Fehler durch Unterbrechungen - Stimmt das?

Fehler durch Unterbrechungen – Stimmt das?


Unterbrechungen gehören zur Arbeit einfach dazu, seien es ein klingelndes Telefon, eine eingehende E-Mail oder ein hilfesuchender Kollege. Wir sind uns sicher, dass durch diese Unterbrechungen der Arbeitsablauf gestört wird und somit Fehler die Folge sind. Aber ob dies wirklich stimmt, kann wissenschaftlich nicht eindeutig beantwortet werden. Daher wird die Aussage, dass Fehler durch Unterbrechungen entstehen, nun von Wissenschaftlern aus Australien, den USA und Deutschland untersucht.

Die beteiligten Forscher legen den Fokus ihrer Studie auf Krankenschwestern und -pfleger in australischen Kliniken. Es zeigte sich, dass alle drei Minuten Unterbrechungen in der Arbeit des Pflegepersonals auftraten. Den aktuellen Vorgang müssen Schwestern und Pfleger daher alle acht Minuten unterbrechen. Die Folge ist, dass die Dauer für die Erledigung der Arbeit anwächst. Doch noch schlimmer ist die Befürchtung, dass es zu Fehlern kommen kann. Gerade im Gesundheitssystem wären die Auswirkungen gravierend.

Tödliche Folgen durch Fehler

Eine Studie des Aktionsbündnisses Patientensicherheit aus dem Frühjahr 2013 zeigte, dass jedes Jahr 17.000 Patienten im Krankenhaus in Deutschland durch vermeidbare Fehler sterben. In Krankenhäusern in den USA zählen Behandlungsfehler zur dritthäufigsten Todesursache (Stand: September 2013). Betroffen sind zwischen 210.000 und 400.000 Menschen. Die Zahl der Fälle, bei denen ein Fehler nicht tödlich endete, aber trotzdem gravierende Folgen für den Patienten auftraten, dürfte noch wesentlich höher sein. Dass es durch Unterbrechungen im Krankenhaus zu Fehlern kommt, klingt zwar logisch, doch dieses soll nun in den kommenden drei Jahren aus verschiedenen Blickwinkeln erforscht werden.

Unterbrechungen haben immer einen Grund

Der Fokus eines Teilprojektes liegt auf dem für die Unterbrechung Verantwortlichen. In der Regel unterbrechen wir einen Kollegen, weil wir dringend eine Information benötigen. Warum diese spezielle Information nicht vorhanden ist, untersuchen die Forscher. Außerdem überprüfen sie, was die Folge wäre, wenn solche Unterbrechungen nicht mehr zustande kommen könnten, weil sich der Befragte beispielsweise in einer “unterbrechungsfreien Zone” befindet. Dieser Mitarbeiter kann dann zwar nicht mehr unterbrochen werden, dafür aber wahrscheinlich ein anderer.

Intensivsitationssimulatoren kommen zum Einsatz

Ob nun wirklich ein kausaler Zusammenhang zwischen Unterbrechungen und der Fehlerhäufigkeit besteht, soll in einem zweiten Teilprojekt erforscht werden. Hierfür wird das reale Abbild einer Intensivstation, auf der ein Patient untergebracht ist, verwendet. Geräte, Mobiliar und Medikamente entsprechen genau dem Vorbild im Krankenhaus. Für den Patienten wird allerdings eine elektronisch gesteuerte Patientenpuppe eingesetzt. Diese soll sich durch viele menschenähnliche Funktionen auszeichnen.

Eine echte Krankenschwester soll dann in dieser Umgebung zahlreiche Aufträge erhalten und bei der Erledigung von einer Kollegin immer wieder unterbrochen werden. Das Geschehen wird per Videokamera aufgezeichnet, sodass jeder Fehler von den Wissenschaftlern bemerkt wird. Im dritten Teilprojekt beschäftigen sich die Forscher mit der Frage, welche Veränderungen auf der Organisationsebene vorgenommen werden müssen, damit es auf Intensivstationen erst gar nicht zu Unterbrechungen kommt.

 

Sollte ich Kollegen von meiner Depression erzählen?

