Ernährung & Schwangerschaft: Nahrung beeinflusst!

Ernährung & Schwangerschaft: Nahrung beeinflusst!


Ernährung und Fruchtbarkeit – Ein ewiges Diskussionsthema. Die Ernährung beeinflusst uns Tag täglich, besonders in der Schwangerschaft. Alle körperlichen Vorgänge benötigen die Stoffe aus der Ernährung und ihr Einfluss ist daher sehr hoch und alles entscheidend. Dies gilt auch für die Fruchtbarkeit. Zwar sei dahingestellt, ob es ein Aphrodisiakum wirklich gibt, doch die Vorgänge des Körpers – die unter Fruchtbarkeit vereinfacht zusammengefasst werden – sind durchaus von der Ernährung abhängig.

Von Folsäure und Zink

Nicht nur der Mann benötigt Stoffe aus der Ernährung, um gute Voraussetzungen zur Zeugung mitzubringen. Auch die Frau kann für ihre Fruchtbarkeit viel tun. Ein Beispiel hierfür ist die Folsäure. Ein Mangel des Stoffes kann beim Ungeborenen nicht nur zu Fehlbildungen führen, sondern auch eine Empfängnis verhindern. Daher ist es ratsam, wenn bereits vor der Zeugung des Kindes genügend Folsäure eingenommen wird. Hierfür stehen Tabletten zur Verfügung, die dann auch während der Schwangerschaft selbst eingenommen werden sollten, um Fehlbildungen zu verhindern. Was für die Frau die Folsäure ist, ist für den Mann das Zink. Der Stoff ist ein Bestandteil der Samenzelle. Liegt zu wenig Zink in der Ernährung vor, dann hat dies negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit. Die Samenzellen sind weniger beweglich und zugleich liegen einfach weniger Samen vor. Je weniger Samen vorhanden sind, desto unwahrscheinlicher wird die Schwangerschaft. Zugleich wird der Stoff auch benötigt, damit der Mann sein Sexualhormon Testosteron ausreichend produzieren kann. Grundsätzlich bedeutet dies, dass in der täglichen Ernährung genügend Zink und Folsäure enthalten sein müssen, damit die Fruchtbarkeit zur Zeugung eines Kindes gegeben ist. Unausgewogene Ernährung oder eine stark einseitige Ernährung kann daher dafür sorgen, dass die Fruchtbarkeit nachlässt und der Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Zugleich sollte Koffein vermieden werden. Bereits 300 Milligramm – das entspricht der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zur täglichen Dosis – reichen aus, um die Fruchtbarkeit zu hemmen. Koffein greift dabei direkt in den Hormonhaushalt ein und kann dann zu einer Einschränkung der Zeugungsfähigkeit führen.

Wenn Medikamente die Fruchtbarkeit schwächen

Nicht direkt ersichtlich und doch mit der Fruchtbarkeit verknüpft, ist ebenso die Einnahme von Medikamenten. Häufig werden bei chronischen Erkrankungen Arzneien verabreicht, die durchaus auch die Möglichkeit der Zeugung einschränken können. Gerade bei Pilzerkrankungen sind diese Stoffe im Einsatz. Aber auch bei Magen-Darm-Beschwerden sind solche Stoffe zu finden. Besteht ein Kinderwunsch, lohnt sich daher der Blick in den Beipackzettel. Gerade wenn Magen-Darm-Beschwerden vorhanden sind, können die Medikamente oftmals reduziert oder auch abgesetzt werden, wenn die Ernährung zeitweise an die Problematik angepasst wird. Leicht verdauliche Nahrung steht hierbei an erster Stelle, sodass die Probleme nicht auftreten.

