Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?

Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?


Als hätten wir Feinfühligen das nicht schon immer gesagt. Der Mond ist Schuld. Bei Vollmond schläft man weniger und das verbleibende Bisschen dann auch noch schlechter. Jetzt haben wir es schwarz auf weiß. Schweizer Forscher haben diese Annahme geprüft und bestätigt gefunden.

Wie kamen die Forscher auf die Idee für diese Studie?

Wie könnte es anders sein – natürlich in einer Vollmondmondnacht bei einem Feierabendbier hatten die Schweizer Forscher den Gedanken die Wechselwirkung zwischen Mond und Schlaf mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Sie nahmen die Daten einer abgeschlossenen Schlafstudie noch einmal zur Hand, um sie nochmals und unter Berücksichtigung neuer Aspekte auszuwerten. In der Studie hatten die Forscher zuvor verschiedene Aspekte des Schlaf-Wach-Rhythmus an insgesamt 33 Freiwilligen untersucht. Die Forscher der Universität Basel und der psychiatrischen Kliniken Basel berücksichtigten dabei jetzt auch Mondphase.

Was ist das Ergebnis? Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?

Ja, die Chronobiologen um Christian Cajochen haben dabei Hinweise gefunden, die auf einen Zusammenhang zwischen Mondphasen und Schlafverhalten hinweisen. Um Vollmond herum schlafen die Menschen schlechter und kürzer, so auch während der Studie. In Vollmondphasen schliefen die Teilnehmer im Schnitt 20 Minuten weniger. Sie benötigten auch fünf Minuten länger, um einzuschlafen. Zudem sank die für den Tiefschlaf typische Hirnaktivität, d.h. die Schlafqualität war deutlich schlechter. Gemessen wurde das durch Aufzeichnung der Gehirnströme per Elektroenzephalografie (EEG) während des Schlafs.

In den Wachphasen wurde durch Speichelproben die Konzentration des Hormons Melatonin überwacht. Dieses Hormon ist an der Steuerung von Schlaf- und Wachphasen beteiligt. Auch der Melatonin-Spiegel sank während der Vollmondphase signifikant. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Current Biology“ veröffentlicht. Es gibt also erste wissenschaftliche Hinweise zum Einfluss des Mondes auf unser Schlafverhalten. Bisher gab es verschiedene Untersuchungen, die diesen Zusammenhang verneinten. Der bekannte Biologe Till Roenneberg meinte im Jahr 2008, dass es keinen evidenten Nachweis für eine Wirkung von Mondzyklen auf die menschliche Physiologie gebe. Aus diesem Grund verorteten echte Experten und Laien-Fachleute die Theorie von der Schlaflosigkeit bei Vollmond eher im Reich der Mythen und des Aberglaubens. Till Roenneberg hält als mögliche Theorie dagegen, dass die Schlaflosigkeit auch psychologisch verursacht sein kann, als Vorwegnahme zukünftiger Ereignisse. Das Einschlafen mit dem Gedanken „heute ist Vollmond, da werde ich schlecht schlafen“ kann letzteres auch verursachen. Daher hält Roenneberg es für wichtig, dass diese Erkenntnis noch durch weitere Studien untersucht und belegt wird.

Ein Relikt aus alten Zeiten?

Nach Ansicht der Basler Forscher könnte die Synchronisation der inneren Uhr mit den Mondphasen ein Relikt aus vergangenen Zeiten sein, als der Mond das menschliche Verhalten steuerte. Auch aus dem Tierreich – vor allem von Meerestieren – ist das bekannt, wo das Mondlicht zum Beispiel das Fortpflanzungsverhalten beeinflusst. Heute werde der Einfluss des Mondes durch andere Einflüsse der modernen Welt wie elektrisches Licht verdrängt. Daher spielt bei alledem auch das Abdunkeln des Zimmers keine Rolle: Wer bei Vollmond schlecht schläft, dem hilft auch das nicht.

 

Großstädter stehen unter größerem psychischen Stress

Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?


„I want to wake up in a city that never sleeps“ – das pulsierende, rastlose Leben der Großstadt zieht die einen magisch an. Die anderen schrecken zurück vor dem Lärm, dem Stress und der Anonymität der Großstädte. In jedem Fall bedeutet das Großstadtleben Stress. Für die einen guten, für die anderen schlechten Stress.

Guter Stress – schlechter Stress

Als Stressoren oder auch stressauslösende Faktoren werden alle inneren und äußeren Reize bezeichnet, die psychische und physische Reaktionen hervorrufen, die Stress verursachen. So werden verschiedene Anpassungsreaktionen hervorgerufen. Es gibt zwei Formen von Stress: Eustress und Disstress. Eustress bezeichnet positiven Stress. Die Stressoren bewirken eine Erhöhung der Aufmerksamkeit und der Leistungsfähigkeit, im Grunde genommen einen vitalisierenden Spannungszustand. Ein Beispiel hierfür ist beispielsweise die Tai-Chi-Gruppe, die sich in der Mittagspause im benachbarten Park trifft.

Aber es gibt auch Stress, der krank machen kann. Man nennt diesen Stress Disstress. Negative Reize werden als störend und bedrohlich angesehen. Stressoren in der Großstadt sind Lärm, Rastlosigkeit, aber auch die soziale Nähe. In Städten kann es davon aber auch genau das Gegenteil sein, was Stress auslöst, nämlich die soziale Isolation. Dieser Disstress führt zu einer stark erhöhten Anspannung des Körpers. Es werden bestimmte Neurotransmitter und Hormone, z.B. Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet. Beides sind Stresshormone, deren Aufgabe es ursprünglich war, den Körper zum Kampf oder zur Flucht zu befähigen. Unter vielen Umständen werden die beiden schnell wieder abgebaut.

Viele krankmachende Faktoren in der Stadt

Kommt es aber zu einer dauerhaften Stress-Exposition, so erhöht sich der Blutdruck und das Herz wird überlastet. Auf Dauer führt dies zu einer Abnahme der Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit. Auch die Luftverschmutzung und Feinstaubbelastung tun ihr Übriges dazu. Das haben Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen schon im Mai 2010 auf einer US-Fachtagung der „American Thoracic Society“ in New Orleans vorgetragen. Bei einer Langzeitwirkung von Disstress sowie fehlenden Möglichkeiten, diesen wieder abzubauen bzw. damit umzugehen, kann es zu einem Burnout-Syndrom kommen.
“Vermutlich ist es die Mischung aus sozialer Dichte und sozialer Isolierung, die den Stadtstress ausmacht”, sagt Mazda Adli, Leiter des Forschungsbereichs Affektive Störungen an der Berliner Charité und Chefarzt der Fliedner-Klinik, einer psychiatrischen Tagesklinik. Das Forscherteam um Prof. Andreas Meyer-Lindenberg vom Zentralinstitut für seelische Gesundheit veröffentlichte gemeinsam mit Kollegen der McGill-Universität in Montreal erstmals konkrete Studienergebnisse, die ein erhöhtes Risiko psychischer Krankheiten wie Depressionen, Angststörungen oder Schizophrenie in den Großstädten belegten. Adli wiederum stellte beispielsweise fest, dass das Risiko an Depressionen zu erkranken bei Städtern im Gegensatz zur Landbevölkerung um das 1,4fache erhöht ist.

Mit zunehmender Größe des Wohnorts soll auch das Erkrankungsrisiko vor allem an Schizophrenie steigen. Dabei spielen neben den erwähnten Faktoren wie Lärmbelastung und Luftverschmutzung auch die Enge der Bebauung, die schlechten Lichtverhältnisse und der sozialer Stress eine wesentliche Rolle. Sozialer Stress führt vor allem bei Großstädtern zu einer erhöhten Aktivität der Amygdala und des anterioren Zingulums. Diese Hirnareale spielen für unseren Gefühlshaushalt eine wichtige Rolle. Die Belastungen des Stadtlebens verändern mit großer Wahrscheinlichkeit die Hirnphysiologie und steigern somit das Risiko für psychiatrische Leiden.

Was kann helfen?

Im Fachmagazin „Psychological Science“ wurde neulich eine Studie veröffentlicht in der festgestellt wurde, wie gut Parks und Grünflächen gestressten Menschen tun. Freie Blickachsen und offene Plätze arbeiten gegen das Gefühl der Enge. Schon städteplanerisch kann da eine Menge getan werden. Für den einzelnen ist es wichtig eine Strategie zu entwickeln, um mit den Belastungen der Großstadt und dem Disstress umgehen zu lernen. Man nennt das auch Coping-Strategie. Schlagworte wie Bewusstmachen, Achtsamkeitstraining und Emotionsregulation sind in diesem Zusammenhang gefragt. Aber auch unterstützende, praktische Dinge, wie Sport und Entspannungsverfahren können helfen. Einfach die Koffer zu packen und endlich nach Hintertupfingen zu ziehen, bringt oft nicht den gewünschten Effekt. Das Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim hat in einer Studie festgestellt, dass das Gehirn von Großstädtern häufig empfindlicher reagiert als das von Landbewohnern. Je länger der Mensch in der Stadt gelebt hat, desto schlechter steht es um seine Emotionskontrolle. Diese sogenannte Vulnerabilität bleibt meist auch nach einem Umzug aufs Land bestehen.