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Jemandem, der unter Depressionen leidet, fällt es oft bereits im privaten Umfeld schwer, damit umzugehen. Wer jedoch auch im Job offen von seiner Erkrankung erzählt, bekommt meist mehr Verständnis entgegengebracht als erwartet. Unter Umständen kann es also helfen, auch im Job zu erzählen, weswegen man fehlt, um aus der Denkspirale und dem Druck der Depression herauszukommen.

Betroffene sind meist über einen längeren Zeitraum hinweg krank geschrieben und verändern sich womöglich auch schon während ihrer Arbeitszeit. Meist fällt dies auch den Kollegen und dem Chef auf. Sollte man also klaren Tisch machen, oder beeinträchtigt dies die Karrierechancen? Stefan Weiler von der DGAUM (Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin) sieht in einem Outing durchaus Vorteile. Es könne zur Entlastung beitragen und meist ernteten Betroffene großes Verständnis. Doch wichtig sei vor allem, auf seinen Bauch zu hören.

Den richtigen Ansprechpartner finden

Wenn jemand kein Vertrauen in seinen Chef hat, dann ist dies auch der falsche Ansprechpartner. Alternativ könne man, so Weiler, mit einem Betriebsarzt oder Betriebsrat sprechen. Im Falle des Betriebsarztes kann dies sogar einige Vorteile mit sich bringen, wie Therapieplätze, spezielle Coachings oder einen Platz in einer Reha-Klinik. Der jeweilige Ansprechpartner kann auch als Vermittler fungieren, falls Kollegen merkwürdig auf bestimmte Verhaltensweisen des Erkrankten reagieren sollten, und sich für mehr Verständnis einsetzen.

Meist reagieren Kollegen jedoch von vorneherein sehr verständnisvoll, wenn jemand von seiner Depression erzählt. Oftmals ist ihnen bereits aufgefallen, dass die betroffene Person antriebsloser oder müder als normal erschien und haben sich eventuell bereits Sorgen gemacht. Wichtig ist allerdings, wenn man etwas erzählt, dann aber allen. Sonst kann es schnell zu Unstimmigkeiten innerhalb eines Teams kommen, wenn nur die eine Hälfte Bescheid weiß.

Niemand ist zum Outing verpflichtet

Die Hauptsorge vieler Erkrankten gilt ihrer Karriere. Manchmal könne dies auch berechtigt sein, so Weiler, doch das sei nicht zwangsläufig schlecht. Wird man in seiner Situation den Anforderungen seiner Arbeit nicht mehr gerecht, kann es besser sein, den Druck zu nehmen. Vorgesetzte wollen meist auch nur ihre Arbeitnehmer schützen, auch wenn das manchmal verletzend sein kann.

Grundsätzlich ist niemand dazu verpflichtet, von seiner Krankheit zu erzählen, auch nicht bei einer langanhaltenden Krankschreibung. Eines darf allerdings nicht verschwiegen werden, und zwar wenn Antidepressiva die Arbeitsfähigkeit einschränken sollten. Auch hier gilt, es müssen keine Gründe genannt werden, jedoch ist der Arbeitgeber darüber zu informieren. Meist können die Betroffenen nach etwa vier Wochen ihrer Arbeit normal nachgehen und auch die weitverbreitete Angst vor Abhängigkeit durch Antidepressiva ist unbegründet.

 

Gemeinsames Kochen und Essen fördert die Arbeitsgemeinschaft

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Längere Arbeitszeiten erfordern manchmal auch, dass man sich auf der Arbeit gewissermaßen einrichtet. Deshalb nutzen viele Büros inzwischen die Möglichkeit in der Mittagspause gemeinsam zu essen. Eine Steigerung dieser Zelebration der Pause ist das gemeinsame Kochen. Eine Studie mit Feuerwehrmännern zeigte, dass dies die Kooperation steigert und auch zu gesteigerter Leistung anregt.

Der Forscher Kevin Kniffin von der Cornell University in Ithaca, New York hat sich dieses Phänomen genauer angeschaut und zwar anhand einer Berufsgruppe, bei der der Zusammenhalt respektive das Teamwork überlebenswichig ist: den Feuerwehrmännern. Tatsächlich hat das Ritual gemeinsam, und zwar auf Feuerwachen, zu kochen sogar zu einer ganz neuen Art von Kochbüchern geführt, die einzig Rezepte beinhalten, die auf Wachen gekocht werden.

