Wie stark Sex die Paarbindung beeinflusst

Wie stark Sex die Paarbindung beeinflusst


Sex ist nicht der einzige Bestandteil, der eine Beziehung zum Erfolg führt. Dennoch spielt er eine wichtige Rolle dabei. Wie wichtig er ist und wie stark er sich auf die Paarbindung einwirkt, beschreibt eine Studie.

Es ist zu wünschen, dass der sexuelle Akt bei den meisten Menschen mit einem Hochgefühl der Befriedigung endet. Laut einer Studie von Andrea Meltzer von der Florida State University und ihrem Team, die in „Psychological Science“ wiederzufinden ist, wirkt sich dieses Hochgefühl auf Paare nämlich äußerst positiv aus. Sie sind glücklicher und bleiben auch länger zusammen. Grundlage dieser Aussage sind Daten zweier vorhergegangener Studien an rund 200 frisch verheirateten Paaren. Diese zeichneten 14 Tage lang ihre sexuelle Tätigkeit und ihre Stimmungslage auf. Zusätzlich dazu sollten sie jeweils Bewertungen ihrer Ehe, des Partners oder der Partnerin, die Beziehung und das Sexleben auf einer Skala von 1 bis 7 abgeben. Die einzelnen Zahlen wichen zwar stark voneinander ab, dennoch konnten sich einige Konstanten herausbilden.

Zufriedenheit lässt die Paarbindung stärken

Innerhalb der zwei Wochen schliefen die Probanden rund vier Mal miteinander und die Zufriedenheit der Beteiligten war an diesen Tagen entsprechend höher als an den vergleichbaren übrigen Tagen. Unabhängig von der Länge der Partnerschaft oder der Aktfrequenz hielt die Zufriedenheit, oder auch das Stimmungshoch, in etwa zwei Tage lang an. Einfach gesagt: Nach dem Sex fühlten sich die Paare rund 48 Stunden besser als vorher oder danach.

Diese persönliche Zufriedenheit spiegle sich folgend auch in der Paarbindung wieder, so das Forscherteam. Somit wird die Ehe direkt nach dem Sex und über Monate hinweg als stärker, besser und zufriedener eingestuft. Somit zeigen die Ergebnisse erneut, dass Sex also nach wie vor eine zentrale Rolle für eine starke Bindung spiele, betonten Meltzer und ihre Mitarbeiter. Als biologischer Hintergrund gehe damit die Ausschüttung des Oxytozins einher. Dieses ist auch als Kuschel- oder Orgasmushormon bekannt und wird seinem Ruf alle Ehre. Die Wissenschaftler sind der Ansicht, dass das Hochgefühl die kognitiven Prozesse im Gehirn positiv beeinflusse und die Beziehungen sich dadurch verfestigen könne.

Kann es auch zu unangenehmen Nebenwirkungen kommen?

Ja, allerdings eher in Ausnahmefällen. Es kann passieren, dass der Geschlechtsverkehr und einhergehender Orgasmus auch negative Gefühle auslösen kann – das bis hin zu Melancholie und auftretenden Ängsten. Weitaus häufiger ist die postkoitale Müdigkeit, die bei Männern häufiger auftritt als bei Frauen. Hintergrund ist, dass im Blut bei Männern der Adrenalinspiegel stark absinkt. Das führe nach dem Sex zu erhöhter Erschöpfung und Müdigkeit. Bei Frauen kann es den gegenteiligen Effekt aufweisen. Bei ihnen könne der Adrenalinspiegel eher ansteigen, weshalb sie hinterher weniger müde sind, als ihre männlichen Gefährten. Bei einigen Männern könne sich dieser Effekt sogar zu einer postkoitalen Depression steigern, die bis zu zwei Stunden anhalten könne.

Dieser genannte Gemütszustand ist bisher jedoch nur wenig erforscht. Studien und Untersuchungen laufen derweil an. Des Weiteren werden zusätzlich Probanden gesucht, die bei einer Online-Erhebung teilnehmen können. Das Projekt unterliegt dem Psychologen Robert Schweitzer von der Queensland University of Technology, der versucht weiteres Licht in das Thema zu bringen.

 

Artikel Rolling Stones - Musik Rausch

Wie stark Sex die Paarbindung beeinflusst


Sex, Drugs and Rock ‘n’ Roll“ – vor circa vierzig Jahren haben Ian Dury and the Blockheads diese Redewendung geprägt, die bis heute in der Musikszene immer wieder und gerne Thema ist: in Interviews, Songtexten oder auf T-Shirts, Fahnen, Postern und Aufklebern. „Sex, Drugs and Rock ‘n’ Roll“ ist demzufolge aus der Musikbranche nicht mehr wegzudenken. Allerdings interpretiert jeder Mensch diese Redewendung anders, eben auf seine ganz eigene Art und Weise. So denken die einen zum Beispiel, dass in der Rockmusik Sex und Drogen zum Alltag dazu gehören, was im Übrigen völliger Quatsch und an den Haaren herbeigezogen ist. Es gibt sicherlich genügend negative Beispiele in dieser oder auch anderen Branchen, was jedoch nicht zwangsläufig bedeutet, dass jeder Rockmusiker oder Liebhaber von Rockmusik hemmungslosen Sex und sämtlichen Drogen verfallen ist.

Das diese Redewendung aber auch nicht einfach nur so daher gesagt ist, sondern eine Bedeutung und einen Sinn hat, will ein Forscherteam einer Universität aus Kanada jetzt in einer Studie bestätigt haben. Darin heißt es, dass die Klänge von Musik einen ähnlichen Rauschzustand im menschlichen Körper auswirken, wie auch Sex und Drogen.

Sex, Drugs and Rock ‘n’ Roll: Arzneimittel für Studienteilnehmer

Für die Studie bekamen die Versuchspersonen den Opioid-Antagonist Naltrexon verabreicht. Dieses Arzneimittel wird auch als medikamentöse Unterstützung bei Entwöhnungstherapien von alkoholabhängigen Patienten angewendet. Denn der in dem Medikament enthaltene Wirkstoff blockiert das sogenannte Belohnungssystem im menschlichen Gehirn.

Bei der Untersuchung stellten die Wissenschaftler nun fest, dass die Teilnehmer mit dem verabreichten Medikament Nalrexon nicht so viel Freude und Gefühle beim Anhören ihres Lieblingsliedes zeigten, als eben ohne diesen Wirkstoff im Körper. Besonders beeindruckend war auch die Erkenntnis, dass die Versuchspersonen beim Anhören von Liedern die sie überhaupt nicht mögen, ebenfalls keine auffälligen Reaktionen wie beispielsweise Wut oder Abneigung erkennbar machten. Im Gegenteil: Die Teilnehmer blieben in dieser Situation ähnlich ruhig, wie schon beim Anhören ihrer Lieblingssongs.

Der Leiter dieser Studie, Psychologe und Neurowissenschaftler Daniel Levitin, erklärt, dass dies der erste richtige Beweis dafür sei, dass die Opioide, die im Gehirn sind, konkret mit dem Vergnügen der Musik zusammenhängen.

Rauschgefühl durch Musik

Laut Daniel Levitin entsprechen die Ergebnisse der Studie genau dem, was die Forscher im Vorfeld bereits vermutet hatten: nämlich das Musik im menschlichen Körper ein Rauschgefühl auslöst, ähnlich wie es auch bei Sex und Drogen der Fall ist.

Besonders beeindruckend und auch unerwartet waren für die Wissenschaftler allerdings die Eindrücke der Versuchspersonen des Experiments, die im Anschluss besprochen wurden. So berichteten einige Teilnehmer, dass sie beim Anhören der Musik ganz genau wussten und auch erkannt haben, dass es sich um den persönlichen Lieblingssong handelt. Das vorhandene Gefühl und auch das Empfinden waren jedoch anders als sonst. Andere Teilnehmer erzählten, dass sie die Klänge der Musik als schön empfanden, aber gefühlsmäßig bei ihnen rein gar nichts ausgelöst wurde.

Bereits seit Jahrzehnten ist bekannt, dass sowohl Sex, Musik und leider auch Drogen im menschlichen Körper ein ähnliches Rauschgefühl auslösen. Die Studie des kanadischen Forscherteams um Psychologe und Neurowissenschaftler Daniel Levitin beweist nun, dass die auftretende Euphorie beim Anhören von Musik nicht nur einfach ein Gefühl ist.

 

Evolutionsbiologen erklären Sinn des weiblichen Orgasmus

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Ist die Existenz des weiblichen Orgasmus ein Zufall? Evolutionsbiologen sind der Meinung, dass er bei Frauen eine wichtige Rolle für die Evolution gespielt hat.

Während der sexuelle Höhepunkt beim Mann mit dem Ausstoß des Ejakulats zusammenhängt, beschäftigt sich die Wissenschaft schon seit langem mit der Rolle des weiblichen Orgasmus. Für die Reproduktion ist er schließlich nicht zwingend nötig, oder?

Forscher der Yale-Universität kamen zu neuen Erkenntnissen, indem sie die Evolution in Betracht bezogen haben. Zusätzlich haben sie den Vorgang nicht nur bei Menschen, sondern auch bei verschiedenen Tierarten untersucht.

