Das Selbstbild

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Viele Menschen sind fest davon überzeugt, dass sie wissen wer sie sind, was sie ausmacht und worin ihre Stärken und Schwächen liegen. Sieht man jedoch genauer hin, so wird schnell klar, dass das nur selten der Fall ist. Viele Menschen meinen, sich zu kennen, tun es aber nicht wirklich. Sie schätzen sich selbst falsch ein und haben im Grunde auch keine Ahnung, mit wem sie ihr gesamtes Leben verbringen, da sie sich selbst “fremd” sind.

Diese fehlende Selbstbild oder auch Selbstkenntnis wurde durch eine Studie von zwei Psychologen der Ohio State University in Columbus nachgewiesen.

Selbstbild -Wie kommt man dazu sich selbst nicht zu kennen?

Mit diesem Thema beschäftigten sich auch die Psychologen Robert Arkin und Jean Guerrettaz. Dazu führten sie eine Studie durch, bei der schnell klar wurde, dass mehr Menschen als gedacht eine sehr schlechte Selbstkenntnis haben. Wenn ein Mensch sich selbst falsch einschätzt und sich demnach nicht wirklich kennt, kann man das schon durch ein paar einfach Fragen feststellen.
So gingen auch die Psychologen mit ihren Probanden vor. Zuerst sollten die Teilnehmer der Studie einschätzen, wie gut sie meinen, sich selbst zu kennen. Dann sollten sie zehn Eigenschaften angeben, die ihren Charakter beschreiben und diese Eigenschaften wiederum nach Übereinstimmung gewichten. Danach folgte der schwierige Teil der Aufgabe, denn die Teilnehmer sollten nun zu jeder Eigenschaft, die sie selbst an sich sahen, ein Beispiel aus ihrem bisherigen Leben finden.
Daran scheiterten bereits viele, besonders die, die zu Beginn angaben sich besonders gut zu kennen.

Wie weit ist die Forschung bisher neben der oben vorgestellten Studie?

Neben der Studie der Psychologen aus Ohio gibt es noch sehr viele weitere Studien zu dem Selbstbild des Menschen. Diese wurden vor kurzem von den beiden Psychologen Ethan Zell und Zlatan Krizan ausgewertet, wobei sich herausstellte, dass alle bisherigen Studien insgesamt rund 200000 Probanden umfassten. Später wurde die Auswertung im Fachblatt “Perspectives on Psychological Science” publiziert.

Bei der Zusammenfassung der verschiedenen Studien zeichnete sich schnell ab, dass sehr viele Menschen weit daneben liegen, wenn sie sich selbst einschätzen sollen. Manche schätzen sich besser ein, als sie wirklich sind und andere schätzen sich hingegen schlechter ein und trauen sich weniger zu,  als sie wirklich leisten können. In der Auswertung zeigt sich, dass besonders Ärzte sehr überzeugt von ihren Fähigkeiten sind, Menschen zu heilen, und sie sich selbst deshalb oftmals überschätzen. Jedoch kann man dies auch nicht verallgemeinern, da es keine Eigenschaft der Ärzteschaft ist.

Auch unter Angestellten ist zu erkennen, dass sich viele überschätzen, da sie selbst davon ausgehen, dass sie mehr leisten, als ihre Kollegen. Eine andere Form der Selbstüberschätzung finden wir so gut wie jeden Abend im Fernsehprogramm vor. Menschen, die von ihren eigene Fähigkeiten so überzeugt sind, dass sie an Shows, die im Fernsehen ausgestrahlt werden,  teilnehmen und dann komplett scheitern. Sieht man so etwas als Zuschauer zuhause, kommt oft das Gefühl von Scham auf. Dieses Gefühl kann man selbst gut nutzen, um sein eigenes Selbstbild noch einmal zu überdenken und sich klar zu werden, dass hin und wieder andere einen etwas anders sehen und damit nicht immer falsch liegen.

 

Warum Narzissten ihre eigenen Selfies nicht ausstehen können

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Narzissten gelten als Selbstdarsteller. Sie sind in ihr eigenes Spiegelbild verliebt und komplett Ichbezogen. So denken zumindest die meisten Menschen über diese Persönlichkeit. Eine neue Hirnstudie belegt nun aber das, was Therapeuten schon längst wussten …

Narzissmus wird als eine Art „Modediagnose“ dieser Zeit beschrieben. Vielen Menschen der heutigen Generation wird unterstellt, dass sie selbstverliebt sind. Ein Blick auf den „Selfie-Wahn“ der Social Media Profile und der Influencer ist nicht gerade hilfreich, dem Vorwurf zu widersprechen.

Was sind Narzissten überhaupt?

Als Narzissten werden Personen bezeichnet, die ein sehr extremes Selbstbewusstsein besitzen, besonders eitel und in ihr eigenes Spiegelbild verliebt sind. Also auch jene, die mit Freude und fast täglich ihr Gesicht in die Kamera des Smartphones halten, um es anschließend über Facebook und Instagram der Welt zu präsentieren. Narzissten mögen also Selfies.

Das stimmt jedoch nicht so ganz, wie eine Studie der Universität Graz zeigt. Ein Forscherteam um den Psychologen Dr. Emanuel Jauk untersuchte in ihrem Experiment, wie das Gehirn von 43 Testpersonen auf Bilder von Fremden, Freunden und sich selbst reagiert. Für die Studie wurde eine Hälfte der Teilnehmer mit hohem Drang zum Narzissmus gewählt und eine Hälfte mit weniger Drang zur Selbstverliebtheit. Diese Charakterzüge wurden von den Wissenschaftlern im Vorfeld des Experiments mithilfe eines Narcissistic Personality Test (NPI) bestimmt.

Die fMRt-Scans verdeutlichen, dass Hirnregionen bei den Narzissten deutlich aktiver waren, sobald sie ein Foto von sich selbst anschauten, als bei jenen, die weniger narzisstische Persönlichkeit zeigten. Besonders beeindruckend: Die aktiven Hirnregionen waren Bereiche, in denen eher negative Gefühle und Emotionen zu finden sind. Areale, in denen Informationen über sich selbst verarbeitet werden. Dieser Zusammenhang war jedoch nur bei männlichen Teilnehmern zu erkennen.

Der Psychologe Jauk beschreibt die Ergebnisse daher wie folgt: Narzisstische Menschen haben einen Konflikt im Selbstbild. Therapeuten vermuten oder wissen das bereits seit Jahren, die Öffentlichkeit eher weniger. Das stimmt sogar in den meisten Fällen. Beim Blick auf das Selfie eines Freundes auf dem Social Media Profil denken wir ziemlich schnell, wie selbstverliebt oder selbstbewusst der Freund ist. Den Gedanken, dass er vielleicht Selbstzweifel hat, haben wir nicht.