Die Fakten

Über 15 Monate hinweg führten Kniffin und sein Team qualitative und quantitative Befragungen in 13 Spitzenhäusern einer US-Großstadt durch, sodass 244 Probanden an der Studie teilnahmen. Zu 97 Prozent waren dies Männer. Innerhalb der Befragungen mussten die Teilnehmer die Leistung ihrer Einheit, ihre Arbeitszufriedenheit und die Kooperationsbereitschaft beurteilen und zudem angeben wie häufig gemeinsam gekocht und gegessen wurde. Zu erwähnen ist zudem, dass das gemeinsame Kochen und essen nicht von den Vorgesetzten vorgegeben war, sondern eine selbstbestimmte Aktion der Probanden darstellte.

Die Mehrheit der Befragten gab an, dass für sie das kollektive Zubereiten und Kochen zu ihrem Berufsalltag dazu gehören. An vier von fünf Tagen werde dies geneinsam zelebriert. Vergleiche zu anderen Teams, in denen nicht gemeinsam gekocht oder gegessen wurde, zeigten auf, dass das Kooperationsgefühl sowie die Leistung der jeweiligen Einheit weniger positiv bewertet wurden.

Welche Denkrichtung ist die Richtige?

Die Forscher betonen allerdings auch, dass die Studie nicht eindeutig hergibt, aus welcher Richtung die Studienergebnisse zu denken sind. Sind jene Probanden, die sie sich Teil einer Gruppe empfinden, eher geneigt gemeinsam zu essen und auch gemeinsam zu kochen oder beeinflusst das gemeinsame kochen und essen nicht vielmehr das Gemeinschaftsgefühl? Es ist nicht ganz klar, was zuerst da war, allerdings scheint gemeinsames essen und kochen definitiv eine Möglichkeit zu sein das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.

 

Haben Hierarchien Einfluss auf den Charakter?

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Führungstypen sind ganz andere Menschen. Ist das der Grund für ihren Aufstieg?

Da hält sich aber jemand für wichtig! Wie er herumstolziert! Dabei gehörte er früher mal zu den Normalsterblichen. Er war immer hilfsbereit und immer für ein Feierabendbier zu haben. Doch vor drei Jahren kam dann der Tag, an dem sich alles ändern sollte, er wurde Abteilungsleiter. Aus Freund wurde Vorgesetzter. Verdirbt die Karriere seinen Charakter? Oder zeigt er jetzt sein wahres Gesicht?

Diesem Thema widmet sich Jule Specht, Professorin für Persönlichkeitspsychologie an der Freien Universität Berlin. Sie untersucht die Lebensumstände von 30.000 Menschen. Diese Menschen wurden über 30 Jahre lang befragt und ergeben somit sehr umfangreiche Ergebnisse.

Jule Specht war davon ausgegangen, dass Menschen sich viel deutlicher verändern, wenn sie eine Führungsposition übernehmen. Das liegt daran, dass andere Studien zeigten, dass entscheidende Ereignisse im Beruf wie etwa ein neuer Job oder der Beginn der Rente einen Menschen sehr verändern können.

Das Ergebnis

Ihre noch unveröffentlichte Studie kam zu dem Ergebnis: Wenn Menschen in eine Führungsposition befördert werden, verändern sie sich nicht. Des weiteren weiß man aus der ökonomischen Forschung, dass Führungsmenschen sich sehr von anderen unterscheiden. Dieser kleine aber feine Unterschied ist die Voraussetzung für den Aufstieg und nicht eine Folge. 155 der 30.000 Studienteilnehmer wurden 2005 und 2009 interviewt und gaben an, eine Führungsrolle übernommen zu haben. Diese Personen hatten den meisten anderen etwas voraus. Sie waren offener für neue Erfahrungen, hatten eine starke Psyche und waren extrovertierter. Die gleichen Persönlichkeitsmerkmale machten sich bei den in den Jahren 2009 und 2013 befragten Personen bemerkbar. Außerdem besaßen diese Personen diese Merkmale auch schon vor ihrem beruflichen Erfolg.

