Neue Lebensmittelkennzeichnung ab Dezember 2014

Neue Lebensmittelkennzeichnung ab Dezember 2014


Auch Ende Dezember scheut sich die Politik nicht vor Änderungen. Zu diesen gehört unter anderem die bessere Kennzeichnung von Lebensmitteln, die sich manch einer schon seit Jahren wünscht. Ab dem 13. Dezember 2014 tritt diese Regelung in Kraft und soll vor allem die Lesbarkeit verbessern. Dabei soll vor allem älteren Personen geholfen werden, die nicht so gut sehen können und die bisher viel zu kleine Schrift nicht problemlos entziffern können.

Was ändert sich tatsächlich?

Die Lesbarkeit steht im Mittelpunkt dieser wichtigen Änderung. Daher sollen Allergie auslösende Stoffe sowie Pflichtangaben auch auf loser Ware gut lesbar und sichtbar sein. Bereits 2011 wurde die genauste Auflistung aller Inhaltsstoffe über die Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV) geregelt.

Dies betrifft auch künstliche Inhaltsstoffe wie Vanillin, die statt Vanille verwendet werden. Vorgeschrieben ist inzwischen sogar, dass diese Ingredenzien nahe des Produktnamens aufgeschrieben werden. Trotzdem fanden sich noch immer „Lücken im System“, welche die präzise Auflistung der Inhaltsstoffe verschleierten und dem Verbraucher nicht alle Informationen zukommen ließen, die er tatsächlich braucht.

Kennzeichnung von Allergenen

Vor allem das Thema Allergien beschäftigt immer mehr Menschen heutzutage, weshalb es von größter Wichtigkeit ist diese sachgemäß zu kennzeichnen. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Entweder sollen diese auf gesonderten Schildern oder in einer Mappe aufgelistet oder auf andere Weise schriftlich fixiert worden sein. Wichtig erscheint es ebenfalls, dass auch die Mitarbeiter der Lebensmittelläden Auskunft über Allergene liefern können und somit eine Ergänzung zur schriftlichen Variante darstellen.

Die Hervorhebung der Allergene ist das oberste Ziel der neuen Gesetzesregelung und dass Inhaltsstoffe sowie wichtige Informationen generell besser lesbar sind. Als Verbraucher darf man wohl gespannt sein, ob die neue Regelung wirklich für mehr Klarheit sorgt. Inzwischen verbringt man beim Einkauf schon geraume Zeit damit die Inhaltsstofflisten zu lesen, weil angepriesene Werbung oftmals in die Irre führt. Diesem Trend soll das neue Gesetz entgegen wirken.

Kaffee macht die Straßen sicherer

Neue Lebensmittelkennzeichnung ab Dezember 2014


Kaffee ist ein Naturprodukt und enthält daher eine Vielzahl von Inhaltsstoffen. Aber es sind vor allen Dingen das Koffein und die weiteren Antioxidantien, die im Zusammenhang mit der Gesundheit eine extrem große Rolle spielen. So ist es das Koffein, das als mildes Stimulans auf das Zentrale Nervensystem wirkt. Dadurch kann die Wachheit, das Konzentrationsvermögen sowie die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit gesteigert werden. Daher ist es kaum verwunderlich, warum viele Menschen morgens als erstes zu einer Tasse Kaffee greifen. Zahlreiche Studien konnten bereits belegen, dass der Konsum von Kaffee die Sicherheit im Straßenverkehrerhöht.

Auswirkung bei Autofahrern

In einer Studie wurde unter anderem bei Autofahrern, die Nachtfahrten vor sich hatten, der Einfluss von Kaffee auf die Fahrtauglichkeit überprüft. Das Ergebnis zeigte, dass bereits 125 Milliliter Kaffee die gleiche Wirkung wie ein kurzes Nickerchen haben. In eine ähnliche Richtung gehen die Ergebnisse einer placebokontrollierten, doppelblinden Studie, die untersuchte, welcher Zusammenhang zwischen dem Konsum von Koffein und der visuellen Aufmerksamkeit besteht. Die Forscher konnten feststellen, dass Koffein die Aufmerksamkeit und Wachheit der Testpersonen – natürlich abhängig von der Dosis – verbesserte. Dieser Effekt konnte auch in einer späteren Studie noch einmal bestätigt werden: Nach einer zweistündigen Autobahnfahrt auf simulierter Strecke durften die Probanden einen Kaffee mit beziehungsweise ohne Koffein trinken. Tatsächlich konnte bei den Fahrern, die den koffeinhaltigen Kaffee bekamen, ein sichereres Fahrverhalten und weniger Streckenabweichungen beobachtet werden. Zudem fühlten die Fahrer sich subjektiv wacher.