In einer neuen Studie stellten sie dann die Theorie auf, dass sich der weilbliche Orgasmus in der Evolution verändert hat. Früher war er laut der Theorie der Vorgang, der den Eisprung einleitete. Im Laufe der Zeit soll aus diesem Vorgang heraus der Orgasmus entstanden sein.

Hormone beim Orgasmus

Besonders auffallend ist, dass die neuroendokrinen Drüsen die Hormone Oxytocin und Prolactin beim sexuellen Höhepunkt freigeben. Untersuchungen bei verschiedenen Säugetieren zeigten einen Zusammenhang der Hormonausschüttung mit dem Eisprung.

Forscher entdeckten bei manchen Säugetieren, dass sich der Eisprung durch sexuellen Kontakt zeitlich angepasst oder verändert hat. Bei anderen Säugetieren ist es wie beim Menschen ein zyklischer oder spontaner Ablauf.

Es ist also gut möglich, dass der weibliche Orgasmus früher nur der Eisprung war, der durch sexuellen Kontakt mit einem Männchen ausgelöst wurde.

Vergleich der Geschlechtsorgane

Bei einer Vergleichsstudie der weiblichen Genitalien konnte man zusätzlich zur Evolution des Eisprungs auch eine Verlagerung der Klitoris erkennen. Diese ist nun aus dem Kopulationskanal herausgewandert. Dies verringert die Wahrscheinlichkeit für eine ausreichende Stimulation beim Geschlechtsverkehr.

Bei solchen Untersuchungen ist es schwierig gleichartige, also homologe, Merkmale bei unterschiedlichen Arten festzustellen. Das liegt an der Evolution. Während der Evolution kann sich das Aufgabenfeld eines Organs verändern. Dies erschwert jegliche Studien und Untersuchungen.

Hier konnten die Hormone helfen. Der spezielle Hormonausstoß brachte Forscher auf die Spur, Zusammenhänge beim Orgasmus und seiner ehemaligen Funktion zu erkennen.

 

Wenn im Bett Flaute herrscht

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Viele Paare haben nach einer gewissen Zeit Probleme im Bett. Die Luft ist raus, die Leidenschaft ist weg und nichts funktioniert so wie am Anfang der Beziehung. Der Grund dafür liegt oft in den meist verschiedenen Bedürfnissen von Frau und Mann im Schlafzimmer. Man sollte die Bedürfnisse und Wünsche des Partners nicht nur tolerieren, sondern auch auf sie eingehen.

Es kann helfen, gemeinsam über die Probleme zu reden. Die meisten Pärchen haben Probleme, richtig miteinander zu kommunizieren. Viele, vor allem junge Paare, können nicht offen über ein solches Thema reden. Das führt dazu, dass sie oft gar nicht wissen, was sich der Partner wünscht und vorstellt.

Wenn die Beziehung schon einige Jahre geht, ist die sexuelle Anziehungskraft oft nicht mehr die selbe wie am Anfang der Beziehung. Man kann man dagegen ankämpfen, indem man auf die individuellen Interessen des Partners eingeht.

Eine Studie mit über 100 Paaren

In einen Zeitraum von drei Wochen sollten die Probanden ein Tagebuch führen. Im Tagebuch berichteten die Paare über ihr sexuelles Verlangen. Zudem schrieben sie auch über die Reaktionen und Verhaltensweisen des Partners.

Aus den Tagebüchern konnte man erkennen, dass Paare, die auch außerhalb des Schlafzimmers aufeinander zugehen, die sexuelle Anziehungskraft auch nach einer jahrelangen Beziehung besser erhalten konnten. Wenn man die emotionalen Bedürfnisse des Partners kennt und stets ansprechbar ist, dann deutet das auf eine tiefes Verständnis für den Partner hin.

Laut Forschern reicht es nicht aus, nur nett zu sein. Man muss auf den Partner eingehen und seine Sorgen und Probleme kennen. Ist man immer nur nett, so kann es leicht passieren, dass man dadurch nicht auf den Partner eingeht und seine Interessen oder Probleme ignoriert.

Den Partner als besten Freund

Wenn der Partner gleichzeitig der beste Kumpel ist, dann fühlt sich die Beziehung ganz besonders an. Man geht gemeinsam durch dick und dünn und ist für einander da. Das ist etwas ganz besonderes, dass leider nicht in jeder Beziehung vorhanden ist. Man schätzt sein Gegenüber und die sexuelle Anziehung bleibt erhalten. Die Ansprechbarkeit ist eine spezielle Form der Intimität und steigert den Zusammenhalt und das Verlangen nach dem Partner. Das kann auch älteren Menschen helfen, die ähnliche Probleme auf Grund ihres Alters haben.

Intimität steigern

Die Intimität steht in enger Verbindung mit dem Verlangen nach dem Partner. Steigt man die Intimität in der Beziehung, so steigt auch das Verlangen. Wenn im Bett Flaute herrscht, sollte man sich also einfach mehr um seinen Partner kümmern und vor allem ansprechbar sein.

 

Unlust am Sex bei Frauen: Ursachen und Hilfe

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Es ist noch immer ein gesellschaftliches Tabuthema: die Unlust am Sex. So freizügig wie in den Medien auch über sexuelle Umstände berichtet wird, so tabuisiert wird die Verneinung von sexuellem Kontakt. Laut einer aktuellen Studie aus Sachsen-Anhalt, die mehr als 4500 Probandinnen befragte, haben sechs von zehn Frauen Probleme mit ihrer Sexualität. Gleichzeitig werden diese Probleme von den wenigsten Betroffenen angesprochen.

Für die Unlust an sexuellen Kontakten kommen viele Gründe in Frage. Schmerzen während des Aktes, ausbleibende Orgasmen oder das Ausbleiben von Lust – es gibt viele Gründe, die dazu führen, dass viele Frauen, aber auch Männer, ihre Sexualität als beeinträchtigt empfinden.

Gründe für Libidoverlust

Es gibt zahlreiche Gründe, die unsere Sexualität beeinflussen. Neben Stress ist der Hormonhaushalt ein wichtiger Faktor, wenn es um das sexuelle Begehren geht. Es gibt Phasen im Leben einer Frau, in denen ihre sexuelle Bereitschaft gesunken ist. Dies ist beispielsweise während den Wechseljahren oder auch während der Schwangerschaft der Fall. Auch Medikamente können die Libido hemmen. Bekannt ist diese Wirkung beispielsweise bei Antidepressiva, Beruhigungsmitteln oder Medikamenten gegen Bluthochdruck.

Auch können körperliche Gründe, wie Schmerzen währen des Geschlechtsverkehrs die Lust beeinträchtigen. Auch dafür sind zahlreiche Gründe möglich. Neben kleinen Rissen im Scheidengewebe kann auch mangelnde Erregung zu einer trockenen Scheide und damit zu Schmerzen führen.

Längerfristige Probleme erfordern Hilfe

Diese Gründe können bei vielen Betroffenen zu einer temporären sexuellen Flaute führen. Dies ist für sich genommen noch kein ernstzunehmendes Problem. Treten diese Probleme allerdings langfristig auf, dann sollten Betroffene in Erwägung ziehen ein Gespräch mit dem behandelnden Frauenarzt zu suchen. Oftmals lassen sich diese Beeinträchtigungen durch einfache Veränderungen bereits beheben. Sexuelle Unlust muss kein Tabuthema oder ein Grund zum Schämen sein. Liegen tiefgreiferende Probleme vor, dann kann auch das offene Gespräch mit dem Partner helfen Ängste abzubauen. In manchen Fällen ist die sexuelle Beeinträchtigung Ausdruck eines innerpartnerschaftlichen Problems.

