannungs- therapeut, Kommunikationstrainer, Burnouttherapeut, Sexualtherapeut, Gesundheits- und Wellnesstrainer, in Familienstellen, Klientenzentrierter Gesprächsführung und Visualisierter Lösungsorientierter Psychotherapie.

Nach seinem Abitur arbeitete er neben seinem Studium als TV-Moderator & -Kommentator. Im Ausland war er zwei Jahre als Coach & Management-Trainer für internationale Firmen. Zurück in Deutschalnd arbeitet er seit 2006 als Personality Coach, Management-Trainer und Mediator, sowie als Dozent und Ausbildungsleiter der Paracelsus Schulen für Naturheilverfahren und der Paracelsus Akademie (seit 2008 in der Geschäftsleitung).

Abbas Schirmohammadi ist praktizierender Heilpraktiker für Psychotherapie und Chefredakteur des naturheilkundlichen Magazins “Paracelsus”, sowie Autor von 18 Fachbüchern und 11 CDs.

Buch Tipps:

  • Die große Welt der Freien Psychotherapie von Abbas Schirmohammadi & Dr. Werner Weishaupt, Shaker Media 2012, ISBN 978-3-86858-874-3, 226 Seiten, 28,00 EUR
  • Der kleine Partnerschaftsratgeber von Abbas Schirmohammadi, Shaker Media 2012, ISBN 978-3-86858-825-5, 70 Seiten, 9,90 EUR
  • Der ultimative “Coaching für Paare” Ratgeber – Die Kunst, eine Beziehung glücklich und vital zu gestalten von Abbas Schirmohammadi, Shaker Media 2007, ISBN 978-3-940459-10-7, 94 Seiten, 14,80 EUR

 

Hypnose – Hexerei oder effektive Therapiemethode?

Was kann ich tun, wenn mein Partner sich nicht therapieren lassen will?


Die Hypnose ist eine hochwirksame und effektive Therapiemethode, die Naturheilkundige und Psychotherapeuten mit großem Erfolg zum Nutzen ihrer Patienten einsetzen, denn unter Hypnose können ganzheitlich-tiefenpsychologische sowie physiologische Abläufe und Verhältnisse beeinflusst werden.

Keilschriften belegen, dass die Sumerer bereits im 4. Jahrtausend vor Christus Hypnose kannten und einsetzten. Hermes Trismegistos (ca. 3.000 v. Ch.), später die Ägypter, die Griechen und natürlich auch Paracelsus (1493-1541) arbeiteten sehr erfolgreich mit Hypnose. Auch Sigmund Freud (1856-1936) lernte und behandelte mit Hypnose, bevor er die „Psychoanalyse“ entwickelte.

Vor allem der amerikanische Psychologe Milton Erickson (1901-1980) entdeckte die Hypnose für die Anwendung in der Psychotherapie und prägte sie weiter. Er betont die Individualität des einzelnen Patienten und die Notwendigkeit, für jeden den individuell optimalen Zugang zu finden. Anders als für Freud, dessen Psychoanalyse im Unterbewusstsein nach verborgenen Übeln sucht, ist für Erickson das Unbewusste eine unerschöpfliche Quelle kreativer Selbstheilung, der Hort ungenutzter Erfahrungen.

Erickson will starre Schemata, negative Denkmuster und die Begrenzungen des Bewusstseins durchbrechen. Das Unbewusste soll in der Hypnose über spezielle verbale und non-verbale Techniken die Führung übernehmen. So kann das Bewusstsein die unbewussten Selbstheilungskräfte und kreativen Ressourcen schließlich akzeptieren, integrieren und umsetzen.

Wie genau funktioniert Hypnose?

Hypnose (gr.: hypnos = Schlaf) ist ein tranceartiger, tief entspannter Wachzustand. Der hypnotisierte Probant kann sich – entkoppelt von ablenkenden Umweltwahrnehmungen und Gedanken – gezielt auf gewollte Vorstellungen, Gefühle, (Fantasie)Bilder, Sinneswahrnehmungen etc. konzentrieren. So ist der Weg zum Unterbewusstsein für Anamnese und Diagnose zugänglich, und über führende Instruktionen des erfahrenen Hypnotiseurs können therapeutische Prozesse gesteuert, neue Verhaltens-, Gefühls- und Denkmuster programmiert, Inhalte des Unterbewusstseins neu strukturiert, umbewertet und positiv verändert werden.

Der Hypnotisierte sitzt oder liegt mit geschlossenen Augen, hört, versteht, reagiert und kommuniziert ganz intensiv mit dem Therapeuten. Das Erreichen der hypnotischen Trance ist relativ leicht erlernbar, wenn man absieht von etwa 5 Prozent der Hypnose nicht zugänglichen Menschen.

Es gibt direkte (autoritäre) und indirekte (permissive) Trance-Einleitungsverfahren. Die direkte Variante arbeitet mit befehlsähnlichen Suggestionen, die indirekte mit erlaubenden, gewährenden Formulierungen. Beide Methoden nutzen die Fokussierung der Aufmerksamkeit auf eine Sache, möglichst unter Einbeziehung aller Sinne. Bei der Augenfixation starrt der Hypnotisand ein sehr dicht herangeführtes Objekt an (z.B. Pendel, Bleistiftspitze, Finger).

Die Einwärtsdrehung der Augen führt über ein starkes Müdigkeitsgefühl meist schnell in die hypnotische Trance. Karten mit Komplementärfarben können die Initiierung verstärken. Möglich sind auch rein sprachliche Formen (Anweisungen) und akustische Elemente (gleichförmige, beruhigende Klänge oder Musikstücke).