Über- und Untergewicht: Ernährung wirkt sich bereits im Vorfeld aus

Nicht nur die direkte Ernährung vor der Zeugung spielt eine Rolle für die Fruchtbarkeit von Mann und Frau. Auch die Ernährungsgewohnheiten lange vor der Zeugung sind ein wichtiges Kriterium. Im Speziellen handelt es sich um das Über- oder Untergewicht. Es ist für die Frauen häufig nicht nur ein Ärgernis körperlicher Natur. Auch der hormonelle Haushalt kann durch die Extreme des Körpergewichts beeinträchtigt werden. Ab einem Gewicht zwischen 40 und 47 Kilogramm kann bei der Frau die Menstruation und der Eisprung ausbleiben. Dieser Mechanismus war vor Urzeiten sinnvoll. Herrschte Nahrungsmangel, war es gefährlich Nachkommen zu zeugen. Auch heute herrscht dieses Prinzip über unsere Körper. Während Untergewicht eher Frauen bezüglich der Fruchtbarkeit schadet, ist Übergewicht für beide Geschlechter ein Problem. Übergewicht erzeugt bei der Frau eine Störung der Eireifung. Der Mann hingegen produziert nun weniger Spermien. Sind beide Partner übergewichtig, dann führt dies schließlich dazu, dass eine Zeugung nur sehr schwer möglich ist, wenn nicht gar unmöglich. Bei der Frau ist zudem nicht nur die Eireifung gestört. Sie produziert dazu noch vermehrt Testosteron, das gerade bezüglich der Fruchtbarkeit eher für den Mann förderlich ist. Die Chancen auf eine Schwangerschaft sinken daher nochmals.

Ernährung in der Schwangerschaft

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Während der Schwangerschaft ist eine gesunde Ernährung wichtiger denn je. Die Entwicklung des Ungeboren hängt genauso davon ab, wie das Wohlbefinden der werdenden Mutter. Jede Schwangere sollte sich daher intensiv mit ihrer Ernährung befassen. Es folgen einige Tipps, wie sich eine werdende Mutter richtig ernähren kann.

Als Leitfaden für einen gelungenen Ernährungsplan einer Schwangeren sollte gelten: nicht doppelt so viel, sondern doppelt so gut essen. Der Energiebedarf steigt während der Schwangerschaft, allerdings beginnt die Zeit dieses Mehrbedarfs erst ca. ab der 16. Woche und es handelt sich auch nur um ganze 250 Kalorien mehr, die nun zugeführt werden sollten. Es kommt aber nicht nur auf die Menge, sondern viel mehr auf den Inhalt an. So brauchen Schwangere 50% mehr Folsäure und Eisen als üblich. Auch der Bedarf an Vitaminen ist nun höher, wobei das Vitamin A mit Vorsicht zu genießen ist. Wenn eine Schwangere für Zwei essen soll, dann ist sicherlich nicht die Menge damit gemeint, sondern die Vorgabe, bei der Zusammenstellung ihres Speiseplans an beide – Mutter und Kind – zu denken.

Grundpfeiler für eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft Fleisch ist als Eiweiß- und Eisenlieferant wichtig und sollte zwei bis drei Mal pro Woche auf dem Speiseplan stehen. Als weiterer Eiweißspender kommen Hülsenfrüchte, wie Sojabohnen oder Kichererbsen, in Frage. Getreideprodukte sorgen darüber hinaus für die Deckung des Mehrbedarfs an Eisen. Seefisch ist wichtig auf Grund der durch ihn gewährleisteten Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren und Jod. Daher gilt es wöchentlich eine Portion davon zu verspeisen. Damit tut die werdende Mutter viel für die geistige und körperliche Entwicklung ihres ungeborenen Kindes.

Gemüserohkost und Obst eignen sich besonders gut als Zwischenmahlzeit, Dessert oder als Beilage. Erdbeeren und Orangen liefern die in dieser Zeit so dringend benötigte Folsäure. Das gilt auch für Tomaten und Kartoffeln, Kohl (in Maßen wegen eventueller Blähungen) und Spinat. Vollkornbrote oder Müsli sind als Vitamin B Spender und Folsäure Lieferanten ebenfalls wichtige Bestandteile einer gesunden Ernährung für Schwangere.

Milch (keine Rohmilch!) und Milchprodukte sorgen für die Zufuhr von Kalzium – und das ist wichtig für den Knochenaufbau des Babys. Daneben liefert Milch Eisen, Zink und Magnesium. Werdende Mütter müssen ebenso ausreichend trinken. Am besten dafür eignen sich Tees oder Mineralwasser – mindestens zwei Liter pro Tag sollten es sein.