Rentner und Berufseinsteiger weisen in unterschiedlichen Studien auch höchst interessante Ergebnisse auf. Sie können nämlich ihre Persönlichkeit an die neuen Herausforderungen anpassen. Es würde sich also nichts an der Tatsache ändern, dass zurückhaltende Menschen sich in den entsprechenden Positionen aufplustern und als „Wichtigtuer“ erscheinen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Menschen die Situation eines aufstrebenden Kollegen sehr kritisch betrachten und mit anderen Augen sehen. Neid und die Eigenschaft, keine Kritik zu vertragen, könnten dazu führen, dass sich Kollegen zusammenschließen und ein gemeinsames Feindbild ausmalen.

Der Chef wird in dem Moment genaustens beobachtet, wenn er aus dem bisherigen Team stammt. Die Frage, die sich dann seine Mitarbeiter täglich stellen ist, ob er sich denn aufspielt oder noch kollegial ist. Oftmals empfinden die Mitarbeiter andere Rollen als Veränderung der Persönlichkeit und sehen deshalb die Führungsposition sehr kritisch. Laut Anette Hillebrand, die Führungskräfte aus der Medienbranche coacht, zieht sich der Mensch zwar ein neues Gewand an, er bleibt aber derselbe.

 

Stress in den Ferien - Wenn im Urlaub gearbeitet wird

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Immer weniger Leuten gelingt es, im Urlaub richtig abschalten zu können. Fast jeder Zehnte wird währenddessen von Kollegen oder vom Chef abgelenkt. Extrem wird es bei Berufstätigen, die sich nur frei nehmen, um einmal in Ruhe Arbeit geschafft zu bekommen.

Mit dem Kopf woanders

Von wegen entspannen und abschalten. Vielen berufstätigen Menschen gelingt dies im Urlaub überhaupt nicht. Auch in den Ferien können sie vor überforderten Kollegen, gestressten Chefs und anstrengenden Kunden nicht flüchten. Jeder Zehnte wird im Hotel, am Strand und in Bergen von klingelnden Diensthandys und wichtigen E-Mails gestört. Das sagt die neue Studie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Dafür wurden rund 1.002 Berufstätige dazu befragt, ob sie ihren Job im Urlaub wirklich vergessen können. In Ruhe auf der Liege liegen, ein Sonnenbad nehmen oder eine Runde im Pool drehen – für jeden achten Befragten fast unmöglich. Zu oft rufen die Kollegen kurz einmal an und erkundigen sich nach wichtigen Unterlagen, zu häufig muss der Chef sofort einen Termin abklären und regelmäßig weigern sich Kunden, mit anderen Ansprechpartnern Geschäfte zu machen.

Aber nicht nur die Anderen sind Schuld an der Misere: Viele schaffen es einfach nicht, richtig abzuschalten. Trotz größter Ablenkung drehen sich die Gedanken rund um den Job: Sind wichtige E-Mails beantwortet? Wurden alle relevanten Informationen an die Kollegen weitergegeben? Wartet der Kunde wirklich bis zur Rückkehr auf den Abschluss? Für fast jeden Zweiten (47 Prozent) ist dieses Gefühl der Unruhe ganz normal. Kaum einer fühlt sich davon in den Ferien gestört. 14 Prozent der Befragten geben aber zu, dass sie solche Gedankenspiele gerne ohne Weiteres abschalten und vergessen würden.