Wichtig Wachmacher für LKW-Fahrer

Besonders für LKW-Fahrer besteht ein erhöhtes Risiko der Übermüdung. Auf langen Fahrten wird daher gerne zu Kaffee oder Energydrinks gegriffen. Australische Forscher konnten jetzt belegen, dass dadurch die Unfallwahrscheinlichkeit wirklich gesenkt werden kann. Die Stichprobe der Studie bestand aus einer Gruppe australischer Fernfahrer, die ihre LKW-Trucks (das heißt Zwölftonner und schwerer) durch die Bundesstaaten Western Australia und New South Wales fahren und dabei Strecken von mindestens zweihundert Kilometern zurücklegen. In einem Zeitraum von drei Jahren wurden so insgesamt 1074 Trucker beobachtet. 530 Testpersonen hatten im Untersuchungszeitraum einen Verkehrsunfall, während die anderen 517 unfallfrei waren. Gleichzeitig bekannten sich 43 Prozent der Fahrer zu einem regelmäßigen Genuss von Koffein, um wacher zu bleiben. Am Ende verglichen die Forscher die Ergebnisse der Unfallfahrer mit denen ihrer unfallfreien Kollegen: Tatsächlich bauten die Fahrer, die häufig Kaffee oder Koffein zu sich nehmen, 63 Prozent weniger Unfälle. Die Studie zeigt demnach, dass koffeinhaltige Getränke dazu in der Lage sind, LKW-Fahrer vor Übermüdung zu schützen. Das bedeutet im Umkehrschluss jedoch nicht, dass eine Tasse Kaffee den nötigen Schlaf ersetzt. Verkehrsteilnehmer sollten vielmehr auf Strategien eines umfassenden Müdigkeits-Management setzen.

Die Rückkehr des Abendbrotes

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Das gemeinsame Abendessen ist in Zeiten des beschleunigten Alltags immer seltener geworden. Das Gemeinsam-sein, sich unterhalten und den Tag Revue passieren lassen, dafür haben viele Menschen schlichtweg keine Zeit mehr. Ernährungswissenschaftler setzen das Abendbrot auch mit der Sehnsucht nach Einfachheit und Familienverbundenheit gleich. Das sogenannte German Abendbrot ist nicht umsonst auch im Ausland ein geläufiger Begriff.

Normcore

In der Moderne nennt man diese Entschleunigungsmotive Normcore, die Rückkehr zur Einfachheit. In der Modewelt drückt sich dies in weißen T-Shirts, Turnschuhen und Jeans aus und in Hinsicht von Essenskulturen im Abendbrot. Die Einfachheit des Abendbrotes befreit gleichsam von der Frage danach „Was koche ich heute?“.

Das Abendbrot ist zwar weniger aufwendig als ein selbstgekochtes Mahl, allerdings trügt der Schein. Das Abendbrot ist gar nicht so bescheiden und einfach, denn es kann durch exquisite Auswahl von Käse- und Wurstsorten ebenso trumpfen. Das Abendbrot ist also nicht nur gesellig, sondern auch der Ausdruck von guten Geschmack im Kleinen. Das fängt schon bei der Brotsorte an und endet nicht selten bei der stilvollen Tischdekoration. Vor allem in Zeiten von Lebensmittelunverträglichkeiten und der vielfältigen Auswahl zwischen Bioprodukten und industriellen Herstellern, setzt das Abendbrot gleichsam wie andere Gerichte ein Zeichen für den guten oder schlechten Geschmack.

Abendbrot in Deutschland

Das Abendbrot ermöglicht vor allem auch Arbeitnehmern, die bis spät in die Abendstunden arbeiten, gemeinsam essen zu können, da die Zubereitung nicht so aufwendig und langwierig ist. Laut einer englischen Studie hat sich das Abendessen innerhalb der letzten 10 Jahre von 17.30 Uhr auf 18.30 Uhr verlagert. Tatsächlich nehmen laut neuster Erkenntnisse noch immer 78 Prozent der Deutschen gemeinsame Mahlzeiten ein. Umso wichtiger ist es dieses Verhalten auch an die Kinder weiterzugeben, damit sie in ihren neugegründeteten Familien ebenfalls Wert darauf legen, dass man zusammen und in Ruhe, sowie gesund, isst. Dies ist nicht nur für die Gesundheit, sondern auch die Familie von essenzieller Bedeutung.