Geringes Selbstwertgefühl als narzisstische Persönlichkeitsstörung

Psychologen bezeichnen das geringe Selbstwertgefühl als eine narzisstische Persönlichkeitsstörung. Betroffene, die darunter leiden, sind nach außen häufig sehr selbstbewusst und eitel. Sie fühlen sich wichtig und haben extrem hohe Ansprüche an ihr Umfeld. Das ist in den meisten Fällen jedoch eine Maske, um mangelnden Selbstwert und das hohe Bedürfnis nach Bestätigung zu verstecken. Die Ergebnisse der Grazer-Studie sind damit gleich den psychotherapeutischen Diagnosen zu Narzissten. Weitere Studien sollen belegen, ob sich die Ergebnisse der Untersuchung eventuell weiter erhärten lassen.

Ein beruhigendes Fazit: Wir können aus der Studie mitnehmen, dass die immer so perfekt wirkenden Menschen auf Social Media Profilen mit ihren täglichen Selfies nicht ausschließlich in sich selbst verliebt sind und vor Selbstbewusstsein strotzen. Vielmehr leiden sie unter Bestätigungsdrang und Selbstzweifel. Aber aufgepasst: Auch wer seine Selfies mag und immer wieder gerne anschaut, ist nicht gleich ein Narzisst. Eine uns nachgesagte Selbstverliebtheit und Eitelkeit stimmt also nicht immer. Trotz allem ist es besser für einen selbst und das Umfeld, eigene Selfies nicht zu liken …

 

Geburt beeinflusst Selbstwertgefühl von Müttern

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Die Selbstachtung kann bei jedem Menschen im Lauf des Lebens schwanken. Frauen, die ein Kind bekommen, verlieren mitunter auch zeitweise ihr Selbstwertgefühl. Zu dem Schluss kommen niederländische Forscher der Universität Tilburg.

Analyse des Selbstwertgefühls

Eine Studie zeigt, dass das Selbstbild der Frauen sich durch eine Schwangerschaft und durch die Geburt des Kindes offenbar nachhaltig verändert. Mit Hilfe eines umfangreichen Fragebogens haben die Forscher dazu das Selbstwertgefühl von über 84.0000 Frauen aus Norwegen analysiert. Unter anderem sollten die befragten Frauen darüber Auskunft geben, ob sie sich nutzlos fühlten. Die Wissenschaftler befragten die Frauen mehrfach währen der Schwangerschaft und nach der Geburt. Eine letzte Befragung fand statt, wenn die Kinder das Alter von drei Jahren erreicht hatten.

Unabhängig von der Zahl der Schwangerschaften

Die Analyse der Befragung ergab, dass das Selbstwertgefühl der werdenden Mütter schon während der Schwangerschaft gesunken war. Nach der Geburt nahm das Selbstwertgefühl für etwa sechs Monate wieder zu. Danach verloren die Frauen wieder ihr Selbstwertgefühl. Bei diesen Beobachtungen spielte es keine Rolle, ob die Frauen zum ersten Mal schwanger waren oder ob sie bereits das zweite oder dritte Kind bekommen hatten.

Körperliche Veränderungen und soziale Umbrüche

Als Grund für die Veränderung des Selbstbildes vermuten die Wissenschaftler vor allem die körperlichen Veränderungen aufgrund der Schwangerschaft, aber auch die sonstigen sozialen Veränderungen, die mit der Mutterschaft einhergehen. Von Bedeutung ist dabei auch, ob und in welchem Maß die Frauen mit dem Partner glücklich sind. Weitere Umfragen ergaben nämlich, dass die Zufriedenheit der Frauen abnahm, als die Schwangerschaft bekannt wurde. Das traf vor allem auf Frauen zu, die zum ersten Mal schwanger waren. Daher vermuten die Wissenschaftler hier einen wichtigen Zusammenhang.

Einfluss auf Mutter und Kind

Die Erkenntnisse der Wissenschaftler lassen jedoch leider keinen Rückschluss darauf zu, ob sich das Selbstwertgefühl der Frauen auch verändert, wenn die Kinder Älter werden. Einige Frauen, die mehrfach schwanger waren, nahmen an der Studie teil und ermöglichten so die Vermutung, dass die Selbstachtung sich auch wieder erholt. Für die Wissenschaftler ist es dennoch wichtig, diese Aspekte weiter zu beobachten. Auch kurzfristige Stimmungstiefs und ein niedriges Selbstwertgefühl sind möglich und Mutter und Kind womöglich nachhaltig beeinflussen. Das schlechte Selbstwertgefühl während der Schwangerschaft könnte auch eine postnatale Depression fördern.

 

 

Wie werde ich selbtsbewusster?

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Vielen Menschen mangelt es an Selbstbewusstsein und sie wünschen sich auch einmal selbstsicher durchs Leben zu gehen. Selbstwusstsein zu erlangen, ist aber gar nicht so einfach, weil das Selbstbild sich über Jahre hinweg entwickelt und es schwierig ist die eigene Meinung über sich selbst zu ändern. Vielleicht hilft es bei der Frage anzusetzen, wieso andere eigentlich forscher und offener sein können als man selbst?

Warum mangelt es an Selbstbewusstsein?

Der erste Schritt auf dem Weg zu einem gefestigteren Selbstbewusstsein ist die Beantwortung der Frage „wieso bin ich eigentlich weniger selbstbewusst als andere?“. Die Ursachen für ein magelndes Selbsbewusstsein sind vielfältig. Möglicherweise hat der Betroffene in der Kindheit oft die Worte „Das kannst Du sowieso nicht“ gehört oder es gab bereits Situationen im Leben, die einfach nicht zu schaffen waren und in denen man ein Versagen verbuchen musste.

Dass diese Situationen sehr wichtig für die Entwicklung eines jeden Menschen sind, wird von vielen Menschen nicht gesehen. Das Versagen steht dann im Mittelpunkt und Schuldzuweisungen werden getroffen. Weiterhin ist es wichtig die Ziele zu präzisieren. In welchen Situationen möchte man selbstbewusster werden und wie genau sieht dieses „selbstbewusster“ aus. Skizzieren Sie eine optimale Situation in Ihrem Kopf. Dann haben Sie ein klares Ziel gesteckt, auf das Sie hinarbeiten können.

Wer bin ich?

Die Frage, wieso an es manchen Menschen an Selbstbewusstsein mangelt, hängt sehr stark mit der Frage „wer bin ich?“ zusammen. Sprechen Sie mit Freunden und der Familie und versuchen Sie heraus zu finden, ob Sie ein guter Freund, eine gute Schwester oder ein guter Sohn sind. Was sind positive Eigenschaften und was sind Schwächen an Ihnen und lohnt es sich wirklich stetig so kritisch mit einem selbst umzugehen. An anderen tolerieren wir doch auch so einiges, wieso nicht an uns selbst?

Eine Beispiel-Übung

Eine Übung, um das eigene Selbstbewusstsein zu hinterfragen und gleichzeitig zu stärken, wird Ihnen sicherlich bekannt sein und mag Ihnen zugleich komisch vorkommen. Aber versuchen Sie es doch mal und setzen sich vor einen Spiegel und sagen zu sich „Du bist ein wertvoller Mensch – ich mag Dich.“ Ihnen wird diese Übung vielleicht merkwürdig und aberwitzig erscheinen, aber viele Menschen haben gelernt, dass sie nichts nettes zu sich selbst sagen können. Dabei ist Selbstakzeptanz und Selbstliebe der Schlüssel zu einem gesunden und schönen Umgang mit anderen.