 

Politikverdrossenheit

Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?


Bereits 1992 zum Wort des Jahres gekürt, vergeht kaum ein Wahlkampf in Deutschland, ohne dass der Begriff in TV- und Zeitungskommentaren Erwähnung findet: Keine Frage, das Wort „Politikverdrossenheit“ ist einer der Popstars des deutschen Polit-Jargons; ein Blick in die Medien zeichnet besonders vor dem Hintergrund brisanter Themen wie der Euro-Krise ein Bild des wachsenden Unmuts gegen die Politik und seine Akteure. Doch wie steht es wirklich um die Haltung der Deutschen zur Politik und welche Ursachen hat eine negative Einstellung bzw. Politikverdrossenheit?

Die Deutschen und die Politik

Eingehend auseinandergesetzt mit dem Thema “Politikverdrossenheit“ hat sich zum Beispiel das Zentrum für politische Bildung (bpb) und weist auf die Schwierigkeit hin, den Unmut gegenüber der Politik in präzisen Werten auszudrücken. Gleichwohl sprechen die Zahlen des Statistischen Bundesamts bezüglich der Wahlbeteiligung eine eindeutige Sprache: Wurden in den 1970er Jahren noch eine Quote von mehr als 90 Prozent bei den bundesdeutschen Wahlen erreicht, gingen 2009 nur 70,8 Prozent der Stimmberechtigten an die Urne – diese Zahl markiert nicht nur ein Rekordtief, sondern ist gleichzeitig auch knapp sieben Prozentpunkte niedriger als der Wert der Bundestagswahl 2005.

Die Bereitschaft, sich aktiv an der Politik zu beteiligen, ist also im letzten Jahrzehnt signifikant gesunken; eine ähnliche Entwicklung registrieren auch die Parteien in Form von sinkenden Mitgliederzahlen. Während die Werte auf eine eindeutige Tendenz hinweisen, ist die Frage nach den Ursachen der zunehmenden Politikverdrossenheit schwieriger zu beantworten. Ein Erklärungsversuch wäre der Verweis auf aktuelle Themen wie der Euro-Krise, Hartz IV oder der Mindestlohn-Debatte, die für viele Bürger nicht nur soziale Ungerechtigkeiten, sondern gleichzeitig auch das Fehlen von effektiven politischen Maßnahmen offenbaren.

Politische Großprojekte wie „Stuttgart 21“ oder „BER“, die mit gravierenden Fehlplanungen Schlagzeilen machten, können ebenfalls als Ursache für eine steigende Politikverdrossenheit herangezogen werden. Die Annahme, dass eine sinkende Wahlbeteiligung mit der politischen  Unzufriedenheit der Wähler zusammenhängt, wäre eine einseitige Folgerung. Nicht selten bleiben nämlich diejenige der Wahlurne fern, die sich als „politisch zufrieden“ bezeichnen; ein aktives Eingreifen in die Politik wird von diesen Menschen demnach als unnötig erachtet.

Ähnlich differenziert sollte auch der demografische Aspekt betrachtet werden: Oft wird in den Medien nämlich auf ein erschreckend geringes Interesse von Jugendlichen am politischen Geschehen hingewiesen. Zwar bekundeten im Rahmen der Shell-Jugendstudie im Jahr 2011 nur 40 Prozent der befragten Jugendlichen (15-24 Jahre) politisches Interesse; diese Zahl bedeutet jedoch einen Anstieg von sechs Prozent im Vergleich zum Wahljahr 2002. Zudem ist kein bedeutender Unterschied zu anderen Altersgruppen, die Teil der Befragung waren, festzustellen.

 

Welche Partei passt zu mir?

Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?


Wenn am 22. September 2013 die Urnen für die Bundestagswahl freigegeben werden, ringen 30 Parteien mit wenigstens einer Landesliste um Mandate im Parlament. Wer sich ein umfassendes Bild über die zur Wahl stehenden Parteiprogramme verschaffen möchte, kommt also nicht um einen hohen Rechercheaufwand umhin. Doch auch dann ist vielleicht noch nicht hinreichend geklärt, wie sich die ins Auge gefasste Partei zu einem bestimmten Thema positioniert. Genau hier kann der sogenannte Wahl-O-Mat Abhilfe schaffen.

Was ist der Wahl-O-Mat und wer hat ihn entwickelt?

Eingeführt wurde der Wahl-O-Mat anlässlich der 15. Bundestagswahl im Jahr 2002 von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Er stellt einen Thesenkatalog dar, anhand dessen die eigene Position zu spezifischen Themen mit denen der im Wahlkampf vertretenen Parteien verglichen werden kann. Der große Bruder dieses praktischen Werkzeugs ist das Projekt „StemWijzer“, das bereits seit 1989 den niederländischen Wählern als Informationsquelle dient. Für die Entwicklung des Fragenkatalogs war eine eigenständige Redaktion verantwortlich. Die bpb sowie ein Experten-Team standen zudem beratend zur Seite.

Ursprünglich formulierte das Gremium 85 Thesen, zu denen die Parteien um Stellungnahme gebeten wurden; zur Wahl standen dabei jeweils drei Antwortmöglichkeiten: „stimme zu“, „neutral“ und „stimme nicht zu“. Im nächsten Schritt wurden 47 Fragestellungen aussortiert, bei denen sich die einzelnen Parteien in ihren Positionen nicht ausreichend voneinander unterschieden. Die endgültige Auswahl der Redaktion, die ohne Beteiligung der Parteien beschlossen wurde, setzte sich also aus 38 Thesen zusammen.

Wie funktioniert der Wahl-O-Mat?

Auf der Website der bpb kann der Wahl-O-Mat ohne Anmeldung und jederzeit kostenlos genutzt werden. Dabei klickt sich der User durch den Thesenkatalog und gibt zu jedem Thema seine Meinung ab – zur Auswahl stehen die oben genannten Antwortoptionen. Inhalt der Fragestellungen sind zum Beispiel die Einführung eines bundesweit geltenden Mindestlohns, die Betreuungsgeld-Debatte und die Euro-Krise. Nach der Beantwortung der Thesen können bis zu acht Parteien ausgewählt werden; deren Standpunkte kann dann der Benutzer These für These mit den eigenen Position vergleichen – zusätzliche Informationen bieten dabei die Begründungen der Parteien zu den einzelnen Fragestellungen.

Außerdem wird in Prozentzahlen ausgedrückt, inwiefern eine Übereinstimmung zwischen der Haltung des Nutzers und der Parteien besteht. Die Grenzen des Wahl-O-Mats Auf der Website der bpb wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Wahl-O-Mat keinesfalls eine Wahlempfehlung abgeben will. Vielmehr sollen vor allem Jung- und Erstwählern die Entscheidungsfindung durch ein übersichtliches und einfach zu bedienendes Tool erleichtert werden. Mitunter wurde aber auch Kritik aus den Reihen der Parteien und einiger Nutzer laut, die die Auswahlkriterien für den Thesenkatalog in Frage stellen.

 

Die Stimme als Indikator für psychische Krankheiten

Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?


Aus dem Klang und der Intonation eines Sprechers lässt sich viel heraushören. In der Regel kann man an der Stimme feststellen, wie das Gegenüber gelaunt ist oder ob sie oder er gerade hektisch ist. Menschen erkennen beispielsweise auch am Klang, ob das Gegenüber am Telefon lächelt oder nicht.

Die Stimme ist Spiegel der Seele

Das sagt Walter Sendlmeier, Sprechwirkungsforscher an der TU Berlin. Er beschäftigt sich damit, was Stimme und Sprechweise über einen Menschen verraten. Es gibt zwar keine zwei identischen Stimmen und doch existieren ähnliche Muster, die uns verraten. Man hört den Ärger, Freude und andere Emotionen in der Stimme des Anderen.

Wie entsteht denn überhaupt ein Ton?

Die Luftröhre erstreckt sich durch den Hals in die Lungen und versorgt den Körper mit Sauerstoff. Damit ein Ton entsteht, drückt man die Luft aus den Lungen durch die Luftröhre wieder nach oben in den Hals bis zum Kehlkopf. Auf diesem sitzen zwei Stimmbänder. Die vorbeiströmende Luft bringt die Stimmbänder zum Schwingen und dabei entsteht ein Ton. Dieser sogenannte Primärton ist allerdings sehr leise, kann aber durch die Resonanzräume verstärkt werden. Die Resonanzräume sind im Kopf: die Nasenhöhlen, der Schädel und die Wangen. Je kürzer und dünner die Stimmbänder, desto höher ist die Stimme.

Klingt die Stimme immer gleich?

Es gibt allerdings auch viele steuerbare, nicht biologische Faktoren, die sich auf die Sprechweise einwirken. Jede(r) von Ihnen hat das sicher schon versucht: Alleine die Veränderung der Körperspannung und der Kopfhaltung können den Stimmklang und die Modulation ändern. Auch Niedergeschlagenheit und Depressionen sind so wahrnehmbar. Die Stimme klingt dann dunkler und zurückgenommener. Das ist so, weil die Stimmbänder langsam und weich schließen. Walter Sendlmeier untersuchte das in einer Studie und stellte fest, dass die Stimmen emotional instabiler Menschen oftmals höher und brüchiger klingen.  Man könne auch hören, ob jemand eher extrovertiert oder introvertiert ist. Extrovertierte sprechen meist lauter und schneller, variieren die Satzmelodie stärker und betonen deutlicher als Introvertierte.

