Höheres gesundheitliches Risiko bei pflegenden Angehörigen
Zahlreiche Angehörige können die Kosten für ein Pflegeheim nicht aufbringen oder möchten ihre Eltern oder Großeltern nicht ohne weiteres in ein Heim schicken. Aus diesem Grund pflegen viele ihre Angehörigen zu Hause. Doch ist ihnen oft nicht klar, wie hoch die körperliche und psychische Belastung bei häuslicher Pflege sein kann. Eine Studie im Auftrag der DAK bestätigte, dass fast fünfzig Prozent der pflegenden Angehörigen mit schwerwiegenden psychischen und körperlichen Problemen zu kämpfen haben.
Schlafstörungen und Rückenschmerzen
Für diese Studie wurden 12.000 Teilnehmer befragt, die die Pflege für ein Familienmitglied eigenständig übernehmen. Ein Fünftel der Befragten gab an, unter Schlaf- oder Angststörungen zu leiden. All jene, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen, leiden weitaus häufiger unter Depressionen oder psychischen Problemen, als diejenigen, die ihre Angehörigen in Pflege geben. Jedoch sind dies nicht die einzigen Probleme, die auf die Betroffenen zukommen. Durch die meist hohe körperliche Belastung kommt es häufig zu Rücken- und Muskelbeschwerden.
Zu hohe Belastung durch häusliche Pflege
Die Mehrheit der pflegenden Angehörigen fühlt sich überfordert. Laut der DAK-Studie klagten über die Hälfte der Betroffenen über eine zu hohe körperliche, psychische und zeitliche Belastung. Trotzdem lassen sich nur wenige unter ihnen helfen. Nur zwei Drittel der pflegenden Angehörigen beispielsweise kennt das Angebot der Verhinderungspflege, dass von der Pflegekasse bezahlt wird und lediglich ein Fünftel hat dieses Hilfe schon einmal in Anspruch genommen. Des Weiteren besagt die Studie, dass 90 Prozent der pflegenden Angehörigen weiblich sind, von denen ein Drittel einen Beruf ausüben, viele sogar auf Vollzeit.
Die Regierung muss helfen
Bereits seit Jahren setzt sich die Deutsche Stiftung Patientenschutz für eine bessere Unterstützung pflegender Angehöriger durch die Regierung ein. Ähnlich wie das Elterngeld, sollten Angehörige, die ihre Familienmitglieder selbst pflegen, finanziell entlastet werden, fordert Eugen Brysch, Vorstand der Stiftung. Die Gesetze, die es zur Pflege bereits gibt, reichen seiner Meinung nach längst nicht aus, es handele sich nur um leere Versprechungen. Auch scheine die Regierung keinen Wert darauf zu legen, dass bestehende Angebote effektiv genutzt würden. Nur etwa 0,5 Prozent der 1,25 Millionen Betroffenen entscheiden sich beispielsweise für eine Freistellung von ihrem Beruf im Pflegezeitraum.
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