 

Krebserregende Stoffe in Schwarztees gefunden

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Bei niedrigen Temperaturen greifen viele Menschen gerne zu Tee. Tee ist nicht nur in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen erhältlich, sondern auch noch gesund. Durchschnittlich trinken die Deutschen 20 Liter Schwarztee im Jahr. Damit ist diese Sorte eine der beliebtesten überhaupt. Eine Untersuchung der Stiftung Warentest von 27 Schwarzteesorten hat nun allerdings ergeben, dass viele Teemischungen potenziell krebserregende Stoffe enthalten.

Krebserregende Stoffe in Schwarztee

Die Stiftung Warentest hat drei Stoffe eruiert, die krebserregend sein können und sich in den meisten Schwarzteesorten verbergen. Auch in Bio-Tees wurden Anthrachinon, PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) und Pyrrolizidinalkaloid gefunden. Am schlechtesten hat der Bio-Darjeeling Tee von Alnatura abgeschnitten. Auch der Ceylon-Assam von Goldmännchen-Tee überschritt den EU-Grenzwert von 20 Mikogramm Anthrachinon pro Kilogramm Tee.

 Weiterhin überschritt der von Kaufland angebotene K-Classic Schwarter Tee Ceylon-Assam den empfohlenen Pyrrolizidinalkaloid-Gehalt. Für eine Person, die 60 Kilogramm wiegt, liegt dieser Wert bei 0,4 Mikogramm pro Tag, während der Kaufland Tee bereits 0,9 Mikogramm befördert. Diese Ergebnissen müssen nicht bedeuten, dass man gänzlich auf Schwarztee verzichten muss. Vielmehr sollte zu den weniger schadstoffbelasteten Tees gegriffen werden. Dazu gehören oftmals sogar günstigere Produkte wie die Ceylon-Assam-Mischungen von Norma/Cornwall, Rewe/ja! und Real/Tip. Zu den Alternativen gehört ebenfalls der lose Darjeeling von dm/ das gesunde Plus. Die letzt genannten erhielten die Note „gut“, den Schadstoffwert betreffend, von Stiftung Warentest.

Ursachen für Schadstoffe

Die Forscher sind sich nach wie vor nicht sicher wie die Schadstoffe in die Teemischungen gelangen konnten. Vermutet werden Verpackungsmaterialien, die Anthrachione enthielten. Auch während des Verbrennungsprozesses für die Teetrocknung können PAK oder auch Anthrachinone entstanden sein. Pyrrolizidinalkaloide kommen wiederum häufig in Unkraut vor, das neben Teepflanzen wächst. Es liegt daher die Vermutung nahe, dass das Unkraut aus Versehen mitgepflückt wurde. Die Schadstoffe wirken sich allerdings nicht auf Geschmack oder Geruch der Teemischungen aus. Weshalb alle genannten Tees entweder die Note „gut“ oder „befriedigend“ für Geschmack und Geruch erhielten.

Die Artischocke: Der Gourmet-Fatburner

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Was macht die Artischocke so beliebt und gesund? Die Artischocke (im Lateinischen Cynara Cardunculus) ist eine kultivierte Distelart aus der Familie der Korbblütler. Die Ansätze der Blütenstände sind essbar, schmecken herb-säuerlich und fruchtig und gelten besonders in der italienischen und französischen Küche als Delikatesse. Der Mittelmeerraum ist auch die Heimat dieser Frost- und Kälteempfindlichen Pflanze.

Ursprünglich war sie vor allem in Persien und Nordafrika bis hoch auf die iberische Halbinsel verbreitet. Heutzutage wird sie rund um die Welt angebaut. Große Anbaugebiete sind vor allem die USA, Spanien, Frankreich, Ägypten und Argentinien, von wo aus sie auch nach Nordeuropa exportiert wird. Genussreif ist die Artischocke, wenn die äußeren “Schuppen” oder besser Blütenblätter noch geschlossen sind, die Spitzen sich jedoch bereits leicht nach außen biegen.

