Der Mensch und seine Tränen
Im Vergleich zum Menschen vergießen Tiere keine von Emotionen ausgelösten Tränen. Bei den Menschen hingegen sind die Tränen evolutionsbedingt. Wann wir anfangen zu Weinen, wird durch Hormone und kulturelle Regeln bestimmt.
Tränen tragen unsere Emotionen nach außen. Wir weinen bei verschiedenen Gefühlslagen: wenn wir traurig sind, wenn wir wütend sind, wenn uns etwas rührt, wenn wir nicht weiter wissen und an etwas verzweifeln und manchmal auch vor lauter Glück.
Laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung weinten etwa zwei Drittel aller Deutschen in den letzten zwölf Monaten einmal mindestens, meist sogar häufiger. Für die Studie wurden ca. 2000 Frauen und Männer ab 14 Jahren befragt. Es fiel auf, dass Frauen den Tränen-Schnitt deutlich hoben. Lediglich 43 Prozent der befragten Männer gaben an, im letzten Jahr geweint zu haben, bei den Frauen waren es hingegen 83 Prozent.
Was bringt Deutsche zum Weinen?
Verschiedenste Gründe sind der Studie zufolge die Hauptauslöser für unsere Tränen. Für viele Teilnehmer war der Hauptgrund der Verlust einer besonders nahestehenden Person (19,5 Prozent). Ganzen 18,5 Prozent kamen bei einer rührenden Filmszene die Tränen. Allerdings war dies eher ein Grund, der von Frauen genannt wurde, bei ihnen sogar der Hauptgrund für gelegentliches Tränenvergießen. Ungefähr 15 Prozent weinten aus Enttäuschung oder Wut. Andere Gründe waren Mitgefühl (13), Schmerzen (10,9), Erschöpfung oder Stress (9,4) und heftiger Streit mit dem Lebenspartner (9,3). Ganze 8 Prozent weinten immerhin vor Glück.
Warum wir überhaupt weinen und warum manche Menschen schneller feuchte Augen bekommen als andere hat sehr komplexe Hintergründe. Unsere Tränen sind auf Hormone und kulturelle Einflüsse zurückzuführen. Erst ab dem 13. Lebensjahr entwickeln sich die Geschlechter in unterschiedlicher Weise was Tränen betrifft, vorher weinen Jungen und Mädchen gleich viel.
Es gibt drei verschiedene Formen von Tränen. Die emotional bedingten Tränen, die nur wir Menschen vergießen, sind noch nicht vollends erforscht, klar ist jedoch, dass sie sich anders zusammensetzen als die beiden anderen Arten, die reflektorischen und die basalen Tränen. Die reflektorischen Tränen entstehen durch äußere Reize. Basale Tränen dienen zum Schutz und zur Befeuchtung des Auges.
Zwar bestehen alle drei Tränen-Formen aus Wasser, Proteinen und Elektrolyten, doch setzen sie sich unterschiedlich zusammen. Emotional bedingte Tränen enthalten deutlich mehr Proteine als die anderen Arten, dafür aber auch weniger Flüssigkeit.
Tränen als Ausdrucksform
Tränen dienen dem Ausdruck von Gefühlen. Neben unserer Mimik, oder dem Erröten transportieren sie unsere Gefühle nach außen und machen sie für andere Menschen sichtbar. Sie sind somit Bestandteil unserer Kommunikation. Außerdem rufen sie bei anderen Menschen ihrerseits Emotionen hervor. Tränen werden durch unser zentrales Nervensystem ausgelöst, schon seit unserer Kindheit lernen wir zu welchen Situationen wir Weinen oder nicht. Warum nun Männer deutlich seltener Tränen vergießen als Frauen, könnte unter anderem auch daran liegen, dass die meisten Mädchen schon von klein auf emotionalere Bücher lesen und Filme schauen und später häufiger in sozialen Berufen arbeiten, wo Weinen kein Tabuthema ist.
In den meisten europäischen Ländern treten Tränen als Folge von Verlust, Heimweh oder Schmerzen auf. Dies ist jedoch nicht in allen Kulturen der Welt der Fall. In manchen Indianerstämmen beispielsweise werden Tränen als Zeichen der Begrüßung nach längerer Abwesenheit vergossen.
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