 

Zum Valentinstag – Psychologische Fakten über Sex

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Pünktlich zum Valentinstag steht das Thema Liebe mit all seinen Facetten im Vordergrund. Hier nun ein paar psychologische Fakten über Sex:

  1.  Warten lohnt sich: Dean Busby und seine Kollegen von der Brigham Young University in Utah fanden in einer Studie heraus, dass Paare, die mit dem Sex bis zur Ehe warten, im Durchschnitt deutlich glücklicher sind und ihre Beziehung als stabil bezeichnen. Die Wissenschaftler befragten ungefähr 2000 Personen zwischen 19 und 71, manche Paare waren schon mehrere Jahrzehnte lang verheiratet, andere erst wenige Monate. Partner, die mit dem ersten gemeinsamen Mal bis zur Ehe gewartet hatten beschrieben ihren Sex meist als deutlich besser, als jene, die bereits vorher miteinander geschlafen hatten.
  2.  Sex macht glücklich: Zwei amerikanische Wissenschaftler befragten im Jahr 2004 etwa 16.000 erwachsene Personen für eine Studie. Sie fanden heraus: Nichts macht uns glücklicher als Sex. Würde man Sex in Geld umrechnen, so müsste jemand der keinen Sex hat etwa 40.000 € im Jahr mehr verdienen als jemand der einmal im Monat Sex hat, um genauso glücklich zu sein.
  3.  Sex hilft bei Lampenfieber: Der schottische Psychologe Stuart Brody von der Paisley Universität führte im Jahr 2006 eine Studie mit 24 Frauen und 22 Männern durch. Er bat die Probanden, ihre sexuellen Aktivitäten zwei Wochen lang zu notieren, anschließend sollten die Teilnehmer eine Aufgabe lösen, wie etwa einen Vortrag halten oder eine Matheaufgabe vor Publikum vorrechnen. Anhand der Blutwerte stellte Brody fest, dass diejenigen, die in den letzten zwei Wochen Sex gehabt hatten, am entspanntesten auf diese Stresssituation reagierten.
  4.  Sex schützt das männliche Herz: Etwa 20 Jahre lang beobachtete der Forscher Shah Ebrahim von der Universität Bristol ungefähr 2400 Männer. Sein Ergebnis: Durch einen regelmäßigen Orgasmus kann das Risiko von Schlaganfall und Herzinfarkt um bis zu 50% reduziert werden.
  5.  Wenn Frauen weinen, sind Männer weniger erregt: Eine Wissenschaftlerin aus Israel, Shani Gelstein, bat zwei Frauen während eines traurigen Films ihre Tränen in einem Gefäß aufzufangen. 50 Männer bekamen anschließend einen Streifen unter die Nase geklebt, auf manchen Streifen befanden sich Tränen, auf anderen lediglich eine Salzlösung. Das Ergebnis war erstaunlich: Die Männer mit den Tränen-Streifen beurteilten Fotos von Frauen weniger attraktiv, gaben an bei Filmen kaum erregt zu sein und ihr Speichel wies deutlich weniger Testosteron auf, als die Kontrollgruppe.
  6.  Übergewicht ist nicht gut für das Sexleben: Nathalie Bajos von der Universität Paris fand in einer Studie mit über 12.000 Teilnehmern heraus, dass Menschen mit Übergewicht nicht nur deutlich seltener Sex haben, sondern übergewichtige Männer oft auch an Erektionsstörungen leiden.
  7.  Sex und Unterwerfung gehören für Frauen zusammen: Forscher der Universität Michigan führten im Jahr 2006 eine Studie durch, bei der sie den Teilnehmerinnen verschiedene Begriffe auf einem Monitor zeigten. Die Frauen sollten reagieren, sobald sie eines der Wörter mit Unterwerfung in Verbindung brachten. Wenn zuvor jedoch ein Wort eingeblendet wurde, dass mit Sex zu tun hatte, reagierten die Probandinnen deutlich schneller. Daher schlossen die Forscher, dass Sex im Gehirn der Teilnehmerinnen den Gedanken an Unterwerfung angeregt habe.
  8.  Das weibliche Orgasmusgen: Viele Frauen haben Probleme, beim Sex zum Höhepunkt zu kommen. Ein britisches Forscherteam fand nun heraus, dass die Gene hierbei eine große Rolle spielen, die Frage, ob Frauen einen Orgasmus beim Sex haben sei somit zu etwa 34% erblich bedingt.
  9.  Je reicher der Mann, desto mehr Orgasmen: Thomas Pollet von der Universität Newcastle stellte bei einer Studie fest, dass Frauen mit einem reichen Lebensgefährten häufiger zum Orgasmus kommen. Dazu wertete Pollet eine chinesische Untersuchung aus, bei der 5000 Frauen befragt wurden.
  10.  237 Gründe für Sex: Wissenschaftler der Universität von Austin-Texas befragten 400 Personen zu ihren Gründen, Sex zu haben. Und so fanden die Wissenschaftler 237 verschiedene Motive für Sex.

 

Lustpille in USA auf dem Markt – Ärzte raten ab

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Ein rosa Pille unter dem Namen Addyi, jedoch besser bekannt unter dem Spitznamen „Viagra für Frauen“ kommt nun auf den US-amerikanischen Markt. Viele Gynäkologen sind jedoch eher skeptisch und warnen vor dem neuen Arzneimittel. Bereits zweimal hatte die Firma von Addyi versucht eine Genehmigung für den US-Markt zu erlangen, zweimal war sie gescheitert, im August hat es dann schließlich doch geklappt. Die Hersteller Sprout Pharmaceuticals waren hellauf begeistert und haben direkt eine große Werbekampagne gestartet.

Zahlreiche Fachleute glauben jedoch nicht an einen großen Erfolg des Medikaments, weder im unternehmerischen Sinn, noch im Bezug auf seine Wirksamkeit. Die schwierige Anwendung und die vielen Nebenwirkungen werden es vielen Frauen nicht wert sein, erklärt die Sex-Therapeutin Leonore Tiefer der New York Times.

Sexuelle Unlust weit verbreitet

Andererseits sei es bereits höchste Zeit, dass ein Lustmittel für Frauen auf den Markt käme, sagt die Gynäkologin Karen Adams von der Universität Oregon. Denn zwischen vierzig und fünfzig Prozent aller Frauen leiden laut Studien an einer sexuellen Störung. Das ist eine immens hohe Zahl und auf dem Pharma-Markt hat sich in dieser Hinsicht bisher vergleichsweise wenig getan.

Die „Pink Viagra“ stammt ursprünglich aus Deutschland, nachdem das Pharmaunternehmen aus Rheinland-Pfalz von den US-Behörden keine Genehmigung erhalten hatte, wurde das Patent für die Pille von Sprout Pharmaceuticals abgekauft. Als diese dann im August endlich die Genehmigung bekamen, wurden sie sofort vom Pharmariesen Valeant geschluckt.

Ähnliche Wirkung wie Antidepressiva

Der Wirkstoff der Tabletten heißt Flibanserin und wurde ursprünglich zur Linderung von Depressionen entwickelt. Seine luststeigernde Eigenschaft wurde nur zufällig entdeckt. Auch wenn es diesen Spitznamen trägt, so ist das Medikament jedoch nicht mit Viagra-Tabletten für Männer zu vergleichen. Die kleinen blauen Pillen haben eine direkte Wirkung auf den Körper. Doch bei Frauen geht es oftmals nicht darum, dass sie „nicht können“, sondern vielmehr, dass sie keine Lust haben und beim Sex keinen Spaß empfinden. Das kann sehr belastend für beide Partner einer Beziehung sein.

Addyi soll also diesen Frauen helfen, ihre Lust wiederzugewinnen. Ähnlich wie ein Antidepressivum wirkt das Medikament durch Botenstoffe im Gehirn. Während Viagra bei fast 100 Prozent der Männern Wirkung zeigt, ist Addyi viel ineffizienter und gefährlicher. Die Tabletten wirken nur bei jeder zehnten Frau und können starke Nebenwirkungen hervorrufen. Außerdem muss die Einnahme täglich und über mehrere Wochen hin erfolgen, damit eine Wirkung einsetzt.

Besser Paartherapie als starke Nebenwirkungen

Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Schwindel oder Übelkeit treten häufig auf und während der Einnahme sollte auf Alkohol verzichtet werden, da dies die Beschwerden erhöhen könnte. In den USA ist das Medikament rezeptpflichtig und die Packung ist mit eindringlichen Warnhinweisen ausgestattet. Ein möglicher Verkauf in Deutschland ist bisher noch nicht bestätigt. Gynäkologen wie Karen Adams raten ihren Patientinnen von einer überstürzten Einnahme dieses Produktes ab und auch zahlreiche andere Fachleute sind der Meinung, eine Paartherapie sei in jedem Fall einer medikamentösen Behandlung vorzuziehen. Denn nicht selten lägen die Gründe einer sexuellen Störung in der Beziehung selbst.

 

Oxford-Studie verrät die beste Uhrzeit für guten Sex

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Eine neue Studie belegt: Es gibt eine perfekte Uhrzeit für Sex. Auch die beste Aufsteh- und Schlafenszeit für jede Altersgruppe haben Schlafexperten der Universität Oxford untersucht. 20-Jährige sollten demnach nachmittags miteinander schlafen, 40-Jährige hingegen eher abends.

Der perfekte Zeitpunkt

Der Schlafexperte Paul Kelley berichtete der Zeitung „Daily Mail“, dass es für jeden Menschen einen perfekten zeitlichen Tagesablauf gebe, dieser sei abhängig vom Alter und dem damit verbundenen Biorhythmus. Junge Menschen zwischen 20 und 30 sollten der Studie zu Folge um 15 Uhr nachmittags Sex haben. Menschen zwischen 30 und 40 hingegen schon morgens früh um 8 Uhr. Sind sie jedoch über 40, so scheint 22.20 Uhr die perfekte Zeit für ein bisschen Zweisamkeit zu sein.

Junge Menschen sind nachmittags am fittesten

Der ideale Zeitpunkt zum Aufstehen für 20-Jährige liegt laut der Studie bei 9.30 Uhr. Um diese Uhrzeit überwiege das Hormon Orexin, auch Wachmacher-Hormon genannt. Stehen junge Menschen früher auf, verhindert das Hormon Melatonin einen wachen Start in den Tag. Da die aktivste Phase sich somit nach hinten verschiebt, ist 15 Uhr der ideale Zeitpunkt für Sex bei 20-Jährigen. Zu dieser Zeit sind sie am fittesten. Gegen 1 Uhr in der Nacht sollte sie dann idealerweise schlafen gehen.