Den Schreibtisch an den Strand verlegen

Jeder siebte Berufstätige hat keine Lust auf tausende, unbearbeitete E-Mails. Deshalb lesen sie berufliche Nachrichten freiwillig auch im Urlaub. Für jeden Vierten ist es ganz normal, neben Badesachen auch den Laptop mit in die Ferien zu nehmen. Ganz extrem wird es bei den Workaholics: Sie lieben ihren Job so sehr, dass sie ihre Arbeit aus dem Büro in den heimischen Garten verlegen. 25 Prozent der Arbeitnehmer halten das Arbeiten in ihrem Urlaub für ihre Pflicht – auch wenn der Arbeitgeber das nicht explizit fordert. Bei den meisten stellen sich erst eine Woche nach dem Urlaubstag die ersten Urlaubsgefühle ein. Drei von vier Mitarbeitern (73 Prozent) hören dann erst wirklich auf, Dinge für die Arbeit zu erledigen. Damit ist der Arbeitswahn bei einigen aber immer noch nicht zu Ende. Eine Vielzahl an Arbeitnehmern opfern sogar regelmäßig ihre Urlaubstage und nehmen sich frei, um in Ruhe am heimischen Schreibtisch arbeiten zu können. Das gilt für rund jeden sechsten Angestellten (17 Prozent): Sie brauchen ab und zu freie Tage, damit sie Aufgaben aus dem Büro abarbeiten können.

 

Handypausen sind produktiv für Unternehmen und Arbeitnehmer

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Seit Smartphones und Tablets unseren Alltag begleiten, kommt immer häufiger das Thema auf, wie häufig und wie regelmäßig Arbeitnehmer in Büros unsere technischen Helfer nutzen dürfen. Viele Unternehmen verbieten die Smartphonenutzung während der Arbeitszeit nicht und wieder andere stellen sie unter Strafe oder Abmahnung. Eine Studie der Kansas University ergibt nun, dass wir umso produktiver arbeiten können, wenn wir uns kleine Smartphonepausen gönnen.

Die Studie

72 Probanden aus unterschiedlichen Berufen nahmen an der Studie teil. Um ihre Handynutzung zu prüfen, wurde auf ihren Geräten eine App installiert, die eigens von der Forschergruppe entwickelt wurde. Diese App konnte nun messen wann und wie lange die Probanden ihr Handy während der Arbeitszeit nutzten.

Weiterhin wurde gemessen welche Anwendungen von den Probanden aufgerufen wurden. Ob Whatsapp, eine Spielapp oder der Internetbrowser – die App eruierte die einzelnen Nutzungstypen genau. Am Ende des Arbeitstages notierten die Probanden ihr subjektives Wohlbefinden. Die entstandenden Daten wurden von den Forschern nun ausgewertet und in Zusammenhang gesetzt.

Wie oft schauen wir täglich auf unser Handy?

Die Studie ergab, dass der Durchschnitts-Arbeitnehmer 22 Minuten täglich, während einer Arbeitszeit von acht Stunden, auf sein Handy schaut. Jene Probanden, die häufiger täglich auf ihr Handy schauten, verzeichneten eine höhere Zufriedenheit. Generell sind Pausen sehr wichtig, um einen erfolgreichen und produktiven Arbeitstag zu gestalten. Kein Mensch kann sich acht Stunden am Stück gleich gut konzentrieren. Daher kann ein Plausch mit der Kollegin, eine Kaffeepause oder das Schauen auf das Smartphone schon dazu führen den Kopf wieder frei zu bekommen. Wenn wir dafür umso konzentrierter wieder an die Arbeit gehen können, wieso sollte die Handynutzung dann verboten werden? In den wenigsten Büros ist eine vorgeschriebene halbstündige Pause noch Pflicht. Der Arbeitsalltag verändert sich stetig, sodass auch unser Pausenverhalten einem Wandel unterliegt, der das Smartphone als Stressverminderer charakterisiert.

 

Die Zeitmanagement-Falle - Planen mit Verstand

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Als Zeitmanagement bezeichnen wir Planungs- und Arbeitstechniken, welche uns zu einem bestimmten Ziel führen. Beispielsweise die Vereinbarung der anstehenden Termine oder die Strukturierung von unterschiedlichen Aufgaben in einem bestimmten Zeitraum. Besonders in Anbetracht der stressbedingten Erkrankungen, welche heutzutage immer häufiger auftreten, werden Methoden zur Vermeidung von negativem Stress anhaltend gefragter.

In Vorträgen und Kursen wird anhand von mehr oder minder praktischen Beispielen gelehrt, wie Menschen in einer sich ständig weiter beschleunigenden Welt Tritt halten können. „Multitasking“ und „Prioritätensetzung“ sind nur zwei der vielen Schlagworte. Fast jeder, der sich auf diesem Markt der unbeherrschbaren Geschwindigkeit tummelt, erfährt die Unmöglichkeit einer vollständigen Bearbeitung der zugewiesenen Aufgaben.