Die Aussagen können variieren und sollten sie sogar. Sagen Sie sich all das, was Sieasn sich mögen. Diese Übung ist der erste Schritt auf Ihrem Selbstbewusstseinsplan. Diesen sollten Sie vorab festlegen und mit kleinen mutigen Schritten versehen, die Sie dich zuvor aus Mangel an Selbstbewusstsein nicht getraut haben zu gehen. Die Abarbeitung Ihres Plans ist nun Ihre Aufgabe. Sie haben das Ziel vor Augen und gehen Schritt für Schritt Ihren Weg darauf zu.

Der Motivationsplan

Mögliche Punkt auf Ihrem Plan könnten sein, dass Sie Ihre Körperhaltung nach und nach aufrichten, so wirken Sie auf andere gleich selbstbewusster. Auch das laute und deutliche Sprechen verschafft Ihnen eine Stimme, die gehört werden will. Wichtig ist, was Sie nach außen ausstrahlen und Sie werden merken: Sobald Sie selbstbewusster wirken, werden Sie es auch sein. Erstellen Sie weiterhin ein Stärkenprofil, wie Sie es für eine Bewerbung anfertigen würden und führen Sie sich diese positiven Eigenschaften immer wieder vor Augen. Sie sind toll und können einiges!

Die Bewusstwerdung, dass Sie ebenfalls wie andere gute Eigenschaften haben, kann tatsächlich auch durch das Komplimente-machen bei Anderen zum Vorschein kommen. Überlegen Sie sich, was Sie an anderen schätzen. Dann werden Sie erkennen, dass Sie genau wie Andere wunderbare Seiten haben, die es sich zu zeigen lohnt.

 

ADHS: Wie die Störung das Selbstbild der Betroffenen beeinflusst

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ADHS beeinflusst nicht nur die Aufmerksamkeit der betroffenen Menschen, sondern auch das Selbstbild, das sie im Laufe ihres Lebens von sich entwickeln. Durch die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung erleben die Kinder und Jugendlichen oftmals negative Ereignisse und zahllose Rückschläge.

Zudem können die Mitschüler das aufgedrehte und unruhige Verhalten der Betroffenen in den meisten Fällen nicht verstehen und lehnen sie dadurch ab. Die Folge dieser Ablehnung sind Frustration, Entmutigung und eine Abwertung des Selbstbildes. Meist geraten die Kinder so in einen Kreislauf, den sie selbst nicht durchbrechen können. Denn je weniger Anerkennung die Betroffenen erleben, desto mehr sinkt ihr Selbstwertgefühl.

Die Kinder und Jugendlichen leiden meist sehr unter den Symptomen der Störung

Auch wenn es häufig nicht so erscheint, handeln und reagieren die betroffenen Kinder und Jugendlichen nicht beabsichtigt. In den meisten Fällen leiden sie selbst sehr unter den Symptomen der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung und bemühen sich zukünftig ruhiger zu bleiben, in der Schule mitzuarbeiten und ihre Mitmenschen nicht zu verärgern.

Aufgrund ihrer Erkrankung ist es den Betroffenen jedoch nicht möglich, diese Vorsätze im Alltag dauerhaft umzusetzen. Dabei wünschen sich die meisten Kinder und Jugendlichen ein vollkommen normales Leben.

Verändert ADHS die Persönlichkeit?

Nicht die Krankheit, sondern die damit verbundenen Misserfolge und negativen Situationen beeinflussen die Persönlichkeit der Betroffenen immens. Aufgrund der anhaltenden Ablehnung und des fehlenden Verständnisses werden viele Kinder zusätzlich in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestört. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser kann sich das Kind in seiner Persönlichkeit entwickeln. Durch individuell angepasste Therapien können zum Beispiel Lernstrategien und alternative Verhaltensmuster erlernt werden. Dank dieser Unterstützung können die Kinder und Jugendlichen dann auch schulische Erfolge erzielen oder soziale Bindungen festigen und machen auf diesem Wege positive Erfahrungen. Dieses neue Lebensgefühl wird sich dann auch auf das eigene Selbstbild des Kindes auswirken.

Das Borderline-Syndrom

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Als Borderlinesyndrom bezeichnet der Fachmann eine Persönlichkeitsstörung. Diese zeigt sich in extremen Stimmungsschwankungen, Schwierigkeiten im Umgang mit anderen und impulsivem Verhalten. Im Verlauf einer Borderline Störung kann es aber auch zu Symptomen wie Selbstverletzung kommen. Die Entstehung dieser Störung liegt noch weitgehend im Dunkeln.

Wissenschaftler vermuten, dass es mit der Entwicklung unserer modernen Gesellschaft zusammenhängt. So ändern sich die klassischen Familienbilder, Kinder wachsen ohne intaktes Elternhaus auf und müssen oft auf einen Elternteil, meist den Vater, komplett verzichten. Die Wissenschaft tut sich bis heute schwer, eine Borderline-Störung exakt einzuordnen. Daher kommt auch der Name Borderline, also Grenzlinie. Denn ursprünglich wurde die Krankheit zwischen Neurose und Psychose angesiedelt.

Woran erkennt man das Borderlinesyndrom?

Bei vielen Erkrankten zeigen sich die ersten Symptome bereits in der Pubertät oder dem jungen Erwachsenenalter. Als erste Anzeichen gelten extreme Stimmungsschwankungen, selbstverletzendes Verhalten oder starke Impulsivität. Leider gibt es keine typischen Verhaltensmuster, die Krankheit selbst hat viele Gesichter. Ein Mensch mit einer Borderline-Störung kann seine Gefühle oft nur schwer kontrollieren. Sie leiden dabei an einer Störungen des Selbsterlebens, sowie an Leere- und Spannungszuständen. Bei den Erkrankten gerät das emotionale Gleichgewicht schnell aus der Balance und viele von ihnen neigen dann sogar dazu, sich selbst zu verletzen. Dies geschieht etwa durch Ritzen der Haut, verbrennen oder ähnlichen Aktionen.

Wie häufig tritt die Borderline-Störung auf?

Forscher schätzen, dass der Anteil der Erkrankten bei ein bis fünf Prozent der Menschen liegt. Borderline wird bei Frauen öfter festgestellt als bei Männern. Das kann aber auch daran liegen, dass Frauen sich häufiger von selbst in Behandlung begeben. Wie bei vielen Psychischen Krankheiten ist die Dunkelziffer auch hier erheblich.

Wie lässt sich Borderline behandeln?

Da es sich bei Borderline um eine psychische Störung handelt, liegt der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung meist in einer bestimmten Form der Verhaltenstherapie. Studien haben gezeigt, dass auch eine übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP) gute Erfolge zeigt. Es geht in erster Linie darum, das Selbstbild des Erkrankten zu verändern bzw. zu stärken.

