Die Auswirkungen der Corona Krise auf den Menschen

Die Auswirkungen der Corona Krise auf den Menschen


Die Corona Krise bestimmt aktuell unser Leben. Stay at Home und Social Distancing sind Stichworte der Stunde. Doch was macht das Ganze mit uns? Für die ein- oder andere Person kann es ja ganz nett sein, wenn man keine Kinder betreuen muss und nicht im Homeoffice Stress versinkt. Aber da gibt es auch noch jene Menschen, für die das ganze Szenario dann doch viel erdrückender ist: Menschen mit Suchtproblemen, Menschen, die unter Einsamkeit und/ oder Depressionen leiden.

Was passiert mit jenen Menschen in der Krise und wie können sie sich helfen oder helfen lassen?

Gerade Menschen mit psychischen Problemen leiden unter der sozialen Distanz, die verschiedene Krankheitsbilder noch verstärkt. Um im Alltag damit umzugehen, haben viele Kliniken Krisentelefone eingerichtet, die psychosomatischen Abteilungen sind derzeit geschossen. Diese seidenen Fäden werden auch gut angenommen, aber die Kapazitäten reichen teilweise nicht aus. Natürlich ist der Zulauf bei den online Angeboten und in den Foren gerade auch viel größer, dennoch bleibt eine Lücke. Um so wichtiger ist das soziale Umfeld, auch wenn es sich nur digital kümmern kann.

Was macht die Corona Krise mit unserer Psyche?

Krisen rufen Ängste hervor, was zunächst nicht schlimm, sondern normal ist. Auch psychisch stabile Menschen fangen beispielsweise an sich vorzustellen, in die Situation zu kommen, auf einer Intensivstation beatmet zu werden. Es wird zu einer körperlichen Bedrohung, die zur Realität werden kann. Das ist so lange noch in Ordnung, wie sich die Angst nicht verselbstständigt und dysfunktional wird. Doch bei psychisch nicht so gut situierten Menschen, die diese Ängste nicht ertragen können, ist es nicht so einfach. So werden Ausweichstrategien wie z. B. der Griff zur Flasche, Cannabis, Online- oder Spielsucht, schneller genutzt, um sich abzulenken und Entspannung zu finden. Und das kann gefährlich werden.

Was macht die Krise mit diesen Menschen und wie können sie besser damit umgehen?

Ein geregelter Tagesablauf und ein gutes Maß an digitalen sozialen Kontakten sind von enormer Bedeutung. Kommen wir dem nicht nach, nimmt unsere Stimmung einen hohen Stellenwert ein und wir spüren sie auch viel schneller. Ist sie negativ, entsteht der Wunsch nach Betäubung und Ablenkung schneller. Wenn wir zulassen, dass unsere Emotionen den Tagesrhythmus vorgeben, gelangen wir schnell in eine Spirale aus Angst, Wut, grübeln, usw.

Auch ein guter Umgang mit sich selbst ist wichtig

Wir müssen auch berücksichtigen, welch großen Stress die soziale Isolation in unserer Psyche verursacht, deshalb ist es sehr wichtig, auch einen guten Umgang mit sich selbst zu haben. Man sollte achtsam mit sich umgehen, trotz Ängsten nach draußen an die frische Luft und in die Sonne gehen. Wenn wir uns an die Regeln halten, ist die Gefahr gering, dass uns etwas passiert.

Viele Menschen leiden auch unter der Tatsache, dass sie nicht wissen, wie lange die Situation noch so bleibt. Gerade für Menschen, denen das Planen wichtig ist, denen das Planen Sicherheit gibt, leiden unter der Unvorhersehbarkeit. Deshalb sind die Diskussionen über die schrittweise Auflockerung der aktuellen Beschränkungen wichtig, denn sie zeigen uns, dass die Krise endlich ist.

Was sollte man tun, um einen positiven Rhythmus zu behalten?

Bleibt aktiv! Zelebriert Eure sozialen Kontakte! Verabredet Euch zu mit Euren Freunden oder Kollegen zu einem digitalen Kaffee oder spielt digitales Stadt – Land – Fluss. Bleibt nicht im Bett liegen, auch wenn es noch so verlockend ist. Geht bei schönem Wetter unbedingt raus! Auch die Menschen im Homeoffice können in der Mittagspause die Sonne genießen und beschwingt wieder an die Arbeit gehen.

Wenn Ihr aber merkt, dass Euch das nicht gelingen will, bittet um Hilfe! Nutzt die Angebote am Telefon und im Internet, wie es beispielsweise Vistano Euch bietet. Die Zeit wird ein Ende haben und wir wünschen Euch allen, dass Ihr positiv und gesund bleibt!

Wann wird eine Gewohnheit zur Sucht?

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Ganz egal ob Du ständig auf Dein Handy schaust oder immer Heißhunger auf etwas Süßes hast, dahinter kann eine Sucht stecken. Manchmal kann eine “Sucht” allerdings auch lediglich eine Gewohnheit sein und um diese Gewohnheiten loszuwerden, kannst Du Dich an die folgende Tipps halten.

Beim Aufwachen fängt es schon an: stehst Du eher mit dem rechten oder linken Bein auf? Du könntest Dich für das linke Bein entscheiden, unbewusst planst Du auch damit den Weg in Dein Bad und zurück und dennoch nimmst Du das rechte Bein. Ein Mensch ohne Gewohnheiten ist eine Phantasieperson, es gibt sie nicht. Diese Person würde morgens Stunden brauchen um aufzustehen und sie würde sich im Alltag ständig selbst im Weg stehen. Wer keine Gewohnheiten hat, müsste sich ständig anstrengen und wäre sehr schnell erschöpft. Ein Mensch ohne Gewohnheiten muss alles analysieren und das macht das Leben viel komplizierter.

Gewohnheit ermöglichen ein schnelleres Arbeiten

Gewohnheiten sind tief in der menschlichen Natur verankert, es handelt sich dabei nicht um etwas primitives oder animalisches. Durch Gewohnheiten fängst Du schneller an zu arbeiten und Du entwirfst kluge Gedanken. Durch den Zeitgewinn erlauben wir unserem Gehirn ein paar Auszeiten, die es nutzen kann, um sich zu erholen oder auch um an neuen Ideen zu arbeiten. Eine gute Gewohnheit ist wie ein Ticket zu Deinem nächsten Reiseziel. Warum sind Gewohnheiten denn so schlecht und warum kann daraus eine Sucht werden?

Experten sind der Meinung, dass der Begriff Sucht heutzutage viel zu häufig verwendet wird. Dabei werden oft einfache Gewohnheiten, die wir teilweise sehr häufig ausüben, definiert. Durch die Einteilung als Sucht tut man jenen Unrecht, die einfach nur sehr gerne ihren Gewohnheiten nachgehen. Wir setzen sie mit Menschen gleich, die tatsächlich Probleme mit einer Sucht haben.

Eine Gewohnheit entsteht dadurch, dass wir etwas ausführen und unser Gehirn uns sagt, dass es etwas Gutes war. Dadurch möchten wir diesen Ablauf möglichst häufig wiederholen und es entsteht eine Gewohnheit, allerdings noch längst keine Sucht.

Achtsamkeitstraining kann helfen

Wenn eine Sucht Dein Leben beherrscht, brauchst Du Hilfe. Gewohnheiten können hingegen ganz einfach abgelegt werden. Man braucht nur ein bisschen Übung. Durch Achtsamkeitstraining kannst Du Dich in einen Zustand versetzen, indem Du Dich genau beobachtest und darauf achtest, was mit Dir passiert, wenn die Lust in Dir nach etwas Bestimmten aufkommt. Du fängst quasi an, Dich selbst zu analysieren, um Dir in den nächsten Situationen helfen zu können.

Schlechte Gewohnheiten ersetzen

Wer schlechte Gewohnheiten hat und diese nicht so einfach loswird, weil er ein Suchtverlangen in sich spürt, kann diese auch durch andere Gewohnheiten ersetzen. Wer also beispielsweise zu viel Süßes ist und nicht von dieser Gewohnheit wegkommt, kann anfangen etwas Gesundes zu essen, wenn er das Verlangen verspürt.

Ein weiteres Beispiel wäre, wenn jemand zu oft Kuchen isst und auch noch ständig daran denken muss. Er isst den Kuchen nicht weil er Hunger hat, sondern weil es eine Gewohnheit bzw. Sucht ist. Das Ganze dann durch etwas völlig anderes zu ersetzen kann auch sehr erfolgreich sein. Ein Methode um vom Kuchenessen weg zu kommen, wären beispielsweise Comics. Ganz einfach einen Comic lesen, sobald die Lust nach Kuchen aufkommt. Das ist zwar keine Abstinenz von einer Gewohnheit, aber besser als Kuchen.