Was resultiert daraus?

In Zukunft sollen Computer diese Varianzen heraushören und analysieren können. Vieles, was das menschliche Gehör dabei überhört, soll mit in die Betrachtung einbezogen werden können. An der Charité erproben Mediziner und Psychologen in Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität in Berlin computergestützte Stimm-Analyseverfahren für die Diagnose von Erkrankungen und psychische Störungen. Sie können durch charakteristische Stimmprofile erkannt werden. Diese Muster wurden anhand der Stimmprofile von Menschen mit psychischen Störungen erstellt. Verschiedene Faktoren wie Sprachmodulation, -geschwindigkeit, -lautstärke spielten dafür eine wichtige Rolle.

Patienten mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktionsstörung) sprechen beispielsweise wesentlich hektischer als Patienten mit einer Depression oder Morbus Parkinson. Zur Analyse wird eine Software verwendet. Eine Pilotstudie an rund 300 Kindern und Jugendlichen zeigte, dass die Software eine mehr als neunzigprozentige Treffsicherheit bei Schülern mit ADHS hatte. Die Einsatzmöglichkeiten sind mannigfaltig. Zum einen kann man natürlich die Stimme analysieren und daran festmachen, wie der Getestete spricht und ob er Führungsqualitäten und Durchsetzungsvermögen „in der Stimme“ hat. Wenn nicht, kann man da mit Schulungen nachhelfen. Zum anderen hat man ein weiteres diagnostisches Hilfsmittel an der Hand, das auch therapeutisch wertvoll ist. Ähnlich wie beim Biofeedback könnte der Psychologe, Therapeut oder Arzt dem Patienten die Fortschritte zeigen. Sehr spannend sind auch die Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Mensch und Maschine. Stellen Sie sich vor, Ihre Kaffeemaschine erkennt, wie Sie gerade drauf sind und reagiert entsprechend.

“Es liegt mir auf der Zunge”

Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?


Strategien gegen das Vergessen

Man nennt es Tip-of-the-Tongue-Phänomen und fast jeder hat es selbst schon mal erlebt. Es ist beispielsweise der Augenblick indem man ein bekanntes Gesicht auf dem Volksfest erkennt, jedoch nicht mehr weiß woher man diesen Mensch kennt. Wie war noch sein Name? Es liegt Ihnen auf der Zunge! Fast schon greifbar. Sie suchen und wühlen im Gedächtnis und es will und will Ihnen nicht einfallen. Das ist echt frustrierend. Später, beim Zähneputzen, ist plötzlich wieder alles da: der Name und auch die Information woher Sie ihn kennen.

Vergessen ist normal und natürlich

Ausmaß und Geschwindigkeit des Vergessens sind multifaktoriell bedingt. Der Psychologe Herrmann Ebbinghaus machte 1885 einem Selbstversuch, bei dem er sinnlose Silben wie „ZOF“ oder „WUB“ zu lernen versuchte. Er stellte dabei fest, dass er bereits nach ca. 20 Minuten etwa 40 % des Gelernten vergessen hatte, nach einer Stunde 45 % und nach einem Tag 66 %. Dauerhaft werden nur 15% des Erlernten behalten. Aus diesem Selbstversuch leitete er die Vergessenskurve ab. Théodule Ribot formulierte 1882 ein Gesetz, das mit „first in, last out“ umschrieben werden kann. Dementsprechend bleiben früh gelernte Inhalte länger im Gedächtnis erhalten als später hinzugekommene. Umgesetzt wurde das auch in dem Sprichwort: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr“. Wie viele Aphorismen dieser Art ist das natürlich überzogen.

Wie vergisst man?

Zum einen gibt es da natürlich krankhafte Veränderungen des Gehirns wie Alzheimer oder Gedächtnisverlust (Amnesie) durch ein erlittenes Trauma. Zum anderen gibt es verschiedene Theorien zum „normalen“ Vergessen: beispielsweise die Spurenverfallstheorie oder die Interferenztheorie. Eine mögliche Erklärung sind die Bedingungen während des Erlernens. Erinnern gelingt grundsätzlich besser, wenn Reize, die beim Lernen vorhanden waren, auch beim Abruf vorliegen. Einige Gedächtnisforscher sind der Meinung, dass es echtes „Vergessen“ nicht gibt, sondern es sich um ein Misslingen des Abrufs von Inhalten aus dem Speicher handelt. Auf diese Art und Weise lassen sich auch hypermnestische Phänomene in der Hypnose erklären. Erinnerungen, die verschüttet schienen, können in hypnotischer Trance wieder ins Gedächtnis zurückgeholt werden. Das vergebliche Kramen im Gedächtnis haben Harvard-Forscher mit dem Moment verglichen, kurz bevor man niesen muss. Und, wenn einem das Wort dann wieder einfällt, mit der Erleichterung danach. Das Erlebnis des Tip-of-the-Tongue-Phänomens haben wir durchschnittlich einmal pro Woche, mit zunehmendem Alter leider häufiger. Deborah Burke vom Pomona College in Oxford bestätigt das in mehreren Studien.

Welches Ergebnis haben die Studien zu diesem Tip-of-the-Tongue-Phänomen?

Das Gehirn wird heute als ein weit verzweigtes neuronales Netz aus miteinander verbundenen Knoten dargestellt. In diesem werden unter anderem Informationen zur Sprache gespeichert, sowohl die Bedeutungen von Begriffen als auch deren Klang. Deborah Burke nimmt an, dass zwar die lexikalische, nicht aber die phonologische Information, also der Klang des Wortes, vollständig abgerufen wird. In der Studie wurden die Teilnehmer geben den englischen Begriff „pylon“, also Pfeiler, aus einer Umschreibung zu erkennen. Häufig wurde von „pirates“ und „pilots“ (Piraten und Piloten) gesprochen. Burke stellte fest, dass den Probanden oft nur die erste Silbe des gesuchten Wortes einfiel, die diese mit weiteren Silben zu ergänzten. Mit zunehmendem Alter werden im Gehirn die Verbindungen zu den phonologischen Abbildungen von Wörtern schwächer. Aus diesem Grund werden im Alltag häufig absurde bis spannende Wortzusammensetzungen gebildet.

Was kann man gegen das Vergessen tun?

Deborah Burke empfiehlt das Nutzen des Gehirns. Dazu gibt es eine alte Gedächtnis-Grundregel: „Use it or loose it“. Die Verbindungen zwischen Nervenzellen müssen trainiert werden, um Signale gut übertragen zu können. Was häufig gebraucht wird. Lässt sich auch leicht abrufen und umgekehrt. Nicht gebrauchtes Wissen wird verschüttet. Christian Michel und Felix Novak haben 1990 festgestellt, dass sich Inhalte leichter merken lassen, wenn sie in Gedicht- bzw. Reimform gebracht werden. Übrigens empfehlen Merkspezialisten das Umsetzen von Inhalten in Bilder.

 

Schafft Lächeln Vertrauen?

Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?


Dass ein lächelnder Mensch als sympathischer wahrgenommen wird als eine griesgrämig dreinschauende Person ist hinlänglich bekannt. Forscher des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie in Plön und von der Toulouse School of Economics haben sich nun wissenschaftlich mit der Wirkung eines Lächelns auseinander gesetzt und in einer Studie eruiert, ob Lächeln Vertrauen erzeugt.

Der vertrauenswürdige Treuhänder

Die Frage bleibt doch, ob man Lächeln als Ausdruck der eigenen Emotionen verstehen möchte oder aber auch als Kommunikationsmittel. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, haben Manfred Milinski und seine Kollegen ein Verhaltensexperiment entwickelt, das die Wirkung des Lächelns und dessen Einfluss auf die Kooperationsbereitschaft messen soll. Zwei Probanden arbeiteten jeweils zusammen. Als Belohnung bekamen sie einen Geldbetrag von entweder vier oder acht Euro ausgezahlt. Einer von beiden Freiwilligen wurde als Treuhänder bestimmt.

In einem Videoclip stellte dieser Treuhänder sich seinem Mitspieler vor und bat darum den Geldbetrag verwalten zu dürfen sprich der Geldbetrag solle an ihn geschickt werden. Erweckte der Treuhänder sein Vertrauen, so schickte der Proband das Geld an ihn, wodurch der Betrag verdreifacht wurde. Nun war es wiederum am Treuhänder zu entscheiden, ob er einen Teil davon an seinen Mitspieler abgeben möchte oder alles für sich behält.