Was passiert, wenn die Gefühle außer Kontrolle geraten?

Bei einer Borderline Persönlichkeit fällt auf, dass sie Schwierigkeiten hat, ihre Emotionen einzuordnen. Anstatt ihren Ärger oder ihre Wut zu spüren, baut sich eine enorme innere Anspannung auf. Dann genügt schon der kleinste Anlass und die Stimmung kippt. Der Betroffene verfällt dann in maßlose Wut oder Angst, die zu Panikattacken führen kann. Für die Umwelt sind diese Ausbrüche natürlich beängstigend und irritierend. Borderliner gelten daher als unberechenbar, launisch oder gar aggressiv. Um die eigene innere Spannung abzubauen, neigen die Betroffenen dazu, sich selbst zu verletzen. Dies geschieht durch Messer, Rasierklingen oder brennende Zigaretten. Dieses Verhalten ist als Versuch anzusehen, das eigene Gefühlschaos irgendwie unter Kontrolle zu bekommen. Fachleute sehen das auch als Hilferuf an die eigene Umgebung.

Erhöhte Suizidgefahr bei Borderlinern

Nicht wenige Borderliner nehmen Drogen, trinken oder neigen zu gefährlichen Situationen beim Sport oder im Straßenverkehr. Unter den Erkrankten finden sich überdurchschnittlich viele Menschen, die an Depressionen, ADHS oder Suchterkrankungen leiden. Viele empfinden die eigene Lage als unerträglich und denken an Selbstmord. Ohne eine entsprechende Therapie sterben mehr als fünf Prozent der Borderliner durch Suizid.

Verzerrtes Selbstbild

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Das Selbstbild bezeichnet die Vorstellung, die jeder Mensch von sich selbst hat. Dieses Vorstellung beruht auf der Selbstwahrnehmung und hat nichts damit zu tun, wie andere Menschen einen wahrnehmen.

Meist wird das Selbstbild stark an das gesellschaftliche Idealbild angelehnt – Menschen orientieren sich also daran, wie sie gerne sein möchten oder wie die Gesellschaft sie gerne sehen würde. Wenn die Vorstellungen, die man sich selbst von der eigenen Persönlichkeit macht jedoch zu stark von der Realität divergieren, so kann dies oftmals zu psychischen Problemen und Einschränkungen im Leben führen.

Die Funktion des Selbstbildes

Das eigene Selbstbild ist nicht selten für das eigene Denken, Fühlen und Verhalten verantwortlich. Tendenziell sind Menschen deren Selbstbild mit dem eigenen Wunschbild übereinstimmt leistungsfähiger. Außerdem fördert eine solche Übereinstimmung auch die psychische Gesundheit und einen gesunden Umgang mit anderen Menschen. Ebenso neigen Menschen mit einer realistischen Selbstwahrnehmung zu einem gesteigerten Selbstbewusstsein und einer größeren Zufriedenheit. In gleicher Weise wie klare Vorstellungen von der eigenen Person ein Gefühl der Sicherheit vermitteln können, kann ein verzerrtes Selbstbild verunsichern zu deutlichen Problemen führen.

Das Problem mit dem Wunschbild

Fast jeder Mensch hat ein gewisses Wunschbild im Kopf – gerne würde man diesem auch entsprechen. Doch die Ansprüche sind oft sehr hoch. Kaum jemand kann seinem eigenen Wunschbild vollkommen gerecht werden. Das ist nur menschlich und führt generell zu keinen Problemen. Kritisch wird es jedoch, wenn sich dieser Wunsch manifestiert und zu einem Ziel wird, das unter allen Umständen erreicht werden muss. Es ist natürlich nicht schlecht, an sich selbst zu arbeitet und die eigenen Wunschvorstellungen zu verfolgen – doch dies sollte nicht mit zwanghaftem Eifer und unter in Kaufnahme gesundheitlicher Risiken geschehen.

Wenn sich das Selbstbild verzerrt

In der heutigen Zeit leiden immer mehr Menschen unter einem geringen Selbstwertgefühl. Problematisch wird dies, wenn man das Bild von sich selbst nur noch verzerrt wahrnimmt. Für Außenstehende ist dies oft nicht spürbar. Wer käme schon auf die Idee, dass die schöne, blonde, junge Frau sich im Inneren eher wie ein kleines dickes Mädchen fühlt? Diese Probleme können mit der Zeit sehr ernste Ausmaße annehmen. Denn je verzerrter das eigene Selbstbild, desto mehr wird man auch versuchen, dies zu beeinflussen. Bei vielen psychischen Problemen ist das verzerrte Selbstbild eine Begleiterscheinung, denn viele Menschen leiden darunter, dass sie sich selbst nicht genügen. Die Handlungen welche unternommen werden, um die eigene Person zu verändern unterscheiden sich in diesen Fällen allerdings oftmals von den Handlungen, welche zur eigenen Gesundheit beitragen würden. Zudem ist es in vielen Fällen überhaupt nicht möglich die angestrebten Veränderungen überhaupt jemals zu erreichen, da die Ziele zu hoch gesteckt werden.

Selbstbild – Fremdbild und Wunschbild

Wer Probleme mit dem eigenen Selbstbild hat, der sollte sich darüber klar werden, wo die Probleme genau liegen. Warum ist man mit sich selbst nicht zufrieden? Warum fühlt man sich dick, obwohl die Waage eine andere Sprache spricht? Oftmals liegt der Drang nach Perfektion dem zugrunde. Deshalb sollte man auch frühzeitig eingreifen. Es kann manchmal auch hilfreich sein, nahestehende Menschen nach deren Eindruck zu fragen. Die Einschätzung einer neutralen Person kann zu einem Aha-Erlebnis bei der betroffenen Person führen. Auch das eigene Wunschbild sollte näher analysiert werden. Sind die Vorstellungen überhaupt realistisch, oder erwartet man zu viel von sich? Wenn auch diese Überlegungen nicht dabei helfen, das verzerrte Selbstbild abzulegen, dann ist Hilfe notwendig.

Mit professioneller Hilfe gegensteuern

Bei einem verzerrten Selbstbild kann eine psychologische Behandlung sehr hilfreich sein. Der behandelnde Arzt kann dem Betroffenen häufig dabei helfen, die eigenen Stärken und Fähigkeiten zu erkennen. So wird das unrealistische Wunschbild genauer analysiert und oftmals abgelegt oder abgewandelt. Mit einer Therapie können die Probleme behandelt werden und man lernt sich selbst so anzunehmen, wie man ist.