Die Artischocke hat sich den Ruf des “stacheligen Fatburners” eingehandelt und ist seit diesem Tag nicht nur bei Gourmetköchen sehr beliebt, sondern auch der Mittelpunkt vieler Diäten. Der Grund dafür ist das in der Artischocke enthaltene Enzym Cynarin. Dieses Enzym regt den Speichelfluss effektiv an und steigert somit die Vorverdauung von Kohlehydraten. Ebenso anregend wirkt es auf die Produktion von Magensäure, was die Aufspaltung der zusammen mit der Nahrung aufgenommenen Fette erleichtert. Diese Anregung verbraucht zugleich mehr Kalorien, da der Körper intensiver arbeitet. Auch die Blutfettwerte werden positiv beeinflusst. Dank dieser Eigenschaften und der vielen guten Inhaltsstoffe wie B-Vitaminen, Vitamin A und E sowie Mineralstoffen wie Kalzium, Magnesium, Phosphor und Eisen wurde die Artischocke im Jahr 2003 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt.

Zubereitung und Verzehr von Artischocken

Die genießbaren Teile der großen Artischocke sind für den Laien nicht sofort erkennbar. So sind es die Ansätze der Schuppenartigen Blütenblätter und der Korbboden unmittelbar am Ansatz der Blüte. Die Härchen zwischen den Schuppen, auch Heu genannt, sind ungenießbar und zählen zum Verputz. Kleinere, früh geerntete Artischocken sind pochiert oder gedünstet auch im Ganzen essbar und eignen sich hervorragend als Garnitur oder als Basis für cremige Suppen. Auch die dornenlose “Römische Artischocke” wird im ganzen verzehrt. Man findet sie zumeist gegrillt oder gebraten als Bestandteil vorzüglicher Melanzane oder Antipasti-Platten.

Die konventionelle Methode, eine große Artischocke zuzubereiten besteht darin, sie gründlich zu spülen und anschließend in Salzwasser mit einem Spritzer Zitrone und einer Prise Zucker je nach Größe zwischen 20 und 45 Minuten zu pochieren. Danach werden die Blätter gezupft (dies sollte nach der richtigen Garzeit leicht von der Hand gehen). Nun kann man sie auf einer Platte anrichten und dazu eine hausgemachte Vinaigrette, frisch angeschlagene Ayoli oder ein fruchtiges Joghurtdressing mit Kumquats oder kandierten Orangenzesten reichen. Pochierte und eingelegte Artischockenböden sind sehr beliebt auf Antipasti-Buffets oder als Belag für Pizza, Foccachia und in sommerlichen Salaten mit Rucola, Oliven und etwas Ziegenkäse. Ebenso wie die noch feineren aber auch teureren Artischockenherzen. Mediterran genießen und zugleich etwas gutes für die Gesundheit tun? Die Artischocke macht es möglich.

Ballaststoff gegen Hungergefühle

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Das Allheilmittel gegen Hunger ist noch immer nicht gefunden worden und würde doch so manchen Abnehmwilligen glücklich machen. Ballaststoffe werden in diesem Zusammenhang immer wieder genannt. Sie senken den Blutzuckerspiegel, regen die Darmtätigkeit an und regulieren somit das Körpergewicht. Britische Wissenschaftler haben nun einen chemisch veränderten Ballaststoff gegen das allbekannte Hungergefühl entwickelt.

Propionat

Aus chemisch veränderten Polysacchariden wird verstärkt ein Gärprodukt namens Propionsäure hergestellt, das zwei Sättigungshormone freisetzt und die Fettspeicherung hemmt. Jetzt kommt natürlich die Frage auf, ob dieser Ballaststoff als Nahrungsergänzungsmittel für Übergewichtige eingesetzt werden kann. Langzeitstudien werden dies zeigen. Die zwei appetithemmenden Hormone heissen PYY und GLP-1 und werden durch das Propionat beziehungsweise die Anregung der Darmzellen durch Propionat freigesetzt.

Nachdem nachgewiesen werden konnte, dass Propionat eine appetithemmende Wirkung auf die Testpersonen hatte, wollten die Forscher gezielt den Propionatgehalt im Dickdarm erhöhen. Als Transportweg wurde Inulin, oben genannte Polysaccharide, gewählt. Wichtig ist, dass an das Inulin durch chemische Esterbildung die Propionsäure angelagert werden musste. Durch Verabreichung des reinen Propionats würde der appetithemmende Effekt nicht zustande kommen, da die Säure vor Gelangen in den Dickdarm resorbiert würde.