Ergebnisse der Studie

Für die Forschung war es zum einen wichtig die Bewertung des Videoclips vom Treuhänder zu beobachten. Dabei wurde die Attraktivität, Intelligenz und Vertrauenswürdigkeit des Treuhänders gemessen und ob sein Lächeln als authentisch empfunden wurde. Bereits bei dieser Einschätzung wurde deutlich, dass diejenigen Treuhänder als vertrauenswürdig eingeschätzt wurden, deren Lächeln als authentisch wahrgenommen wurde. Das Lächeln förderte an dieser Stelle demnach bewusst die Kooperationsbereitschaft der Probanden. Interessant ist darüber hinaus, dass authentisches Lächeln eher erzeugt wird, je höher der Geldbetrag ist. Scheinbar ist Lächeln also auch eine Leistung für den Menschen, die sich im besten Fall auszahlen soll. In jedem Fall schafft sie Vertrauen und Zusammenarbeit.

 

Du bist wie deine Mutter! Verhaltensweisen von Eltern übernehmen

Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?


Welches Kind hört schon gerne „Du bist genau wie deine Mutter“ oder Aussagen wie „Das hat dein Vater früher auch immer gemacht“. Ganz klar: wir sind die Kinder unserer Eltern, aber in manchen Situationen sind wir das nicht unbedingt gerne, denn auch an unseren Eltern nerven uns manche Angewohnheiten. Eine neue Studie hat nun ergeben, dass wir besonders in Stresssituationen unseren Eltern aber immer ähnlicher werden und deren Verhaltensweisen kopieren. Ob wir wollen oder nicht.

Lernen am Modell

Der Psychologe Albert Bandura entdeckte im Jahr 1965 das Lernen am Modell. Auf diese Verhaltensform geht die Tatsache zurück, dass wir in manchen Situationen gar nicht anders können als wie unsere Eltern zu reagieren. Kinder lernen nämlich nicht nur über ihr eigenes Verhalten und dessen Konsequenzen, sondern auch durch Nachahmung und Beobachtung anderer.

Natürlich übernehmen Kinder nicht beliebige Verhaltensmuster, sondern von jenen Personen, die für sie Macht und Ansehen verkörpern und bei denen sie gesehen haben, dass das Verhaltensmuster „funktioniert“ hat. Weiterhin liegt oftmals eine emotionale Verbindung zum „Modell“ vor, sodass die Eltern und auch Lehrer besonders gut in Frage kommen. Ebenso wichtig ist der Erfolg nach der Durchführung. Erst wenn Kinder ihre Ziele mit Hilfe von bestimmten Verhaltensmustern durchgesetzt haben, übernehmen sie dieses Verhalten.

Stress und das Lernen am Modell

Und wie steht es aber mit Angewohnheiten und Verhaltensweisen, die wir als Kinder verzweifelt versuchen nicht zu übernehmen? Alle Verhaltensweisen werden in neuronalen Netzwerken gespeichert, auf die das Gehirn unbewusst zurück greifen kann. Besonders unter Stress kann der Mensch nicht eigenwillig kontrollieren, welche Netzwerke das Gehirn anzapft und die ältesten sind bekanntlich die dicksten Nervenbahnen und werden daher am häufigsten genutzt. Unter Stress reagiert der Mensch emotional und unkontrolliert und greift daher auf tiefgreifende Muster zurück, die in den Netzwerken des Menschen vorliegen und dazu kann schonmal die verhasste Angewohnheit der Mutter gehören alle Bücher alphabetisch ins Regal zu stellen. Ob wir wollen oder nicht.

 

Die positiven Auswirkungen von Entscheidungen

Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?


Wir treffen täglich unzählige von Entscheidungen. Ziehe ich heute das rote oder blaue Top an? Gehe ich heute joggen oder fahre ich mit dem Rad? Koche ich heute gesund oder gönne ich mir eine Pizza? Wir Menschen treffen zahlreiche Entscheidungen und das nur im Verlauf eines Tages. Die berühmte Qual der Wahl stellt sich so manchem schnellem Entscheidungsprozess in den Weg. Forscher haben nun im Rahmen einer Studie herausgestellt, dass haben wir erstmal eine Entscheidung getroffen, der Zweifel vorüber geht und wir hinter der getroffenen Entscheidung stehen. Dadurch verkehrt sich die Entscheidung „automatisch“ zum Positiven, weil wir daran glauben.

Die selbsterfüllende Prophezeiung

Der Psychologe Ulrich Weger von der Universität Witten/Herdecke hat mit dem Australier Stephen Loughnan in einer Studie nachgewiesen, dass wir von einer getroffenen Entscheidung profitieren. Die ausgewählten Probanden mussten zwischen drei angeblich besonders leistungssteigernden Lebensmitteln wählen, nachdem diese ihnen von einem Team vorgestellt wurden.

Nach der Entscheidung erfolgte ein Test, bei dem sich die Probanden möglichst viele Wörter merken sollten, die ihnen vorgelesen wurden. Jene Probanden, die das leistungssteigerndste der drei Lebensmittel ausgewählt hatten, schnitten am Besten ab. Sie schnitten sogar noch besser ab als jene die das gleiche Mittel zwar eingenommen hatten, aber dieses nicht aus den drei angebotenen auswählen durften. Wahlfreiheit scheint demnach ein entscheidender Faktor für die Wirkung von Entscheidungen zu sein.

Nutzen für Therapien

Das Ergebnis der Studie liegt nahe, dass wir Menschen uns nach einer getroffenen Entscheidung selbst davon überzeugen, dass es die richtige Wahl war und somit Mechanismen im Körper freisetzen, die das typische Grübeln über eine falsche Entscheidung ausschalten, sodass wir fest davon überzeugt sind die richtige Wahl getroffen zu haben. Eine ähnliche Wirkung zeigen Placebo-Medikamente immer wieder. Die Tatsache, dass wir aus uns selbst heraus die Kraft zur positiven Einstellung beziehen können, kann möglicherweise auch innerhalb von Therapien genutzt werden. Patienten könnten beispielsweise über mögliche Behandlungsmethoden selbst entscheiden respektive aus diesen auswählen. Dies hätte wahrscheinlich einen positiveren Verlauf der Therapie zur Folge. Der Mensch weiß scheinbar am Besten, was für ihn gut ist.

 

Intuitiv uneigennützig

Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?


Es gibt Situationen im Alltag, in denen das Geld auf einmal erstaunlich locker sitzt. Dies sind meist Konstellationen, in denen wir nicht viel Zeit zum Nachdenken haben. Studien der Studie der Harvard University in Cambridge belegen dies sehr eindrucksvoll. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass ein Mensch, der seine Entscheidungen sorgsam überdenken kann, meist egoistischer entscheidet. Aber wie funktioniert das und woran liegt diese Diskrepanz innerhalb einer Entscheidung?

Wann sind wir egoistisch oder uneigennützig?

Innerhalb des Experiments erhielt jeder der Teilnehmer einen kleinen Geldbetrag. Von diesem Betrag konnten sie so viel sie wollten in einen Gemeinschaftstopf werfen. Allerdings hatte man ihnen vorher gesagt, dass der gesammelte Betrag am Ende verdoppelt würde. Diese Summe würde dann gerecht auf die Teilnehmer verteilt werden. Jeder wusste somit, dass die Teilnehmer davon profitieren würden, wenn sie kooperativ waren.

Die Forscher führten diesen Test in unterschiedlichen Variationen durch. So erfassten sie zu Beginn, wie schnell sich die Probanden entschieden. Im Laufe des Experiments setzten sie die Teilnehmer unter Zeitdruck oder ließen ihnen viel Zeit, um über ihre Entscheidung in aller Ruhe nachzudenken. Das Ergebnis war verblüffend, je mehr Zeit die Teilnehmer hatten, umso egoistischer fiele ihre Entscheidungen aus.

Je länger wir überlegen, umso egoistischer werden wir!

Je nachdem, wie schnell sich die Teilnehmer am Test entscheiden mussten, fielen ihre Entscheidungen mehr oder weniger egoistisch aus. So zeigte sich, dass die Probanden, die unter Zeitdruck standen und sich spontan entscheiden mussten, mehr Geld in den Gemeinschaftstopf warfen. Umgekehrt gaben diejenigen, die lange überlegen konnten, deutlich weniger in die gemeinsame Kasse.

Die Forscher kamen zum Ergebnis, dass der Zwang etwas unter Zeitdruck zu entscheiden die Gemeinnützigkeit fördert. Was bedeutet, dass Menschen, die aus dem Bauch heraus entscheiden, meist großzügiger handeln als Andere. Intuitiv zu handeln bedeutet also, weniger egoistisch zu entscheiden. Allerdings bedeutet, Geld auszugeben, nicht immer nur einen Vorteil. So nutzen zum Beispiel Auktionen im Internet diese Erkenntnis aus.

Anhand des Zeitdrucks ist man viel schneller bereit, eine Ware zu ersteigern. Könnte man sich den Kauf über einen längeren Zeitraum überlegen, oder wüsste von diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen, würden sicher viele Nutzer auf spontane Käufe verzichten.

Wie wirkt sich das im Alltag aus?

