Warum wir fürchten, was wir nicht kontrollieren können

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Warum wir fürchten, was wir nicht kontrollieren können

Uta Jürgens ist Psychologin und hat sich auf die Beziehung zwischen Wildtieren und Menschen spezialisiert. Sie erhielt den Forschungspreis der Deutschen Wildtier Stiftung. Mit ihrer Arbeit geht sie der Frage nach, warum wir bis heute fürchten, was wir nicht kontrollieren können. In einem Interview beantwortet sie die wichtigsten Fragen zu diesem Thema.

In Deutschland sollen Wölfe wieder heimisch werde. Warum polarisiert dieses Thema so stark?

Wir Menschen denken sehr unterschiedlich. Die einen nehmen sich als Teil der Natur und der Umwelt war. Andere hingegen sehen unseren Planeten als Ressource und möchten ihn kontrollieren.

Warum kommt es zu Konflikten mit Wildtieren?

Oft sind Menschen der Meinung, die Natur solle sich ihnen anpassen. Wenn nun Wildschweine in unseren Parks unterwegs sind, sehen wir das meist als Grenzüberschreitung an, denn wir unterscheiden oft sehr stark zwischen Natur und Kultur.

Wie könnte der Umgang mit Wölfen verbessert werden?

Das Wolfsmanagement befasst sich momentan hauptsächlich damit, Daten zu sammeln und Probleme mit Präventionsmaßnahmen einzudämmen. Das reicht jedoch nicht aus. Wir müssen daher mit traditionellen Bildern vom bösen Wolf brechen und Aufklärungsarbeit leisten.

Wir fürchten Wölfe, aber unser Hund darf bei uns im Bett schlafen. Wie passt das zusammen?

Eigenschaften, die am Wolf geschätzt wurden, wurden durch die Zucht beibehalten. Seine Loyalität zum Beispiel. Dieses Merkmal ist auf den Wolf zurückzuführen, der sich in sein Rudel einfügen muss. Seine Scheu hingegen wurde weggezüchtet. Das Problem ist, dass wir im Wolf einen Hund sehen, der sich allerdings nicht kontrollieren lässt und das macht uns Angst.

Wie könnte ein Zusammenleben besser klappen?

Genau daran forsche ich. Wir werden wohl immer etwas misstrauisch gegenüber Wildtieren sein. Wichtig ist hier, das Unterbewusstsein zu beeinflussen. Wir müssen erreichen, dass die Menschen sich mehr mit Wildtieren verbunden fühlen. Deshalb müssen wir informieren, über die sozialen Strukturen eines Rudels zum Beispiel. Besonders Kinder sind dafür empfänglich und können somit ein anderes Bewusstsein für Wildtiere entwickeln.

 

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