Nach Konsum des propionathaltigen Ballaststoffs durften die Testpersonen ans Buffett und tatsächlich nahmen sie 14 Prozent weniger Kalorien zu sich als andere Probanden nach Verzehr des chemisch unveränderten Ballaststoffs.

Langzeitstudien

Eine weitere Studie untersuchte 24 Wochen lang 49 übergewichtige Erwachsene im Alter zwischen 40 und 65 Jahren. Sie bekamen täglich zehn Gramm Inulin-Propionat-Ester verabreicht. Tatsächlich wurde auf diese Weise die Zunahme des Körpergewichts verringert sowie die Menge an Bauchfett und die Fettablagerung der Leber. Dieser Langzeiteffekt ging allerdings nicht mit einem dauerhaft erhöhten Spiegel der Sättigungshormone einher. Scheinbar gibt es noch einen anderen Mechanismus, der die Appetithemmung erklärt. Eine mögliche Erklärung wäre ein gesteigerter Energieverbrauch. Die Forschung beschäftigt sich aktuell mit diesem Thema.

 

Avatar statt Personaltrainer - Die moderne Diät?

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Stellen Sie sich vor, sie könnten sich selbst beim Abnehmen beobachten und bildhaft vor Ihnen sehen, was sie mit Sport und gesunder Ernährung erreichen können. Vielleicht haben Sie schon viele Diäten ausprobiert und haben den Glauben an eine Änderung Ihrer Situation verloren. Manche verlieren über die ständigen Misserfolge und Frustrationen sogar die Vision eines besseren und vor allem gesünderen Ichs.

An diesem Punkt setzte eine kleine Pilotstudie an der George Washington University unter der Versuchsleitung von Melissa Napolitano an.

Die Studie im Detail

Bei der Studie zum Thema Gewichtsverlust haben die Forscher um Napolitano einen völlig neuen Weg beschritten: Sie setzten Avatare als eine Art Personaltrainer ein, um so ihre Probanden zum Abnehmen und einer gesunden Lebensführung zu motivieren. Avatare sind Abbilder echter Personen in einem virtuellen Setting wie einem Computerspiel oder einer Lernsoftware. In diesem Falle sollte der Avatar dem Benutzer einen Lerneffekt ermöglichen, indem er ihm gesundes Verhalten in Bezug auf Essen, Einkaufen und Sport „vorlebt“. Entscheidend war dabei der Faktor der Ähnlichkeit. Durch eine Individualisierung der Avatare konnten die Benutzer viel leichter „den Avatar automatisch als Menschen annehmen, mit dem man sozial interagieren kann“, so Andreas Mühlberger, Klinischer Psychologe an der Universitär Regensburg.

Die Studie wurde in zwei Stufen unterteilt. In einem ersten Schritt wurden übergewichtige und durch vergangene bereits gescheiterte Diäten frustrierte, übergewichtige Frauen befragt, ob sie sich vorstellen könnten, an einem Abnehmprogramm mit einem individualisierten Avatar teilzunehmen. Neun von zehn Probandinnen beantworteten diese Frage mit ja. In einem zweiten Schritt nun wurde ein vierwöchiges Experiment mit insgesamt acht Probandinnen angelegt, die die selben Kriterien erfüllten, wie die vorherigen.

Einmal pro Woche kamen die Teilnehmerinnen in die Klinik und sahen sich einen 15 Minuten andauernden Film an, welcher ihren Avatar beim ausführen der angestrebten gesundheitsbewussten Verhaltensweisen zeigte. Darüber hinaus formulierten die Probandinnen explizite Ziele und dokumentierten sowohl ihr Ernährungs- als auch Bewegungsverhalten im Alltag. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Im Schnitt nahmen die übergewichtigen Frauen im Rahmen der Untersuchung 1,6 KG ab. Dieses durchaus positive Ergebnis muss jedoch etwas zurückhaltend betrachtet werden, da die Aussagekraft der Studie zum einen durch die geringe Teilnehmerzahl und zum anderen auch durch die ungeklärten Anteile der Klinik-Besuche am letztendlichen Erfolg beeinträchtigt wird.