Frühes Vergnügen für Dreißigjährige

Da sich laut Kelley Gehirn, Lunge und Muskeln zwischen 20 und 30 Jahren stark verändern und der Alterungsprozess einsetze, ändere sich auch der ideale Tagesrhythmus eines Menschen. Bereits um 8.10 Uhr sollten 30-Jährige aufstehen und ihren Tag sogleich mit Sex beginnen, rät die Studie. Das erste Tageslicht erhöhe den Testosteronspiegel. Doch wer so früh aufsteht, darf auch nicht zu lange wach bleiben: Für Dreißigjährige endet der Tag am besten um 23.40 Uhr.

Direkt vor dem Schlafengehen für alle über 40

Kelley rät allen Personen in den Vierzigern dazu, um 7.50 Uhr aufzustehen und bereits um 22.20 Uhr ins Bett zu gehen. Sex haben sie idealerweise direkt vorm Schlafen. Durch den Sex wird das Hormon Oxytocin erzeugt und setzt Glückshormone frei. So ist man entspannt und kann schneller einschlafen.

Mit steigendem Alter immer früher

Je älter die Menschen sind, desto früher sollten sie der Studie zu Folge aufstehen und desto früher am Abend sollten sie miteinander schlafen. Über 50-Jährige sollten demnach gegen 22 Uhr Geschlechtsverkehr haben. Über 60-Jährige schon gegen 20 Uhr, da sie bereits um 6.30 Uhr aufstehen sollten. Glücklich und müde können sie sich dann gegen zehn Uhr abends schlafen legen.

 

Sadomasochismus, das Spiel mit der Macht

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In vielen sexuellen Beziehungen existiert eine gewisse Neigung zu Macht- oder Gewaltinszenierungen. Zwar gilt dies in der Sexualmedizin immer noch als Abweichung, viele Forscher sind inzwischen aber der Meinung, dass einvernehmlicher Sadomasochismus zum normalen Sexualverhalten zählt.

Wer praktiziert Sadomasochismus?

Der Kreis von Menschen, die SM praktizieren ist nicht mehr klein. SM Netzwerke gibt es praktisch überall auf der Welt. Auffällig dabei ist, dass die meisten Mitglieder in diesen Netzwerken der oberen Mittelschicht angehören. Das Internet ist voll mit Foren, Clubs und Freundeskreisen, die es zum Teil schon seit vielen Jahren gibt. Dabei ist es durchaus so, dass schlagfertige Lust- und Fesselspiele in einer Zweierbeziehung inzwischen zum erotischen Alltag gehören. Da die Lust an SM Praktiken in der Gesellschaft noch immer als bizarr oder zumindest bedenklich gilt, gehen die wenigsten Paare damit an die Öffentlichkeit.

Was versteht man unter SM?

Sadomasochismus, kurz SM, ist das sexuelle Verlangen, einer anderen Person Schmerzen zuzufügen oder sie zu demütigen. Aber auch die Lust daran, selbst Schmerzen und Demütigungen durch eine andere Person zu ertragen. Absolutes Gebot bei allen SM Praktiken ist aber, dass alles einvernehmlich geschieht!

Welche Praktiken gibt es im Sadomasochismus?

Die Praktiken des Sadomasochismus drehen dabei zum einen um Bondage & Discipline, darunter versteht man Fesselspiele und Züchtigungen und zum anderen Dominance & Submission, was für Beherrschung und Unterwerfung steht.

Für alle Beteiligten gilt hier das ungeschriebene Gesetz, dass alles bei klarem Verstand und einvernehmlich geschieht. Alles andere wird als gewalttätiger Angriff gesehen und in der Szene strikt abgelehnt.

Das Spiel mit der Macht

Die Lust an Macht- und Schmerzspielen wird quer durch alle Gesellschaftsschichten praktiziert. Wobei Masochismus offenbar beliebter ist als Sadismus. Bei Befragungen in einschlägigen Clubs gaben die SM Fans an, devote, also unterwürfige Partner zu bevorzugen. Die Forschung geht davon aus, dass dies als Ventil für den Stress und die Verantwortung im Beruf dient. Denn dort ist Schwäche nicht erwünscht. Untersuchungen zufolge ist die Zahl der Masochisten unter den Geschlechtern gleich verteilt. Auch sind die Rollen nicht starr. Man kann also durchaus von der dominanten Rolle in die Rolle des Unterworfenen wechseln und umgekehrt. In der Regel entdecken SM Fans ihre Vorliebe erst im Erwachsenenalter. Es gibt aber auch solche, die ihre Neigung schon in der späten Kindheit oder der Pubertät für sich entdecken.

Ein Wort und alles ist beendet!

Bei aller Härte und Dominanz, das Spiel mit der Macht findet sofort ein Ende, wenn das entsprechende Safeword oder eine vorher vereinbarte Geste verwendet wird. Das ist besonders dann wichtig, wenn einer der Partner gefesselt oder geknebelt ist. Der devote Partner, der auch als Sub oder Bottom bezeichnet wird, muss jederzeit die Möglichkeit haben, dem Dom oder Femdom gegenüber das Spiel zu beenden. Überhaupt spielt Vertrauen und Verlässlichkeit in SM Kreisen eine große Rolle. Nur wenn man sich auf den Partner verlassen kann, können die Praktiken nicht aus dem Ruder laufen.

Die Suche nach dem Kick

Viele fragen sich sicher, wo der Kick bei SM Praktiken liegt. Nun die Forschung vermutet, dass jeder Mensch unterschiedliche Schwellen für die optimale sexuelle Erregung besitzt. Bei Sadomasochisten liegt diese Schwelle offenbar höher, sie suchen daher nach stärkeren Reizen.

 

Vorzeitiger Samenerguss: Ejaculatio praecox ist keine Krankheit!

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Die heutige Erotik-Branche mit ihren einschlägigen Filmproduktionen vermittelt Männer das Idealbild eines hoch potenten und vor allem ausdauerndem Liebhabers, dessen einzige Erfüllung und Aufgabe in der Befriedigung der Frau liegt – welche sich natürlich auch nichts tolleres als einen stundenlangen Akt vorstellen kann. Dass diese Illusion meilenweit an der Realität vorbeischießt, ist den erfahrenen Männern und Frauen durchaus bewusst.

Doch vor allem junge und sexuell noch relativ unerfahrene Männer fühlen sich durch solche Archetypen schnell verunsichert. Schätzungen zufolge leidet nämlich jeder fünfte Mann an Ejaculation praecox – dem frühzeitigen Samenerguss. Doch auch diese Zahl sollte man nicht unreflektiert aufnehmen und akzeptieren, denn eine differenzierte Sichtweise ist gerade bei einem solch sensiblen Thema wie einer Sexualstörung unabdingbar.

Wann handelt es sich um einen frühzeitigen Samenerguss und wann ist ein Arztbesuch sinnvoll?

Bei Aussagen wie „jeder Fünfte leidet unter vorzeitigem Samenerguss“ sollte man sich als Leser sofort die kritische Frage stellen, was denn „vorzeitig“ genau bedeutet. Ist eine Ejakulation nach zwei Minuten „zu früh“? Wenn beide sich auf einen langen romantischen Abend gefreut haben vielleicht. Diese Einschätzung ist allerdings immer an die Situation gebunden. Der vorzeitige Samenerguss liegt also im Ermessen des Betrachters und ist stark vom subjektiven Empfinden der Sexualpartner abhängig. Ist die sexuelle Zufriedenheit beider Partner oder eines Partners in Gefahr, so sind Beziehungskonflikte vorprogrammiert.

Aus diesem Grund raten Mediziner in einem Fall des Qualitätsverlustes im Sexualleben immer zur Konsultation eines Arztes und oft auch eines Paartherapeuten. Die Ursache für diese häufige Sexualstörung ist nämlich nur in den wenigsten Fällen organischer Natur. Meist kann die Harmonisierung von Verhaltensweisen der Sexualpartner zu einer deutlichen Verbesserung der Situation führen und auch das Erlernen bestimmter Techniken zum Hinauszögern der Ejakulation kann von einem Therapeuten sinnvoll begleitet werden.

Eine Kampagne zum Thema Ejaculatio praecox

Eine Großkampagne zum Thema hat der Pharmakonzern Berlin-Chemie ins Leben gerufen. Das Unternehmen bietet seit dem Jahr 2009 einen Wirkstoff namens Dapoxetin an, welcher zur medikamentösen Behandlung des frühzeitigen Samenergusses eingesetzt werden kann und betroffenen Männern Hoffnung machen soll. Beworben wird das Medikament sowohl auf auffälligen Plakatwänden als auch auf der dazugehörigen Internetseite späterkommen.de. Das deutsche Recht verbietet zwar die Bewerbung von verschreibungspflichtigen Medikamenten, erlaubt aber das Bereitstellen medizinischer und patientenorierter Informationen.