Natürlich werden solche Erkenntnisse auch von den Werbefachleuten registriert. Möchte man einen Kunden zu einem schnellen Entschluss veranlassen, muss man ihn nur unter Zeitdruck setzen. Daher setzen viele Verkäufer auf begrenzte „Sonderangebote“, bei denen man am besten sofort zuschlagen sollte. Wer das Gefühl hat, dass ihm ein tolles Angebot entgeht, entscheidet sich in der Regel sehr viel schneller dafür, einen Artikel zu kaufen.

Wer sich Verkaufsshows im Fernsehen ansieht, wird geradezu gedrängt, sofort zu bestellen. Denn nur dann bekommt man zum gekauften Artikel eine ganze Reihe von Extras dazu. So landen täglich eine Unmenge, meist überflüssiger Dinge, in den Briefkästen der Kunden. Anderseits kann jeder diese Strategie bei sich selbst nutzen. Etwa bei Gehaltsverhandlungen oder innerhalb der Partnerschaft. Gelingt es uns, unser Gegenüber bei seiner Entscheidung unter Zeitdruck zu setzen, stehen die Chancen auf einen, für uns vorteilhaften Ausgang, sehr viel höher.

 

Machen Vorurteile krank?

Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?


Verhaltensmediziner am Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum Adipositas-Erkrankungen in Leipzig haben sich in einer Studie mit Vorurteilen befasst, die fettleibigen Menschen in der Bundesrepublik entgegengebracht werden. Wie die Ergebnisse ihrer Umfragen belegen, werden an Adipositas leidende Menschen von ihrer Umwelt als faul, dumm und träge beurteilt. Betroffen davon sind in Deutschland rund 16 Millionen Menschen. Denn jeder fünfte Deutsche ist fettsüchtig. Die Ablehnung der Betroffenen seitens großer Teile der Bevölkerung führt bei ihnen zu sozialer Isolation, zu Frustration und Depression.

Diese Gefühle und Stimmungszustände wiederum verstärken den Drang zu essen. Die wunde Seele sucht nach Schutz durch einen massiven Körper. Es entwickelt sich damit unter diesem psychischen Druck eine gesundheitlich abwärts führende Handlungsspirale. Verstärkt wird dieser Prozess noch dadurch, dass dicken Menschen diese Reaktionen der Umwelt überall begegnen und somit ihr ganzes Leben beeinflussen. Sie haben es schwerer, wenn es darum geht, eine neue Arbeit zu finden und fühlen sich häufig am Arbeitsplatz ausgegrenzt oder unter besonderer Beobachtung.

Selbst in Arztpraxen, so berichtet der Sender SWR2 auf seiner Website, werden Fettleibige anderen Patienten gegenüber benachteiligt. Sie müssen länger warten, gleichzeitig wird ihnen weniger Behandlungszeit gewährt. Selbst wenn ein solcher gesellschaftlicher Umgang mit ihnen manchen Betroffenen Motivation zum Abnehmen vermitteln sollte, gelingt das natürlich nicht von heute auf morgen. Welche Diätpläne auch im Einzelnen umgesetzt werden mögen, die Erfolge zeigen sich zunächst nur auf der Waage. Bis sie von anderen wahrgenommen und anerkannt werden können, muss bereits eine erhebliche Reduktion des Gewichts stattgefunden haben.

Wer sich aber in der Zwischenzeit weiter negativen Kommentaren und Hänseleien ausgesetzt sieht, dem wird das Durchhalten sehr schwer gemacht. Es gehört eiserner Wille dazu, nicht die Motivation zu verlieren und zu alten Gewohnheiten zurückzukehren. So wirken sich Vorurteile als Hemmnis für die Erreichung eines gesünderen Zustands aus. Selbst wenn ein Mensch psychisch sehr stark ist und daher nicht so leicht in eine Depressionen verfällt, werden aufgrund der gesellschaftlichen Vorurteile doch seine Chancen auf die Veränderung seiner Situation eingeschränkt. Man kann also zusammenfassend sagen, dass Vorurteile krank machen können oder zumindest Menschen in einem Zustand gefährdeter Gesundheit festhalten können.

 

Welche Bedeutung haben Rituale in der Weihnachtszeit?

Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?


Ein jeder hat so seine Rituale zur Weihnachtszeit, selbst wenn sie darin bestehen dieser weihnachtlichen Atmosphäre zu entfliehen und zwei schöne Wochen im Strandhotel zu verbringen. Welche Bedeutungen haben Rituale an Weihnachten eigentlich? Festigen sie Familienstrukturen und warum halten manche akribisch über Jahrzehnte daran fest?

Jede Familie pflegt ihre eigenen Traditionen an Weihnachten. Worum wir alle nicht drum rumkommen, sind die Weihnachtslieder, die sich von den Weihnachtsmärkten und aus den Supermärkten kaum noch weg denken lassen. Musikwissenschaftler plädieren dafür einfach mal mit zu singen, dann versetzen wir uns schon durch unsere Haltung in eine positive Stimmung respektive Lage. Nicht umsonst wurden früher noch Weihnachtslieder unter dem Tannenbaum gesungen. Eine der vielen Traditionen, die an Weihnachten gepflegt werden.

Geschenke als Geschlechtsindikatoren

In einer konsumorientiereten Welt wie der unsrigen gehören Geschenke zu Weihnachten wie der Tannenbaum. Auffällig ist, dass seit einigen Jahren sehr stark darauf geachtet wird geschlechtstypische Geschenke für Kinder anzubieten. Für Mädchen sind dann pinke Figuren oder Puppen vorgesehen und Jungs bekommen Fußbälle und Werkbänke geschenkt.

Entwicklungspsychologen sehen diese Veränderung als problematisch an, da somit kleinen Kindern bereits suggeriert sind, dass Mädchen und Jungen unterschiedlich sind. Es wird auf diese Weise versucht Geschlechtsidentitäten zu formen, die im Alter von drei oder vier Jahren noch nicht vorhanden sein können und müssen. Natürlich sollten Kinder nach Möglichkeit Geschenke bekommen, die sie sich wünschen. Wenn diese allerdings von der „Norm“ abweichen, ist das nicht problematisch, sondern eher normal. Kinder versuchen in dieser Phase ihres Lebens ihr eigenes Ich erst noch zu finden.

Warten können

Weihnachten steht ebenso dafür warten zu lernen. Am Tag der Bescherung kann die Wartezeit für manchen schonmal langwierig erscheinen. Der Wissenschaftler Walter Mischel hat den sogenannten Belohnungsaufschub experimentell untersucht. Vierjährige Kinder wurden alleine in einem Raum gelassen und sollten für einige Minuten einem Marshmallow, der vor ihnen auf dem Tisch lag, widerstehen. Als Belohnung bekamen sie zwei Marshmallows geschenkt.

Zehn Jahre später wurden die Probanden einer Befragung unterzogen. Jene Kinder, die dem Marshmallow widerstehen konnten, zeigte gute Leistungen, eine hohe Konzentrationsfähigkeit und erbrachten gute Leistungen. Mit Hilfe eines Adventskalenders können Kinder diese Vorfreude und das Warten auf den großen Tag sogar zelebrieren.

Erwachsene brauchen auch Rituale

Auch Erwachsene profitieren von Ritualen. Besonders die Weihnachtszeit ist eine Zeit der Vorfreude und das Weihnachtsfest wird von vielen Familien zelebriert. Das führt nicht selten zu Konflikten innerhalb von Familien. Aufgrund des ausgeprägten Individualismus der Spätmoderne wollen manche Menschen sich den Zwängen von durchgeplanten Weihnachtstagen lieber entziehen. Weitere Gründe können dazu führen, dass sich manche Familienmitglieder dem traditionellen Fest enziehen. Trotzdem dient Weihnachten als ein gemeinschaftsstiftender Moment.

Psychologen empfehlen daher übersteigerte Erwarten auf Realität zu überprüfen und das Weihnachtsfest als Möglichkeit zu sehen mit der Familie einen schönen Abend zu verbringen. Besonders in Zeiten der Beschleunigung kann ein ruhiger Abend, herausgelöst aus dem hektischen Alltag, Wunder wirken.

 

Soziale Interaktion und Alkoholkonsum

Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?


Dass Alkoholkonsum einen jeden Menschen etwas verändert, ist wohl längst bewiesen. Entweder wird man etwas redseliger, lacht häufiger oder man wirkt schnell in sich gekehrt und so mancher ist über einem Glas Wein zu viel auch schonmal eingeschlafen. Die University of Pittsburgh hat nun in einer Studie 720 Probanden und dessen soziale Interaktion bei Alkoholkonsum untersucht.

Die Studie

Die 720 Probanden, die zwischen 21 und 28 Jahren alt sind, wurden in Gruppen zu je drei Personen eingeteilt. Sie setzten sich an einen Tisch und wurden während der gesamten Interaktion gefilmt. Dabei wurde ihnen sowohl ein alkoholischer Drink (Wodka-Cranberry), als auch ein alkoholfreies Getränk vorgesetzt.

Als dritte Variante durften sie ein angeblich alkoholisches Getränk testen, das aber tatsächlich alkoholfrei war. Bis auf eine kleine Vorstellungsrunde und der Bitte die Getränke zu bewerten, gaben die Forscher den Probanden keine Instruktionen. Das wichtigste Augenmerk lag für die Wissenschaftler auf der Funktion des „ansteckenden Lächelns“, das durch Alkoholkonsum auf das Gegenüber übertragen werden könne.