 

Eifersucht – wenn das Unterbewusstsein sich dem Rivalen anpasst

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Eifersucht gehört fest zum menschlichen Verhalten dazu. Es ist eine normale Reaktion, dass beispielsweise die Frau eifersüchtig wird, wenn der Mann offenkundiges Interesse an einer anderen Dame offenbart. Männer sind vor diesen Gefühlen ebenfalls nicht befreit. Interessant ist jedoch, dass die meisten Menschen scheinbar in der Lage sind, das eigene Selbstbild flexibler zu gestalten, wenn der Partner flirtet. Dass bedeutet, dass man sich selbst mit dem Rivalen auseinandersetzt und sich diesem anpasst. Doch die Frage ist natürlich, wieso dies so unterbewusst abläuft und welchen Sinn diese Verhaltensweise eigentlich hat.

Filme mit Wahrheitsgehalt

Nimmt man beispielsweise die Komödie „Natürlich blond“ aus dem Jahr 2001, dann findet man hier bereits ein Beispiel, welches sich sehr nah an der Wahrheit orientiert. Das etwas naive Model Elle Woods wird überraschend von ihrem Freund verlassen. Natürlich möchte sie die Gründe dafür erfahren und folgt ihm an die Universität. Dort entdeckt sie eine Kommilitonin, die ihm offenbar gefällt. Sie stellt ebenfalls fest, dass diese wesentlich seriöser wirkt und generell auf pinke Kleidung verzichtet, im Gegensatz zu ihr.

Doch für Elle stellt dies kein Problem dar, denn sie verändert Ihre Garderobe und lernt Jura, so, wie es ihre Rivalin tut. Genau dieses Phänomen bestätigen US-Forscher, denn angeblich ist dieses Verhalten sehr typisch für eifersüchtige Menschen. Mit dem Gefühl der Eifersucht wird automatisch das Selbstbild flexibler.

Das Selbstbild passt sich dem Rivalen an

Insgesamt haben die Forscher drei Studien durchgeführt, bei denen mehr als 350 Probanden mit dem Gefühl der Eifersucht konfrontiert wurden. Dieses Gefühl entsteht meist, wenn eine weitere Person als eine Art Bedrohung für die Beziehung wahrgenommen wird. Dies kann natürlich eine reale oder aber unreale Bedrohung sein, denn nicht immer ist Eifersucht auch wirklich gerechtfertigt. Gegen diese Gefühle können die wenigsten Menschen jedoch etwas tun. In der Studie zeigte sich, dass eifersüchtige Menschen ganz unbewusst das eigene Selbstbild dem Rivalen anpassen.

Der Partner flirtet beispielsweise mit einer Frau, die sehr musikalisch ist. Man selbst nimmt sich daher auch als musikalischer wahr, als es vielleicht wirklich der Fall ist. Die Forscher vermuten, dass diese Verhaltensweise vor allem dazu dient, den Rivalen weniger interessant wirken zu lassen. Wenn Partner flirten, dann erleben sie überwiegend einen Reiz, denn der Mensch gegenüber wirkt geheimnisvoll und fremd. Genau diesen Reiz wollen Eifersüchtige jedoch nehmen, indem sie sich anpassen und ihr Selbstbild flexibel gestalten.

Unterschiedliche Strategien bei Eifersucht

Wie man mit Eifersucht umgeht, hängt auch immer von der eigenen Persönlichkeit ab. Generell bestätigen Forscher, dass es zwei Möglichkeiten gibt, wie mit Eifersucht umgegangen werden kann. Eine richtet sich vor allem darauf aus, den Partner mit mehr Aufmerksamkeit zu bedenken und dies in Form von Geschenken auszudrücken. Bei der anderen geht es jedoch viel eher darum, nicht kampflos aufzugeben und den Rivalen anzugreifen. Das von Forschern ergründete flexible Selbstbild deckt aber viel eher mehrere Punkte ab. Denn man gibt dem Partner genau das, was ihn an einer anderen Person reizt und nimmt dem Rivalen so ein wenig die Spannung. Im Film jedenfalls funktioniert dies wunderbar. Denn Elles Ex-Freund möchte sie nach einer gewissen Zeit wieder zurückgewinnen. Doch die Rechnung hat er ohne Elle gemacht, denn diese möchte nicht mehr und verliebt sich in einen jungen Anwalt. Ein Happy End also, wie es nur Hollywood fabrizieren kann.

 

Das Selbstbild beeinflusst unser Schmerzempfinden

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Die Macht der positiven Gedanken ist immer wieder erstaunlich. Dass die Form unserer Gedanken sich auch auf unsere Gesundheit positiv sowie negativ auswirken kann, wurde nun auch wissenschaftlich bewiesen. Eine Studie von Bochumer und Kölner Forschern hat die Tatsache, dass wenn wir ein negatives Bild von unserer Gesundheit haben, wir auch Schmerzen intensiver erleben, innerhalb einer Studie erforscht und bewiesen.

Schmerzempfinden und Selbstbild

Etwa 85 Prozent der Deutschen leiden einmal während ihres Lebens unter Rückenschmerzen. Bei jedem Dritten wird der Rückenschmerz sogar chronisch und bei erschreckenden 85 Prozent sind die Gründe für die Rückenschmerzen nicht eruierbar. Diese nichtspezifischen Schmerzen werden innerhalb der Medizin vielfach diskutiert. Sowohl physiologische als auch psychosoziale Gründe wie Stress werden als Ursachen diskutiert, sodass die Psyche als Einflussfaktor mehr und mehr an Relevanz gewinnt.

Das Körperbild

Zu diesen psychischen Komponenten zählt auch das Körperbild, das entscheidend beeinflusst wie der Mensch sich fühlt und sich selbst gegenüber empfindet. Die Forscher der Universitäten Köln und Bonn haben das Körperbild in drei Aspekte unterteilt. Diese sind die Gesundheit und das körperliche Befinden, die Selbstakzeptanz des Körpers und die körperliche Effizienz. Die Studie erstreckte sich über die Jahre 2012 und 2013. Zu dieser Zeit wurden die Probanden zu den drei genannten Aspekten sowie ihrem Umgang mit Schmerz befragt.

Die Ergebnisse der Studie

Die Ergebnisse der Studie weisen auf einen deutlichen Zusammenhang von Selbstempfinden bzw. Selbsteinschätzung der gesundheitlichen Verfassung und dem Schmerzempfinden hin. Jene Probanden, die ihre Gesundheit schlecht einschätzten, empfanden ebenso ein starkes Schmerzempfinden. Umso negativer die Selbsteinschätzung wurde, desto mehr steigerte sich auch das Schmerzempfinden. Frappierend ist ebenso, dass die Probanden, die vor der Erkrankung keinen Sport getrieben hatten, sich untrainierter und daher weniger gesund und vital fühlten als jene Probanden, die zuvor regelmäßig Sport getrieben waren. Besonders bei Nicht-Sportlern scheint es demnach wichtig das Selbstbild oder die Selbsteinschätzung zu fördern.

Schmerz unterdrücken

Den Schmerz zu unterdrücken, sei keine Alternative zu einer Schmerztherapie, so warnen die Forscher. Innerhalb der Studie konnte bewiesen werden, dass jene Menschen, die Schmerzen schlichtweg zu unterdrücken versuchen, eher zu Depressionen neigen, weil diese Strategie nicht funktioniert und sie ihre Gesundheit nicht positiver bewerten als Andere, die mit dem Schmerz leben und einen Wechsel zwischen Be- und Entlasung hervorrufen. Schmerz ist demnach ein wichtiges Thema, das mehr Menschen betrifft, als wir erahnen können. Eine gezielte Auseinandersetzung ist daher oberstes Gebot und unerlässlich.