Berlin-Chemie hat diese Lücke optimal genutzt. Die Kampagne spricht vor allem den emotionalen Aspekt und auch die psychischen Belastungen an, die für einen Mann oft mit dem vorzeitigen Samenerguss einhergehen: Auf feuerroten Plakaten schauen zwei Strichmännchen enttäuscht in seine Hose. Enttäuschung, Bloßstellung, Versagensangst – das sind die negativen Emotionen, die hier zu Werbezwecken angetriggert werden. Doch was kann die medikamentöse Therapie mit Dapoxetin tatsächlich leisten? Nach derzeitigem Ermittlungsstand lediglich eine Verzögerung der Ejakulation um zwei Minuten. Andere Methoden, wie das Anwenden von betäubenden Salben in Verbindung mit Kondomen oder bestimmten Techniken zur Reizkontrolle erzielen hier bei weitem bessere Ergebnisse. Der fahle Beigeschmack des Geschäftemachens mit der Verzweiflung der Betroffenen drängt sich leider auch bei diesem medizinischen Produkt – ähnlich wie bei Diät-Pillen – unweigerlich auf.

 

Sex sells – Der Porno-Trend

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Die berühmt-berüchtigte „Sexuelle Revolution“ liegt mehr als vierzig Jahre zurück. In dieser Zeit hat sich Sexualität vom Tabu zum Verkaufsschlager entwickelt. Inzwischen ist es schon seit Jahrzehnten normal, dass die Werbung für alle möglichen und unmöglichen Produkte und Dienstleistungen mit mehr oder minder unverhohlenen sexuellen Anspielungen verbunden wird.

Von unverhüllter nackter Haut bis zum subtil gemeinten aber eher peinlich anmutenden Gebrauch aller Arten phallischer Gegenstände reicht die Palette. Für einen bestimmten Teil des Zeitungs- und Zeitschriftenmarktes gehören tiefe Dekolletees oder noch weniger bekleidete Frauen zum alltäglichen Erscheinungsbild ihres Titel-Layouts. Und im Zuge der Emanzipationsbewegungen und -bestrebungen dürfen auch längst Männer – wenn auch in geringerem Maße – für Werbung und Illustrierten-Covers Hemden und Hosen fallen lassen.

Die Rechnung mit dem Sex geht immer auf, denn Sexualität ist einfach einer der stärksten menschlichen Triebe und ist zu sehr mit dem Unbewussten verbunden, als dass man sich auch mit dem größten Bewusstsein auf dieser Ebene vor Beeinflussung schützen könnte. Allerdings weisen Psychologen und Sexualwissenschaftler darauf hin, dass die ständige Präsenz von sexualisierenden Bildern zu einer Art Überreizung führen kann.

Da wir als soziale Wesen wissen, dass wir unseren Trieben nicht einfach überall und jederzeit freien Lauf lassen können, müssen diese unterdrückt, die diesbezüglich eingehenden Reize ausgeblendet werden. Damit geraten die Menschen in einen permanenten Verdrängungszwang, der auch dann noch funktioniert, wenn sie privat sind und intim sein dürfen. Die Lust an der Lust wird durch die Übersättigung gebremst.

Zur Schau gestellte Nacktheit ist außerdem nicht wirklich erotisch. Die totale Enthüllung lässt keinen Raum für die Phantasie, auf der Erotik basiert. Und wo keine Phantasie gebraucht wird, hat die Lust ebenfalls keine guten Karten. Denn das Gehirn eines Menschen ist noch immer sein größtes Sexualorgan. Deshalb ist auch Rita Hayworth, die sich im Film „Gilda“ zum Lied „Put the blame on Mame, boys“ gekonnt einen Handschuh auszieht, wesentlich erotischer als eine Stripperin, die sich auf einer Bühne zur Musik vollständig entblößt.

 

Susanne John: Im Interview über Geschlechterrollen, Lust und Leidenschaft

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Eine leidenschaftliche Liebe – wer wünscht sich das nicht? Im Interview mit der sympathischen Vistano-Beraterin Susanne John erfahren wir viele interessante Hinweise zum Thema der Partnerschaft im allgemeinen und detaillierte Tipps bezüglich spezifischer sexueller Probleme.

Man(n) sollte die Lust entspannt sehen und ohne Leistungszwang

„Es ist ein ebenso altes wie dummes Vorurteil, dass Frauen ‘nichts vom Sex haben’. Doch es ist ebenso ein Vorurteil, dass er für sie das Wichtigste an einer Beziehung ist. Es gibt unendlich viele Wege für Männer, zärtlich zu einer Frau zu sein, ohne dazu den Penis einzusetzen. Sie gemeinsam zu ergründen, macht beiden Spaß. So kann man Lust entspannt und ohne Leistungszwang genießen“, rät die Psychologin. „Wenn man diesen Weg zusammen beschreitet, findet der Mann zu der Konstitution zurück, die er als normal empfindet. Das ist nur eine Frage der Zeit.“ Manche Männer, die lange Zeit keine körperliche Beziehung mehr hatten, müssen sich erst wieder daran gewöhnen. Wer sich an Selbstbefriedigung und das „Kino im Kopf“ als Stimulation gewöhnt hat, muss gegebenenfalls die reale Situation erst wieder schätzen lernen. Andere Männer geraten in einen Rollenkonflikt, wenn sie ihre Partnerin als zu dominant empfinden. Auch das erzeugt Stress, der sie sexuell einschränken kann.

Moderne Geschlechterrollen können verunsichern

„Die Geschlechterrollen spielen sicher noch immer eine große Rolle in diesem Zusammenhang. Möglicherweise ist sie sogar bedeutender als früher, als die Definition von Männlichkeit in der Gesellschaft klarer war“, gibt die Psychologin zu bedenken. Bei einer Bandbreite möglicher Modelle von „Softi“ bis „Macho“ ist es für viele kompliziert, sich eindeutig mit einer Rolle zu identifizieren. In ihrer Beratungspraxis erlebt Susanne John viele Männer, die sich mit sexuellen Problemen an sie wenden. „Es ist vielleicht einfacher für Männer, sich damit einer Frau gegenüber zu öffnen. Ihr wird generell mehr Empathie unterstellt. Ein anderer Mann, selbst wenn es ein Therapeut ist, wird oft als Konkurrent empfunden. Einem anderen Mann gegenüber kommt eher das Gefühl auf, versagt zu haben. Natürlich ist das Unsinn. Versagen ist etwas ganz anderes.“

Die Partnerin nicht als Teil des Problems sehen, sondern als Teil der Lösung akzeptieren 

Die Heilpraktikerin ermuntert Männer mit sexuellen Problemen dazu, sich vor ihren Partnerinnen nicht zu verschließen. Alles, was eine Beziehung betrifft, ist dadurch eine Sache von zwei Menschen. „Es ist zunächst egal, was die Ursache für sexuelle Störungen bei einem Mann ist. Wenn er in einer Beziehung lebt, ist das etwas, das beide angeht. Ideen wie ‘es ist mein Körper, also muss ich mich allein darum kümmern’ sind wenig hilfreich. Sie machen die Partnerin zu einem Teil des Problems. In Wahrheit ist sie aber ein Teil der Lösung, wenn sie dazu eine Möglichkeit bekommt. Jede Krise ist auch eine Chance für die Partnerschaft, an ihr zu wachsen.“ In offenen Gesprächen können die jeweiligen Ursachen für erektile Dysfunktionen identifiziert werden. Damit ist der erste und entscheidende Schritt getan.

Übungen und gezielte Aufgaben der Psychologin können dazu beitragen, das eigene Verhalten zu verändern. Ein Wechsel der Perspektive ist mitunter schon genug, um gemeinsam mit der Partnerin zu einer Lösung zu kommen. Sind die Hintergründe der sexuellen Störung doch komplexer oder tiefer in der Psyche des Mannes verborgen, kann eine Therapie oder Psychoanalyse helfen. Den Griff zu chemischen Erektionshilfen sieht Susanne John nicht als Lösung an. „Es ist eine Form des Selbstbetrugs. Eine Wirkung wird erzeugt, aber weder durch den Mann, noch durch seine Partnerin. Wichtig ist, dass er sich den Ursachen der Störung stellt, gemeinsam mit der Partnerin. Nur so kann dauerhaft die gewünschte Veränderung eintreten.“

10 Tipps, um mehr Schwung ins Sexleben zu bringen

Gibt es eigentlich so etwas wie „allgemeingültige Ratschläge für ein gelungenes Sexualleben“? Welche 10 Tipps kann die Vistano-Experten Paaren mitgeben, um ihr Sexleben in Schwung zu halten? „Natürlich gibt es viele Möglichkeiten, miteinander ein erfülltes Sexualleben zu haben. Es sind mindestens so viele, wie es Menschen auf der Welt gibt. Einige auszuwählen bedeutet daher immer eine starke Einschränkung“, schickt die Psychologin voraus und empfiehlt dann

1. Sex an anderen Orten, nicht nur im Bett. Am besten für eine gewisse Zeit ausschließlich andere Orte wählen, auch öffentliche, wenn man Nervenkitzel mag.