Männerlächeln ist ansteckend

Tatsächlich konnte mithilfe der Studie bewiesen werden, dass Lächeln unter Alkoholeinfluss tatsächlich eine ansteckende Wirkung auf die Tischpartner hat. Allerdings konnte diese Tatsache sich nur für das männliche Geschlecht beweisen lassen. Lediglich in Männergruppen erfolgte dieser Effekt. Scheinbar wirkt Alkohol wie ein Hemmungslöser für soziale Interaktion unter Männern. Saß eine Frau mit am Tisch, konnte diese Wirkung nicht beobachtet werden.

Das ist auch deshalb interessant, weil Männer Studien zufolge ein 50 Prozent höheres Risiko aufweisen exzessiv zu trinken und dies erfolge in der Regel in der Gruppe. Vor allem für Männer mit Alkoholproblemen ist diese Erkenntnis wichtig, denn es ist zwar gesellschaftlich anerkannt in der Gruppe zu trinken, offenbar unterstützt das Lächeln, der soziale Mutmacher, das übernäßige Trinken aber geradezu. Bislang war anzunehmen, dass Alkoholkonsum in der Gruppe gewissen Grenzen unterliege, da man nicht alleine und unbeobachtet trinkt. Die Studie hat einen anderen Aspekt dieser Situation aufgezeigt.

 

Warum Diäten den Menschen gesellschaftsunfähig machen - die Psychologie des Essens

Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?


Gemeinsames Speisen ist etwas Wunderbares. Der Schauspieler Walter Matthau hat einmal folgendes darüber gesagt: „Für ein gutes Tischgespräch kommt es nicht so sehr darauf an, was sich auf dem Tisch, sondern was sich auf den Stühlen befindet“. Gemeinsames Essen verbindet. Eva Barlösius, Professorin am Institut für Soziologie an der Universität Hannover sagt: “Die gemeinsame Mahlzeit ist die Urform des Beisammenseins”.

Welche Bedeutung hatte gemeinsames Essen im Verlauf der Geschichte?

Bis ins 11. Jahrhundert hatte das gemeinsame Speisen eine ganz besondere Bedeutung: Verträge wurden durch eine gemeinsame Mahlzeit geschlossen. Am Tisch eines frisch gekrönten Regenten beispielsweise nahm nur Platz, wer auch bereit war, diesem zu folgen. Heinrich IV. unterwarf sich Papst Gregor VII nach seinem Gang nach Canossa durch ein gemeinsames Festmahl. Rechtlich nahm diese Geste zwar immer weiter an Bedeutung ab, aber ihre symbolische Bedeutung blieb weiterhin bestehen.

Wie sieht es heute aus?

Verhandlungen und Beschlüsse wurden und werden nach wie vor mit einem gemeinsamen Essen abgeschlossen, sei es im Geschäftsleben, in der Politik oder im familiären Umfeld, ob in der Politik, bei geschäftlichen Treffen oder in privaten Beziehungen. Wer nicht mitisst, isoliert sich. Ein großer Nachteil daran ist, dass man in Gesellschaft um einiges mehr isst als alleine. Spannend ist dabei der rasante Anstieg: Sitz eine Bekannte oder ein Bekannter mit am Tisch isst man um 30% mehr, kommt noch jemand hinzu kann es schon um die Hälfte mehr sein. Nimmt man an einem Menü teil, das man mit sieben Personen genießt, kann sich die Essensmenge sogar verdoppeln. Sicher kennen Sie das: Buffets üben eine unwahrscheinliche Anziehungskraft aus. Tendenziell isst man da gerne mal mehr. Aber wussten Sie auch, dass das Verhalten der anderen Buffet-Teilnehmer das eigene Verhalten beeinflusst? Hierzu wurde eine Studie gemacht. Eine Frau nahm sich bei der einen Gruppe Probanden zurück und nahm nur einige Kleinigkeiten vom Buffet. Die Probanden dieser Gruppe ahmten ihr Verhalten nach und nahmen ebenso nur einige Snacks. Bei der zweiten Probandengruppe schlug die Frau richtig zu und lud sich den Teller voll. Die Studienteilnehmer taten es ihr gleich. Dieses Verhalten ist aber auch abhängig davon wie der Lockvogel aussieht. Mit einer Fettpolster-Verkleidung für den Lockvogel wurde der Test wiederholt. In der Dicken-Verkleidung fand sie nicht so viele Nachahmer wie als Schlanke. Die Forscher meinten dazu: “Die gefährlichsten Personen, mit denen Sie folglich essen können, sind nicht etwa die Übergewichtigen, sondern eher die Schlanken, die massig futtern”. Den mitreißenden Effekt kann man auch bei Familienessen und anderen geselligen Essenstreffen beobachten. Gemeinsame Mahlzeiten fördern das körperliche und seelische Wohlbefinden, nicht nur familienintern. Es sind dabei natürlich nicht nur die gekochten Speisen, die bei gemeinsamem familiären Essen an mindestens drei Terminen in der Woche, Kindern und Jugendliche weniger verhaltensauffällig und gesünder werden lassen, sondern in erster Linie das Miteinander.

Inwiefern sind Diäten störend?

Bei einem gemeinsamen Essen werden Nähe und Zusammenhalt geschaffen und Freunde und Bekannte in eine fast schon familiäre Gemeinschaft integriert. Oftmals finden sie dabei auch ein geschmacklich ähnliches Interesse. “Wer eng verbunden ist, nimmt auch mal eine Gabelprobe vom Teller des anderen oder bietet seine Speise zum Kosten an. Das sind intime Gesten”, sagt Christine Brombach, Ernährungswissenschaftlerin an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Lebt jemand plötzlich auf Diät oder stellt seine Ernährung um, so verlässt er mehr oder weniger den gemeinsamen Essenstisch, die Intimitätszone. Der Koch ist eventuell vor den Kopf gestoßen, Freunde zumindest verwundert. Der „Separatist“ muss in diesem Fall schon gute Gründe haben, um weiterhin dabei sein zu dürfen. Menschen mit Magersucht stellen hier ein Extrem dar. Da sie sich beim Essen beobachtet fühlen, essen sie häufig alleine. Klappt das nicht, so kann man oft beobachten, dass sich die normalen Esser beklemmt fühlen und ebenfalls schnell das Essen einstellen.

 

Mimik und Tonlage verraten uns die Emotionen unseres Gegenübers

Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?


Wissenschaftler können Lügner inzwischen mit Hilfe ihrer Mimik und Gestik entlarven. In immer mehr Polizeifällen werden menschliche Lügendetektoren eingesetzt, um verborgene Emotionen sichtbar zu machen. Es gibt für jegliche Emotionen einen bestimmten Gestik- oder auch Mimikkatalog, anhand dessen wir ermitteln können, was unser Gegenüber empfindet – auch wenn er uns vom Gegenteil überzeugen will. Worte sind nicht mehr alleine ein Mittel zur Überzeugung. Wie einfach die Unterscheidung der beiden Emotionen Zustimmung und Abneigung zeigt eine neue Studie.

Die sozio-emotionale Charakteristik

Die Webster Vienna Private University hat in Zusammenarbeit mit der Delft University of Technology und dem Swiss Center for Affective Sciences in Genf die mimischen und gestischen Anzeichen für Zustimmung oder Ablehnung eruiert. Für die Erkennung dieser beiden Emotionen reiche die Einschätzung der sozio-emotionalen Charakteristik des Sprechers aus. Ist er eher aufgeregt oder dominant? Wie ist seine Tonhöhe und auf welche Weise gestikuliert er?

Die Studie im Detail

80 Probanden wurden zusammen geschnittene, verklärte Videoaufnahmen aus politischen Diskussionen vorgeführt, innerhalb derer die Worte nicht zu verstehen waren und die Personen nur verschwommen wahrgenommen wurden. Anschließend sollten die Probanden einzig anhand der kurz vorgespielten Aufzeichnungen einschätzen, ob die Personen ihren Sprechpartnern gegenüber positiv oder negativ eingestellt waren.

Gestik und Tonlage reichen zur Analyse von Emotionen

Die Studienteilnehmer konnten in fast allen Fällen die Emotionen der beobachteten Personen richtig einschätzen. Allein durch die Tonlage und Gestik war es ihnen möglich die Emotionen zu deuten. Negative Emotionen äußerten sich beispielsweise in abrupten, vertikalen Bewegungen, die ethnologisch als Angriff wahrgenommen werden. Wurden die Videos gänzlich stumm geschaltet, war es den Probanden nahezu unmöglich die Stimmungen einzuschätzen. Ausschlaggebend für die Beurteilung scheint gleichsam die Einschätzung der Charakteristik des Sprechenden zu sein. Wird dieser zum Beispiel durch rasche Gestik als dominant empfunden, vermutet man von ihm auch eher negative Äußerungen.

 

Achtsamkeitsübungen können zu Stress führen

Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?