Hypnotische Phänomene

Zu den allgemeinen hypnotischen Phänomenen zählen: Relaxation: Durch muskuläre Entspannung fühlt sich der Patient wohl und entspannt Levitation: Der Patient behält jegliche Stellung des Armes oder Beines in Trance bei Katalepsie: Die Suggestion der Steifheit macht die Muskeln hart und steif Amnesie (total oder partiell): Der Probant kann sich an die Hypnose nicht mehr oder nur bruchstückhaft erinnern Analgesie: In tiefer Trance können Schmerzempfindungen beeinflusst werden, so dass Schmerzlinderung bis absolute Schmerzfreiheit erreicht werden kann Vorsicht!

Die Auflösung der Hypnose geht schneller vonstatten als die Einleitung, sie darf nicht überstürzt oder gar vergessen werden. Wird dem Organismus nicht genug Zeit für die Umstellung gegeben, können Kopfschmerzen, Schwindel oder Benommenheit resultieren. Wenn doch einmal die Trance nicht ordnungsgemäß beendet wurde, kann sie nochmals kurz eingeleitet und danach komplett aufgelöst werden.

Indikationen

Hypnose wird eingesetzt bei: Psychischen Störungen: Ängsten, Phobien, Depressionen, Schlafstörungen Psychosomatischen Erkrankungen: Asthma bronchiale, Hypertonie, Magenleiden, Rückenschmerzen, Bandscheibenschäden Stoffwechsel- und Hautkrankheiten: Rheuma, Gicht, Arthrose, Neurodermitis, Allergien, Psoriasis, Akne Chronischen Schmerzen: Cefalgie, Migräne, Neuralgien, Schmerzen bei operativen Eingriffen und zahnärztlichen Behandlungen Sensationelle Erfolge hat die Hypnose auch in der Suchttherapie, zur Raucherentwöhnung, bei Essstörungen und zum Stressabbau.

Physiologie der Hypnose

Zur Physiologie der Hypnose gibt es eine Vielzahl wissenschaftlicher Erkenntnisse: Im Hypnosezustand schaltet das neurovegetative Nervensystem von Sympathikus auf Parasympathikus um. Es kommt zur Gefäßerweiterung (Vasodilatation), besseren Durchblutung der Organe und muskulärer Entspannung. Pulsfrequenz und Blutdruck normalisieren sich, Augeninnen- und Venendruck nehmen ab, eine Verbesserung des Immun-systems tritt ein.

Für Schmerzempfindung und -wahrnehmung ist der präzinguläre Cortex, ein Gehirnareal im Frontallappen, verantwortlich. Angsterzeugende, negative Suggestionen und Vorstellungen erhöhen die Aktivität in diesem Areal, deshalb wird Schmerz dann stärker und intensiver wahrgenommen. Im Gegensatz dazu verringern positive Gedanken, Suggestionen und Bilder die Aktivität im selben Areal, so dass Schmerz kaum oder überhaupt nicht empfunden wird.

Nebenwirkungen hat Hypnose bei korrektem und gewissenhaftem Einsatz keine. Andernfalls kann es zu Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Akne, Persönlichkeitsspaltung bis hin zu Schizophrenie kommen. Daher ist eine gute und fundierte Ausbildung Grundbedingung für eine erfolgreiche Hypnosetherapie.

Partnerschaft Ratgeber – Der Autor:

Abbas Schirmohammadi ist ausgebildeter Heilpraktiker für Psychotherapie, Personality Coach, Psychologischer Management-Trainer und Mediator. Er hat Zusatzausbildungen zum Psychologischen Individual Coach, Entspannungs- therapeut, Kommunikationstrainer, Burnouttherapeut, Sexualtherapeut, Gesundheits- und Wellnesstrainer, in Familienstellen, Klientenzentrierter Gesprächsführung und Visualisierter Lösungsorientierter Psychotherapie.

Nach seinem Abitur arbeitete er neben seinem Studium als TV-Moderator & -Kommentator. Im Ausland war er zwei Jahre als Coach & Management-Trainer für internationale Firmen. Zurück in Deutschalnd arbeitet er seit 2006 als Personality Coach, Management-Trainer und Mediator, sowie als Dozent und Ausbildungsleiter der Paracelsus Schulen für Naturheilverfahren und der Paracelsus Akademie (seit 2008 in der Geschäftsleitung).

Abbas Schirmohammadi ist praktizierender Heilpraktiker für Psychotherapie und Chefredakteur des naturheilkundlichen Magazins “Paracelsus”, sowie Autor von 18 Fachbüchern und 11 CDs.

Buch & CD Tipps:

  • Die große Welt der Freien Psychotherapie von Abbas Schirmohammadi & Dr. Werner Weishaupt,Shaker Media 2012, ISBN 978-3-86858-874-3, 226 Seiten, 28,00 EUR
  • Naturheilkunde & Psychotherapie heute von Abbas Schirmohammadi & Kian Schirmohammadi, Shaker Media 2012, ISBN 978-3-86858-712-8, 154 Seiten, 17,90 EUR
  • AUTOGENES TRAINING – In der Ruhe liegt die Kraft von Abbas Schirmohammadi, Shaker Media 2011, ISBN 978-3-86858-599-5, 16,90 EUR
  • Autogenes Training deluxe – Das Erfolgsprogramm von Abbas Schirmohammadi, Shaker Media 2012, ISBN 978-3-86858-859-0, 16,90 EUR