Warum der Verzicht auf soziale Netzwerke glücklich macht

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Auf der ganzen Welt wird diskutiert und am Ende landet alles im Netz. Im Zeitalter der sozialen Netzwerke gibt es immer weniger Privatsphäre. Es scheint, als würde nichts unbeobachtet bleiben. Experten sind sich nach wie vor nicht sicher, ob Medien wie Twitter und Facebook unser Leben verbessern oder verschlechtern. Ein Grund für diese Unwissenheit ist, dass es enorm schwer ist, gute Studien zu diesem Thema durchzuführen.

Netzwerke thematisieren Sucht und Neid

Facebook ist ein Phänomen, jeder kennt es, fast jeder ist dort registriert und wir kennen unsere Nachbarn besser denn je. Es werden immer wieder Studien veröffentlicht, die soziale Netzwerke entweder in ein Gutes oder auch ein schlechtes Licht rücken. Für Verhaltensforscher sind soziale Netzwerke ein Schlaraffenland, sie sind bestens dafür geeignet um die menschliche Psyche zu studieren. Experten suchen auf diesen Plattformen vor allem nach menschlichen Schwächen, wie jeder damit umgeht und was er Preis gibt. Sucht und Neid sind natürlich ein großes Thema. Des Weiteren wird auch das Verschweigen persönlicher Geheimnisse groß thematisiert.

In einer Welt, die sich nur online abspielt, kann vieles anders laufen als in der „richtigen“ Welt. Studien belegen bisher sowohl beide Ergebnismöglichkeiten. Soziale Netzwerke können sowohl ein Problem sein, als auch eine Möglichkeit sein, Stress abzubauen. Morten Tromholt ist ein dänischer Soziologe und er hat mit der Hilfe von 1095 Freiwilligen eine Studie durchgeführt. Er kam zu dem überraschenden Ergebnis, dass eine Pause mit den sozialen Netzwerken die Menschen eher glücklich als traurig macht. Dabei traf das Ganze vor allem 3 Typen von Nutzern.

Verzicht macht glücklich und lebensfroh

Früher wurde bisher immer nur dokumentiert, wie häufig und vor allem wir lange Personen sich mit sozialen Netzwerken befassen. Als Ergebnis stand dann meist Zufriedenheit zu buche, schließlich haben die Personen das gemacht was sie wollen und wenn man damit viel Zeit verbindet, dann weil es von Interesse ist bzw. einen befriedigt. Tromholts Experiment dauerte eine Woche und er untersuchte das Wohlbefinden seiner Probanden sowohl am Anfang, als auch am Ende der Studie. Während 50% der Teilnehmer ganz normal weiter Facebook nutzen sollte, musste die andere Hälfte eine Woche lang auf soziale Netzwerke verzichten. Am Ende wurden beide Gruppen befragt, wie es ihnen geht. Es zeigte sich ganz klar, dass die Menschen, die auf Facebook verzichtet hatten viel glücklicher und lebensfroher waren als jene, die nach wie vor Facebook nutzten. Am extremsten konnte man den Effekt bei drei Gruppen von Usern sehen. Zu einen bei denen, die sehr häufig Facebook nutzen, dann noch die, die eher passiv auf der Plattform unterwegs sind und dann noch jene, die auf andere User eifersüchtig sind, die mehr Kontakte haben.

Es ist allerdings nicht ganz klar, ob die erhöhte Lebensfreude durch den reinen Verzicht auf soziale Netzwerke kam oder ob einfach die Beschäftigung mit etwas anderem der Grund war. Umgekehrt kann also nicht gesagt werden, dass Facebook unglücklich macht. Alles in allem kann eben nur festgestellt werden, dass wir unser Verhalten durch das Nutzen von sozialen Netzwerken verändern. Ob das jetzt positive oder negative Auswirkungen für uns hat, können wir momentan noch nicht sagen. Eine pauschale Aussage wäre wohl falsch, da es auch von Person zu Person große Unterschiede geben kann.

 

Der Griff zur Kaffeetassse – wenn Gewohnheit zur Sucht wird

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Menschen neigen zu lieben Gewohnheiten wie die tägliche Tasse Kaffee oder der Zigarettenpause. Mit diesen Gewohnheiten und dem Thema Sucht hat sich die Neurowissenschaft befasst.

Aber wann wird aus einer Gewohnheit eine Sucht?

Wann aus Gewohnheit Sucht wird, dieser Frage gehen die Wissenschaftler bereits seit Jahrzehnten nach und kann nun einige Puzzleteile zusammensetzen. Im Gehirn befinden sich die Basalganglien, die als Kommandozentrale entscheidet, was wir als nächstes tun. Bei zielgerichteten bewussten Handlungen wirken die Basalganglien als Verstärker. Plant der Kortex nun eine Handlung schickt das Gehirn die Informationen an die Basalganglien über zwei parallele Pfade, einen direkten (Verstärker) und einen indirekten (Hemmend). Somit verfügen wir in den Basalganglien über die beiden Netzwerke „Los geht’s“ und „Nein, lieber nicht“. Die Handlung erfolgt dann nur bei „Los geht’s“.

Unsere regelmäßigen Gewohnheiten hinterlassen Spuren im Gehirn. In einem Experiment mit Mäusen mussten die Tiere einen Hebel drücken, um Futter zu bekommen. Nach sechs Tagen stand das Futter aber frei zur Verfügung. Das macht den Hebel uninteressant. Dennoch drückten einige Tiere weiterhin den Hebel, es war zur Gewohnheit geworden. Im Anschluss wurden die Basalganglien untersucht. Die Gehirne der toten Tiere wurden mit elektrischen Impulsen stimuliert und die Aktivitäten mit Hilfe des Fluoreszenzmikroskops sichtbar gemacht. Im Ergebnis zeigte sich, dass bei einer starken Gewohnheit die Neurone auf dem direkten Pfad schneller reagierten. Der zeitliche Vorsprung ist dabei offenbar die Basis für starke Gewohnheiten.

Wenn wir morgens zur Tasse Kaffee greifen, hat das das Gehirn bereits verinnerlicht und die Handlung läuft quasi automatisch ab. Mit Blick auf das Experiment mit den Mäusen ergeben sich Fragen. Wo liegt der Unterschied des Griffs zur Kaffeetasse zum Griff zur Zigarette?

Wie unterscheiden sich neurologisch Suchthandlungen von Gewohnheiten?

Wenn das Gehirn eine unerwartete Belohnung erhält, schüttet das Gehirn den Neurotransmitter Dopamin aus. Ein erhöhter Spiegel an Dopamin aktiviert dabei den direkten Pfad im Gehirn. Das Dopamin-Signal des Belohnungssystems beeinflusst dabei die Basalganglien bei aktuellen Handlungen. So entscheidet sich, ob eine Handlung nochmals ausgeführt wird oder nicht. Und damit entscheidet sich, ob eine Handlung zur Gewohnheit oder zur Sucht wird, oder nicht.

Irgendwann gewöhnt sich das Gehirn an die Belohnung und das Dopaminsignal bleibt aus. In diesem Fall bleibt es bei der Gewohnheit. Drogen überfluten das Belohnungssystems mit Dopamin für einige Minuten bei Zigaretten oder für einige Stunden bei Kokain oder Heroin. Das Dopamin wird auch ohne echte Belohnung ausgeschüttet. Und dann sprechen wir von einer Sucht.

Eine Sucht ist im Grunde eine erlernte Erkrankung, denn das Lernsystem funktioniert zu gut. Bei einer Sucht lernen die Menschen mehr, nicht nur, die Droge selbst als Belohnung zu empfinden. Auch der Kontext spielte dabei eine Rolle. Experimente mit abhängigen Soldaten im Vietnamkrieg zeigte in den 1970er Jahren, dass die Soldaten zurück zu Hause eher von der Sucht loskamen als Kameraden, die in der Umgebung blieben, in der sie süchtig geworden waren. Das Belohnungssystem erwartet die Belohnung, einen Stimulus. Wenn das ausbleibt, wird das Belohnungssystem gehemmt. Bei Gewohnheiten wird dies einfach abgelegt. Bei einer Sucht ist das Signal so stark, dass die Gier nach der Droge die Überhand gewinnt.

Beim Kaffeetrinken sprechen wir von einer Gewohnheit. Wenn wir auf den Kaffee verzichten, merken wir das zwar, aber es hat keinen Einfluss auf das Belohnungssystem. Für andere Menschen steht das Kaffeetrinken im Zusammenhang mit einer Zigarette. Raucher in einem Kaffee greifen also zur Zigarette. Und bei jeder Zigarette verstärkt sich der Los-geht’s-Pfad der Basalganglien.

 

 

Kalter Entzug vom Rauchen vielversprechender

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Wer aufhören will zu rauchen sollte es mit einem kalten Entzug probieren. Denn wer abrupt mit dem Rauchen aufhört, hat häufiger Erfolg als Diejenigen, die den Konsum nach und nach verringern.