Dysmorphophobie

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Wer kennt das nicht? Die Angst verspottet zu werden, weil man zu dick, zu dünn, zu unförmig ist… die Beine sind zu kurz, dafür die Arme zu lang, der Kopf zu rund, die Ohren abstehend.. Wenn man in den Spiegel schaut, findet man sich viel zu blass, die Tränensäcke und die Nase sind zu groß und das Kinn hat sich schon vor Ewigkeiten vervielfacht.

Für manche Menschen allerdings wird die Angst entstellt und unglaublich hässlich zu sein zum Lebensinhalt. Oft wird das als Eitelkeit oder „fishing for compliments“ abgetan und nicht ernst genommen. Tatsächlich kann es sich um eine Erkrankung handeln, die man als Dysmorphophobie bezeichnet. Umgangssprachlich nennt man sie auch Schönheitshypochondrie oder auch Hässlichkeitswahn.

Was genau versteht man unter Dysmorphophobie?

Aufgrund einer Persönlichkeitsstörung wird der eigene Körper anders wahrgenommen, als er tatsächlich ist. Diese Fehlwahrnehmung wird auch als Körperschemastörung bezeichnet. Der Turiner Enrico Morselli hat den Ausdruck Dsysmorphophobie 1886 erstmals verwendet. Er definierte sie als wahnhafte Überzeugung, von einem körperlichen Defekt betroffen zu sein, der Scham gegenüber Mitmenschen und daraus resultierend sexueller Hemmung.

Nicht nur Frauen sind betroffen, sondern auch Männer. Ein bis zwei Prozent der Bevölkerung leiden unter dieser Krankheit, wobei die Dunkelziffer weit höher liegen könnte. Nur ein Bruchteil der Betroffenen nimmt professionelle Hilfe in Anspruch. Sehr viele werden Kunden bei Schönheitschirurgen oder isolieren sich. Als prominentes Beispiel wird in Zusammenhang mit dieser Erkrankung häufig Michael Jackson genannt. Etwa ein Viertel der Dysmorphophobiker unternimmt früher oder später einen Suizidversuch.

Wie erkennt man eine Dismorphophobie?

Betroffene nehmen ihr Leiden nicht als Erkrankung wahr, obwohl sie sehr viel Zeit mit der „Verschönerung“ oder dem Verdecken des eingebildeten Mangels verbringen. Jedes Lachen oder Tuscheln wird auf sich selbst und die eigene Entstellung und die eigene Hässlichkeit bezogen. Bei einer eventuell vorhandenen leichten körperlichen Anomalie ist die Besorgnis stark übertrieben. So entsteht ein Teufelskreis aus immer höherem Leidensdruck. Laut DSM-IV (amerikanisches Handbuch für Diagnose und Statistik bei seelischen Störungen) ist Dysmorphophobie eine eigenständige, nicht wahnhafte somatoforme Störung.

Woher kommt diese Störung?

Meist tritt die Dysmorphophobie erstmals in der Pubertät auf. Es gibt verschiedene Theorien über die Ursachen: zum einen können es negative Erfahrungen aus der Kindheit und der frühen Jugend sein, die einen Einfluss haben. Andererseits haben Forscher herausgefunden, dass Menschen, die an dieser körperdysmorphen Erkrankung leiden, meist auch überdurchschnittlich vielen Zwängen ausgesetzt sind und einen hoch- bzw. überentwickelten Sinn für Ästhetik besitzen. Zum anderen gibt es Hinweise, dass die Dysmorphophobiker zu wenig Serotonin produzieren. Der Botenstoff gilt als Glücks- und Wohlfühlhormon.

Wie kann die Dysmorphophobie behandelt werden?

Besteht ein tatsächlicher Mangel, so sollte geprüft werden, ob dieser behoben werden kann. In der Regel ist das Problem der Dysmorphophobiker jedoch nicht ihr tatsächliches Äußeres, sondern ihre eigene, verzerrte Wahrnehmung davon. Außenstehende können das Unschöne in der Regel nicht sehen. Medikamentös haben sich in verschiedenen Studien Antidepressiva und hierbei vor allem die so genannten Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer als wirksam erwiesen.

Psychotherapeutisch wird zur kognitiven Verhaltenstherapie geraten. Einstellungen, Gedanken, Bewertungen und Überzeugungen sollen dem oder der Erkrankten bewusst gemacht, überprüft und korrigiert werden. Der Stellenwert des eigenen Aussehens als Lebensmittelpunkt soll normalisiert werden. Inzwischen gibt es auch einzelne Selbsthilfegruppen. Auch die Konfrontationstherapie, bei der sich der Patient zur Korrektur der Selbstwahrnehmung mit seinen vermeintlichen Defiziten direkt auseinandersetzt, ist recht erfolgreich. Natürlich ist es unter Umständen sinnvoll, die verschiedenen Therapiemöglichkeiten zu kombinieren.

 

Wird Narzissmus heutzutage positiv umgedeutet?

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Es scheint als sei die Welt heutzutage voll von ihnen: Narzissten. Sie erstellen fortlaufend Selfies, bewundern sich im Schaufenster und es mangelt ihnen offensichtlich an Empathie. Die drei prägnantesten Symptome eines Narzissten sind Gefallsucht, Empathiemangel und Übermut. Doch sind wir dann nicht alle ein bisschen narzisstisch?

Positiver Narzissmus und Maskeraden

Unter positivem Narzissmus verstehen Psychologen ein gesteigertes Selbstwertgefühl. Daran scheint es zunächst einmal nichts auszusetzen zu geben. Ein Narzisst hat meist allerdings zu wenig Selbstwertgefühl, wertet Andere daher „gerne“ ab und versteckt sich hinter einem übersteigerten, konstruierten Bild seiner selbst. Kritik kann der Narzisst gar nicht leiden und fühlt sich schnell gekränkt. Er ist ja so perfekt, dass es an ihm nichts zu kritisieren gibt.

Gesellschaft und Narzissmus

Psychologen gehen davon aus, dass unser Hyper-Kapitalismus und unsere Selfie-Gesellschaft diesen Trend und die Entstehung von Narzissmus begünstigen. Es geht immer mehr darum, was wir nach außen hin darstellen. Angefangen bei der Kleidung, dem sozialen Stand, der sich im Aussehen äußert und dem perfekten Lebenslauf. Auch das Elternhaus sei entscheidend für die Entwicklung von Narzissmus. Hat das Kind das Gefühl, dass die Eltern sich ein Bild von ihrem Kind konstruieren, dass ihnen besser gefällt als die Realität, nimmt das Kind dieses Bild an und denkt es sei das einzig „Richtige“. Auch diese Entwicklung ist dieser Tage immer häufiger zu beobachten, da auch Eltern auf den Gesellschaftsdruck stetig das Beste und Teuerste zu besitzen, reagieren. Sie übertragen die Anforderungen der Gesellschaft gleichsam auf ihre Kinder.

