Vegetarismus – Wenn aus Ernährung ein Lebensstil wird

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Vegetarismus - Wenn aus Ernährung ein Lebensstil wird

Seit einigen Jahren ist zu erkennen, dass vegetarische Ernährung viel mehr ist als eine Entscheidung, die man beim Essen trifft. Mittlerweile boomt der Vegetarismus – und lässt sich wunderbar vermarkten: Stars weltweit bezeichnen sich als Vegetarier, Kantinen und Mensen veranstalten Veggie Days und Fastfood-Ketten wie Mc Donald‘s feiern den Veggie-Burger als Kassenschlager. Das sind nur einige der zahlreichen Beispiele, die zeigen, dass der Trend zur vegetarischen oder gar veganen Lebensweise immer weiter voranschreitet.

Veränderung der Esskultur

Nicht nur die Deutschen, sondern Menschen weltweit setzen sich verstärkt mit ihrer Ernährungsweise auseinander. Die Frage, was man überhaupt noch essen darf, wird immer dringlicher. Ist Bio noch in Ordnung oder ist das schlechte Gewissen erst als Vegetarier beruhigt? Auch Wissenschaftler wie der Wiener Kulturforscher Robert Pfaller erkennen seit Mitte der 1990er Jahre einen bestimmten Trend: Fleisch essen ist heutzutage nahezu genauso verpönt wie das Rauchen oder Alkohol trinken. Es wird mit Attributen wie eklig, gefährlich oder politisch fragwürdig versehen. Die Gründe, warum sich einige Menschen für eine vegetarische Ernährung entscheiden sind dabei aber ganz unterschiedlich: Ein paar halten den Vegetarismus für eine gute Option, sich gesünder zu ernähren – und haben dabei eine ganz eigennützige Motivation. Andere hingegen haben das große Ganze im Blick und denken an Aspekte wie den Klimawandel.

Verstärkte Präsenz in der medialen Diskussion

Jede Menge Aufmerksamkeit bekommt das Thema auch von prominenter Seite. Berühmtheiten wie Xavier Naidoo, Thomas D, Kaya Yanar oder Nena sprechen offen über ihre vegetarische Ernährung. Dadurch machen sie nicht nur auf den Themenkomplex aufmerksam, sondern sind auch noch für viele ein wichtiges Vorbild. Auch der bekannte US-amerikanische Autor Jonathan Safran Foer ist bekennender Vegetarier und veröffentlichte sogar ein Buch.

Immer mehr Vegetarier

In Deutschland scheinen die vielen Berichte Wirkung zu zeigen: Das Bundeslandwirtschaftsministerium geht im Jahr 2014 von zwei Prozent Vegetariern aus. Dabei hat sich die Anzahl besonders zwischen 2007 und 2012 verdoppelt. Andere Institute gehen sogar von bis zu acht Prozent Vegetariern aus. Der ansteigende Trend zeigt sich auch an der Menge der Kochbücher über vegetarische oder vegane Ernährung. Innerhalb von drei Jahren hat sich die Zahl der veganen Kochbücher von zwölf auf 77 erhöht.

Massentierhaltung als größter Kritikpunkt

Vegetarier sehen in ihrer Lebensweise Vorteile für Umwelt, Tiere, Klima und die eigene Gesundheit. Ein Aspekt, der von nahezu allen Vegetariern angeführt wird, ist die Massentierhaltung, die auch in Foers Bestseller extrem kritisiert wird. Für ihn sei die Nutztierhaltung gar der bedeutendste Faktor für den Klimawandel. Die US-amerikanische Umweltaktivistin Lierre Keith hält jedoch dagegen und zweifelt diese Ansichten an: Sie gibt den Vegetariern Recht, dass Agrarfabriken und Massentierhaltung genauso grausam, verschwenderisch und zerstörerisch seien, wie man annimmt. Die Verfechter einer vegetarischen Lebensweise würden aber den Fehler machen, in der Massentierhaltung die einzige Möglichkeit zur Tierhaltung zu sehen – zumal diese Art der Viehwirtschaft erst in den 1950er Jahren in Mode kam.

 

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