Graduelle Entwöhnung vs. Kalter Entzug

Von heute auf morgen ganz einfach Stopp sagen, das ist wohl der beste Weg, um mit dem Rauchen aufzuhören. Das langsame Reduzieren der Dosis wird zwar von vielen praktiziert, ist aber wenig erfolgversprechend. Britische Forscher wollen das herausgefunden haben und es in dem Fachblatt „Annals of Internal Medicine“ veröffentlicht. In den meisten Programmen wird dazu geraten, beim Versuch mit dem Rauchen aufzuhören ein Strich zu ziehen und es von heute auf morgen ganz zu lassen.  Trotzdem versuchen es viele Raucher erst mit einer wenig versprechenden graduellen Entwöhnung. Eine graduelle Entwöhnung sei allerdings nur sehr selten von Erfolg gekrönt, so die Ergebnisse der Studie mit 700 Rauchern.

Die Forscher haben wohl klare Beweise dafür gefunden, dass das abrupte Aufhören viel erfolgreicher ist als das graduelle Verringern der Dosis. Das Teilen Nicola Lindson-Hawley und ihre Kollegen von der University of Oxford mit. An der Studie nahmen 697 Raucher teil, die täglich mindestens 15 Zigaretten rauchten. Die Probanden wurden per Zufall in eine von zwei Gruppen eingeteilt. Die Hälfte sollte zwei Wochen lang den Konsum nach und nach reduzieren. Die andere Hälfte sollte von einem Tag auf den anderen abrupt mit dem Rauchen aufhören. Alle Teilnehmer wurden professionell betreut und bekamen auch Nikotinersatzmittel wie beispielsweise Nikotinpflaster. Nach vier Wochen und dann nochmal nach einem halben Jahr wurden die Erfolgsraten beider Gruppen miteinander verglichen.

Ergebnisse der Studie

50 Prozent der Probanden, die abrupt mit dem Rauchen aufgehört hatten, waren auch noch nach vier Wochen abstinent. In der anderen Gruppe waren es lediglich 40 Prozent. Nach einem halben  Jahr waren es in der ersten Gruppe noch 22 Prozent und in der zweiten nur 15,5 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit mit dem Rauchen aufzuhören lag also bei der Gruppe, die abrupt aufgehört hatte, um 25 Prozent höher als bei der anderen.

In ihren Daten hatten die Forscher auch registriert, ob die Raucher lieber abrupt oder nach und nach mit dem Rauchen aufhören wollen. Die Zuteilung fand willkürlich statt und die zuvor erhobenen Daten hatten darauf keinen Einfluss. Es ergab sich allerdings, dass diejenigen die am liebsten nach und nach aufhören wollten, schwerer von der Sucht loskamen. Für das Forscherteam ist es also wahrscheinlich, dass sich die weniger motivierten eher für diese Methode entscheiden.

Die Ergebnisse legen also nah. Dass auch in Praxen eher das abrupte Aufhören empfohlen werden sollte.

 

Onlinesucht – Ein Leben im Internet

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Die Onlinesucht durch übermäßige Nutzung des Internets ist mittlerweile zu einem echten Krankheitsbild geworden. Ähnlich wie bei der Spielsucht kommt es bei der Onlinesucht zu einem Verlust der Selbstkontrolle. Die Betroffenen verlagern ihr Leben in das World Wide Web und beginnen, sowohl auf sozialer als auch auf körperlicher Ebene, unter ihrer Sucht zu leiden.

Soziale Isolation und Fehlhaltungen

Onlinesüchtige Personen ziehen sich meist Schritt für Schritt aus dem Sozialleben zurück, bis hin zur kompletten Isolation. Auch extreme Stimmungsschwankungen sowie eine zunehmend schlechte Konzentrationsfähigkeit gehören zu den Symptomen dieser Krankheit. In den schlimmsten Fällen kann sich das Suchtverhalten auch auf die Realitätswahrnehmung der Betroffenen auswirken und somit zum Verlust des Arbeitsplatzes führen. Zudem sitzen Onlinesüchtige meist stundenlang in gekrümmter Haltung vor ihrem Bildschirm und begünstigen somit spätere Fehlhaltungen und Muskelschäden. Durch den Bewegungsmangel kann es außerdem zu einem erhöhten Diabetesrisiko oder zu Übergewicht kommen, viele Betroffene klagen auch über Kopfschmerzen oder berichten von Seh- und Schlafstörungen.

Die Zahl der Betroffenen nimmt zu

Bisher ist das Krankheitsbild der Onlinesucht noch weitgehend unerforscht. Fest steht jedoch, dass sexuelle Webinhalte, Onlinespiele und vor allem soziale Netzwerke eine entscheidende Rolle bei der Entstehung dieser Sucht spielen. Ob die Betroffenen ihre Sucht am PC, Tablet oder Smartphone ausleben, scheint hierbei unwichtig zu sein. Experten gehen davon aus, dass in Deutschland bereits über eine halbe Millionen Menschen von Onlinesucht betroffen sind. Zwar nimmt man an, dass von allen 14 bis 64-Jährigen lediglich 1 Prozent stark onlinesüchtig sind, doch legen bereits 4,6 Prozent der Deutschen einen problematisch hohen Internetkonsum an den Tag und die Tendenz ist steigend.

Frühzeitiges Erkennen immens wichtig

Wurde die Onlinesucht erkannt, so raten Ärzte meist zu einer Verhaltenstherapie, die dabei helfen soll Probleme frühzeitig zu erkennen, Lösungen zu suchen und Strategien für einen gesunden Umgang mit dem Internet zu finden. Symptome einer Onlinesucht sollten nicht leichtfertig abgetan werden, auch das soziale Umfeld sollte hier frühzeitig eingreifen. Betroffene können ansonsten sogar unter Entzugserscheinungen leiden, wenn sie einmal nicht die Möglichkeit eines Internetzugangs haben sollten.

 

Onlinesucht – Ein Leben im Internet

Die Auswirkungen der Corona Krise auf den Menschen


Die übermäßige Nutzung des Internets ist mittlerweile zu einem echten Krankheitsbild geworden. Ähnlich wie bei der Spielsucht kommt es bei der Onlinesucht zu einem Verlust der Selbstkontrolle. Die Betroffenen verlagern ihr Leben in das World Wide Web und beginnen, sowohl auf sozialer als auch auf körperlicher Ebene, unter ihrer Sucht zu leiden.

Soziale Isolation und Fehlhaltungen

Onlinesüchtige Personen ziehen sich meist Schritt für Schritt aus dem Sozialleben zurück, bis hin zur kompletten Isolation. Auch extreme Stimmungsschwankungen sowie eine zunehmend schlechte Konzentrationsfähigkeit gehören zu den Symptomen dieser Krankheit. In den schlimmsten Fällen kann sich das Suchtverhalten auch auf die Realitätswahrnehmung der Betroffenen auswirken und somit zum Verlust des Arbeitsplatzes führen. Zudem sitzen Onlinesüchtige meist stundenlang in gekrümmter Haltung vor ihrem Bildschirm und begünstigen somit spätere Fehlhaltungen und Muskelschäden. Durch den Bewegungsmangel kann es außerdem zu einem erhöhten Diabetesrisiko oder zu Übergewicht kommen, viele Betroffene klagen auch über Kopfschmerzen oder berichten von Seh- und Schlafstörungen.

Die Zahl der Betroffenen nimmt zu

Bisher ist das Krankheitsbild der Onlinesucht noch weitgehend unerforscht. Fest steht jedoch, dass sexuelle Webinhalte, Onlinespiele und vor allem soziale Netzwerke eine entscheidende Rolle bei der Entstehung dieser Sucht spielen. Ob die Betroffenen ihre Sucht am PC, Tablet oder Smartphone ausleben, scheint hierbei unwichtig zu sein. Experten gehen davon aus, dass in Deutschland bereits über eine halbe Millionen Menschen von Onlinesucht betroffen sind. Zwar nimmt man an, dass von allen 14 bis 64-Jährigen lediglich 1 Prozent stark onlinesüchtig sind, doch legen bereits 4,6 Prozent der Deutschen einen problematisch hohen Internetkonsum an den Tag und die Tendenz ist steigend.

Frühzeitiges Erkennen immens wichtig

Wurde die Onlinesucht erkannt, so raten Ärzte meist zu einer Verhaltenstherapie, die dabei helfen soll Probleme frühzeitig zu erkennen, Lösungen zu suchen und Strategien für einen gesunden Umgang mit dem Internet zu finden. Symptome einer Onlinesucht sollten nicht leichtfertig abgetan werden, auch das soziale Umfeld sollte hier frühzeitig eingreifen. Betroffene können ansonsten sogar unter Entzugserscheinungen leiden, wenn sie einmal nicht die Möglichkeit eines Internetzugangs haben sollten.

 

Ausdauersport macht süchtig

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Die meisten Menschen nehmen sich zwar immer wieder vor, mehr und regelmäßig Sport zu treiben. Jedoch sind, ein- oder zweimal pro Woche, meist die Regel.