2. Der Partnerin oder dem Partner die eigenen erotischen Träume erzählen und gemeinsam auszuprobieren, was sich umsetzen lässt.

3. Die Partnerin oder den Partner immer wieder einmal daran erinnern, dass man nicht ihr oder sein Besitz ist. Ein kleiner Fremdflirt, der ein wenig eifersüchtig macht, schafft dafür Bewusstsein. Außerdem steigert er das Selbstwertgefühl und macht Spaß.

4. Gegenseitig den Körper der/des Anderen nicht nur beim Sex genießen: sich gegenseitig massieren, mit ätherischen Ölen und allem, was dazu gehört.

5. Rollenspiele spielen, einfach einmal gemeinsam andere Charaktere und Situationen ausdenken und ausleben.

6. Romantische Momente im Bad miteinander erleben.

7. Sich mit der Partnerin oder dem Partner in einer fremden Stadt verabreden. Dazu getrennt anreisen, sich im Hotel treffen wie Fremde, die Nacht miteinander verbringen, vielleicht sogar getrennt wieder abreisen.

8. Partnertausch oder einen bewussten One-Night-Stand versuchen.

9. Die Partnerin oder den Partner überraschen – mit Ideen, mit Dessous, mit einer Runde „Strip-Poker“ …

10. Auch einmal frivol sein; z.B. ihm oder ihr bei einer Party vor anderen Menschen verraten, dass man keine Unterwäsche trägt.

Wichtig ist nicht, was man tut, sondern wie man es tut und mit wem 

Die einzige allgemeingültige Regel für ein befriedigendes Sexualleben in der Partnerschaft ist, dass man Dinge mit dem Menschen tut, den man liebt. Auf der Basis von Liebe, Vertrauen und Respekt ist alles möglich, worauf sich die Beteiligten einigen können. Also sollte man immer offen für die Partnerin oder den Partner sein, für ihre oder seine Ideen und Wünsche. Das bedeutet nicht, alles zu akzeptieren. Doch es bedeutet, über alles sprechen zu können. Guter Sex in einer Beziehung ist befriedigender Sex. Befriedigender Sex kennt keine Maßstäbe und unterliegt keinem Zwang. Er ist das gemeinsam gestaltete Intimleben einander liebender Menschen. Also ist er so aufregend wie sie, so laut oder leise wie sie, so zärtlich oder stürmisch wie sie.

 

Susanne John: Im Interview über Partnerschaft, Liebe und Besessenheit

Wie stark Sex die Paarbindung beeinflusst


Im Interview schildert uns Vistano-Beraterin Susanne John ihre täglichen Gesprächserfahrungen aus den viel diskutierten Bereichen Partnerschaft und Sex. Die Malerin hat sich schon in den 1980er Jahren mit Tarot als Medium zur Öffnung des Unbewussten befasst. Dadurch hat sie ihren persönlichen Zugang zur Psychologie gefunden. Sie ist inzwischen als anerkannte psychologische Heilpraktikerin tätig. Ihre Schwerpunkte liegen dabei im Bereich der Paar- und Sexualberatung. Neben der täglichen Beratungsarbeit bereitet sie die Eröffnung einer eigenen Praxis vor, in der sie auch ihre Liebe zur Kunst mit der zur Psychologie verbinden wird. Wir baten Sie um ihre Einschätzung der Situation und um einige Antworten auf aktuelle Fragen zum Thema „Sex in Partnerschaften“.

Liebe und Partnerschaft sind ein Prozess, an dem beide mitwirken müssen

„Beide Beteiligten in einer Beziehung müssen verstehen, dass Liebe und Partnerschaft Prozesse sind. Das bedeutet gemeinsame Arbeit und es bedeutet immer auch Veränderung“, erinnert Vistano-Beraterin Susanne John. Menschen bleiben nicht stehen, sie entwickeln sich. In der Partnerschaft kann das bedeuten, sich aufeinander zu, parallel oder voneinander weg zu bewegen. Nur wer miteinander im Gespräch bleibt, erkennt, wohin die Reise geht. Das gilt für alle Aspekte des Zusammenlebens, auch für die Sexualität. „Sex ist ein Grundbedürfnis wie Essen oder Trinken. Dabei sind der Appetit und die Geschmäcker ebenso verschieden.

Auf Dauer kann man hier nur sichere Gemeinsamkeiten finden, indem man sich darüber austauscht. Das kann auch heißen, gemeinsam zu experimentieren. Sex sollte weder als Verpflichtung angesehen werden, noch als zu erbringende Dienstleistung. Er soll vielmehr von beiden gleichermaßen als schön erlebt werden und einfach Spaß machen. Man darf dabei auch miteinander lachen. Manche Dinge sind gut, manche sehr gut – andere gehen daneben. Das ist normal“, so die Psychologin. Was, wenn nun aber ein Partner Wünsche oder Vorlieben hat, die vom anderen nicht geteilt werden? Vielleicht werden sie sogar vom Partner als „nicht normal“ eingestuft oder als nicht stimulierend empfunden. Sollte man sich dann trennen?

 

Die Symptome und der Verlauf von Sexsucht

Wie stark Sex die Paarbindung beeinflusst


Analogien zu anderen Süchten

Die Symptome der Sexsucht sind vergleichbar mit den Anzeichen aller nicht-stoffgebundenen Süchte. Ein deutliches Anzeichen ist die Steigerung der „Dosis“. Der Betroffene steigert seine sexuelle Aktivitäten ständig. Was mit zweimaligem Sex begann, kann daher eine tagesfüllende Tätigkeit werden. Zudem sind die Gedanken ständig bei der Sexualität und der Süchtige sucht ständig nach neuen Möglichkeiten. Sind diese nicht vorhanden, befriedigt sich die Person einfach selbst. Eine echte Befriedigung entsteht dadurch allerdings nicht. Verzichtet der Süchtige, dann fühlt er sich leer und kann sogar Ängste entwickeln.
Soziale Probleme entstehen

Ein weiteres Problem ist in sozialer Hinsicht gegeben. Personen in einer Partnerschaft suchen den Kontakt zu ihrem Partner, der daraufhin abwehrend reagiert. Sex wird zur Belastung und Probleme in der Partnerschaft treten auf. Diese können dann sogar zur Trennung führen. Mit zunehmendem Suchtdruck kommt es zudem zu Störungen in beruflicher Hinsicht, die dann zu finanziellen Problemen führen. Die finanzielle Situation verschlechtert sich, da der Süchtige Geld in die eigene Sucht investiert und beispielsweise Prostituierte aufsucht.

Kontrollverluste

Die Kontrolle über die Sexualität geht verloren. Zwar leiden die Betroffenen stark unter ihrer Sucht. Allerdings ist ein Zwang vorhanden, der sie immer wieder zu der Handlung treibt. Der Sex kann nicht mehr begrenzt werden und muss ständig ausgelebt werden. Negative Folgen sind dem Süchtigen zum großen Teil bewusst, wodurch er versucht, enthaltsam zu leben. Dies gelingt allerdings nicht, so dass der Kreislauf weiterhin fortgeführt wird.

Ein Ersatz wird gesucht – Von wirkungslosen Fantasien

Häufig werden sexuelle Fantasien entwickelt, die dann als Puffer dienen sollen. Dadurch – so hofft der Süchtige – werden die Probleme verringert. Gerade in Situationen, in denen negative Gefühle vorhanden sind, wird dieser Versuch unternommen, ohne dass er eine wirkliche Wirkung hat. Der Drang wird größer, bis er schließlich ausgelebt wird. Am Ende des Vorgangs stehen dann Schuldgefühle und es kommt zu einer inneren Leere.

Viel Raum im täglichen Leben und ein Gewichtsverlust

Sex nimmt den wichtigsten Platz im Leben ein. Die gesamte Freizeit wird darauf verwendet, die Handlungen auszuführen. Da die Anstrengungen enorm sind, ist auch die Erholung zwischen den Handlungen ein großer Teil der Freizeitplanung.

Sexualität verbraucht viel Energie. Daher nehmen die Betroffenen häufig stark ab oder müssen sehr viel Essen, um das Gewicht zu halten.

Steht kein Partner zur Verfügung, dann wird häufig ein Bordell besucht. Auch Parkplatzsex und andere anonyme Orte werden aufgesucht. Damit versucht der Betroffene, seine Sucht zu verbergen, was ihm teilweise gelingt, da ihn niemand kennt. Häufig werden die Betroffenen selbst zum Dienstleister und gehen in die Prostitution. Auch Sexhotlines und Ähnliches werden immer wieder angerufen und dienen als Ersatz für die Intimität mit einer realen Person.

Kriminalität gehört auch zu dieser Sucht

Auch kriminelle Handlungen gehören zum Erscheinungsbild. Häufig vertreten ist der Voyeurismus oder der Exhibitionismus. Zudem sind auch sexuelle Handlungen an minderjährigen im Spektrum vorhanden. Dies führt zu Konflikten mit dem Gesetz und häufig kommt es zu massiven Strafen, da die Handlungen auch ausgeführt werden, wenn die negativen Folgen bereits eingetreten sind.