Die Generation der 20-Jährigen, die Digital Natives, werden mit Narzissmus groß. Sie erblicken ihn quasi an jeder Straßenecke, in sozialen Netzwerken und anderswo. Gleichzeitig wird Narzissmus nicht mehr nur negativ gedeutet, sondern durchaus als gegeben und nicht unbedingt andersartig wahrgenommen. Besonders und überzeugt von sich zu sein fördert doch beispielsweise die Karriere. Was kann daran also schlecht sein? Wohin diese Entwicklung die Menschen einer Gesellschaft treibt und wie sich dies weiterhin auf die folgenden Generationen auswirken wird, zeigen uns Facebook und Twitter, die uns auf Schritt und Tritt verfolgen und soziale Interaktion auf das Internet verschieben.

 

Körperdysmorphe Störungen – mein Körper ist entstellt

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Dass jeder einmal unzufrieden mit dem eigenen Körper ist, dürfte nicht sonderlich verwundern. Menschen, die an körperdysmorphen Störungen (KDS) leiden, erleben dagegen tagtäglich eine gespaltene Beziehung zu ihrem eigenen Körper. Betroffene verbringen oftmals viele Stunden vor dem Spiegel, weil sie das, was sie dort sehen, zwanghaft versuchen zu modellieren. Das kann zu mehrmaligem Haare waschen, duschen und frisieren führen und schließlich darin münden, dass KDS-Patienten das Haus nicht mehr verlassen und ihre sozialen Kontakte zur Gänze aufgeben.

Symptome und Folgen der Krankheit

Laut Studien leiden etwa zwei Prozent der Deutschen an körderdysmorphen Studien. Ärzten und Medizinern ist diese psychische Störung noch weitestgehend unbekannt. Scham spielt dabei eine übergeordnete Rolle. Dieses Gefühl betrifft meist einen oder auch mehrere Körperteile. Besonders häufig sind Kopf, Gesicht oder Körperform betroffen. Die Gefühle der Patienten gehen dabei allerdings weit über Scham und Unzufriedenheit hinaus.

Sie fühlen sich gar entstellt, was sie zu zwanghaftem Verhalten verleitet, das ihr Leben entscheidend einschränkt. Diese Zwangsmaßnahmen führen bei 70 Prozent der Betroffenen dazu, dass sie Single bleiben und 61 Prozent sind arbeitslos. Auch Depressionen sind eine mögliche Folge. Linderung suchen viele bei Schönheitschirugen oder Hautärzten, von denen sie sich Modellierung und Änderung ihres Aussehens versprechen. Selbst nach einem Eingriff sind Betroffene allerdings nicht glücklicher, da es gar nichts zu verändern gibt. Sie jagen einem Ideal nach, das nicht erreicht werden kann.

Ursachen für KDS

Forscher vermuten, dass körperdysmorphe Störungen genetisch vererbbar sind. Auch oberflächliche und auf Aussehen fixierte Familienstrukturen, sowie Mobbing und Missbrauch können KDS auslösen. Das Selbstbild ist essentiell für diese Störung und kann durch zahlreiche Faktoren beeinflusst worden sein. Entscheidend ist allerdings, dass KDS in den meisten der Fälle behandelbar ist.

Behandlung von körperdysmorphen Störungen

Sobald ein Arzt die Diagnose KDS ausspricht, wird für den Betroffenen zum einen deutlich, dass er schlichtweg an einer Krankheit leidet und zum anderen, dass man diese behandeln kann und sein Leben daher eine Wende bekommt. Mit Hilfe von kognitiver Verhaltenstherapie konnte bei vielen Betroffenen bisher erste Erfolge ermittelt werden. Durch die Umformung des Selbstbildes und Verhaltensvarianten konnten Betroffene ihre Beziehung zum eigenen Körper umdenken und wieder frei in der Gesellschaft agieren.

 

Essstörung-Studie

Das Selbstbild


Im Bereich der psychosomatischen Erkrankungen nehmen die Essstörungen einen ganz besonderen Stellenwert ein. Denn viele der Essstörungen haben nicht nur Suchtcharakter, sie sind zudem lebensbedrohlich. Fachleute unterscheiden dabei zwischen typischen Essstörungen wie der Anorexia nervosa (Magersucht), sowie der Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht) und den atypischen Störungen wie der Binge-Eating-Störung.

Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass, wie inzwischen wissenschaftlich belegt worden ist, Frauen fünfmal häufiger unter Essstörungen leiden als Männer.

Adipositas und Essstörungen

Studien zeigen, dass bei Frauen die Gefahr an einer Essstörung zu erkranken sehr viel höher liegt als bei Männern. Den Untersuchungen zufolge leiden fast 6 Prozent der Frauen aber nur 1,5 Prozent der Männer an diesen Störungen des Essverhaltens. Gerade fettleibige Frauen sind 11-mal häufiger von einer Essstörung betroffen als normalgewichtige Frauen. Daraus lässt sich ableiten, dass Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) in unmittelbarem Zusammenhang mit Essstörungen stehen. Bei diesem Personenkreis sind wiederkehrende Essanfälle, chronisches Überessen und nächtliche Essattacken oft mit einem negativen Körperbild verbunden.

Gleichzeitig herrscht hier ein großer seelischer Leistungsdruck, was beweist, dass Fettleibigkeit nicht nur ein Problem von Bewegungsmangel oder falscher Ernährung ist. Bei Patienten, die an Adipositas leiden ist neben einer Ernährungs- und Bewegungstherapie auch eine ergänzende psychotherapeutische Behandlung notwendig.

Neue Erkenntnisse über Essstörungen in der Jugend

Laut den neuesten Studien gibt es auch einen Zusammenhang von Essstörungen und dem Lebensalter. Zwar treffen diese Störungen Menschen jeden Alters, die Häufigkeit einer Essstörung nimmt mit dem Alter der Betroffenen jedoch ab. So haben, den Untersuchungen zufolge, vor allem junge Frauen und Männer im Alter zwischen 55 und 64 ein erhöhtes Risiko für ein gestörtes Essverhalten.

Für diese Studie wurden spezifische Symptome und Verhaltensweisen untersucht. Dazu zählen ein negatives Körper- und Selbstbild, Essanfälle, Missbrauch von Abführmitteln und selbst herbeigeführtes Erbrechen. Aber auch ein Übermaß an Diäten oder übertriebene sportliche Aktivitäten zählen zu den typischen Symptomen. Die Befragten waren dabei zwischen 14 und 95 Jahren alt. Nach der Auswertung der Befragung ergab sich folgendes Bild:

  • über 10 Prozent der Befragten gelten damit als adipös, ihr BMI lag bei 30kg/m2 und mehr
  • etwa 37 Prozent sind demzufolge übergewichtig
  • gerade mal 52 Prozent gelten als normalgewichtig

Bei der Studie ergab sich jedoch kein Zusammenhang zwischen einer Essstörung und dem Einkommens- oder Bildungsniveau. Auffällig war allerdings, dass bei Männern der Hang zu Essstörungen in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Dies scheint auf das veränderte Körperbild der Männer zurückzuführen zu sein.