Wer dann versucht, mit den an die Hand gegebenen Mitteln das eigene Chaos zu beherrschen, wird nicht selten früher oder später Schiffbruch erleiden. Auf die Beschwerden der Frustrierten wird meist mit dem Hinweis reagiert, sie hätten an der einen oder anderen Stelle nicht nach den vermittelten Vorgaben gehandelt – selbst Schuld. Tatsächlich liegt die Schuld auch bei ihnen selbst, aber auch oft bei jenen, die Patentlösungen versprechen ohne dazu zu sagen, wo deren Grenzen sind. Sie liegen im menschlichen Geist. So richtig und wichtig es auch ist, Pläne zu machen, so problematisch können die Erwartungen werden, die wir dadurch für uns selbst und an uns selbst aufbauen.

Selbst Aufgaben, deren Erfüllung in all ihren unterschiedlichen Stufen bei uns selbst liegt, sind deshalb nicht allein von uns abhängig und so nicht völlig plan- und in jeder Situation beherrschbar. Denn wir selbst sind nicht immer in der gleichen Verfassung und wir sind natürlich eingebunden in ein komplexes Netz unterschiedlichster sozialer, wirtschaftlicher und sonstiger Gegebenheiten, die permanent Einfluss auf uns und unser Tun ausüben. Damit wird jede Planung zum Wunsch, zur Möglichkeit und zum mehr oder weniger Wahrscheinlichen.

Wer glaubt, seine Planung sklavisch einhalten zu müssen, hat sich damit tatsächlich zu ihrem Sklaven gemacht und damit die Kontrolle bereits verloren. Wer sie behalten will, muss loslassen können, muss in der Lage sein, das Jetzt zu erleben in all seinen Aspekten und Facetten. Dann wird man schnell feststellen, dass eine Störung der vorgenommenen Planung nicht aufhält, sondern die Chance bietet, über Varianten nachzudenken. Oder dass eine Änderung der Prioritätensetzung, zu der man von außen gezwungen wird, sich als hilfreich bei der Zielerreichung erweist.

 

Arbeitsorganisation für mehr Effizienz

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Besonders nach den Feiertagen fällt der Einstieg in den Arbeitsalltag so manchem schwer. Einiges hat sich angesammelt und man weiß nicht mehr, wo einem der Kopf steht. Dann kann es helfen mit ein paar Tipps und Tricks gezielt die Arbeitseffizienz zu erhöhen. Wir zeigen Dir wie!

Übersicht ist das A und O

Wenn alles drunter und drüber geht und zehn Baustellen gleichzeitig anstehen, dann ist die Übersicht der Schlüssel zum Erfolg. Sortier allerlei Akten, Notizen, anfallende Arbeiten auf Deinem Schreibtisch und verschaffe Dir so einen Überblick über unterschiedliche Arbeitsfelder, die Du angehen willst. Dabei kann es auch helfen den Schreibtisch erstmalig leer zu fegen und dann komplett neu zu sortieren.

Dabei sollte die Frage „Muss das wirklich auf den Schreibtisch?“ im Vordergrund stehen, denn ein überladener Schreibtisch sorgt schon an und für sich für Stress. Akten, die später noch bearbeitet werden können, müssen nicht unbedingt auf dem Schreibtisch liegen, sondern können auch separat gelagert werden. Hilfreich ist es ebenso, besonders weil es nach einem langen Arbeitstag manchmal scheint als hätte man nichts geschafft, alles Erledigte abzuheften.

Dringlichkeit

Weiterhin scheint es ratsam anstehende Aufgaben in dringlich beziehungsweise wichtig und nicht dringlich aufzuteilen. Alle dringlichen Aufgaben erfordern meist Ruhe, dafür kann eine geschlossene Bürotür sorgen, und Konzentration. Gönn Dir nach diesen Aufgaben ruhig mal eine Pause, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Feste Zeiten sind für Aufgaben wie Emails beantworten ebenfalls sinnvoll.