Dennoch sind die Ergebnisse zukunftsweisend

Mühlberger bewertet die generierten Ergebnisse der Studie jedoch trotz eingeschränkter Aussagekraft als durchaus positiv. Der Experte für Angsterkrankungen ist der Meinung, dass ein solchen Verfahren auch in Deutschland Fuß fassen könnte und angesichts der jüngsten Fortschritte in Computergrafik und Künstlicher Intelligenz Forschung ein hohes Potential birgt. Außerdem ist eine Anwendung des erprobten Ansatzes auch auf andere Felder der therapeutischen Bandbreite durchaus denkbar: Bei Essstörungen könnten die Patienten beispielsweise eine leichte Gewichtszunahme simulieren und lernen, dass dieser in keine persönliche Katastrophe münden muss.

Menschen mit Körperschema-Störungen könnten mit Hilfe eines Avatars lernen, den eigenen Körper wieder der Realität entsprechend wahrzunehmen. Ein weiteres Pilotprojekt zum Thema Avatare in der Therapie hat die niederländische TU Delft ins Leben gerufen: Sozialphobiker konnten hier anhand der Simulation namens „Blind Date“ verschiedene soziale Kontexte am Computer erproben, die im wirklichen Leben starke Angstzustände auslösten. Welche Szenarien und Interaktionen dabei für den einzelnen Patienten im Training sinnvoll sind, entscheidet der Therapeut und begleitet gleichzeitig auch das Aushalten der negativen Gefühle und Finden neuer Lösungsansätze während der Benutzung des Programms.

Obst und Gemüse im Kampf gegen Krebs

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Es gibt heute wohl kaum eine Krankheit, deren Namen so viel Schrecken auslöst wie „Krebs“. Das mag nicht zuletzt daran liegen, dass – aller jahrzehntelanger Forschung zum Trotz – noch immer nicht wirklich klar ist, welche Mechanismen nun eigentlich zu Krebs-Erkrankungen führen.

Denn eines ist bekannt: Im menschlichen Körper befinden sich ständig auch Krebszellen in einem bestimmten Umfang, ohne dass sie jedoch Schaden anrichten müssen, indem sie zu wuchern beginnen und Tumore bilden. Die Bemühungen um ein besseres Verständnis dessen, was Krebs bedingt, schließen auch die Suche nach wirkungsvoller Prävention ein. Und gerade auf diesem Gebiet hat sich während der letzten Jahre einiges getan. Unter anderem wurden in diesem Zusammenhang auch Nahrungsstoffe auf ihre möglichen den Krebs fördernden oder hemmenden Effekte hin untersucht.

Das Ergebnis lässt sich kurz und oberflächlich so zusammenfassen: Fleischkonsum ist eher schädlich, ein vegetarischer oder veganer Lebensstil hingegen bringt Vorteile für die Gesundheit. Zwar sind inzwischen viele Wirkstoffe identifiziert, die generell oder speziell für die Körperzellen und deren Stoffwechsel positive oder negative Effekte zeitigen und es kann so prognostiziert werden, wie der Genuss bestimmter Lebensmittel sich tendenziell auswirken wird. Doch über das Ausmaß der Wirkung einzelner Gemüse oder Obstsorten streiten die Experten noch. Waren bis vor kurzem noch sehr enthusiastische Aussagen dazu zu hören, scheinen mittlerweile mehr und mehr Studien direkte Zusammenhänge zwischen positiven Effekten (also z.B. Hemmung von unkoordinierten Zellwachstum) und einzelnen Lebensmitteln eher als möglich denn als wahrscheinlich oder gar sicher einzustufen. Dies spricht nicht prinzipiell gegen die Wirksamkeit einer gesunden Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Es zeugt vielmehr von der Komplexität der Stoffwechselvorgänge in unserem Körper.

Eines ist sicher: Eine ausgewogene und überwiegend pflanzlich orientierte Ernährung ist in jedem Fall positiv für die Leistungsfähigkeit des Körpers und damit auch für die Wirksamkeit seines Immunsystems. Ein starkes Immunsystem wiederum ist der wichtigste Baustein einer effektiven Krankheitsabwehr oder -bekämpfung. Und das Risiko bestimmter Krebsarten lässt sich tatsächlich mit einfachen Mitteln wie einer gesunden Ernährung reduzieren. So wird etwa die Wahrscheinlichkeit an Darmkrebs zu erkranken durch an Ballaststoffen reiche Nahrung reduziert. Das Wundermittel, das prinzipiell gegen alle Formen von Krebserkrankungen schützt, wurde allerdings noch in keinem Garten gefunden.