Die Themen Entspannung, Achtsamkeit und Entschleunigung finden sich dieser Tage in nahezu jedem Ratgeber, Tageszeitungen und sozialen Netzwerken wieder. Mehr denn je scheint der Mensch auf seine Ruhephasen angewiesen zu sein. Meditation und Achtsamkeitsübungen klangen früher einmal nach Humbug und esoterischer Halsabschneiderei. Heute nutzen auch Manager sie, um ihren beschleunigten Alltag zu meistern. Doch wie bei fast allen positiven Dingen verstecken sich auch hinter gewollten Entspannungsübungen manchmal Tücken.

Achtsamkeit ist nicht für jeden geeignet

Wie bei vielen Dingen so gilt es auch Achtsamkeitsübungen zu erlernen und zu erproben, denn sie äußern sich nicht bei jedem Menschen durchweg positiv. Experten warnen nun vor den hohen Erwartungen an Achtsamkeitsübungen und möglichen Nebenwirkungen dieser vermeintlichen Alleskönner.

Die Neurowissenschaftlerin Willoughy Britton hat aus diesem Grund im Rahmen des “Dark Night Project” die Erfahrungsberichte von dutzenden von Meditationstrainern und Schülern gesammelt. Ihre Beobachtungen zeigen, dass die Meditationsschüler mit großen Erwartungen in den Kursen erscheinen und sich dann wundern, wenn es ihnen nahezu seelische Schmerzen bereitet 30 Minuten still zu sitzen, bewusst zu atmen und sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.

Der Druck sich zu entspannen

Manche erlitten sogar einen rauschähnlichen Zustand, der sie von dem Jetzt isolierte und sogar Angst erzeugte. Funktionieren Meditation oder auch einfach Achtsamkeitsübungen nicht auf Anhieb, kann das bei einigen zu Frust führen und auch zu Angstzuständen, da die innere Unruhe umso deutlicher zutage tritt. Dagegen hilft es sich innerhalb einer Gruppe und auch mit dem Trainer auszutauschen. Nicht für jeden funktioniert die Fokussierung auf das Hier und Jetzt sogleich. Generell ist Achtsamkeit eine sehr sanfte Methode, die nur selten zu Nebenwirkungen führt.

Allerdings raten Experten Menschen mit Depressionen, Suchtkranken, an Psychosen Erkrankte und Perfektionisten von diesen Übungen an. Besonders wenn man Achtsamkeit als neue Aufgabe versteht, die bewältigt werden muss, wird neuer Stress und Druck aufgebaut, sodass das hohe positive Potential von Achtsamkeitsübungen auch mal ins Negative umschwenken kann.

Gefahrenpotenzial bei Achtsamkeitsübungen

Auch Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen sollten Acht geben, ob für sie still sitzen eine physische Belastung bedeutet oder ob sie auch den körperlichen Entitäten von Achtsamkeitsübungen gewachsen sind. Dann kann es helfen die Übungen zu verkürzen. Besonders bei Schmerzpatienten konnten allerdings positive Erfolge verzeichnet werden. Auch bei Depressionen gilt es zu differenzieren: Ist der Schüler zum ersten Mal an einer Depression erkrankt, bieten sich Achtsamkeitsübungen nicht an, da der Fokus auf Bewegung, Unternehmung und Ablenkung liegen sollte. Ist die Depression chronisch, kann eine Wendung nach innen sehr hilfreich sein, auch um neue Depressionsphasen frühzeitig zu erkennen.

 

Wo schauen Männer bei Frauen als erstes hin? Der Eye-Tracker-Test

Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?


Wissen Sie, was man unter Okulographie versteht? Es ist ein anderes Wort für Eye-Tracking. Die Blickbewegungen einer Person werden aufgezeichnet. Diese werden als Fixationen, Sakkaden und Regressionen bezeichnet. Unter Fixationen versteht man Punkte, die genauer betrachtet werden bzw. an denen der Blick hängen bleibt. Sakkaden sind schnelle Augenbewegungen und Regressionen sind Sakkaden, die gegenläufig zur Leserichtung sind.

Warum ist Eye-Tracking so interessant?

Haupteinsatzgebiet ist eigentlich die Werbung und verwandte Gebiete wie Produktdesign. Aber auch im Bereich der Leseforschung hat das Eye-Tracking zu interessanten Ergebnissen geführt. In den Supermärkten wird getestet, wo der Kunde zuerst hinschaut. Die gewonnenen Ergebnisse helfen bei der Positionierung der Produkte in den Regalen: Die billigeren Waren nach unten, hochpreisige nach oben und das mittlere Preissegment mit guter Marge auf Blickhöhe beispielsweise. Bei Software und Webseiten wird der Eye-Tracker für Usability-Tests verwendet. Auch als Augen-Maus für körperlich beeinträchtigte Menschen wird er verwendet. Die Einsatzgebiete sind mannigfaltig, aber ursprünglich wurde der Eye-Tracker vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) für den Einsatz auf der Internationalen Raumstation ISS entwickelt.

Eine psychologische Studie

Ein Ergebnis der Studie mal vorab: Als hätten wir es nicht sowieso schon gewusst, wohin Männer Frauen schauen. Aber mal ausführlicher: Forscher von der University of Nebraska haben mit Eye-Tracker-Systemen ausgestatteten studentischen Probanden Fotos von jungen Frauen gezeigt. Die Figuren dieser Damen wurden zuvor mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms noch systematisch verändert und verstärkt. Die Testpersonen scannten quasi die Figur kurz komplett ohne dem Gesicht besonders viel Aufmerksamkeit zu schenken. Dann blieben sie bei den sekundären Geschlechtsmerkmalen wie den Brüsten hängen. Besonders ausgeprägt war das Blickmuster, wenn auf den Fotos Frauen mit großen Brüsten und einer schmalen Taille waren. Derselbe Test wurde auch mit Probandinnen durchgeführt. Überraschend dabei war, dass die Damen die Fotos mit ganz ähnlichen Blickbewegungen betrachteten. Auch die Fixation war ganz ähnlich. Die Forscher vermuten, dass die getesteten Frauen sich mit den Damen auf den Fotos verglichen. Im zweiten Teil der Studie wurden die Probanden und Probandinnen gebeten, die Frauen auf dem Foto mal nach ihrem Erscheinungsbild und mal nach ihrer Persönlichkeit zu beurteilen. Die Männer differenzierten kaum. Sie schätzten Damen mit großem Busen und Wespentaille positiver ein. Frauen differenzierten bei ihren Geschlechtsgenossinnen wesentlich stärker zwischen diesen beiden Eigenschaften.

 

Ungleichheit macht alle Schichten unglücklich - eine sozialpsychologische Studie

Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?


In rein finanzieller Hinsicht kann man sagen, dass ein Prozent der Weltbevölkerung etwa 40 Prozent des weltweiten Vermögens hält. Wohingegen auf die „unteren“ 50 Prozent der Weltbevölkerung weniger als ein Prozent des weltweiten Vermögens entfällt. Das Ungleichgewicht ist groß – und nicht nur weltweit. In Deutschland besitzen die „unteren“ 80% der Bevölkerung zusammen weniger als 20 Prozent des Vermögens. Für Europa haben jetzt Jan Delhey, Professor für Soziologie an der Jacobs University, Bremen, und Georgi Dragolov, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bremen International Graduate School of Social Sciences, in einer aktuellen Studie die Zufriedenheit der Menschen in Bezug auf Ungleichheit in sozialer Hinsicht untersucht.

Was genau versteht man unter Ungleichheit?

Soziale Ungleichheit ist ein Begriff aus der Soziologie. Sie findet sich in allen Gesellschaften. Ungleichheit unterscheidet sich dabei allerdings in Art und Ausmaß. Ein Indikator ist die ungleiche Verteilung von materiellen und immateriellen Gütern und Ressourcen. Das kann zum einen beispielsweise der Zugang zu Bildung, zum anderen aber auch die Verteilung von Einkommen und Vermögen sein. Hat soziale Ungleichheit also einen Einfluss auf das subjektive Wohlbefinden? Die These ist, dass Menschen unglücklicher sind, wenn sie immer wieder große Einkommensunterschiede erleben. Dafür gab es allerdings bisher keinen wissenschaftlichen Nachweis.

Was besagt die Studie?

Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „European Sociological Review“ veröffentlicht. Das Ergebnis war – so viel schon mal vorweg – Gleichheit macht Europäer glücklich. Im Umkehrschluss macht Ungleichgewicht unglücklich. Genauer gesagt fühlen sich die Europäer tatsächlich weniger wohl, wenn die Kluft zwischen reich und arm groß ist. Als möglicher Grund dafür wurden Unterschiede zwischen verschiedenen Weltregionen herangezogen. Die Daten aus einer europaweiten Erhebung zum Thema Lebensqualität dienten als Basis. So konnten 30 Länder miteinander verglichen werden. Als Ergebnis wurden zwei Mechanismen herausgearbeitet. Zum einen ist es der Verlust von Vertrauen, der die Menschen bewegt, zum anderen sind es Statusängste, also eine gesteigerte Angst vor Geringschätzung in ungleichen Gesellschaften.