Belohnung

Natürlich gibt es in jedem Arbeitsalltag auch unangenehme Aufgaben, die einem Kopfzerbrechen bereiten. Es kann zunächst einmal helfen diese Aufgaben am Anfang des Tages zu erledigen und zum anderen ist es ratsam sich mit Kleinigkeiten für die Abwicklung dieser Aufgaben im Nachhinein zu belohnen.

Nicht für alles verantwortlich sein

Eine weitere Entlastungsmöglichkeit ist, dass man sich vor Augen führen muss, dass man nicht für alles verantwortlich und zuständig ist. Eine Not-To-Do-Liste kann da durchaus weiterhelfen, denn ansonsten gerät man in eine Zuständigkeitsspirale, die einen komplett in Beschlag nimmt.

Kein Multitasking!

Auch wenn es schwer fällt, sollte Multitasking vermieden werden. Aufgaben nacheinander zu bearbeiten, ist noch immer die effizienteste Methode, um dem Arbeitschaos zu entkommen.

Mit diesen Tipps schaffst Du es Dich schnell und sicher durch das Arbeitschaos zu wühlen und am Abend merkst Du dann erst Recht, was Du alles geschafft hast, denn das ist alles nur eine Frage der Organisation.

 

"Gesunde Arbeit" gegen Stress am Arbeitsplatz

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Sind Sie beruflich auch oft so im Stress? Es gibt positiven Stress, der Spaß macht und einen vorwärts treibt. Man nennt ihn Eustress. Und, natürlich auch Stress, der echt stresst, der Disstress. Ständige Überforderung, Lärmbelästigung, scheinbar willkürliche, immer wiederkehrende Arbeitsspitzen, das geht auf die Nerven. Die Dauerbelastung ist hochgradig gesundheitsschädlich. Von Bluthochdruck über alle möglichen psychosomatischen Störungen bis hin zum Burnout-Syndrom ist da alles möglich. Psychische Erkrankungen stehen mittlerweile an vierter Stelle der Statistik der Erkrankungsarten und an erster Stelle der Gründe für Frühverrentungen.

Was ist Stress?

Stress bezeichnet zum einen durch spezifische äußere Reize (Stressoren) hervorgerufene psychische und physische Reaktionen bei Lebewesen, die zur Bewältigung besonderer Anforderungen befähigen, und zum anderen die dadurch entstehende körperliche und geistige Belastung. Die EU-Kommission bezieht den Begriff Stress vor allem auf die Arbeitsumgebung: “Arbeitsbedingter Stress lässt sich definieren als Gesamtheit emotionaler, kognitiver, verhaltensmäßiger und physiologischer Reaktionen auf widrige und schädliche Aspekte des Arbeitsinhalts, der Arbeitsorganisation und der Arbeitsumgebung. Dieser Zustand ist durch starke Erregung und starkes Unbehagen, oft auch durch ein Gefühl des Überfordertseins charakterisiert.” Es gibt verschiedene psychosoziale Stressfaktoren, die von verschiedenen Menschen auch unterschiedlich empfunden werden. Dazu gehören beispielsweise Schlafentzug, private oder gesundheitliche Probleme wie Überschuldung, soziale Isolation aber auch Lärm, Mobbing, Schichtarbeit und mangelnde Gestaltungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz.

Neue Broschüre

Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) macht eine Kampagne zum Thema „gesunde Arbeit“ und gibt in seiner neuen Broschüre Tipps für Unternehmen zum Umgang mit Stress. „Was tun bei Stress?“ ist die fünfte Broschüre einer ganzen Reihe von Schriften zu diesem Thema. “Stress kann zu einer psychischen Gefährdung am Arbeitsplatz werden, auf die Arbeitgeber reagieren müssen”, appelliert BDP-Präsidentin Sabine Siegl. “Es gibt viele Mittel und Wege, Stress am Arbeitsplatz zu reduzieren, wenn er zu einer Belastung wird. Es geht hier um eine gesunde Balance zwischen mentaler und psychischer Fitness sowie Anforderungen”. Wenn Unternehmen sich nicht aktiv um ihre wertvollste Ressource – ihre Beschäftigten – kümmern, riskieren sie also vermehrte Fehler, Leistungseinbußen und hohe Krankenstände durch Stress, kann man in der Broschüre lesen. Es sei sinnvoll die Stressquellen, die von den Mitarbeitern unterschiedlich empfunden werden können, herauszufinden und zu eliminieren bzw. zu verringern. Kraftquellen als Gegenpol dazu müssten geschaffen werden. Hierbei könne die Mitarbeiter in Seminaren geschult werden und auch Psychologen können im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsmanagements unterstützend einwirken. Diese interessante Broschüre wie auch die anderen sind auf der Homepage des Bundesverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (http://www.bdp-verband.de) kostenlos heruntergeladen werden.