Es gibt aber auch Zeitgenossen, die sich täglich und fast schon zwanghaft sportlich betätigen müssen. Es kann sogar soweit kommen, dass die Betroffenen mit der Zeit die Kontrolle über sich verlieren. Gerade bei Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren oder Triathlon ist die Gefahr einer Sucht besonders groß.

Fast 5 Prozent der Sportler sind suchtgefährdet!

Die Wissenschaftler der der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben über 1.000 Sportler befragt und stellten Erschreckendes fest. So gelten 4,5 Prozent als sportsuchtgefährdet. Die größte Gefahr besteht ihrer Untersuchung nach bei den Sportlern, die schon jahrelang trainieren. Als Folge ihrer Sucht leiden sie unter Symptomen wie Unruhe, Schlafstörungen oder depressiven Stimmungen.

Sportsüchtige missachten körperliche Signale!

Die Untersuchung hat gezeigt, dass es zwei unterschiedliche Gruppen von Sportlern gibt. Die, die nur anfällig für die Sportsucht sind und jene, die sie sich bereits antrainiert haben. Typisch für Sportsüchtige ist, dass sie ihre körperlichen Signale missachten und trotz starker Schmerzen einfach weitertrainieren. Wenn sie keinen Sport treiben, leiden sie unter Entzugserscheinungen. Ähnlich wie bei einer Drogen- oder Alkoholabhängigkeit neigen die Betroffenen zu depressiven Stimmungen. Sie sind innerlich unruhig oder schlafen schlecht. Bei manchen zeigen sich Anzeichen für sozialen Verfall, das bedeutet, dass sie sich von ihrer Umwelt abkapseln und soziale Kontakte abbrechen.

Das Verhalten kontrolliert die Persönlichkeit!

Bei vielen Süchtigen geht die Partnerschaft oder Familienbande in die Brüche. Dabei nehmen sie die negativen Veränderungen in ihrem sozialen Umfeld meist überhaupt nicht wahr. Man kann deutlich beobachten, dass das Verhalten die Persönlichkeit kontrolliert und nicht umgekehrt. Fragt man die Sportsüchtigen nach den Gründen für ihr exzessives Verhalten, so nennen viele ihr negatives Selbstwertgefühl als Auslöser. Viele leiden aber auch unter einem Zwang zum Perfektionismus. Der Sport gibt ihnen das Gefühl etwas zu leisten. Leider verlangt dies aber auch eine ständige Steigerung der Leistung. Der entstandene Teufelskreis kann von den Betroffenen selbst meist nicht mehr durchbrochen werden.

Sportsucht in der medizinischen Praxis!

Bis ein Sportsüchtiger sich in Behandlung begibt, vergeht oft eine lange Zeit. Geschieht dies rechtzeitig, also wenn die Sportsucht „nur“ auffällig ist, bestehen gute Chancen. Leider sind die Grenzen zwischen sportlichem Ehrgeiz und einer Sucht fließend. Das Krankheitsbild der Sportsucht ist erst seit Kurzem bekannt und tauchte bisher in kaum einem Fachbuch auf. Ein weiterer Gesichtspunkt der Sportsucht ist, dass sie dem Sportler hilft, Schmerzen besser zu ertragen. Der Süchtige sieht also keinen Grund, sein Verhalten als schädlich zu betrachten.

Normaler Sport oder schon Sucht?

Sport ist gesund und ein Sportler wird von seiner Umgebung bewundert. Anders als ein Drogen – oder Alkoholabhängiger, wird der Sportler nicht als Süchtiger wahrgenommen. Leider bestätigt dies den exzessiven Sportler noch in seiner Sucht. Denn seiner Meinung nach tut er seinem Körper ja etwas Gutes. Daher ist es schwer, den Betroffenen klar zu machen, wie sehr sie sich selbst schaden. Viele erkennen erst nach langer Zeit, dass sie sich nichts Gutes tun. Die körperlichen Schäden sind dann aber oft nicht mehr umkehrbar.

 

Die Nutzung von Smartphones beeinflusst unsere Beziehungen

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Smartphones respektive ihre Nutzung begleitet uns Menschen tagtäglich. Ein Alltag ohne Whatsapp und Co können sich viele nicht mehr vorstellen. Aus der Smartphone-Nutzung ist bei manchen Menschen längst eine Sucht geworden. Das beeinflusst ihren Alltag wiederum sehr. Dazu gehören auch zwischenmenschliche Beziehungen und vor allem die Beziehung zum Partner. Eine Studie aus den USA hat sich diesem Phänomen genauer angenommen.

Phubbing

Dass wir tagtäglich immer häufiger das Smartphone nutzen und dadurch teilweise nicht mehr wirklich an Gesprächen teilnehmen, ist schon schlimm genug. Aber wenn wir das Smartphone auch noch derart in unseren Alltag integrieren, dass ich unser Partner beleidigt und ausgegrenzt fühlt, dann sollte man sich wirklich überlegen, wie weit die Sucht nach technischen Geräten noch gehen sollte. In der modernen Sprache nennt man dieses Phänomen Phubbing. Betrifft diese Form der Ignoranz den Partner, dann spricht man von Pphubbing, Partner Phone Snubbing.

Die Ergebnisse der Untersuchung

Die Forscher wollten herausfinden, ob das sogenannte Pphubbing wirklich zur Unzufriedenheit des Partners beiträgt. 145 Probanden wurden für die Versuchsreihe gewonnen. Diese Studienteilnehmer wurden mit einem Fragebogen konfrontiert. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass alle Teilnehmer durch einen erhöhten Smartphonegebrauch ihres Partners eingeschüchtert sind. Besonders betroffen sind allerdings jene Menschen, die sich in einem Persönlichkeitsprofil als unsicher und nach Bestätigung von außen fordernd zeigten. Verstärkter Smartphonekonsum kann demnach offensichtlich die Beziehung gefährden. Die Studie vernachlässigt allerdings die Perspektive des anderen Partners und Aspekte wie die Dauer der Nutzung in Beziehung zur Unzufriedenheit zu setzen.

Fakt ist jedoch, dass Beziehungen durch Einflüsse von außen zum einen beeinflusst, aber auch gesteuert werden. Dass man die Vorzüge eines Smartphones zu schätzen weiß und dieses auch nutzt, ist das eine. Dass man es allerdings nicht mehr aus der Hand legen kann und demnach an „echter“ sozialer Interaktion kaum noch teilnehmen kann, kann für die Mitmenschen und vor allen Dingen für den Partner sehr belastend sein.

 

Medikamenteninduzierter Kopfschmerz: Wenn eine Überdosis an Kopfschmerztabletten die Symptome auslöst

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Sucht ist immer wieder ein Thema, das so manchen Menschen in den sozialen sowie existenziellen Ruin treibt. Auch in Hinblick auf die Einnahme von Medikamenten können Süchte entstehen, welche die eigentlich lindernde Wirkung von Medikamenten sogar umkehren. Medikamenteninduzierter Kopfschmerz ist eine Form dieser durch erhöhten Konsum ausgelösten Symptome.

Besonders bei Leiden wie Kopfschmerzen, die unseren Alltag beeinflussen und uns einschränken, greifen wir meist sehr schnell zu Medikamenten. Der Körper entwickelt dann mit der Zeit eine gewisse Resistenz gegen Kopfschmerz. Bei medikamenteninduziertem Kopfschmerz verkehrt sich die Wirkung der Medikamente sogar ins Gegenteil und der Kopfschmerz wird erst durch die erhöhte Einnahme bewirkt. Etwa ein bis zwei Prozent der erwachsenen Europäer leiden an medikamenteninduzierten Kopfschmerzen.

Freiverkäufliche Präparate bewirken diese Form des Kopfschmerzes auch

Besonders freiverkäufliche Präparate werden von meisten Menschen unterschätzt. Doch auch Präparate wie Paracetamol, Acetylsalicylsäure und Ibuprofen können zu medikamenteninduzierten Kopfschmerzen führen. Diese Kopfschmerzform fühlt sich meist nicht anders an als herkömmliche Kopfschmerzen, weshalb Betroffene meist nicht bemerken, dass sie unter diesem Phänomen leiden. Betroffene geraten dann schnell in einen Teufelskreis, weil sie gegen die Kopfschmerzen vermehrt Präparate schlucken und dadurch den medikamenteninduzierten Kopfschmerzen erst auslösen.

Aus diesem Grund sollten all jene Menschen, die dauerhaft oder vielmehr regelmäßig von Kopfschmerzen geplagt werden, mit ihrem Hausarzt über eine geeignete Therapiemethode sprechen, die eine Medikamentensucht nicht unterstützt. Oftmals werden bei Kopfschmerzerkrankungen keine Diagnosen gestellt, sondern gleich Medikamente empfohlen. Dabei empfiehlt sich die Konsultation eines Schmerzspezialisten.