Perchlorat von Experten in Lebensmitteln entdeckt

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Wer geglaubt hat, durch die Vermeidung von stark verarbeiteten Lebensmitteln und Fleischgerichten aus Discountern, die Lebensmittelskandale fernab vom eigenen Herd zu halten, der wird nun ein böses Erwachen haben: Nach Angaben des NDR wurde jüngst die hochwirksame Chemikalie Percholat sowohl in Obst als auch Gemüse jeglicher Herkunft und Quelle nachgewiesen.

Bei dem Stoff handelt es sich unter anderem um einen Bestandteil von Schilddrüsenmedikamenten, die zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion Verwendung finden. Auch das Verbraucherschutzministerium beurteilt die Funde als kritisch und ist besorgt.

Die alarmierenden Testergebnisse

Egal ob im Discounter, auf dem Wochenmarkt oder im Supermarkt um die Ecke: Das Verbrauchermagazin “Markt” musste nach der Analyse von insgesamt 17 Proben fast alle Obst- und Gemüse-Produkte als belastet einstufen. Generell waren die Bio-Lebensmittel weniger betroffen als jene aus konventioneller Landwirtschaft, jedoch spielte beispielsweise das Herkunftsland keine Rolle bei den Testergebnissen. Drei der untersuchten Proben überstiegen mit ihrem Perchlorat-Anteil sogar deutlich die empfohlenen Höchstmengen: Es handelt sich hierbei um belgischen Kopfsalat und spanische Wassermelonen von Edeka und spanische Zucchini von Lidl. Die Entfaltung von Perchlorat ist bislang nicht im Einzelnen eruiert, allerdings steht fest, dass Medikamente nichts in Lebensmitteln zu suchen haben.

Die Chefetagen beider Discounter reagierten prompt und einsichtig: Beide Unternehmen seien seit bekannt werden der Missstände in Kontakt mit ihren Liferanten getreten und haben ihre Kontrollen verschärft. Das Verbraucherschutzministerium arbeitet derzeit intensiv an der Ursachenfindung und vermutet als Quelle allen Übels die verwendeten Düngemittel. Der Verbraucher selbst sei vor allem durch den Umstand gefährdet, dass die wirksame Chemikalie sich weder Abwaschen noch Abkochen ließe und somit in jedem Fall mit verzehrt würde, heißt es. Wo und wann wir uns als Lebensmittelverbraucher also noch sicher fühlen können und wo selbst die größten Vorsichtsmaßnahmen nicht mehr greifen, kann keiner sagen. Sicher ist nur, dass auch diese Schlagzeile wohl nur eine von vielen in diesem Jahr ist und dieser auch nicht der letzte Lebensmittelskandal sein wird.

Umweltbedingungen, Lebensmittelwahl & Kalorienaufnahme

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Eine neue Studie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) hat sich mit dem Zusammenhang zwischen äußeren Lebensumständen und der Wahl der Lebensmittel beschäftigt. Die Forscher konnten beweisen, was viele von uns schon aus dem Alltag kennen: Unter widrigen Umständen und vor allem im Zusammenspiel mit Stress greifen wir eher zu ungesunden Lebensmitteln als in ruhigeren Zeiten. Diese Erkenntnisse sind nicht nur psychologisch relevant, sondern auch ernährungswissenschaftlich.

Therapieansätze zur Behandlung von übergewichtigen Patienten sollten den Ergebnissen nach somit unbedingt auch einen wesentlichen Teil an Stressmanagement beinhalten. So öffnet sich für viele Menschen unter Umständen eine neue Tür aus dem Frust-Essens-Kreislauf, aus dem es sich sonst nur schwer ausbrechen lässt. Die Wissenschaftler konnten in ihrer Studie im Wesentlichen zwei Faktoren extrahieren:

Zum einen spielt der „ständige Zugang zu Lebensmitteln mit hohem Kaloriengehalt“ eine entscheidende Rolle und zum anderen werden vor allem „ökonomische Probleme, Konkurrenz, Konflikte um Ressourcen und Stress“ als auslösende Faktoren für eine ungesunde Ernährung genannt. Wer also Probleme hat, sein Essverhalten zu kontrollieren, der sollte vor allem diese beiden Schwachstellen – womöglich auch unter Zuhilfenahme professioneller Berater oder Therapeuten – einmal genauer betrachten und das ihnen innewohnende Verbesserungspotential ausschöpfen.