Was ist gute Arbeit?

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Es gibt kaum einen Arbeitnehmer, der nicht „gerne“ ab und an über seinen Chef herzieht. Man weiß ja sowieso meist alles besser und kritisieren fällt von jeher einfacher als kritisiert zu werden. Eine repräsentative Umfrage der Bertelsmann Stiftung und des GfK Vereines beweist nun, dass mehr als 70 Prozent der Befragten allerdings durchaus mit ihrem Chef zufrieden sind. Bei den unter 29 Jährigen sind es sogar satte 83 Prozent. Den Vorgesetzten wird sogar Fairness und Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Macht bescheinigt. Wieso beschweren wir uns dann aber so viel und so gerne über unsere Chefs?

Bewertungen von Vorgesetzten

Die Studie hat weiterhin ergeben, dass jeder Zweite es als äußerst positiv ansieht, dass sein Chef ihm viel Freiraum lässt und trotzdem geben ein Drittel der Befragten an in wichtige Entscheidungsvorgänge einbezogen zu werden. Besonders wichtig sei den Arbeitnehmern sich das Vertrauen des Chefs zu erarbeiten, da nur auf diese Weise eine gelungene Arbeitsatmosphäre möglich sei.

Etwa ein Fünftel der Befragten berichten dennoch von schlechten Erfahrungen mit ihrem direkten Vorgesetzten. Diese erfolgten Form von Drohungen, Druck, Nichtbeachtung und Ausgrenzung bis hin zu Kündigungen.

Macht

Machtbewusstes Auftreten von Chefs wird sehr unterschiedlich bewertet. Ein Drittel der Befragten schätzen machtbewusstes und energisches Auftreten, da der „Rahmen“ für ihre Arbeit somit immer klar gegeben sei. Aber trotzdem bewertet jeder Dritte machtbewusstes Auftreten auch als Vertrauenshinderung, da gesteigerter Respekt diese Vertrauensbasis untergrabe. Dieses Verhalten „funktioniert“ für viele Arbeitnehmer allerdings nur im direkten Kontakt mit dem Chef. Betrachtet man die gesamte Unternehmensstruktur, dann bewerten 62 Prozent der Arbeitnehmer Machtausübung als negativ.

Was ist gute Arbeit?

Folgt man der repräsentativen Umfrage, die 274 Angestellte, Beamte und Arbeiter zwischen 14 und 64 Jahren umfasst, dann ist gute Arbeit immer ein Triangel aus Vertrauen, Wertschätzung und nachvollziehbarer Dominanz des Chefs. Ein jeder Mitarbeiter erfährt gerne Wertschätzung vom Chef, möchte in wichtige Entscheidungen miteinbezogen werden und trotzdem klare Linien für seine Arbeit wissen. Was so einfach klingt, ist oftmals in den Unternehmen sehr schwierig umzusetzen.

Aus diesem Grund gibt es immer mehr Coachingangebote für Führungskräfte, damit sie den erfolgreichen Umgang mit ihren Arbeitnehmern lernen können. Aber auch die Arbeitnehmer müssen lernen zu verstehen, warum Chefs mit ihnen umgehen, wie sie es manchmal für angebracht erachten. Eine offene Vertrauensbasis sollte gegeben sein, um fragliche Situationen klären zu können. Auch eine Arbeitsbeziehung kann mit einer Partnerschaft verglichen werden, in der Reden das wichtigste Mittel zur Klärung ist.