Untersuchungen ergaben, dass Präparate, die nicht nur einen Wirkstoff haben und zum Teil auch aus Koffein bestehen, noch eher dazu neigen medikamenteninduzierten Kopfschmerz auszulösen. Diese Wirkstoffe werden zumeist von Migränepatienten eingenommen.

Welche Menge an Kopfschmerztabletten ist ungefährlich?

Die internationale Kopfschmerzgesellschaft (IHS) empfiehlt es nicht häufiger als an neun Tagen pro Monate bei einem Zeitraum von insgesamt drei Monaten Kopfschmerztabletten einzunehmen. Auch der Wechsel zwischen unterschiedlichen Wirkstoffen verhindert eine derartige Wirkung nicht.

Therapie gegen medikamenteninduzierte Kopfschmerzen

Medikamenteninduzierte Kopfschmerzen werden mit einem Entzug behandelt, der von einem Arzt begleitet werden sollte. Die Gefahr von schwerwiegenden Entzugserscheinungen ist dann gegeben. Auch in Form einer begleitenden Psychotherapie kann dann ein neuer Umgang mit Medikamente erlernt werden.

 

Sucht bleibt im Alter oft unerkannt

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Der Anteil an älteren Menschen steigt in Mitteleuropa stark an. Die Senioren leben heutzutage oft ganz anders als noch ihre Eltern und Großeltern, denn diese waren meist in eine Großfamilie eingebunden. Die Lebenssituation der heutigen Rentner sieht jedoch oft ganz anders aus.

Der Großteil von ihnen lebt allein, daher sind Probleme wie Einsamkeit und die daraus resultierende Depression oder verschiedene Suchtprobleme an der Tagesordnung. Der Schritt von der Einsamkeit zur Alkohol- oder Medikamentensucht ist oft nur kurz.

Etwa drei Prozent der Älteren sind süchtig

Die daraus resultierende Suchtgefahr wird von den Ärzten bisher zwar wahrgenommen, aber es fehlt die entsprechende Ausbildung der Mediziner. Daher fordern Experten, dass die Ausbildung der Ärzte im Fachbereich Geriatrie dringend verbessert werden muss. Dass hier ein dringender Handlungsbedarf besteht, zeigen die Zahlen. So gehen Fachleute davon aus, dass etwa drei Prozent der älteren Menschen ein Suchtproblem haben. Im Alltag fällt das kaum auf, denn viele Betroffene verbergen ihre Probleme sehr geschickt.

Wenn ein älterer Mensch einen unsicheren Gang aufweist, so denkt wohl kaum jemand, dass das mit Alkohol oder Tabletten zusammenhängen könnte. Das gilt auch für gelegentliche Verwirrtheit oder Vergesslichkeit. Bei einem jüngeren Menschen würde das Umfeld sicher schnell Verdacht schöpfen, bei Senioren vermutet man dahinter meist einfach nur eine Alterserscheinung.

Tablettensucht im Alter

Neben dem Alkohol ist die Vielzahl der Medikamente ein Problem. Viele ältere Menschen nehmen täglich bis zu 15 unterschiedliche Arzneimittel ein. Dies allein kann schon zu Problemen führen, kommt dazu noch der Genuss von Alkohol, führt das zu Neben- und Wechselwirkungen, die die Gesundheit arg strapazieren. Wer die Beipackzettel der Medikamente liest, dem fällt auf, dass vor dem Genuss von Alkohol stets gewarnt wird. Die Wirkung von Alkohol wird durch die Wirkstoffe in den Medikamenten oft noch verstärkt. Hinzukommt, dass viele Arzneimittel selbst Alkohol enthalten.

Einsamkeit als Einstieg in die Sucht

Wer im Alter allein lebt, ist oft einsam. Neben den gesundheitlichen Problemen und der abnehmenden körperlichen Fitness ist die Einsamkeit oft das größte Problem älterer Menschen. Häufig ist keine Familie da oder sie lebt weit weg. Wer dann auch noch den Lebenspartner verliert, läuft Gefahr an einer Depression zu erkranken. Zudem haben viele Senioren nicht die finanziellen Mittel, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Daher ist es wichtig, auch im Alter noch Aufgaben zu haben. Das kann die ehrenamtliche Arbeit in einem Verein sein, oder in der eigenen Gemeinde. Die beste Art, um Sucht und Depression vorzubeugen, ist seine Sozialkontakte auch im Alter auszubauen.

Wege aus der Sucht

Auch im Alter lohnt es sich, einen Entzug zu machen. Die gesundheitlichen Folgen der Alkoholsucht sind gravierend und beeinflussen den Alltag massiv. Der erste Ansprechpartner sollte in diesem Fall der Hausarzt sein. Es gibt keinen Grund sich zu schämen und sein Problem zu verheimlichen. Der offene Umgang mit der Sucht ist oft der erste Schritt hin zur Heilung. Wer sich bewusst ist, dass er Hilfe braucht, kann sie auch wahrnehmen. Es gibt also keinen Grund, nicht offen mit seinem Umfeld darüber zu sprechen, und sich Unterstützung zu holen.

 

Umgang mit Workaholikern

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Workaholiker sind Menschen, die zwanghaft viel arbeiten. Für sie ist der Beruf zum Suchtfaktor geworden. Eine Studie der Florida State University gibt nun Tipps wie Arbeitgeber mit Workaholikern umgehen können. Betroffene schwanken nämlich zwischen hoher Zufriedenheit, Kreativität und Frustration, was auch Arbeitgeber händeln können müssen. Sie können ihre Arbeitnehmer sogar auf vielfältige Weise unterstützen.

Für die Studie wurden 400 Mitarbeiter untersucht, von denen etwa 60 Prozent selbst behaupteten Workaholiker zu sein. Diese Tatsache begründeten sie mit Schuldgefühlen, die nach einem freien Tag auf der Arbeit aufkommen. Im Anschluss wurden diese vermeintlichen Workaholiker in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe zeichnete sich dadurch aus, dass sie Hilfestellungen erhielt. Diese konnten durch Personen, Geräte oder anderen Begebenheiten geboten werden. Die zweite Gruppe, die Kontrollgruppe, war auf sich selbst gestellt und arbeitete ohne jegliche Form der Unterstützung.

Workaholiker berichteten durch Selbstangaben, dass sie ein höheres Engagement zeigten, was ihre Kollegen von ihnen aber auch erwarteten, wodurch sie sich oftmals alleine gelassen und ausgenutzt fühlten. Dieses Gefühl konnte durch Hilfestellungen des Arbeitgebers verbessert werden. Die Studie zeigte, dass jene Workaholiker, die Hilfe hatten, eine 40 Prozent höhere Jobzufriedenheit, ein 33 Prozent geringeres Burnout-Risiko und ein 30 Prozent höheres Selbstwertgefühl als die Teilnehmer der Kontrollgruppe zeigten. 30 Prozent fühlten sich seltener von Kollegen ausgegrenzt, 25 Prozent hatten ein stärkeres Gefühl von Erfüllung durch den Beruf und 20 Prozent empfanden weniger Frustration auf der Arbeit.

Workaholismus in der Moderne

Workaholismus ist in unserer beschleunigten Zeit ein großes Thema und wird noch jahrelang Relevanz beweisen. Trotzdem oder gerade deshalb ist es wichtig die Bemühungen von Workaholikern in eine positive Richtung umzulenken. Führungskräfte können gemeinsam mit Workaholikern eruieren welche sozialen und materiellen Ressourcen ihnen die intensive Arbeit vereinfachen würden.

Weiterhin dürfen Workaholiker nicht ausgenutzt werden. An sie müssen realistische Erwartungen gestellt werden. Natürlich sind sie meist die effektivsten Arbeiter, weshalb zahlreiche Aufgaben an sie herangetragen werden. Wichtig ist aber besonders diesen Mitarbeitern dann Ruhephasen zu ermöglichen. Arbeitgeber werden von den Forschern in die Pflicht genommen Überarbeitung zu erkennen und dagegen zu steuern.

 

Wie entsteht Sucht?

Die Auswirkungen der Corona Krise auf den Menschen


Millionen von Menschen in Deutschland sind süchtig. Süchtig nach Alkohol oder illegalen Drogen, süchtig nach Arbeit, süchtig nach Sex. Doch wie entstehen Süchte eigentlich? Wieso können manche Menschen Alkohol trinken, arbeiten und Sex haben, ohne in eine Abhängigkeit zu geraten und andere nicht? Hier eine kleine Einführung.

Sucht und Vorurteile

Eine Sucht ist das unbändige Verlangen nach einem bestimmten Gefühl, einem bestimmten Erleben oder auch einem bestimmten Bewusstseinszustand, mit dem immer auch der Verlust der Fähigkeit einhergeht, rationale Entscheidungen zu treffen. Süchtige sind also nicht nach Alkohol, Arbeit oder Sex süchtig, sondern nach dem Gefühl, welches sie im Kontakt mit ihrem Suchtmittel erfahren. Es kann hier um Entspannung und Euphorie, aber auch um Macht und Anerkennung gehen. Die Gründe sind individuell verschieden. Suchterkrankungen sind bis heute ein Tabuthema und es ranken sich viele Mythen um diesen Kontext, mit denen nun kurz aufgeräumt werden soll.

