Ameisen – kleine Orientierungskünstler
In Großbritannien haben Wissenschaftler entdeckt, dass sich Ameisen, sobald sie unbekanntes Terrain betreten, stets in die gleiche Richtung orientieren, nämlich nach links. Durch diese Technik haben die Tiere eine Menge Vorteile, wie die Forscher der Universität in Bristol berichten.
Die Tests wurden in kleinen Labyrinthen durchgeführt. Das Forscherteam hat 10 Ameisen darin ausgesetzt. Es handelte sich bei den Tieren um Späherinnen, die aus verschiedenen Kolonien stammten. Allesamt hielten sich auf ihrem Weg durch das unbekannte Labyrinth sehr nah an den Wänden. An Abzweigungen haben sich die Tiere in den meisten Fällen für links entschieden.
Die Wissenschaftler können die Linkstendenz der Tiere noch nicht abschließend erklären, vermuten aber, dass es zum Schutz der Tiere so ist. Wenn sie sich nämlich stets nach links ausrichten, steigen die Chancen, den Eingang wiederzufinden oder zu einem weiteren Ausgang zu gelangen. Die Gefahr sich zu verirren, wird hierdurch minimiert. Da sich mehrere Ameisen in diese Richtung orientieren, treffen sie auch immer wieder auf Artgenossen. Hierdurch wird das Risiko gesenkt, von Feinden verspeist zu werden. Die eigenen Nester dieser Tiere sind ebenfalls wie Labyrinthe aufgebaut. Durch die Linksorientierung können sie sich aber auch in fremden Gebieten gut zurechtfinden.
Des Rätsels Lösung im Gehirn?
Das Wissenschaftlerteam hat außerdem die Vermutung geäußert, dass die beiden Augen der Tiere verschiedene Fähigkeiten haben könnten. So sieht es aus, als wäre das rechte Auge für die Orientierung zuständig und das linke Auge überwacht, ob Feinde auftauchen. Diese Fähigkeit würde einem besonderen Aufbau des Ameisengehirns zugesprochen. Es ist bekannt, dass bei allen Wirbeltieren beide Hirnseiten spezialisiert sind. Dies ist aber auch bei einigen Insekten zu beobachten. Wenn Asymmetrien im Verhalten zu beobachten sind, kann man auch Asymmetrien im Nervensystem vermuten. Das könnte die Erklärung dafür sein, dass die Ameisen mit ihren Augen zwei Aufgaben gleichzeitig verrichten können. Ähnliches Verhalten ist auch bei fischen oder Echsen zu beobachten. In Gruppen lebende Tiere zeigen diese Seitenvorlieben allerdings häufiger. Mutmaßen die Forscher.
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