Verlust von Vertrauen

Unter Vertrauen wird hier verstanden, dass sich andere Menschen freundlich und berechenbar verhalten, auch Fremden gegenüber. Das bewirkt ein gesellschaftliches Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl. Frei nach dem „homo sociologicus“ von Ralf Dahrendorf ist das eine Voraussetzung für Glück und Lebenszufriedenheit. Gemindert wird das Gefühl durch ungleiche Einkommensverteilung.

Angst vor Geringschätzung

In Bezug auf Einkommen und beruflichen Erfolg bestehen Ängste gering geschätzt und nicht als erfolgreich angesehen zu werden. Auch hier fördert Einkommensungleichheit Statusängste.

Tipps für Politiker: Glücklichere Europäer

Obwohl beide oben genannte Faktoren das subjektive Wohlbefinden negativ beeinflussen, stehen diese beiden Faktoren nicht gleichwertig nebeneinander: In weniger wohlhabenden Ländern ist die Angst vor Geringschätzung und Statusverlust höher, wohingegen in reicheren Ländern das Vertrauen wichtiger ist. Es wurde allerdings in der Studie auch festgestellt, dass für die Europäer das persönliche Pro-Kopf-Einkommen für das subjektive Wohlbefinden immer noch wichtiger ist als dessen Verteilung. Studienleiter Jan Delhey meint dazu: „Europäer wollen Wohlstand und Einkommensgleichheit, in dieser Reihenfolge. Eine Politik, die diese beiden Ziele unterstützt, ist am ehesten dazu geeignet, Europäer glücklich zu machen.“

 

Wenn der Geduldsfaden reißt

Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?


„Der Geduldsfaden ist die bildhafte Ausdrucksweise für die Dauer der Geduld“, stellt Wikipedia fest. Das klingt nicht so schlimm, wenn er reißt, ist es aber für die Betroffenen häufig ein großes Problem. Forscher vom Leibniz Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund haben jetzt in einer Studie gezeigt, was Menschen im Arbeitsleben die Reißfestigkeit ihres Geduldsfadens ausreizen lässt. Emotionale Erschöpfung spielt da eine nicht unbedeutende Rolle.

Wann ist man emotional erschöpft?

Vor einigen Jahren war „Burnout“ noch eine eher selten gestellte Diagnose. Es wurde häufig gleichgestellt mit Depressionen, dem chronischen Erschöpfungssyndrom, mit urlaubsreif und nicht belastbar sein. Die Betroffenen berichten häufig über die geringer werdende Fähigkeit sich selbst zu kontrollieren.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass das Hauptsymptom des Burnout-Syndroms die emotionale Erschöpfung ist. Sie zeigt sich auch häufig in einer lähmenden Schwäche. Häufig betrifft es die Mitarbeiter, die sich mit ganz besonderem Schwung und Eifer auf die ihnen gestellten Aufgaben werfen. An der Studie nahmen 81 Angestellte in Altenheimen teil. Zunächst füllten sie einen Fragebogen aus. Dann wurden sie in zwei Gruppen unterteilt: die eine Gruppe mit starken, die andere mit eher schwachen bis keinen Burnout-Symptomen. Im Anschluss sollten beide Gruppen Aufgaben in verschiedenen Schwierigkeitsstufen lösen.

Dabei zeigte sich, dass bei niedrigen bis mittleren Anforderungen kein Unterschied in der Arbeitsleistung der beiden Gruppen zu erkennen war. Bei schwierigeren Aufgaben, die höhere Anforderungen an ihre Selbstkontrolle stellte, wurde die Arbeitsleistung der stärker emotional erschöpften Personen signifikant schlechter. Sie brauchten mehr Zeit und machten mehr Fehler, als die Gruppe mit niedrigen Symptomen. Die Wissenschaftler folgerten, dass eine Schwächung der Selbstkontrolle durch hohe Anforderungen eine der Hauptursachen für emotionale Erschöpfung ist. Die Forscher des Leibniz-Instituts regen an, dass dies bei der Aufgabenverteilung und Arbeitsplanung Berücksichtigung finden sollte.

Emotionale Erschöpfung schwächt die Selbstkontrolle

Mitarbeiter mit einer hohen psychischen Widerstandsfähigkeit, auch Resilienz genannt, werden von ihren Vorgesetzten als emotional stabiler und belastbarer empfunden. Das erhöht natürlich zusätzlich den Druck auf den Mitarbeiter, der sich sowieso schon emotional erschöpft fühlt. Es sind die hohen Anforderungen an die eigene Selbstkontrolle, die Menschen, die emotional erschöpft sind, an die Grenzen ihrer Geduld kommen lässt.

Aber Resilienz und Selbstkontrolle sind trainierbar. Beispielsweise kann es sinnvoll sein, Aufgaben, die Selbstkontrolle erfordern, im Arbeits- wie auch im Privatleben zu üben. Detlef Hollmann, Projektmanager des Programms Unternehmenskultur in der Globalisierung bei der Bertelsmann-Stiftung meint, dass Trainings, die die Resilienz steigern, bald zum Standardangebot des betrieblichen Gesundheitsmanagements in Betrieben gehören sollten.

 

5 Tipps gegen Winter Blues

Verändert der Vollmond unser Schlafverhalten?


Kurze Tage, nass-kaltes Wetter und ein wolkenverhangener Himmel – das ist das Rezept der Natur für den Winter Blues, auch bekannt als Winterdepression. Diese kommt sogar in den beiden anerkannten Klassifikationssystemen für psychologische Störungen, dem DSM-V und dem ICD-10 vor und heißt im Fachjargon „saisonal abhängige Depression“.

Fast keiner ist ganz davor geschützt, denn wenn es draußen dunkel, kalt und nass ist, hat das fast immer Auswirkungen auf unser Wohlbefinden. Im Sommer, wenn die Sonne scheint und die Thermometer Temperaturen weit jenseits der 0 Grad anzeigen, geht es uns einfach besser. Um dem Winter dennoch ein Schnippchen zu schlagen, hier zehn Tipps, wie Sie dem Winter Blues entkommen.

Sauna

Oft ist uns im Winter einfach kalt und wir sehnen uns nach Wärme. Die gibt es gegen kleines Geld in fast jeder Badeanstalt in unserer Nähe. Nach 80-90 Grad Hitze für 10-15 Minuten folgt der Sprung ins eiskalte Nass – das bringt den Kreislauf in Schwung und ist gut für die Durchblutung.

Danach wird das Ganze in der Regel noch einmal wiederholt. Nach einem Saunagang fühlt man sich wohlig warm und meist ein bisschen müde. Die Finnen, die die Sauna erfunden haben, wissen einfach, was gut ist im Winter. Schließlich ist er fast nirgends auf der Welt so lang wie im hohen skandinavischen Norden.

Heißer Tee

Das wohl einfachste Rezept gegen Kälte und außerdem gut für Hals und Nase: Eine heiße Tasse Tee. Die ist mit Wasserkocher und Teebeutel schnell gemacht und sorgt für wohlige Wärme von innen. Das wirkt meist sogar besser, als die Heizung hoch zu drehen und hilft so Heizkosten zu sparen.

Die Tasse Tee ist außerdem gesünder, da sie unsere Atemwege befeuchtet, statt sie wie Heizungsluft auszutrocknen. Vormittags kann man zu schwarzem oder grünem Tee greifen, da diese Koffein enthalten. Nachmittags und abends sollte man eher zu gesunden und wohl schmeckenden Kräutermischungen greifen, so dass man abends auch gut schlafen kann.

Vitamin D

Im Sommer bilden unsere Körper durch die viele Sonne meist selbst genügend Vitamin D. Dies ist wichtig bei der Bildung von Calcium und somit für gesunden Knochen mitverantwortlich. Doch woher Vitamin D nehmen, wenn die Sonne sich für ein paar Monate rar macht? Es gibt Nahrungsergänzungsmittel, die natürliches Vitamin D ersetzen sollen.

Der Nutzen dieser in Drogerien erhältlichen Präparate ist jedoch umstritten. Eine Alternative ist es auf die Sonnenbank zu gehen und dem Körper eine Dosis UV-Licht zu verpassen. In kleinen Dosen kann dies gesundheitsfördernd sein, sollte aber auf keinen Fall übertrieben werden. Sprechen Sie vorher mit Ihrem Arzt oder Hautarzt.

Sport

Im Winter fällt es uns schwerer, die Motivation zu finden, um das Haus zu verlassen. Trotzdem sollte man gerade im Winter Sport treiben. Wer die Kälte scheut, kann sich die Indoor-Angebote der örtlichen Sportvereine und Fitnesscenter ansehen, aber manchmal ist es auch das einfachste, sich die Sportschuhe und warme Sachen anzuziehen und eine Runde joggen zu gehen. Tipp: Am besten feste Zeiten dafür einplanen und andere Menschen mit einbeziehen, um sich gegenseitig zu motivieren.

Früchte

Um uns vor einer Erkältung und mieser Stimmung zu schützen, ist es ratsam viele Früchte zu sich zu nehmen. Die enthalten viele Vitamine und schmecken einfach lecker. Im Winter ist der Griff zu Zitrusfrüchten ratsam, da diese viel Vitamin C enthalten, das uns vor Erkältungen schützt.