Es gibt keinen „typischen Süchtigen“ und nicht jeder Süchtige hatte eine „schwere Kindheit“. Süchte sind nicht „vererbbar“ (maximal die Verträglichkeit von Suchtmitteln) und sie entstehen nie an einem einzigen „Tag X“ (vielmehr entwickeln sie sich langsam und schleichend). Natürlich neigen einige Menschen eher zu einer Suchtentwicklung, weil sie beispielsweise Einsamkeit verspüren und sich nach dem positiven Gefühl, das mit dem Suchtmittel in Verbindung steht, sehnen. Allerdings ist dies keine Grundvoraussetzung, um süchtig zu werden.

Suchtentstehung nach Lindenmeyer

Es gibt drei Faktoren und drei Phasen, die an der Entstehung einer Sucht beteiligt sind. Die drei Faktoren setzen sich aus der Persönlichkeit des Konsumenten, dem Suchtmittel selbst und der Gesellschaft bzw. dem Milieu zusammen, in welchem der Konsument sich bewegt. Diese drei Faktoren wirken stets in verschiedener Weise in den drei Phasen der Suchtentwicklung mit. Die erste Phase ist die des ersten Kontakts mit dem Suchtmittel. Dieser kann durch beispielsweise durch persönliche Neugierde oder Nachahmung von Idolen motiviert sein.

Konnte der Konsument hier eine positive Erfahrung verbuchen, so steigt die Wiederholungswahrscheinlichkeit. Die darauffolgende Phase zeichnet sich durch die Gewöhnung aus. Das Suchtverhalten wird vom Konsumenten nun immer wiederholt und auf andere Kontexte übertragen. Alkohol wird beispielsweise nicht mehr nur auf Festivitäten konsumiert, sondern auch zu Hause vor dem Fernseher. In der letzten Phase, in der die Sucht dann voll ausgeprägt ist, hat der Konsument alternative Verhaltensweisen zu seinem Suchtverhalten komplett verlernt und hat die Kontrolle verloren. Meist befinden sich die Betroffenen zusätzlich in einem Teufelskreis aus Schuldgefühlen, aus dem sie ohne fremde Hilfe nicht mehr ausbrechen können.

 

Neue Versuche zur Suchtbekämpfung

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Drogenmissbrauch schädigt Gehirnstrukturen dauerhaft. Das ist es, was die Forscher um Billy Chen vom Institut für Drogenmissbrauch in Baltiore und Antonelli Bonci vom Fachbereich Neurologie der Universität von Kalifornien in San Francisco in einer neuen Tierversuch-Studie mit Ratten nachweisen konnten. Suchtverhalten bedeutet im Grund genommen nichts anderes als Kontrollverlust. Kontrolle über das Verhalten eines Menschen wird über Aktivitäten im präfrontalen Kortex generiert. Ist diese Gehirnregion jedoch weniger aktiv oder gar geschädigt, nimmt die rationale Bewertung ab und der Suchtdruck übernimmt die Kontrolle.

Die Versuchsreihe

In ihrer Versuchsreihe machten die Forscher zunächst eine Gruppe von Ratten kokainabhängig. Dann brachten sie den Tieren bei, sich über einen Hebel in ihrem Käfig eigenmächtig eine Dosis des Rauschmittels über eine dauerhaft gelegte Kanüle zu injizieren. Die Tiere betätigten den Hebel auf Grund ihrer Sucht mehrfach am Tag. Dann änderten die Versuchsleiter die Anordnung, indem sie den Hebel mit einem Stromstoß assoziierten, anstatt der Injektion des Rauschmittels. Betätigten die Tiere also nun den Hebel auf Grund ihres Suchtdrucks, bekamen sie einen Stromschlag.

70 Prozent der Ratten wurden durch diese Maßnahme clean. 30 Prozent jedoch betätigten den Hebel trotz der negativen Konsequenz trotzdem fortlaufend. Als die Wissenschaftler die Gehirne der Ratten untersuchten, stellten sie fest, dass bestimmte Hirnregionen dieser hartnäckigen 30 Prozent besonders irreversibel durch den Kokain-Konsum geschädigt worden waren. In einem weiteren Versuchsaufbau wurde den Tieren vorerst ein lichtempfindliches Gen eingeschleust, welches die Synthese von Protein steuert.

Das synthetisierte Protein wiederum war in der Lage, Nervenzellen zu stimulieren und konnte somit eine Aktivität in den umliegenden Strukturen herbeiführen. Die Forscher stimulierten anschließend den präfrontalen Kortex der Tiere mit Laserlicht, wodurch die Protein-Synthese und somit Aktivität der Nervenzellen in dieser Region angesprochen wurde. Die Ratten zeigten umgehend ein weitaus geringeres Suchtverhalten und die „Verhaltenstherapie“ anhand der Stromschläge funktionierte bei allen Tieren auf Anhieb.

Therapie

Die Ergebnisse der oben genannten Studie können leider nicht 1:1 auf den Menschen übertragen und somit nur als Grundlagenforschung angesehen werden, jedoch liefern sie einige wichtige neue Denkansätze. So konnte beispielsweise die wichtige Rolle des präfrontalen Kortex im Rahmen von Suchtverhalten festgestellt werden, was neue Überlegungen zu alternativen Heilmethoden zulässt. Ob es sich am Ende jedoch tatsächlich um Laserlicht handeln wird, wie im Versuch, bleibt fraglich.

 

Sportsucht – Mechanismen und Therapiemöglichkeiten

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Wenn Lisa drei Mal in der Woche joggen geht und das auch bei Wind und Wetter tut, ist sie dann sportsüchtig? Und was ist mit Lukas, der jede freie Minute im Fitnessstudio verbringt und dafür sogar einen Kino-Besuch mit seiner Freundin sausen lässt? Sportsucht ist – wie jede andere Sucht – eine ernstzunehmende Erkrankung, die in der Vergangenheit in Wissenschaft und Medizin viel zu undifferenziert betrachtet wurde.

Erstmals haben Wissenschaftler von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Universität Halle-Wittenberg eine Studie angelegt, in welcher sie explizit zwischen Sportsüchtigen und Sportsuchtgefährdeten unterscheiden. Dieser neue Blickwinkel eröffnet nicht nur neue Interventionspunkte, sondern schärft auch den Blick für die Gründe, die hinter einem destruktiven Sportverhalten stehen.

Wer ist besonders gefährdet und woran kann man eine „echte“ Sportsucht erkennen?

Von den 1089 befragten Athletinnen und Athleten waren 4,5 Prozent tatsächlich sportsüchtig, so der Sport-Psychologe Heiko Ziemainz. Besonders gefährdet sind nach Meinung der Experten Ausdauersportler wie Läufer, Radfahrer, Schwimmer und Triathleten, aber auch besonders aktive Sportler anderer Sportarten. Das Risiko, an einer Sportsucht zu erkranken, ist in jüngeren Jahren außerdem um einiges höher als im Alter. Die Hochrisikogruppe liegt laut Ziemainz jedoch bei jenen Athleten, die schon seit Jahren trainieren und so ihre „positive Stimmung aufrecht erhalten“ wollen.

Und so offenbart sich auch der Unterschied zwischen einer „ausgereiften“ Sucht und einem vorhandenen Suchtpotential: Während Suchtgefährdete ihr Verhalten noch unter Kontrolle haben und auf körperliche Signale wie Schmerz reagieren, kennen „echte“ Süchtige keine Halten und trainieren auch über die körperlichen Grenzen hinaus weiter. Nicht selten geht dieses intensive Training und die Fokussierung des kompletten Alltags auf den Sport mit einer gewissen sozialen Isolation einher, die die Betroffenen aber bereitwillig in Kauf nehmen. Würden sie eine oder mehrere Trainingseinheiten ausfallen lassen, würden schließlich Entzugserscheinungen wie Depressionen, Unruhe oder Schlaflosigkeit auftreten. Wer sportsuchtgefährdet ist, scheint auch von bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen abhängig zu sein.  So stehen Menschen mit einem gewissen Maß an Perfektionismus, einem geringen Selbstwertgefühl und vielleicht auch einer Tendenz zur Zwanghaftigkeit unter einem schlechteren Stern als jene, die mit sich und ihrer Welt im Reinen sind.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Allgemein kann eine akute Sportsucht – wie jede andere Suchterkrankung – nur in einem medizinisch-psychologischen Setting adäquat behandelt werden. Süchtige müssen lernen, ihre persönlichen Defizite aufzuarbeiten und etwaige negative Gefühle auf anderem Wege als mit übertriebenen Trainingseinheiten zu kompensieren. Somit kann eine Kombination aus Psycho- und Verhaltenstherapie sinnvoll sein. Bei den Suchtgefährdeten reicht meist eine Sensibilisierung für das Thema Sportsucht und gegebenenfalls ein Verhaltenstraining aus, um destruktive Mechanismen zu entlarven und zu eliminieren.

