Löwen in freier Wildbahn

Tausende Menschen haben in den letzten Jahren den Film „Der König der Löwen“ oder das auf ihm basierende Musical mit Begeisterung gesehen. Die grausame Realität der majestätischen Großkatzen ist von den Darstellungen des Disney-Erfolgs weit entfernt. Löwen in freier Wildbahn fristen ein durchaus gefährliches und wenig glamouröses Dasein.

Die Wildkatzen sind nicht nur durch ihre eigenen Artgenossen bedroht, sondern vor allem durch Menschen. Der Umstand, dass die großen und regelmäßigen Jäger ihrerseits für Menschen und ihre Viehherden immer wieder eine Gefährdung bedeuten und deshalb wenig beliebt sind, ist dafür nur eine Ursache. Vielmehr ist es die illegale Jagd durch Wilderer und reiche Touristen, die für Löwen ein anhaltendes Problem darstellt. Wenn es den selbsternannten Großwildjägern um prestigeträchtige Trophäen geht, so sind Löwen wie auch andere Tiere, z.B. Elefanten oder Nashörner, besonders gefragte Ziele. Oft werden Teilen ihrer Kadaver diverse Heilung und Glück bringende Wirkungen nachgesagt, welche speziell in Asien viele Abnehmer finden.

Die Zeitung „Die Welt“ berichtet in ihrer Online-Ausgabe, dass in Kenia nun besondere Maßnahmen zum Schutz der Löwen ergriffen werden. Angehörige des Volks der Massai werden als Wildhüter speziell für die Großkatzen eingesetzt. Einige jener Löwenwächter haben in der Vergangenheit als Wilderer Jagd auf die Tiere gemacht. Die neuen Aufgaben, welche ganz im Gegensatz zur bisherigen Laufbahn der Wilddiebe, das Wohlergehen der großen Katzen beinhaltet, gibt ihnen einen Verdienst, der es ihnen erlaubt, auf die illegale Jagd zu verzichten.

Nun setzen sie ihr Wissen über die Wege und Verhaltensweise der Tiere zu deren Schutz ein. Dazu gehören auch Gespräche mit den Farmern, wenn die Großkatzen in die Nähe ihrer Viehbestände kommen. So können Überreaktionen verhindert werden. Das Gesetz der Savanne findet so eine Form der Regulierung, die für alle Beteiligte oder Betroffenen, Mensch und Tier, von Vorteil ist.