Muttermilch - unschlagbare Energiezufuhr

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Muttermilch ist das Beste, was man einem Baby zukommen lassen kann. Sie enthält alles, was satt macht, groß und stark werden lässt und obendrein ist die Zusammensetzung dieser natürlichsten Babynahrung unnachahmlich. Die Bestandteile von Muttermilch fügen sich zu einem Mix zusammen, der das Baby nicht nur während des Stillens satt machen soll. Muttermilch ist eine unschlagbare Energiezufuhr. Sie hilft dem Organismus dabei sich aufs Leben einzurichten, was bedeuten soll: Muttermilch macht stark.

Das Geheimnis dieser Wirkung liegt im Darm und in den Milchbakterien, die zur Bildung einer gesunden Darmflora nötig sind und diese wird mit Hilfe der Muttermilch in den kindlichen Organismus eingeführt. Die mütterlichen Brustdrüsen sind in der Lage, ca. 200 verschiedene Zuckerbaustoffe zu produzieren, die beim Stillen aufgenommen werden. Sie werden wissenschaftlich Humane Milcholigosaccharide (HMO) genannt und sind bisher nicht vollständig erforscht. Fest steht nur, dass sie so strukturiert sind, dass sie ohne Einfluss der Magensäure unverdaut im Darm ankommen. Von dort werden sie ausgeschieden, teilweise ohne nennenswert verändert worden zu sein. Das muss einen Sinn haben, sonst hätte es die Natur nicht so eingerichtet.

Eine plausible Erklärung könnte sich hinter der Vermutung verstecken, dass nützliche Darmbakterien die Zuckermoleküle HMO als Nahrung brauchen. Der kindliche Darm muss sich erst mit einer guten und gesunden Flora einrichten und braucht dazu eine Reihe von Bakterien, die ihre Kraftquelle im Zucker finden. Es gibt aber noch einen weiteren Hinweis auf die Nützlichkeit der Humanen Milcholigosaccharide, die mit der Muttermilch in den Darm gelangen. Äußerst gefährliche Krankheitserreger für Cholera, Salmonellen oder Auslöser für Durchfallerkrankungen können durch die spezielle HMO Oberflächenstruktur bereits auf dem Weg zum Darm abgefangen werden, aber erst recht im Darm selbst angezogen, eingesammelt und ausgeschieden werden, bevor sie Unheil anrichten können.

Das Baby gewinnt dadurch viel Kraft zum Wachsen, denn der Organismus braucht sich nicht mit der Bekämpfung von Krankheiten herumschlagen. Darüber hinaus stärkt Muttermilch das Immunsystem und versorgt das Baby mit allem, was es braucht. Bisher ist es nicht gelungen, die HMO Zusammensetzung von Muttermilch synthetisch zu erzeugen – es geht eben nichts über die Natur!

Wie ernährt man einen Säugling optimal?

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Ein Säugling braucht neben viel Liebe auch eine durchdachte Ernährung, wobei Muttermilch immer noch die beste Alternative, selbst zu hochwertigen Babynahrungsprodukten aus dem Handel, ist. Muttermilch hat viele Vorteile für das Baby – aber auch die Mutter ist ein gutes Stück entlastet, wenn sie die Nahrung für ihr Kind immer parat hat. Der Säugling bekommt mit der Milch aus Mamas Brust von der ersten Stunde an das, was er braucht. Voraussetzung dafür ist, dass sich die Mutter während der Stillzeit richtig ernährt. Sie sollte immer bedenken, dass sich alles, was sie zu sich nimmt, in der Zusammensetzung der Muttermilch wieder auftaucht. Nikotin und Alkohol sind daher tabu. Mit Kaffee und schwarzem Tee sollte ebenfalls vorsichtig umgegangen werden.