 

Bodybuilding: Muskelsucht als Gegenpart zur Magersucht!

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In den letzten Jahren war die Aufmerksamkeit der Medien vor allem auf die so genannten „Magermodels“ fokussiert. Essstörungen und auch das verzerrte Idealbild von Frauen auf Zeitschriftencovern wurden thematisiert und die breite Masse der Bevölkerung wurde ein Stück weit sensibilisiert. Dass Magersucht und Bulimie nicht ausschließlich Frauensache sind, zeigen Studien, die auch einen beträchtlichen Anteil an männlichen Betroffenen verzeichnen.

Dennoch liegt der Fokus hier eher auf der Patientinnen-Gemeinde. Eine in den 1990er Jahren gemachte psychologische Entdeckung rückt nun jedoch die Herren der Schöpfung in den Mittelpunkt: Die Muskelsucht als Gegenpart zur Magersucht. Harrison Pope und Roberto Olivardia von der Harvard University haben zusammen mit Katherine Philips von der Brown University das Leiden, welches diesmal hauptsächlich Männer betrifft, untersucht und dabei eine Subkultur näher beleuchtet, die Magersuchtsforen im Internet in nichts nachsteht.

Was ist Muskelsucht und wer kann daran erkranken?

Muskelsucht, auch Adonis-Komplex oder Muskeldysmorphie genannt, ist eine Körperbildstörung und geht meist mit einer Essstörung einher. Die Betroffenen haben eine völlig verzerrte Wahrnehmung ihres Körpers und streben unentwegt danach, noch mehr Muskelmasse aufzubauen. Dafür ist ihnen meist jedes Mittel recht: Steroide, knallharte Ernährungspläne und die Verwendung der kompletten Freizeit für den Kraftsport sind nur einige der Opfer, die sie für einen stahlharten Körper bringen.

Gestehen sich die Süchtigen ihre Krankheit jedoch ein, folgt meist ein großes Gefühl der Scham und der soziale Rückzug, welcher meist schon längst passiert ist, kann allerdings nur noch schwer rückgängig gemacht werden. Prinzipiell kann jeder – auch Frauen – an Muskeldysmorphie erkranken, es gibt jedoch einige Faktoren, die den Einstieg wahrscheinlicher machen. Dazu zählen vor allem ein ausgeprägter Perfektionismus gepaart mit einem geringen Selbstwertgefühl. Auch eine negative Beziehung zum Vater, Unsicherheit im Bezug auf die eigene Männlichkeit und affektive Störungen sind Risikofaktoren. Wer seine Krankheit jedoch anerkennt und sich in Behandlung begibt, hat laut der Experten gute Heilungschancen.

Vor allem die kognitive Verhaltenstherapie kann den Betroffenen dabei helfen, destruktive Verhaltensweisen und Gedanken sich und ihrem Körper gegenüber abzubauen und gegen konstruktive Alternativen einzutauschen. Der Hype und die Subkultur um den Muskelaufbau Alles begann in den 1970er Jahren mit dem Film „Pumping Iron“, in dem Arnold Schwarzenegger seine Muskelberge stählte. Es folgten weiter Filmepen wie „Rocky“ oder „Rambo“ mit Silvester Stallone und ein neues Männerbild war geboren. Olivardia vom Psychologen-Team rund um das Thema Muskelsucht hat beobachtet, dass sich sowohl Action-Figuren und Comic-Helden als auch die männlichen Models auf den Covern der Hochglanzmagazine von den 70er Jahren bis heute stark verändert haben: Sie haben immer mehr an Muskelmasse zugelegt und gaukeln Jungen somit schon im Kindesalter ein völlig verzerrtes Idealbild von einem Mann vor.

Barbie mit Wespentaille und Doppel-D-Körbchen im Zimmer der Schwester nebenan lässt grüßen. Zwar habe der Hype um so genannte hypermuskuläre Typen in den Massenmedien abgenommen, in der Fitnessszene werden heute jedoch so viele Steroide genommen wie nie. Doch nicht jeder, der Krafttraining betreibt und vielleicht sogar Steroide nimmt, ist muskelsüchtig. Viele Männer überschätzen heute die attraktive Wirkung von Muskeln auf die weibliche Bevölkerung und legen großen Wert auf einen perfekt definierten Körper.

Die Handysucht (Nomophobia)

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Die „Times of India“ berichtete in den letzten Tagen von einer australischen Studie, der zufolge neun von zehn Menschen unter 30 süchtig nach ihrem Handy oder Smartphone sind. Das Handy ist das Erste, das nach dem Aufstehen zur Hand genommen wird und das Letzte, das vor dem Löschen des Lichts nochmal gecheckt wird. In krassen Fällen wird auch nachts mal zwischendurch gepostet, ge-whatsapp-t oder ge-sms-t, was dann wiederum andere vom nächtlichen Durchschlafen abhält.

Wann wird das Handy zum Suchtobjekt?

Kennen Sie das? Sie sind mit irgendwem unterwegs, der alle zwei Sekunden aufs Handy schaut, wild tippt und völlig unaufmerksam neben Ihnen hertrottet? Das nervt. Wann wird diese Marotte zur Sucht? Nomophobie wird sie genannt, die Angst kein Handy oder Smartphone zur Hand zu haben, nicht erreichbar zu sein für private, soziale oder geschäftliche Kontakte. Nomophobie ist ein Kunstwort aus dem Englischen und steht für „NO-MObile-PHOne-phoBIA“, übersetzt also die „Kein-Mobiltelefon-Angst“. Ein anderer, weiter gefasster Ausdruck für Handy- und Internetsucht aus psychologischer Sicht ist MAIDS, d.h. „Mobile And Internet Dependency Ob die Handysucht eine echte oder vielmehr stilisierte Sucht ist, darüber streiten sich die Psychologen, Mediziner und Wissenschaftler. 

Was sind die Symptome der Nomophobie?

Ein deutlicher Hinweis für das Bestehen der Nomophobie ist, wenn das Handy nicht mehr länger als Werkzeug eingesetzt wird, sondern der Benutzer sich ein gutes Stück weit damit identifiziert. Der Drang, die Gier nach dem Suchtmittel, das sogenannte „Craving“ ist ebenso ein klares Indiz. Nomophobie geht mit echten Entzugssymptomen einher, die rasant einsetzen bei gewollter oder versehentlicher Abstinenz, beispielsweise Zittern und Schweißausbrüche. Starke Nervosität, Ängste bis hin zu Depressionen sind möglich. Antriebsfedern können zum einen die Angst vor Einsamkeit und innerer Leere, das Bedürfnis nach Geltung oder auch die Vogel-Strauß-Methode des Sich-Wegduckens sein. Nach dem Motto: „ich bin beschäftigt, beachte mich nicht“ oder vice versa „schau mal, ich bin beschäftigt, ich bin wichtig“.

Gibt es zu dem Thema noch mehr Studien?

2008 wurde auch in Großbritannien eine Studie veröffentlicht, der zufolge etwa die Hälfte aller britischen Handynutzer von Nomophobie betroffen ist, 2012 bei Wiederholung der Studie waren es 66%. Bei der vor einigen Tagen veröffentlichten australische Studie 90% der Befragten unter 30, die nicht mehr ohne Telefon sein wollten. Im Jahr 2012 hat auch Forsa eine Umfrage unter 600 Jugendlichen gestartet, allerdings bei Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 19 Jahren. Das Ergebnis war überraschend: 75% würden eher auf Fernsehen, Party und Alkohol verzichten, 70 % Prozent der Mädchen eher sexuell Abstinent bleiben, 50 % der Jungs könnten sich nicht vorstellen, eine Woche ohne ihr Handy auszukommen.

Bei einer derart geringen Teilnehmerzahl ist die Studie natürlich nicht wirklich repräsentativ. Aber selbst, wenn man an der Genauigkeit dieser Studien zweifelt, ist doch ein eindeutiger Trend zu sehen. Die Nomophobie ist nur ein Bausteinchen auf dem Weg zur 24/7-Gesellschaft – 24 Stunden erreichbar und ansprechbar an 7 Tagen die Woche.

Alkoholsucht und lange Arbeitszeiten – ein Zusammenhang?

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Dass Süchte in unserem alltäglichen Leben eine immer größere Rolle spielen, zeigen gesundheitliche Statistiken immer wieder. Vor allem die Alkoholsucht ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Neuste Studien zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen einem erhöhten Arbeitsaufkommen und Alkoholismus gibt. Das gesteigerte Arbeitsaufkommen erhöht den Stresspegel, weshalb einige Menschen anscheinend auf die beruhigende Wirkung von Alkohol setzen.