Vom Anfang zum Ende – Der Verlauf

Der Verlauf der Sucht ist linear zu sehen. Häufig beginnt alles ganz harmlos und kann noch kontrolliert werden. Nur langsam steigt die Anzahl der sexuellen Handlungen, so dass sie kaum bemerkt wird. Die Betroffenen selbst sind kaum in der Lage ihre Sucht zu bemerken. Die Partnerschaft ist häufig noch nicht gestört und die sexuellen Handlungen können in einem akzeptierten Rahmen stattfinden. Problematisch wird die Sucht daher erst, wenn der Partner keine Lust hat. Ist die Sucht bereits stark genug, kommt es zur Selbstbefriedigung und später wird dann ein Ersatzpartner aufgesucht.

Schließlich nimmt der Sex einen immer größeren Raum im Leben ein, bis er schließlich alles bestimmt. Die Partnerschaft leidet und es kommt zu einer sozialen Isolation. Schließlich verlieren viele Menschen ihre Arbeit und alles wird unkontrolliert. Durch ständig wechselnde Sexualpartner steigt die Gefahr für Geschlechtskrankheiten. Der Körper ist vollkommen leistungsunfähig. Finden sich keine passenden Möglichkeiten, dann wird die Sucht in der Öffentlichkeit gezeigt. Hier kommt es dann zu den Straftaten. Erst zu diesem Zeitpunkt wird dann die Erkrankung bemerkt und kann therapiert werden.

Sexsucht - Sozialer Abstieg und finanzieller Ruin

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Die Konsequenzen sind umfassend

Die Sexsucht ist nicht nur emotional und körperlich belastend. Vielmehr zieht sie sowohl soziale wie auch finanzielle Folgen nach sich. Dies ist ein Resultat der Natur dieser Problematik, die nach wie vor gesellschaftlich ein Tabu ist. Die Folgen können alle Lebensbereiche betreffen und führen sehr häufig zu strafrechtlichen Konsequenzen – auch wenn dies auf den ersten Blick nicht nachvollzogen werden kann.

Von inneren Konflikten und persönlichen Folgen

Die Sucht nach Sex hat nicht nur Konsequenzen, die nach außen gut sichtbar sind. Vielmehr entwickeln die Betroffenen starke Schuldgefühle, die immer nach den sexuellen Handlungen auftreten. Sie kennen ihre Situation und können sich nicht dagegen wehren. Dadurch entstehen sehr oft Selbstvorwürfe. Und auch Depressionen sind oft anzutreffen, denn die Personen haben nicht die Möglichkeit sich zu wehren und verlieren alles. Aufgrund des Themas haben die Süchtigen ein ausgeprägtes Schamgefühl. Sie können nicht über ihre Probleme reden und müssen sich folglich aus der Gesellschaft zurückziehen. Die Isolation lässt die Süchtigen sehr schnell vereinsamen. Sie sind alleine mit ihrem Problem und Menschen mit ähnlichen Problemen zu finden, erscheint ihnen häufig aussichtslos. Schließlich ist der Gedanke sehr oft vertreten, dass es keine anderen Menschen mit gleicher Sucht gibt. Ein Gedanke, der noch dadurch verstärkt wird, dass das Thema auch in der heutigen Gesellschaft noch immer nicht öffentlich diskutiert wird.

Wenn der Partner geht

In der Partnerschaft treten massive Probleme auf. Was anfangs noch als Schmeichelei empfunden werden kann, wird zu einer Belastung. Der tägliche Sex steigert sich und wird plötzlich der bestimmende Faktor der Beziehung. Der Partner zieht sich zurück und steht der Sexualität kritisch gegenüber. Während der Süchtige häufig Sex möchte, will der Partner seine Ruhe. Die Belastung nimmt zu, denn der Betroffene versucht mit allen Möglichkeiten, seine Sexualität auszuleben. Wird das Verlangen durch den Partner nicht befriedigt, dann befriedigt er sich selbst. Der Partner entfernt sich immer weiter und es kommt meistens zur Trennung. Der erste Schritt in die vollständige Isolation ist vollzogen.

Vereinsamung und Isolation

Zugleich zieht sich der Betroffene auch von Freunden und anderen gesellschaftlichen Kontakten zurück. Er vereinsamt. Sein einziger Gedanke gilt dem Sex und wie er ihn bekommen kann. Die Freunde ziehen sich zurück, da der Kontakt nicht gesucht wird. Zugleich nehmen auch die beruflichen Kontakte ab. Die Folge ist, dass es keine Menschen mehr im Umfeld gibt, die sich für die Situation und den Menschen interessieren.

Der berufliche Abstieg ist vorprogrammiert …

Aufgrund der Sexsucht kommt es schließlich zu einer Vernachlässigung des Berufs. Die Arbeit wird nicht korrekt erledigt und die Zuverlässigkeit nimmt ab. Der Betroffene konzentriert sich auf seine Sucht und deren Befriedigung. Daher werden die Süchtigen für die Unternehmen häufig untragbar, wodurch sie ihre Arbeit verlieren. Dadurch geraten sie auch finanziell in Bedrängnis. Der Lohn entfällt und die staatlichen Leistungen sind weit geringer, als der Lebenswandel verlangt.

… und Schulden häufen sich an

In vielen Fällen nehmen die Betroffenen zudem Prostituierte in Anspruch. Hierfür wird sehr viel Geld ausgegeben. Dadurch müssen andere Bereiche vernachlässigt werden, wie der Kauf von Lebensmitteln. Da der Süchtige ohnehin bereits einen stark erhöhten Energiebedarf hat, nimmt er ab. Der Geldbedarf bleibt in dieser Zeit hoch, wodurch häufig Schulden angehäuft werden, die von den Betroffenen nicht bewältigt werden können. Mahnbescheide und Pfändungen sind häufig die Folge. Die gesellschaftliche Stellung schwindet und das Niveau wird immer geringer. Häufig kommt es zu Betrugsfällen, um neues Geld zu beschaffen. Die Verdienstangaben werden manipuliert oder falsche Tatsachen werden angesprochen. Dadurch erhalten sie Geld und machen sich strafbar.

Wenn die Strafe zur Befreiung wird

Schließlich suchen die Süchtigen häufig Ersatzhandlungen. Hier ist die Entblößung in der Öffentlichkeit, sexuelle Belästigung oder sexuelle Handlungen mit Minderjährigen zu erwähnen. Was anfangs mit geringen Strafen verfolgt wird, kann später zu einer hohen Strafe werden. Bis es zu einer Straftat kommt, ist bereits viel Zeit vergangen. Der Süchtige ist zu diesem Zeitpunkt vollkommen isoliert, verschuldet und lebt nur noch für den Sex. Sein ganzes Leben ist nur noch auf die Sucht ausgerichtet. Erst durch die Straftaten wird die Sucht erkannt. Dies kann für den Süchtigen eine Erleichterung sein. Viele haben in dieser Situation erstmals das Gefühl, dass sie ihr Leiden beenden können und eine Hilfe in greifbare Nähe rückt.

Bis es zu einer Straftat kommt, ist bereits viel Zeit vergangen. Der Süchtige ist zu diesem Zeitpunkt vollkommen isoliert, verschuldet und lebt nur noch für den Sex. Sein ganzes Leben ist nur noch auf die Sucht ausgerichtet. Erst durch die Straftaten wird die Sucht erkannt. Dies kann für den Süchtigen eine Erleichterung sein. Viele haben in dieser Situation erstmals das Gefühl, dass sie ihr Leiden beenden können und eine Hilfe in greifbare Nähe rückt.

 

Sexsucht - Fluch aus der Kindheit

Wie stark Sex die Paarbindung beeinflusst


Sex – Es muss nicht immer eine Sucht sein

Die Sexsucht kann in die normalen nicht-stoffgebundenen Süchte eingeordnet werden. Daher sind die Ursachen mit der Spielsucht und ähnlichen Problemen durchaus vergleichbar. Grundsätzlich handelt es sich nicht um einen einzigen Auslöser. Vielmehr müssen viele verschiedene Faktoren zusammenspielen, damit eine Sucht überhaupt ausgelöst werden kann – auch wenn die genauen Auslöser unklar sind.

Abzugrenzen ist die Sucht nach sexuellen Handlungen von körperlichen Grundleiden. Ein Tumor in der Nebennierenrinde kann beispielsweise das sexuelle Verlangen stark steigern. Das Bild dieser Steigerung ist durchaus mit der Sucht vergleichbar. Und in vielen Fällen sind psychische Erkrankungen der Grund für gesteigerte sexuelle Handlungen. Hier steht die Enthemmung im Mittelpunkt, wie sie bei der Manie anzutreffen ist. Gerade bei psychischen Krankheiten ist dieses Phänomen daher oft zu finden – wenn auch für die Diagnose nicht verpflichtend.