Alles, was bläht, könnte auch beim Baby zu Bauchschmerzen führen und Zitrusfrüchte können das Risiko für einen wunden Po begünstigen. Stillende Mütter sollten mindestens 2-3 Liter pro Tag trinken und auf eine vitaminreiche Ernährung achten. Es wird empfohlen, das Baby in seinem ersten halben Lebensjahr mit Muttermilch zu versorgen. Wenn das nicht möglich ist, muss auf andere Babynahrung zurückgegriffen werden. Kuhmilch darf jedoch keine Alternative sein, denn sie enthält nicht nur zu viel Eiweiß, welches der kindliche Organismus noch nicht verarbeiten kann, sondern sie hat auch nicht den perfekten Nährstoffmix für Säuglinge.

Im Handel wird eine Reihe von Babymilch Produkten für jedes Säuglingsalter angeboten. Wenn man sich an den Angaben auf der Packung orientiert, kann man nichts falsch machen. Babyflaschen und Sauger müssen steril gehalten werden, auch dazu gibt es spezielle Geräte zu kaufen, auf die sich junge Mütter verlassen können. Es ist während der ersten 6 Monate nicht nötig, andere Babynahrungsprodukte im Gläschen oder als Fertigbrei zu kaufen. Es reicht völlig aus, das Kind mit der Flasche zu ernähren oder ihm die Brust zu geben. Erst zum Ende der Still- bzw. Fläschchenzeit kann schrittweise mit Breikost begonnen werden.

 

Gesunde Ernährung in der Schwangerschaft

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Werdende Mütter müssen und sollen nicht für zwei essen, zumindest nicht, was den Umfang der Portionen angeht. Der gut gemeinte Ratschlag aus früheren Zeiten ist Dank den Erkenntnissen moderner Ernährungswissenschaft längst überholt. Dennoch ist es angebracht, während der Schwangerschaft auf gesunde Ernährung zu achten und auch für das Kind mitzuessen – nur eben nicht auf die Menge bezogen, sondern auf die Auswahl der Lebensmittel. Eine Frau braucht während der Schwangerschaft eine Extraportion bestimmter Nährstoffe, damit sich das Kind optimal entwickeln kann.

So ist beispielsweise eine Steigerung der Eiweißaufnahme um 20 % empfehlenswert, mehr als 30 % Zuschlag braucht Kalzium, Eisen sollte sogar im doppelten Maß aufgenommen werden, als vor und nach der Schwangerschaft. Weitere wichtige Nährstoffe sind Vitamin B2, Jod und Folsäure. In den ersten zwölf Schwangerschaftswochen ist die Aufnahme von Folsäure von hoher Bedeutung, denn sie ist für die Blutbildung, Zellteilung und eine gesunde Entwicklung des zentralen Nervensystems beim Fötus verantwortlich. Deshalb sollten in den ersten drei Monaten verstärkt Folsäure haltige Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen. Vollkornbrot, Sojabohnen, Eier, Blattsalate und Grünkohl eignen sich hervorragend als Folsäure Lieferant, wobei viele Frauenärzte ihren schwangeren Patientinnen die zusätzliche Einnahme von Folsäure Tabletten empfehlen. Eiweiß und Kalzium sollte während der gesamten Schwangerschaft verstärkt aufgenommen werden. Lieferanten dafür sind Milch- und Käseerzeugnisse. Ein halber Liter Milch pro Tag ist eine gute Basis.

Ebenfalls Eiweiß, dazu Vitamine aus dem B-Komplex und wertvolles Eisen kann eine Schwangere mit 100gr Fleisch pro Tag oder mit zwei Portionen pro Woche zu sich nehmen. Vegetarierinnen dürfen sich in dieser Hinsicht auf die Nährstoffe von Kartoffeln und Vollkornprodukte verlassen. Für die Versorgung mit Jod sorgen wöchentlich zwei Portionen Seefisch. Alkohol, Nikotin, Coffein sind nach Möglichkeit zu meiden. Das gilt auch für rohes oder nicht durchgebratenes Fleisch oder Fisch (Tatar, Shushi), denn damit könnte Toxoplasmose übertragen werden. Und letztlich darf es dann doch ein bisschen mehr sein, denn Schwangere benötigen ab dem 4. Monat ca. 250 kcal mehr, als sonst.