Eine Analyse mit mehr als hunderttausend Teilnehmern hat gezeigt, dass mit steigender Arbeitsstundenzahl auch die Vorliebe für Alkohol zunimmt. Menschen, die mehr als 49 Stunden pro Woche arbeiten, greifen öfter zu alkoholischen Getränken und das in einem Maße, das Leber, Herz und und Psyche Schaden nehmen könnten. Frauen dieser Gruppe konsumierten maximal 14 Drinks pro Woche und Männer bis zu 21 Drinks wöchentlich.

Studiengrundlage

Um wirklich den großen und gesamten Zusammenhang erkennen zu können, analysierten 44 Forscher zahlreiche veröffentlichte und unveröffentlichte Daten sowie Studien zu diesem Thema. Dabei wurden zwei Datensätze in den Mittelpunkt gestellt. Einmal wurden Daten aus 61 Studien mit insgesamt 333.693 Teilnehmern aus 14 Ländern als Grundlage gewählt. Bei diesen Probanden wurde eine Art Ist-Zustand analysiert. Fragen wie „Wie viel arbeiten und wie viel Alkohol trinken Sie?“ wurden dabei gestellt. Als zweite Grundlage dienten die Daten von 20 Studien mit insgesamt 100.602 Probanden aus neun Ländern. Die Teilnehmer wurden im Zeitraffer beobachtet. Ihre anfänglich „normalen Trinkgewohnheiten“ änderten sich unter dem Einfluss veränderter Arbeitszeiten. Der Anteil der gefährlichen Alkoholkonsumierer lag bei den Vielarbeitern im Schnitt 11 bis 13 Prozent höher. Dieses Ergebnis erfolgte unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft und auch unabhängig vom sozialen Umfeld. Daher liegt die Annahme nahe, dass der Zusammenhang von Vielarbeit und Alkoholismus begründet ist.

Diese Zahlen zeigen, dass ein gesteigertes Arbeitspensum zumindest den Stresspegel bekanntlich erhöht und damit zu zahlreichen Krankheiten, so auch der Alkoholsucht, beitragen kann. Moderate Arbeitszeiten können daher als Krankheitsprävention verstanden werden.

 

Eine Tablette gegen die Lust auf Alkohol

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Alkoholsucht ist inzwischen eine Volkskrankheit geworden, die vielen Menschen und dessen Angehörigen den sozialen Umgang erschwert und ihre Gesundheit auf eine harte Probe stellt. Etwa 1,8 Millionen Deutsche gelten aktuell als alkoholabhängig, die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Weiteren neun Millionen Menschen wird ein „riskanter Alkoholkonsum“ attestiert. Zudem steigt der Alkoholkonsum in den letzten Jahren extrem an. Besonders unter Jugendlichen ist dieser Trend zu beobachten, der Sorgen bereitet.

Die Tablette gegen Alkoholsucht

Diese alarmierenden Zahlen sollen nun mit Hilfe von einer Tablette minmiert werden. Seit September 2014 ist deshalb das Medikament Selincro auf dem deutschen Markt erhältlich. Es enthält den Wirkstoff Nalmefen und soll präventiv wirken und eine mögliche Alkoholsucht eindämmen. Dieses Medikament ist vorallem in der Frühphase einer möglichen Alkoholsucht einzusetzen, in der Betroffene zwar keine therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen will, aber allmählich sein Tinkverhalten zu kontrollieren versucht.

Einnahme von Selincro

Selincro wird dann eingenommen, wenn eine Trinksituation bevorsteht. Dadurch wird zum einen die Achtsamkeit und Aufmerksamkeit auf die bewusste Abstinenz gelenkt. Zudem bewirkt Nalmefen, dass der Belohnungseffekt von Alkohol reduziert wird. Dadurch geht allmählich auch der Alkoholkonsum zurück, da die erhoffte Belohnung ausbleibt. Die vor der Zulassung durchgeführte Studie mit 1322 Patienten belegte, dass der Alkoholkomsum durch Selincro allmählich reduziert werden kann. Bei Probanden, die mehr als 60 Gramm täglich konsumieren, konnte die Dosis nach etwa sechs Monaten um 60 Prozent reduziert werden.

Etwa eine Flasche Wein entspricht der reduzierten Menge. Ein großer Erfolg im Bereich Alkoholprävention. Natürlich ist diese Form der Therapie nur für jene Patienten gedacht, bei denen eine Reduzierung ihres Alkoholkonsums „ausreicht“. Betroffene, die nur durch radikalen Verzicht gesunden können, müssen sich stationär behandeln lassen. Als Einstieg in den Kampf gegen die Alkoholsucht sei die Tablette allerdings durchaus geeignet, konstatieren Spezialisten.

Selincro als erster Schritt

Selincro kann also als erster Schritt in die richtige Richtung, nämlich hin zur Alkoholentwöhnung, genutzt werden. Trotzdem ist ein Gespräch mit einem Suchtberater unerlässlich, da er auch die psychosozialen Folgen im Blick behalten kann und die Sucht bei ihrer Wurzel packt.

 

Sucht als Flucht aus der Gesellschaft

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Die Menschen der Industrieländer leben in der Mehrheit in Wohlstand und Sicherheit. Dennoch scheint dies allein kein Garant für Glück und Zufriedenheit zu sein. Wie könnte es sonst sein, dass offenbar immer mehr Zeitgenossen allen möglichen Arten von Sucht verfallen. Die Formen, die diese Süchte annehmen sind äußerst vielfältig. An erster Stelle stehen dabei wohl die sogenannten Genussgifte wie Alkohol, Nikotin und alle Arten von Drogen.

Durch Konsum in die Sucht

Es gibt aber auch viele Süchte, die der Betroffene zunächst überhaupt nicht als Sucht empfindet. Wie etwa die Sucht nach Computerspielen, Kaufrausch oder Spielsucht. Diese Süchte beginnen meist schleichend und werden, wenn überhaupt erst sehr spät als solche erkannt. Der Gang in die Abhängigkeit ist gleitend und stellt in den meisten Fällen eine Flucht aus der Gesellschaft und ihren Zwängen dar.

So zeigt die Sucht nach immer neuen Dingen, dass der betreffende Mensch mit seinem Leben nicht zufrieden ist. Er versucht, durch ständigen Konsum eine Lücke in seinem Dasein zu finden. Zudem verschafft gerade die Kaufsucht nicht nur persönliche Befriedigung, wer viel konsumiert gilt als gesellschaftlich anerkannt. Die Wirtschaft suggeriert uns geradezu, zu kaufen und uns damit aus der Masse herauszuheben.

Sucht als Mangel an Selbstbewusstsein und Zuwendung

Eine Sucht gilt in Fachkreisen in der Regel als Krücke, um Mängel im eigenen Dasein zu füllen. Der moderne Mensch lebt zwar meist unter vielen Anderen, aber gerade in Großstädten sind die Menschen oft einsam. Viele versuchen, mangelnden Kontakt und damit verbundene fehlende Zuwendung, durch Süchte aller Art auszugleichen. Das beginnt oft schon im Kinderzimmer. Moderne Kinder haben zwar ein Zimmer voller Spielsachen, was sie jedoch wirklich benötigen, wären Eltern die Zeit für sie haben. Fehlendes Selbstbewusstsein durch die Zuwendung und Aufmerksamkeit der Eltern wird dann durch die ständige Beschäftigung mit Computern oder sozialen Netzwerken ausgeglichen. Kinder, der Eltern ihnen nur Geld statt Aufmerksamkeit schenken, sind viel eher in Gefahr süchtig zu werden, als solche denen es nicht an Zuwendung mangelt.

Sucht als Flucht vor sich selbst

Wer Probleme damit hat, sich selbst so anzunehmen, wie er nun mal ist, gerät schnell in den Bannkreis einer Sucht. Ein gutes Beispiel dafür sind Menschen, die durch ständige Schönheits OPs versuchen ihr Äußeres zu verändern. Gerade in der Welt der sogenannten „Schönen und Reichen“ gibt es eine ganze Reihe von abschreckenden Beispielen. Mediziner bezeichnen das als Flucht vor sich selbst. Das trifft auch auf jene Prominenten zu, die durch Alkohol- oder Drogenexzesse von sich reden machen. Zwar sind in diesen Kreisen auch nicht mehr Suchtkranke zu finden, als im Rest der Gesellschaft. Jedoch fällt es hier, durch die ständige Präsenz in den Medien viel stärker auf.

Die Sucht erspart uns den Umgang mit uns

Eine Sucht erspart dem Betroffenen den Umgang mit sich und seinen Problemen und Ängsten. Sie legt sich wie ein Schleier über die Gefühle und mindert so die Empfindungen. Abhängige glauben, durch ihre Ersatzhandlungen ihr Leben zu beherrschen, das ist jedoch ein Irrtum. Denn anstatt das Leben zu beherrschen, beherrscht die Sucht ihr Dasein. Dies kann nur derjenige überwinden, der den Mechanismus hinter der Sucht erkennt.