Strategien gegen Essstörungen

Wie es scheint, sind Essstörungen meist ein gesellschaftliches Problem. Der zunehmende Druck immer schlank zu sein, ist sicher für viele Symptome verantwortlich. Schon Grundschulkinder fühlen sich zu dick und machen Diäten. Dabei nimmt die Zahl der übergewichtigen Kinder immer mehr zu.

Dies führt zu dem Schluss, dass einerseits falsche Ernährung zur Entstehung von Übergewicht führt, andererseits aber ein ungeheurer Druck herrscht, sehr dünn zu sein. Dies bedeutet zweierlei. Erstens ist es notwendig, mehr über gesunde Ernährung zu wissen und das Wissen auch anzuwenden. Also weniger Fett, weniger Zucker und Kohlehydrate und dafür mehr Eiweiß und leichte Mahlzeiten! Aber auch, Schluss mit dem Schlankheitswahn, superdünne Frauen sollten nicht länger das Maß aller Dinge sein, denn eine Frau mit Untergewicht ist selten gesund.

 

Selbstbild - Wir sind, was wir denken!

Das Selbstbild


Jeder Mensch hat ein Selbstbild. Dieses Selbstbild beinhaltet – wie es die Theorie des Johari-Fensters aussagt – Bereiche, welche nur die Person über sich selbst weiß. Zudem gibt es Bereiche, die nur der Umwelt bekannt sind und jene, über die sowohl die Person als auch deren Umwelt im Klaren sind. Unschwer lässt sich bereits in diesem Zusammenhang erkennen: Es entstehen Differenzen zwischen dem Selbst- und dem Fremdbild.

Das Selbstbild wird von den Eltern geprägt

Das Selbstbild ist nicht in einem Menschen selbst verankert. Es handelt sich dabei vielmehr um die Summe seiner Erfahrungen, die er im Laufe des Lebens erlebt hat. Die Eltern trugen dazu bei, dass sich dieses Selbstbild etablieren konnte. Sie lenken ihren Schützling, in der Hinsicht, dass sie ihn über seine Fähigkeiten aufklären. Gerade hierin liegt das Problem. Die Kinder verhalten sich den Weisungen dementsprechend. Je autoritärer die Eltern sind und je mehr sie eine Vorbildfunktion einnehmen, desto eher verankert sich dieses Selbstbild. Dies stellt ein Problem dar, denn selbst in der Jugendzeit verändert sich dieser Umstand nicht. Die ehemaligen Aussagen werden ein Teil des Selbst und der Mensch denkt, sich genau zu kennen. Wurde ihm daher oft gesagt, er sei ein Versager oder gab es vermehrt Dinge, die er vermeintlich nicht konnte, prägt sich dies ein. Im schlimmsten Fall für den Rest des Lebens.

In der Folge wird das Selbstbild – das durch diesen Umstand stark vom Fremdbild abweichen kann – aufrecht erhalten. Der Mensch beginnt seine Wahrnehmung auf dieses Selbstbild auszurichten und filtert die eingehenden Reize dementsprechend. In Folge der Aufnahme beginnt die Bewertung. Ein positives Selbstbild führt zu positiven Bewertungen, ein negatives Selbstbild führt zu negativen Bewertungen. Diese Bewertungen müssen nicht unbedingt mit der Einschätzung der Umwelt übereinstimmen. Dies ist auch der Grund dafür, warum das Fremdbild nicht mit dem Selbstkonzept übereinstimmt.

Der Ballast der Kindheit wirkt weiter

Die Erwartungshaltung resultiert ebenfalls aus diesem Umstand. Hält sich der Mensch für minderwertig, dann wird er seine Erwartungen genau darauf abstimmen. Subjektiv betrachtet kann er eine schwere Aufgabe nicht erfüllen und versucht ständig, sein Bild von sich selbst zu bestätigen. Wie in zahlreichen psychologischen Tests nachgewiesen wurde, neigen Menschen mit negativen Selbstbildern dazu, aus einer Vielzahl von Aufgaben genau jene zu wählen, die sie tatsächlich nicht bewältigen können. Menschen, die sich selbst sehr positiv sehen, neigen dazu, Aufgaben zu wählen, die sie garantiert bewältigen können. Der Effekt ist, dass eine Bestätigung erfolgt, die dann dazu führt, dass das Konzept des Selbst erhalten und bestätigt wird. Es entsteht ein Kreislauf aus Selbstbestätigung.

Der Mensch spielt innerhalb von Gruppen immer eine entscheidende Rolle

Ist der Mensch der Meinung, dass er von anderen nicht geschätzt wird, dann richtet er sein Verhalten danach aus. Er wird unbewusst alles tun, um Misserfolge zu erleben und das Bild von ihm bestätigen zu können. Zudem werden durch die Selektion der Wahrnehmung nur jene Begebenheiten und Situationen aufgenommen, die das eigene Bild bestätigen. Die Kombination aus Rollenspiel und Wahrnehmung führt zur Bestätigung. Ein Kreislauf, der unbewusst abläuft und nur verändert werden kann, wenn der Mensch lernt, seine Wahrnehmung zu kontrollieren und zu verändern.

Möglichkeiten, um das Selbstbild zu verändern

Um eine Veränderung zu bewirken, müssen das Denken und die Wahrnehmung gleichermaßen verändert werden. Der Mensch muss langsam lernen, zu den gemachten „Erfahrungen“ Gegenteile zu finden, die dem Selbstbild widersprechen. Sobald eine bestätigende Wahrnehmung aufkommt, ist es hilfreich, den Gedanken sofort zu beenden. Danach müssen Aspekte gefunden werden, die diesem Bild nicht entsprechen. Dies ist anfangs mühsam, wird sich nach einigen Wochen allerdings lohnen, da nun schneller Gegenteile gefunden werden können.

Eine weitere Möglichkeit ist, jeden Tag die Ereignisse zu notieren, die dem eigenen Selbstbild entgegenstehen. Diese Notizen sollten immer dann nochmals gelesen werden, wenn der Klient an der Einschätzung zweifelt.

Eine kleine Zusammenfassung

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass wir das sind, was wir denken. Bereits in der Kindheit werden wir auf jenes Bild geprägt, das wir dann später beibehalten. Wir passen unsere Wahrnehmung an das Selbstbild an und lassen nur Reize in unser Bewusstsein, die uns bestätigen. Alle gegenteiligen Reize vergessen oder verdrängen sie. Der Mensch nimmt Rollen ein, die das Bild weiter verstärken. Allerdings kann dieses Bild verändert werden, wenn Gegenteile für die eigene Meinung gefunden werden. Ein Prozess, der viele Monate oder sogar Jahre andauern kann.