Ein weiterer Auslöser ist auch die geistige Behinderung. In vielen Fällen ist bei einer starken Intelligenzminderung ein gesteigertes Sexualleben zu finden. Auch hier sind die Gründe nicht vollständig erforscht. Immerhin gibt es aber genügend Theorien, die dieses Problem erklären können, wie das Hervortreten der Triebe und eine mangelnde Hemmung im Großhirn.

Der Familienfluch

Um von einer Sexsucht zu sprechen, müssen daher zunächst einmal die genannten ausgeschlossen werden. Nur dann kann davon ausgegangen werden, dass es sich tatsächlich um einen Suchtmechanismus handelt. Dieser beginnt – wie bei vielen Süchten – bereits in der Kindheit. Grundlage ist das familiäre Umfeld. Häufig waren die Eltern ebenfalls von Süchten betroffen. Besonders häufig sind scheinbar Alkoholprobleme anzutreffen. Aber auch andere Süchte sind in der Ursprungsfamilie zu erkennen. Wird Sucht daher durch Beobachtungslernen weitergegeben? Wahrscheinlich eher nicht. Vielmehr kann davon ausgegangen werden, dass die Gene bereits auf Sucht programmiert sind.

Genetische Anlagen besagen nicht, welche Sucht entwickelt wird. Vielmehr sind sie relevant, wenn es darum geht, überhaupt eine Sucht zu entwickeln, wie in der Vergangenheit in Suchtstudien immer wieder bestätigt wurde. Sind die Veranlagungen vorhanden, können sich Süchte sehr leicht einschleichen und werden in vielen Fällen zu einem Zeitpunkt erkannt, an dem dieser Zwang bereits voll ausgeprägt ist.

Wenn sich das Gehirn selbst belohnt

Ein weiterer Mechanismus ist auch die Belohnung, die von dem Suchtstoff ausgeht. Im Gehirn werden beim Sex Botenstoffe vermehrt ausgeschüttet. Diese gehören zu den Opiaten, die der Körper selbst produziert. Sobald diese Stoffe ausgestoßen wurden, bewirken sie einen Stimmungswechsel und einen Anstieg der Erregung. Schmerzen werden reduziert, die Angst sinkt. Eine Wirkung, die gerade bei sexuellen Handlungen in Situationen verstärkt wird, die ein Risiko oder Angstgefühle beinhalten. Kurz gesagt macht Sex ein gutes Gefühl, wodurch die Person belohnt wird.

Die Psyche – Wie viel Wert hat die eigene Person?

Neben diesen eher körperlichen und familiären Voraussetzungen sind auch zahlreiche psychische Faktoren zu finden, die zu einer Sucht führen. Viele Süchtige wurden in der Kindheit Opfer von Missbrauch. Dies ist unabhängig von der genauen Art des Missbrauchs. Daher kann er sowohl körperlich wie auch psychisch oder emotional aufgetreten sein. Dadurch entstehen stark negative Gefühle. Die Betroffenen entwickeln ausgeprägte Schamgefühle, das Selbstwertgefühl sinkt und zudem entwickelt sich das Gefühl, dass die eigene Person unvollständig ist.

Später kommen dann die ersten sexuellen Erfahrungen, die zum Verhängnis werden. Durch diese Erfahrungen entsteht das Gefühl, die Probleme der Vergangenheit könnten durch Sexualität gelöst werden. Die Erfahrungen sind intensiv und überwältigen die Betroffenen. Eine Erfahrung, die auch von Süchtigen berichtet wird, die Drogen konsumieren. Um unangenehme Erlebnisse der Vergangenheit für einen Moment zu vergessen, wird immer wieder Sex gesucht. Das Gehirn belohnt sich dabei immer wieder selbst. Zugleich sinkt die Intensität.

Um das erste Gefühl wieder zu erleben, müssen daher höhere Anstrengungen unternommen werden. Das Ergebnis ist, dass der Süchtige täglich immer häufiger sexuelle Handlungen vornimmt und ein Kreislauf entsteht, der durchaus den Mechanismen anderer Süchte entspricht. So gesehen ist es Zufall, dass die Sucht nach Sex entwickelt wird. Hätte der Betroffene diese intensive Erfahrung mit anderen Suchtstoffen gemacht, dann hätte sich eine andere Sucht entwickelt.

 

Sexsucht - ein allgemeines Problem

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Gesunde Wirkung der Sexualität

Nach neuen Studien schützt regelmäßiger Sex den Mann vor Arterienverkalkung, Osteoporose, Herzinfarkt und Krebs. Beim Sex steigt der Testosteronspiegel an, was die Gedächtnisleistung verbessert und zudem das Risiko für Schlaganfälle vermindert. Schmerzen nehmen durch Substanzen ab, die opiumähnlich sind und somit wird Stress zuverlässig minimiert.

Und auch die Bindung zwischen den Partnern wird durch die Ausschüttung des Oxytocins während des Geschlechtsverkehrs verstärkt. Sexualität sollte daher ein Segen sein – sowohl in gesundheitlicher, wie auch in sozialer Hinsicht. Doch was wenn aus normalem Verlangen nach Sex eine Sexsucht entsteht?

Wenn Sex zum Problem wird

Zum Problem wird der Drang nach sexueller Befriedigung erst, wenn ein Mensch sich übermäßig mit diesem Thema beschäftigt. Die Gedanken richten sich vollständig auf die Sexualität aus und andere Bereiche des Lebens treten in den Hintergrund. Die Sexualität führt nicht mehr oder kaum zu einer Befriedigung, wodurch der Drang nach erneuter sexueller Betätigung größer wird. Der Drang wird in der Öffentlichkeit verschwiegen und der Leidensdruck nimmt zu. Die Betroffenen sind in einer Sackgasse gefangen. Sie können ihre Probleme nicht öffentlich machen und leben ihre übersteigerte Sexualität daher geheim aus.

Die Methoden, um die Sucht zu befriedigen, können dabei höchst unterschiedlich sein. Während einige Personen ihre Sucht offen bei Prostituierten ausleben, befriedigen sich andere Personen selbst – und zwar ständig. Tückisch ist, dass die Sucht nicht auf einem gleichbleibenden Niveau verbleibt. Vielmehr nimmt sie – wie bei anderen Süchten auch – ständig zu. Was mit zweimaligem Sex täglich begann, kann dann zu einer Dauerbeschäftigung werden. Einige Betroffene stehen dann sogar in der Nacht auf, nur um die Sucht zu befriedigen.

Volkskrankheiten und Tabus

War das Thema zu früheren Zeiten eher hinter verschlossenen Türen anzutreffen, gelangt es heute durch die neuen Medien immer mehr an die Oberfläche. Es wird versucht, diese Sucht genau zu definieren. Genaue Studien sind allerdings bis heute nicht vorhanden, weshalb alle Daten nur Vermutungen und Annäherungswerte darstellen. Dabei scheint gerade dieser sehr leicht zugängliche Suchtstoff relativ weit verbreitet zu sein. Es wird vermutet, dass jeder zehnte erwachsene Bundesbürger von Sexsucht betroffen ist. Dies entspricht in absoluten Zahlen immerhin mehreren Hunderttausend Menschen. Daher ist die Sucht nach Sexualität eigentlich sogar als Volkskrankheit zu werten, die ähnliche Ausbreitungen zeigt, wie das Rheuma oder die Multiple Sklerose.

Ein Grund für die Tabuisierung des Themas ist sicherlich auch der Umgang mit dem Thema selbst. Noch in den 1960er Jahren sprach niemand über Sex und seine sexuellen Neigungen. Nackte Menschen auf Fotografien waren eher selten anzutreffen. Einzig die künstlerischen Darstellungen auf Ölbildern waren erlaubt. Weiblichkeit bedeutete zu dieser Zeit, dass durch die Kleidung bestimmte Proportionen erkennbar waren. Und auch wenn die Menschen mit diesem Thema offener umgingen, gab es verschiedene Themen, die auf keinen Fall angesprochen werden durften, wie die Homosexualität. Das Krankheitsbild wurde daher ebenfalls tabuisiert. Dabei wurde diese Problematik erstmals 1830 beschrieben.

Männer sind häufiger betroffen

Auffällig ist, dass die Sexsucht vor allem Männer betrifft. Aus welchem Grund dieser Umstand existiert, konnte bisher nicht geklärt werden. Selbst die Ursachen liegen noch weitgehend im Verborgen. Derzeit werden der Problematik die üblichen Suchtgrundlagen zugesprochen. Danach entwickle sich die Sucht – wie Fachleute annehmen – durch Suchtproblematiken, die im Elternhaus vorlagen.

Zugleich seien psychische Stressoren wie psychische und körperliche Misshandlungen für die Auslösung verantwortlich. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies zutrifft, ist hoch. Und dennoch stellt sich die Frage, ob diese Umstände tatsächlich ausreichend sind, um das Phänomen zu erklären. Trotz aller Unsicherheiten bezüglich der Auslöser bleibt es dennoch eine Krankheit – auch wenn einige Fachautoren das Gegenteil behaupten. Schließlich stellt die Sucht ein gesellschaftliches Problem dar, das für die Betroffenen belastend ist und zudem einen großen Teil der Gesellschaft betrifft.